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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 10 I 166. Jahrgang I Dienstag, 7. Februar 2012

Jährlich 12 Heli-Flüge

«Gesamtsicht nötig»

Uto Kulm: Nutzungsvertrag liegt vor – Gestaltungsplan kann festgesetzt werden. > Seite 3

Siedlungs- und Verkehrspolitik im Knonauer Amt: Vorstoss im Kantonsrat. > Seite 3

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Einheitsgemeinde Seit einem Jahr in Hausen: Die Primarschulpflege blickt zurück. > Seite 6

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Stimmig Fasnacht total in Hedingen: Höckler-Ball und Kinderumzug. > Seite 9

leitartikel

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nüberbrückbare Differenzen in Führungs- und Ressourcenfragen: Das ist die offizielle Verlautbarung zum vorzeitigen Ausscheiden von Dr. Christian Hess, dem ärztlichen Leiter des Spitals Affoltern, und seiner Ehefrau Annina Hess-Cabalzar, der Leiterin Psychotherapie und Mutter-Kind-Abteilung («Anzeiger» vom 3. Februar). Die Mitteilung von letzter Woche hat in breiten Kreisen Betroffenheit und bei den Mitarbeitenden des Spitals weitere Verunsicherung ausgelöst. Wer die Ereignisse der vergangenen Monate verfolgt hat, für die kommt der vorzeitige Abgang von zwei Mitgliedern der Spitalleitung allerdings nicht ganz überraschend. Zuviel Geschirr ist in den vergangenen Monaten zerschlagen worden. Unnötigerweise. Eigentlich müsste ja rundum Freude herrschen, nicht nur über das einzigartige und weitherum bewunderte «Modell Affoltern», das unter dem Stichwort «Menschenmedizin» daherkommt. Auch darüber zum Beispiel, dass das Spital Affoltern – anders als alle anderen Zürcher Spitäler – bei der Festsetzung der Spitalliste 2012 sämtliche gewünschten Leis-

Ins Reich der Könige Ein anspruchsvolles Jahreskonzert des Musikvereins Hausen. > Seite 11

Noch in der Verlustzone

Wo bleibt das Bekenntnis der Trägerschaft zum Spital Affoltern? ................................................... von werner schneiter

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tungsaufträge erhalten hat und zudem im Bereich von Palliative Care sogar auf der Zuger Spitalliste Aufnahme gefunden hat. Diese Erfolgsmeldungen fussen auf einer gründlichen, fundierten Vorbereitung der Bewerbung. Und sie bilden wichtige Grundpfeiler für den Fortbestand des Kleinspitals Affoltern. Ärgerlich wie beunruhigend ist, dass diese Erfolgsmeldungen durch unnötige Querelen auf politischer und teilweise auf Führungsebene überlagert werden – und das Spital in Gefahr bringen können. Kündigung des Direktors nach gut einem Jahr, Rückweisung des Budgets durch die Gemeinde-Delegierten an der Delegiertenversammlung, Stichentscheid des Präsidenten, Verschiebung der Abstimmung über den Neubau und Küche und schliesslich die unsägliche Posse bei der Wahl des Präsidenten der Betriebskommission (die eine Art Verwaltungsrat ist) – das sind ein paar Beispiele der jüngsten Vergangenheit, die Negativschlagzeilen produziert haben. Sie sind dem ausgezeichneten Ruf des Spitals Affoltern abträglich. Bei all den Streitereien um Kosten, Budgets, Rechnungen und bei all diesen persönlichen Animositäten zwischen Delegierten, Betriebskommissi-

