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Ein kleines Auto für grosse Erlebnisse.

Erlebe den neuen Volvo EX30 Cross Country.

Wenn die Natur ruft, folge ihr einfach: mit dem neuen Volvo EX30 Cross Country. Ein kleines Auto für grosse Erlebnisse – auf und abseits der Strasse.

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DER KAMPF GEGEN

DAS VERSCHWINDEN VON TRADITIONEN

Seit jeher lebten sie im Einklang mit der Natur, den Elementen und den Jahreszeiten. Ihre jahrhundertealten Bräuche und ihr von Generation zu Generation übermitteltes Wissen schienen unveränderlich. Doch nun gerät das so mühsam aufgebaute Gleichgewicht innerhalb weniger Jahre ins Wanken. In Pakistan wird die Welt der Mohanas, eines Fischervolkes, das am Manchar-See lebt, durch Verschmutzung und Umweltveränderungen erschüttert. Auf der anderen Seite der Erde, in der kolumbianischen Sierra Nevada, ist es nicht die Wasserqualität, sondern der Besucherandrang, der die Lebensweise der Arhuaco-, Kogi-, Wiwa- und Kankuamo-Gemeinschaften bedroht. Schleichend verwandelt der Tourismus dort Glaubensvorstellungen und Handwerkskunst in Konsumgüter und entzieht ihnen allmählich jegliche spirituelle Substanz. Doch diese Völker geben ihre Kultur nicht kampflos auf. Sie leisten Widerstand, indem sie sich trotz aller Widrigkeiten anpassen. Animan hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Geschichten zu erzählen und diejenigen ins Blickfeld zu rücken, die für die Bewahrung traditioneller Lebensweisen kämpfen, statt den oft trügerischen Versprechungen der Moderne nachzugeben. Diese Kulturen sind keine Überbleibsel der Vergangenheit, sondern der Schlüssel zum Aufbau einer nachhaltigen Zukunft.

Alexander Zelenka Chefredaktor

© Laurent Nilles

12 TSCHAD

MIT DEM KAMEL DURCH DIE SAHARA

Wie ein steinernes Fresko erstreckt sich das Ennedi-Gebirge im Norden des Tschad über die weite Wüste. Zwischen Sandsteinbögen, Schluchten und Dünen offenbart sie ihre wilde Schönheit. Eine unvergessliche Reise, bei der die Zeit stillzustehen scheint.

Von Laurent Boiveau

24 KOLUMBIEN

DIE HÜTER DER SIERRA NEVADA

Das UNESCO-Biosphärenreservat ist das Territorium der indigenen Völker Arhuaco, Kogi, Wiwa und Kankuamo. Das als Mittelpunkt der Welt geltende heilige Gebirge steht unter grossem Druck, insbesondere durch den Tourismus.

Von Laurent Nilles

35 PORTFOLIO

SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS

Bei diesem renommierten Wettbewerb treffen die besten Fotografen der Welt aufeinander. Ein Überblick über die Gewinnerfotos in den wichtigsten Kategorien. Von Kollektiv

52 PAKISTAN

DAS VOGELVOLK VOM MANCHAR-SEE

TITELBILD:

Der am Fusse des Kirthar-Gebirges gelegene grösste Süsswassersee des Landes war lange Zeit ein Quell des Lebens. An seinen Ufern leben die Menschen noch immer in engem Kontakt mit dem empfindlichen Ökosystem, das heute bedroht ist.

Von Guillaume Petermann

62 NORWEGEN

HERBSTLICHE SYMPHONIE AUF DEN LOFOTEN

In der Arktis bilden September und Oktober die Übergangsmonate zwischen Sommer und Winter. Die Sonne macht sich rar, es wird kälter, die Orcas kehren zurück und der erste Schnee fällt. Nun beginnt die Jahreszeit der Kontraste, in der die Natur den Ton angibt.

Von Franck Charton

72 MAROKKO

EIN LEBEN FÜR DIE ROSE

Die vor mehr als drei Jahrtausenden in Persien kultivierte Damaszenerrose erblüht heute im marokkanischen Atlas. Die Pflanze ist längst zu einem unverzichtbaren Rohstoff und einem Motor der lokalen Wirtschaft herangewachsen. Einblick in eine duftende Ernte.

Von Matteo Fagotto und Matilde Gattoni

Ein Jäger am Ufer des Manchar-Sees in Pakistan, den Blick auf einen weissen Pelikan gerichtet. © Guillaume Petermann 3572 12

«Mami,

warum sind manche Bananen unfair?»

taten-statt-worte.ch

Damit wir für unsere Kinder eine Antwort haben, setzen wir uns für faire Arbeitsbedingungen im globalen Süden ein.

Taten statt Worte Nr.137: Das grösste Fairtrade-Sortiment der Welt gibt’s bei uns.

USA

DIE GROSSE REISE DER MONARCHFALTER

Jeden Herbst begeben sich Zehntausende Monarchfalter (Danaus plexippus) auf eine der grössten Wanderungen der Tierwelt. In Kanada oder im Norden der Vereinigten Staaten geboren legen sie bis zu 4000 Kilometer zurück, um die Bergwälder Mexikos zu erreichen. Dort verbringen sie die Wintermonate geschützt vor der Kälte. Dank ihrer filigranen, orange-schwarzen Flügel können sie über weite Strecken gleiten und dabei die warmen Luftströmungen nutzen. Im Gegensatz zu den meisten Insekten wandern sie nicht einzeln, sondern begeben sich auf eine regelrechte kollektive Odyssee, die mehrere Generationen umfasst. Doch seit einigen Jahren ist dieses faszinierende Phänomen nicht mehr so spektakulär. Die Winterzählungen verzeichnen einen besorgniserregenden Rückgang. Nachdem die Populationen dieses Schmetterlings im Jahr 2020 auf ein kritisches Niveau gesunken waren, erholten sie sich zwischen 2021 und 2022 kurzzeitig wieder. In Kalifornien wurden sogar über 300’000 Individuen erfasst. Doch ab 2023 gingen die Bestände erneut um etwa 30 Prozent zurück, bevor sie 2024 fast vollständig einbrachen. Angesichts dieser alarmierenden Situation erwägt der U.S. Fish and Wildlife Service, den Monarchfalter als gefährdete Art einzustufen. Seine lebenswichtigen Habitate könnten so besser geschützt werden.

