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Der singende Jazzbass des Eberhard Weber

und wie sich mit einem Schlag alles änderte

Von Wolfgang Waldenmaier

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Als Eberhard Weber am 23. April 2007 mit dem Taxi zur Abklärung einer wenige Stunden zuvor (während einer Konzertprobe) aufgetretenen Einschränkung seiner Feinmotorik in die Berliner Charité fuhr, ahnte er noch nicht, dass dies das Ende seiner Karriere als aktiv spielender, weltweit bewunderter Musiker sein sollte. Diagnose: Schlaganfall. Der aus der Württembergischschwäbischen Region stammende Jazzpionier beschreibt diese einschneidenden Tage und Wochen eindringlich in seiner in diesem Jahr veröffentlichten Autobiographie „Résumé“. Und genau in diesem Jahr 2015 feierte Weber und mit ihm die gesamte Jazzwelt seinen 75. Geburtstag.

Eberhard Weber begann seine Karriere als Profimusiker Ende der 1960er Jahre in Stuttgart. Gemeinsame Projekte mit Wolfgang Dauner, Volker Kriegel oder George Gruntz markierten den Beginn seines steilen Aufstiegs zum begehrten Sideman in Jazzkreisen. Im Laufe der Zeit war es Weber jedoch ganz und gar nicht genug, lediglich als „Rhythmusknecht“ zu dienen und der jeweiligen

Combo „nur“ die Basis für diverse Soli bieten zu müssen. Er experimentierte mit seinem Instrument, ließ (wie bei einem Cello) eine fünfte Saite aufbauen, veränderte die Stimmung und erreichte damit die Möglichkeit, auch in höheren Lagen solistisch tätig zu werden. Durch den Wechsel zu einem speziell nach seinen Plänen gebauten E-Bass, entstand dieser typische Eberhard-Weber-Sound: Der singende Bass. Dass der Bass im Jazz heute als vollwertiges Soloinstrument gesehen und anerkannt wird, ist nicht zuletzt das Verdienst des nimmermüden Jazzpioniers aus dem Schwabenland.

Im Jahre 1973 veröffentlichte Eberhard Weber seine erste Schallplatte unter eigenem Namen: „The Colours Of Chloe“. Er erreichte mit dieser Veröffentlichung weltweite Beachtung und erhielt dafür im selben Jahr den „Großen Deutschen Schallplattenpreis“, vergeben durch die

Deutschen Phonoakademie. Neben der Gründung seiner eigenen Formation

„Colours“ war Weber an den verschiedensten Projekten der deutschen und internationalen Jazzszene beteiligt. In den 1970er Jahren war er Gründungsmitglied des „United Jazz & Rock Ensembles“, bei dem die Creme de la Creme des europäischen Jazz neue Maßstäbe setzte. Unter anderen spiel- ten dort Albert Mangelsdorff (Posaune), Volker Kriegel (Gitarre), Barbara Thompson und Charlie Mariano (beide Saxophon). Eine Möglichkeit, seine eigene Vorstellung von einem solistischen Bass zu verwirklichen, fand Eberhard Weber als Mitglied der Jan Garbarek Group. Genau dort war er, neben seinen eigenen Projekten, bis zu dem Ereignis im April 2007 ein fest integriertes und kreatives Bandmitglied.

Am Tag, als sich dann – wie man in diesem Fall durchaus sagen kann – mit einem Schlag alles änderte, befand sich der Künstler also auf dem Weg in die Berliner Charité. Wie geht einer mit einem solchen Schicksalsschlag um, wie realisiert das jemand, für den plötzlich ein Großteil seines Lebensinhalts wortwörtlich nicht mehr „greifbar“ ist? Nun, Eberhard Weber berichtet selbst, dass er die Tatsache der dauerhaften Behinderung zuerst überhaupt nicht in Erwägung zog. Weber drängte es ausschließlich, zu erfahren, wie lange man denn in der berühmten Charité benötigte, um das wieder hinzubiegen. Die Tour mit der Jan Garbarek Group war schließlich in vollem Gange. Während der Jazzbassist in der Notaufnahme saß, hatte das Konzert bereits begonnen – oder wurde es eventuell abgesagt? Eberhard Weber erfuhr es erst später: Die Kollegen spielten ohne ihn, ersetzten ihn so gut es eben ging durch verschiedene Kunstgriffe aus der Trickkiste. Die Tour lief ohne den Bassisten weiter und, weil Weber – der Weltstar an seinem Instrument – nicht mehr dabei war, gaben Teile des Publikums sogar ihre Tickets zurück.