on und Spitalleitung geht vergessen, was für das Spital (über-)lebensnotwendig ist: die über 500 Mitarbeitenden. Sie sind dadurch zusehends verunsichert worden. Durch den vorzeitigen Abgang der beiden Spitalleitungsmitglieder mit ihren grossen Verdiensten für die Institution ist sie noch grösser, ja er hat da und dort sogar Panik verbreitet und ist bedauerlicherweise Auslöser von weiteren Kündigungen. Das ist fatal. «Es ist eine weitere Stufe auf der Treppe der Angst», halten Dr. Nadja Lindenmann, CoChefärztin Innere Medizin, Dr. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie, und Dr. Matthias Wiens, Chefarzt Chirurgie, im Gespräch mit dem «Anzeiger» fest. Sie glauben aber fest an die Zukunft des Spitals und bekräftigen, dass sie nach dem Abgang des Ehepaars Hess die Philosophie des Modells Affoltern hochhalten, ja dafür kämpfen werden. Sie vermitteln das auch ihren Mitarbeitenden und betonten, dass ein Zusammenstehen gerade in schwierigen Zeiten und das Bewahren der Ruhe von Bedeutung ist. Zumal ein Abgang, so bedauernswert er ist und ein Stück ratlos macht, auch neue Chancen bietet. Zu Recht vermissen die Chefärzte aber ein Bekenntnis der Trägerschaft zum Spital Affoltern. Seltsamerweise

gab es bislang kein Zeichen, kein Wort beispielsweise vonseiten der Gemeinde-Delegierten über den Fortbestand des Spitals und über die grosse Bedeutung der Institution, die – notabene – grösste Arbeitgeberin im Knonauer Amt. So wichtig die Diskussion über Zahlen und Kostenbewusstsein ist – so wichtig sind auch die Mitarbeitenden, deren Motivation, Engagement und ihre Identifikation, die nachgerade in dieser Branche von Bedeutung sind – auch mit Blick auf Qualität und Arbeitssicherheit. Kommt hinzu, dass bei andauernd negativen Schlagzeilen die Suche nach Ärzten und Personal erschwert wird. Es ist dringend notwendig, dass im Spital Affoltern Ruhe einkehrt und bei künftigen Diskussionen Emotionen abgestreift werden – schon deshalb, weil es an Herausforderungen nicht fehlt: Das Spital bedarf einer neuen Rechtsform (interkommunale Anstalt oder Aktiengesellschaft), zudem ist per 1. Januar 2012 die Umstellung der Finanzierung erfolgt. Auch wenn sie das Spital nicht mehr direkt mitfinanzieren und direkt für die Kosten der Pflege aufkommen: Die Gemeinden können sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

«Die Verlustzone ist zwar noch nicht überwunden, aber wir sehen Land», sagt Joel Malgo, Delegierter des Verwaltungsrates der Autobahnraststätte MyStop. Grund für Zuversicht bilden die zahlreichen Neuerungen, vor allem im Restaurantbereich. (-ter.)

................................................... > Bericht auf Seite 5

anzeigen

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Im Knonauer Amt sind die Menschen gegen die Kälte gut gerüstet Trotz arktischen Temperaturen keine gravierenden Probleme Nicht allein die gemessenen tiefen Minustemperaturen, sondern vor allem die gefühlten Kältegrade machen den Menschen auch in unserer Region zu schaffen. Eine kleine Umfrage bei Polizisten, Landwirten und Jägern zeigt jedoch, dass die Kältewelle weder bei den Menschen noch bei den Tieren grössere Probleme schafft. Soziale Institutionen kennen im Säuliamt auch keine Personen, die im Freien übernachten müssen. Richtiges Verhalten der Menschen vorausgesetzt, kommen sowohl Haus- als auch Wildtiere ebenfalls gut durch die Kälteperiode. Zwar sind die sibirischen Verhältnisse in diesen Tagen ein beliebtes Gesprächsthema, die trockene Kälte wird hingegen nicht überall als störend empfunden. Mit der richtigen Bekleidung kann ein Spaziergang auch bei tiefen Minusgraden ein Vergnügen sein. Pfarrer Schneebeli von Affoltern bezeichnet die Einsamkeit gewisser Menschen gravierender als Minustemperaturen. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 7

200 06 Kindergärtnerin Kathrin Schmid mit ihren Kindern: Spaziergang ohne Handschuhe in Maschwanden. (Bild Martin Mullis)

9 771661 391004


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