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DANKESCHÖN

Am meisten haben mich die Menschen berührt, die in einer kurzen Nachricht oder einem Anruf ein „ich denke an euch“ ausdrückten oder sogar kleine Päckchen mit Süßigkeiten schickten. Es sind Ärzte, die wirklich ansprechbar waren, wenn Unterstützung notwendig war, und viele andere, die signalisierten, dass sie sich dem Johanneshaus und uns allen verbunden fühlen.

Der größte Dank gebührt natürlich unseren Bewohnern für ihre Geduld und ihre Disziplin während der Quarantäne. Ich glaube, die meisten von uns können sich nicht vorstellen, was es für einen Menschen, der in seiner Biografie bereits Schlimmes erlebt hat, bedeutet, einen kleinen Wohnbereich nicht mehr verlassen zu dürfen und an jeder Tür immer wieder zurückgeschickt zu werden! Da fühlen sich die lauten Klagen über Maskenpflicht und Reiseeinschränkungen da draußen recht seltsam an….

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Natürlich war diese ganze Situation nur dadurch zu schaffen, dass alle im Team zusammengehalten haben. Ganz selbstverständlich sprangen Kollegen für diejenigen ein, die in Quarantäne mussten, stellten eigene Planungen hintenan, um die Versorgung der Bewohner zu gewährleisten. Die Reibungen in den Abläufen und die dadurch entstehenden Diskussionen haben letztendlich oft das Verständnis füreinander verbessert. Und viele von uns, Mitarbeiter wie Bewohner, sind einander näher gekommen in diesen schwierigen Zeiten.

Eine fast nicht zu bewältigende Herausforderung in den letzten Monaten stellten die täglichen Corona-Tes- tungen dar, die für alle Mitarbeiter vor jedem Dienstantritt sichergestellt werden mussten. Und das bei durch Corona eingeschränkten PersonalRessourcen. Die Pflegedienstleiterin organisierte unermüdlich notwendiges Material, stellte Pläne und Listen zusammen, koordinierte die Dienste und sprang zusätzlich immer wieder auch selbst beim Testen ein.

Wie froh waren wir alle, als wir für die Testungen Ende Januar Unterstützung von zwei Soldaten des Jägerbataillons 292 der Fürstenberg Kaserne Donaueschingen bekamen! Die beiden jungen Männer wurden im Vorfeld ihres Einsatzes intensiv in Hygienevorschriften, Testhandhabung und Auswertung eingearbeitet. Aber natürlich lösten die fremden Männer mit Uniformen unter den Schutzkitteln, deren Gesichter man hinter den Schutzmasken und Visieren nicht erkennen konnte, bei vielen Mitarbeitern zunächst etwas Unbehagen aus. Doch schon nach wenigen Tagen gehörten die Soldaten gewissermaßen zum Team. Sie waren stets freundlich, sie testeten zügig und behutsam und freuten sich mit uns, wenn wir mit negativen Testergebnissen zum Dienst antreten durften. Und die beiden jungen Männer sagten, sie fühlten sich wohl hier, machen diese Aufgabe gern. Nur ausfragen lassen sie sich nicht, nicht mal von einer Psychologin…

Aber DANKE sagen darf die Psychologin schon, im Namen des ganzen Teams: Wir sind wirklich froh, dass die beiden uns in den letzten Wochen unterstützt haben und wir freuen uns, dass wir das Glück hatten, zwei so nette Soldaten geschickt zu bekommen!

Karin Heimerdinger Psychologin im Johanneshaus

Ein Start mit Hindernissen…

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