Blickpunkt 4 / 2013

Page 1

blickpunkt

www.avu.de

Das Kundenmagazin der

❆ ❄ ❅ ❅ ❄ ❆ ❆ ❅

❅ ❆ ❄ ❅ ❄ ❆ ❆

ENGAGEMENT | 4_2013

❅ ❆ ❄ ❅ ❆ ❄ ❆

Es werde LED

Neues Licht

>> Energetische Sanierung Immer gut beraten >> Kosten senken Die Stromsparhelfer kommen >> Interview Wie geht es weiter mit der EEG-Umlage? >> Genießen Das „Rufes am Brunnen“ in Schwelm >> Pauls Tipp Papier oder Pixel?


Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,

schaffen Sie es noch, sich richtig auf Weihnachten

zu freuen? In Zeiten, in denen wir bereits

im September mit Christstollen, Adventsdeko und Geschenktipps überhäuft werden und schon Anfang November in den absoluten „Jahres-Endzeit-Stress“ verfallen? Mir fällt das zunehmend schwerer, denn der Trubel ist allgegenwärtig. Dabei würde es so guttun, mal innezuhalten und sich zu besinnen. Sich die wohlverdiente Ruhe zu gönnen, um das – viel zu kurze – Jahr Revue passieren zu lassen und Pläne für das neue zu fassen. Ruhe, die finde ich nur zu Hause. Im

Britta Worms, für den blickpunkt verantwortliche Redakteurin

behaglich warmen Wohnzimmer, in

dem ich mich bei gemütlichem Licht auf dem Sofa einkuscheln und der Hektik eine lange Nase zeigen

kann. Wohnkomfort ist ein Hauptthema in diesem blickpunkt. Komfort, der zum Beispiel durch gutes Licht entsteht. Mehr über effiziente Technik und neueste Trends

bei der Beleuchtung lesen Sie ab Seite 4. Das Wohlfühlklima zu

Hause hat auch einen großen Stellenwert beim Thema „Energetische Sanierung“. Ein energetisch modernisiertes Haus verbraucht weniger Energie, schont

die Umwelt und bietet ein behagliches Wohnklima. Mehr dazu lesen Sie ab

Seite 8. Ein ruhiges, gemütliches Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr wünscht Britta Worms

04_Zu Hause Es werde LED Qualität macht sich bezahlt. Worauf Sie beim Kauf von energiesparenden LED-Lampen achten sollten.

08_Modernisieren Immer gut beraten Was macht ein Profi-Energie­berater und wie findet man ihn?

12_Kosten senken Die Stromsparhelfer kommen Caritas und AVU unterstützen finanzschwache Haushalte beim Sparen.

14_Hintergrund „Sieben Cent sind drin“ Wohin geht die Reise bei der Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien?

08_

16_GenieSSen Herzblut kann man essen Bei Qualität und Service gibt es für das „Rufes am Brunnen“ keine Kompromisse.

15_ 16_

Titelfoto: AB_Getty, Kniel Synnatschke

18_Auf einen Blick Grün auf ganzer Linie grüngas sorgt für weniger CO2. Pauls Tipp: Sind E-Books ökologischer?


0 2 _ 0 3 _ B LIC K W IN K EL

Foto: Bernd Henkel

Auf leisen Sohlen und mit Ökostrom im Akku macht SAM bald die Straßen im EN-Kreis unsicher.

Mit SAM unterwegs Kennen Sie SAM? Nein? Dann lernen Sie ihn vielleicht bald kennen, wenn Sie auf den Straßen in der Region unterwegs sind. Der grüne Zweisitzer ist der neue „Dienstwagen“ der Biologischen Station. Ein Elektroflitzer der ersten Stunde – ein Wagen ohne Luxus, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und einer Reichweite von bis zu 90 Kilometern die Anforderungen an die täglichen Fahrten der Biologen bestens erfüllt. Mit ihm geht für den Leiter der Bio-Station Dirk Janzen ein großer Wunsch in Erfüllung. „Wer Umweltschutz zu

seinem Beruf macht, der muss auch bei der Mobilität ökologisch handeln“, findet er. Und so wird der leise SAM für viele Fahrten in die Schutzgebiete etwa zum Kartieren von Tieren und Pflanzen oder für andere Termine im EN-Kreis eingesetzt. Die AVU hat den Kauf des Flitzers übrigens im Rahmen des Programms „clever mobil“ unterstützt. Mehr über die Geschichte der Elektromobile lesen Sie hier:

www.

www.avu-energietipp/e-mobil

Co2ole Helden 2014 Auf in die fünfte Runde heißt es bei dem Award „Coole Helden“. Coole Helden, das sind alle, die Umweltverschmutzung total uncool finden und mit pfiffigen und kreativen Ideen CO2 einsparen wollen. Jetzt startet wieder der Award der Lokalen Agenda Wetter, der in Zusammenarbeit mit anderen Umweltgruppen der Region, der SIHK und der AVU organisiert wird. Noch bis zum 15. Mai 2014 können Bewerbungen eingereicht werden. Jeder Teilnehmer wird für seinen Einsatz mit einem Geldpreis belohnt. Wie hoch dieser ist, entscheidet eine Jury. Die Siegerehrung ist direkt vor den Sommer­ferien 2014. Mehr Informationen und Kontakt unter www.coolehelden.de und jetzt auch bei Facebook.

www.

www.coolehelden.de

Spende statt Geschenk Ohne Menschen, die sich für andere engagieren, wäre unsere Region viel ärmer. Auch in diesem Jahr erhalten daher wieder zwei wohltätige Einrichtungen eine Weihnachtsspende von der AVU und der AVU Netz GmbH. Das Geld geht an den Verein „Weißer Ring“, der Opfer von Kriminalität ­unterstützt und sich für die Verhütung von Straftaten einsetzt. Auch das „Tom-Mutters-Haus“ des Vereins „Lebenshilfe Hattingen“, der behinderte Menschen betreut und ihre Selbstständigkeit fördert, wird bedacht. Die Karten, mit denen wir auf die Spenden hinweisen, kommen natürlich ebenfalls aus der Region: Die beiden weihnachtlichen Motive stammen von Kindern der Malschule Schiborr in Gevelsberg.

