air - Das Magazin der Airport-Stadt Bremen // Ausgabe Winter 2013 / 2014

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Ausgabe 01 // Winter 2013 – 2014

DA S M AG A Z

DT B R E M A T S T R O P R I A IN DER

EN

// SCHR ÄGSEILBRÜCKE TISCHFUSSBALLSPIEL ARBEITSPLATZ ECOMAT FLUGPIONIERIN IN NOVATIONSSTAN DORT LU F TR ET TU NG GRÜ N KOH L-DON N ER STAG EINMAN N BETRIEB LINIE 6 SOLARKOLLEKTOREN »BREMER ALPEN« TR AMPELPFADE ALTROCKER SCHMIERMIT TEL SEGELMACHER R AUMFAHRT-FÜHRUNG KÜSTENR ALLYE AIRBUS BUSINESS-WOHNUNGEN MOBILITÄT JIMMY HENDRIX OFFSHORE-WINDPARKS MÄNNERSACHE ACMOS KINDERHAUS SURFTIPP MARIA-CUNITZ-STR ASSE YACHT- UND BOOTSZUBEHÖR A 281 TREND 84-JÄHRIGE »HINTERHERHINKEN« FLUGHAFENDAMM ZEITGEMÄSS LANDEBAHN PEKING SCHMELZTIEGEL

FAHREN 8 Standort für Überflieger – die Airport-Stadt Wassersportspezialist SVB

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FOLGSSTORY 16 Fest verankert –

ZÄHLT 20 »Wir sind hier zu Hause« – Interview mit der BSAG


WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN, WENN DAS GUTE LIEGT SO NAH ... Wir sind eine in der Airportstadt Bremen ansässige Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit fachlichem Schwerpunkt in der gestalterischen und aktiv begleitenden betriebswirtschaftlichen und steuerrechtlichen Beratung. Mit unserem Team von mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 15 Berufsträgern zählen wir mit zu den Marktführern der Region – Auf gute Nachbarschaft!

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

EDITORIAL

INHALT SEITE 4

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

AIREIGNISSE News aus der Airport-Stadt

SEITE 8

AIRFAHREN Leitthema: Standort für Überflieger

SEITE 14

PLANAIR Die Airport-Stadt im Überblick

SEITE 16

E

xistenzgründer und Global Player, Manager und Student, Dienstleistung und Industrie, Arbeiten und Leben … Die Airport-Stadt verbindet all dies und noch viel mehr! Mit etwa 16.500 Mitarbeitern in über 500 Unternehmen ist die Airport-Stadt einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte unserer Hansestadt. Mit dem air-Magazin bekommt dieses spannende Quartier endlich eine Bühne, eine Plattform zum Staunen und Entdecken. In Reportagen, Interviews und Meldungen berichtet air über die Menschen und Unternehmen rund um den Flughafen. Sie werden durch das Magazin künftig viele kreative Köpfe und Antreiber kennenlernen. So soll dieses spannende Stück Bremen noch bekannter und die Entwicklungen hier aktiv begleitet werden. Und es soll Lust darauf machen, diesen Stadtteil als urbanen Raum zu erkunden!

AIRFOLGSSTORY Unternehmensporträt SVB: Fest verankert

SEITE 18

LUFT & RAUM Freie Immobilienflächen

SEITE 19

SIEDLAIR Neu in der Airport-Stadt

SEITE 20

AIRZÄHLT BSAG-Interview: »Wir sind hier zu Hause«

Viel Freude beim Entdecken der Airport-Stadt!

SEITE 22 UWE A. NULLMEYER

MARCO PFLEGING

Geschäftsführender Vorstand der

Vorstandsvorsitzender der

Interessengemeinschaft Airportstadt e.V.

Interessengemeinschaft Airportstadt e.V.

AIRLEBEN Tipps und Service aus und für die Airport-Stadt

SEITE 24

IMPRESSUM

HERAUSGEBER: Daniel Günther

BILDNACHWEISE: Kay Michalak (Titel, S. 3,

REDAKTION: D IALOG Public Relations

8-11, 16-17, 20, 24), Huber Staudt Architekten

Daniel Günther e.K. , Altenwall 24,

bda (S. 4), ATLANTIC Hotel Airport (S. 5),

28195 Bremen, www.dialog-pr.com

Pressestelle, Der Senator für Wirtschaft,

CHEFREDAKTION: Bastian Korte

Arbeit und Häfen (S. 5, 7), DRF Luftrettung

E-MAIL: redaktion@air-magazin.de

(S. 6), EUROPA-CENTER AG (S. 6, 18, 22),

TELEFON: 0421/32 88 110

Flughafen Bremen GmbH (S. 8), Handels-

DESIGN: Niklas Hippel

kammer Bremen (S. 8), Patrice Kunte (S. 12),

DRUCK: Girzig+Gottschalk GmbH

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Anzeigeninformationen finden Sie im

e. V. – DLR (S. 19), BCD Travel (S. 22), Bremer

Internet unter www.air-magazin.de

Touristik-Zentrale – BTZ (S. 23), Staatsarchiv

AUFLAGE: 1 5.000

Bremen (S. 26).

KOOPERATIONSPARTNER:

AIRKUNDUNGSTOUR Im Porträt: Wie geschmiert – Jochen Laschinsky, ACMOS-Geschäftsführer

SEITE 26

FRÜHAIR History: Gegen den Wind – Flugpionierin Hanna Hübner-Kunath


DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

EIGNISSE

WAS ZU MELDEN. NEWS AUS DER AIRPORT-STADT

3 Ab 2016 Arbeitsplatz für 500 Menschen: das Forschungszentrum EcoMaT. 1

Hohe Leistungsfähigkeit der Hochschule Bremen bestätigt

G E S U N D H E IT

Airbus ausgezeichnet Die Initiative »Rheuma Preis – Aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz« hat die Gesundheitsförderung bei Airbus in Bremen ausgezeichnet. Das Unternehmen erhielt den Preis für die Integration chronisch kranker Mitarbeiter. In der Initiative Rheuma Preis sind 13 Organisationen, darunter Patientenvereinigungen und Berufsverbände, zusammengeschlossen. »Die Herausforderung besteht darin, den betroffenen Mitarbeitern rechtzeitig einen passenden Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen«, erklärte Dr. Ingrid Scheerhoorn, Leiterin des werksärztlichen Dienstes bei Airbus in Bremen. Oft seien nur wenige Anpassungen notwendig, so zum Beispiel bei Ergonomie oder Bürotechnik. Am Standort Bremen absolvierten bereits 500 Mitarbeiter ein spezielles Training zu Themen wie Ergonomie, Gesundheit und Rehabilitation. Weiterhin werden Physiotherapie und Sprechstunden zu psychischer Gesundheit angeboten. www.airbus.com

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WI S S E N SC H A F T

FO R SC H U N G

EcoMaT nimmt Konturen an Ein richtungsweisendes Projekt für die Airport-Stadt und ganz Bremen geht in die nächste Phase: Anfang Oktober setzte sich das Berliner Büro Hubert Staudt Architekten bda im Architektenwettbewerb gegen 14 Konkurrenten durch – das Forschungszentrum EcoMaT gewinnt damit klare Konturen. Der 50-Millionen-Euro-Neubau soll in direkter Nachbarschaft zu Airbus und EADS Astrium errichtet werden. EcoMaT steht dabei für Center for Eco-efficient Materials & Technologies. Rund um die Schlüsseltechnologie Leichtbau werden in diesem Forschungs- und Technologiezentrum branchenübergreifend zukunftsweisende Werkstoffe, Oberflächen, Fertigungsprozesse und Bauweisen entwickelt und getestet. Von den gewonnenen Erkenntnissen soll nicht nur die Luft- und Raumfahrtbranche vor Ort profitieren. Auch in der Automobil- sowie der Windindustrie, im Anlagen- und Maschinenbau sowie im Schiffbau können die Forschungsergebnisse angewandt werden. »Das EcoMaT ist ein Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Wirtschaft in Bremen ineinandergreifen – ein enormer Vorteil für den hiesigen Technologie-Standort«, sagt WFB-Geschäftsführer Andreas Heyer. Insgesamt rund 500 Mitarbeiter werden ab 2016 im EcoMaT beschäftigt sein. www.ecomat-bremen.de

HABEN SIE AUCH WAS ZU MELDEN? Ob neue Projekte, Personalien, Terminhinweise oder besondere Ereignisse – nehmen Sie uns in Ihren Presseverteiler auf oder sprechen Sie uns an. Ihre News senden Sie bitte via Mail an: redaktion@air-magazin.de

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Der Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland, veröffentlichte jüngst seine »Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems des Landes Bremen«. Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule, über die Ergebnisse: »Das Gutachten des Wissenschaftsrates bestätigt die hohe Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule Bremen und zeigt, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben.« Luckey fordert dennoch einen Innovationsfonds, mit dem die Innovationsfähigkeit Bremens und der Wissens- und Technologietransfer zu relevanten Zukunftsthemen wie Mobilität, Verkehr, Logistik, Umwelt, Energie und der Gestaltung von Lebensqualität und Arbeitsbedingungen noch zielgerichteter organisiert werden können. »Für entsprechende konzeptionelle und strukturelle Modelle ist zusätzliches Geld erforderlich«, so die Rektorin, »davon werden vor allem die Innovationscluster des Landes Bremen sichtbar profitieren.« www.hs-bremen.de