Die Tour endete ohne Eberhard Weber im Dezember 2007 und die Garbarek Group nahm sich anschließend (voll und ganz nachvollziehbar) einen neuen Bassisten an Bord. Das Ende einer Karriere am Bass, die ihres gleichen sucht. Wie geht man damit um? Was jetzt? Diese Fragen stellen sich selbstver- ständlich und bedürfen unaufschiebbar (aber nicht übereilt) einer adäquaten Antwort.

Es ging weiter! Weber nahm sich für seine beiden zuletzt erschienenen Platten, „Résumé“ (2012) und „Encore“ (2015), ausgedehnte Bass-Solo-Sequenzen aus früheren Aufnahmen und schuf daraus mit Hilfe von Jan Garbarek (Saxophon) und Michael DiPasqua (Schlagzeug) neue Kompositionen. Damit erntete er sowohl bei der Musikkritik als auch bei seinen Fans große Begeisterung. Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag erschien mit „Resumé“ seine Autobiographie, in der er seine Karriere noch einmal Revue passieren lässt, und – das kennt man von ihm – mit kritischen Anmerkungen über die Jazzszene kei- nesfalls geizt. Den ECHO für sein Lebenswerk erhielt Eberhard Weber im Mai 2015.

Mit eigenen Worten beschreibt er die Situation wie folgt: „Ich kann nicht Bass spielen. Aber ich weiß wie’s geht!“

Pflege bei Schlaganfallpatienten in der geriatrischen Rehabilitation der Johannesklinik Bad Wildbad

Die pflegerische Versorgung von Schlaganfallpatienten gehört zu den größten Herausforderungen und verantwortungsvollsten Aufgaben in der Behandlung geriatrischer Patienten.

Im Gegensatz zu Patienten mit Frakturen oder nach Operationen sind Schlaganfallpatienten meist in den Aktivitäten des täglichen Lebens viel stärker eingeschränkt. Dies betrifft insbesondere Funktionen, die für uns als Menschen besonders wichtig sind: Schlucken, Sprechen, Bewegen oder auch Kontinenz.

Bedingt durch diese Ausfälle leiden Schlaganfallpatienten besonders stark an ihrer Erkrankung, was häufig zu Depressionen führt, auch weil Hoffnung und Perspektiven für die Zukunft fehlen.

Da in der Regel jeder Schlaganfallpatient unterschiedlich betroffen ist, ist stets eine auf seine Wünsche und Bedürfnisse abgestimmte Behandlung erforderlich. Nach Erhebung der Pflegeanamnese werden gemeinsam mit dem Patienten Ziele vereinbart und diese durch individuelle auf den Patienten abgestimmte pflegerische Maßnah- men erreicht. Hierzu gehören auch kinästhetische und neurophysiologische (Bobath) Behandlungsmethoden.

Hauptziel ist die Verbesserung der Alltagskompetenzen und die Reintegration in die frühere häusliche Versorgung. Um dies zu erreichen kümmert sich das Team der Johannesklinik auch um die spätere Weiterversorgung und schult Angehörige in pflegerischen Maßnahmen.

Enisa Sakonjic Pflegedienstleitung in der Johannesklinik Bad Wildbad

Enisa Sakonjic arbeitet seit 1995 in der Johannesklinik, die ehemals in Bad Liebenzell beheimatet war und 2000 an ihren heutigen Standort in Bad Wildbad verlegt wurde. Seit 1998 ist sie als Pflegedienstleitung in der Johannesklinik tätig.

Ihre Ausbildung als Krankenschwester und Hebamme hat sie im April 1989 an der Universitätsklinik in Ljubljana erfolgreich abgeschlossen und dort die ersten Jahre gearbeitet. 1993 zog sie in den Nordschwarzwald und spezialisierte sich seither auf die Behandlung geriatrischer Patienten.

Nach entsprechender Weiterbildung ist Enisa Sakonjic auch für das Qualitätsmanagement und die Wundversorgung in der Johannesklinik zuständig. Zudem ist sie Mitglied der Klinikleitung und für die Dienstplangestaltung aller Abteilungen verantwortlich.

