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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 15 I 178. Jahrgang I Dienstag, 20. Februar 2024
Das «juristische Gewissen»
Ältere Menschen im Fokus
Der langjährige Affoltemer Gemeindeschreiber Hans Bollier ist im Alter von 92 Jahren verstorben – eine Würdigung. Seite 3
Zu vielfältigen Themen im Bereich Gesundheit wird ein spezieller Anlass im September in Bonstetten informieren. Seite 4
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Keiner will gerne Windräder bei sich Von Windprojekten betroffene Gemeinden im Säuliamt äussern Bedenken gegenüber Kanton Luc MüLLer Der Kanton Zürich plant bekanntlich 120 Windräder: Dazu hat er bereits 46 potenzielle Standorte festgelegt. Auch im Säuliamt wurden fünf mögliche Orte festgelegt, die sich für die Produktion von Windenergie eignen. 17 Windräder, mit einer Höhe von rund 220 Metern, könnten dereinst hier stehen. Die Standorte sollen später im Kantonalen Richtplan festgelegt werden. Dabei hat der Kanton die Orte nicht auf den Meter genau definiert, sondern einen Perimeter festgelegt. Die möglichen Standorte, wo Windräder stehen könnten, betreffen hier im Amt konkret die Gemeinden Kappel, Maschwanden, Knonau, Obfelden, Ottenbach, Mettmenstetten und Hedingen.
Vorsicht wegen Artenvielfalt Im vergangenen Jahr konnten die Gemeinden gegenüber dem Kanton erstmals zu den möglichen Standorten von Windrädern Stellung nehmen. Der Gemeinderat von Maschwanden hat Bedenken zu den ausgewiesenen Potenzialgebieten «Haltenrain» und «Rotenberg» geäussert. So sei die Artenvielfalt an Amphibien in der Gemeinde überdurchschnittlich hoch, zudem seien in der Reussebene ebenfalls überdurchschnittlich viele Vogelarten heimisch, wie auch Biber und Fledermäuse. «Der Lebensraum der zahlreich geschützten Arten würde nicht nur durch den Bau der Anlagen und deren Erschliessung, sondern auch durch den Betrieb beeinträchtigt»,
schrieb die Gemeinde der kantonalen Baudirektion. Ihnen sei bewusst, dass die Auswirkungen der Windenergie auf die Tierwelt nicht abschliessend erforscht sind. Umso mehr sei dieser Umstand bei einer Analyse zu berücksichtigen.
«Massiver Eingriff» «Wir ersuchen Sie auf die geplante Erstellung von Windkraftanlagen in und um Mettmenstetten zu verzichten», forderte der Gemeinderat im vergangenen Mai vom Kanton. Der Gemeinderat stört sich unter anderem an den «massiven Eingriffen der überdimensionierten Windenergieanlagen» in die Umgebung der Gemeinde. Der dicht besiedelte Le-
«Wir ersuchen Sie auf die geplante Erstellung von Windkraftanlagen in und um Mettmenstetten zu verzichten.» Gemeinderat Mettmenstetten
bensraum werde durch die potenziell 14 Windanlagen à 220 Meter Höhe in direkter Nähe nicht nur optisch zu einer industrialisierten Landschaft, sondern die nötigen Waldrodungen würden der Natur wertvolle Biodiversität und der Bevölkerung Naherholungsgebiet entziehen. «In der Diskussion unter den
Teilnehmern des Winddialogs wurde deutlich, dass nur wenige Gemeinden einer Windkraftanlage auf ihrem Gebiet positiv gegenüberstehen», betonte der Gemeinderat weiter. «Es ist aus diesem Grund naheliegend, dass mit dem vorgesehenen kantonalen Plangenehmigungsverfahren versucht wird, Einsprachemöglichkeiten der Gemeinden stark zu limitieren.»