DAS MAGAZIN DAS MAGAZIN DER DER AIRPORT-STADT AIRPORT-STADT BREMEN

EIGNISSE 5

REISEN

Auf die grüne Insel

PE R SO N A LI E

Neuer Direktor im ATLANTIC Hotel Airport Knapp zwei Jahre war Tim Langer stellvertretender Hoteldirektor im ATLANTIC Hotel an der Galopprennbahn. Nun ist der 35-Jährige seit September 2013 neuer Direktor des Vier-Sterne-Hauses der ATLANTIC-Gruppe am Bremer Airport. Zuvor war der staatlich geprüfte Betriebswirt mit Fachrichtung Hotellerie und Gastronomie in verschiedenen exklusiven Hotels in Deutschland, Frankreich und der Schweiz tätig. Nun leitet er die Geschicke des 109 Zimmer und 3 Suiten umfassenden Hotels vis-à-vis zum Flughafen. »Der Umgang mit Menschen bereitet mir große Freude. Unseren Gästen einen erholsamen oder auch erfolgreichen Aufenthalt in unserem Hause zu bereiten, ist das gemeinsame Ziel von meinem Team und mir«, so Langer.  www.atlantic-hotels.de/airport

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Luft- und Raumfahrt: Kompetenz in Lehre und Forschung

INTERNET

Ausgewählte Produkte von Red Arrow Geräucherter Knoblauch, karamellisierte Zwiebeln

oder »Knusperbraun« – der nächste Sommer kommt bestimmt und die Welt der Grillgewürze und -lebensmittel ist riesig. Aus diesem Grund hat die Firma Red Arrow aus der Hanna-Kunath-Straße – Marktführer auf den Gebieten Räuchern, Raucharomen und deren Anwendungstechnologien – einen Webshop mit Auszügen aus ihrem Sortiment eingerichtet. Die ausgewählten Rauch- und Grillprodukte sind vielseitig einsetzbar und verleihen Fleisch, Gemüse, Marinaden, Saucen und Suppen einen ausgeprägten Geschmack. BBQ-Fans schauen vorbei unter www.redarrowshop24.com

Sechs Bachelor- und Master-Studiengänge der Luftund Raumfahrt, davon zwei duale Angebote, mit 400 Studierenden Institut für Aerospace Technologie mit annähernd zwei Jahrzehnten Erfahrung im Forschungs- und Technologietransfer Enge Kooperationen mit Unternehmen und Schulen

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Auch das Know-how der übrigen Fachrichtungen der Hochschule Bremen lassen Synergien bei der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen

KO N G R E S S

Kooperation mit chinesischer Raumfahrtagentur geplant Am ersten Tag des IAC-Kongresses 2013 Ende September in Peking wurde der Bremen-Pavillon »City of Space« unter großer Beteiligung chinesischer, europäischer und amerikanischer Kongressteilnehmer eröffnet. Der IAC-Kongress ist das weltweit bedeutendste Branchentreffen der Raumfahrtindustrie und -forschung. Mit dem Chefingenieur der chinesischen Raumfahrtagentur CASC führte Staatsrat Dr. Heiner Heseler auf deren Messestand ein Gespräch über die weitere Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten. Heseler: »Die CASC hat großes Interesse an Kooperationen mit europäischen Raumfahrtstandorten wie Bremen und hat die Durchführung gemeinsamer Projekte in der Zukunft vorgeschlagen.« www.iac2013.org

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Kontakt

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Seit wenigen Wochen ist der Bremer Airport und damit alle Geschäftsreisende sowie Städteurlauber aus dem Nordwesten um ein weiteres Reiseziel reicher: Dreimal wöchentlich heben nun Maschinen der Low Cost-Airline Ryanair gen Dublin ab. Montags, mittwochs und freitags lockt die irische Hauptstadt mit dem berühmten Stadtteil Temple Bar und seinem rastlosen Nachtleben, dem National Museum und der St. Patrick’s Cathedral. Dublin, die Heimat von Ryanair, ist damit das 16. Bremer Streckenziel der Airline. Florian Kruse, Vertriebsleiter beim City Airport Bremen, zeigt sich darüber erfreut: »Dublin stand schon lange auf unserer Wunschliste. Jetzt kann der Nordwesten direkt in die Kultur und das Nachtleben Dublins eintauchen oder die einmalige Natur erkunden.« www.airport-bremen.de

Hochschule Bremen Neustadtswall 30 28199 Bremen Tel.: 0421-5905-0 E-Mail: info@hs-bremen.de www.hs-bremen.de


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EIGNISSE 8

Monatsbilanz und neue App

In der Luft: Der Hubschrauber BK 117 im Rettungseinsatz.

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D R F LU F T R E T T U N G

2014 feiert die DRF Luftrettung am Flughafendamm Bremen 30-jähriges Jubiläum. Wie wichtig die Arbeit der Rettungskräfte ist, zeigt eine Bilanz für den Monat September: Insgesamt 85 oftmals lebensrettende Einsätze und Patiententransporte flog der Bremer Hubschrauber. Ein zusätzlicher Service der DRF Luftrettung bietet neuerdings zudem eine kostenlose App, die speziell für den Auslandsaufenthalt konzipiert ist. Ein Wörterbuch mit den häufigsten Krankheiten und Verletzungen ermöglicht die einfache Kommunikation in den 17 wichtigsten Sprachen. Darüber hinaus bietet die App aktuelle Ratschläge zur Gesundheitsprävention und einen Notruf-Button, der den Nutzer bei einem medizinischen Notfall mit einem Leitstellendisponenten unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 oder mit einem Giftinformationszentrum verbindet. www.drf-luftrettung.de

H OT E L E RW E IT E RU N G

Holiday Inn Express pachtet EUROPA-CENTER-Flächen Vor fast vier Jahren eröffnete das Holiday Inn Express Hotel Bremen der Success Hotel Management GmbH. Das Drei-Sterne-Superior-Hotel ist zuletzt mit dem »Zertifikat für Exzellenz« ausgezeichnet worden und war im ersten Halbjahr 2013 zu 77 Prozent ausgelastet. Nun wurde das Hotel um 1.500 Quadratmeter und damit 39 Zimmer auf insgesamt 174 Zimmer erweitert. Die Mehrzahl davon ist auf Gäste ausgerichtet, die länger verweilen: Größere Räume und eine eigene Küchenzeile prägen den individuellen Ausbau. Für die Erweiterung pachtete der Hotelbetreiber die drei oberen Etagen des seitlich angrenzenden EUROPA-CENTER Airport-Stadt. Bereits in den 1990er Jahren begann die EUROPA-CENTER AG, sich mit viel Pioniergeist in Bremen zu engagieren – unter anderem mit dem Büro- und Geschäftsensemble in der Airport-Stadt, einem Büro- und Geschäftshaus in der Airbus-Allee, einem Appartementhaus sowie einem öffentlichen Parkhaus. www.europa-center.de

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EIGNISSE 10

I N T E R N ATI O N A L E R AU STAU SC H

Delegationsreise in die USA Mit über 140 Betrieben und etwa 12.000 Beschäftigten sowie rund 20 Forschungsinstituten zählt Bremen in der Luft- und Raumfahrt zur Weltspitze. Um dieses Renommee noch zu stärken, neue Kontakte zu knüpfen und Projekte anzuschieben, begaben sich Ende Oktober rund 30 Vertreter bremischer Unternehmen, Institutionen und Verbände unter der Leitung von Wirtschaftssenator Martin Günthner in die Vereinigten Staaten. Die Delegationsreise »Aerospace Hightech Made in Bremen visits the USA« ermöglichte Firmenbesichtigungen, Matchmaking-Veranstaltungen und vieles mehr. Organisiert wurde sie von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen gemeinsam mit AVIABELT Bremen e.V., dem bremischen Verein der Luftund Raumfahrtindustrie. Michael Hoffmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins, sagt: »Übergeordnet ging es darum, Geschäftsbeziehungen zu amerikanischen Unternehmen und Universitäten sowie Kontakte zu Herstellern und deren Zulieferern aufzubauen. Nicht zuletzt erhoffen wir uns auch eine künftig größere Wahrnehmung unserer Dienstleistungen.« Derzeit werden die Ergebnisse der Reise zusammengetragen, um zu eruieren, welche konkreten Projekte angegangen werden können. www.aviabelt.de

Unterwegs: Wirtschaftssenator Martin Günthner (Mitte) in den USA umringt von Bremer Vertretern der Luft- und Raumfahrtbranche.

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FAHREN

STANDORT FÜR ÜBERFLIEGER.

ENTWICKLUNGEN, ERFOLGE UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE BREMER AIRPORT-STADT

Die Airport-Stadt ist für mich...

