Blickpunkt 1 / 2013

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blickpunkt

ENGAGEMENT | 1_2013

www.avu.de

Das Kundenmagazin der

Schornsteinfeger

Mit Laptop und Zylinder >> NEWS Solarkataster für Ennepetal >> NEUE ENERGIE Die Kraft aus der Biotonne >> JUNGES EN Jetzt um Fördergelder bewerben! >> MENSCHEN Der freundliche Supermarkt in Volmarstein >> GENIESSEN Das Restaurant „Tante Anna“ in Sprockhövel


Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Engagement – ganz besonders ehrenamtliches – ist ein Thema, das uns alle angeht. Und es ist schön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, sich für eine Sache, einen guten Zweck oder im Beruf zu engagieren. Wir werden Ihnen in diesem Jahr immer wieder Menschen vorstellen, die sich allein oder zusammen für

andere stark machen oder sich für ein ehrenwertes Ziel einsetzen. Im sozialen

oder im kulturellen Bereich, im Sport oder im Umweltschutz. Britta Worms, für den blickpunkt verantwortliche Redakteurin

Und der liegt der AVU natürlich besonders am Herzen. Sei es bei all den spannenden Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs „Junges

Initiative „Energie-Effizienz-Region

EN“ in den vergangenen Jahren realisiert wurden, oder bei der

EN“, die seit Ende 2010 erfolgreich daran arbeitet, die Energie­wende

vor Ort umzusetzen. Der Erhalt unserer Umwelt ist eine große Herausforderung, die viel Zeit und Ausdauer benötigt. Und die wir trotz mancher Ungereimtheit und kontroverser Diskussionen in der Öffentlichkeit nicht aus den Augen ver­ lieren dürfen. Denn am Ende kann es unserer Umwelt nur guttun, von begrenzten Ressourcen weniger zu verbrauchen. Eine schöne Frühlingszeit wünscht

04_Vor Ort Über den Dächern der Stadt Schornsteinfeger müssen nicht nur schwindelfrei sein, Computerkenntnisse sind heute ebenso wichtig.

08_Neue Energie Vom Kaffeefilter zur Kilowattstunde Aus dem Biomüll des EN-Kreises wird Strom für rund 2.000 Haushalte erzeugt.

12_Junges EN Jugend ist Zukunft Geld für nachhaltige Projekte: Die zweite Staffel von „Junges EN“ startet in Kürze.

14_Menschen Der freundliche Supermarkt Viele Mitarbeiter im CAP-Markt Volmarstein haben ein Handicap – na und?

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16_Geniessen Ein feines Erbe Die „Tante Anna“ in Sprockhövel gilt als Geheimtipp für Feinschmecker.

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19_Veranstaltungen & gewinnspiel Der Frühling lockt ins Freie Dampflokfahrten, kulinarischer Altstadtmarkt, Mountain-Biking und mehr


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Ennepetals Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen ist bereits auf der Sonnenseite.

Die Sonne berechnen Wer auf seinem Dach eine Fotovoltaikanlage errichten möchte, muss wissen: Lohnt sich die Investition und welchen Ertrag verspricht sie? Das Solarpotenzialkataster hilft in Ennepetal, diese Fragen zu beantworten. Mit der Firma Tetraeder Solar aus Dortmund haben die Stadt und die AVU den kostenlosen, frei zugänglichen Service realisiert, der Auskunft gibt. Mit dem Klick auf die eigene Dachfläche in einer virtuellen Karte erfährt man, wie gut dieses für

Fotovoltaik geeignet ist und welche jährliche Stromernte möglich ist. Ennepetal ist die erste Stadt im EN-Kreis, die mithilfe der AVU ein Solarpotenzialkataster bekam, weitere sollen folgen. Möglich machen dies die grünstromplus-Kunden, die einen Cent mehr je Kilowattstunde bezahlen, um Anlagen und Projekte im Bereich „Erneuerbare“ zu fördern.

www.

www.avu-energietipp.de/en-solar

AVU „Top-Lokalversorger“ Die AVU ist zum fünften Mal hintereinander mit dem Gütesiegel „Top-Lokalversorger“ ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung verleiht das „Energieverbraucherportal“. Prämiert werden Anbieter mit den verbraucherfreundlichsten Angeboten, wobei auch Umwelt- und regionales Engagement sowie Servicequalität mit in die Bewertung einfließen. Das Gütesiegel soll Kunden helfen, sich in dem immer größeren Tarifangebot der Strom- und Gasversorger zurechtzufinden. Die AVU punk­ tete in allen Feldern und zählt überregional zu den 20 besten Anbietern. Das Energieverbraucherportal finden Sie im Internet unter:

www.

www.top-lokalversorger.de

Erdwärme in der Praxis

Dom effizient beleuchtet

Geothermie war das Thema der „2. Effizienz-Werkstatt Erneuerbare Energien“, zu der das Netzwerk Energie-Effizienz-Region EN Ende Januar eingeladen hatte. Bis 2020, schätzen Experten, könnte Erdwärme ein Fünftel des Wärmemarkts versorgen. Ein Experte des Internationalen Geothermiezentrums Bochum informierte über den Stand der experimentellen Forschung, zwei Wittener Unternehmer stellten praktische Erdwärme-Lösungen vor.

Das Design und die weiße Lichtfarbe sind geblieben, aber die Technik ist modern: 32 neue Straßenlaternen rund um den historischen Dom in Hattingen-Niederwenigern sorgen mit Halogen-Technik für 60 Prozent Energieeinsparung. Damit zeigt die AVU als Betreiber der Straßenbeleuchtung in Hattingen, dass auch ohne die zukunftsweisende LEDTechnik eine hohe Energieeffizienz erreicht werden kann. Parallel dazu sammelt die AVU bereits Erfahrungen mit LED-Straßenbeleuchtung in ausgewählten Gebieten von Hattingen und Wetter. Noch lassen sich die im Vergleich

Passend zum Thema wurde die Ausstellung „Unsere Erde – ein heißer Planet“ eröffnet.

hohen Anschaffungskos­ten für die LED-Technik mit den erzielten Einsparungen nicht ausgleichen.


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Sie laufen so sicher über Dächer wie andere über die Straße. Bezirksschornsteinfegermeister Norbert Ossenberg (re.) und sein Sohn und Mitarbeiter Johannes wissen genau, wohin sie ihren Fuß setzen können – und wohin besser nicht.