© Erika Lowe - unsplash

GEWINNSPIEL

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Z. EIN NEUER BLICK

Zwanzig Jahre nach der Gründungsausstellung ReGeneration erneuert Photo Elysée sein Engagement für junge Kunst mit Gen Z. Ein neuer Blick. Die Ausstellung, die ab dem 19. September 2025 in Lausanne zu sehen ist, vereint 66 Fotografinnen und Fotografen aus aller Welt, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Ihre Werke beschäftigen sich mit Fragen rund um Familie, sich wandelnde Identitäten, Körper und Gender und spiegeln die Anliegen einer Generation wider, die mit einer sich ständig verändernden Welt konfrontiert ist. Zwischen persönlichen Narrativen und kollektiver Energie offenbaren diese Arbeiten das eindringliche Bedürfnis nach Repräsentation und den Wunsch, sich in die gesellschaftliche Debatte einzubringen. Ausstellung zu sehen bis zum 18. Januar 2026 www.elysee.ch/de/exhibitions/gen-z

VEVEY IM BLITZLICHTGEWITTER

In der Ausstellung Blitzlicht! Eine kurze Geschichte der Fotografie widmet sich das Schweizer Kameramuseum dem Einsatz künstlicher Lichtquellen in der Geschichte der Fotografie. Seit seinem Aufkommen im 19. Jahrhundert hat der Blitz unsere Art zu fotografieren massgeblich geprägt und sowohl die technische und ästhetische Seite als auch die gesellschaftliche Verwendung von Bildern beeinflusst. Die Ausstellung zeichnet diese Entwicklung anhand von Objekten, Archivmaterialien, Experimenten und zeitgenössischen Werken nach. Ausserdem hinterfragt sie den kulturellen und symbolischen Einfluss des Blitzes zwischen Unmittelbarkeit, Inszenierung und Blendung. Eine Gelegenheit, dieses oft unscheinbare, aber dennoch prägende Element der Fotografiegeschichte neu zu entdecken. Ausstellung zu sehen bis zum 1. März 2026 www.cameramuseum.ch

DIE MONGOLEI EINE REISE DURCH DIE ZEIT

Das Museum Rietberg in Zürich widmet der Mongolei, dem Land der weiten Steppen und der traditionsreichen Nomadenkultur, eine umfangreiche Ausstellung. Fotografien, Kunstobjekte und seltene Dokumente geben Einblicke in eine Kultur, die vom Schamanismus, Buddhismus und dem Erbe des Reiches Dschingis Khans geprägt ist. Die Ausstellung beleuchtet das tägliche Leben der Viehzüchter, spirituelle Rituale und die vielfältigen Einflüsse, die diese Region an der Schnittstelle zwischen Asien und Europa geformt haben. Der Museumsrundgang lädt das Publikum ein, die Identität eines Landes besser zu verstehen, in dem Moderne und traditionelle Lebensweise im Dialog stehen. Ausstellung zu sehen vom 24. Oktober bis zum 22. Februar 2026 www.rietberg.ch

GEN
© River Claure
© Raymond Meier

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RADREISEN WERDEN IMMER BELIEBTER

In der Schweiz erlebt der Radtourismus derzeit einen deutlichen Aufschwung. Eine Umfrage von Schweiz Tourismus zeigt, dass mehrere Regionen, darunter Jura & DreiSeen-Land und Freiburg, eine steigende Zahl von Übernachtungen im Zusammenhang mit Veloreisen verzeichnen. Im Jahr 2023 waren 14,5 % der touristischen Übernachtungen hierzulande mit einer Radsportaktivität verbunden, davon 5 % mit Radtourismus. Fachgeschäfte bestätigen das wachsende Interesse an reisefreundlichen Zweirädern, seien es E-Bikes, Lastenräder oder Gravelbikes. Mit der Entwicklung sicherer Routen und zertifizierter Hotels für Radfahrer folgt die Infrastruktur diesem Trend. Dies deutet auf einen starken Aufschwung in den kommenden Jahren hin.

www.myswitzerland.com

NEPALESISCHE GIPFEL OHNE GENEHMIGUNG ZUGÄNGLICH

Kürzlich kündigte Nepal einige bedeutende Massnahmen an, durch die der Tourismus in bestimmten, bisher weniger besuchten Regionen des Landes belebt werden soll. Ab diesem Sommer ist der Zugang zu 97 Gipfeln in den abgelegenen Provinzen Karnali und Sudurpashchim für zwei Jahre kostenlos, zudem entfallen die Genehmigungsgebühren für deren Besteigung. Zu den zwischen 5870 und 7132 m hohen Bergen gehören so bekannte Gipfel wie der Api (7132 m), der Saipal (7030 m) und der Api West (7076 m). Gleichzeitig wird die ohnehin schon extrem hohe Genehmigungsgebühr für den Everest ab September 2025 von 11’000 auf 15’000 Dollar erhöht. Dadurch sollen die klassischen Routen entlastet, die lokale Wirtschaft angekurbelt und Bergsteigern die Möglichkeit geboten werden, ihre ersten Gipfel auf noch wenig erkundeten Bergen zu besteigen.