TEXT: BASTIAN KORTE

A

irport-Stadt Bremen – darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Oder etwa nicht? Denn je nach Blickwinkel kann die Airport-Stadt vieles sein: Durchgangsstation auf dem Weg zum Urlaubsflieger, zweitgrößtes Airbus-Werk Deutschlands, Studienort oder Arbeitsplatz. Wer abseits der Trampelpfade spaziert, dem dürfte zudem auffallen, wie herrlich gegensätzlich das Gebiet ist. Da stehen Glaskomplex neben Lagerhalle, historische Häuserfassaden nahe eines Schrotthandels oder Kleingartenkolonie nur einen Steinwurf entfernt vom Flughafen. Dies zeigt: Was auch immer das Quartier für jeden Einzelnen ausmacht, ein besonderer Blick auf das Früher, Heute und Morgen der Airport-Stadt lohnt allemal.

» … eine Visitenkarte Bremens. « Christoph Weiss Präses der Handelskammer Bremen

» … einer der pulsierenden Stadtteile unserer Hansestadt. «

»Strukturwandel« und »Hochtechnologie« – auch Christoph Weiss, Präses der Handelskammer Bremen, fallen zum Gewerbegebiet im Bremer Süden auf Anhieb Schlagworte ein. Für ihn ist die Airport-Stadt ein »städtebauliches Projekt von großem Maßstab, das noch nicht beendet ist«. Prof. Dr. Iris Reuther, Bremer Senatsbaudirektorin, schlägt in die gleiche Kerbe und spricht von »Innovationsstandort«, »Denkort der Wissensgesellschaft« und einem »Stadtteil im Werden«. Versuche, einem heterogenen Areal einen Namen zu geben.

Uwe A. Nullmeyer Geschäftsführender Vorstand der Interessengemeinschaft Airportstadt e.V.

» … das einzige HochtechnologieGewerbegebiet in Deutschland mit angeschlossener Startund Landebahn. «

Wer heute an den zahlreichen Neubauten vorbeistreift, der könnte eines fast vergessen: In diesem Grund und Boden steckt mehr als nur ein Hauch Historie. Denn hier wehte einst der Pioniergeist der deutschen Luftfahrt. Noch vor dem 1. Weltkrieg beschwerten sich Landwirte rund ums Neuenlander Feld über vereinzelte Bruchlandungen auf ihren Äckern. Der 1913 gegründete Flughafen war später einer der ersten in Deutschland, der über eine feste Start- und Landebahn

Jürgen Bula Geschäftsführer Flughafen Bremen GmbH

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FAHREN

// STANDORT FÜR HOCHTECHNOLOGIE: ALLEIN 3.000 MENSCHEN ARBEITEN IM BREMER AIRBUS-WERK, DEM ZWEITGRÖSSTEN SEINER ART IN DEUTSCHL AND.

verfügte. Bereits 1920 verließ die erste internationale Maschine der niederländischen KLM das Bremer Rollfeld. Rundherum war das Areal aber jahrzehntelang eher eine Brache oder Zuhause für Parzellen.

angeschlossenen Start- und Landebahn«, bringt es Flughafen-Chef Jürgen Bula auf den Punkt. Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Reuther stellt darüber hinaus fest: »Einen Flughafen, den man von der Universität und City direkt mit einer Straßenbahn erreichen kann, den kenne ich in Europa nur noch in Zürich.« Viele Unternehmen schätzen diese bequeme Nähe für ihre Geschäftsreisen.

VON FLUGHAFEN 2000 BIS ZUR AIRPORT-STADT Erst zu Beginn der 1990er Jahre wurde gezielt eine Bele bung eingeleitet. »Flughafen 2000« lautete die avantgardistisch klingende Losung. Auf der Grundlage des Konzeptes wurden 1995 ein neues Frachtzentrum und drei Jahre später die Abflugterminals in Betrieb genommen. Das fast 200 Millionen Euro umfassende Programm beinhaltete auch die Ansiedlung verschiedener Unternehmen und eine modernisierte Infrastruktur im »Airport Gewerbezentrum« – so der damalige Arbeitstitel. Die hohe Nachfrage für die Flächen rund um den Airport führte letztlich zur Fusion mehrerer Areale – auch die Gewerbegebiete Georg-Wulf-Straße oder Ochtum wurden »eingemeindet«, die Airport-Stadt war geboren und florierte zusehends. Ein Gutachten im Auftrag der Bremer Wirtschaftsförderung bescheinigte dem Quartier einen jährlichen Arbeitsplatzzuwachs von über sechs Prozent im Zeitraum 1995 bis 2008. Im Herzen der Airport-Stadt sind die Flächen nahezu komplett erschlossen. Im gesamten Gebiet tummeln sich etwa 16.500 Beschäftigte in über 500 Unternehmen. Der Bremer Immobilienmarkt Report 2013 weist lediglich 15.500 Quadratmeter Leerstand aus, zum Vergleich: In der City ist es fast dreimal so viel.

»EIN ÜBERREGIONALER WIEDERERKENNUNGSWERT« Der Flughafen war und ist somit unbestritten ein zentraler Ausgangspunkt in der sich entwickelnden Airport-Stadt, dennoch ist die Airport-Stadt mehr als der Flughafen. Global Player, Hidden Champions und inhabergeführte Mittelständler bilden eine lebendige Szenerie in Produktion, Handel und Dienstleistung. Über ein Drittel der Arbeitnehmer ist im Umfeld der Luft- und Raumfahrttechnologie tätig. Doch auch in Gastronomie und Hotellerie, Transport und Logistik, Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft sowie in der Windenergie liegen Schwerpunkte. Darüber hinaus hat sich die Hochschule Bremen seit 2001 mit einigen Technik- und IT-Studiengängen zum Schmelztiegel für die Vernetzung der Wirtschaft mit Lehre, Wissenschaft und Forschung entwickelt. Zudem bietet das Gründerzentrum Existenzgründern der Hochschule neben Büroräumen eine umfangreiche Unterstützung an. Hiesige Start-Ups machen somit heute schon einen Firmenanteil um die 25 Prozent aus. »Der hier vertretene Mix unterschiedlicher Marken, Branchen und Unternehmen stellt sicherlich eine große Bereicherung für Bremen dar. So sorgen zum Beispiel Melitta-Kaffee, Bauteile für Airbus-Flugzeuge und Hella-Kraftfahrzeugkomponenten für einen hohen überregionalen Wiedererkennungswert«, so Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirt-

Ein großes Plus des Standorts ist dabei die gute Verkehrsanbindung mit B 75, A 281 und natürlich dem Airport. »Die Airport-Stadt ist das einzige Hochtechnologie-Gewerbegebiet in Deutschland mit einer

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FAHREN

// UM DIE ZEHN HEK TAR GRÜNFL ÄCHEN UND PARKS GIBT ES IN DER AIRPORT-STADT. DENNOCH FORDERN WIRTSCHAF T UND POLITIK MEHR ERHOLUNGSFL ÄCHEN FÜR EINE GESTEIGERTE AUFENTHALTSQUALITÄT.

schaftsförderung Bremen GmbH. Handelskammer-Präses Christoph Weiss unterstreicht: »Die Airport-Stadt ist eine Visitenkarte Bremens.« Eine Besonderheit des Stadtteils ist mit Sicherheit die kleine Wohnsiedlung mit fast vorstädtischem Charme rund um die Bochumer Straße, die wie eine Enklave zwischen Gewerbegebiet und Flughafen ruht. Obwohl ihre herausgeputzten Vorgärten nahe der Einflugschneise liegen, können sich viele alteingesessene Bewohner kein schöneres Plätzchen Bremen vorstellen. Das dies auch für die Nachbarn aus der Wirtschaft gilt, belegt eine Umfrage aus dem Jahr 2008, in der 91 Prozent der befragten Firmen »zufrieden« mit ihrem Standort in der Airport-Stadt sind. Nichts desto trotz ist nicht alles Gold, was glänzt im Bremer Süden. Insbesondere bei der Aufenthalts- und Lebensqualität für die Tausenden Mitarbeiter besteht Handlungsbedarf, denn die Airport-Stadt ist derzeit primär Arbeitsort. Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote fehlen weitestgehend, nach 18 Uhr ist von urbanem Leben keine

Spur. Andreas Heyer von der WFB verspricht: »In Abstimmung mit den verantwortlichen Akteuren in Politik und Verwaltung streben wir gemeinsam mit dem Flughafen Bremen an, dieses Angebot kontinuierlich zu verbessern. Teil dieser Überlegung ist auch die Einbindung sogenannter Vollsortimenter im Einzelhandel.« Ein erster Schritt ist zumindest mit der derzeit im Bau befindlichen Kindertagesstätte gemacht.

BREMER ALPEN UND AUTOINSEL Ebenfalls zum Wohlfühlfaktor tragen Grünflächen bei, von denen die Airport-Stadt ganze zehn Hektar zu bieten hat – so etwa vis-à-vis zum Flughafenterminal. Dennoch ist hier noch Luft nach oben. »Man sollte die besonderen Qualitäten eines neuen Parks sowie die Vernetzung der Airport-Stadt mit Grünräumen, Freizeitarealen und den benachbarten Wohnvierteln im Blick haben«, meint auch Prof. Dr. Reuther. Denn derzeit weichen viele Naturfreunde aufgrund fehlender Flächen

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// DER VORSTAND (V.L.): ANGELIKA DIEHL, MARCO PFLEGING, PROF. DR. LÁZLÓ HINSENKAMP, UWE A. NULLMEYER, ANDREAS ZIMMERMANN, WILFRIED KOCH, MARION NIEMANN (ES FEHLEN: PROF. DR. KARIN LUCKEY, HANSJOACHIM DRAWERT).