Investitionen in die Umwelt Fast 40 Millionen Euro hat die AVU in den vergangenen drei Jahren in die Erzeugung umweltfreund-

licher Energie inves­tiert – im EN-Kreis und bundesweit. Neben neun Fotovoltaikanlagen und einem Nahwärmenetz am Brunnen in Schwelm baute der Versorger fünf große Solaranlagen auf Freiflächen in ganz Deutschland – für über 30 Millionen Euro. Zudem ist die AVU über das Projekt

„green gecco“ – einem Zusammenschluss von 29 Stadtwerken – an fünf Windparks beteiligt.


blickpunkt_Dezember_2013

Vom Gedanken an die Stromrechnung sollte man sich nicht die Weihnachtsstimmung verderben lassen. Mit LEDLichterketten und -Weihnachtsbaumkerzen können Sie die Kosten für die Festbeleuchtung um rund 80 Prozent senken. Zudem haben diese eine viel höhere Lebensdauer als herkömmliche Lichterketten.


04_05_Energie zu Hause

Es werde LED Kaum eine neue Umweltvorschrift hat für so viel Diskussionsstoff in Deutschland gesorgt wie das schrittweise Verbot der Glühbirnen. Was nicht nur daran lag, dass Energiesparlampen etwas mehr kos­ ten, sondern auch daran, dass das Licht der kompakten Leuchtstoff­ lampen als so anders empfunden wurde. Die Verbraucher griffen lie­ ber zu Halogenlampen, die kaum sparsamer sind als die verbannten Glühbirnen. Aber jetzt erobern die Leuchtdioden, kurz LED, den Markt. Hochwertige LED sind deutlich teurer als die Sparlampen, aber sie leuchten viel länger, sind umweltfreundlicher – und ihr Licht reicht oft schon an das von Glühlampen heran.

LED sind den früheren Glühlampen in Sachen Energieeffizienz weit überlegen und verbrauchen im Vergleich bis zu 80 Prozent weniger Strom. In Autos, auf Displays oder bei Fernsehern haben sich die Leuchtdioden längst durchgesetzt. Im Haushalt bisher noch weniger. Die Branche rechnet aber damit, dass LED in den nächsten zwei bis drei Jahren einen höheren Marktanteil haben werden als die klassischen, immer noch ungeliebten Energiesparlampen.

LED haben ihren Preis. Zwar gibt es auch bereits No-Name-Produkte für unter fünf Euro zu kaufen, doch damit tut man sich keinen Gefallen. Obwohl sie günstiger angeboten werden als Markenware, kommen sie letztlich oft teurer, weil die Qualität nicht stimmt. So wird beispielsweise bei Billigprodukten die auf der Verpackung versprochene Leuchtleistung schon vom ersten Tag an nicht erreicht, und innerhalb kurzer Zeit verschlechtert sich ihr ohnehin mattes

Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Fotos: Osram AG (links und rechts), www.licht.de (Mitte)

Die LED-Technik hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht – ihr Licht reicht oft sogar an das von Glühbirnen heran.

Fortsetzung von Seite 05

100

Euro

Licht noch weiter. Billiglampen verbreiten außerdem kaltes, ungewohntes Licht und gehen schnell kaputt. Bis dahin verursachen sie im ungünstigsten Fall – mit Brummgeräuschen oder kaum wahrnehmbarem Flackern – sogar gesundheitliche Probleme. Dadurch, dass sie so schnell schlapp machen, verschlechtern die Billigprodukte die eigentlich gute Ökobilanz der sparsamen LED-Technik. LED-Leuchten der mittleren Preisklasse halten für gewöhnlich, was Nach Berechnungen der die Hersteller versprechen. Doch Deutschen Energie-Agentur auch hier hapert es mit der Farb(dena) kann ein Vier-Perwiedergabe. Bei manchen Spots sonen-Haushalt, der seine lässt zudem der Abstrahlwinkel zu Beleuchtung auf LED umwünschen übrig: Kaum einen Mestellt, seine Stromkosten ter aus dem Lichtkegel gerückt, durchschnittlich um fast wird’s düster. Einsetzen würde man 100 Euro jährlich senken. sie daher eher im Treppenhaus,

Flur oder Gäste-WC – überall wo Farbe und Atmos­phäre keine Rolle spielen.

Qualität macht sich bezahlt Der Preis für hochwertige LED-Lampen liegt zwar jenseits der 20-Euro-Marke, dafür leuchten die Dioden bis zu 30.000 Stunden lang. Bei drei Stunden Brenndauer am Tag wären das 27 Jahre Lebensdauer. Gute LED sind nach dem Einschalten sofort hell und bleiben es auch. Sie rücken die Dinge ins richtige Licht: Farben erscheinen im gewohnten Ton, Räume behalten ihre Atmosphäre. Der hohe Anschaffungspreis macht sich mit der deutlichen Strom­ ersparnis schon nach wenigen Jahren bezahlt. Wie man sparsame Lampen am EU-Effizienz-Label erkennt, erfahren Sie unter:

www.

www.avu-energietipp.de/lampen

Die passende LED-Lampe finden 1. Faustformel für Helligkeit: Wer eine 60-Watt-Glühlampe ersetzen will, braucht für die gleiche Helligkeit eine LED-Lampe mit etwa 600 Lumen, für eine 40-Watt-Glühbirne eine LED mit 400 Lumen. 2. Leitzahl für angenehmes Licht: Die Glühbirne leuchtet mit bis zu 3.000 Kelvin, Licht für Arbeitsräume strahlt bei 5.300 Kelvin. LED mit ähnlicher Farbtemperatur wählen. 3. Eigentlich strahlen LED, ähnlich wie Spots in einem begrenzten Abstrahl-

winkel. Mit geschickt angeordneten Leuchtdioden erleuchtet die Lampe den gesamten Raum. 4. Manche LED-Lampen lassen sich dimmen, allerdings muss der Dimmer zur Lampe passen. 5. LED-Lampen kommen ohne Quecksilber aus und glänzen nach Angaben der Stiftung Warentest mit der besten Ökobilanz – vorausgesetzt, es handelt sich um hochwertige Modelle.

Seit Taschenlampen LEDTechnik nutzen, strahlen sie heller.


06_07_Energie zu Hause

Besseres Licht, weniger Kosten Das richtige Licht hat großen Einfluss auf das Lernverhalten. Das erfahren Schüler, Lehrer und die Haus­ meister am Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal seit Beginn diesen Schuljahres aufs Neue. Denn dort wurden von den Unternehmen ALANOD, der AVU und Trilux drei Klassenräume und ein Seminarraum mit modernster LED-Beleuchtungstechnik, Lichtmanagement und Stromzählern ausgestattet.

Energiesparendes Lernen steht schon länger auf dem Stundenplan am Reichenbach-Gymnasium. Bereits 2010 wurde dort in vier Klassenräumen ein „intelligentes Beleuchtungssystem“ mit Leuchtstoffröhrentechnik, Tageslichtsensorik und Anwesenheitserfassung installiert. Und um genau vergleichen zu können, wie effizient die neuen Leuchten sind, wurden in Klassenräumen mit alter Beleuchtung ebenfalls Stromzähler angebracht. Daran konnten die Schüler schnell erkennen, dass die neuen Leuchten eine lohnende Investition waren. Denn nach der Umbaumaßnahme sank der Stromverbrauch um über 70 Prozent.