Projekt auf Autobahn priorisiert Auch die Gemeinde Obfelden äusserte sich zu den geplanten kantonalen Windrädern. «Sowohl der Gemeinderat wie auch die Energiekommission Obfelden begrüssen grundsätzlich die schnelle Suche nach Möglichkeiten zur inländischen nachhaltigen Stromproduktion auch im Kanton Zürich.» Und der Obfelder Gemeinderat schrieb weiter: «Wir unterstützen insbesondere auch die Ideen für ein A4-Kraftwerk mit Sonnen- und Windstrom über und entlang der Autobahn A4 durch das Knonauer Amt. Dieses Projekt sollte unserer Meinung nach bei der Planung im Winddialog miteingeschlossen werden und entsprechende Priorität erhalten.» Eine mögliche Windanlage im Raum Wolserholz liege in bewaldetem Gebiet. «Ob in diesem Gebiet eine wirtschaftliche Nutzung der Windenenergie realistisch ist, können wir nicht beurteilen», erklärte die Exekutive in Obfelden weiter. Jedoch müssten für die Erschliessung und den Betrieb in einem Waldgebiet erhebliche Eingriffe in die Natur in Kauf genommen werden, was für eine
Akzeptanz der Bevölkerung und für ein Bewilligungsverfahren eine enorme Herausforderung darstellen würde. «Der Gemeinderat Ottenbach ist grundsätzlich nicht gegen die Windenergie. Bezüglich des Potenzialgebietes in Ottenbach ist es dem Gemeinderat ein wichtiges Anliegen, dass der Standort gut erschliessbar ist und sich nicht im Wald befindet», erklärt der Gemeinderat von Ottenbach auf Anfrage des «Anzeiger». Für eine abschliessende Beurteilung fehlten zum aktuellen Zeitpunkt noch verschiedene wichtige Informationen.
Abstimmungen im Säuliamt Doch die Windrad-Pläne der Baudirektion kommen nicht überall gut an. In vielen Gemeinden wurden deshalb Einzelinitiativen eingereicht, die einen Mindestabstand von 700 Metern zwischen einer Windenergieanlage und einer zeitweise oder dauerhaft bewohnten Liegenschaft verlangen. Diese Initiativen kommen jeweils an den Gemeindeversammlungen zur Abstimmung. In Mettmenstetten wurde eine solche Initiative bereits im vergangenen Jahr abgelehnt. In Stallikon wurde diese noch vor der Abstimmung vom Initianten zurückgezogen. In Maschwanden wird der Souverän am 25. November darüber befinden. Und auch in Bonstetten wurde nun kürzlich eine solche Einzelinitiative eingereicht, die am 25. Juni an die Gemeindeversammlung kommt.
«Vor diesem Sprung hatte ich grossen Respekt, gar Angst.» Seite 17 Sonny Schönbächler, erster Ämtler Olympiasieger. (Bild -ter.)
Podium in Bonstetten Am 3. März stimmen die Schweizerinnen und Schweizer an der Urne über die Renteninitiative ab und der Kanton Zürich zusätzlich über die Chaoten-Initiative. Über beide Geschäfte diskutierten am Donnerstag Politikerinnen und Politiker an einem Podium. Sandro Strässle, Präsident des Initiativkomitees und Präsident der Jungen SVP Kanton Zürich, votierte für die Chaoten-Initiative. Der Inhalt der Initiative: Demonstrationen und Kundgebungen sollen unter Bewilligungspflicht gestellt werden und Veranstalter und Teilnehmer illegaler Demonstrationen sollen für die Kosten geradestehen. SP-Kantonsrätin Beatrix Stüssi argumentierte dagegen. «Die Forderung, dass alle Demonstrationen angemeldet werden müssen, verstösst gegen geltendes Völkerrecht, das besagt, dass die Ausübung der Meinungsund Versammlungsfreiheit nicht von einer Genehmigung abhängig ist.» (red)
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Am Wochenende sorgten die Fasnächtler im Säuliamt für viel Stimmung. Am Freitag war der Maskenball in Kappel angesagt, am Samstag tanzten die Maskierten in der Gemeinde Maschwanden. Am Sonntag stand noch der 60-Jahr-Jubi(Bild Jacqueline Ott) läums-Umzug der Fasnachtsgesellschaft Uerzlikon (im Bild) auf dem Programm. (red) Seiten 6,7,8
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