ÜBERTOURISMUS:

TRITT AUF DIE BREMSE

In mehreren Ländern des südlichen Mittelmeeres führen die Auswirkungen des Übertourismus zunehmend zu Spannungen. Zwar stellt diese Aktivität eine wichtige Einnahmequelle dar, sie verstärkt aber auch lokale Ungleichheiten. Steigende Mieten, die Belastung natürlicher Ressourcen oder sogar die Beschädigung kultureller Stätten sind die Folge. In mehreren spanischen Städten sowie auf den Balearen und den Kanarischen Inseln, haben die Einwohner im Sommer mehrfach gegen dieses Phänomen protestiert. Um dem Einhalt zu gebieten, hat die Regierung mehrere Projekte zur Begrenzung der Zahl der Ferienwohnungen ins Leben gerufen. Dubrovnik in Kroatien hat ebenso wie Venedig beschlossen, die tägliche Besucherzahl zu begrenzen. Für Venedig wurde zudem eine Eintrittsgebühr eingeführt. All diese Massnahmen verdeutlichen die problematische Situation, die in Zukunft genau beobachtet werden muss.

MEERESLEBEN IN 10’000 METER TIEFE

Forscher haben Organismen identifiziert, die in einer Tiefe von über 10’000 Metern im Marianengraben leben. Dieser Tiefseegraben liegt im westlichen Pazifik, östlich der Philippinen und südöstlich von Japan, und gilt als einer der extremsten Lebensräume der Erde. Bei der chinesischen Expedition kamen speziell konstruierte Tauchboote zum Einsatz, die dem enormen Druck der Tiefsee standhalten können. Die Probenahmen ergaben das Vorhandensein von Mikroorganismen und Tieren, die an völlige Dunkelheit und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt angepasst sind und zuvor noch nie beobachtet worden waren. Diese Entdeckung ermöglicht neue Erkenntnisse über die Widerstandsfähigkeit des Lebens und die noch unbekannte biologische Vielfalt des Meeresbodens.

MÜLL SAMMELN UND KOSTENLOS BOOT FAHREN

In Kopenhagen konnten Touristen eine Stunde Müllsammeln gegen verschiedene Prämien eintauschen, darunter eine einstündige Rundfahrt mit dem Elektroboot im Wert von 80 Euro. Das Mitte Juni gestartete und Mitte August beendete Programm «CopenPay» bot umweltbewussten Besuchern rund hundert weitere Vorteile, darunter Vergünstigungen für Cafés, Konzerte und Mahlzeiten sowie kostenlose Führungen. Die Teilnehmer sammelten bei jeder Tour im Durchschnitt zwei Kilogramm Plastik. Anschliessend wurden die Daten von Biologen analysiert. Im Jahr 2024 hatte die Pilotphase bereits 75’000 Menschen erreicht. Die Organisatoren möchten diese Zahl nun verdoppeln und hoffen, dass andere Städte dieses ebenso originelle wie nachhaltige Tourismusmodell übernehmen.

OMEGA VOM NACHTHIMMEL INSPIRIERT

Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht die Speedmaster von Omega für die Faszination der Mondfahrt. Nun huldigt ihr das Bieler Unternehmen mit einem einzigartigen Zeitmesser: der Speedmaster Mondphase Meteorit. Ihr Zifferblatt ist aus Eisenmeteorit geformt, sodass jedes Exemplar durch ein unverwechselbares Muster aus metallischen Strukturen glänzt. Bei sechs Uhr zieren zwei kleine Monde, die ebenfalls aus Mondmeteorit gefertigt wurden, das Zifferblatt. Je nachdem, von welcher Hemisphäre aus man sie betrachtet, erscheinen sie in unterschiedlicher Form und erinnern so an die Vielfalt des Nachthimmels. Auf der Rückseite der Uhr sind die Mondphasensterne genauso positioniert wie in der historischen Nacht der Mondlandung von Apollo 11. www.omegawatches.com

© Marek Okon - unsplash

TSCHAD

MIT DEM KAMEL DURCH DIE SAHARA

In der Weite des afrikanischen Kontinents entfaltet die Sahara im Norden des Tschad ihren Zauber wie ein aufgeschlagenes Buch auf das Unvergängliche. Sie offenbart eine Landschaft von atemberaubender Schönheit, in der sich die gewaltige Kargheit der Wüste mit der zarten Präsenz des Lebens mischt.

Text und Fotos: Laurent Boiveau

Der Guelta von Archei ist eine von mehreren Wasserstellen, die den Herden während der Trockenzeit das Überleben ermöglichen. In einem unaufhörlichen Kommen und Gehen suchen die Viehzüchter nach ihren Tieren. Eines der Eingangstore ins östliche Ennedi ist der Felsbogen von Aloba.

Die provisorischen Behausungen verschmelzen mit den umliegenden Felsen und bieten so optimalen Schutz, wenn die Sonne im Sommer am höchsten steht. In diesen Gebieten, die zu den am dünnsten besiedelten der Welt zählen, ist es unerlässlich, sich regelmässig über Neuigkeiten auszutauschen.

NEnnediMassiv

ach einem mehrstündigen Marsch erhebt sich das Ennedi-Massiv wie eine steinerne Fata Morgana aus dem sandigen Ozean. Die durch Millionen Jahre der Erosion geformten Sandsteinformationen bilden ein vertikales Labyrinth aus Schluchten, natürlichen Bögen und Felsnadeln, die den Gesetzen des Gleichgewichts zu trotzen scheinen. Aloba und Bachikélé sind die spektakulärsten Bögen dieses Plateaus – und auch Tessili. Gigantische Erscheinungen, die einzig von der schlanken Gestalt der Gesteinssäulen übertroffen werden.

Die gelben und ockerfarbenen Felswände ragen stellenweise über 400 Meter in den Himmel. In diesem Refugium aus Stein zeugen Felszeichnungen und -malereien von einer Vergangenheit, in der Giraffen und Elefanten die heute aus-

gedörrten Gebiete durchstreiften. Diese prähistorischen Kunstwerke sind mitunter 6000 Jahre alt und bringen Jagdszenen, Darstellungen ausgestorbener Tiere und rituelle Tänze ans Licht. Sie zeigen eine erstaunlich grüne Sahara.