04_05_Vor Ort

Über den Dächern der Stadt Kinder sind fasziniert vom „Schwarzen Mann“ mit dem großen Zylinder und dem komischen Besen auf dem Dach. Der Volksmund sagt, Schornsteinfeger bringen Glück. Doch mit Glück hat ihre Arbeit nur selten zu tun. Längst sind Schornsteinfeger Fachleute für hochmoderne Techniken der Energieeinsparung und des Umweltschutzes. Sie müssen dafür nicht nur schwindelfrei sein. Computerkenntnisse sind mittlerweile genauso wichtig.

„Mich hat der Beruf schon als junger Mann gereizt“, erzählt Norbert Ossenberg, Vorsitzender der Bezirksschornsteinfegermeister im Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen. Dann zählt er drei Merkmale seines Berufs auf, die ihm noch heute ausgesprochen gut gefallen: „Der Kontakt mit Menschen, die technische Seite – also, die Themen Umweltschutz und Energieeinsparung – und auch die Tatsache, dass nicht jeder diesen Beruf ergreifen kann. Schon damals musste man einen Eignungstest bestehen“, erzählt Norbert Ossenberg nicht ohne Stolz. Zu den Voraussetzungen zählt damals wie heute ein naturwissenschaftliches Verständnis, insbesondere für Physik, Chemie sowie Spaß an der Mathematik.

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Wer hoch hinaus will, muss natürlich auch körperlich und gesundheitlich topfit sein. Erst wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, darf man die traditionelle Kluft anziehen – den schwarzen Zweireiher mit den Goldknöpfen und der verzierten Gürtelschnalle, den steifen Zylinder, den weißen Schal als Filter gegen Ruß, Kehrleine und Besen umgehängt. Selbst hat der Bezirksschornsteinfegermeis­ ter in seinem Berufsleben 20 Auszubildende zur Gesellenprüfung geführt, und als Fachlehrer lehrt er heute am Berufskolleg Technologie und Schornsteinfegerrecht. „Der Umgang mit jungen Leuten macht mir viel Freude“, sagt er.

Schornsteinfeger haben viel mehr zu tun, als sich um Brandsicher­ heit zu kümmern – sie sorgen auch für …

Mit Laptop und Zylinder Das traditionelle Berufsbild hat sich im Gegensatz zur Kluft stark verändert. Schornsteinfeger sind heute Fachleute für die Sicherheit von Heizungsanlagen, für Brandschutz, Schornsteinfür Energieeinsparung feger ist ein mound für Umweltschutz. derner und offener Was sie für ihren DienstBeruf. gang einpacken, das ist moderne Technik vom Feinsten: diverse Mess- und Prüfgeräte, einen Laptop, der heute mindestens so wichtig ist wie der klassische Kehrbesen. „Wir haben einen offenen, modernen Beruf, in dem wir uns immer wieder mit neuen Technologien auseinandersetzen müssen“, wirbt Norbert Ossenberg. Im Auftrag staatlicher Stellen überprüfen Schornsteinfeger Abgaswege und messen die Emissionen. Sie leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz. Außerdem schonen sie auch die Finanzen des Heizungsbetreibers. Eine alte, unwirtschaftliche Heizung geht zumeist zu Lasten des Geldbeutels. Doch auch das klassische „Kehren“, das Reinigen der Schornsteine, gehört nach wie vor zu ihrem täglich Brot.

… den Umweltschutz, führen Emis­ sionsmessungen durch und achten darauf, dass Heizanlagen energie­ sparend arbeiten …

„Der Norbert“ Nicht zuletzt ist es der Umgang mit dem Kunden vor Ort, der einem Schornstein­ feger liegen muss. „Viele in meinem Bezirk kennen mich von Kindesbeinen an – manche nennen mich noch beim Vornamen“, sagt er schmunzelnd. Für diese Leute ge-

… Dazu bestimmen sie, wie viel Abgase unge­ nutzt durch den Schorn­ stein gehen und können so verhindern, dass in­ effizient geheizt wird.

hört Norbert Ossenberg, der regelmäßig das Haus vom Keller bis zum Dachboden inspiziert, einfach dazu. Immer mit einem freundlichen Wort oder einem fröhlichen Lied auf den Lippen. „Was soll denn der Blödsinn, du bist doch immer gekommen“, sagen da die älteren Herrschaften zu ihm,


06_07_Vor ort

Neues Jahr, neue Pflichten Auf Druck der Europäischen Union wurde das bisher in Deutschland geltende Monopol der Schornsteinfeger in Teilbereichen gelockert. Dies entbindet die Hauseigentümer aber nicht von ihren Pflichten – ganz im Gegenteil, sie müssen nun für Kehrund Überprüfungsarbeiten selbst aktiv werden.

Täglich befreien Johannes und Norbert Ossenberg (v. li.) Schornsteine und Kamine von Ruß. Ihr Job ist wichtig, denn das Kehren verhindert Brände, die durch Verunreinigungen ent­ stehen können.

wenn der Bezirksmeister von den geänderten Vorschriften erzählt und erklärt, dass sie als Hauseigentümer künftig selbst aktiv werden müssen und die Kehr- und Überprüfungsarbeiten beauftragen müssen (mehr dazu rechts). Seit 43 Jahren arbeitet Norbert Ossenberg in seinem „Traumberuf“ – zum Glück ohne Sturz, ohne Unfall. Sein Ansehen als Glücksbringer macht er dafür jedoch nicht verantwortlich. „Ich bin nicht abergläubisch, freue mich aber über die glücklichen Gesichter bei meinem Anblick“.

