Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 032 I 172. Jahrgang I Dienstag, 24. April 2018
Aufgefrischt
Kasse gestohlen
Der Rotary-Club Knonaueramt hat die Tischgarnituren am Türlersee gepflegt. > Seite 3
Die Freude über den RobotikAnlass in Knonau wurde getrübt durch einen Diebstahl. > Seite 3
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99. Versammlung Die Raiffeisenbank Kelleramt-Albis hat zweimal in den Kasinosaal Affoltern eingeladen. > Seite 5
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Zukunft gefährdet Das Familienzentrum beim Kronenplatz leidet unter Sparmassnahmen. > Seite 6
Die vier grossen Gefahren der Demokratie Darauf müssen Bürger und Politiker im Knonauer Amt achtgeben Die beschädigte Geschwindigkeitsmessanlage. (Bild Zuger Polizei)
«Blitzkasten» demoliert An einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage in Mettmenstetten haben Unbekannte die Scheiben zerstört. Die Zuger Polizei sucht Zeugen. In der Nacht auf Donnerstag (19. April 2018), zwischen 01:30 und 05:15 Uhr, ist auf der Autobahn A4 nach dem Autobahntunnel «Rüteli» bei Mettmenstetten eine semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage der Zuger Polizei beschädigt worden. Eine unbekannte Täterschaft hat mehrfach auf die Anlage eingeschlagen und dabei mehrere Scheiben zerstört. Der Sachschaden beträgt einige Tausend Franken. Wer auf der Autobahn A4 zur Tatzeit verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat oder Angaben zur Täterschaft machen kann, wird gebeten, sich bei der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei (Telefon 041 728 41 41) zu melden, denn der erwähnte ausserkantonale Autobahnabschnitt wird durch die Zuger Polizei betreut. (pd.)
Den Exploit knapp verpasst
Petra Klingler erfreut sich einer stark steigenden Formkurve. (Bild Vladek Zumr) Petra Klingler holt sich am zweiten Boulder-Weltcup der Saison den vierten Schlussrang. Nach einem verhaltenen Start in die Boulder-Weltcup-Saison konnte Petra Klingler beim zweiten Wettkampf in Moskau ihre hervorragende Form zeigen und mit dem vierten Platz ein erstes Spitzenresultat erklettern. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 15
Bei den Wahlen vom 15. April wurden neue Exekutiven für die Säuliämtler Gemeinden gewählt. Bei einem vom Schweizerischen Institut für Auslandforschung organisierten Vortrag zeigte der Philosoph Peter Sloterdijk auf, welche Gefahren die Demokratie konstant bedrohen.
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Frühlingskonzert Der Musikverein Maschwanden lüftet das Geheimnis seines Erfolgs. > Seite 7
Säuliämtlerinnen auf dem Podest Susanne Rüegger und Alina Sönning laufen beim Zürcher Cityrun auf das Podest. Der 16. Zürcher Cityrun führte am vergangenen Wochenende über zehn Kilometer dem Zürcher Seebecken entlang. Für Bestzeiten sind auf diese Distanz sowohl viel Ausdauer als auch Kraft nötig. Die Mettmenstetterin Susanne Rüegger erwischte einen hervorragenden Tag und siegte. Den dritten Rang erreichte die erst 18-jährige Aeugsterin Alina Sönning. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 15 anzeigen
................................................... von salomon schneider Demokratie bedeutet primär, dass gewählte Volksvertreter die politische Macht ausüben. Da Demokratie aber immer in eine Gesellschaft eingebettet ist, ist sie konstant Gefahren ausgesetzt. «Unterhalb der Oberfläche demokratischer Rhetorik verbergen sich vier Hauptgefahren: die Herrschaft der Wenigen (Oligokratie), die Herrschaft der Steuereintreibenden (Fiscokratie), die Herrschaft des Pöbels, der Populisten oder, wie heute gesagt wird, der Wutbürger (Ochlokratie) und die Furchtherrschaft (Phobokratie)», erklärt Peter Sloterdijk. Diese vier Herrschaftsformen bedrohen die Demokratie systembedingt. Denn Demokratie ist ein unendlicher Prozess, der aufgrund der Gesellschaft nie einen Optimalzustand erreichen kann.
Die Herrschaft der Wenigen «Das philosophische Prinzip der Demokratie ist, dass die wenigen Herrschenden aus den Vielen herauskommen sollen. Die Problematik dabei ist, dass die Wenigen ihre Macht zum eigenen Vorteil nutzen können, während die Vielen bis zu den nächsten Wahlen nicht viel dagegen unternehmen können. Die Wenigen und die Vielen sind – auch aufgrund unterschiedlicher Wissens- und Erfahrungshintergründe – jedoch höchst selten einer Meinung», formuliert Peter Sloterdijk. Ein Beispiel dafür ist der Fraktionszwang, dem sich auch die Säuliämtler Kantonsräte unterwerfen müssen, weil die Parteien den gewählten Volksvertretern eine Einheitsmeinung aufzwingen. Auch die Säuliämtler Kantonsräte stimmen zu über 98 Prozent mit der Fraktion, wo Ideologen den Kurs vorgeben, auch wenn sie persönlich abweichender Meinung wären. Wer sich nicht daran hält, wird beispielsweise bei der Besetzung von Kommissionssitzen von den Parteikollegen übergangen.
