8 minute read

Fasten

media dell’arte anlehnten. Während in den Städten vermehrt Handwerkszünfte und dort insbesondere die jungen Gesellen die Fastnacht ausrichteten, ten sie jedoch am 28. Januar 1804 wieder. Karneval war zwar wieder erlaubt, wurde jedoch als rüpelhaft angesehen und vielfach beklagt. Zu diesem Zeitpunkt tauchte – wohl nicht erstmals – der Ruf „Kölle Alaaf“ auf, und zwar als Toast-Ruf für den späteren König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen während seines Besuches in Köln im Jahre 1804. Der kölnfreundliche König erinnerte sich später bei seinem erneuten Besuch 1848 anlässlich des Beginns des Weiterbaus am Kölner Dom daran und rief zum Schluss seiner Ansprache auch „Alaaf“.

Advertisement

Das Bürgertum feierte zwar nach wie vor närrische Maskenbälle, die Straßenfastnacht war aber nahezu ausgestorben. Der Karneval in Köln, das nach dem Abzug der Franzosen seit 1815 preußisch war, wurde 1823 mit der Gründung des „Festordnenden Comites“ neu belebt und organisiert, vermehrt um die Komponente der Kritik an der (fremden) Obrigkeit: ein „kulturpolitischer Streich mit humoristischem Ambiente“.

Vor allem in Österreich, der Schweiz, dem Elsass, Bayern und Baden-Würt- übernahm im frühen 19. Jahrhundert insbesondere im rheinischen Raum das Bürgertum die Festveranstaltung, da Zünfte in der Folge der Französischen Revolution und des Einmarsches von französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte an Bedeutung verloren oder sogar aufgelöst wurden. Die französischen Besatzer untersagten in Köln die Fastnacht am 12. Februar 1795, erlaub - temberg erhielten sich ältere Formen. Besonders in Baden-Württemberg wird heute zwischen Karneval und schwäbisch-alemannischer Fastnacht unterschieden. Nachdem sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch hier der Karneval durchgesetzt hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg eine Rückbesinnung auf die alten Formen gefordert, die sich in der Gründung der Vereini- gung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte 1924 manifestierte.

Fasten damals und heute

Kurz nach der Fixierung des Karnevals im Jahr 354 gab es auch bereits vor Weihnachten eine vorbereitende vierzigtägige Fastenzeit, ähnlich der heutigen österlichen Fastenzeit nach Karneval. Sie begann am 11. November, dem Martinstag. Es galt, die vorhandenen Lebensmittel zu verzehren, die nicht „fastenzeittauglich“ waren, wie Fleisch, Fett, Schmalz, Eier und Milchprodukte. Heute beginnt die Fastenzeit mit dem Aschermittwoch. In der Nacht zu Aschermittwoch um Punkt Mitternacht endet der Karneval und es gibt an vielen Orten die Tradition, dass die Karnevalisten in dieser Nacht eine Strohpuppe, den so genannten Nubbel, als Verantwortlichen für alle Laster der karnevalistischen Tage verbrennen. Mancherorts treffen sich die Karnevalisten am Aschermittwoch noch einmal zu einem gemeinsamen Fischessen oder zu einem rituellen „Portemonnaie-Auswaschen“.

Die Bedeutung des Fastens geht heute weit über die Enthaltsamkeit oder den

Verzicht von Nahrung hinaus. Es gibt viele Wege, zu sich zu finden und sich auf Elementares zu fokussieren – der eine verzichtet auf Nahrung insgesamt, der andere nur auf Süßes oder Alkohol, wieder ein anderer legt einmal eine gewisse Zeit sein Handy zur Seite. Fasten kann die Reinigung des Körpers ebenso sein wie eine Heilkur für die Seele… red(Quellen Wikipedia)

Im Herzen von Bad Liebenzell verwirklichte Margot Wein ein nicht alltägliches Projekt. Mitten in der Kurstadt entstand eine Gläserne Manufaktur mit einem Verkaufsraum für Schokoladen und Marzipanfreunde