Viel Lernstoff Wie vor drei Jahren bekommen die Schüler jetzt wieder die Gelegenheit, von Beleuchtungsexperten der Firma Trilux und der AVU zu erfahren, wie moderne LEDLeuchten funktionieren, wie viel Strom sie verbrauchen und wie lang ihre Lebensdauer in der Praxis ist. Intelligentes und effizientes Licht wirkt sich nicht nur positiv auf den Unterricht aus, sondern auch auf die kommunalen Kassen. Denn weniger Stromverbrauch und geringerer Wartungsaufwand bedeuten sogleich weniger Kosten. Und das wird am Beispiel Reichenbach-Gymnasium mehr als deutlich. Schon bei der ersten Versuchsreihe wurden dort in zehn Jahren 6.000 Euro an Strom- und Wartungskosten eingespart. Das war auch der Grund, warum vor etwa einem halben Jahr im Reichenbach Gymnasium die erste „Energie-Werkstatt Kom-

Das ReichenbachGymnasium lieferte ein Beispiel für Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz: Schulleiter Dr. Stefan Krüger (links) und Hausmeister Ingo Weiß zeigen die neuen Energiesparleuchten.

munal“ gestartet ist. „Besseres Licht für weniger Geld“ lautete der Titel der Veranstaltung im Rahmen der Initiative „Energie Effizienz Region EN“.

Investieren lohnt sich doch! Die geladenen Fachleute räumten gründlich mit dem Vorurteil auf, dass man bei leeren Kassen keine notwendigen und nützlichen Investitionen für die Zukunft vornehmen

kann. „Investitionen in Energieeffizienz sind notwendig, und daher werden wir von der Kommunalaufsicht diese auch unterstützen, wenn sie einen Beitrag zur Sanierung der Haushalte beinhalten“, erklärte Jochen Kraugmann, Leiter der Kommunalaufsicht des EN-Kreises. Bei der Energie-Werkstatt entstand schließlich auch die Idee der drei Firmen, das Lichtprojekt am ReichenbachGymnasium fortzuführen.


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Mit der ThermografieKamera lassen sich Wärmebrücken und Energieverluste entlarven – sowohl bei Alt- als auch bei Neubauten. Aber Vorsicht: Man sollte nur anerkannte Experten beauftragen. Schwarze Schafe können Handlungsbedarf vorgaukeln, wo tatsächlich keiner besteht.


08_09_Energieberater

Immer gut beraten Gestiegene Energiepreise und der Wunsch nach mehr Wohnkomfort bei gleichzeitig geringer Belastung für Umwelt und Klima lassen immer mehr Eigentümer über eine energetische Sanierung ihres Hauses nachdenken. Eine sinnvolle Überlegung, denn mit dem investierten Geld lässt sich ein bleibender Mehrwert erzielen. Der Rat professioneller Energieberater ist dabei zunehmend gefragt.

Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite >>


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Kleine Maßnahme mit großer Wirkung: Heizungsrohre isolieren. Sie verlaufen oft durch nicht geheizte Keller und büßen so an Wärme ein.

Reicht eine Fassadendämmung? Brauche ich auch neue Fens­ter? Oder gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten, die weniger Geld kos­ten, …

… aber relativ viel bringen? Handfeste Antworten auf diese Fragen kann Ihnen ein qualifizierter Energieberater geben.

>> Fortsetzung von Seite 09

Markus Weber stattet heute Familie Becker einen Besuch ab. Deren Einfamilienhaus aus den 1980er-Jahren soll eine Dachdämmung bekommen. Weber inspiziert den Bau auf energetische Schwachstellen: „Beim Rundgang durchs Haus fahnde ich nach Wärmelecks wie undichten Fenstern oder unzureichend gedämmten Wänden. Ich prüfe die Heizungsanlage und suche nach Stromfressern. Dazu lasse ich mir die Rechnungen für Strom und Erdgas sowie das Schornsteinfegerprotokoll zeigen“, erklärt der zertifizierte Energieberater.

Ziel: Energiesparplan Markus Weber hat einen Hochschulabschluss als Bauingenieur und sich zum

Energieberater weitergebildet. Das berechtigt ihn, Vor-Ort-Energieberatungen durchzuführen und den Bau oder die Sanierung eines Eigenheims wie bei Familie Becker beratend zu unterstützen. Bei der Analyse nutzt er technische Hilfsmittel wie die Aufnahmen einer Thermografie-Kamera, die Wärme­verluste an der Gebäudehülle sichtbar macht, oder die Ergebnisse einer Luftdichtigkeitsmessung (Blower Door Test), die zeigen, wo durch Ritzen und Fugen warme Luft nach draußen entweicht oder Kaltluft eindringt. Nach dem Vor-Ort-Termin bei den Beckers gibt der Hattinger alle Daten in seinen PC ein. Markus Weber ermittelt so den energetischen Ist-Zustand des Gebäudes

Wärmeverluste stoppen! Thermografie-Aufnahmen stellen die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen der Fassade in verschiedenen Farben dar. Je größer die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur, desto aussagekräftiger sind sie. Deshalb werden Thermografie-Bilder meistens in den Wintermonaten und dazu nachts gemacht. Die Thermografie- (oder auch Wärmebild-)Kamera deckt die Schwachstellen auf, die nicht nur den Energieverbrauch in die Höhe treiben, sondern auch die Bausubstanz schädigen können. Eine Thermografie-Aufnahme, von einem Fachmann interpretiert, ist daher eine solide Grundlage, um die Sanierung zu planen.

und arbeitet eine Sparstrategie aus. Den Sanierungsplan bespricht er schließlich mit Familie Becker: „Wir diskutieren das Für und Wider verschiedener Maßnahmen. Meine Kosten-Nutzen-Analyse hilft zu überblicken, wann sich die Investition amortisiert.“ Gerade bei der energetischen Gebäudesanierung lohnt sich die Beratung durch einen Experten. Das Bundesbau­ ministerium stellte fest, dass eine Sanierung mit Energieberatung 27 Prozent Energie ein­spart, ohne nur 16 Prozent. Markus Weber ist verärgert über schwarze Schafe in seiner Branche, die für horrendes Honorar schlechte Beratung bieten: „Der Beruf ist leider nicht geschützt, jeder darf sich Energieberater nennen.“ Qualifizierte Energieberater sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), der Deutschen Energie-Agentur (dena) und beim Deutschen Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN) gelistet (siehe auch Seite 11).