Dem Dem Gebiet und den hier arbeitenden Menschen eine Stimme Stimme geben, die Marke über die Grenzen Bremens hinaus hinaus bekannt machen und Potenziale wecken – das sind sind nur einige der Aufgaben und Ziele der Interessengemeinschaft gemeinschaft Airportstadt e.V. (IG). In 2009 gegründet, det, machen sich mittlerweile knapp 40 Unternehmen als als Mitglieder stark für den Standort. Infrastruktur, Nahversorgung, Nahversorgung, kulturelles Angebot – es gibt viele Themen, Themen, für für die es sich lohnt, Kräfte zu bündeln und sich sich zu zu vernetzen. vernetzen. Ob Ob Unternehmen oder Einzelperson – jeder Airport-Städter, port-Städter, der mitgestalten, dem Areal ein Gesicht geben geben und unddas dasWir-Gefühl Wir-Gefühlstärken stärkenmöchte, möchte, istist herzlich herzwillkommen. lich willkommen. Alles Alles unterunter der gemeinsamen der gemeinsamen Prämisse: Präeiner misse:noch einerlebendigeren noch lebendigeren und für die undZukunft für die gewappZukunft neten gewappneten Airport-Stadt. Airport-Stadt. WeitereWeitere Infos zurInfos Arbeit zur der Arbeit IG und der IG Beitrittsmöglichkeiten und Beitrittsmöglichkeiten unter unter

// VOR STADT-IDYLL MIT TEN ZWISCHEN INDUSTRIE, FLUGHAFEN UND SCHR ÄGSEILBRÜCKE – DIE KLEINE WOHNSIEDLUNG IN DER AIRPORT-STADT.

häufig in abseits liegende Bereiche aus. Oder haben Sie schon einmal von den »Bremer Alpen« gehört? Die grüne Hügellandschaft neben der A 281 an der Richard-Dunkel-Straße ist ein Geheimtipp unter Picknickern – wenn auch ein illegaler. Ebenso wenig erlaubt, aber trotz allem mit großem Eifer verfolgt: der Autohandel hinter dem Real-Einkaufscenter an der Duckwitzstraße. Auf der sogenannten »Autoinsel« stapeln sich förmlich die Boliden unbekannter Herkunft für den Abtransport ins Ausland. Offiziell gehört die Fläche zum Gewerbegebiet, wird aber von der Stadt als Sonderfläche ausgewiesen und an den Rand verlagert. Aus den Augen, aus dem Sinn. Stadtplaner sprechen hinter vorgehaltener Hand von einem »negativen Image«, das auf die gesamte Airport-Stadt ausstrahlen könne. Unter dem Strich sehen die Aussichten und Perspektiven aber rosig aus. Das Gewerbeentwicklungsprogramm für »Bremen 2020« sieht einen verstärkten Fokus auf bestehende Flächen statt völlig neuer Gewerbegebiete vor. Und auch Andreas Heyer verkündet: »Wir freuen

DIE INTERESSENGEMEINSCHAFT

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uns über das nach wie vor stabile Interesse am Standort Airport-Stadt. Für zukünftige Unternehmensentwicklungen verfügen wir derzeit noch über einige wenige Flächenreserven.« Vermehrt sollen internationale Firmen – aus der Türkei oder China – für die Airport-Stadt begeistert und so der grenzüberschreitende Austausch gestärkt werden. »Wichtig ist aber auch die Verschmelzung mit unseren Nachbarn in den angrenzenden Stadtteilen, die wir durch einen intensiven Dialog

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FAHREN

fördern«, ergänzt Flughafen-Geschäftsführer Jürgen Bula. Christoph Weiss von der Handelskammer sieht die Stadt zudem in der Pflicht, verbesserte Rahmenbedingungen für den Weiterbau der A 281 zu schaffen – unerlässlich gerade für die Airport-Stadt. Doch wie wird dieses Viertel in zehn Jahren aussehen? Christoph Weiss hat eine klare Vorstellung: »Die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten hat sich immer weiter erhöht. Es gibt keine freien Flächen mehr. Für viele Unternehmen in der Airport-Stadt – und nicht nur dort – sind die Absolventen der Hochschule Bremen hoch interessante Fachkräfte, die Airport-Stadt selbst hat sich zum lebendigen und erlebbaren Stadtquartier entwickelt und der Flughafen ist eine noch bessere Drehscheibe.« Im Hier und Jetzt sind die letzten Straßen- und Kanalbaumaßnahme zur Erschließung der Airport-Stadt in vollem Gange. Die Maria-Cunitz-Straße und ein Wendeplatz am Flughafendamm sollen bis zum Sommer 2014 abgeschlossen sein und bereiten den Weg für neue Gewerbeflächen. Die Infrastruktur der Airport-Stadt wäre mit diesem Schritt so gut wie komplett, ein Ende der Erfolgsgeschichte soll dies aber noch lange nicht sein.

// MARTIN GÜNTHNER , BREMER WIRTSCHAF TSSENATOR , NAHM SICH AUSGIEBIG ZEIT FÜR EIN STATEMENT ZUR AIRPORT-STADT.

»EIN UNVERZICHTBARES STANDBEIN FÜR BREMEN.« INTERVIEW MIT MARTIN GÜNTHNER , SENATOR FÜR WIRTSCHAF T, ARBEIT UND HÄFEN DER FREIEN HANSESTADT BREMEN

»

HERR GÜNTHNER, WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE AIRPORT-STADT ALS QUARTIER FÜR BREMEN UND DIE REGION?

«

Die Airport-Stadt ist ein Hochtechnologie-Standort Bremens und der Region mit nationaler und internationaler, ja weltweiter Bedeutung. Der Flughafen als Verkehrsknotenpunkt für Nordwestdeutschland und zahlreiche große sowie mittelständische Unternehmen bilden hier vor allem ein kompetentes Zentrum der Luft- und Raumfahrt mit starken Entwicklungsperspektiven. Dazu gewinnt die Airport-Stadt auch für den Bereich Windenergie, ein weiteres Innovationscluster des Landes, immer mehr an Bedeutung – unter anderem über Ansiedlungen beispielsweise von Areva und Found Ocean sowie über das DLR-Forschungszentrum.

»

WO SEHEN SIE KONKRET DIE STÄRKEN DES GEBIETS IM VERGLEICH ZU ANDEREN QUARTIEREN WIE DEM TECHNOLOGIEPARK AN DER UNI ODER DEM GVZ?

«

Die Stärken sind vielfältig – sie begründen sich vor allem in der Leistungsfähig-

keit und der Kompetenz der hier arbeitenden Unternehmen, in der sich daraus ergebenden hohen Wertschöpfung. Die unmittelbare Verbindung zu Forschung und Lehre, die ausgewiesene wissenschaftliche Kompetenz, die intensive Netzwerkarbeit, die verkehrliche Anbindung, die Nähe zur City – diese Aufzählung ließe sich noch fortsetzen. Alle genannten Standorte haben ihre Themen – beispielsweise das GVZ mit der Logistik und der Technologiepark mit seinen Unternehmen und Einrichtungen im Umfeld der Universität – und damit auch ihre besonderen Stärken.

»

WARUM HINKT DIE AIRPORT-STADT IN DER WAHRNEHMUNG DENNOCH ETWAS HINTERHER IM VERGLEICH ZU ANDEREN BOOM-QUARTIEREN WIE DER ÜBERSEESTADT?

«

Das ist, denke ich, eine Frage der Perspektive – ich sehe die Airport-Stadt keineswegs »hinterherhinken«. Im Gegenteil: Sie ist ein unbestritten wichtiges und unverzichtbares Standbein des Wirtschaftsstandortes Bremen und wird ganz sicher noch weiter an

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Bedeutung gewinnen – unter anderem über so herausragende Projekte wie das Forschungs- und Technologiezentrum EcoMaT, das mit großen Schritten vorankommt und überregional für Aufmerksamkeit sorgt.

»

WELCHE HERAUSFORDERUNGEN SEHEN SIE DENN IN DEN NÄCHSTEN JAHREN FÜRS GEBIET?

«

Zu den vorrangigen Themen gehören ganz sicher die schon kurz erwähnten Initiativen und Projekte – wie das EcoMaT. Sie weiter zu entwickeln, zu etablieren, auszubauen und zu vernetzen – das wird uns intensiv beschäftigen. Es gilt insgesamt auch weiterhin, die Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit der hier tätigen Unternehmen sicherzustellen und weiter zu verbessern; dabei geht es selbstverständlich auch um die weitere Entwicklung des Stadtteils – beispielsweise in puncto Nahversorgung und Lebensqualität. Das sind Aufgaben, für die Lösungen zu entwickeln sind.


