der altlandkreis | Ausgabe 23 | Mai/Juni 2014

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Auf dem Flugplatz in Langenried

Wo der Adler in die Luft geht Peiting | In viereinhalb Stunden von Peiting nonstop an die Ostsee? 800 Kilometer mit nur einer Tankfüllung? „Kein Problem“, sagt Michael Adler, „mit einem Ultraleicht-Flugzeug“. Er muss es wissen. Seit 2008 betreibt er den Flugplatz Peiting. Südwestlich der Marktgemeinde in Langenried, östlich der B 17 nach Steingaden, „ein wenig abseits, versteckt in einer leichten Senke und von der Bundestraße kaum zu sehen“, habe er sein „Lebensziel“ erreicht, sagt der 48-Jährige: „Den ganzen Tag am Flugplatz sein“. Wobei ihn persönlich lange Strecken überhaupt nicht reizen: „Abheben. Losgelöst sein vom Boden. Keine Erdung mehr haben — das ist für mich das Schönste am Fliegen!“ Seit frühester Kindheit habe ihn die Fliegerei geprägt erzählt Mike, wie ihn seine Fliegerfreunde rufen. In Berchtesgaden geboren, wuchs er direkt neben der Jägerkaserne in Bischofswiesen-Strub auf, wo auch US-Streitkräfte stationiert waren: „Die sind mit ihren Hubschraubern in 20 Metern Höhe über unser Dach geflogen. Als Kind stand ich den ganzen Tag am Zaun der Kaserne und habe die Hubschrauber beob-

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achtet. Über unsere Felder waren es dorthin gerade mal 200 Meter.“ Von seiner Wohnung in Peiting zum eigenen Flugplatz sind es heute fünf Kilometer. „Traumhaft!“

Erst mit Drachen — dann mit Trikes Im Alter von 20 Jahren begann Mike Adler selbst zu fliegen. Erst mit Drachen, dann mit Trikes, wie motorisierte Drachen genannt werden. Vor 16 Jahren absolvierte er die Pilotenausbildung, vor sechs Jahren folgte die Fluglehrerlizenz für Flugzeuge. Acht Jahre lang hob er mit einer Privatlizenz vom ehemaligen Absetzplatz der Fallschirmspringer im Hirtenwiesfilz bei Peiting-Hausen ab. Irgendwann sprach sich das herum: „Es haben immer wieder Leute angefragt, ob auf dem Platz auch andere fliegen dürfen, und ich bekam immer mehr Anfragen, ob man bei mir Rundflüge buchen kann. Anscheinend war Interesse da.“ Es waren diese Anfragen, die den Traum vom eigenen Flugplatz befeuerten. Michael Adler machte

Nomen est omen — Fliegerfamilie Adler: Flughafenbetreiber Michael alias Mike (links), seine Frau Diana mit Sohn Corvin auf dem Arm, rechts Sohn Fabian. Die vier anderen Kinder fehlen auf dem Bild.


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