Die Zeit der Klebezettel an der Haustür, mit denen der Mann oder die Frau in Schwarz sich ankündigen, sind passé. Der Schornsteinfeger kommt seit Jahresbeginn – zumindest zum Fegen und Messen – nur noch auf Bestellung. Somit darf der Auftraggeber auch bestimmen, welcher Schornsteinfeger in seinem Haus Hand anlegt. Voraussetzung ist, dass dieser die entsprechende fachliche Qualifikation nachweisen kann. Norbert Ossenberg, Vorsitzender der Bezirksschornsteinfegermeister im Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen, rät: „Beachten Sie unbedingt die Fristen auf dem letzten Feuerstättenbescheid, bis wann die Aufgaben ausgeführt werden müssen.“ 14 Tage nach Ablauf dieser Frist muss nämlich dem zuständigen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger nachgewiesen werden, dass die Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt worden sind. Ist dies nicht der Fall, kann es teuer werden. So ganz um einen Besuch des zuständigen bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers kommt aber niemand herum. Die Feuer­ stättenschau und alle Sicherheitsüberprüfungen der gesamten Feuerungsanlage bleiben auch nach dem neuen Gesetz als hoheitliche Aufgabe in seinen Händen und müssen mindestens zweimal in sieben Jahren durchgeführt werden. Weitere Infos und Tipps zu dem, was sich 2013 für Hauseigen­ tümer und Mieter ändert, finden Sie hier:

www.

www.avu-energietipp.de/2013

Warum gelten Schornsteinfeger als Glücksbringer? Im Mittelalter gingen viele Häuser in Flammen auf, wenn nicht „zum Glück“ der Schornsteinfeger vorher da war. Auch heute noch werden die „Schwarzen Männer“ häufig berührt und gebeten, bei Hochzeiten, Blutspende-Aktionen oder Neujahrsempfängen vorbeizukommen.


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Damit der Himmel über der Ruhr noch ein bisschen blauer wird … In der hochmodernen Biogasanlage in Witten-Stockum werden aus Biomüll, Strauchschnitt und Laub täglich bis zu 7.000 Kubikmeter Gas für die Ökostromerzeugung gewonnen.

Die Kraft


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„Aus der Biotonne ist im EnnepeRuhr-Kreis die Stromtonne geworden. Mit meinen Küchenabfällen, die nicht auf den Kompost, aber sehr wohl in die Stromtonne gehören, wird klimafreundlich und CO2-neutral Strom erzeugt. Jetzt kommt es auf das richtige Trennen an.“ Karina Birka, beim EN-Kreis zuständig für die Abfallwirtschaft

aus der Biotonne Zugegeben, es zwickt schon ganz schön in der Nase. In der AHE-Halle in Witten-Bebbelsdorf schiebt ein Bagger den haushohen Berg aus Biomüll immer wieder zusammen. Daneben wird der Wertstoff, besser bekannt als Müll aus der Biotonne, auf Lauf­bändern weitertransportiert. Was wir zu Hause wegschmeißen, wird hier verwertet. Und dabei riecht es eben streng nach organischem Abfall und Vergärung.

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AHE-Geschäftsführer Klaus Erlenbach (li.) mit Landrat Dr. Arnim Brux, der sich vor Ort einen Eindruck vom ers­ ten Biomüllkraftwerk im Ruhrgebiet verschaffte

An der Müll-Umladestation in Bebbelsdorf werden die Bioabfälle des EN-Kreises gesammelt. Bisher landen aber noch 30 Prozent des Rohstoffs im Restmüll.

25.000 Tonnen Bioabfall jährlich sollen bei der AHE zu Strom und zu Kompost werden, dem festen Endprodukt der Biogaserzeugung.

>> Fortsetzung von Seite 09

„Der Geruch ist schon intensiv“, weiß auch Klaus Erlenbach, Geschäftsführer der AHE. Das Tochter-Unternehmen der AVU ist Marktführer für die Entsorgung im Ennepe-Ruhr-Kreis – in jeder Stadt engagiert und auf allen Verwertungsstufen aktiv: von der Sammlung des Hausmülls über die Umladung bis hin zum Transport zur Verwertung oder Beseitigung. Seit Anfang des Jahres gibt es eine neue, umweltfreundliche und moderne Verwertung: Die Biomüll-Vergärungsanlage in Witten produziert Strom. Als Rohstoff wird der Biomüll aus den Haushalten und Betrieben des Ennepe-Ruhr-Kreises genutzt. Aus dem gebrauchten Kaffeefilter wird so eine Kilowattstunde Ökostrom! „Die Anlage läuft – wir sind mit den Werten zufrieden“, erklärt Erlenbach. Wie entsteht aus Biomüll Strom? Zuerst wird der Müll in den Hallen aufbereitet: Nicht verwertbare Reste wie Plastik und Metalle werden aussortiert. Übrigens sind

diese Hallen zur Annahme und Aufbereitung mit einer raffinierten Lüftungstechnik ausgestattet. So steht man vor der Halle und riecht nichts. Auch beim Öffnen der Tore für die Müllwagen sorgt die Technik dafür, dass kaum Gerüche nach außen gelangen.

Müll gibt es immer Zweite Stufe in dem Bio-Kraftwerk ist dann der Fermenter. Hier beginnt der Vergärungsprozess. Es entsteht eine braune, halbflüssige, blubbernde Masse: Aus dem Biomüll wird Biogas. Bis zu 7.000 Kubikmeter können in dem hermetisch abgeschlossenen Behälter entstehen. Das Biogas wird dann genutzt, um zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) zu betreiben. Diese BHKW produzieren Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Der gesamte Prozess von der Anlieferung des Biomülls bis zur Einspeisung in das Stromnetz dauert rund elf Tage. Und wird wie alle erneu-

AHE-Verklärungsanlage in Zahlen Biomüll-Menge im Ennepe-Ruhr-Kreis >> rund 25.000 Tonnen pro Jahr Stromerzeugung >> rund 5 Mio. Kilowattstunden pro Jahr mit 2 BHKW (Nennleis­ tung 700 KW). Das entspricht einem Jahresverbrauch von rund 2.000 Haushalten. Dafür sind ca. 2,2 Mio. Kubikmeter Biogas erforderlich. Durch den Einsatz des umweltschonenden „Rohstoffs“ Biogas werden circa 4.000 Tonnen CO2 eingespart. Investitionskosten der AHE >> 15 Mio. Euro Mehr Informationen unter

www.

www.stromtonne.de

erbaren Energien vergütet – hier gibt es 18 Cent für die Kilowattstunde. Anders als Strom aus Wind- oder Sonnenenergie kann die Energie aus der Biotonne konstant erzeugt werden. Es darf also gerne noch etwas mehr Ökostrom aus Biomüll sein. Der Ennepe-RuhrKreis hat den Anstoß zur Biomüll-Stromerzeugung gegeben und den Auftrag nach öffentlicher Ausschreibung an die AHE vergeben. Beim Kreis weiß man, dass noch Luft in der Tonne ist: Rund 30 Prozent des Biomülls landen immer noch in den grauen Behältern. „Energetisch besonders ergiebig sind die Reste, die in der Küche anfallen – bei der Zubereitung des Essens oder das, was nachher weggeschmissen wird“, erläutert Klaus Erlenbach. Anders ausgedrückt: Aus besagtem Kaffeefilter kann mehr Strom produziert werden als aus dem Grünschnitt, der bei der Gartenarbeit anfällt.