400 Euro Zuschuss

Wer eine ThermografieAufnahme macht, sieht sein Haus mit völlig anderen Augen. Auch die AVU bietet das Verfahren an. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.avu.de.

Foto: Delta GmbH

Damit seine Beratung ihr Geld wert ist, muss Markus Weber sich ständig fortbilden, auf dem neuesten Stand der Technik sein und sich in Vorschriften, Gesetzen und Förderungsdetails auskennen. So füllt er auch für die Beckers den Antrag auf einen BAFA-Zuschuss aus: Die Vor-Ort-Beratung wird mit bis zu 400 Euro gefördert. Ebenso reicht Markus Weber die Unterlagen bei der KfW-Bank über einen zinsgünstigen Kredit für die Dachdämmung ein. Für die Beckers hat sich sein Besuch damit bereits gelohnt.


10_11_Energieberater

Angebot Energetische Sanierung Die richtige Energieberatung bringt nicht nur neuen Wohnkomfort und Behaglichkeit sondern langfristig auch Kostenersparnis. Doch für Laien ist es nicht einfach, einen guten Energieberater von einem weniger guten zu unterscheiden. Dabei ist eine verlässliche Energie-

beratung der Schlüssel zur erfolgreichen energetischen Sanierung und steht am Beginn einer dauerhaften Senkung des Energieverbrauchs. Deshalb bietet die AVU jetzt einen neuen Service an: die qualifizierte Energieberatung durch unabhängige Experten.

Beratung durch unabhängige Experten Sowohl Immobilienbesitzer als auch Häuslebauer profitieren von den neuen Beratungsangeboten der AVU, denn sie geben ihnen einen konkreten Überblick über die energetischen Schwachstellen ihres Gebäudes – und einen Fahrplan, wie sie diese Mängel sinnvoll beseitigen können. Die AVU-Energieberater beraten unabhängig von Herstellern zu Energieverbrauch, Dämmung, Einsatz erneuerbarer Ener­gien, Heizungs- und Regelungstechnik, Bauförderung, Energieausweis, Luftdichtigkeit, Hauskauf und zu vielem mehr. Alle sind Mitglied im deutschen Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN) – einem Zusammenschluss von Ingenieuren, Architekten und Technikern mit umfassender Erfahrung auf dem Gebiet des energiesparenden Bauens und Sanierens. Ob Energieberatung „Kompakt“ oder „Premium“, Fördermittelservice, Hauskaufberatung, Energieausweis, Thermografie, Blower Door Test oder Baubegleitung bei Dämmung, Heizungstausch und dem Einbau neuer Fenster und Außentüren – alle Beratungsangebote der AVU sind vom TÜV Rheinland geprüft und zertifiziert. Mehr Infos unter:

www.

www.avu.de/energetische-sanierung

Gewinnen Sie eine von fünf Energieberatungen! Wollen auch Sie mehr rausholen aus Ihrem Haus? Dann machen Sie mit! Wir verlosen fünfmal Energieberatung „Kompakt“ im Wert von je 249 Euro.

die

Die Energieberatung „Kompakt“ ist Ihr persönlicher Wegweiser zu mehr Energieeffizienz. Ein unabhängiger Energieberater analysiert während einer zweistündigen Besichtigung den energetischen Zustand Ihres Hauses. Er empfiehlt sinnvolle Maßnahmen, um langfristig Energie zu sparen und gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Kosten. Zusätzlich informiert er über Fördermittel für die Sanierung. Ihre Vorteile: Das Beratungsergebnis erhalten Sie in Form eines Berichts. Mit allen Einsparmöglichkeiten, Sanierungsvorschlägen, Kostenschätzungen und Förderungen.

Mitmachen und gewinnen: Wollen Sie eine der fünf Energieberatungen „Kompakt“ gewinnen? Dann schreiben Sie einfach eine Postkarte an: AVU-blickpunkt, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Stichwort „Energetische Sanierung“ oder schicken Sie eine E-Mail an: blickpunkt@avu.de. Einsendeschluss ist der 10. Februar 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. AVU Mitarbeiter und deren Angehörige dürfen sich an der Verlosung nicht beteiligen.


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Die Stromsparhelfer kommen Der Fernseher ist ausgeschaltet, verbraucht aber im Stand-by-Modus immer noch für mehr als 10 Euro Strom im Jahr. Und beim Händewaschen kommen pro Minute satte zwölf Liter Wasser aus dem Hahn: Gerade bei einkommensschwachen Haushalten reißen versteckte Energiefresser oft ein Loch in die Haushaltskasse. Wie sie sparen können, zeigen ihnen die Energiesparhelfer der Caritas. Und sie reden nicht nur, sondern bauen auch gleich Sparmaßnahmen ein – alles kostenlos!

„Wie alt ist der Kühlschrank ungefähr?“, fragt der Stromsparhelfer aus Schwelm. „Und welche der beiden Wohnzimmerlampen brennt öfter?“ Seit gut einer halben Stunde nimmt er die Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung von Hilde Meier* unter die Lupe: Die AVU-Rechnung hat er sich zeigen lassen und mit dem Strommessgerät gemessen, wie viel Strom welches Elektrogerät verbraucht und wie viel Wasser pro Minute aus dem Hahn kommt. Von der Schreibtischlampe bis zur Waschmaschine erstellt der Stromsparhelfer der Caritas nach und nach eine Liste, wofür im Einpersonen-Haushalt der Schwelmerin wie viel Energie verbraucht wird. Er gibt Tipps zum vernünftigen Heizen und Lüften und überlegt gemeinsam mit der Wohnungsinhaberin, wo und wie man einsparen kann.

Im Schnitt 130 Euro im Jahr sparen Für die Frau, die nur eine geringe Rente bezieht und die auf Wohngeld angewiesen ist, ist das eine lohnenswerte Angelegenheit. Sie hat im AVU-Treffpunkt einen Infoflyer über das Projekt entdeckt und einen Beratungstermin mit der Caritas vereinbart. „Ich freue mich natürlich, wenn ich Geld sparen kann“, sagt sie. „Und gut für die Umwelt ist es doch auch.“ Ein weiterer Pluspunkt der „Aktion Stromspar-Check“: Die Berater sind allesamt ehemalige Langzeitarbeitslose, die von den Umweltagenturen zu Stromsparhelfern qualifiziert wurden und vom JobCenter für ihre Arbeit bezahlt werden. Sie wissen, wie es ist, wenn man jeden Cent dreimal umdrehen muss und holen umso engagierter für

Strommessgeräte sind kleine Detektive: Sie kommen den Stromfressern auf die Spur und zeigen auf, wo Elektrogeräte zu viel Strom ziehen. Vielleicht ist ja gar nicht der Kühlschrank die Kos­tenfalle, sondern das Aquarium?

