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auf der Höhe
from Neu Nota Bene 21
by Mateo Sudar
Mit ihrem ersten OpenAir Konzert der Saison begeistert die Barockband mit einer einzigartigen Kulisse unter freiem Himmel in Bieselsberg. Vermengt mit munterem Vogelgezwitscher erklingen bei einer Sommerlichen Soirée in der privaten Gartenanlage der Familie Erath herrliche Melodien, die das Herz erwärmen und mehr als 100 Besucher begeistern.
Mit Decken und Klappstühlen bepackt, reisten musikbegeisterte Gäste an, um ein passendes Plätzchen im Garten zu finden und die Sonnenterrasse mit dem Ensemble der Barockband zu genießen. „Der Name Barockband bürgt für Qualität“, erklärt Christa Wolfangel begeistert, stellt ihren Klappstuhl auf die frisch gemähte Wiese und freut sich aus ganzem Herzen auf ein vielschichtiges und unterhaltsames Konzert. Der alte Walnussbaum im Garten bietet das passende Ambiente für ein besonderes Erlebnis und stimmt auf die weiteren Konzerte des Sommers ein, die der Verein „Musik auf der Höhe“ veranstaltet.
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Für das mittlerweile zum siebten Mal veranstaltete Kulturwochenende in Schömberg gab es daher zu den musikalischen Glanzpunkten auch die Genres Film, Kunst und Literatur zu erleben.
Das „Kulting“-Festival – eine Wortschöpfung, die sich aus Kultur und Shopping zusammensetzt – ist nach Aussage von Gerd-Uwe Klein, künstlerischer Leiter der Veranstaltung, einzigartig und nur durch die Kooperation mit dem Einzelhandel und der Touristik und Kur in Schömberg möglich. Die Kombination von einem breit gefächerten Kulturangebot und attrakti- ven Shoppingofferten basiert auf der Idee des Vereins, Kinder und Jugendliche durch musikalische Projekte zu fördern und Kammermusik auf hohem Niveau zu ermöglichen. „Wir haben ein Drei-Säulen-Modell entwickelt“, erklärt Klein, dem die musikalische Jugendförderung besonders am Herzen liegt und der damit sowohl musikalisch als auch pädagogisch seit vielen Jahren für Schömberg innovative Meilensteine setzt. Der Geiger unterrichtet Kinder der Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg von der ersten bis zur vierten Klasse und bietet diesen die Möglichkeit, ein Streichinstrument ihrer Wahl zu erlernen. Als heranwachsende Musiker bietet die Barockband den Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und darüber hinaus beim Landesjugendbarockorchester Baden-Württemberg Konzertprogramme unter Anleitung von international renommierten Spezialisten gemeinsam zu erarbeiten.
Für das Open-Air Konzert, das so viele Musikliebhaber in den Teilort der Glücksgemeinde Schömberg gezogen hat, bot die Barockband ein besonderes Programm und Gerd-Uwe Klein eröffnete mit den Worten: „Schön, dass sie alle endlich wieder mal da sind. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir als Musiker in Coronazeiten gelitten haben.“ Dabei war ihm die Freude über die vielen Zuhörer und den lauen Sommerabend anzumerken.
Mit dem ersten Satz aus dem Allegro der kleinen Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart startete er gemeinsam mit den jungen Talenten in einen unterhaltsamen Abend mit „Schmankerln“ aus unterschiedlichsten Musikepochen. Unter dem Motto „Wien bleibt Wien und Bieselsberg bleibt Bieselsberg“ folgt ein Liebesgruß von Edward Elgar und danach eines der bekanntesten russischen Lieder „Dark eyes“. Gemeinsam mit Vik- toria Pall am Kontrabass und Hellen Buck am Cello begleiten Laurin Weiß am Flügel sowie die drei Streicher Johanna Dall’Asta, Valentin Solz und Gerd-Uwe Klein die junge Sopranistin Theresa von Bibra bei einem amüsanten Schlager aus dem Jahr 1951. Mit der pfiffigen Melodie „Pack die Badehose ein“, die sich ganz offensichtlich auf das sommerliche Ambiente bezog, eroberten die Musiker die Herzen von Groß und Klein im Sturm. Nach viel Beifall folgte ein weiterer Ohrwurm „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“. Danach ein Tango und die unterhalt same Zupforgie für Streicher „Plink, Plank, Plunk“ von Leroy Anderson.



Zur langsam aufkommenden Abendstimmung passte als Zugabe zum Konzert Engelbert Huperdincks Abendsegen aus der Oper „Hänsel und Gretel“, den Klein als Dank für das „tolle Wetter“ ankündigte und als finalen Abschluss die Besucher eines gelungenen Konzertabends mit einer Romanze aus der kleinen Nachtmusik nach Hause verabschiedete.
Sabine Zoller