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Blick durchs Guckloch in den hermetisch abgeriegelten Fermenter. Hier wird der Grünmüll zu sauberem Biogas vergoren.

Sonnenernte

Fotos: Thinkstock, Fotolia

Noch mehr erneuerbare Energien in Bebbelsdorf: Bereits seit März 2012 produziert eine FreiflächenPhotovoltaik-Anlage Strom aus Sonnen­ energie. Eine zweite Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Biomüll-Vergärungsanlage entsteht in diesem Jahr. Federführend bei beiden Anlagen ist die AVU Serviceplus GmbH, die sich auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz spezialisiert hat.

Beides gehört in die Biotonne und dafür rührt die Kreisverwaltung die Werbetrommel. Die Abfallberaterinnen Elisabeth Henne und Karina Birka besuchen Veranstaltungen im Kreis und informieren über die Mülltrennung. Schulfeste, Wochenmärkte oder Stadtfeste: Die Biotonne mit der riesigen symbolischen Steckdose ist ein Hingucker und veranschaulicht die Biomüll-Stromproduktion. Nicht nur mit der „Stromtonne“ wollen der Kreis und die AHE als sein Auftragnehmer aufmerksam machen. Schon jetzt hat die Vergärungsanlage für Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt. Es ist das einzige Biomüll-Kraftwerk im Ruhrgebiet und wird mit Sicherheit in Zukunft Besuchergruppen aller Art

anziehen. „Das wünschen wir uns auch“, freut sich Klaus Erlenbach. Denn die Besucher können so sehen (und in der Halle auch riechen), was mit ihrem Biomüll passiert. Und sie können noch etwas mitnehmen. Neben der Stromproduktion fallen zwei weitere Stoffe als Gärreste an. Es entsteht klassischer Kompost, auch Muttererde genannt, die jeder Hobbygärtner gerne einsetzt. Für Landwirtschaft und Garten-Großbetriebe interessant ist der Flüssigdünger, der bei der Entwässerung aus dem Fermenter gewonnen wird.

Beides will die AHE vermarkten, denn auch diese Reste sind kein Abfall, sondern Produkte, die wieder genutzt werden können. Von der ökologischen und wirtschaftlichen Ausrichtung der Anlage ist Klaus Erlenbach überzeugt. Für den Fachmann der Kreislaufwirtschaft ist noch wichtig, dass keine nachwachsenden Rohstoffe wie Mais eingesetzt werden, die nur zu diesem Zweck angebaut werden. Die ersten Erfahrungen mit der Stromproduktion aus der Biotonne sind also rundum positiv – jetzt müssen die Menschen zwischen Witten und Breckerfeld ihre Biotonne ordentlich „füttern“…


Die unabhängige Jury bei „Junges EN“ – vorne (v. li.): Loreen Grimm, Jutta Erdmann und Monika Deuß-Graf. Hinten: Klaus Bröking, Markus Müller, Dieter Wagner und Marc Busch

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Umweltpädagogik, die Spaß macht: Kinder bei der Meilerwoche in Ennepetal

Jugend ist Zukunft Erinnern Sie sich an die Meilerwoche in Ennepetal? Fast 1.500 Grundschüler aus der ganzen Region lernten eine Woche lang eine Menge über Energie und Nachhaltigkeit, über regionale Traditionen und über gesunde Ernährung. Hautnah konnten sie erleben, wie hart viele Kinder früher arbeiten mussten – und es heute in weniger entwickelten Ländern auch noch müssen.

Haben Sie vielleicht noch die Aktion „Wir bauen ein Solarmobil!“ der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel vor Augen? Oder nutzen Sie sogar noch den Bio-Einkaufsführer des Kinderschutzbundes Wetter? Das handliche Heft wurde im vergangenen Jahr von einer Gruppe Kin-

Annette Bußmann vom Verein Zukunftsschmiede Gevelsberg freut sich über den Bürgergarten, in dem auch Kindergartenkinder Gemüse anbauen können.

der erarbeitet, die zuvor genau untersucht haben, was wirklich „bio“ ist. Im Rahmen einer Projektwoche lernten sie gleich auch noch einige Biohöfe in der Region kennen und bereiteten gemeinsam köstliche Mahlzeiten aus gesunden, unbehandelten Lebensmitteln regionaler Herkunft zu. Diese drei Projekte haben – wie insgesamt 330 in den letzten sieben Jahren – eines gemeinsam: Sie wurden über den Wettbewerb „Junges EN“ von der AVU unterstützt. Und zwar mit insgesamt 330.000 Euro. „Wir wollen damit die Vielfalt in der Region fördern, Kindern und Jugendlichen Chancen eröffnen, die Lebensqualität hier vor Ort verbessern und nicht zuletzt das Umweltbewusstsein stärken“, erläutert AVU-Marketingchef Klaus Bruder die Ziele von „Junges EN“. Zweimal im Jahr gibt es den Wettbewerb für Vereine, Organisationen und Schulen. Sie

alle sind aufgefordert, Projekte ins Leben zu rufen, die Kindern und Jugendlichen in der Region zugutekommen. Ganz klar spielt dabei Kreativität eine große Rolle. Ebenso wie Nachhaltigkeit und Sozialverhalten. Für alles das gibt’s Punkte. Und obendrein Pluspunkte für das Thema Klimaschutz. Die werden verteilt von einer unabhängigen Jury, die sich jetzt wieder traf, um die eingereichten Projekte zu bewerten und zu diskutieren.

Qual der Wahl für die Jury Neben Marc Busch von der Zukunftsschmiede Gevelsberg, Markus Müller, Klima Netzwerker bei der Energieagentur NRW, Loreen Grimm, für „Social Media“ bei der AVU zuständig, sind in der Jury WR-Redaktionsleiter Klaus Bröking, Jutta Erdmann vom Fachbereich Bildung, Medien, Kultur, Sport und Integration beim Ennepe-Ruhr-Kreis und Dieter Wagner von der EN-Agentur vertreten. Leicht fällt denen die Auswahl meist nicht, denn es gilt


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„Dank ,Junges EN‘konnte ich schon Projekte realisieren, die ich sonst nicht hätte durchführen können.Natur wird für Kinder und Jugendliche zum Erlebnis. Sie lernen ihre Umwelt nachhaltig und fachgerecht zu schützen.“ Elke Zach-Heuer, Biologische Station Ennepe-Ruhr

Auf dem Feld von Hof Sackern ernten die Kinder beim Kochprojekt des Deutschen Kinderschutzbunds Wetter ihr Mittagessen.

jedes Mal neu, die Bewerbungen um die Fördergelder auf Herz und Nieren zu prüfen. 19 Projekte kamen diesmal in die engere Wahl und bekamen dann den Zuschlag.

Die Ideen gehen nicht aus Wieder mit dabei ist die Biologische Station. Die Artenvielfalt steht im Mittelpunkt ihres neuen Projekts. Gemeinsam mit Schülern wollen die Experten Futterinseln für die vom Aussterben bedrohten Wildbienen bauen. Die Music Factory Hattingen will Umweltschutz einmal ganz anders umsetzen und Kindern auf spielerische Art den sorgsamen Umgang mit den Energieressourcen und unserer Umwelt vermitteln. Und zwar mit dem Musical „Trouble in Toggo Toggo“, in dem sogar AVU-Energieberater Paul eine Rolle bekommen soll. Das Kinder-Aktions-Zentrum Schwelm will einen AVU-Gemüsegarten bauen und und und. Die Ideen jedenfalls scheinen den Vereinen, Organisationen und Schulen im EN-Kreis noch lange nicht auszugehen …

Angeln und Umweltschutz gehören zusammen – der Nachwuchs beim Hattinger Angelsport-Verein Henrichshütte 1927 lernt das von Anfang an.

www.

Mehr zum Wettbewerb „Junges EN“ steht hier:

www.avu-energietipp.de/junges-en

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel Die zweite Staffel von „Junges EN“ startet in Kürze. Der Einsendeschluss ist der 15. Juli 2013. Bewerben können sich alle Vereine oder Gruppen aus dem EnnepeRuhr-Kreis, die von der AVU mit Strom, Gas oder Wasser versorgt werden. Pluspunkte gibt es für Projekte, die umweltschonend und ökologisch sind, Strom sparen helfen, das Ziel haben, voneinander zu lernen, die nachhaltig sind und bleibende Spuren hinterlassen und die CO2 einsparen helfen. Bewerbungsformulare gibt es im Internet unter www.avu.de. Fragen zur Bewerbung beantworten Monika Deuß-Graf, Tel.: 02332 73-316, E-Mail: deuss-graf@avu.de und Rosemarie Dohmann-Weituschat, Tel.: 02332 73-304, E-Mail: dohmann@avu.de


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Der freundliche Supermarkt Piep, piep, piep … Patrick Sauren zieht die Waren zügig über die Scannerkasse. „Das macht 5,40 Euro“, sagt der junge Mann freundlich und nimmt einen Zehner entgegen. Schon rasselt das Wechselgeld in das Ausgabefach des iCash-Automaten, einem grauen Kasten im Kassentresen.

Die iCash-Kasse ist aber auch schon das auffälligste Merkmal, das den CAP-Markt im Herzen von Volmarstein von anderen Supermärkten unterscheidet. Dass hier die Gänge breiter sind, damit man auch mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator bequem durchkommt, und die Regale nicht so hoch sind, merkt man erst beim zweiten Hinsehen. Auch, dass 16 der 20 Mitarbeiter des im Januar eröffneten Supermarkts ein psychisches oder körperliches Handicap haben, macht sich, wenn überhaupt, dann nur positiv bemerkbar. Die jungen Männer und Frauen in ihren dunkelgrünen Fleecejacken sind sehr präsent, ausnehmend freundlich und haben einen geschulten Blick für Kunden, die Unterstützung benötigen.

Teilhabe an der Arbeitswelt Denn Service ist eines der Markenzeichen der CAP-Märkte (Cap steht abgekürzt für Handicap), von denen es bundesweit bereits über 90 gibt – und jetzt auch den ers­ten im EN-Kreis. Der AWO Unterbezirk EnnepeRuhr betreibt ihn als eine Außenstelle von einer seiner drei Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in Sprockhövel und Gevelsberg. Seit ein paar Jahren gibt es dort „eine große Offensive, Mitarbeiter auf Au-

Integrations-Assistentin Marina Alexius kümmert sich um die Mitarbeiter auf den Außenarbeitsplätzen des AWO-Werkstattverbunds. Heute gibt sie Patrick Sauren an der Kasse Tipps.

ßenarbeitsplätzen unterzubringen“, berichtet Burghard Bormann, Bereichsleiter des AWO-Werkstattverbunds. „Es geht darum, Menschen mit Handicap, die sonst in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen arbeiten, in einem für jeden sichtbaren Arbeitsmarkt zu beschäftigen.“ Menschen wie Sven Pickel, der es „super“ findet, in einer ganz normalen Umgebung zu arbeiten und mit allen Menschen Kontakt zu haben, „nicht nur mit Behinderten“. Davor war er viele Jahre in der Systemmontage-Abteilung einer AWO-Werkstatt beschäftigt. „Da habe ich Waren verpackt und an der Waage gestanden.“ Der 33-Jährige, der eine Lernschwäche hat und dadurch,

wie er selbst sagt, „etwas langsamer“ ist, lebt in einer eigenen Wohnung in Hattingen und meistert fast ganz selbstständig seinen Alltag. Alleine mit einem öffentlichen Bus zu fahren – schon um Viertel nach fünf, wenn er Frühschicht hat! – gehört zu seinen neuen Freiheiten, die er besonders schätzt.

Motivert und offen Auch die anderen Mitarbeiter nehmen lange Busfahrten in Kauf. „Alle sind dankbar, hier arbeiten zu können, deshalb sehr motiviert und offen gegenüber ihren Mitmenschen“, lobt Marktleiter Christian Voshage sein Team, das jeden Tag ein wenig mehr zusammenwächst. Nicole Hertwig, eine der


14_15_Menschen

„Kurze Wege, keine Fahrerei mehr, überschaubares Sortiment. Ganz modern, toll gemacht!“

Menschen erkennen Sven Pickel jetzt auf der Straße wieder: „Sie sind doch der vom Supermarkt!“

Bernhild Bodenkämper, Kundin im CAP-Markt, arbeitet in Volmarstein.

Das Team wächst zusammen: Nicole Hertwig und Sascha Selders füllen Regale auf.

„Wie läuft‘s bei Ihnen so?“– AWOWerkstattverbundLeiter Burghard Bormann schaut regelmäßig nach dem Rechten.

bekommen an Lebensmitteln alles, was sie benötigen, und zu fairen Preisen. Gleichzeitig unterstützen sie eine gute Sache. CAPMärkte gehen als Nahversorger dorthin, wo sich andere zurückgezogen haben, weil sie keine genügenden Umsatzmöglichkeiten mehr sehen“, erklärt Bormann das Konzept der sozialen Supermärkte. Auch der in Volmarstein schließt eine Lücke, die im vergangenen Herbst mit dem Rückzug des Netto-Discounters aus der Ortsmitte entstanden war.

Produkte aus der Region

CAP-Marktleiter Christian Voshage (mit Blumenstrauß) und die Mitarbeiter der Spätschicht

Beschäftigten ohne Handicap, kann das nur bestätigen. Die Arbeitsatmosphäre sei „viel, viel entspannter“ als in dem Discounter, bei dem sie davor tätig war. „Da wurde den Mitarbeitern von oben ständig Druck gemacht – hier wird mehr Rücksicht auf den Einzelnen genommen.“ Das sei manchmal auch anstrengend, „weil man eine Menge Geduld braucht“, sagt die alleinerziehende Mutter, „aber es macht Spaß.“ Spezielle Aufgaben für einzelne Mitarbeiter gibt es im CAP-Markt nicht. Jeder macht das, was anfällt, Regale auffüllen, Ware wieder nach vorn rücken und kassieren. „Die Mitarbeiter werden nach ihren Möglichkeiten eingesetzt“, erklärt AWO-

Bereichsleiter Bormann. Persönliche Weiterentwicklung wünsche er sich aber von allen: „Die Anforderungen werden mit der Zeit zunehmen, so wie im normalen Arbeitsleben auch.“

Eine gute Sache Acht Wochen nach der Eröffnung ist im Laden der ganz normale Alltag eingekehrt. Rund 450 Kunden kaufen im Schnitt täglich hier ein. Viele ältere Menschen, junge Familien und Singles. Um ein attraktives Sortiment zu bieten, werden die mehr als 8.000 Artikel von Edeka geliefert, darunter auch Produkte von dessen preiswerter Eigenmarke „Gut & Günstig“. „Die Kunden

Neben dem Hauptlieferanten Edeka sind es regionale Erzeuger, die dafür sorgen, dass die Kunden im CAP-Markt auf durchaus begrenztem Platz das Angebot eines Vollsortiments finden. So bekommt man neben Bio-Obst und -Gemüse auch Honig von einem Wetteraner Imker, Primeln aus den Treibhäusern der benachbarten Evangelischen Stiftung Volmarstein und Kaffee aus einer Hattinger Rösterei. Die Zusammenarbeit mit regionalen Bio-Erzeugern steht erst am Anfang, soll aber schnell ausgebaut werden, erklärt Marktleiter Voshage. Ge­ plant sei auch schon ein Lieferservice für die Bürger Volmarsteins.

CAP-Markt Hauptstraße 1–  5, 5830 WetterVolmarstein, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–20 Uhr, Samstag 8–18 Uhr Homepage der CAP-Märkte in Deutschland: www.cap-markt.de


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Ein feines Erbe blickpunkt_MÄRZ_2013

Ihr erstes Jubiläum hat Jutta Vollmann mit ihrem Team im Restaurant „Tante Anna“ leise gefeiert. Nachdem über 30 Jahre Gudrun Löbbert das kleine, feine Restaurant an der Hauptstraße in Sprockhövel leitete, kam es nur kurz in „fremde Hände“, bevor Jutta Vollmann es unverhofft als Pächterin übernahm und dort anknüpfte, wo Gudrun Löbbert aufgehört hatte.

Dass sie einmal Wirtin werden würde, damit hatte Jutta Vollmann eigentlich nicht gerechnet. Ihr Faible für Gastlichkeit sei es gewesen, der schließlich zur neuen Herausforderung, zur Übernahme der „Tante Anna“ geführt habe.

Nostalgische Stimmung kommt auf, wenn man abends im Laternenschein die Stufen zur „Tante Anna“ hinaufsteigt.

Gemütlich eingerichtet und stilvoll, mit Liebe fürs Detail dekoriert – die Gäste fühlen sich hier wie daheim.

Von der Bedienung und dem Gläserpolieren hat die Sprockhövelerin aber in der Zwischenzeit Abstand genommen. „Schwerer als man sich es vorstellt“, sagt Vollmann, „wenn man es richtig machen will.“ Richtig machen, das heißt für Detlef Bündert, der seit 25 Jahren Chefkoch der „Tante Anna“ ist, keine „abgefahrene“ Küche, aber eine, die im Gedächtnis bleibt. „Unser Stil ist schwer zu beschreiben. Es gibt italienische Einflüsse, spanische, aber eben auch deutsche“, sagt Jutta Vollmann, die schon viele Jahre zuvor als Gast mochte, was Bündert mit seinem Team in der Küche kreiert. Nicht überdreht soll es sein, sondern ein „reelles Essen“ mit dem gewissen Etwas, eins, das satt macht und trotzdem raffiniert ist. Protest ist ihm dabei sicher, wenn ein Klassiker von der Speisekarte verschwinden soll. Der Feldsalat mit warmem Kartoffeldressing und gebratenem Speck, Schnittlauch und Croutons darf seit Jahren schon nicht fehlen. Wenn doch, hagelt es Protest von den Stammkunden.

Zweites Wohnzimmer Stammkunden, wie es Jutta Vollmann und ihr Mann auch einmal waren. „Die ,Tante Anna‘ war für uns immer wie ein zweites Wohnzimmer“, und auch heute, nachdem das frühere abendliche Ausflugsziel zum


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Seit über 30 Jahren gilt die „Tante Anna“ in und um Sprockhövel als Geheimtipp für Feinschmecker.

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Champagner-Creme Rezept für 5 Personen 4 Eigelb >> 200 g Zucker >> 200 ml Champagner >> 250 ml geschlagene Sahne >> frische Beeren der Saison >> 8 Minzblätter >> 1 EL Puderzucker

Zu den Spezialitäten des Hauses zählt unter anderem fangfrischer Fisch.

Arbeitsplatz wurde, fühlt sich Jutta Vollsiker auf die Karte geschafft. Von Dienstag mann im gemütlichen Charme des Restaubis Donnerstag lockt nun zusätzlich zur rants wie zu Hause. In sattem Grau leuchbewusst reduzierten Karte ein Überraten nun einige Wände im Gastraum, die schungsmenü in drei Gängen. Chefkoch Korbstühle werden bald durch ebenfalls Bündert lässt sich nur ungern in die Karten graue Polstersessel ersetzt. Nach und nach, schauen, was am Abend auf der Speisekaraber behutsam will Vollmann den Stil des te stehen wird. „Surprise“ sagt er nur und Hauses ergänzen und mit eigenen Akzenten lächelt. Und verrät dann aber doch so viel: versehen. Die Dankbarkeit der Stammgäste Frisch muss es sein, zur Jahreszeit passen ist ihr dabei sicher. „Viele kommen schon und gerne dürfen die Zutaten aus der Reseit Jahren, feiern hier ihre Geburtstage gion stammen. Seine Gänse zum Beispiel und ihre Jubiläen.“ Sie waren froh, als Jutta für das Carpaccio bezieht Bündert gerne Vollmann die „Tante Anna“ übernahm und aus dem Wodantal. Wichtig ist und bleibt damit die gepflegte Adresse aber die Qualität. „Gänse erhielt. müssen fett sein, da gibt Wir erfüllen Dass Gäste wichtig für eies nichts“, da lässt Bündert gerne die Wünsche nen Gastronomen sind, dass auch nicht mit sich reden. unserer Gäste. sie sich wohlfühlen und Wenn die Qualität der Progerne wiederkommen, das dukte stimmt, dann stimmt ist nicht weiter erstaunlich in einem Gastbei einem erfahrenen Koch wie Bündert, betrieb, dass sie aber durchaus auch mal die der seit seinem 14. Lebensjahr am Herd Speisekarte mitbestimmen, schon. „Wenn steht, sowieso auch das Endprodukt. sich ein Gast unbedingt eine Rinderroulade In der „Tante Anna“ freut man sich auf die wünscht, dann schauen wir natürlich, ob wir kommenden wärmeren Tage, dann öffnet ihm diesen Wunsch nicht erfüllen können.“ Jutta Vollmann die Scheiben des großen Und so hat es auch in der Vergangenheit imWintergartens, die den Blick auf den Garten mer mal wieder ein Gastwunsch als Klasfreigeben. Und wenn es dann warm genug ist, dann dürfen wieder einige Tische auf den grünen Rasen neben dem Teich ziehen.

Fotos: Thinkstock

Für größere Gesellschaften kann man auch das ganze Restaurant inklusive Wintergarten buchen.

Restaurant Tante Anna

Hauptstraße 58, 45549 Sprockhövel Tel.: 02324 7 96 12 Fax: 02324 68 50 81 info@tante-anna.eu www.tante-anna.eu Reservierungen sind auch online möglich.

Viele weitere Restauranttipps aus der Region und tolle Rezepte finden Sie unter:

www.

www.avu-energietipp.de/region

Zubereitung >> Eier trennen. Dann Eigelb, Champagner und Zucker in einer Schüssel im Wasserbad vorsichtig warm aufschlagen. Die Masse für zwei Stunden kalt stellen. Anschließend die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Serviervorschlag >> Die Creme auf einem Dessertteller anrichten, mit frischen Beeren der Saison und den Minzblättern garnieren. Mit Puderzucker bestreuen. Guten Appetit!


blickpunkt_MÄRZ_2013

Erdgas tanken für 99,9 Cent Kaum beginnen die Ferien, klettern auch schon die Kraftstoffpreise. Nicht so an den beiden öffentlichen Erdgas-Zapfsäulen der AVU (ESSO-Station Schwelm, Berliner Straße 6, Aral-Tankstelle Gevelsberg, Hagener Straße 110–114). Hier bezahlen Sie – Ferien hin oder her – nur 99,9 Cent pro Kilogramm Erdgas. Der Umstieg auf den Alternativantrieb lohnt sich besonders für Vielfahrer. Dank steuerlicher Vorteile sind Erdgasautos bei den Kraftstoffkosten kaum zu schlagen. Zudem pusten sie gut ein Viertel weniger Kohlendioxid in die Luft als Benziner. AVU-Kunden, die

Einfach und bequem Für Fragen und Wün­sche steht Ihnen die AVU gerne zur Verfügung. Auskünfte über alle Angebote und Dienst­leis­tun­gen erhalten Sie unter unserer Service­ nummer 02332 73-123. Hier sind wir montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr für Sie da.

sich ein Erdgasfahrzeug anschaffen, erhalten von ihrem Versorger einen Gutschein über 500 Kilo Erdgas. Damit fährt man bis zu 10.000 Kilometer weit (bei einem Verbrauch von durchschnittlich 5 kg/100 km). Interessiert? Dann rufen Sie die AVU an, Telefon 02332 73-123, oder mailen an info@avu.de. Nähere Infos:

www. www.avu.de

Pauls Tipp: Gesundheit geht vor! Liebe Leserinnen und Leser! Die AVU liefert sauberes, kaltes Trinkwasser bis ins Gebäu­ de. Von da an ist der Hauseigentümer verantwortlich für die Installation und die Reinheit des Wassers, das über die zentrale Warmwasseranlage in Bäder und Küchen gelangt. Man hört immer wieder von gefährlichen Legionellen im Leitungswasser. Was ist da dran? Legionellen sind Bakterien, die schwere oder gar lebensgefährliche Lungenerkran­ kungen verursachen können. Die wärme­ liebenden Keime vermehren sich besonders im Warmwasser von Trinkwasserinstallati­ onen und können zum Beispiel beim Du­ schen durch Aerosole eingeatmet werden. Was können Hausbesitzer dagegen tun? Sie müssen generell dafür sorgen, dass die Temperatur des Wassers am Austritt der Warmwasseranlage ständig auf 60 Grad Celsius gehalten wird und im System nicht um mehr als fünf Grad absinken kann.

Energieberater Paul gibt gute Tipps.

Ab dieser Temperatur wer­ den die Bakterien zuverläs­ sig abgetötet. Was, wenn nicht? Eigentümer von Mietshäu­ sern sind nach der 2012 ge­ änderten Trinkwasserver­ ordnung verpflichtet, ihre Warmwasseranlage einmal jährlich auf Legionellen untersuchen zu lassen! Betroffen davon sind aber nur Speicher- oder zentrale Durchfluss-Trinkwassererwär­ mer mit mehr als 400 Litern Inhalt und Leitungen mit mehr als drei Litern Inhalt zwischen Warmwasserbereiter und Wasser­ hahn. Für diese Großanlagen bietet das Wasserwerk der AVU einen Komplettservice zur Legionellenprüfung an. Infos gibt es unter T   elefon 02302 9173-747 oder bei www.avu.de Welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich als Mieter ergreifen? Hier gilt die einfache Faustregel: Alle Warmwasserhähne im Haus mindestens einmal pro Woche kräftig laufen lassen, um die Leitungen durchzuspülen.

IMPRESSUM >> Herausgeber >> AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Internet: www.avu.de, Telefon 02332 73-168, Fax: 02332 73-314, E-Mail: blickpunkt@avu.de. Mitarbeiter >> Petra Backhoff, Ina Blumenthal, Studio Henkel, Walter Fischer, Jörg Prostka, Jürgen Taake. Redaktion >> Britta Worms. Verantwortlich >> Klaus Bruder in Zusammenarbeit mit Kerstin Mahnke, KOMMIT Medien GmbH, Dortmunder Landstraße 65, 58313 Herdecke. Layout >> Sabine Drösler, Publishers Factory, Otto­brunn. Druck >> hofmann infocom, Nürnberg. Der blickpunkt wird im Auftrag der AVU an alle Haushalte im AVU-Netzgebiet kostenlos vierteljährlich verteilt.


18_19_AUF EINEN BLICK

Mitmachen und gewinnen

Veranstaltungen

Unsere Rätselfrage lautet: In der neuen Vergärungsanlage der AHE

21. April, Haßlinghausen

(siehe Seite 8 bis 11) wird seit einiger Zeit Strom produziert.

>> „Anradeln und Andampfen“ mit Saisoneröffnung der DampfBahn. Ab 10 Uhr werden neue Fahrradmodelle vorgestellt, die Polizei bietet einen Rad-Check an. Ort: Bahntrasse „An der Kohlenbahn“ Sprockhövel-Haß­ linghausen, Beermannshaus 14 >> „Dampftag“ am 19.5; 16.6; 21.7; 18.8 und Abdampfen am 15.9, immer von 11 bis 17 Uhr

Woraus

entsteht die umweltfreundliche Energie?

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 30. Mai an: AVU-blickpunkt, Stichwort Rätselfrage, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die Adresse blickpunkt@avu.de. (Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse mit an.) Sie können jetzt auch online mitspielen unter

www.

www.avu-energietipp.de/raetsel

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Zu gewinnen gibt es als 1. Preis 150 Euro, als 2. Preis 90 Euro und der 3. Gewinner erhält 60 Euro.

30. April, Breckerfeld

>> Traditionelles Maibaumaufstellen auf dem Parkplatz Hochstraße mit Rahmenpro­ gramm. Start: 17 Uhr

Einsendeschluss: 30. Mai 2013 Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen nicht am Preisrätsel beteiligen. Das war die Lösung aus Ausgabe 4/2012: Umweltschutz steht – dank vieler Aktionen der AVU – regelmäßig auf dem Stundenplan der Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Aus den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft wurden folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Ulrike Kaak, Hattingen; 2. Preis: Ulrike Langhard, Ennepetal; 3. Preis: Manfred Langenbach, Gevelsberg.

+++++++++++++++++++++++++++++ 18. bis 20. Mai, Ennepetal

>> Internationales U19-Fuß­ ballturnier Spax-Cup 2013 im Bremenstadion (Bremenplatz 33). Beginn: Fr. 18 Uhr, So. + Mo. 9.30 Uhr. Infos im Netz unter www.spax-cup.com +++++++++++++++++++++++++++++ 30. Mai bis 2. Juni, Hattingen

>> Kulinarischer Altstadt­ markt vor der St.-Georgs-Kirche von 11 bis 17 Uhr +++++++++++++++++++++++++++++

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2. Juni, Schwelm

>> Kunstmarkt vor der histo­ rischen Kulisse von Haus Mart­ feld, 11 bis 17 Uhr +++++++++++++++++++++++++++++ 22./23. Juni, Wetter

Ja, ich will gewinnen! Die umweltfreundliche Energie entsteht aus: Fotos: Thinkstock

>> ABUS-Ruhrbike-Festival auf dem Harkortberg. Sams­ tagmittag startet der ABUSRuhrbike-Marathon, Sonntag starten die Rennen des „NRWMountainbike-Cup“ für Freizeit und Leistungssportler. www.ruhrbike-festival.de


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AVU-Treffpunkte Breckerfeld Schulstraße 1 dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-827 Fax: 02332 73-832

Exklusiv für AVU-Kunden

Wir fördern Erdgas-Autos! Mit einem Tankgutschein über 500 kg Erdgas. Damit fahren Sie ca. 10.000 km umsonst. Mit Erdgas für nur 99,9 Cent/kg*. So tanken Sie für die Hälfte. *an unseren Tankstellen in Gevelsberg und Schwelm

Mehr Infos: AVU-Treffpunkt, Telefon 02332 73-123, www.avu.de E

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Schwelm Bahnhofstraße 3 montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-821 Fax: 02332 73-831 Sprockhövel Hauptstraße 56 montags und donnerstags 14 bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhr Tel.: 02332 73-828 Fax: 02332 73-836 Wetter Kaiserstraße 78 montags, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-825 Fax: 02332 73-835


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