air-Magazin Frühjahr 2015

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

FAHREN riante des Fondues. Oder das beliebte Live-Kochen, bei dem die Speisen direkt vor den Augen der Gäste zubereitet werden. Und wer es ganz ausgefallen mag, für den stellt sich Polung Li auch höchstpersönlich in die Küche: »Auf Anfrage mache ich auch echte chinesische Spezialitäten: Peking-Ente, Rinderpansen oder Hühnerfüße.« Das komme allerdings recht selten vor. »Die Esskulturen sind eben

dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht. »Die Pausen sind kurz. Wir kümmern uns darum, dass unsere Gäste möglichst viel davon haben.« 28 Plätze gibt es im Inneren, weitere 32 auf der Terrasse – und die gehört mit Blick auf den Springbrunnen und ins Grüne zweifelsfrei zum Besten, was die Airport-Stadt zu bieten hat. An guten Tagen verkauft er gemeinsam mit seinem Angestellten Ralf Mensching mehr als 100 – natürlich selbstgemachte – Suppen. Weit oben in der Gunst der Hungrigen stünden aber auch die Pastrami-Wraps. Geöffnet wird werktags von 10 bis 17 Uhr, das Frühstücksgeschäft sei keine Option: »Da kommt eh keiner zu mir.«

80 PROZENT STAMMKUNDSCHAFT

// KULINARISCHES ANGEBOT IM ASIEN BANKETT UND DAS MAYAPAPAYA-TEAM UM RALF MENSCHING (L.) UND FLORIAN STROMBURG.

sehr unterschiedlich.« Was hingegen nicht bedeutet, dass Polung Li das europäische Essen verweigert: »Manchmal brauche ich einfach Spaghetti oder ein Schnitzel.« Nicht gebrauchen kann er dagegen eine Ausweitung des gastronomischen Angebots. »Es ist ausreichend, wie es ist. Mehr wäre nicht gesund«, sagt der Geschäftsmann. Aus kaufmännischer Sicht auf den ersten Blick mehr als verständlich. Und dennoch hat Florian Stromburg eine gänzlich andere Ansicht. Seit dem 1. Mai 2014 betreibt der 39-Jährige das »Mayapapaya« direkt gegenüber vom Terminal hinter der Straßenbahnhaltestelle. »Eine größere Auswahl wäre für alle besser. Konkurrenz hast Du überall, aber die Wahrnehmung wäre eine ganz andere«, ist er überzeugt. Eine Sushi-Bar könne er sich zum Beispiel sehr gut vorstellen. »Wir müssen die Leute doch erst einmal hierher bekommen. Im Moment beträgt mein Einzugskreis vielleicht 500 Meter.« Da die Anzahl der Besucher vom Flughafen im »Mayapapaya« noch recht gering ist, profitiert das Geschäft in erster Linie von seinen Stammkunden, deren Anteil Florian Stromburg auf mehr als 90 Prozent beziffert. »Gerade mittags haben die Leute feste Gewohnheiten. Die müssen wir aufbrechen«, formuliert er sein Ziel. Und setzt dabei auf täglich frisch zubereitete Suppen, Wraps, Sandwiches und verschiedene Desserts. »Was wir hier machen, ist prädestiniert für den Mittagstisch.« Maximal 60 Sekunden, so seine Devise, dürfe es

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Das sieht in der »City Bäckerei Allaf« naturgemäß ganz anders aus. Um 5 Uhr beginnt das Geschäft an der Otto-Lilienthal-Straße, von 7 bis 9:30 Uhr haben Filialleiter Arian Rahimi und Sanaz Kiamohammadi bereits so viel zu tun, dass Chef Mohammed Said als Unterstützung dazustößt. Brötchen, Latte Macchiato, Cappuccino – es sind die frühmorgendlichen Klassiker, die in großen Mengen über den Tresen wandern. 300 belegte Brötchen, dazu Bagels und Croissants, sind da schnell verkauft. Immer inklusive: Ein paar nette Worte, ein kurzer Schnack. Man kennt sich, man schätzt sich. Kein Wunder also, dass auch hier der Anteil der Stammgäste überwiegt. »Bestimmt 80 Prozent«, schätzt Jennifer Hillenhagen, die seit drei Jahren der »großen Familie« angehört und das Bäckerei-Team während der Mittagszeit verstärkt. Das gilt übrigens auch für Mohammed Saids Sohn Ali – allerdings nur während der Ferien. »Mit vielen sind wir per Du, einige schütten hier auch mal ihr Herz aus«, sagt die Verkäuferin. Wenn der erste Ansturm vorüber ist, bleibt meist nur wenig Zeit zum Durchschnaufen. Denn ab 11:30 Uhr geht es weiter. Der Mittagstisch, verschiedene Aufläufe und Wok-Nudeln locken das Publikum ebenfalls an. »Dann wird es hier richtig voll. Es kann sogar vorkommen, dass um 13:15 Uhr kein Essen mehr da ist«, weiß Hillenhagen. Ein klares Indiz also, dass die Nachfrage doch größer als das Angebot ist? Stammkundin Elena Carstensen bringt das Dilemma auf den Punkt: »Ich arbeite direkt am Flughafen und würde mir manchmal schon etwas mehr Auswahl wünschen. Aber wie soll das gehen, wenn alle zur gleichen Zeit Pause haben? Dann ist der Ansturm groß, aber in der restlichen Zeit müssten die Wirte Däumchen drehen. Und abends passiert hier doch sowieso nichts mehr. Dann wollen alle einfach nach Hause. Oder gehen noch schnell zu McDonald’s.« Zumindest am Morgen und in der Mittagszeit darf sich Carstensen ab Anfang bis Mitte Juni über zusätzliche Abwechslung freuen. Dann eröffnet Izabela Müller ihr Restaurant »La Trattoria« im ehemaligen »A300« am Ende der Otto-Lilienthal-Straße. Neuer


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