Margot Wein ist die Erfinderin der Schwarzwälder Kirschtorte aus Marzipan –die Marzipan und Schokoladen Manufaktur in Bad Liebenzell

Im Bereich der Schokoladenliebhaber ist Margot Wein keine Unbekannte. Vor zehn Jahren fand die leidenschaftliche Konditorin in Bad Liebenzell den richtigen Platz für eine Genuss-Oase, die ihren ganz speziellen Vorstellungen entsprach.

Die Geschäftsführende Gesellschafterin der Liebenzeller Marzipan und Schokoladen Manufaktur ist eine waschechte Schwarzwälderin und daher der Region und der Heimat mehr als verbunden. In der Kirchstrasse 2 waren die erforderlichen Räumlichkeiten vorhanden, um das Konzept der kreativen Geschäftsfrau umzusetzen. Bereits vor zwei Jahrzehnten hat die Fachfrau für süße Genüsse die im Jahr 1976 in Bad Liebenzell gegründet FrischmannMarzipan GmbH übernommen und daraus ein neues Konzept entwickelt, das mittlerweile durch die Gläserne Manufaktur zu einem besonderen Highlight für Gäste aus der Region und Besucher aus ganz Europa geworden ist. Der aus hygienischen Gründen hinter Glas stattfindende Prozess des Schokola- demachens belebt als Touristische Attraktion das Liebenzeller Stadtgebiet. Unterstützt durch eine raffinierte Videotechnik wird bei öffentlichen Führungen die Produktion von Marzipanfiguren und die aufwändige Dekoration der hausgemachten Pralinés in den Mittelpunkt gerückt und wie ein Theaterstück inszeniert.

Im stimmungsvollen Ambiente des Verkostungsraums können Gäste – vom massiven Tisch aus heimischen Holzbalken aus – verfolgen, wie aus einem Stück Marzipan ein liebenswertes Glücksschwein entsteht. Besonders deutlich ist im Verkaufsraum die liebe - volle Handschrift der kreativen Konditoren zu erkennen. Jedes Detail stimmt. Zwölf Mitarbeiter haben mittlerweile in der Manufaktur einen Arbeitsplatz gefunden.

Unverkennbar spiegeln die Produkte aus Marzipan die raffinierten und facettenreichen Details wieder, die das Produkt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene so einzigartig macht. Son- derwünsche werden prompt erledigt, auch wenn ein hellblaues Einhorn of-

Liebenzeller Marzipan und Schokoladen Manufaktur GmbH

Kirchstr. 2, 75378 Bad Liebenzell

Telefon: 07052-1670

Jeden 1. Dienstag im Monat gibt es eine öffentliche Führung um 13.30 Uhr, für Gruppen werden gerne extra Termine vereinbart. (www.liebenzeller-msm.de und www.facebook.com/Liebenzeller) dermann zugänglich gemacht. Lokal und mit vielen Facetten vertritt sie zudem die Genussregion Nördlicher Schwarzwald.

Speziell aus regionalen Zutaten hat sie eine neue Pralinensorte kreiert: Der Apfel-Birnen Trüffel besteht aus einer hellen Sahneganache und ist verfeinert mit einem Apfelbrand, selbstverständlich aus heimischem Obst von alten Streuobstwiesen, und ist, gerollt in knusprigen Mandelblättchen, einfach ein Genuss. Das Sortiment ist um- fiziell nicht im Sortiment vorhanden ist. Vom Affen bis zum Schweinchen mit Zuckerschnäutzchen haben aber alle Tiere eine wohlüberlegte Berechtigung. Spannend wird es bei den Workshops zu Kindergeburtstagen. Dann steht auch schon mal eine Spezial-Pizza aus erlesenen Schokoladenzutaten im Mittelpunkt des Geschehens.

