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aus dem bezirk affoltern I Nr. 024 I 173. Jahrgang I Dienstag, 26. März 2019
Falsche Zahlen
Empfehlung bestärkt
Der «Beteiligungsrechner» von Bertram Turnherr zeigte das SpitalEigenkapital zu tief an. > Seite 3
Der Gemeinderat Bonstetten hat die Spitalvorlagen noch einmal diskutiert. > Seite 5
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Bürgerliche Verlierer Die SVP und die FDP mussten am Wahlsonntag empfindliche Verluste verdauen. > Seite 6
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Grüne Gewinner Die Grünen haben ihren Kantonsratssitz zurückerobert – zulasten der SVP. > Seite 7
Vergleicht man die Resultate von Bezirk und Kanton, ergeben sich nur geringe Unterschiede. Die Regierungsräte, die im Kanton die Wahl geschafft haben, liegen auch im Bezirk Affoltern vorne. Klar an erster Stelle befindet sich Mario Fehr (SP). Die Plätze getauscht haben im Bezirk, gegenüber dem kantonalen Ergebnis, einerseits Ernst Stocker (SVP) und Jacqueline Fehr (SP), andererseits Martin Neukom (GP) und Natalie Rickli (SVP). Die SVPFrau hat wohl dank der Unterstützung anzeigen
Wieder gewählt: Martin Haab.
Wieder gewählt: Hannah Pfalzgraf.
durch die FDP den neuen FDP-Kandidaten, Thomas Vogel, auf den achten Platz und damit aus dem Regierungsrat verdrängt. Denkbar ist auch, dass die heftigen Angriffe der SVP gegen die FDP in einem kantonsweit kurz vor den Wahlen verteilten Flugblatt in entscheidendem Mass SVP-Wählerinnen und Wähler davon abgehalten haben, Thomas Vogel zu wählen.
Wieder gewählt: Ronald Alder.
Wieder gewählt: Daniel Sommer.
Neu: Arianne Moser-Schäfer.
von thomas stöckli
Neu: Thomas Schweizer.
Die Grünen haben im Bezirk Affoltern um 3,9 % auf 10,8 % zugelegt und einen Sitz gewonnen. Noch mehr Wähler gewonnen haben die Grünliberalen, die mit einem Plus von 6 % nun 14,2 % der Stimmen ausweisen. Die EVP ist bei 8.6 % Wähleranteil geblieben, die SP (-0,3 %) ist als zweitstärkste Partei
leicht auf 17,8 % gesunken. Die FDP liegt mit 15,1 % (-3 %) nun an dritter Stelle. Die traditionell stärkste Partei, die SVP, hat 5,7 % Wähleranteil eingebüsst und kommt nun noch auf 26,6 %. Dieser Rückschlag bedeutet gleichzeitig den Verlust eines Sitzes im Kantonsrat. Damit verfügen SVP, SP, FDP, GLP, Grüne und EVP über je einen Sitz im Wahlkreis Affoltern. Bei den Wahlen der letzten zwei Jahrzehnte haben Verschiebungen vor allem zwischen politisch benachbarten Parteien stattgefunden, etwa zwischen SP und Grünen. Diesmal ist ein klarer Linksrutsch feststellbar. Zählt man die Stimmen von SP, GLP, Grünen und EVP zusammen, die bereits heute oft zusammenarbeiten, auch auf kommunaler Ebene, erhält man 51,4 %, plus 9,4 %. Dass diese vier Parteien damit vier von sechs Kantonsratsmandate im Wahlkreis erhalten haben, liegt am komplizierten Wahlverfahren, dem «doppelten Pukelsheim», das seit den Wahlen von 2006 im Kanton Zürich, aufgrund eines entsprechenden Volksentscheides, gilt. ................................................... > Kommentar rechts, weitere Analyse und Berichte auf den Seiten 6 und 7
Aeugst: dreimal Ja zum Spital
Ein Tag intensive Ausbildung
Neubauprojekt Seewadel
Das Interesse an den Abstimmungsvorlagen zum Spital ist auch in Aeugst enorm. Rund 80 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wohnten am letzten Donnerstag der vorberatenden Gemeindeversammlung bei. Spitaldirektor Stefan Gyseler umriss in prägnanten und deutlichen Formulierungen die Bedeutung der für die Zukunft vorgesehenen Strategie. Er hob hervor, dass die Anzahl der Spitalbetten nicht mit der Versorgungsrelevanz verglichen werden könne. Den Anträgen des Gemeinderats zur Auflösung des Zweckverbandes, zur Gründung der kommunalen Anstalt sowie zur Gründung der Interkommunalen Vereinbarung stimmte der Aeugster Souverän anschliessend mit klarer Mehrheit, bei nur einer Gegenstimme, zu. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Ein Tag dauert die RS in der Feuerwehr. Dieser Tag hat es in sich, wird doch den Rekruten bei der Grundausbildung an diesem Tag einiges abverlangt. Die Grundausbildung beinhaltet die wichtigsten Feuerwehraufgaben. Das umfasst den Leitern- und Löschdienst, das Legen der Schläuche, die Bedienung des Hydranten und den anspruchsvollen Atemschutz. Am Samstag betreute die Feuerwehr Unteramt in Bonstetten die Neulinge. Vor dem Feuerwehrlokal begrüsste Matthias Baumann, Kommandant der Feuerwehr Unteramt, als Gastgeber 26 Rekruten zum Ausbildungstag, darunter gut ein halbes Dutzend Frauen. Die Anzahl der neuen Feuerwehrfrauen und -männer liegt im Durchschnitt der letzten Jahre. ................................................... > Bericht auf Seite 5