WERTVOLLE WASSERSTELLEN

Die Tubu, die diese Gegend seit jeher bewachen, haben es verstanden, die wertvollen Gueltas zu erhalten. Diese kostbaren Wasserstellen sind ein natürlicher Schatz. Sie verbergen sich in den Vertiefungen der Felsen und in jeder noch so kleinen, wasserdichten Spalte. Sie heissen Maya oder Ahoni, die bekannteste ist der Guelta d’Archei. Hier lebt einer der letzten Vertreter der einst üppigen Wassertierwelt: das Nilkrokodil. Während der anhaltenden Trockenzeit

N'Djamena
TSCHAD

Nach den Weideflächen ist das Wasser für die Nomaden der Sahara das wichtigste Element. Dromedare verfügen über ein sehr gutes Orientierungsvermögen und können diese strategisch wichtigen Punkte ganz allein wiederfinden.

Rund um diese versteckten Oasen bilden Dattelpalmen und Akazien zartgrüne hängende Gärten, die sich von der rauen Umgebung abheben.

im Norden des Landes, stellen die Gueltas für unzählige Kamele und andere Nutztiere eine unerlässliche Wasserquelle dar. Das Privileg, das unaufhörliche Kommen und Gehen der Tiere von einem Felsvorsprung aus zu beobachten, ist einer dieser Momente, die für immer im Gedächtnis haften bleiben. Rund um diese versteckten Oasen bilden Dattelpalmen und Akazien zartgrüne hängende Gärten, die sich von der rauen Umgebung abheben. Ganz im Norden des Bergmassivs verbirgt sich die Schlucht von Koboué, ein sehr tiefer Einschnitt mit einer aussergwöhnlichen Pflanzenwelt. Im Gegensatz zur übrigen Sahara konnten sich tropische Pflanzen in diesem Wadi behaupten – jedoch nur hier. Im oberen Teil, wo das Wasser allgegenwärtig ist, gedeiht eine üppige Vegetation. Nur wenigen Touristen ist es bisher gelungen, dieses schwer zugängliche Gebiet zu durchqueren. Es bedarf einer tadellosen Organisation, um nach einer Nacht in völliger Abgeschiedenheit am Fusse der Schlucht seine Kamele wiederzufinden. Weiter westlich tauchen wir mit dem allmählichen Verschwinden der Hochebene in eine Welt aus Felsnadeln ein, die sich in immer grösseren Abständen voneinander erheben. Wie Semaphore durchbrechen sie den Horizont und verhindern, dass sich der Blick in der Unendlichkeit verliert.

Neben den Gueltas ermöglichen auch Seen eine mehr oder weniger dauerhafte Besiedlung. Sobald ihre Wurzeln tief genug reichen, um die kostbare Flüssigkeit aufzunehmen, wachsen Dattelpalmen. Anschliessend müssen nur noch kleine Karawanen gebildet und die Früchte für den Export geerntet werden.

SALZIGE SPIEGEL

UNTER DER SONNE

Weiter nördlich, in der Borkou-Senke, herrscht drückende Hitze. Hier erstrecken sich die Überreste eines früheren Seengebiets, die die einstige Grösse der begrünten Sahara erahnen lassen. Der Yoa-See ist ein dauerhaft wasserführender See inmitten einer Landschaft aus Wanderdünen. In diesem über 20 Meter tiefen Salzsee spiegelt sich der tiefblaue Himmel, der in

einem Spiel aus Lichtreflexen mit ihm zu verschmelzen scheint. Die Seen von Ounianga, eine Seenlandschaft in den Farben Türkis, Smaragdgrün, Braun und Kupferrot, bieten ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel. Ihre Farben variieren je nach Salzgehalt und den im Wasser lebenden Mikroorganismen. Die Seengruppen Ounianga Kebir und Ounianga Serir umfassen rund fünfzehn Gewässer. Sie sind durch ein komplexes unterirdisches Wassersystem miteinander verbunden. An diesen von

fossilen Grundwasservorkommen gespeisten Oasen, die von üppigen Palmenhainen durchzogen sind, haben sich Gemeinschaften angesiedelt. Sie pflegen eine traditionelle Ackerbaukultur im Herzen der Sahara und bewirtschaften wahre Gärten Eden, die nicht stärker mit der extremen Trockenheit ringsum kontrastieren könnten. Von den Rändern des Ennedi aus gesehen, bilden diese Seen den Endpunkt einer fast 550 Kilometer langen Kamelwanderung, die in Bachikélé beginnt.

KOLUMBIEN Reise ins Herz der Sierra Nevada

Text und Fotos: Laurent Nilles

Anlässlich des Fronleichnamsfestes tanzen die Männer des Kankuamo-Volkes verkleidet als Cucamba. Der mythische Vogel wurde bereits vor der Ankunft der spanischen Missionare verehrt. Eine Kogi-Frau kehrt barfuss von den Feldern zurück.

SierraNevada Sierra Nevada KOLUMBIEN Cartagena Bogotá

Die Sierra Nevada de Santa Marta ist das Territorium der indigenen Völker Arhuaco, Kogi, Wiwa und Kankuamo und seit Ende der 1970er Jahre UNESCO-Biosphärenreservat.

Das als Mittelpunkt der Welt geltende heilige Gebirge steht unter grossem Druck, insbesondere durch den Tourismus.

