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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 34 I 175. Jahrgang I Dienstag, 4. Mai 2021

Renovierte Wache

Am Samstag hat Schutz & Rettung den Rettungsdienst in Affoltern übernommen. > Seite 3

400 Kolumnen

Unter dem Titel «Meine zweite Schreibseele» hat Erich Rüfenacht ein Buch herausgegeben. > Seite 5

Jeden Tag ein Kurs

Thema «Bewegung und Gesundheit»: Die Jugendarbeit Affoltern empfing zur Projektwoche. > Seite 5

Paradies für alle Sinne Maiverkauf Serie «Gärten»: Susi Fischli kultiviert ein Feuerwerk an Farben, Strukturen und Düften. > Seite 6

Viele Zimmer blieben leer

Ämtler Freestyler in Swiss-Ski-Kader

Das Alters- und Pflegeheim «Seewadel» verfehlt sein Budgetziel um 1,1 Millionen Franken Für das Betriebsjahr 2020 hatte das Haus zum Seewadel mit einem Gewinn von 53 200 Franken gerechnet. Stattdessen wurde ein Verlust von 1 124 784 Franken erwirtschaftet. Die Stadt Affoltern nimmt Stellung.

Franken gerechnet. Letztlich belief sich das Minus auf 358 797 Franken, was Einsparungen von rund 80 000 Franken entspricht. Zur erhöhten Nachfrage im Spitex-Bereich schreibt Stefan Trottmann: «Covid-19 hat den politischen Willen ‹ambulant vor stationär› beschleunigt. Leider jedoch in derart schnellem Tempo, dass die Institutionen im stationären Bereich ihre Strukturen nicht gleich schnell anpassen konnten.» Die Stadt Affoltern rechnet damit, dass die Spitex Seewadel nach ihrem dritten Betriebsjahr eine vollständige Kostendeckung erreicht. Diesbezüglich sei man auf Kurs: «Für das laufende Jahr wurde ein Minus von 247 000 Franken budgetiert. Wir sind zuversichtlich, dass wir das Budget einhalten oder sogar etwas besser als budgetiert abschliessen können, sofern uns keine weiteren unbeeinflussbaren Faktoren reinspielen.»

von livia häberling Am vergangenen Mittwoch präsentierte die Stadt ihre Jahresrechnung 2020. Ursprünglich hatte man mit einem Ertragsüberschuss von 90 000 Franken gerechnet, schlussendlich landeten rund 1,4 Millionen Franken mehr in der Kasse – insbesondere die Steuererträge seien deutlich höher ausgefallen als budgetiert, heisst es in der Medienmitteilung. Diese zusätzlichen Einnahmen bescherten der Stadt einen Ertragsüberschuss von 1,5 Millionen Franken. Weniger erfreulich zeigen sich die Zahlen des Hauses zum Seewadel: Kalkuliert hat man ursprünglich mit einem Gewinn von 53 200 Franken. Stattdessen klaffte am Jahresende ein Loch von 1,1 Millionen Franken in der Kasse. Verantwortlich für die beträchtliche Differenz seien Mehrkosten und Mindererträge in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, erklärt die Stadt auf Anfrage. Zusätzliche Auslagen seien beispielsweise für medizinisches Verbrauchsmaterial entstanden, so Stadtschreiber Stefan Trottmann. Zum einen hätten Schutzausrüstungen, Desinfektionsmittel oder Testmaterial eingekauft werden müssen. Zugleich seien für die Betreuung des Besuchszelts oder für die Eingangskontrollen auch personelle Mehrkosten entstanden.

Auf allen Abteilungen gibt es freie Pflegeplätze Parallel zu den höheren Ausgaben fehlten andernorts die Einnahmen. So zum Beispiel im Café Seewadel: Dieses war nahezu das ganze Jahr geschlossen, des-

Der Schweizer Skiverband hat die Kaderselektionen Ski Freestyle für die nächste Saison 2021/22 vorgenommen. Das Schweizer Freeski-Team startet mit 20 Kaderathletinnen und -athleten in die neue Saison, darunter Luca Schuler aus Ebertswil. Er ist weiterhin Mitglied des Challenger-Teams, das ist die dritthöchste Stufe nach Nationalmannschaft und A-Kader. Mit den gleichen neun Athletinnen und Athleten nimmt das Aerials-Team mit der Sommer-Trainingsbasis im Jumpin, Mettmenstetten, die neue Saison in Angriff. Neben Pirmin Werner und Noé Roth gehören neu auch Carol Bouvard und Nicolas Gygax (beide Vorsaison B-Kader) dem höchsten Swiss-SkiKader an. (red.) ANZEIGEN

Carrosserie/Spritzwerk

Lido Galli

Das Provisorium wird teurer Im Provisorium auf dem Giessenareal sind zurzeit 20 Zimmer frei. (Bild lhä) halb sind die Erträge eingebrochen. Fast 200 000 Franken fehlten in der Kasse. Am meisten ins Gewicht fiel jedoch die Unterbelegung. Im Haus – und neu auch im Provisorium – stehen 80 Pflegebetten zur Verfügung, wegen der Pandemie ist die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner im Verlauf des Jahres 2020 allerdings stetig gesunken. Verstärkt habe sich die Problematik im Hinblick auf den Umzug ins Provisorium, sagt Stefan Trottmann: «Es hat sich gezeigt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht von ihrem Zuhause ins ‹Seewadel› ziehen mochten, um kurz darauf noch einmal, nämlich ins Provisorium, zu zügeln.» Angestrebt hatte das «Seewadel» über das ganze Jahr hinweg eine Auslastung von mindestens 95 Prozent. Diesen Wert habe man im vergangenen Jahr jedoch nicht erreicht. Derzeit sind 60 Betten belegt. Freie Pflegeplätze gibt es in allen Wohnbereichen. Am besten be-

legt sind die Demenz- und die Gerontopsychiatrieabteilungen. Parallel zur Unterbelegung wiesen viele Bewohnerinnen und Bewohner im vergangenen Jahr tiefere Pflegestufen auf, was zu weniger Pflegeminuten und somit ebenfalls zu tieferen Erträgen führte.