ihre Klienten das Letzte raus. Die bundesweite „Aktion StromsparCheck“, bei der Caritas, Umweltagenturen und JobCenter zusammenarbeiten, wurde mehrfach ausgezeichnet und bekommt Unterstützung unter anderem vom Bundesumweltministerium. Die Initiative richtet sich an alle, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld erhalten. Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind seit Oktober 2009 neun Kräfte im Einsatz. „Im Schnitt spart jeder Haushalt anschließend rund 130 Euro im Jahr“, sagt Thomas Koslowski vom Fachbereich Arbeit bei der Caritas Hagen, die auch für das Projekt im EN-Kreis zuständig ist. Er freut sich übrigens sehr, dass * Name von der Redaktion geändert


12_13_Kosten senken

Das Strommessgerät wird wie ein Verlängerungskabel zwischen Steckdose und Gerät gesteckt. Ob Kühlschrank, Wasserkocher oder Computer – auf dem Display lässt sich der Stromverbrauch sofort ablesen.

20 Grad in Wohn­ räumen reichen. Bis zu sechs Prozent Heizkosten im Jahr kann man einsparen, wenn die Raumtemperatur nur um ein Grad gesenkt wird.

Ein Luftsprudler im Auslauf des Wasserhahns reduziert den Wasser- und Energieverbrauch zum Beispiel beim Händewaschen. Energiesparlampen gibt es für alle Leuchten und Fassungen – und Quecksilber ist hier auch nicht mehr drin. Der CaritasStromsparhelfer zeigt Hilde Meier sein Sortiment.

auch die AVU mit im Boot ist, und die Stromsparhelfer in der ENRegion finanziell unterstützt. Haben sich die Stromsparhelfer einen Überblick über den Haushalt verschafft, packen sie ihre Messgeräte wieder ein und vereinbaren einen zweiten Termin, in der Regel eine Woche später. Dann bringen sie auch Material mit, das Energie sparen hilft. Die jeweiligen Haushalte kostet das, ebenso wie die Beratung, keinen Cent. Verbaut wird nur hochwertiges Material – etwa Energiesparlampen ohne Quecksilber – im Wert von 50 bis 70 Euro, je nach Haushaltsgröße. Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter:

www.

www.stromspar-check.de

Jetzt Termin vereinbaren! Wer sich im EN-Kreis beraten lassen möchte, kann bei der Caritas unter Telefon 0172 8582643 oder per E-Mail an stromsparer-en@caritas-hagen.de einen Termin vereinbaren. Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.stromspar-check.de.


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Von 1 Euro Stromkosten gehen mehr als 50 Cent an den Staat

Steuern und Abgaben

Angaben in Prozent

21 EEG-Umlage 16 Mehrwertsteuer 7 Stromsteuer 6 Konzessionsabgabe 1 § 19-Umlage 1 Offshore-Haftungsumlage 1 KWK-Umlage 48 Erzeugung, Netze und Vertrieb*

*Anteile geschätzt. Der Anteil der Mehrwertsteuer bezieht sich auf den Bruttopreis inklusive Mehrwertsteuer. Der Mehrwertsteuersatz beträgt 19 %. Quelle: BDEW, Oktober 2013; Grafik: Terrence Whelan

„Sieben Cent sind drin“ Jeder private Energieverbraucher fördert über die im Strom­preis enthaltene EEG-Umlage die Produktion von Ökostrom. Kürzlich wurde sie wieder erhöht. Wie oft noch? WDR-Energie-Experte Jürgen Döschner antwortet.

Seit der Einführung 2003 stieg die EEGUmlage von 0,41 Cent auf jetzt 6,24 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh). Was ist die Ursache dafür? Die Höhe der EEG-Umlage wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie etwa dem gewünschten Ausbau der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien. Doch einige Faktoren sind sachfremd und zum Teil

vermeidbar. Dazu gehört die ausgeweitete Befreiung energieintensiver Unternehmen von der EEG-Umlage. Auch niedrige Börsenstrompreise spielen eine Rolle. Unternehmen, die viel Energie verbrauchen, lassen sich von der Umlage befreien, private Haushalte sowie kleine und mittelständische Unternehmen zahlen die

Die EEG-Umlage könnte weiter steigen, meint Jürgen Döschner, Energieexperte des West­deutschen Rundfunks.

Zeche. Sind Entlastungen gerechtfertigt? Aus meiner Sicht in keinem Fall. Die Industrie profitiert anders als private Verbraucher erheblich von den gesunkenen Börsenstrompreisen, denn die Unternehmen können direkt dort Strom kaufen. Zu-


14_15_HIntergrund

Preistreiber Erneuerbare, Börse und Ausnahmen dem sind die meisten von der Umlage befreiten Unternehmen auch von anderen Abgaben wie Netzentgelte und teilweise der Stromsteuer entlastet. Gerade für Betriebe, die viel Ener­gie benötigen, sollten Anreize erhalten bleiben, ihren Energieverbrauch zu senken. Die Grenzen der Innovation sind hier noch längst nicht erreicht. Die Subventionierung reduziert den Innovationsdruck. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat für einen unerwartet starken Ausbau regenerativer Ener­ gien gesorgt. Droht eine Reform des EEG die Energiewende auszubremsen? Im schlechtesten Fall könnte sie dazu missbraucht werden. Die größte Bedrohung wäre eine Aufweichung des Einspeise­ vorrangs für erneuerbare Energien. Die katastrophalen Folgen allein der Ankündigung einer rückwirkenden Kürzung der Einspeisevergütung für Fotovoltaikanlagen hat gezeigt, wie sensibel der Markt reagiert. Folge war unter anderem die Pleite einiger deutscher Solarfirmen.