Kein fröhlicher Gruss, kein herzlicher Händedruck. Mamo Efraín empfängt mich mit einem musternden Blick. Wie alle Arhuaco-Männer ist er ganz in Weiss gekleidet: Er trägt eine handgewebte Baumwolltunika, einen steifen Wollhut, der an die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada erinnert, und eine Mochila, die traditionelle Tasche der Ureinwohner, die mit geometrischen Mustern und sakraler Symbolik verziert ist. Auf einem flachen Stein, im Schatten eines mit Moos bewachsenen Kapokbaums sitzend, starrt mich der spirituelle Führer seiner Gemeinschaft weiter schweigend an. Nach einer langen Pause ergreift er schliesslich das Wort – mit der Stimme eines Mannes, der es gewohnt ist, angehört zu werden. Er beklagt die Habgier der Menschen und ihr blindes Streben nach schnellem Profit. Er erinnert an die heilige Pflicht, die Natur zu bewahren. Er erzählt von seinem Kampf um die Rückgewinnung von Land, mal durch staatliche Konzessionen, mal durch Käufe, die aus den bescheidenen Einkünften der Gemeinschaft und durch grosszügige Spenden finanziert wurden.

«Heute sitzen wir im Schatten der Bäume und lauschen dem Gesang der Vögel, aber vor zwanzig Jahren gehörte dieses Land den Drogenhändlern, den Narcos. Der Wald war abgeholzt, der Boden verschmutzt, die Tiere geflohen. Und so sind wir aus den Bergen herabgestiegen, um ihn zu heilen.»

In

er

Kalk gefüllte Kalebasse. Durch das wiederholte Eintauchen eines Stäbchens und das anschliessende Verteilen des Pulvers auf der Oberfläche wird das uralte Symbol der Vereinigung zwischen Mensch und Natur zum Ausdruck gebracht.

Mamo Efraín in Pose.
seiner linken Hand hält
das Poporo, eine kleine, mit

Wilfried König begleitet Sie ab Hanoi / bis Ho Chi Minh City

Anreise / Hanoi

Flug ab Schweiz nach Hanoi (Umsteigeverbindung).

Sie erkunden die Sehenswürdigkeiten mit einem Elektro-Buggy und einer Fahrrad-Rikscha. Die Fahrten führen Sie durch ein Labyrinth von engen Strassen, Hinterhöfen und entlang der bunten Ladenfronten.

Sails» und Fahrt durch die berühmte Halong-Bucht.

unternehmen Sie mit einem Boot eine spannende Entdeckungstour. Sie fahren durch dichte Mangroven und begegnen Einheimischen. Am Folgetag

Sie fahren nach Mui Ne, das für seine endlose Sandstrände bekannt ist. Zeit zur freien Verfügung, um am Strand zu entspannen.

• Fahrt mit Elektro-Buggy durch das historische Viertel von Hanoi

Sails» durch die berühmte Halong-Bucht

• Erklärungen zum geschichtlichen Hintergrund durch Wilfried König

• Besichtigung der charmanten Küstenstadt Hoi An

Abonnent*innen CHF 7690.–Halong-Bucht

Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Konzert mit traditioneller vietnamesischer und westlicher klassischer Musik.

Hoi An

Sie besuchen das Cham-Museum sowie die gut erhaltene Altstadt Hoi An, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Bei einem interaktiven Kochkurs bereiten Sie verschiedene lokale Gerichte zu.

Sie fahren zurück in die Grossstadt Ho Chi Minh City. Am Abend geniessen Sie den Sonnenuntergang bei einer privaten Bootstour. (Umsteigeverbindung).

• Besuch des Cham-Museums CHF 7890.–Animan Abonnent*innen CHF 7690.–Einzelzuschlag CHF 1230.–

• 13 Übern. in Mittel- bis Erstklasshotels,

• Lokale deutschsprechende Reiseleitung

www.background.ch/vietnam

SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS 2025

Die Sony World Photography Awards präsentieren jedes Jahr das Beste der zeitgenössischen visuellen Kunst. Auch die diesjährige Ausgabe stellt die Vielfalt und Vitalität der weltweiten Fotoszene eindrucksvoll unter Beweis. Die Gewinnerbilder wurden aus Hunderttausenden von Einsendungen aus über 200 Ländern ausgewählt. Sie zeugen von einem einzigartigen Blick auf unsere Zeit. Bei der Zusammenstellung dieses Portfolios haben wir uns bewusst für Bilder entschieden, die den Menschen in den Mittelpunkt rücken. Sie führen uns vor Augen, dass wir

1 Zed Nelson, Vereinigtes Königreich

« The Anthropocene Illusion » – Im Masai-MaraReservat wird die Safari zur touristischen Inszenierung, bei der die Tiere in künstlichen Räumen überleben. Photographer of the Year, Professional competition, Wildlife & Nature

2 Zay Yar Lin, Myanmar

« Breakfast at the Paddy Field » – In Old Bagan nehmen ein Bauer und seine Familie nach einem Vormittag auf den Reisfeldern ihre Mahlzeit ein. Winner, National Awards

3 Daniel Dian-Ji Wu, Taiwan

« Eclipse of Motion » – In Venice Beach schwingt sich ein Skateboarder bei Sonnenuntergang in die Luft. Youth Photographer of the Year, Youth Competition

4 Nicolás Garrido Huguet, Peru

« Washing Fibres » – Peruanische Handwerkerinnen waschen die mit Naturfarben eingefärbten Fasern, die das Ökosystem schonen. Winner, Professional competition, Environment

5. Syed Mahabubul Kader, Bangladesch

« Paddy Straw » – Arbeiter entladen einen Ballen Reisstroh, das als Futter oder Brennstoff unerlässlich ist. Winner, National Awards

6. Khairizal Maris, Indonesien

« Celebrating Football Club Victories » – Um einen Sieg zu feiern, erhellen Fans die Nacht mit Rauchfackeln. Winner, Open Competition, Street Photography

7 Gui Christ, Brasilien

« When Esu Crossed the Atlantic to Support His People » – In Salvador de Bahia verkörpert Inagê Kaluanã den Exu, den Boten zwischen der materiellen und der spirituellen Welt, Symbol der Hoffnung für die Nachkommen der Yoruba-Sklaven. Winner, Professional competition, Portraiture