Die Herrschaft des Fiskus Wer über die Steuern und damit die staatlichen Finanzen bestimmen kann, ist der eigentliche Souverän. Da der primäre Leistungsausweis von Kantons- und Nationalräten Gesetze
Durch die Teilnahme an Abstimmungen und Wahlen kann die Bevölkerung die vier Freiheiten hochhalten und die vier Gefahren kontrollieren. (sals) sind – die auch umgesetzt werden müssen – benötigt der Staat immer mehr Finanzen und die Verwaltung wird grösser. Peter Sloterdijk: «Um Teile der Bevölkerung ruhigzustellen und damit seine Macht zu sichern, kann der Staat zudem gewisse Gruppen durch Subventionen begünstigen.» Beispiele sind Familienzulagen oder der Bauernstand. Wobei Bauern darauf achten, dass von Direktzahlungen für spezifische Leistungen gesprochen wird – und nicht von Subventionen.
Duelle – ausgelöst durch Unterbeschäftigung – zum guten Ton gehörten», erläutert Peter Sloterdijk. Als beispielsweise eine Gewerbeinitiative in Obfelden die Kommunalpolizei abschaffen wollte, schlossen sich SP und SVP zu einer Allianz zusammen, um mit dem Schüren von Angst vor Gesetzlosigkeit in der Bevölkerung, die Abstimmung am Schluss knapp zu gewinnen.
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«Absoluter Wahnsinn» am Flughafen
«Ochlokraten behaupten, sie seien die Stimme der Mehrheit und hetzen mit dem Ziel des eigenen Machtgewinns öffentlich gegen die herrschenden Eliten. Besonders gerne äussern sie sich als Wutbürger durch die Presse», erklärt Peter Sloterdijk. Online-Foren oder im Säuliamt «der Durchblick» gehören zu den Ausdrucksformen der Wutbürger. Peter Sloterdijk: «Ochlokraten dürfen nicht mit konstruktiven Systemkritikern verwechselt werden, die das System weiterbringen wollen. Sie wollen das System ad-absurdum führen und es zerschlagen – ohne Gedanken an Alternativlösungen zu verschwenden. Wenn sich Ochlokraten häufen, sprechen wir vom Populismusphänomen. Dazu gilt es zu sagen: Es stimmt sicherlich nicht alles in den Medien, doch so wenig wie heute wurde von den Medien noch nie gelogen.»
Peter Sloterdijk: «Aber auch Terror gehört zur Furchtherrschaft. Er ist aber eigentlich nur ein Kommunikationsmedium, um Aufmerksamkeit für seine Inhalte zu gewinnen. Wenn durch etablierte oder auch soziale Medien über Terroranschläge berichtet wird, lassen sich Menschen von den Terroristen instrumentalisieren. Nach dem 11. September 2001 haben aber auch staatliche Furchtherrscher die Angst vor einer omnipräsenten Gefahr für ihre Zwecke zu instrumentalisieren gewusst. Dieser Wahnsinn zeigt sich am besten beim Besuch eines internationalen Flughafens in einem westlichen Land. Im Vergleich zu natürlichen oder unnatürlichen Todesursachen sind die dortigen Sicherheitsvorkehrungen nur als absoluter Wahnsinn zu bezeichnen. Durch Medien werden Terroranschläge tausendfach aufgeblasen und völlig ausser Proportion gebracht.»
Die Furchtherrschaft
Vier demokratierelevante Freiheiten
«Seit es Herrschaft gibt, waren Furcht und Erbrecht immer zentrale Methoden, um der Mehrheit die Unterschiede zwischen oben und unten eindrücklich aufzuzeigen. Reale Demokratie erkennt man an hohem Mass von Courage – der Kombination von Mut und Rede – die in einer Gesellschaft herrschen. Die heutige Überempfindlichkeit auf als Beleidigung aufgefasste Aussagen ist eigentlich nur mit den verwöhnten Adeligen Ende des 18. Jahrhunderts vergleichbar. Als
1941 definierte Franklin D. Roosevelt – der damalige Präsident der USA – die vier Freiheiten, die es sich zu erhalten lohne: Die Redefreiheit, die Freiheit jedes Einzelnen, die Freiheit von Not und die Freiheit von Furcht. Nur wenn sich Behörden und Bevölkerung an diesen Freiheiten orientieren, kann verhindert werden, dass die Gefahren der Demokratie Oberhand gewinnen, das System ad absurdum geführt wird und in sich zusammenbricht.
Die Herrschaft der Wutbürger
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vom 24. April bis zum 21. Mai 2018
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