Wie geht es weiter mit dem Strompreis? Experte Jürgen Döschner (im Interview links) rechnet mit bis zu sieben Cent Steigerung bei der EEGUmlage in den nächsten Jahren. Eine Studie des Öko-Instituts Freiburg schätzt die Entwicklung ähnlich ein: Die Untersuchung geht von weiteren Steigerungen aus, die bis 2017 auf rund 6,7 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) anwachsen. Im Vergleich zu den Erhöhungen der Vergangenheit fallen die Sprünge allerdings gemäßigter aus. Laut Annahmen des Öko-Instituts wird der Strompreis an der Börse nicht mehr so stark sinken wie in den Vorjahren. Damit werde der gegenläufige Effekt des weiteren Ausbaus der Erneuerbaren fast vollständig ausgeglichen. Mit der Folge, dass die EEG-Umlage beinahe stabil auf dem aktuellen Niveau bliebe. Der größte Anteil an der diesjährigen Steigerung der EEG-Umlage entfällt laut der Studie auf den Ausbau der erneuerbaren Ener­gien mit 46 Prozent. Hier bilden die Kosten für die Windkraftanlagen im Meer den größten Posten, mehr als doppelt so viel wie der Anteil der Fotovoltaik. Hinzu kommen die gesunkenen Preise an der Strombörse (Anteil 37 Pro-

Wird die EEG-Umlage in den nächsten Jahren weiter steigen? Das hängt von der Entwicklung der zu Anfang beschriebenen Faktoren ab. Wenn alles bleibt wie es ist, dürfte die Umlage weiter steigen. Nach meiner Einschätzung ist sogar ein Wert von sieben Cent nicht unwahrscheinlich. Wann könnte eine Reform der Umlage greifen? Die EEG-Reform steht auf der To-do-Liste der neuen Bundesregierung ganz oben. Solch ein Gesetz ist ohne breiten Konsens nicht zu bewältigen, das wird ein zäher Prozess. Vor Ende 2014 rechne ich kaum mit einem Durchbruch.

zent) und die – umstrittenen – Umlage-Befreiungen von Unternehmen­ (15 Prozent). Interessantes Detail der Untersuchung: Neue, seit diesem Jahr erst Strom produzierende Solaranlagen belas­ten mit ihren Kos­ ten den Strompreis nur zu einem geringen Teil im Vergleich zu Anlagen der Jahrgänge von 2010 bis 2012, die in der EEG-Umlage eingepreist und auf lange Zeit fixiert sind.

Fakten zur EEG-Umlage Jedes Jahr am 15. Oktober legen die vier Betreiber der deutschen Übertragungsnetze die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr fest. Sie errechnet sich aus der Differenz des Strompreises am freien Markt und der Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien. Doch Ökostrom lässt sich an der Strombörse nicht zu dem Preis verkaufen, zu dem er inklusive Fördergelder produziert wird. Je mehr Ökostrom auf den Markt kommt, des­to mehr sinkt der erzielbare Preis sogar. Umso größer wird das Minus auf dem Konto, aus dem die Förderung des Ökostroms bezahlt wird. Mit einer Erhöhung der EEG-Umlage wird das Konto ausgeglichen.


blickpunkt_DEZEMBER_2013 Wie ein Blick durchs Kaleidoskop. Das „Rufes am Brunnen“ bietet für jeden Anlass das passende Ambiente: einen weißen Festsaal mit Bühne und Konzertflügel, einen kleinen Saal und einen separaten „grünen Salon“.

Herzblut kann man essen

Fotos: Bernd Henkel

Ein Traumpaar? Kai Weidner zögert: „Ein Traum ist es, die Gäste glücklich zu machen“, sagt der Schwelmer Koch und Konditor dann mit einem Schmunzeln. Dabei scheint es eine gastronomische Traumverbindung zu sein, die Kai Weidner und Martina Spannagel vor einem Jahr eingegangen sind. Seitdem gibt es das „Rufes am Brunnen“.

Dort, wo Kai Weidner lange mit seinen Eltern am Herd stand, hat sich alles gewandelt. Komplett entkernt und saniert, befreit vom dunklen Holz und vielen Wänden, strahlt das Fachwerkhaus eine neue Leichtigkeit gepaart mit elegantem Neo-Barock aus. Die Eröffnung des „Rufes am Brunnen“ feierte Martina Spannagel mit Champagner – nicht für sich, sondern für die potenziellen Gäste: Mit dem Kofferraum voller Flaschen und dem Haus-Saxofonisten klapperte sie Firmen und Kanzleien in der Region ab. Die Saison der Weihnachtsfeiern stand vor der Tür und der Kalender war noch leer. „Das war schon ein Risiko, mich kannte hier ja keiner, aber

ich warte nicht auf Kunden, ich gehe auf die Leute zu.“ Und es scheint, als hätte die Region auf dieses Konzept gewartet. Seit den ersten Wochen brummt der Laden. Manchmal so gut, dass sich Spannagel und Weidner nur wundern können. Hochzeiten, Firmenjubiläen, Geburtstage – die Räume und der angrenzende Garten mit dem schönen Holzpavillon stehen für alle Feste offen. An jedem Donnerstagabend und am Sonntag zum Brunch, öffnen die beiden außerdem die Türen für alle, die nur genießen wollen, ohne gleich einen ganzen Saal zu mieten. Die regionale und saisonal ausgerichtete Karte ändert sich wöchentlich. Weidner hat seine Kochehre und die verteidigt der Schwelmer mit


16_17_GENIESSEN Drei Monate dauerte die Verwandlung des fast 200 Jahre alten Fach­ werkhauses vom soliden Entlein in den stolzen weißen Schwan.

Rezept_4_2013

Ceasar-Salad á la „Rufes“

seinem Team vehement. Die Küche ist seifer und zog in den Ennepe-Ruhr-Kreis. Kein ne Welt. Hier zwischen Töpfen und Tellern, einfacher Schritt für jemanden, der nie das zwischen Wasserdampf und Kochnebel Rheinland verlassen hatte. Ihre Art kommt fühlt er sich zu Hause. Die Rollenverteilung gut an. Jeden Gast begrüßt sie persönlich. ist klar: Geschäftsführerin Spannagel ist Spannagel plädiert für Herzblut. Halbherzig die Gastgeberin, Weidner der Mann in der etwas beginnen? Niemals. Mit der gleichen Küche. Jetzt nach vielen Jahren der AusLebensphilosophie begegnet sie auch ihren bildung, des Sammelns von Erfahrungen Gästen. Tellergeld für die Hochzeits­torte? Jeund der Selbstständigkeit de Husse einzeln planen? fühlt Weidner so etwas wie Nein. „Ich sage meinen Ich warte nicht Heimat im „Rufes am BrunGästen immer, alles, was auf Kunden, ich genen“. Täglich tüftelt er an ihr hier jetzt seht, das gehe auf Leute zu. neuen Rezepten mit neuen hört euch für eure Feier.“ – Einflüssen. Aus der MoleSchließlich soll die Hochkularküche etwa, obwohl das ja auch schon zeit der schönste Tag im Leben werden. wieder ein „älterer Hut sei“. Das GeheimKompromisse müssen da nur im äußersten nis des Erfolgs ist, das es kein Geheimnis Notfall sein. Spannagel schüttelt nur den gibt. Nur ein Team, das Spannagel und Kopf, wenn sie hört, dass ein Zapfenstreich Weidner glücklich macht. „Ich habe noch vereinbart werden soll. Ihre eigene Hochnie, in über 30 Jahren in der Gastronomie, zeit hat sie natürlich im Rufes gefeiert – mit in einem solchen Team gearbeitet“, sagt er. Hochzeitstorte, Hussen und ohne Zapfenstreich. Aber mit einer neuen Idee. Ein kleiKeine Kompromisse ner Anbau, findet sie, der wäre doch noch Eigentlich wollte Weidner schon Schwelm etwas für das „Rufes am Brunnen“. den Rücken kehren. Die Bewerbungen Mehr Restauranttipps und Rezepte unter: waren längst geschrieben. Zusammen mit Spannagel, die bereits als Kind im Hotel www.avu-energietipp.de/region der Eltern in Bad Godesberg unter den Tischen spielte, hatte er sich um die Bewirtschaftung der Bundeskunsthalle beworben. Unter die letzten Bewerber kamen sie mit Rufes am Brunnen ihrem Konzept. Dann war Schluss. „Ein Glück“, sagt Spannagel heute. Wenn nicht Inh. Martina Spannagel Bonn, dann eben Schwelm. Wenn aber Hauptstr. 184, 58332 Schwelm Schwelm, dann richtig. Sie packte die KofTelefon: 02336 4086950

Rezept für 4 Personen Dressing >> 1 Knoblauchzehe >> 20 ml flüssige Sahne >> Saft einer halben Zitrone >> 1TL milde Sojasauce >> 2 gekochte Eigelb >> 4 Anchovisfilets >> Ca. 80ml Gemüsebrühe >> 4 EL geriebener Parmesan >> 1 EL Honigsenf >> 100 ml Sonnenblumenöl >> Salz, Pfeffer aus der Mühle Salat >>4 Romana-Salatherzen >> 8 TL geriebe­ ner Parmesan >> etwas Olivenöl >> 4 Tl Parmesanflocken >> Tramezzinibrot für 12 Streifen á 10 x 1,5cm >> 100 g Butter >> 1 Dose Millésime Sardinen >> 8 frische Millésime ( Jahrgangssardinen ) >> etwas Tempurateig Fotos: thinkstock

Der Schwelmer Koch Kai Weidner unterstützt Ge­ schäftsführerin Martina Span­ nagel (kl. Foto S.16). Manche kennen ihn auch als Fernsehkoch und Kochbuch­ autor.

www.

kontakt@rufesambrunnen.de www.rufesambrunnen.de

Zubereitung >> Für das Dressing alle Zutaten (außer Sonnenblumenöl) in einen Mixer geben und fein pürieren. Langsam das Öl hinzugießen bis das Dressing zu einer homogenen Masse geworden ist. Nach Gusto abschmecken. Tramezzinibrot in Streifen schneiden. Butter in der Pfanne zerlassen und das Brot von allen Seiten darin rösten. Danach zum Abtropfen auf Küchenkrepp legen. 4 El Parmesanflocken auf Backpapier zu vier gleichmäßigen Chips formen und bei mittlerer Hitze im Ofen backen bis der Käse zerlaufen ist. Anschließend trocken, auskühlen lassen. Sardinen abtropfen und auf Küchenkrepp legen. Etwas Tempurateig anrühren, die Sardinen durch den Teig ziehen und in der Fritteuse oder in Öl bei etwa 170 Grad ausbacken. Solange warmhalten. Salat der Länge nach halbieren. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Salat von beiden Seiten leicht anbraten. Parmesankäse gleichmäßig über die Schnittseiten des Salats streuen und im Ofen bei Oberhitze kurz überbacken. Dressing mit einem Löffel auf die Teller streichen, Salatherzen auflegen und die Teller mit Tramezzinistreifen Parmesanchips und Sardinen ausdekorieren.


blickpunkt_DEZEMBER_2013

Grün auf ganzer Linie

Einfach und bequem

Immer mehr Menschen geben umweltgerechten Produkten den Vorzug. Und das ist gut so, denn Klimaschutz geht uns alle an. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, auf einfachem Weg zum Klimaschützer zu werden: mit dem neuen ökologischen Erdgas-Angebot grüngas. Für nur zwei Euro im Monat können unsere Kunden dieses Angebot mit ihrem Tarif kombinieren. Und so steuern sie automatisch zu Projekten bei, die der CO2Minderung dienen. Zum Beispiel durch die Nutzung von Grubengas hier im

Für Fragen und Wün­sche steht Ihnen die AVU gerne zur Verfügung. Auskünfte über alle Angebote und Dienst­leis­tun­gen erhalten Sie unter unserer Servicenummer 02332 73-123. Hier sind wir montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr für Sie da.

Ruhrgebiet. Zugleich machen wir auch unseren grünstrom attraktiver. Aus drei umweltfreundlichen Stromtarifen wird ein grüner Kombitarif. Wie grüngas ist der AVU-Ökostrom TÜV-zertifiziert. Außerdem ist er zu 100 Prozent „öko“ und eine Investition in die Zukunft. Denn für jede Kilowattstunde, die Sie nutzen, investieren wir 0,25 Cent netto in Neuanlagen zur umweltfreundlichen Stromerzeugung. Dabei werden Projekte in der Region bevorzugt. Zusätzlich entscheidet bei grünstrom ein Gremium aus Kunden und AVU-Vertretern gemeinsam über die Projekte, die gefördert

Pauls Tipp: Papier oder Pixel?

www

www.avu.de

Foto: Fotolia

werden. Die Verwendung der Gelder legt die AVU jedes Jahr offen.

Liebe Leserinnen und Leser! Vielleicht haben Sie ja schon daran gedacht, sich oder Ihrer Familie zu Weihnachten ein elektronisches Lesegerät, einen E-Book-Reader, zu schenken – weil Ihr Buchregal daheim überquillt oder weil Bäume Ihnen am Herzen liegen. Aber sind E-Book-Reader wirklich ökologischer als Bücher? Gewiss, ein E-Book-Reader erspart zahllosen Bäumen, zu Büchern verarbeitet zu werden. Doch die Produktion eines Geräts verbraucht im Schnitt gut 15 Kilogramm Mineralien, 320 Liter Wasser und 100 Kilowattstunden (kWh) Energie. Für ein Buch aus Recyclingpapier genügen 300 Gramm Mineralien, 10 Liter Wasser und 2 kWh Energie. Dafür schlägt der Transport auf die Ökobilanz. Wer etwa mit dem Auto acht Kilometer Energieberater Paul gibt gute Tipps. zum Buchhändler fährt, fügt der Umwelt zehnmal mehr Schaden zu, als es die Herstellung eines Buches tun würde. Ökosieger wird also der EBook-Reader wegen seiner großen Speicherkapazität – voraus-

gesetzt, er wird mindestens vier Jahre genutzt und anschließend fachgerecht recycelt. Was ist mit dem Strom­ verbrauch der Geräte? Den Akku eines E-Book-Readers dreimal aufzuladen kostet gerade einmal einen Cent. Damit können Sie mehr als 150.000 Seiten lesen. Wie finde ich den richtigen E-Book-Reader? Wer sich den „Kindle“-Reader zulegt, kann seine E-Books nur beim Onlinehändler Amazon kaufen. Wer seinen Buchshop frei wählen oder in öffentlichen Bibliotheken ausleihen will, sollte einen anderen Reader wie „Tolino“ oder „Kobo“ wählen. Worauf sollte man beim Kauf noch achten? Bei den meisten Geräten leuchten die Displays nicht von selbst, deshalb braucht man im Dunkeln Licht zum Lesen. Manche Geräte besitzen eine Hintergrundbeleuchtung. Leseratten wählen ein Gerät mit langer Akkulaufzeit.