8 Hajime Hirano, Japan

« Akihabara » – Das legendäre Tokioter Viertel Akihabara vereint elektronisches Vermächtnis und Popkultur. Winner, Open Competition, Lifestyle

9 Peter Svoboda, Slowakei

« The End of the Journey » – In den französischen Alpen färbt Saharasand den Schnee der Gletscher und schafft eine unwirkliche Landschaft. Winner, Regional Awards

10 Olivier Unia, Frankreich

« Tbourida La Chute » – Bei einer marokkanischen Fantasia stürzt ein Reiter vom Pferd und macht die

alle Teil eines Planeten sind, den wir durch unsere Traditionen, unseren Alltag und grossartige Visionen auf vielfältige Weise prägen. Von Porträts über Reportagen bis hin zu Landschaftsaufnahmen zeigen uns diese Fotos sowohl die Einzigartigkeit des Daseins als auch die universelle Verbundenheit, die Menschen über Grenzen hinweg vereint. Neben der technischen Expertise würdigte die Jury den originellen Blickwinkel sowie die Fähigkeit, durch ein Bild eine Lebenserfahrung oder eine emotionale Verbindung zu vermitteln. www.worldphoto.org

Gefahr dieser spektakulären Tradition deutlich. Open Photographer of the Year, Open Competition, Motion

11 Panagiotis Rontos, Griechenland

« The Fighters » – Zwei Kinder posieren nach einem traditionellen Ölringkampf, einem uralten Brauch, der sowohl in Griechenland als auch in Bulgarien gepflegt wird. Winner, Regional Awards

12 Mohammed Muhtasib, Saudi-Arabien

« Toji Train Station » – In Dhaka drängt sich die Menschenmenge nach dem gemeinsamen Gebet am Bahnhof Toji. Winner, National Awards

13 Florence Goupil, Peru

« Malinche » – Janeth Vargas sitzt auf ihrer Maisernte und verkörpert die Resilienz der mexikanischen Gemeinden angesichts der Dürre. 2nd Place, Professional competition, Documentary Projects

14 Wan Yong Chong, Malaysia

« Spider-Verse » – Apnoetaucher schweben kopfüber unter einem Boot. Winner, National Awards

15 Michael Dunn, Bolivien

« Untitled » – In La Paz spielt Teresa Golf in der traditionellen Tracht der Chola. 2nd Place, Professional competition, Sport

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PAKISTAN

DAS VOGELVOLK VOM MANCHAR-SEE

Text und Fotos: Guillaume Petermann

Islamabad

PAKISTAN

Manchar-See

Die Mohanas verstehen es, Vögel zu zähmen und zu trainieren, die ihnen dann beim Fischen behilflich sind. Leider schwinden die Fischbestände aufgrund zunehmender Verschmutzung durch Landwirtschaft und Industrie. Wie hier in der Nähe eines Weizenfeldes, über dem der Rauch einer Ziegelbrennerei hängt.

In der Mitte des Manchar-Sees trifft sich eine Familie, die auf zwei Booten lebt. Früher wohnten mehr als 20’000 Mohanas in den Galiyo, den typischen schwimmenden Dörfern. Heute existieren nur noch etwa vierzig dieser Behausungen, in denen weniger als fünfhundert Menschen zusammenleben. Der überwiegende Teil hat sich an Land niedergelassen.

Am Fusse des Kirthar-Gebirges, in der Provinz Sindh, befindet sich der grösste Süsswassersee Pakistans. Seit jeher galt dieses Naturschutzgebiet als ein Quell des Lebens. Die Uferbewohner führen eine Existenz, die untrennbar mit dem heute bedrohten Ökosystem verbunden ist.

Mit müheloser Leichtigkeit manövriert Bashir Ahmed seinen traditionellen Einbaum, den so genannten Hurro, durch das Wasser. Man spürt, dass ihm diese altüberlieferte Praxis förmlich im Blut liegt. Für die Mohanas ist das schlanke Boot nicht nur ein reines Transportmittel, sondern ihr schwimmendes Zuhause und ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität. Früher lebten mehr als 20’000 von ihnen in den Galiyo, den Dörfern, die sich aus Dutzenden, ja sogar Hunderten von Booten zusammensetzten und ihnen als Behausungen dienten.

Auf diesen Gewässern fischten sie, zogen ihre Kinder gross, heirateten und gaben ihre jahrtausendealte Kultur von Generation zu Generation weiter. Sein Vater, Mohamed, ist das Oberhaupt der kleinen Gemeinschaft, deren Mitgliederzahl

über die Jahre drastisch geschrumpft ist. «Früher haben wir den See beherrscht, sein Wasser hat uns ernährt», erzählt er in wehmütigem Ton.

WELTWEIT EINZIGARTIG

Bislang beruhte die einzigartige Lebensweise der Mohanas auf der natürlichen Artenvielfalt des Sees – einer wertvollen Ressource –, in der Fische, Zugvögel und Pflanzen ein empfindliches, aber nachhaltiges Gleichgewicht bildeten. Nun muss sich die Gemeinschaft jedoch an neue Gegebenheiten anpassen. Der Fischfang ist längst nicht mehr so ergiebig wie früher, und das Wasser, das einst süss und im Überfluss vorhanden war, hat sich verändert. Bashirs schwimmendes Dorf ist verschwunden; wie viele andere musste auch er 2005 auf das Festland umsiedeln.

Herbstliche Symphonie auf den Lofoten

In der Arktis bilden September und Oktober die Übergangsmonate zwischen Sommer und Winter. Die Sonne macht sich rar, es wird kälter, zwischen Sommer und Winter. Die Sonne macht sich rar, es wird die Orcas kehren zur Jagd in die Fjorde zurück und der erste Schnee die Orcas kehren zur Jagd in die Fjorde zurück und der erste Schnee f ällt. Nun beginnt das stimmungsvolle Spiel aus bläulichen Schatten fällt. Nun beginnt das aus bläulichen Schatten und streifendem Licht.

