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Spahn will Pflegekräfte aus Albanien und dem Kosovo anwerben

tigt würden. „Da werden wir auch im Ausland suchen müssen.“ Es sei kaum mehr möglich, in Deutschland ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung ohne ausländische Pflegekräfte zu betreiben.

Pflegenotstand – »Wir schaffen es eben nicht mehr«

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In Deutschland fehlen 60.000 bis 100.000 Pflegekräfte. Nachwuchsprobleme, schlechte Bezahlung und fehlende Anerkennung machen den Pflegenden zu schaffen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine spezielle Aufenthaltserlaubnis für ausländische Pflegekräfte einführen. „Ausländer, die als Pfleger arbeiten wollen, sollten für ein halbes

Jahr nach Deutschland kommen dürfen. Bedingung: Sie erhalten keinen Cent aus den Sozialsystemen und wenn sie nach den sechs Monaten keine feste Stelle als Pflegekraft haben, müssen sie wieder gehen“, sagte Heil. Wichtig sei auch, dass Deutschland „endlich ein ordentliches Zuwanderungsgesetz“ bekomme.

Heil kündigte zudem an, er wolle die Löhne von Pflegekräften bis Mitte nächsten Jahres deutlich erhöhen und einen Flächentarifvertrag in der Pflege erreichen. Zusätzlich verspricht Familienministerin Franziska Giffey (SPD) eine Ausbildungs- und Informationsoffensive zu Pflegeberufen.

Quelle: ZEIT ONLINE

Mit der Ankündigung der Bundesregierung, es Fachkräften aus Südeuropa zu erleichtern, in Deutschland zu arbeiten, wird eine im Kern alte Forderung des bpa aufgenommen. Endlich. Aber auch andere Regionen sollten in den Focus der Überlegungen rücken. So stehen auf den Philippinen Tausende hervorragend ausgebildete Pflegfachkräfte zur Verfügung, die willens und bereit sind, ihren Beitrag in Deutschland zu leisten – der Transfer scheitert jedoch in der Regel an administrativen Hindernissen. Ohne spürbare Aufstockung des Botschaftspersonals vor Ort ist eine zügige und zeitnahe Bearbeitung der Ausreiseanträge schlicht unmöglich.

Auch zur aktuellen Ankündigung, dass Deutschland „endlich ein ordentliches Einwanderungsgesetz“ bekommen müsse, hat der bpa in seinem 10 Punkte umfassenden Forderungsprogramm aus 2017 für eine gesicherte Altenpflege bis zum Jahr 2030 bereits erklärt: „Allein mit inländischen Potenzialen sowie der Digitalisierung und Robotik werden wir die Fachkräftelücke bis 2030 nicht schließen können. Deshalb fordern wir ein Einwanderungsgesetz, das mit einer Initiative der Bundesregierung zur Gewinnung von Pflegefachkräften verbunden ist. Damit wird es möglich sein, gezielt Fachkräfte aus Drittstaaten zu werben, Zuwanderung nach den Bedarfen des deutschen Arbeitsmarktes zu steuern und die bisherigen bürokratischen Hürden zu mindern. Das Gesetz muss Verwaltungsverfahren zur Anerkennung ausländischer Fachkräfte erleichtern und beschleunigen. Wir brauchen dazu eine zentrale Bundesanerkennungsstelle für Berufsabschlüsse, die als einheitlicher Ansprechpartner fungiert. Ein Einwanderungsgesetz muss bundeseinheitliche Anforderungen an die Sprachkenntnisse ebenso regeln wie kostenlose Sprachkurse an Goethe-Instituten im Ausland im Rahmen einer Anwerbungsinitiative der Bundesregierung. Die elektronische Antragstellung und das gesamte Anerkennungsverfahren müssen auch aus dem Ausland möglich werden. Für Unternehmen in Deutschland müssen transparente Übersichten aller nötigen Anforderungen und Fördermöglichkeiten bezüglich der Fachkräftegewinnung im Ausland zur Verfügung gestellt werden.“

Von 27.000 Pflegediensten und Pflegeheimen in Deutschland (Stand 2017) wird mehr als die Hälfte von größtenteils privaten mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern geführt. Ihre Zahl wächst stetig an. Sie sichern die Pflegeversorgung in der Stadt und auf dem Land, bieten zukunftssichere Jobs, tragen unternehmerisches Risiko, sorgen für Vielfalt und investieren, wo andere sich zurückziehen.

Der bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. als größter Interessenverband dieser Träger hat sich bereits 2017 zu den wichtigen Herausforderungen und Aufgaben für die Entwicklung der Altenpflege umfassend positioniert.

Den Ankündigungen Taten folgen lassen

Die Löhne von Pflegekräften bis Mitte nächsten Jahres deutlich zu erhöhen –dies ist sicher eine Ankündigung, die von Arbeitgebern wie Arbeitnehmern in der Pflege gleichermaßen bereits seit langem gefordert wurde und Hoffnungen weckt. Wie dies allerdings mit einem Flächentarifvertrag bei den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen in den Ballungszentren oder den ländlich strukturierten Gebieten in Deutschland gelingen soll, wird nicht verraten.