Ambulante Dienstleistungen der Spitex sind mehr gefragt Während im Haus zum Seewadel ein Teil der Betten leer geblieben ist, verzeichnete die Spitex Seewadel eine höhere Nachfrage nach ihren Dienstleistungen. Die stadteigene Pflegeorganisation hat im Dezember 2019 ihren Betrieb aufgenommen, nachdem Affoltern die Leistungsvereinbarung mit der Spitex Knonaueramt gekündigt hatte. Derzeit zählt sie 31 Mitarbeitende, Tendenz steigend. Für das erste Betriebsjahr hatte man mit einem Defizit von 440 100

Das Provisorium an der Giessenstrasse wurde im vergangenen Dezember bezogen. Geplant war ursprünglich, den Modulbau für 8,2 Millionen zu beschaffen, um ihn am Ende der rund zweijährigen Nutzungsdauer für 481 000 Franken an den Lieferanten Erne Holzbau zurückzuverkaufen. Damit hätten sich die Gesamtkosten auf rund 7,7 Millionen belaufen. Inzwischen beziffert die Stadt Affoltern den materiellen Wert des Provisoriums auf 8,6 Millionen. Abzüglich der erwarteten Einnahmen durch den Rückverkauf belaufen sich die Kosten für das Provisorium somit zurzeit auf rund 8,2 Millionen Franken. Die Mehrkosten, so die Stadt, seien auf die Pfählungen auf dem Giessenareal und die Schlechtwetterverzögerungen beim Bau zurückzuführen. Zu den voraussichtlichen Mehrkosten schreibt die Stadt: «Was das Provisorium genau gekostet hat, können wir erst bei der effektiven Kreditabrechnung beziffern. Alles andere ist reine Spekulation.»

Archäologie zum Publikum bringen

Die Virenlast im Abwasser messen

Täglich graben Archäologinnen und Archäologen neue Funde aus – meist hinter Bauabschrankungen und geschlossenen Türen. Um der Öffentlichkeit Einblick in ihre Arbeit zu bieten, lancierten die archäologischen Fachstellen der vier Kantone Zürich, St. Gallen, Schaffhausen und Thurgau ein innovatives Vermittlungsprojekt. Bestückt mit Anschauungsmaterial und Originalfunden vermittelt das «Archäomobil» – ein umgebauter Kleinbus – an Schulen und öffentlichen Anlässen zeitgemäss die Arbeitsweise der Archäologie. Multifunktionales Mobiliar und ein Witterungsschutz erlauben eine flexible Präsentation an jedem Standort. (red.)

Die epidemiologische Lage besser beurteilen und die Verbreitung neuer Virus-Mutationen erkennen können. Dazu führt der Kanton Zürich ein eigenes Abwassermonitoring ein.

Weitere Infos unter www.archaeomobil.ch.

Die Götschihof-Gärtnerei bietet Setzlinge, Blumen, Wildstauden und Geschenke. > Seite 7

Um die epidemiologische Lage beurteilen zu können, stehen bislang vor allem Meldedaten von Labors und Gesundheitsbetrieben zur Verfügung. Wie zuverlässig diese Daten sind, das hängt jedoch stark vom Testverhalten der Bevölkerung ab. Mit dem Abwasser, welches auf Bestandteile des Sars-CoV-2 Virus überprüft wird, gibt es eine weitere Möglichkeit. Diese Methode sei zwar qualitativ etwas weniger präzise, heisst es bei der Gesundheitsdirektion,

dafür aber unabhängig vom Testverhalten der Bevölkerung. Zusammen mit den Daten der Testergebnisse ergebe sich dadurch ein aussagekräftigeres Lagebild. Auch können damit neue Virus-Mutationen oder andere, neu auftretende Erreger nachgewiesen werden. Das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs (Eawag) und die École polytechnique fédérale de Lausanne (Epfl) haben diese Methode mit Unterstützung der Gesundheitsdirektion für die Abwasserreinigungsanlage der Stadt Zürich («Kläranlage Werdhölzli») von Beginn der Pandemie an erarbeitet und veröffentlichen seit Längerem die entsprechenden Daten. Die Gesundheitsdirektion möchte die Abwassermessung nun breiter anwenden. Dabei sollen die Tests auf weitere Abwasserreinigungs-

anlagen ausgedehnt werden. Das Kantonale Labor, ein Amt der Gesundheitsdirektion, entwickelt daher in enger Zusammenarbeit mit der Eawag das Abwassermonitoring weiter. Dies in Abstimmung mit dem Kanton Graubünden, welcher ein solches Abwassermonitoring bereits eingeführt hat, sowie mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG). Federführend ins Projekt involviert ist das Kantonale Labor sowie die Baudirektion mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel). Geplant sei, dass im Juni erste Ergebnisse vorliegen, heisst es beim Kanton. Das Messsystem eignet sich übrigens auch für einen längeren Zeithorizont: Nach der Pandemie kann es als Früherkennungsindikator für andere Erreger weiterverwendet werden. (red.)

Zürichstrasse 1A 8932 Mettmenstetten SB-Waschanlage

Telefon 044 776 81 11

Woche 19 erscheint der Anzeiger einmalig am

Mittwoch, 12. Mai 2021 Inserateannahmeschluss: Dienstag, 11. Mai 2021 um 8 Uhr Todesanzeigen: Dienstag, 11. Mai 2021 um 11 Uhr

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