Im Juni 2018 wurde der Antrag des Projektierungskredits für den Ersatzneubau des Alters- und Pflegeheims Haus zum Seewadel in Affoltern von der Stimmbevölkerung angenommen. Nun stehen die Pläne für den Neubau in einer Ausstellung zur Ansicht bereit. Vom 1. bis 3. April besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, mit den verantwortlichen Planern das direkte Gespräch zu suchen. Am 2. und 3. April sind die Pläne im Foyer des Hauses zum Seewadel frei zugänglich. Mitglieder der Baukommission und Kadermitarbeitende stehen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Für die Bevölkerung ergibt sich dadurch Gelegenheit, sich aus erster Hand über den Stand des Projektes zu informieren. ................................................... > Bericht auf Seite 15
Tiefe Stimmbeteiligung Die Stimmbeteiligung lag bei kantonalen Wahlen überhaupt noch nie so tief. Regionale, kommunale oder aber nationale Themen motivieren die Wähler offensichtlich wesentlich mehr zum Gang zur Urne als Kantonswahlen. Im Bezirk Affoltern legten 34,2 % der Stimmberechtigten einen gültigen Wahlzettel für die Kantonsratswahlen in die Urne. Unterdurchschnittlich war die Stimmbeteiligung in Obfelden (28,3 %), Kappel (30,2 %), Affoltern (30,7 %), Stallikon (31,2 %) und Knonau (31,9 %). Nahe beim Bezirksmittel lag sie in Hausen (34,4 %) und Maschwanden (34,6 %). Überdurchschnittlich war die Stimmbeteiligung in Rifferswil (44,27 %), Hedin-
gen (39,5 %), Bonstetten (37,7 %), Wettswil (37,4 %), Ottenbach (37,1 %), Aeugst (36,7 %) und Mettmenstetten (35,9 %). Analysiert man die Verschiebungen des Wähleranteils im Bezirk, haben Parteien und Kandidierende, die sich für dreimal Ja bei den Spitalabstimmungen einsetzen, gewonnen, obwohl der Kantonsrat nichts zur Spitalfrage beizutragen hat. Weitere Themen, die sich auf die Wahlen ausgewirkt haben, dürften die Klimaproblematik und das Rahmenabkommen mit der EU sein – auch diese Themen haben höchstens am Rand mit kantonaler Politik zu tun. Das weitgehende Fehlen umstrittener kantonaler Themen im Wahlkampf dürfte die Stimmbeteiligung nach unten gedrückt haben.
Einbruch der SVP – Vormarsch der GLP
Die SAC-Sektion am Albis will im Notfall den Rechtsweg beschreiten können. > Seite 8
Die Ökologie als Wahlsiegerin
Kantonale Resultate bestätigen sich bei den Kantons- und Regierungsratswahlen
................................................... von bernhard schneider
«Ultima ratio»
kommentar
Klarer Sieg von Mitte-Links auch im Bezirk Affoltern Vor vier Jahren war die SVP im Bezirk Affoltern doppelt so stark wie Grüne und Grünliberale zusammen – nun sind sie etwa gleich stark. Und, mehr noch: Die SVP hat im Bezirk Affoltern erstmals, seit der Wahlkreis über sechs Sitze verfügt, nur noch einen Vertreter.
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und ein Viertel Neue, drei Viertel Bisherige. So sieht es nach den Kantonsratswahlen im langjährigen kantonalen Durchschnitt aus. Da es im Knonauer Amt schon während der letzten Legislatur zu drei Rochaden gekommen war und von den Amtierenden alle wieder antraten, war zu erwarten, dass die Fluktuation eher geringer ausfallen würde. Weit gefehlt: Die Bonstetterin Arianne Moser-Schäfer erobert – wohl auch wegen ihres deutlichen Bekenntnisses zum Spital Affoltern und zum nachhaltigen Wirtschaften – den FDP-Sitz von Olivier Hofmann und die SVP verlor im Gesamtkanton so drastisch, dass sie ihren zweiten Sitz im Knonauer Amt den Grünen in der Person von Thomas Schweizer überlassen muss. Ein kleiner Trost für Hans Finsler, der trotz 3159 Stimmen – dem zweitbesten Ergebnis im Bezirk – an der Wiederwahl scheitert: Weil Natalie Rickli in den Regierungsrat gewählt wurde, erbt Martin Haab deren Mandat im Nationalrat und Finsler wird nochmals in den Kantonsrat nachrücken dürfen. Grundsätzlich ist es die Ökologie, die sich als kantonale Wahlsiegerin feiern lassen darf. Bescherte vor acht Jahren noch der Fukushima-Effekt den Grünliberalen ein Plus an Mandaten, dürfte diesmal der Kampf gegen die Klimaerwärmung den Ausschlag gegeben haben für den Einzug des Grünen Martin Neukom in den Regierungsrat und den je neun Sitzgewinnen im Kantonsrat für die Grünen und Grünliberalen. Damit haben die Bürgerlichen Parteien ihre Mehrheit verloren. Und im Knonauer Amt? Da ist der Grün-Rutsch sogar noch ausgeprägter als im Gesamtkanton, politisieren doch auch die Bürgerlichen unter den Gewählten eher im ökologiebewussten Flügel ihrer Partei. So dürfte sich eine starke Front für umweltpolitische Themen bilden.