015_2019

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aus dem bezirk affoltern I Nr. 015 I 173. Jahrgang I Freitag, 22. Februar 2019

Vandalen unterwegs

Kein Ausverkauf

Letzte Woche haben Unbekannte in Mettmenstetten grossen Schaden angerichtet. > Seite 3

Eine parlamentarische Initiative gegen die Privatisierung der Wasserversorgung. > Seite 3

Tankstellenräuber vor dem Richter

Berater mit zwei Hüten

Am 22. Juni 2018 hatte er erneut zugeschlagen: An jenem Tag, kurz vor Mitternacht, hatten der 29-Jährige und ein Kollege einen Tankstellenshop in Affoltern überfallen. Der eine hatte sich eine Sturmmaske sowie eine Kapuze über den Kopf gezogen. Mit einem Pistolen-Imitat, von einer echten Schusswaffe auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden, forderte der Beschuldigte die Verkäuferin an der Theke auf, ihm den Kasseninhalt auszuhändigen. Schon tags zuvor hatten er und seine Komplizen den Überfall auf einen Tankstellenshop in Cham geplant – dann jedoch wegen der vielen Passanten vor dem Geschäft davon abgesehen. Nun musste sich der Beschuldigte für seine Tat vor dem Bezirksgericht Affoltern verantworten. Und der Mann ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt: In Slowenien hat der Mann ab 2013 vier einschlägige Strafen kassiert. ................................................... > Bericht auf Seite 7

Vorsorge mittels Zeitgutschriften Kiss Knonauer Amt bietet ab Herbst organisierte Nachbarschaftshilfe an. Genossenschafter werden können alle, die bereit sind, Zeit einzusetzen, um anderen zu helfen – und sich dadurch Zeitgutschriften zu erwerben. Die Zahl der 80-Jährigen und älteren Menschen in der Schweiz von heute 290 000 Personen wird laut Schätzungen bis 2050 auf 608 000 bis 720 000 Menschen steigen. Gleichzeitig geht der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter zurück. Deutlich erhöhen wird sich die Zahl der Menschen zwischen 60 und 80. Sie sind grösstenteils noch gesund, aktiv und in der Lage, nach individuellen Möglichkeiten und Kompetenzen Nachbarschaftshilfe zu leisten. Die Zeitvorsorge gibt dafür einen Anreiz und die Möglichkeit, die eigene soziale Sicherheit fürs Alter zu erhöhen. Zeitvorsorge bedeutet unkomplizierte, direkte Unterstützung. Organisierte Nachbarschaftshilfe beugt Vereinsamung vor und kann dazu beitragen, dass betagte Menschen länger in ihrem Zuhause bleiben können. Kiss Knonauer Amt steht vor der Zielgeraden, im Herbst 2019 soll das Projekt realisiert werden und erste Genossenschafter kommen zum praktischen Einsatz. Das heisst, der Vorstand wird gebildet und die Ressorts werden verteilt sein. Gesucht werden engagierte Genossenschafter. Für sie gilt: Die Masseinheit sind Stunden, eine geleistete Stunde wird als Stunde gutgeschrieben und eine bezogene Stunde abgezogen. Die Art der in dieser Stunde erbrachten Leistung ist nicht von Bedeutung – eine Stunde bleibt eine Stunde. (rz) ................................................... > Bericht auf Seite 20

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Raser verurteilt Ein Italiener kassiert vom Bezirksgericht Affoltern 16 Monate bedingt. > Seite 7

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Uraufführung Das Jugend-Theaterensemble «... aber ohoo!» lädt morgen Samstag zur Premiere. > Seite 9

Der Berater des Stadtrats baut ein Gesundheitsunternehmen auf Die Firma Curanovis Care Management hat für den Stadtrat das Konzept zur Gesundheitsund Altersversorgung erstellt. Deren Geschäftsführer Stefan Knoth ist jedoch nicht nur als Berater tätig. Er ist involviert in eine Firma, die Gesundheitszentren betreibt. ................................................... von livia häberling Der Stadtrat will bei der Gesundheitsversorgung neue Wege gehen, wie er am 12. Februar bekannt gab. Die Vorarbeiten zu diesem Entscheid waren schon 2018 angelaufen. Als Entscheidungshilfe hat er sich im August von der Zuger Firma Curanovis Care Management ein Konzept zur Gesundheits- und Altersversorgung erstellen lassen. Der Grundlagenbericht wurde Anfang Oktober fertiggestellt und beschäftigte sich im Rahmen einer umfassenden Analyse unter anderem mit

zwei Szenarien: mit der Schliessung und mit der Weiterführung des Spitals Affoltern. Anfang Februar folgte ein zweites, 60-seitiges Papier: das sogenannte Versorgungskonzept. Dessen Inhalte fussen auf der Prämisse, dass das Spital Ende 2019 seinen Betrieb einstellt.

