021_2022

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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 856 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 21 I 176. Jahrgang I Dienstag, 15. März 2022

Vorstellungsrunde

Grosses Interesse in Knonau an den Kandidierenden für die Gemeindewahlen. > Seite 3

Kandidatin gefunden

Iris Geissbühler steht für den vakanten Sitz im Schulzweckverband zur Verfügung. > Seite 4

«Schiiwält»

Der Ämtler Musicalchor VocalCord hat das Publikum in Bonstetten begeistert. > Seite 5

Probetag

Der Chor vocal emotions kehrt zur Normalität zurück und feiert sein Jubiläum nach. > Seite 5

Nati-Trainer beim Lehrstellenforum Patrick Fischer referierte am «Dankeschön-Anlass» in der Aula Ennetgraben Für seinen «Dankeschön-Anlass» konnte das Lehrstellenforum einen prominenten Referenten gewinnen: Eishockey-Nationaltrainer Patrick Fischer sprach über sein Führungsverständnis sowie über prägende Personen und Erfahrungen.

hohem Energielevel zu bringen und dort zu halten, das andere. Dabei diene ihm der Team-Masseur als verlässliches «Fleischthermometer», so Fischer. So erfährt er, wen er aus der «Komfortzone» herausfordern muss. Wie das gelingt, sei von Typ zu Typ unterschiedlich. Wenn es beim einen reicht, zu sagen, sein Gegenspieler sei besser als er, um den Ehrgeiz zu wecken, wollen andere in Taktisches miteinbezogen werden und wieder andere alles ganz genau erklärt haben. Und dann gibt es noch jene, die man einfach rauslassen müsse, weil sie durch zu viele Anweisungen in ihrem intuitiven Spiel blockiert würden. «Als Coach ist es meine Aufgabe, die Mannschaft so vorzubereiten, dass sie mit voller Überzeugung aufs Eis geht und auch an sich glaubt.»

von Thomas sTöckli «Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, hier zu sein», betonte EishockeyNationaltrainer Patrick Fischer gleich zu Beginn seines Referats. Wobei es eigentlich ein Interview war, denn Jörg Berger, ehemaliger Schulkamerad im «Herti», Zug, und mittlerweile Co-Schulleiter in Knonau, konfrontierte ihn im Auftrag des Ämtler Lehrstellenforums mit Fragen rund ums Geführt-Werden und Selber-Führen. Mit dem Lehrstellenforum verbindet den Nati-Trainer die Leidenschaft, junge Leute zu fördern. Die eigene Lehrzeit bezeichnet er rückblickend als «härteste Zeit»: «Eigentlich machte ich zwei Ausbildungen gleichzeitig.» Zur KVLehre kam die Ausbildung zum Hockeyprofi. Sport, Lehre, Schule und Freundin galt es damals, unter einen Hut zu bringen. Entsprechend sei er drei Jahre viel mit Velo und Sandwich unterwegs gewesen. «Es war eine prägende Zeit», sagt Fischer und spricht von «Durchbeissen».

Ein «Ausbruch» mit dem Trainer Berger entlockte seinem Interviewpartner auch die eine oder andere Anekdote. Etwa jene, als Fischer, damals Captain der Schweizer Delegation an der U20WM, durchs Fenster aus der Teamunterkunft ausreissen wollte, um ein Bier zu trinken, und prompt von Trainer Arno Del Curto erwischt wurde. Dieser zeigte nach Rücksprache mit Fischers Vater offenbar Verständnis und schliesslich gingen Trainer und Captain gemeinsam in den Ausgang. Auch diese Episode habe ihn geprägt, so Fischer, wie der sonst sehr fordernde Del Curto in dieser Situation mit dem jungen Querschläger Fingerspitzengefühl bewiesen habe. Als inspirierend bezeichnet er weiter den ehemaligen Basketballtrainer Phil Jackson, dem es in der US-Profiliga NBA über

Das Team verjüngen

Hohes Energielevel, positive Einstellung. Als Führungsperson gelte es, sein Team möglichst ins Feld 1 zu bringen – und dort zu halten, führte Eishockey-NatiTrainer Patrick Fischer in seinem Referat in Affoltern aus. (Bild Thomas Stöckli) Jahre gelungen ist, aus «schwierigen» Stars ein erfolgreiches Team zu formen. «Mein Führungsstil basiert auf Vertrauen. Ich habe es gerne locker, aber wenns drauf ankommt, will ich gewinnen», charakterisiert sich Fischer selbst. Die Zusammenzüge sollen den Spielern auch Spass machen. So werde an der WM jeweils eine «SAC-Hütte» eingerichtet. «Aber wenn wir trainieren, geben wir Gas», betont er. Als Nati-Trainer will er das Team vorantreiben, im Einklang mit der Vision von Nati-Direktor Lars Weibel weg vom defensiv geprägten «Riegel-Hockey» aus seiner eigenen Aktivzeit, hin zum offensiven Gestalten, der eigenen Identität, die der Schweiz im Gegensatz zu den Kanadiern, den Schweden oder den Russen noch fehlt. Die Schweizer Spieler seien schlau, schnell und verantwortungsbewusst. Wobei das Überversichert-Sein-Wollen gepaart mit bescheidenem Denken für den Erfolg im Sport nicht förderlich sei. Entsprechend setzt er die Ziele hoch: «Nach zweimal WM-Silber kann Bronze nicht mehr das Ziel sein. Und wenn du

einem Josi (Roman Josi, Captain der Nashville Predators, NHL, Anm. d. Red.) sagst: ‹Wir wollen Vierte werden›, steigt der nicht ins Flugzeug.»

