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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 25 I 171. Jahrgang I Freitag, 31. März 2017

Drogen-Hofladen

Schiff auf Rollen

Drei Ämtler Jugendliche handelten Marihuana unter Freunden und Bekannten. > Seite 3

Eine Gruppe Wikinger zog an der Affoltemer Chilbi die Aufmerksamkeit auf sich. > Seite 5

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Grundausbildung In Obfelden wurde ein Rekrutentag für alle neuen Feuerwehrleute im Bezirk durchgeführt. > Seite 7

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«Guschti vo Huuse» Eine Ausstellung in Erinnerung an das Hausemer Künstleroriginal in dessen Werkstatt. > Seite 8

Säuliamt verliert einen Kantonsrat Altershalber und parteipolitische Gründe: Hans Peter Häring tritt per 30. April zurück Sein Wahlkreis ist Uster, als Wettswiler politisierte Hans Peter Häring, EDU, allerdings auch fürs Knonauer Amt. Mit seinem Rücktritt per 30. April verliert die Region deshalb einen Kantonsrat. ................................................... von thomas stöckli «Mit 70 ist man nicht mehr so leistungsfähig», begründet Hans Peter Häring seinen Rücktritt vor Ende der Legislaturperiode. Eigentlich habe er schon in der Amtsperiode vorher einen Nachfolger gesucht, verrät er. In einer kleinen Partei sei das allerdings nicht ganz einfach. In der Person von Juristin Maria Rita Marty, Volketswil, stehe nun jemand mit dem nötigen Biss und Kreativität zur Verfügung. Sie wird die erste EDU-Frau überhaupt im Zürcher Kantonsrat.

Dass Häring vor bald zehn Jahren im Bezirk Uster antrat, liegt nicht nur an seinem Engagement für die christliche Drogenrehabilitationsstation Meilestei in Uessikon bei Maur, sondern auch am «Pukelsheim», zeichnete es sich doch ab, dass nach diesem Wahl-Verfahren die Chancen auf ein Kantonsratsmandat gut standen. Das hat sich bestätigt und seither wurde er zweimal wiedergewählt. «Ich musste immer zwei Zeitungen lesen, den ‹Ämtler› und den ‹Oberländer›», so Hans Peter Häring zu seiner Rolle zwischen den Bezirken Uster und Affoltern. Spätestens mit der Pensionierung begann sich der Interessenschwerpunkt aufs Knonauer Amt zu verlagern. Seine zentrale Motivation war und bleibt allerdings der christliche Glaube und damit verbunden der Kampf gegen Selbstbestimmung des Geschlechts (Gender), gegen Abtreibung und gegen Homosexualität (nicht gegen Homosexuelle), aber auch für

die klassische Familie: «Kaputte Ehen belasten die ganze Gesellschaft», sagt er etwa und führt als Beispiele Sozialkosten für alleinerziehende Mütter und Spezialförderung für Schüler aus zerrüttetem Elternhaus auf. Viel zu sagen hat Häring auch zu seinem Spezialgebiet, der Drogenpolitik: «Ob weiche oder harte Drogen – Konsum über längere Zeit führt zu Invalidität», spricht er sich für abstinenzorientierte Therapieformen aus. Als grössten Erfolg bezeichnet er die Überweisung eines Postulats zur Förderung von mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern an Kantonsschulen, als grösstes Ärgernis den «Maulkorb», den die anderen Kantonsrats-Fraktionen der EDU 2009 in Sachen Homosexualitäts-Kritik aufzwangen. Vergangenen Montag, 27. März, hat der Kantonsrat den Rücktritt von Hans Peter Häring per 30. April genehmigt. Seine letzte Kantonsratssitzung wird am 24. April sein. Er werde sich

Hans Peter Häring. (Bild zvg.) nicht vollkommen aus der Politik verabschieden, sondern sich weiter engagieren, wenn auch im Hintergrund, so Häring. Etwa für die Mittelschule im Knonauer Amt: «Wenn man kreativ ist, bringt man die Schule hierhin», ist er überzeugt – und will auch die Möglichkeit einer privaten Finanzierung analog der ZHdK nicht ausschliessen.

Gesamthaft mehr Strafanzeigen, Rückgänge in wichtigen Bereichen

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Kommunikation Das Ämtler Gewerbe nutzte die Frühjahrs-Zusammenkunft zur Weiterbildung. > Seite 9

Viel mehr Krippenplätze In Affoltern steigt die Anzahl Betreuungsplätze in Kindertagesstätten in diesem Jahr von 81 auf geplante 153. Eine private Institution hat ihr Angebot bereits um zwei Gruppen vergrössert. Zwei neue Institutionen eröffnen im Mai und im August dieses Jahres. Diese Anbieter werden aufgrund der Nachfrage ihre geplanten Gruppen etappenweise eröffnen. In jedem Fall wird der Bedarf an Betreuungsplätzen in Affoltern am Albis für lange Zeit gut abgedeckt sein. ................................................... > Bericht auf Seite 3

Mettmenstetten kauft Fussweg Der Fussgänger-Kiesweg in Fortsetzung der Püntenstrasse zur Bahnhofstrasse soll saniert werden. Geplant ist ein geringfügiger Ausbau mit Deckbelag und Beleuchtung. Zudem wird anstelle des eingeräumten Fusswegrechtes die benötigte Wegfläche erworben. ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen

Analyse der Kriminalstatistik des Bezirks Affoltern Im Vergleich zum Vorjahr sind 2016 im Bezirk Affoltern 14,4 Prozent mehr Strafanzeigen eingereicht worden. Die starke Zunahme steht einer kontinuierlichen Abnahme der eingegangenen Strafanzeigen seit 2011 gegenüber.