Der bpa Arbeitgeberverband stellt mit neu erarbeitenden Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) seinen Mitgliedsunternehmen eine arbeitsvertragliche Ordnung zur Verfügung, die sowohl den wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder als auch den sozialen Interessen ihrer Arbeitnehmer entspricht. Mit diesem AVR legt der bpa seinen Mitgliedern im gesamten Bundesgebiet nun eine tarifähnliche Regelung vor, die aus bundeseinheitlichen Mantelvorschriften und länderspezifischen Lohntabellen besteht. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Nur wenige Kilometer von Bad Herrenalb entfernt liegt, idyllisch in das Albtal eingebettet, Marxzell – eine kleine Gemeinde im nördlichen Schwarzwald. Hier, wo einst Sägewerke als Inbegriff des technischen Fortschritts im Mittelpunkt des Interesses standen, erweckt heute in einem solchen Relikt aus alter Zeit ein Museum für Technologie und Automobile besondere Aufmerksamkeit.

Wer sich nun aber eine gestylte Galerie mit technischem Equipment vorstellt, wird sich wundern. Denn hier handelt es sich um kein „aufgeräumtes Muse -

Auf 3.600 qm Fläche beherbergt das in zweiter Generation privat geführte Museum eine Auswahl an Objekten, die es ohne die Sammelleidenschaft der Familie Reichert nie in ein Museum geschafft hätten. Abenteuerlich sind die Geschichten über die Zugänge von fingerhutgroßen Raritäten, rasanten Rennwagen und richtig schweren Rangierfahrzeugen, die millimetergenau platziert heute einen wahren Schatz darstellen. Für viele Oldtimerfans ist das Fahrzeugmuseum zu einer Anlaufstelle unter Kennern und Liebhabern geworden, denn hier gibt es Sachen zu sehen und zu bestaunen, die es anderswo nicht mehr gibt. Zu den Besonderheiten gehört das Ford T-Modell von 1915, ein Rolls-Royce Phantom III, Bj. 1936, der einst Queen Mary gehörte, und ein Citroën Kégresse, von dem es weltweit nur noch drei Stück gibt. Das seltene Halbkettenfahrzeug hatte 1931 den Himalaja überquert und wurde von Bernhard Reichert (1920-1984), dem Vater der heutigen Museumsinhaber Wolfgang und Hubert Reichert, in den Vogesen entdeckt. Nach einem um“, sondern um eine liebevoll zusammengetragene Ansammlung von Raritäten, die eben sprichwörtlich dabei ist, „aus allen Nähten zu platzen“. Jeder Quadratzentimeter ist hier genutzt, um in dem mittlerweile dreistöckigen Museumsgebäude selten gewordene Dinge aufzubewahren.

Umtrunk in der hauseigenen Käserei des Besitzers erwarb er ihn für 300 Franc. In jener Zeit, als viele Vorkriegsfahrzeuge einfach verschrottet wurden, hatte er schon längst den Gedanken gefasst, „diese Schätze für die Nachwelt aufzubewahren“.

Fahrzeugmuseum Marxzell

Albtalstraße 2, 76359 Marxzell

Telefon: 07248 | 52 30 www.fahrzeugmuseum-marxzell.de täglich geöffnet von 14.00 – 17.00 Uhr

1968 eröffnete er sein privates Museum in Marxzell nur unweit von der Geburtsstätte des Automobilpioniers Carl Benz in Pfaffenrot entfernt, dessen Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1885 als erstes praxistaugliches Automobil gilt. Da auch seine Frau Klara und seine drei Kinder das Sammelfieber gepackt hatte, wurden Sonntagstouren der Familie zu Erkundungen auf Schrottplätzen umfunktioniert. Toll- kühne Bergungen, gewagte Transporte und zufällige Entdeckungen von Fahrzeugen haben dazu beigetragen, das vielfältige Spektrum des Museums zu bereichern. Sogar in Detroit entdeckte Monika, die Schwester der Museumsbrüder, ein ausrangiertes Feuerwehrfahrzeug, das nach Bremerhaven verschifft und von dort aus per Leih-LKW von Wolfgang und Hubert selbst abtransportiert wurde. sowie Kfz-Kennzeichen aus aller Herren Länder ebenso wie Kameras, Puppen, Blechdosen und Modellautos zu entdecken. Alte Alltagsgeräte, Nähmaschinen, Telefone und Morsestationen lassen Besucher staunend verweilen. Darüber hinaus sorgen Leihgaben für Ausstellungen und Oldtimerausfahrten mit Chauffeur für ein lebendiges Museum, das seine Fans beim großen Jubiläumsfest 2018 auch mit Soul und

Binnen fünf Jahrzehnten hat sich eine Sammlung von 329 Motorrädern, 250 Oldtimern, 172 Fahrrädern, 105 Trak- toren, 21 Feuerwehr-Fahrzeugen, 18 LKW’s, 11 Kutschen, acht Loks, vier Bahnen, drei Flugzeugen, zwei Panzern, einem Omnibus, einer Bergbahn und eines Hubschraubers ergeben, um nur einmal die „besonders schweren Brocken“ zu benennen. Zudem sind über 1.000 wertvolle Emaille-Werbe-Schilder

Funk-Musik von „Master“ Hope und Freunden begeisterte.

Sabine Zoller

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