Die Erwartungen klären Den Umgang mit den Stars bezeichnet Fischer denn auch als grösste Herausforderung. Im Gegensatz zu ihrem Team müssen sich in der Nati manche mit einer kleineren Rolle begnügen, das eigene Ego dem Team unterordnen. «Da müssen die Erwartungen geklärt werden – auf beiden Seiten», so Fischer, «das geht nur übers Reden.» In der Hektik und Ausnahmesituation eines grossen Turniers sei es dann wichtig zu wissen, welcher Spieler wie reagiert. Gerade bei jenen, welche die undankbareren Aufgaben im Teamgefüge haben. Das beginne schon in der Kabine: Es mache keinen Sinn, wenn alle Leader in einer Ecke seien. Die individuellen Rollen sind das eine, das Team in den produktiven Bereich von positiver Einstellung und

Alles lässt sich nicht beeinflussen, das weiss Fischer: «Ich habe schon x Matches gecoacht, in denen wir schlechter waren und gewonnen haben, und x andere, in denen wir besser waren und trotzdem verloren.» Umso wichtiger ist es, im «Flow» zu bleiben, wenn man das Momentum auf seiner Seite hat. Und wenn man mal im Regen steht, den Glauben nicht zu verlieren. Das gilt auch nach der missglückten Olympia-Kampagne. «Die Transition aufs kleinere Eisfeld ist uns nicht gut gelungen», bilanziert der Nati-Coach, «und wir haben es nie geschafft, die Unruhe aus der Mannschaft zu bringen.» «Wir müssen klar besser werden», ist Fischer überzeugt. Der neue «Schlachtplan» auf diesem Weg sieht eine Verjüngung des Teams vor. Zunächst reist er nun nach Nordamerika, um dort die Schweizer NHL-Jungs zu besuchen. «Ich glaube 100-prozentig ans Schweizer Hockey. Wir sind eine kleine Nation, aber wir sind lernfähig. Und ich hoffe, dass es irgendwann auch reicht, um ein Finale zu gewinnen», so Fischer. «Die Kinder sind unsere Zukunft, lassen wir sie träumen», spannte Fischer zum Schluss seines Referats den Bogen wieder zurück zum Lehrstellenforum. Und fügte an: «Wir träumen von der Goldmedaille.»

> Weiterer Bericht auf Seite 3

Peter Stamm

«Frohe Drohung»

Der FCWB verliert

Der Erfolgsautor las am letzten Mittwoch im Gemeindesaal Hausen und gut 50 Menschen liessen sich von ihm in die einsame Welt des namenlosen Archivars in seinem Buch «Das Archiv der Gefühle» entführen. Über einen Archivar habe er schon lange schreiben wollen, verriet Peter Stamm nach der Lesung. Manchmal sei es ein Beruf, eine Person, eine Konstellation oder auch eine Begegnung, aus der irgendwann ein Buch werde. (red.)

Uta Köbernick kommt mit ihrem Soloprogramm nach Mettmenstetten. Und darin wird die Welt nicht geschönt, aber schöner. «Ich bin noch nicht fertig» sei frohe Drohung, sei Einsicht und Verheissung, so die diplomierte Schauspielerin auf ihrer Website. Und wer sie noch nicht kennt, dem sollten der Deutsche Kleinkunstpreis, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik und der Salzburger Stier als Gütesiegel reichen. (red.)

Die Affiche im Stadion Bergholz in Wil versprach Grosses: Die Ostschweizer sind mit einem 4:0-Sieg beim Leader Baden fulminant ins neue Jahr gestartet, WB gewann zu Hause mit 2:0 gegen Freienbach. St. Gallens Nachwuchs glänzte mit mehr Ballbesitz, allerdings ohne sich grosse Chancen herausspielen zu können. Schliesslich sollte ein Kunstschuss – oder doch eher eine missglückte Flanke? – kurz nach der Pause das Spiel zuungunsten der Ämtler entscheiden. (red.)

> Bericht auf Seite 14

> Bericht auf Seite 16

> Bericht auf Seite 4

Peter Stamm. (Bild Sabina Bobst)

Vorstand verjüngt

Der Gewerbeverein Oberamt hat einen Generationenwechsel eingeleitet. > Seite 9

Musikreise durch drei Jahrhunderte Das aktuelle Programm des Trio Oreade fährt in die Beine. Warum tanzte Ludwig XIV. gerne zwölf Menuette hintereinander? Warum vergleicht ein Musiklehrer zu Mozarts Zeiten das Menuett seines Schülers mit einer Füllung Pfeifentabak? Weiss man, dass Mozarts erste Komposition als Vierjähriger ein Menuett war? Kennt man den Tanz, der in Wien so viel getanzt wird und direkter Nachfahre des Menuetts ist? Und lebt das Menuett noch heute? Antworten liefert am kommenden Freitagabend das Trio Oreade. Im Kellertheater LaMarotte treten Yukiko Ishibashi, Christine Hu und Ursula Sarnthein auf. Mit dabei haben sie Viola, Violine und Violoncello, und damit entführen sie ihr Publikum auf musikalische Reise durch drei Jahrhunderte. «Man wird vom Drama – und dem Witz – die in diesem kleinen Tanz stecken können, begeistert sein», versprechen sie. Und damit nicht genug: Man lerne Mozart auch von einer anderen Seite kennen, erzählt Ursula Sarnthein im Interview. (red.)

> Interview auf Seite 15 ANZEIGEN

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