Text und Fotos: Franck Charton

Der Abstieg vom Reinebringen führt über die berühmten «Sherpa-Treppen», die viele Wanderungen auf den Lofoten erleichtern. Sie wurden vor etwa zehn Jahren von nepalesischen Sherpas aus Solukhumbu angelegt. Oben: das kristallklare Wasser und die malerischen Andøy Vest Rorbuer bei Hamnoy.

Reist man im Herbst auf die Inselgruppe der Lofoten, ist es zunächst die radikale Andersartigkeit, die ins Auge sticht. Heideflächen, schroffe Klippen so weit man blicken kann, kilometerweite Ausblicke, Küstenriffe und Ansammlungen kleiner roter Häuser, die wie Muscheln an den Felsen festgewachsen sind ... Es besteht kein Zweifel: Wir haben eine andere Welt betreten, die aus Wasser, Gestein und Moos beschaffen ist.

Schon bei den ersten Inseln, die zwischen Å und Svolvær aufeinanderfolgen, werden wir Zeuge eines seltenen Anblicks, der zunächst den expressionistischen Pinselstrich des Spätsommers trägt. Uns ist bewusst, am Ende der Welt angekommen zu sein, an einem Ort, der tief in seiner nordischen und insularen Identität verwurzelt und darüber hinaus von den Göttern gesegnet ist. Während

wir dieses zauberhafte Intermezzo geniessen, verschmelzen der gnädige Himmel und die Farben der Elemente in natürlicher Harmonie.

HIMMELSSTÜRMER

Erstes ausgiebiges Bad in der Natur der Insel Moskenesøy beim Aufstieg zum Reinebringen, der sich mit seinen markanten Gipfeln über dem Hafen von Reine erhebt.

Den nahezu senkrecht verlaufenden Kilometer gilt es zu überwinden. Dank der Hilfe eines Teams nepalesischer Sherpas wurde der Pfad allerdings vollständig mit rund 2000 Granitstufen ausgebaut. So entstand eine gigantische, bisweilen atemraubende steile Treppe, die in den Himmel zu führen scheint. Oben angekommen, eröffnet sich ein XXL-Panorama. Und man hat schon jetzt das Gefühl, zu fliegen.

Lofoten

NORWEGEN

Etwas weiter nördlich, nahe Svolvær, lockt ein weiterer Abstecher zum Djevelporten, zum «Teufelstor». Zwischen den Gipfeln Frosken und Floya schwebt diese spektakuläre Felsformation förmlich über der Schlucht. Der Aufstieg besteht aus einer Abfolge von Felsplateaus und Stufen. Glücklicherweise kann man sich hin und wieder ein Stück Seil

MAROKKO

Atlasgebirge –EIN LEBEN FÜR DIE ROSE

Die vor mehr als drei Jahrtausenden in Persien kultivierte Damaszenerrose erblüht heute im Herzen des marokkanischen Atlasgebirges. Die Kulturpflanze mit dem betörenden Duft ist längst zu einem unverzichtbaren Rohstoff und einer Triebfeder des lokalen Wirtschaftswachstums herangewachsen.

Text und Fotos: Matteo Fagotto und Matilde Gattoni
Das im Dadestal gelegene Tal der Rosen ist eine fruchtbare Region. Hier gedeiht die Damaszenerrose.

Im Tal der Rosen herrscht reges Treiben. Das gesamte Dorf macht sich eifrig daran, die zarten Blüten zu ernten, die dieser abgelegenen Region ihren Namen einbrachten. Mit grösster Sorgfalt suchen die Erntehelfer einen Rosenstrauch nach dem anderen nach geöffneten Blüten ab, die sie mit einer behänden Bewegung und mithilfe ihrer Fingerspitzen am oberen Ende des Stiels abtrennen. Dabei achten sie darauf, die Knospen, die sich in den nächsten Tagen öffnen werden, nicht zu beschädigen. Die Erntezeit dauert nur wenige Wochen, eine Zeit, in der das gesamte Tal im Rhythmus der Rose lebt. Um ihren Duft bestmöglich zu bewahren, werden die Blüten am frühen Morgen gepflückt, noch bevor die Sonne sie zu sehr austrocknen kann. Nach der Ernte werden sie in Jutesäcke gefüllt, die ihren Duft und ihre Feuchtigkeit bewahren, und rasch zu einem der zahlreichen Lager-

häuser in der Umgebung transportiert. Die meisten Rosen werden innerhalb von 24 Stunden destilliert, um Rosenwasser und ätherisches Öl zu gewinnen. Sie zählen zu den begehrtesten natürlichen Inhaltsstoffen in der Parfümerie- und Kosmetikindustrie.

EIN GESCHENK DER KARAWANEN

In den vergangenen zwanzig Jahren haben der einzigartige Duft sowie die feuchtigkeitsspendenden, antioxidativen und Anti-Aging-Eigenschaften der Damaszenerrose die Aufmerksamkeit von Branchenriesen wie L'Oréal und Yves Rocher auf sich gezogen. Dies hat die Wirtschaft im gesamten Tal nachhaltig verändert. Heute gibt es in der Region mehr als 67 lokale Erzeuger von Rosenprodukten, die nationale und internationale Märkte beliefern. Neben Rosenwasser und Rosenöl stellen sie

MAROKKO
In Tiriguioute pflückt eine Frau frische Wildrosen auf den Feldern rund um das Dorf.
Rabat
KalaatM'Gouna Kalaat M'Gouna

SOLIDARISCH

VOLVO BALD

KLIMANEUTRAL UNTERWEGS

Um seinen ökologischen Fussabdruck zu verringern, hat sich der schwedische Automobilhersteller Volvo Cars zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung verpflichtet. Das Ziel ist klar: Bis 2040 will das Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral agieren. Um dies zu erreichen, setzt es sich ehrgeizige Meilensteine. Bis 2030 strebt Volvo eine Reduzierung der CO2-Emissionen pro Fahrzeug um 65 bis 75 % gegenüber den aktuellen Referenzwerten an.