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SIEDL

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DIE AIRPORT-STADT IM ÜBERBLICK UL

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FEST VERANKERT IN DER AIRPORT-STADT. WASSERSPORTSPEZIALIST SVB: VOM EINMANNBETRIEB ZUM MARKTFÜHRER

TEXT: ANNE-KATRIN WEHRMANN

»M

it uns kann man um die Welt fahren.« Nur einen einzigen kurzen Satz braucht Thomas Stamann, um zu beschreiben, was sein Unternehmen so besonders macht. Ob Anker, Farbtopf, Toilette, Rettungsweste oder Radargerät – das Sortiment von SVB Spezialversand für Yacht- und Bootszubehör sucht seinesgleichen. Bei mehr als 16.000 Artikeln gibt es praktisch nichts aus dem Bereich Wassersport, was es nicht gibt. »Man glaubt gar nicht, was man auf so einem Schiff alles braucht oder was man draufbauen kann«, sagt der 55-jährige Firmengründer und Geschäftsführer. Dass der Bedarf in diesem Segment groß ist, hat er früh erkannt und daraus ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt. In der mittlerweile knapp 25-jährigen Firmengeschichte hat sich SVB laut Stamann zu Europas führendem Anbieter in Sachen Wassersporttechnik entwickelt. Bis zu tausend Pakete werden inzwischen jeden Tag vom Firmensitz an der Gelsenkirchener Straße aus verschickt.

NEUSTADT – HUCHTING – AIRPORT-STADT Angefangen hat alles 1989 in einem ehemaligen Wollstübchen in der Bremer Neustadt. Der gelernte Autoschlosser und studierte Maschinenbauer war »irgendwie in den Wassersportbereich gerutscht«, wie er rückblickend sagt, und beschloss eines Tages, sich um den Verkauf und Versand des benötigten Zubehörs zu kümmern. Nach dem Start als Ein-Mann-Unternehmen legte das Versandhaus ein rasantes Wachstum hin, das bis heute anhält. Schon wenige Jahre nach der Geschäftsgründung wurden die Räumlichkeiten an der Erlenstraße zu klein: Stamann baute eine Lagerhalle mit einem 400 Quadratmeter großen Bürotrakt in Huchting und ließ sich 1994 mit inzwischen sechs Mitarbeitern am neuen Standort nieder. Doch auch dort wurde der Platz trotz zwischenzeitli-

// SVB-GESCHÄF TSFÜHRER UND FIR MENGRÜNDER THOMAS STAMANN VOR SEINEM UNTERNEHMEN. ER SAGT: » ET WAS WACHSEN ZU SEHEN, EINFACH ET WAS MACHEN ZU KÖNNEN – DAS TREIBT MICH AN.«

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

FOLGSSTORY

// KEINER DER ARCHITEK TENENT WÜRFE GEFIEL THOMAS STAMANN, AL SO NAHM ER ES SELBST IN DIE HAND. HEUTE VERL ASSEN TÄGLICH BIS ZU 1.000 PAKETE DAS GEL ÄNDE.

betont Stamann, dem Service und individuelle Beratung sehr wichtig sind. Dass er mit seinem Unternehmen zu Beginn des Jahrtausends Anker in der Airport-Stadt gesetzt hat, bereute der SVB-Chef nie. »Die Verkehrsanbindung ist hier ideal«, sagt er, »unsere Kunden kommen schnell her und gut wieder weg.« Außerdem habe sich das Gewerbegebiet in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt. »Hier passiert eine ganze Menge – das ist richtig schön anzusehen.«

chen Erweiterungsbaus nach einer Weile zu eng, sodass ein erneuter Umzug notwendig wurde. Ein passendes Grundstück fand der gebürtige Bremer schließlich in der Nähe des Flughafens, wo SVB seit nunmehr zwölf Jahren sein Zuhause hat. Die bislang letzte Erweiterung erfolgte, als er 2009 auch noch das Nachbargrundstück hinzukaufte: eine alte Fabrikhalle, die zu großen Teilen aus Beton bestand und Unmengen an Energie fraß. Die Architekten legten ihm mehrere Entwürfe vor, aber mit keinem konnte er sich so recht anfreunden – bis er durch Zufall auf ein Bild des Schauspielhauses Kopenhagen stieß. »So will ich es haben«, beschloss der Unternehmer und ließ das Gebäude kernsanieren, energetisch auf den aktuellsten Stand bringen und mit einer modernen Glasfront versehen. Zwei Jahre und rund drei Millionen Euro später wurde Einweihung gefeiert. Die damit auf 800 Quadratmeter für den Verkauf sowie 16.000 Quadratmeter für Lagerung und Büros angewachsene Fläche dürfte für die nächsten Jahre ausreichen, hofft Stamann. »Ich habe so viel gebaut in meinem Leben, da bin ich froh, dass dieses Thema erst einmal abgeschlossen ist.« Die Zahl seiner Mitarbeiter ist mittlerweile auf 60 gestiegen, darunter sind Fachleute wie Schiffbauingenieure, Elektroniker, Segelmacher oder Spleißer.

DAS GANZE JAHR LANG

SPAREN

VIEL ARBEIT UND ETWAS GLÜCK

DANK

Er wisse selbst nicht so genau, wie dieser Aufstieg zu erklären sei, meint der 55-Jährige bescheiden. »Ich habe wahnsinnig viel gearbeitet und hin und wieder auch etwas Glück gehabt, und das alles zur richtigen Zeit. Heute wäre so etwas wahrscheinlich nicht mehr möglich.« Dabei wäre es für ihn der falsche Ansatz, nur des Geldes wegen zu arbeiten: »Mir geht es darum, Spaß zu haben. Etwas wachsen zu sehen, einfach etwas machen zu können – das treibt mich an.« Und das offensichtlich mit großem Erfolg: So ist aus dem anfangs noch überschaubaren Schwarz-Weiß-Katalog mit den Jahren ein mehr als 500 Seiten dickes Farbprodukt geworden. Beim Verkauf lag der Fokus von Anfang an auf dem Versandhandel, auch wenn später wegen vermehrter Anfragen aus der Kundschaft ein Ladengeschäft mit hinzukam. Und natürlich gewinnt inzwischen auch der Internethandel immer mehr an Bedeutung, der aktuell mit etwa einem Drittel zum Umsatz beiträgt. »Viele Kunden rufen aber vor einer Online-Bestellung bei uns an und fragen am Telefon um Rat«,

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

LUFT & RAUM

ARBEITEN, WOHNEN UND LEBEN ZWISCHEN FLUGHAFEN UND CITY. FREIE IMMOBILIENFL ÄCHEN

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lle angebotenen Objekte sind größtenteils bereits komplett ausgestattet und verfügen über eine EDV-Verkabelung. Dank des Grundriss-Services werden die Räumlichkeiten nach den Vorstellungen der Mieter umstrukturiert. Ohne zusätzliche Kosten wird hierbei der Grundriss neu entwickelt und das Büro im Anschluss umgebaut. Die Anmietung aller aufgeführten Büroflächen ist courtagefrei.

Freistehende Büroräume auf rund 250 Quadratmetern befinden sich in der Otto-Lilienthal-Straße 2. Der Mietpreis für die Flächen der im Jahr 2010 fertiggestellten Immobilie beträgt 11,90 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Das Büro ist ab sofort bezugsfertig und bietet einen modernen Ausbau mit Glaselementen und hochwertigem Boden. Das Gebäude verfügt über eine direkte Verbindung zum Holiday Inn Express Hotel sowie dem anliegenden Parkhaus mit 770 Stellplätzen. Ein Vorteil dieser Räumlichkeiten besteht durch das bereits vorhandene Netzwerk: In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich rund 500 Unternehmen – im Haus selbst sind bisher Versicherer, ein Catering-Unternehmen sowie ein Druck- und Versandservice ansässig.

Eine besondere Bürofläche befindet sich in diesem Wohnhaus in der Otto-Lilienthal-Straße 12, welches auch 65 Business-Appartements beherbergt. Die Grundfläche im Erdgeschoss von gut 130 Quadratmetern kann vom Mieter individuell gestaltet werden. Das Mietobjekt kostet 9,90 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Die hochwertige Ausstattung des Objekts beinhaltet auch diverse Glaselemente. Im Haus befinden sich neben Wohnungen und Appartements bereits eine weitere Firma, die im Bereich Bewachungs- und Sicherheitsservice tätig ist.

Die insgesamt 2.050 Quadratmeter großen Büroetagen im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Stock der Immobilie können je nach Wunsch auch geteilt werden, wodurch auch eine Anmietung ab 350 Quadratmetern möglich ist. Der Mietpreis für die Räumlichkeiten in der Hanna-Kunath-Straße 1 liegt je nach Ausstattung und Vertragslaufzeit bei 9,45 Euro bis 11,50 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Die Grundlagen für gute Arbeitsbedingungen sind hier bereits geschaffen: Ein extra schneller Internet-Breitbandanschluss gehört genauso zur Ausstattung, wie modernste Sicherheitstechnik. Das anliegende Parkhaus bietet zudem ausreichend Stellplätze.

