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Beinwell –nicht nur für Sportler
from Neu Nota Bene 21
by Mateo Sudar
Extrakte aus Beinwellblättern und auch aus der Wurzel werden bereits seit Jahrhunderten bei Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt. Inzwischen haben zahlreiche Studien diese Anwendung bestätigt und sogar den Indikationsbereich stark erweitert.
Es liegen positive Veröffentlichungen der Kommission E vor, die den Einsatz bei äußerlicher Anwendung bei Prellungen, Zerrungen, Quetschungen, Schwellungen und Verstauchungen als wirkungsvoll unterstreichen. Die Inhaltsstoffe wirken zudem bei Knochenbrüchen kallusbildend. Es gibt zudem aus jüngster Vergangenheit Vergleichsstudien mit Präparaten chemischer Zusammensetzung, die für diesen Bereich eingesetzt werden, bei denen Beinwellprodukte im Gesamtergebnis besser abgeschnitten haben.
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Ein wichtiger Punkt soll jedoch bei der Verwendung von Beinwellextrakten nicht unerwähnt bleiben. Der hohe Gehalt an sog. Pyrrozolidinalkaloiden schränkt die Anwendung erheblich ein. In letzter Zeit wird vermehrt auf die schädigende Wirkung dieser Alkaloide hingewiesen, die in relativ vielen bekannten Arzneipflanzen enthalten sind. Eine leberschädigende und sogar krebsfördernde Wirkung geht von diesen Alkaloiden bei innerer Anwendung aus.
Somit ist eine Einnahme strengstens untersagt und eine äußerliche Anwendung sollte nicht im Bereich offener Wunden erfolgen. Renommierte pharmazeutische Hersteller haben inzwischen auf diese Problematik reagiert und Beinwellpflanzen gezüchtet, deren Gehalt an Pyrrozolidinen stark verringert wurde.
Die immer noch verbreitete Eigenherstellung von Beinwellsalben mit Beinwell aus dem eigenen Garten sollte deshalb unterbleiben! Es kursieren auch immer noch volkstümliche Anwendungen einer Einnahme von Beinwellprodukten bei Gastritis, Rheuma und auch bei Durchfall. Diese absolut gesundheitsschädigende Verwendung sollte in jedem Fall unterlassen werden.