Dieses Ziel beinhaltet sowohl die Fahrzeugentwicklung als auch deren Produktion. Ein Beispiel hierfür ist das Stammwerk im schwedischen Torslanda. Seit 2021 arbeitet der Traditionsbetrieb bereits emissionsfrei und liefert den Beweis, dass eine an den höchsten Klimaschutzanforderungen ausgerichtete Automobilindustrie möglich ist.

Die Strategie von Volvo basiert darüber hinaus auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Konkret setzt der Autohersteller auf die verstärkte Verwendung von recycelten Materialien und wiederverwertbaren Komponenten sowie auf eine verlängerte Lebensdauer von Bauteilen. Damit will Volvo Abfall reduzieren, seine Ressourcen optimieren und zeigen, dass Leistung und Nachhaltigkeit sich nicht ausschliessen.

Dieser Ansatz, der Transparenz, technologische Innovation und Weitblick vereint, entspricht den Erwartungen einer Kundschaft, die bei der Wahl ihres Autos zunehmend auf ökologische Aspekte Wert legt. Volvo will seine Vorreiterrolle im Bereich der verantwortungsbewussten Automobilherstellung festigen und Nachhaltigkeit zum Kern seiner Unternehmensidentität machen. www.volvocars.ch/sustainability

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Aus dem Ausland: +41 22 860 84 09

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1 Jahr: CHF 94.– (6 Ausgaben)

2 Jahre: CHF 176.– (12 Ausgaben)

Das internationale Magazin der Animan Publications SA Chemin du Bugnon 1 / CP 32 CH-1803 Chardonne animanpublications@gmail.com

VERANTWORTLICHER CHEFREDAKTOR

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DEUTSCHE ÜBERSETZUNGEN

Marie Christin John www.sencible.de WERBUNG

Dominique Breschan MHD SA Chemin du Bugnon 1 / CP 32 CH-1803 Chardonne dominique.breschan@mhdsa.ch

100 % KOMPOSTIERBAR UND BIOLOGISCH ABBAUBAR

59’000 Leser (MACH Basic 2024-2) LESERMARKETING Adrien Buchs animanpublications@gmail.com

DRUCK

Imprimerie Chirat 44 Rue de Sainte-Colombe 42540 Saint-Just-la-Pendue France

Jede Reproduktion von Artikeln und Fotos ist untersagt. © Animan. Nicht bestellte Texte und Fotos werden nicht zurückgeschickt.

Animan wird Ihnen in der umweltfreundlichen Bio-Folie aus Maisabfällen und Kartoffelschalen zugesandt.

MAROKKOS KÖNIGSSTÄDTE UND WÜSTENZUG

Ihre Schweizer Reiseleiterin

Die erfahrene Reiseleiterin kennt Marokko von vielen Reisen und hat ein umfangreiches Wissen.

Flug nach Marrakesch und Transfer zum Hotel. Am 2. Tag Stadtrundgang und freie Zeit. Übernachtung in einem Riad.

Fahrt im Intercity nach Casablanca. Besuch der Moschee Hassan II mit dem einst höchsten Minarett der Welt. Bahnfahrt nach Rabat und am 4. Tag Stadtrundgang.

Mit dem marokkanischen TGV, Fahrt nach Tanger. Rundgang durch die schön gelegene Hafenstadt. Zeit für Erkundungen. Rückfahrt nach Rabat.

Zugfahrt und Besichtigung der Königstädte Meknès und Fès sowie freie Zeit.

Olivenplantagen und entlang einem Stau-

Der Zug schlängelt sich durch Tunnels, riesigen Olivenplantagen und entlang einem Stau see nach Oujda, einem wichtigen Handelszentrum.

Fahrt mit dem Wüstenzug. Halt beim Bahnhof von Tendrara, wo Teile des James Bond Films «SPECTRE» gedreht

Entlang der Sahara und der Oasen des Flusses Ziz fahren Sie nach Erfoud, einer ehemaligen Berbersiedlung. Tagesausflug am 11. Tag zu den berühmten Dünen bei Erg Chebbi. Diese türmen sich hier bis 150 m hoch.

Fahrt an unzähligen Oasen vorbei nach Tinghir. Kurzer Ausflug zur Todra-Schlucht.

Fahrt ins Rosen-Tal und zur Oasenstadt El Kelaa, berühmt für ihr Rosenwasser. Weiterfahrt nach Ouarzazate und nach Ait Ben Haddou, ein schönes Festungsdorf. Viele berühmte Filme wurden hier gedreht.

Panoramafahrt über den Pass Tizi N'tichka und ins Ourika-Tal. Besuch im Paradis du Safran. Rückkehr nach Marrakesch und freie Zeit. Übernachtung in einem Riad.

Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Zürich.

Programmänderungen vorbehalten.

• Direktflüge mit Swiss

• Die vier Königsstädte Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat

• Fahrt mit dem Wüstenzug «Train du Désert»

• Die Sanddünen von Erg Chebbi

• Besuch bei der Safranfrau

• Abstecher ans Meer in die schöne Hafenstadt Tanger

CHF 5800.–

Abonnent*innen CHF 5600.–

Animan Abonnent*innen CHF 5600.–Einzelzuschlag CHF 1220.–16 bis 26 Personen

• Flüge in Economy-Klasse inkl. Taxen

• 14 Übern. / gute Mittelklassehotels / Riads

• Regelzüge in der 1. Klasse

• Ausflüge gemäss Reiseprogramm www.shipntrain.ch/animan

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