ANSPRECHPARTNER FÜR DIE IMMOBILIEN Ramona Eisenbeis, Vermietungsmanagerin der EUROPA-CENTER AG, Telefon: 040 - 271 44 460 – eisenbeis@europa-center.de – www.europa-center.de

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

SIEDL

IM BREMER SÜDEN GELANDET. NEU IN DER AIRPORT-STADT

Via Satellit: Meeresbeobachtung in der Henrich-Focke-Straße

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as Areal zwischen B 75 und Flughafen ist nach wie vor ein Anziehungspunkt für Neugründungen, StartUps und Umzüge innerhalb Bremens. Wir begrüßen die neuesten Nachbarn.

FORSCHUNGSSTELLE MARITIME SICHERHEIT EINGEWEIHT Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in Bremen seine »Forschungsstelle Maritime Sicherheit« eingeweiht. Zehn Wissenschaftler beschäftigen sich an der Henrich-Focke-Straße mit der Sicherheit auf den Meeren. Sie werten Radaraufnahmen aus und empfangen via Satellit Schiffssignale. Dem DLR zufolge gehen weltweit jede Woche etwa zwei Schiffe verloren – oft wegen extrem hoher Wellen. Die Berechnung von Eisschollen und gefährlichen Strömungen kann dazu beitragen, Schiffsunfälle zu vermeiden. Die Arbeit der Wissenschaftler kann zudem neben der Schiffssicherheit auch dem Umweltschutz sowie dem Kampf gegen Piraten dienen. Auch Flüchtlingsströme auf dem Meer lassen sich beobachten. Interessant können die Überwachungen und Erkenntnisse darüber hinaus für den Aufbau und den Betrieb von Offshore-Windparks sein. www.dlr.de

LAGERRÄUME FÜR JEDERMANN Airport Storage in der Dortmunder Straße 34 feiert Neueröffnung und bietet saubere, trockene Lagerräume mit konstanter Temperatur – ob für private oder gewerbliche Nutzung. Über 100 Lagerboxen von einem bis zu 26 Quadratmetern stehen dafür zur

Verfügung. Eine lange Vertragsbindung ist nicht von Nöten, permanente Videoüberwachung gehört zum Standard. Als zusätzlicher Service sind kostenlose Roll- und Hubwagen sowie günstige Umzugskartons vor Ort. Auch die Einlagerung und Vernichtung von Akten gehört zum Angebot. Die Preise richten sich nach Umfang und Dauer der Einlagerung. www.airportstorage.de

EINE KITA FÜR DIE AIRPORT-STADT Fast fünf Jahre Planungszeit dauerte es bis zur Grundsteinlegung im Frühjahr, mittlerweile sind die Bauarbeiten auf der früheren Kleingartenanlage Helgolandgraben unweit der markanten Schrägseilbrücke der A 281 ein gutes Stück voran gekommen. Bald ziehen 130 Kinder in vier Kindergarten- und fünf Krabbelgruppen in das Kinderhaus Airport-Stadt. Bauherrin des 4,4 Millionen-Euro-Projektes in der Bochumer Straße / Ecke Flughafendamm ist die Dr. Hübotter Grundstücks GmbH. Die Hälfte der Plätze soll bevorzugt an Kinder vergeben werden, deren Eltern in der näheren Umgebung arbeiten. Das Kinderhaus soll ganztägig von 7 bis 17 Uhr auf 1.200 Quadratmetern Fläche geöffnet sein. Das Architekturbüro Bruns und Hayungs hat einen Gebäudekörper entwickelt, der sich in ein Hauptgebäude mit zwei Flügeln gliedert. Große Fenster, Regenwasser-Nutzung, Solarkollektoren für Warmwasser und eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach sind Merkmale des eingeschossigen Baus. Insgesamt 23 Mitarbeiter sollen hier einen neuen Arbeitsplatz finden. Das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber sieht dabei vor, Kräfte mit unterschiedlichen Muttersprachen und kulturellen Hintergründen anzustellen.

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

ZÄHLT

»WIR SIND HIER ZU HAUSE.« WILFRIED EISENBERG, VORSTAND TECHNIK UND SPRECHER DES VORSTANDS DER BSAG, IM INTERVIEW

INTERVIEW: DANIEL GÜNTHER

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HERR EISENBERG, MOBILITÄT IST IHR THEMA. WAS HABEN SIE SICH FÜR DIE NÄCHSTEN JAHRE BEI DER BSAG VORGENOMMEN?

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Wir betreiben heute Busse und Bahnen, wollen aber Gesamt-Mobilitätsdienstleister werden. Im Sinne von kompletten Wegeketten werden wir in Zukunft auch Mobilität anbieten, die zum Teil noch nicht da ist. Angefangen haben wir bereits mit Car-Sharing für Elektroautos. Künftig nehmen wir Fahrräder ins Portfolio auf. Dabei überprüfen wir immer wieder, welche Mobilitätsbedürfnisse es gibt. Auch die konsequente Einbindung von neuen Medien wie mobilen Endgeräten mit Apps werden wir weiter vorantreiben. Wir sind der Meinung, dass sich viele dieser Bedarfe unter einem Dach organisieren lassen, um so Mobilität von Tür zu Tür anzubieten.

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WIE MACHT MAN AUS EINEM KLASSISCHEN VERKEHRSUNTERNEHMEN EINEN MOBILITÄTSANBIETER?

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Indem wir wie unsere Kunden denken. Wir müssen Bedürfnisse zulassen, deren Machbarkeit prüfen und dann entscheiden. Da sind uns zum Beispiel Städte in den baltischen Ländern ein Stück voraus. Dort können Sie beispielsweise mit dem Handy Ihren Parkschein zahlen, im ÖPNV fahren und vieles mehr. Es geht darum, zeitgemäß zu sein. Niemand beleuchtet heute sein Zimmer noch mit einer Gaslampe. Wir nutzen alle elektrischen Strom. So wird es irgendwann nicht mehr zeitgemäß sein, in ein Wartehäuschen zu gehen und auf den Fahrplan

// »ES GEHT DARUM, ZEITGEMÄSS ZU SEIN« UND »WIR MÜSSEN WIE UNSERE KUNDEN DENKEN« – IM GESPR ÄCH MIT DEM AIR-MAGA ZIN NAHM WILFRIED EISENBERG KEIN BL AT T VOR DEN MUND.

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zu gucken. Darum stellen wir elektronische Anzeigen auf. Aber ist das dann zeitgemäß, denn wir rennen ja wieder an den Ort, um die Anzeige zu sehen? Kann die also nicht woanders stehen oder auf dem Handy sein? So eine Entwicklung ist massiv angeschoben, braucht aber Zeit.

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WIE WIRD SICH MOBILITÄT IN ZUKUNFT GENERELL VERÄNDERN?

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DIE BSAG HAT IHREN HAUPTSITZ IN DER AIRPORT-STADT. WELCHE ROLLE SPIELT DER STANDORT FÜR SIE?

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D ie öffentliche Mobilität wird zunehmen, weil die individuelle Mobilität deutlich teurer wird. In Deutschland sind im Schnitt heute noch 1,2 bis 1,5 Personen pro Fahrzeug unterwegs. Das ist auf Dauer nicht nachhaltig und leistbar. Hier nehmen sowohl demografische Entwicklungen Einfluss als auch der Trend, Dinge zu teilen und nicht mehr zu besitzen. Das heißt für uns, dass wir uns anders aufstellen müssen. So muss es künftig noch bequemer werden mit uns zu fahren, etwa für jene, die bisher an das eigene Auto gewöhnt sind.

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Das BSAG-Zentrum ist das Tor zur Airport-Stadt – wir sind hier zu Hause. Insgesamt beschäftigen wir etwa 2.000 Menschen und hier in der Airport-Stadt sind davon ungefähr 1.200 tätig – vom Fahrdienst über Werkstätten bis hin zur Verwaltung. Von den 120 Straßenbahnen, die wir auf der Schiene haben, starten täglich etwa 35 von hier. Hinzu kommen etwa 70 Busse, die hier ihren Hafen haben. Der Standort ist für uns also unverzichtbar. Hinzu kommt, dass es in Deutschland keinen Flughafen gibt, von dem man in zehn Minuten die Innenstadt erreicht. Das ist einmalig und daher ist es ein Volltreffer, dass eine Straßenbahn diese Verbindung sicherstellt. .

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IN DER ÖFFENTLICHEN WAHRNEHMUNG HINKT DIE AIRPORT-STADT, ETWA IM VERGLEICH ZUR ÜBERSEESTADT, HINTERHER. WORIN SEHEN SIE DIE GRÜNDE?

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Hier besteht großer Nachholbedarf. Man weiß zu wenig über die Airport-Stadt. Die Linie 6 und deren Endpunkte Uni und Flughafen sind mittlerweile bekannt. Dazu hat jeder Berührungspunkte, der schon mal geflogen ist. Dass Airport-Stadt aber auch Industrieansiedlung bedeutet, dass hier Kleingewerbe und auch große Unternehmen ansässig sind, die weltweit agieren, ist relativ unbekannt. Mir als Neu-Bremer fällt immer wieder auf, dass in Bremen oft zu kleinteilig und in Grenzen gedacht wird. Das macht mir manchmal etwas Sorge, denn diese Stadt ist nicht so groß, dass man nicht viel selbstbewusster zusammenrücken könnte. Die Überseestadt sehe ich nicht als Konkurrenz, da dort das Wohnen der Schwerpunkt ist. Es geht vielmehr darum, sich auf seine Stärken zu konzentrieren.