Szenenbildung führt zu Zu- oder Abnahme von Sachbeschädigungen Nach einem Tiefstwert 2015 haben dafür die Sachbeschädigungen wieder stark zugenommen. Nach 159 Fällen von Sachbeschädigung 2015 waren es 2016 230 Anzeigen. «Sachbeschädigungen werden meistens von Jugendlichen verübt. In diesen Fällen ist grösstenteils auch eine Szenenbildung zu beobachten. Ein Blick nach Affoltern – wo Sachbeschädigungen um 11 Prozent zurückgegangen sind – zeigt, dass solche Szenenbildungen zu sprunghaften Anstiegen oder stark rückläufigen Sachbeschädigungen führen können», erläutert Adrian Peterhans.

................................................... von salomon schneider

«Grundsätzlich ist ein Anstieg der eingegangenen Strafanzeigen immer mit Besorgnis zu betrachten. Eine genaue Analyse ergibt jedoch, dass der Bezirk Affoltern immer noch ein sehr sicherer Bezirk ist, in dem die Kriminalitätsrate weit unter dem kantonalen Durchschnitt liegt. In einigen Bereichen kam es jedoch zu relevanten Steigerungen. Bei den Fahrzeugeinbruchdiebstählen beispielsweise liegt die Steigerung der Fälle bei 300 Prozent. Dies ist jedoch aufgrund eines Einzeltäters der Fall, der dingfest gemacht werden konnte und geständig ist. Ähnlich verhält es sich mit der Steigerung von 400 Prozent bei bewaffneten Raubüberfällen. Ein Einzeltäter überfiel mehrere Tankstellenshops, konnte verhaftet werden und auch er ist geständig. Solche Einzeltäter treiben die Gesamtzahlen stark in die Höhe – gerade in einem normalerweise so ruhigen Bezirk wie unserem», kommentiert Adrian Peterhans, der Affoltemer Bezirkschef der Kantons-

Richard Kälin ist Postensachbearbeiter bei der Kantonspolizei in Affoltern. Er ist für den Erstkontakt bei Strafanzeigen verantwortlich. (Bild Salomon Schneider)

Weniger Einbrüche und Einbruchdiebstähle

polizei Zürich die polizeiliche Kriminalstatistik.

Die Kriminalitätsstatistik 2016 zeigt aber auch erfreuliche Entwicklungen auf. Einbruchdiebstähle sind zwar bereits seit einigen Jahren tendenziell rückläufig. Mit einem Rückgang um 16,5 Prozent liegen sie aber auf einem absoluten Tiefstwert, bei 187. Fahrzeugdiebstähle – es handelt sich dabei primär um Fahrräder – sind sogar um 32 Prozent zurückgegangen, auf 132. Auch hier handelt es sich um einen Tiefstwert seit 2009, damals wurden noch 280 Fahrzeuge gestohlen. Zudem waren auch die Fälle von schwerer Körperverletzung um 16,7 Prozent rückläufig. Zu Tötungsdelikten kam es 2016 im Bezirk Affoltern überhaupt nicht.

Vermehrte Kontrolltätigkeit Gerade bei gravierenden Fällen sei jedoch Vorsicht geboten, bei der Interpretation der veröffentlichten Zahlen. Es handle sich nämlich um Anzeigen und lange nicht alle Anzeigen führten zu Verurteilungen. Zudem habe die Polizei bei ihrer Arbeit auch neue Akzente gesetzt, was sich in der Statistik drastisch auswirke, erklärt Adrian Peterhans: «Das Plus von 19 Prozent bei Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz heisst beispielsweise nicht unbedingt, dass

mehr Betäubungsmittel konsumiert werden. Die Polizei hat in diesem Bereich jedoch ihre Kontrolltätigkeit verstärkt. Ob der Anstieg der Verzeigungen um 58, auf 364 durch erhöhten Konsum oder die Kontrolltätigkeit zustande gekommen ist, lässt sich nicht sagen. Personenkontrollen kommen meistens nicht aufgrund von Verdacht auf Betäubungsmittelkonsum zustande, sondern aufgrund auffälligen Verhaltens.» Dabei gilt es zu beachten, dass die Zunahme der Anzeigen wegen Konsums aufgrund von Übertretungen zustande gekommen sind. Vergehen, wie der Handel mit Betäubungsmitteln haben in diesem Bereich stark abgenommen.

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