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Unternehmen – Fortbildung für Leitungskräfte
from Neu Nota Bene 08
by Mateo Sudar
Am Arbeitsplatz, wo man es mit Menschen unterschiedlichster Couleur zu tun hat, ergeben sich immer wieder Herausforderungen und Schwierigkeiten im Umgang miteinander, die sich zu ernsthaften Problemen entwickeln können. Was kann eine Leitungskraft tun, wenn Mitarbeiter Aufgaben nicht erfüllen, sich nicht an Vereinbarungen halten oder das Team boykottieren?
Im „normalen“ Arbeitsalltag, so wie ihn die meisten von uns kennengelernt haben, werden Führungskräfte durch folgende Schritte ihre Macht über diese Mitarbeiter demonstrieren: Sie interpretieren das Verhalten des Mitarbeiters, machen sich Gedanken darüber, entwickeln eine Strategie zur Erreichung ihrer Ziele und stellen entsprechende Forderungen an den Mitarbeiter. Durch dieses Vorgehen entstehen oft Missverständnisse und die Fronten verhärten sich zunehmend.
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Bei einem gewaltfreien, wertschätzenden Umgang miteinander setzt die Führungskraft auf die Macht des Miteinanders zur Problemlösung: Statt zu interpretieren, spricht sie das tatsächlich beobachtete Verhalten an. Statt über Gedanken zu sprechen, redet sie von ihren Gefühlen. Statt eine Strategie zu entwickeln, wird sie sich ihrer Bedürfnisse bewusst. Und statt Forderungen zu stellen, äußert sie eine Bitte zur Erfüllung dieser Bedürfnisse. Durch diesen wertschätzenden Umgang entsteht oft eine Kooperationsbereitschaft, auf deren Basis eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.
Im Seminar „Mediatives Führen auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation“ durften Leitungskräfte aus der MHT-Gruppe im vergangenen August zwei Tage lang an der Umsetzung dieses wertschätzenden Umgangs miteinander arbeiten. Mit Katarina Sander und Christof Hatlapa, GfK-Trainer und
Mediatoren, begaben sie sich auf Entdeckungsreise zu ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen.
Sie durften zunächst einmal üben, bei persönlichen Beispielen aus ihrem Alltag genau zu beobachten statt zu interpretieren, und dann Klarheit über die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erlangen, um diese dann als Bitte zu formulieren. Ihr Gegenüber stand bei dieser Art der Kommunikation auf Augenhöhe und erhielt ebenso die Möglichkeit, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und Bitten auszusprechen.
Die Basis vieler Bedürfnisse in konkreten Situationen bilden menschliche Grundanliegen wie Wertschätzung, Zugehörigkeit, Autonomie, Respekt und die Klärung von Aufgaben, Zuständigkeiten und Rollen. In Kleingruppen konnten die Teilnehmer Klarheit über ihre eigenen wichtigsten Grundanliegen erlangen und sich darüber austauschen, wie sie sich für die Erfüllung dieser Bedürfnisse einsetzen. Dabei gilt die Grundregel, dass jeder selbst für die Erfüllung seiner Bedürfnisse verantwortlich ist!
„Wir lernten unter der sensiblen und einfühlsamen Leitung unserer Referenten die Schritte der gewaltfreien Kommunikation, uns selbst und unsere Kollegen besser kennen. Dabei entwickelten wir ein gegenseitiges Verständnis und eine Wertschätzung füreinander, die unseren alltäglichen Umgang miteinander in schöner Weise geprägt hat. Wir sind dankbar für den Raum zum Wachstum und zur Entwicklung, den wir durch dieses Seminar erhalten haben, und wir freuen uns schon auf die Fortsetzung im Herbst 2017.“ fasste eine Teilnehmerin ihre Erfahrungen aus diesem Seminar zusammen.
Ursula Dehner und Karin Heimerdinger
Herr Maier hat einen Schlaganfall erlitten. Kurz nachdem er eine neue Arbeitsstelle angetreten hatte, hat ihn dieser ereilt, ein Ereignis welches ihn aus den Bahnen seines gewöhnlichen Lebens geworfen hat. Zunächst erscheint alles nicht so schlimm, nach wenigen Tagen im Krankenhaus läuft er wieder einige Schritte ohne Hilfe und bewegt seine Arme, Hände und die Finger. Ein motorische Defizit scheint der Schlaganfall nicht mit sich gebracht zu haben.

Als fußballinteressierter Leser der Zeitung entdeckt er einen Artikel über die Nationalmannschaft, welche ihn sehr interessiert. Er beginnt zu lesen, legt die Zeitung jedoch irritiert nach wenigen Minuten beiseite – der Inhalt des Geschriebenen scheint ihm keinen Sinn zu machen.
In der Ergotherapie wird Herr Maier nach seinem Alltag in der Rehaklinik gefragt und er berichtet von der Schwierigkeit, den Sportteil der Zeitung zu lesen. Die Ergotherapeutin erhebt den Befund über die Hirnleistungen von Herrn Maier und stellt fest, er leidet an einem Gesichtfeldausfall. Ein sogenannter Neclegt ist dafür verantwortlich, dass in der linke Bildhälfte die Buchstaben und Worte nicht wahrgenommen werden.
In der Ergotherapie wird ein neuropsychologisch fundiertes Hirnleistungs-