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WAS HEISST DAS FÜRS QUARTIER?

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Dran bleiben. Sich weiter vernetzen. Konsequent Werbung machen. Damit bei Airport-Stadt nicht jeder nur an den Flughafen denkt.

VITA

Wilfried Eisenberg ist ÖPNVler durch und durch. Nach der Ausbildung zum Elektromonteur und Elektronikfacharbeiter beim Städtischen Nahverkehr Rostock studierte er Elektrische Energietechnik an der FHTW Berlin. Weiter ging es in Dresden mit der Ausbildung zum Betriebsleiter BOStrab. Dem Rostocker Verkehrsbetrieb blieb er bis zu seinem Wechsel nach Bremen 2012 treu. Der gebürtige Warnemünder mag die nordische Mentalität, lebt in der Überseestadt, ist gern im Viertel unterwegs und leidenschaftlicher Sportler.


DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

LEBEN

TIPPS UND SERVICE AUS UND FÜR DIE AIRPORT-STADT. WISSENSWERTES – NÜTZLICHES – SPANNENDES

PARKPLÄTZE ZU VERMIETEN Die IPS GmbH bietet in der firmeneigenen Tiefgarage in der Otto-Lilienthal-Straße 6 freie Parkplätze zur Miete an. Weitere Parkmöglichkeit: die zwei Parkhäuser gegenüber Terminal 1-3 des City Airports mit 4.500 Stellplätzen für Lang- und Kurzzeitparken. Interessierte können sich wenden an marion.niemann@ips-bremen.de parken@airport-bremen.de

BKK FIRMUS KOOPERIERT MIT WERDERSPORTS Die BKK firmus mit Sitz am Flughafendamm 12 gewährt Versicherten neuerdings Rabatte bei WerderSports am Europahafen, Bremens größter Fitnessanlage. Gegen Vorlage ihrer Versichertenkarte bekommen BKK firmus-Kunden 20 Prozent Ermäßigung auf die Grundmitgliedschaft (laut aktueller Preisliste) und 50 Prozent Rabatt auf die einmalige Aufnahmegebühr. www.bkk-firmus.de

GRÜNKOHL-DONNERSTAG AM TERMINAL 2

NEUE STUDIE VON BCD TRAVEL VERÖFFENTLICHT Der aktuelle Cities & Trends Report von BCD Travel, bundesweiter Marktführer für Geschäftsreisemanagement mit Deutschland-Hauptsitz in der Airport-Stadt, liefert Hintergrundinformationen zu Businessreisen. Eine Erkenntnis: Deutschland war 2012 Spitzenreiter bei von Störungen betroffenen Flugreisen in den 15 größten Geschäftsreisemärkten weltweit, gefolgt von den USA und Spanien. Die Ursache war bei 99 Prozent der betroffenen Reisen in Deutschland Streik, während die USA in erster Linie mit Hurricane Sandy zu kämpfen hatte (98 Prozent). Außerdem zeigt der Report, wohin, wie und wann die deutsche Wirtschaft reist. Die Anzahl der geschäftlichen Flugreisen aus Deutschland ist auf interkontinentalen Strecken weiterhin auf einem hohen Niveau, innereuropäische und nationale Flüge dagegen verzeichneten einen Rückgang von 5 bzw. 11 Prozent. Die Studie erscheint zweimal jährlich und steht zum Download bereit unter www.bcdtravel.de/report

Im Restaurant Cucina’s, 1. Obergeschoss am Flughafen-Terminal 2 (Ankunft), lockt von 11:30 bis 14 Uhr ein täglich wechselnder Mittagstisch für 5,55 Euro (mit Getränk und Dessert 6,15 Euro). Besonderer Aktionstag ist der Donnerstag: Dann gibt es hier Grünkohl mit Kochwurst, Kasseler, Pinkel und Kartoffeln für 6,90 Euro. Alle Gerichte werden auch außer Haus geliefert. Die Räumlichkeiten stehen zudem für Feierlichkeiten wie Jubiläen, Firmenevents oder Hochzeiten mit bis zu 200 Personen zur Verfügung. Kontaktaufnahme unter 0421 – 55 95 365

BUSINESS-WOHNUNGEN IN DER OTTO-LILIENTHAL-STRASSE Zeitliche und örtliche Flexibilität wird in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger. Oft bedeutet das für Führungskräfte und Mitarbeiter, dass sie ein Zuhause auf Zeit brauchen, um für Ihr Unternehmen nah am Arbeitsplatz zu sein. Dieser Entwicklung trägt die EUROPA-CENTER Airport-Stadt Residenz mit 65 Business-Appartements Rechnung. Je nach Wunsch stehen die 32 bis 54 Quadratmeter großen Wohnungen möbliert oder teilmöbliert zur Verfügung. Weitere Extras: Balkon oder Terrasse, Pantry-Küche, Dusch- bzw. Vollbad, gemeinsamer Fitness-/Saunabereich und vieles mehr. Weitere Infos unter www.europa-center.de

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RAUMFAHRT-FÜHRUNG BEI EADS Wie kommen Wasser und Lebensmittel zu den Astronauten der Internationalen Raumstation ISS? Wie lebt, schläft und forscht man bei Schwerelosigkeit? Und wie schwer ist ein Liter Milch auf dem Mond, auf dem Saturn oder der Venus? Im begehbaren Modell des Columbus-Moduls geben kundige Gästeführer die spannenden Antworten auf dem Gelände von EADS Astrium. Werfen Sie auch einen Blick in die Produktion der Ariane-Raketen, die Satelliten in ihre Umlaufbahn bringen. Raumfahrt: Ein Abenteuer für die Menschheit, ein Erlebnis für Sie!

Preis   16,50 Euro pro Person Ermäßigungen   Kinder 10 - 18 Jahre 13,50 Euro (weitere Ermäßigungen auf Anfrage) Inklusive Bustransfer ab / bis Innenstadt Treffpunkt   Domsheide, vor dem Eingang Konzerthaus »Glocke« Dauer   ca. 2 Stunden Sprache  Deutsch Termine   mindestens noch bis 14.12.2013, Sa. 14 und 16 Uhr Hinweis   Jeder Teilnehmer muss sich aus Sicherheitsgründen mit Personalausweis / Reisepass ausweisen. Mindestalter 10 Jahre

Weitere Infos und Buchung über die Bremer Touristik-Zentrale: 0421 – 30 800 10

SURFTIPP: AIRPORT-STADT VON OBEN Täglich starten und landen zahlreiche Flugzeuge vom Airport Bremen und bieten einen spannenden Blick aus der Vogelperspektive auf das umliegende Areal. Wer jedoch einmal die Airport-Stadt in Ruhe vom PC aus erkunden möchte, der kann dies im Internet tun. Das Video der WFB Wirtschaftsförderung Bremen ist unter dem Titel »Eindrucksvolle Luftaufnahmen« zu finden bei www.videoportal-bremen.de/channel/Airportstadt-Bremen/3

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

KUNDUNGSTOUR

// NEUER UND ALTER GESCHÄF TSFÜHRER: NACH ÜBER 40-JÄHRIGER TÄTIGKEIT BEI ACMOS ÜBERGIBT JOCHEN L ASCHINSK Y SEINEN POSTEN AN DEN NEFFEN JULIAN. IN DER FABRIK L AGERN 700 VER SCHIEDENE ROHSTOFFE FÜR 1.300 RE ZEP TUREN. UNTERIRDISCH L AGERN ZUDEM NOCHMAL S 800.000 LITER CHEMIK ALIEN.

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DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

KUNDUNGSTOUR

WIE GESCHMIERT.

ACMOS-GESCHÄFTSFÜHRER JOCHEN LASCHINSKY ZWISCHEN ROCK ’N’ ROLL UND FIRMENLEBEN

TEXT: KATJA NONNENKAMP-KLÜTING

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ein Abitur, als Bassist auf Tour mit den Großen aus der deutschen Rockmusik-Szene und auch noch Geschäftsführer einer großen Bremer Schmiermittel-Fabrik mit über 100 Angestellten. Wie passt das zusammen und wie kam das eigentlich? Jochen Laschinsky ist noch verantwortlich für ein international aufgestelltes Unternehmen mit Dependancen in Brasilien, England, Frankreich und den USA. Noch wohlgemerkt. Denn aktuell übergibt er seinem Neffen Julian Laschinsky den Staffelstab. Nach erfolgreicher Übergabe wird das Familienunternehmen dann in vierter Generation geführt.