Mit der „Liebenzeller Marzipan und Schokoladen Manufaktur“ hat Margot Wein nicht nur eine regionale Marke gegründet, sondern zudem die Kunst der handwerklichen Produktion für je - fangreich. Über 60 verschiedene Pralinensorten werden saisonal gefertigt. Darunter selbstverständlich auch Spezialitäten, die zum Schwarzwald passen. Neben Kirschwasser-Trüffel und „Schwarzwaldholz“ ist die Schwarzwälder Kirschtorte aus Marzipan ein echter „Exportschlager“. Den Klassiker unter den Torten gibt es als feines Tortenstückchen ebenso wie als ganze Torte „en miniature“ und geht als Souvenir aus dem Schwarzwald auch über den online Shop weltweit auf Reise – Marzipan sei Dank.

Sabine Zoller

Von Hasen und von bunten Eiern, vom Fasten und vom Ostern feiern

Was man unbedingt über das Osterfest wissen sollte

Wie errechnet sich der jährliche Ostertermin?

Am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ist Ostersonntag. Das heißt, der früheste mögliche Ostertermin ist der 20. März (Frühlingsanfang) – wenn an diesem Tag Sonntag und Vollmond ist.

Seit wann wird das Osterfest gefeiert?

Ostern ist das älteste Fest der Christenheit und wird seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefeiert. Der Ursprung ist das jüdische Passahfest, auf das auch die Errechnung des Ostertermins zurückgeht.

Was hat das denn mit dem Hasen auf sich?

Zur Symbolfigur der Auferstehung wurde der Hase, weil man ihm die Eigen-

Was geschah an Ostern?

Jesus wurde der Überlieferung nach an Gründonnerstag verraten und verhaftet. Er wurde verhört, aufs Schlimmste gefoltert und schließlich an Karfreitag brutal ans Kreuz genagelt. Am Ostersonntag, also am dritten Tage, feiern die Christen die Auferstehung Jesu.

Wer fand das leere Grab, gibt es Zeugen?

Nachdem fast alle Jünger vor Angst das Weite suchten, machten sich drei Frauen – darunter Maria Magdalena – auf den Weg, den Leichnam nach jüdischer Tradition zu salben. Sie fanden das Grab leer. Jesus erschien den Frauen und fragte, warum sie den Lebenden unter den Toten suchen. Er gab ihnen den Auftrag, den Jüngern die freudige Botschaft der Auferstehung zu übermitteln.

Warum ist der Sonntag der erste Tag der Woche?

Eigentlich heiß es doch: „Am siebenten Tage sollt ihr ruhen“. Der siebente Tag ist aber in der jüdischen Tradition der Sabbat (Samstag). Laut Evangelium fand die Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche statt. Aus diesem Grunde legte die Christenheit ihren Ruhetag vom siebenten auf den ersten Tag der Woche. In vielen Kalendern ist das auch heute noch so: Die Woche beginnt mit dem Sonntag.

Aus welchem Grund feiern wir Fastnacht, Karneval, Fasching?

Die Fastenzeit vor Ostern, auch Passionszeit genannt, dauert vierzig Tage. In dieser Zeit wird an das Leiden Jesu erinnert und Einkehr gehalten. Man hält sich mit den Genüssen zurück und schaft zuerkannte, nie zu schlafen. Er hat keine Augenlider und schiebt aus diesem Grund seine Pupillen im Schlaf nach oben. fastet. Diese Zeit beginnt nun also vierzig Tage vor Ostersonntag, nämlich an Aschermittwoch. So hat es sich im Laufe der Jahrhunderte eingebürgert, vor der Zeit des Verzichtes noch einmal kräftig auf den Putz zu hauen. Fastnacht eben!

Warum hat das Ei zu Ostern eine ganz besondere Bedeutung?