IMPRESSUM >> Herausgeber >> AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Internet: www.avu.de, Telefon 02332 73-168, Fax: 02332 73-314, E-Mail: blickpunkt@avu.de. Mitarbeiter >> Ina Blumenthal, Studio Henkel. Redaktion >> Britta Worms. Verantwortlich >> Klaus Bruder in Zusammenarbeit mit Kerstin Mahnke und Dr. Jürgen Bermes, KOMMIT Medien GmbH, Dortmunder Land­straße 65, 58313 Herdecke. Layout >> Sabine Drösler, Publishers Factory, Otto­brunn. Druck >> hofmann infocom, Nürnberg. Der blickpunkt wird im Auftrag der AVU an alle Haushalte im AVU-Netzgebiet kostenlos vierteljährlich verteilt.


18_19_AUF EINEN BLICK

Veranstaltungen 31. Dezember, 20 Uhr, Silvesterparty, Gebläsehalle Hattingen

>> Riesenfete mit Videoper­ formance, mehreren Tresen, Cocktailbar und einem DJTeam, das nicht nur die jüngere Generation in Partystimmung bringt. Ausgelassen tanzen und um zwölf Uhr die Sektkorken knallen lassen. Mehr Infos: www.henrichsrestaurant.de +++++++++++++++++++++++++++++ 3. Januar, 19.30 Uhr, „Mit anderen Augen: Willi Brandt“, Kulturgemeinde Ennepetal

>> Am 18. Dezember 2013 wäre Willi Brandt 100 Jahre alt geworden. Sein ältester Sohn, Prof. Dr. Peter Brandt, wirft in der Aula des Reichenbach Gymnasiums (Peddinghausstr. 17) ein persönliches Licht auf den charismatischen Politiker und Ex-Bundeskanzler.

Mitmachen und gewinnen Unsere Rätselfrage lautet: Wie heißen die

Caritas,

Energieberater der

die in den Haushalten der Region nach Energiefressern suchen

und finanziell schwachen Menschen mit

Rat und Tat zur Seite stehen?

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 1. März 2014 an: AVU-blickpunkt, Stichwort Rätselfrage,  An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die Adresse blickpunkt@avu.de. (Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse mit an.) Sie können jetzt auch online mitspielen unter:

www.

www.avu-energietipp.de/raetsel

Zu gewinnen gibt es als 1. Preis 150 Euro, als 2. Preis 90 Euro und der 3. Gewinner erhält 60 Euro.

Einsendeschluss: 1. März 2014 Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen nicht am Preisrätsel beteiligen. Das war die Lösung aus Ausgabe 3/2013: Das Programm, bei dem die AVU schon seit einigen Jahren ihre Kunden finanziell beim Kauf von effizienten Haushaltsgeräten unterstützt, heißt „40 dazu“! Aus den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft wurden folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Gabriele Stangohr, Hattingen; 2. Preis: Jürgen Lange, Ennepetal; 3. Preis: Verena König, Schwelm.

+++++++++++++++++++++++++++++ 17. Januar, 19 Uhr, Kriminalquartett, Burg Volmarstein

>> Fröhliche Mönche, sangesfreudige Könige, Saufbolde und Minnesänger erwachen mit der Gruppe „Kurtzweyl“ zu neuem Leben. Die Gäste erleben ein kurzweiliges Abenteuer zum viergängigen Bankett. Infos: www.burghotelvolmarstein.de +++++++++++++++++++++++++++++

quiz

27. Februar, 20 Uhr, Weiberfastnacht, Kulturfabrik Ibach-Haus, Schwelm

>> Zum Start der „tollen Tage“ treffen sich Närrinnen, Narren und andere feierfeste Gäste wieder im Ibach-Haus. Für ausgelassene Stimmung sorgt DJ Markus Michels. www.kulturfabrik-ibachhaus.de +++++++++++++++++++++++++++++

Ja, ich will gewinnen! Die Energieberater der Caritas heißen:


nur

105 3

* AVU-Treffpunkte Breckerfeld Schulstraße 1 dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-827 Fax: 02332 73-832

*für AVU-Kunden, sonst 125 3

Sehen Sie Ihr Haus mit anderen Augen: AVU-Thermografie-Check Ein Wärmebild Ihres Hauses hilft, Energieverluste aufzuspüren. Sparen Sie Heizwärme und senken Sie so Ihre Energiekosten. Weitere Informationen erhalten Sie in den AVU-Treffpunkten oder bei unserem Kundenservice unter: 02332 73-123.

Der kundennahe Service rund um alle Energiethemen in den AVUTreffpunkten.

13.11.13 13:47

zin der

quiz ...

Bitte freimachen, falls Marke zur Hand

Name /Vorname: Straße/Nr.:

Telefon: E-Mail:

Gevelsberg Mittelstraße 53 montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-315 Fax: 02332 73-599

ENergie – wir denken weiter

AVU-13-020_Anzeige_141x165_Blickpunkt_RZ1.indd 1

PLZ/Ort:

Ennepetal Voerder Straße 70 montags und dienstags 14 bis 18 Uhr, mittwochs, donnerstags und freitags 9 bis 13 Uhr Tel.: 02332 73-826 Fax: 02332 73-833

AVU blickpunkt Stichwort Rätselfrage An der Drehbank 18 58285 Gevelsberg

Hattingen Augustastraße 10 montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-823 Fax: 02332 73-834 Schwelm Bahnhofstraße 3 montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-821 Fax: 02332 73-831 Sprockhövel Hauptstraße 56 montags und donnerstags 14 bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhr Tel.: 02332 73-828 Fax: 02332 73-836 Wetter Kaiserstraße 78 montags, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr Tel.: 02332 73-825 Fax: 02332 73-835


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.