Jochen Laschinsky lässt sich nicht in irgendwelche Schablonen pressen. Das sieht man bereits von Weitem, wenn er sich energischen Schrittes nähert mit seinem grau-melierten, im Nacken gebundenen Zopf. Und wenn er die ersten Sätze formuliert, dann hört man ihn auch, den Rocker, den Sänger. Rauchig, aber trotzdem melodisch erzählt er von der Unternehmensgeschichte und seiner aufregenden Vita. Der 67-Jährige führt durch das moderne Firmengebäude in der Industriestraße. »Vor zehn Jahren waren die Straßen hier beinahe noch im Nachkriegszustand, trotzdem war und ist die Nähe zum Flughafen und der Autobahn ein großer Standortvorteil«, erzählt er. ACMOS – wofür stehen diese Buchstaben eigentlich? »Das Tolle ist, niemand bei uns weiß das genau«, gesteht Jochen Laschinsky und lacht laut und rau. Sein Onkel, der hatte es wohl noch gewusst, nahm sein Wissen aber mit ins Grab. Bei Unternehmensgründung 1909, da-

mals noch unter dem Namen Tietjen & Co, war noch keine Rede von Schmierund Korrosionsschutzmitteln; das kam erst 1963 mit der Gründung von ACMOS Chemische Fabrik Tietjen & Co. In den Jahren zuvor hatte man noch in Heizöl gemacht. »Und ganz zu Beginn wurde Geld mit dem Export von Posamenten nach China verdient«, erklärt Laschinsky und weiß ganz genau, dass die Zuhörer mit dem Wort Posamenten wenig anfangen können. Er lächelt verschmitzt: »Posamenten sind textile Besatzartikel wie Trottel, Quasten und Fransen.« 1935 besaß die Firma sogar ein Patent auf das Tischfußballspiel. »Das wurde aber nicht weiterverfolgt, schade.«

JIMMY HENDRIX STATT GYMNASIUM Mit dieser bewegenden Firmengeschichte kann Jochen Laschinsky locker mithalten. »Das Wirtschaftsgymnasium habe ich in der zwölften Klasse erst mal geschmissen, die Musik war mir wichtiger«, erzählt er mit einem Leuchten in den Augen. In den 1960er Jahren gründete er die Band The Mushroams – »Die herumstreifenden Emporkömmlinge«, erklärt er und schmunzelt. Er tourte mit Bands wie Just Us mit Stephan Remmler, der später mit der Band Trio und »Dadada« einen Welterfolg feierte. 1965 spielten die Mushroams im dritten Beat Club von Radio Bremen. »Nach dieser Ausstrahlung waren wir bundesweit, in Dänemark und den Niederlanden richtig gefragt und spielten sogar als Vorgruppe von Jimmy Hendrix und Cream«, erzählt er. Heute schreibt Laschinsky jedes Jahr noch um die 20 Songs, die dann für ausgewählte

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Freunde und Familienmitglieder – auf CD gepresst – unter dem Weihnachtsbaum liegen. »Und so zehn Konzerte im Jahr spiele ich auch noch«, sagt er. Wenn der ACMOS-Geschäftsführer in seiner Freizeit nicht vor dem Mikro oder hinter dem Bass steht, dann braust er mit seinem Motorrad über die Landstraßen. »Harley Davidson natürlich!« Und dass er sich auch in der Luft – die Nähe zum Flughafen macht sich erneut ganz gut – wohlfühlt, beweist er mit seiner Privatpilotenlizenz. Julian Laschinsky ist zwar gerade damit beschäftigt sich in seine Rolle bei ACMOS einzufinden, spielt aber in seiner Freizeit mit genauso viel Leidenschaft Bass wie sein Onkel. Im Gegensatz zu ihm hat er die Schule mit dem Abitur abgeschlossen und Großund Außenhandelskaufmann gelernt. »Stopp«, ruft Jochen Laschinsky energisch dazwischen. »Ich habe Industriekaufmann gelernt und mit der Note zwei abgeschlossen.« Aber auch in der Bank und als Hilfsarbeiter in einer Druckerei verdingte er sich, bevor er 1971 bei ACMOS einstieg. »Ich wurde quasi Jochen Laschinsky ›an die Burg‹ gerufen.« Er fuchste sich nach und nach in die Materie und in die Leitung eines großen Familienunternehmens, in dem die meisten Mitarbeiter im Schnitt mehr als 20 Jahre tätig sind. »Und nun habe ich Julian ›an die Burg‹ gerufen, er soll die Geschicke hier weiterleiten. Ich bin eben ein Auslaufmodell«, sagt der Altrocker und lacht.

» Harley Davidson natürlich! «


DAS MAGAZIN DER AIRPORT-STADT BREMEN

FRÜH

GEGEN DEN WIND!

EINE BREMER FLUGPIONIERIN IM PORTRÄT

// HANNA HÜBNER-KUNATH AUF DEN TR AGFL ÄCHEN IHRES FLIEGER S »SIEBEN-HUMMEL« KUR Z VOR IHRER ER STEN GROSSEN FLUGREISE 1939 (LINKS) UND 80-JÄHRIG ANFANG DER 1990ER JAHRE AUF EINER FEIER (UNTEN).

TEXT: GERRIT REICHERT

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anna Hübner-Kunath war Bremens erste Frau in einem Cockpit. Hochbetagt war sie auch Deutschlands älteste Pilotin. Bremen war ihr Start- und auch letzter Landeplatz.

Fliegen war Männersache. Die Fliegerei als solche und die der Bremer Familie Hübner. Hanna Hübner war dreizehn Jahre alt, als sie ihren Vater und ihren Bruder mit dem Fahrrad zum Bremer Flugplatz begleitete. Dort bestiegen der ältere und der junge Herr ein Flugzeug. Hanna musste auf die Fahrräder achtgeben und unten bleiben. »Das war zu viel«, sagte sie später einmal über diesen Tag im Jahre 1922. Genau zehn Jahre später meldete sich Hanna Hübner zusammen mit zwei weiteren Frauen beim »Bremer Verein für Luftfahrt« an. Seit seiner Gründung im Jahre 1909 bestand der ausschließlich aus Männern. Alleine Hanna blieb, war somit die erste Frau im Verein und ab 1934 die erste Bremerin, die einen Pilotenschein auf einem Motorflugzeug erworben hatte. Vielleicht war es diese Ausnahmestellung, die Hanna Hübner erlaubte, im gleichen Jahr den Ex-Kampfflieger Ernst Udet beim Flugtag in Bremen zu seinem berühmtesten Kunststück zu überreden. Auf einem Foto stehen beide gut gelaunt

zusammen, gleich danach nahm Udet in wildem Flug mit einer Tragfläche ein Taschentuch von der Bremer Rollbahn auf.

HOCH IN DER LUFT STREIKTE DER MOTOR Deren Pflaster hatte sich seit 1933 grundlegend für Hanna Hübner verändert. Per Erlass waren alle privaten Fliegervereinigungen dem nationalen »Deutschen Luftsport-Verband« unterstellt worden. Die fliegenden Frauen sollten nun vor allem Propaganda machen oder Kriegsflugzeuge überführen. Hanna Hübner wollte beides nicht und so wurde ihre Teilnahme an einer Küstenrallye ihre große Motorflugsportausnahme kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Bei dieser Rallye ging es darum, so viele Flugplätze wie möglich entlang der deutschen Küste anzufliegen. Plötzlich, hoch in der Luft, streikte der Motor, alles aus. Hanna Hübner blieb ruhig und landete sicher. Am Boden stellte sich heraus, dass die Co-Pilotin versehentlich den Zündschlüssel abgestellt hatte. Der geräuschlose Sinkflug war zu diesem Zeitpunkt schon die neueste Flugerfahrung Hanna Hübners. In Bremen hatte sie eine Segelfluggruppe für Frauen gegründet, die bis 1943 bestand. Der Krieg machte schließlich alles Fliegen zunichte. Danach, 1951, war Hanna Hübner die erste Frau der jungen Republik, die den Luftfahrschein für Se-

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gelflugzeuge erwarb. Vier Jahre später wiederholte sie den Pilotenschein für Motorsportflugzeuge beim wiedergegründeten »Bremer Verein für Luftfahrt«. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hanna Hübner bereits das private Glück nach Hamburg verschlagen, fortan trug sie den Doppelnamen Hübner-Kunath. Bis Ende der 1960er Jahre flog und arbeitete sie ehrenamtlich als Schriftführerin und Pressereferentin für den AERO-Club Lauenbrück. Schließlich, 1968, gründete sie zusammen mit anderen Pilotinnen den »Verein deutscher Pilotinnen«. Als Pressereferentin und Landesmutter für Niedersachsen, Hamburg und Bremen war sie regelmäßiger Gast an der Weser. Zeitgenossinnen erinnern sich noch heute ihres »lustigen, eleganten und gescheiten« Wesens. Hanna Hübner-Kunath flog und flog, als 84-Jährige war sie die älteste Pilotin Deutschlands. »Etwas ängstlich«, sagte sie einmal, sei sie nur in großen Passagierflugzeugen, weil »so ein steiler Abflug eigentlich nicht gut gehen kann«. Der letzte Landeplatz der Hanna Hübner-Kunath wurde im Februar 1994 der Riensberger Friedhof. Direkt an der Flughafenallee, wo 1932 ihre selbstbewusste Flugreise begann, erinnert heute die Hanna-Kunath-Straße an diese beeindruckende Frau.


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