Curanovis schlägt ein neues Gesundheitszentrum vor Im Konzept gibt Curanovis Empfehlungen zur stationären und ambulanten Grundversorgung ab. Dazu heisst es, um die Grundversorgung zu stärken, könne «ein Gesundheitszentrum mit verschiedenen und definierten Fachbereichen, einschliesslich pflegerischen und medizin-therapeutischen Leistungen» aufgebaut werden. Diese Idee wird später als Vorschlag konkretisiert: Der Leistungsauftrag in einem solchen Gesundheitszentrum müsse die Grundversorgung sein. Dies bedeute: «Hausarzttätigkeit mit den Fachbereichen Allgemeine Innere Medizin

und Geriatrie, Notfalldienst, Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie, Physiotherapie, Pflege, Ernährungsberatung und so weiter.» Die Stadt Affoltern könne ein solches Gesundheitszentrum grundsätzlich selbst betreiben, heisst es weiter, «einfacher und günstiger wäre aber die Suche nach einer Betreiberlösung.» Eine Firma, die Gesundheitszentren nach ähnlichem Konzept baut und betreibt, ist ValeVita AG. Das Unternehmen befindet sich im Aufbau; am 17. September wurde es ins Handelsregister des Kantons Zug eingetragen. Zu dieser Zeit war das Gesundheitskonzept für die Stadt Affoltern gerade in Ausarbeitung. Das Unternehmen wird von Fridolin Schraner geführt und bezweckt «den Aufbau und Betrieb von Gesundheitszentren zur Erbringung von präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Leistungen für Menschen ab 60 Jahren.» Ebenfalls im ValeVitaTeam: Curanovis-Chef Stefan Knoth. ................................................... > Bericht auf Seite 3

Noch können die Temperaturen trügen Seit Wochen gaukelt uns das Wetter den baldigen Frühling vor

Der Regiebetrieb Affoltern nutzt den Vorfrühling für die Pflege der zahlreichen Verkehrskreisel. (Bild Martin Mullis) Allenthalben täuscht uns das angenehme warme Wetter. Dennoch sollten uns die Minusgrade in den Morgenstunden etwas Vorsicht walten lassen. Das seit mehr als zwei Wochen anhaltende Frühlingswetter lässt nicht nur Krokusse, sondern auch ganz spezielle Gefühle spriessen. Ein Rundgang durch das nachmittägliche und sonnenbeschienene Säuliamt lässt manch romantisches Herz höher und gar schneller schlagen. Doch selbst mit warmen Sonnenstrahlen, vereinzelt spriessenden Schneeglöckchen und einer tieffliegenden Schwalbe ist der Frühling noch längst nicht eingezogen. Sowohl

Obst- als auch Gemüsebauern heben warnend den Zeigefinger und wissen, der Winter kann durchaus noch einmal zuschlagen. Allerdings, so ganz unzufrieden sind die Landwirte dennoch nicht. Dem Obstbauer gefällt die nächtliche Kälte und die angenehme Wärme tagsüber eignet sich hervorragend, um die Bäume zu beschneiden. Auch der Gemüsebauer nutzt die morgendlichen noch gefrorenen Äcker für ein problemloses Pflügen und hofft auf wärmere Temperaturen, um bald einmal die Setzlinge von Salat und Kohlrabi in den Boden zu pflanzen.

Martin Haab, Kantonsrat und Seniorbauer, nutzt das bauernfreundliche Wetter dieser Tage für einen herrlichen Skiausflug in den Bergen und ist überzeugt, dass sein Sohn den leicht gefrorenen Boden für ein ideales Umpflügen zu nutzen weiss. Die Werkarbeiter des Kantonalen Tiefbauamtes und der Gemeinden säubern die Bachläufe von Gestrüpp und entfernen kranke Bäume, während die Regiearbeiter der Stadt Affoltern das urbane Aussehen ihrer Kleinstadt, ganz besonders das der unzähligen Kreisel, auf Vordermann bringen. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 21

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Das Spital bewegt Leserbriefe zu den Abstimmungen vom 19. Mai in fast allen Ämtler Gemeinden. > Seite 10 und 11

Unterstützung für die Spital-Pläne Mit der Nein-Parole des Stadtrats Affoltern und dem Entscheid des Gemeinderats Wettswil, die Abstimmungsfragen zur Zukunft von Akutspital und Langzeitpflege nicht vors Volk zu bringen, haben die Gegner des Spitals Affoltern letzte Woche Aufwind verspürt. Diese Woche folgten erfreuliche Nachrichten für die Spital-Befürworter: Die Gemeinderäte von Aeugst, Bonstetten, Obfelden und Ottenbach empfehlen ihren Stimmberechtigten, drei Mal Ja in die Urne zu legen. Überraschend ist die Parole von Bonstetten, war die Gemeinde letztes Jahr doch wie Hedingen vorgeprescht, um den Austritt aus dem Spitalzweckverband vor den Bezirksabstimmungen zu beschliessen. Entgegen dem Gemeinderat empfiehlt die Rechnungsprüfungskommission Bonstetten denn auch ein Nein zum Pflegezentrum und zum Spital. (tst.) ................................................... > Gemeinderats-Stellungnahmen auf den Seiten 3, 5 und 7 anzeigen


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