Das Ei gilt als Zeichen des Lebens. Im Christentum wurde es zum Zeichen des neuen, von Gott kommenden Lebens. Vielfach wurden in früheren Zeiten die Pacht und der Zins vom kleinen Mann mit Eiern bezahlt. Die üblichen Fälligkeitstermine waren der 11. November (Martini) und das Osterfest.

Der Frühling. Eine Zeit des Neubeginns und der Reinigung. Zumindest war das bei uns zuhause so. Sobald die ersten warmen Strahlen durch unsere Fenster schienen, wurde der Schlachtruf zum Frühjahrsputz ausgestoßen! Dann wurden alle Putzmittel, die man mal aus schlechtem Gewissen oder kurzlebiger Motivation gekauft hatte, hervorgekramt und die Wohnung auf den Kopf gestellt. Die Böden wurden gesaugt und gewischt, die Teppiche ausgeklopft, die Küche auf Hochglanz poliert, die Fensterscheiben von innen und außen gereinigt, das Bad wurde industriell entkeimt und die Vorhänge aus dem ganzen Haus gewaschen.

Abends war man mehr als erledigt. Man hatte Muskelkater an Stellen, die man vorher nicht einmal kannte und die Hände waren wund vom Schrubben und zu viel Putzmittel. Aber man fühlte sich fantastisch. Man fühlte sich leicht, als wäre der ganze Schmutz des Winters, des ganzen letzten Jahres abgewaschen worden und man beginne jetzt von neuem (nach der obligatorischen Belohnungsdusche für das müffelnde Selbst, natürlich).

Als Kind macht man da halt mit, weil die Erziehungsberechtigten einen entweder zwingen oder man mit Ihnen gerne gemeinsam etwas macht, was Ihnen wohl wichtig ist. Man versteht noch nicht, warum man diesen Neubeginn braucht, es ist doch alles so wunderbar spannend und selbstbestimmt als Erwachsener. Jetzt, in meinen Mittzwanzigern, verstehe ich dieses Bedürfnis nach einem sauberen Neuanfang durchaus.

Aber woher kommt eigentlich diese Assoziation des Frühlings mit dem Neubeginn?

Nehmen wir einmal Ludwig Uhlands Gedicht „Frühlingsglaube“: Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden.

O frischer Duft, o neuer Klang!

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Tal: Nun, armes Herz, vergiss der Qual! Nun muss sich alles, alles wenden.

Schon bei ihm war das Erwachen des Frühlings ein Aufruf zur Wende. Sei es ein neuer Vorsatz, den man endlich umgesetzt hat, ein neuer Job, neue Möbel oder eine neue Liebe. Und hier wären wir wieder. Bei dem Thema, das sich durch alle anderen Themen zieht. Die Kraft, die alles durchströmt, und, je mehr ich mich damit auseinandersetze, hinter allem steckt.

Nehmen wir allein die griechische Mythologie. Ich liebe einfach den ersten Satz in der Schöpfungsgeschichte: „Am Anfang war das Chaos…“. Aus dem Chaos entstand Gaia, die Erde, und Ura- nos, der Himmel, Tartaros, die Dunkelheit/die Nacht, und natürlich der Tag. Als Gaia dann anfing, die Erde zu gestalten, gebar sie als Erstes die Liebe, um die Schönheit in die Welt zu bringen. Natürlich gestaltete sie noch etwas mehr und so entstand die Welt, wie wir sie heute kennen, mit Gaia als Erdmutter und später dann Zeus und seiner Familie auf dem Olymp.

Eine von Zeus Schwestern, Demeter, war für die Fruchtbarkeit auf der Erde verantwortlich, dafür dass alles wuchs und gedieh. In der damaligen Zeit herrschte noch immerwährender Sommer auf der Erde. Demeter hatte eine Tochter, Per- sephone, die der junge, strahlende Frühling selbst war. Dies blieb dem Gott der Unterwelt, Hades, nicht verborgen. Er verliebte sich in sie und, da er sich nicht anders zu helfen

This article is from: