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Das war Spitze!

Die geliebten Fernsehperlen der frühen Jahre

Eine Legende der deutschen Samstagabend­ Unterhaltung und ein virtuoser Conférencier war HansJoachim Kulenkampff (Kuli 1921 – 1998) mit seiner Quizsendung

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„Einer wird gewinnen“, die er zwi­ schen 1964 und 1987 insgesamt ­mal erfolgreich moderierte. Die Älteren werden sich erinnern, wie er auf charmanteste Art (vor allem seine weiblichen Gäste) immer mit Anstand und Niveau und zuvorkommend durch die Sendung begleitete. Dazu gesellte sich ein immenses Allgemeinwissen von seiner Seite, sodass man stets das Gefühl hatte, auch Kulenkampff selbst habe keine Probleme damit, als siegreicher Kandidat aus der Sendung hervorzugehen. Bildungs­Fernsehen gepaart mit intelligenter Unterhaltung wie es besser nicht geht.

Frage, vor allem an die reifere Generation: Wie hieß die Fernsehshow, in der jemand regelmäßig rief: „Fraa Wäddin, noch ‘n Bembl“? In den aller meisten Fällen kommt die Antwort blitzschnell: „Der Blaue Bock mit Heinz Schenk “. Schenk (1924 – 2014) moderierte die Sendung von 1966 bis 1987 insgesamt 134mal. In der familienfreundlichen Samstagnachmittags­Sendung traten Sängerinnen und Sänger und auch Gesangsensembles aus allen Bereichen, aber auch Promis aus Theater, Film und Fernsehen gerne auf. Wenn die Familie beim samstäglichen und­Kuchen saß, erzählte Heinz Schenk seine Anekdoten und Witzchen, während er so ganz nebenbei seine beliebten Gäste ansagte. Aber auch er selbst trug durch eigene Lieder

Aus Holland kam eine geballte Ladung an Fernsehunterhaltung durch den unvergleichlichen Rudi Carrell (1934 – 2006). Er zog alle Register an einfallsreicher, spritziger Unterhaltung und sorgte für tagelangen Gesprächsstoff unter den Zuschauerinnen und Zuschauern. Seine Sketche, Show­ und Gesangseinlagen sind bis heute legendär. Man denke nur an den Regen­Sketch mit Heinz Erhard oder an seine unvergessenen Lieder, wie zum Beispiel „Wann wird’s mal wieder rich tig Sommer“ oder „Goethe war gut“. Carrell überließ nichts dem Zufall, alles war bis auf den kleins ten Wimpernschlag perfekt inszeniert. Er schrieb die Bücher und geliehen“) oft auf fast philosophische Weise zum Inhalt der Sendung bei. Es sei noch erwähnt, dass Schenk einmal ein Millionen­Angebot eines privaten Senders erhielt, das er mit den Worten ablehnte: „Soll ich vielleicht später einmal der reichste Mann auf dem Friedhof werden!“ tion Sorgenkind“ (heute „Aktion Mensch“) zu Gute. Die Sendung lief von 1964 bis 1970 im ZDF und hatte für einen Donnerstagabend eine sensationelle Einschaltquote. Was Frankenfeld als Vollblut­ Unterhalter an weitgefächerten Elementen beisteuerte, ist bis heute immer wieder sehenswert.

Zum Beispiel seine Fähigkeit, alle Dialekte der deutschen Sprache witzig und in typischem regionalem Tempre darzubieten, dazu seine ausgefeilten Sketche mit hatte alles in seiner Hand.

Das Publikum wusste diese Professionalität über alles zu schätzen.

Prominenten, wie Caterina Valente oder Paul Kuhn – unvergesslich.

„Vergissmeinnicht“ hieß eine Fernsehshow von und mit Peter Frankenfeld (1913 –1979). Der Erlös dieser Sendung kam der Organisation „Ak­

In unserer Zeit nimmt die Möglichkeit der Unterhaltung immer mehr zu. Jede und jeder Einzelne hat für sich eine unüberschaubare Auswahl an Möglichkeiten, sei es über das Internet, Pay­TV oder Streaming­Dienste. Man kann die Zeit bekanntlich nicht zurückdrehen. Dennoch wünscht man sich hin und wieder die Tage zurück, an dem die Familie sich einträchtig um das „Lagerfeuer“ versammelte, um gemeinsam die Lieblingssendung in der Flimmerkiste zu genießen.

Wolfgang Waldenmaier

Erstes Open­Air

Konzert

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