Am 5. Und 6. Dezember 2015 fand zum dritten Mal in Bad Wildbad der Winterzauber im Kurpark statt – weit über 10.000 Besucher waren begeistert von diesem stimmungsvollen und etwas anderen Weihnachtsmarkt sagte im Gespräch mit nota bene Manfred Preuss, Erfinder des Winterzaubers und für die MHT mit den Johanneseinrichtungen verantwortlich für Organisation und Ablauf des Weihnachtsmarktes im Kurpark von Bad Wildbad. „Die Kombination eines eher nostalgisch anmutenden Angebots mit edlem Handwerk und erlesenen, handgefertigten Gegenständen in liebevoll geschmückten Holzhütten mit einem umfassenden kulturellen Angebot sowie der begeisternden Illumination des

Wir haben der Menschen

Marktplatztes selber wie auch des Kurparks darum herum spricht die Menschen offenbar in besonderer Weise an. Wir sind stolz und glücklich, dass sich unsere Visionen für einen derartig verträumten und romantischen Weihnachtsmarkt so eindrucksvoll durchgesetzt haben.“

Preuss lobte die verlässliche Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Wildbad und der Touristik GmbH: „Auch wenn der ganz große Teil der Arbeit bei uns

haben die Herzen

Menschen erreicht …

liegt, wissen wir alle, dass keiner von uns eine solch beeindruckende Veranstaltung alleine auf die Beine stellen könnte.“ Diese Kooperation zwischen Öffentlicher Hand und einem sozial engagierten Privatunternehmen, aus der letztlich auch ein touristisches Highlight für den Standort Bad Wildbad entstanden ist, nannte Preuss „wohl recht einmalig in Deutschland“.

In besonderer Weise dankte er dem engagierten Team aus Technik und Haus- wirtschaft, das jedes Jahr aufs Neue in der Vorbereitung und im Aufbau nicht zuletzt auch eine enorme logistische Herausforderung zu bestehen hat. Weitere 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanneshäuser waren im gastronomischen Bereich des Winterzaubers aktiv – an den Ständen des MHT – Caterings im Freien ebenso wie im Kurparkrestaurant, das während der Veranstaltung als Weihnachtscafé in Eigenregie bewirtschaftet worden ist. „Das Engagement der beteiligten Mitarbeiter und deren erkennbare Freude an diesem Gemeinschaftswerk waren großartig und haben mich tief berührt.“

Mit knapp 60 Weihnachtshütten habe man den Winterzauber erneut ein wenig erweitert und dabei besonderes Augenmerk auch auf eine weitere Steigerung der Qualität des Angebots gerichtet. „Wenn sie mit über 110 Anbietern im Kontakt sind, ist das nicht immer einfach.“ Dieser Weg soll behutsam weiter gegangen werden, an dem Konzept eines nostalgischen Marktes ohne Rummel und lautem Getöse werde man festhalten. Dass erstmals auch der Glaspavillon des renovierten Königlichen Kurtheaters für einige geschützt im Innbereich stehende Hütten einbezogen werden konnte, nannte Preuss einen großen Gewinn.

Die kulturellen Angebote mit den verschiedenen Orchestern auf der Bühne des Musikpavillons, den Voices und Cantores Badenses in der Englischen Kirche oder auch dem Mandolinenorchester und den unterschiedlichen musikalischen Darbietungen im Weihnachtscafé gäben dem Winterzauber eine besondere Note, die von den Be - suchern sehr geschätzt werde. Natürlich durfte in diesem Jahr auch ein besonderes Puppenspiel mit der kleinen Nikolausfeier für die Kinder in der Englischen Kirche nicht fehlen.

Preuss wies auch darauf hin, dass die Gäste des Winterzaubers inzwischen nicht mehr nur aus der direkten Umgebung Bad Wildbads kommen: „Der

Besucherzustrom hat uns überwältigt. Nach dem letzten Jahr hatten wir nicht geglaubt, dass es nochmal eine Steigerung geben könnte. Und da auch die Aussteller mit ihrem Geschäft zufrieden waren, können wir erfreut feststellen – der Winterzauber ist erwachsen geworden. Dies ist uns allen eine große Verpflichtung für das nächste Jahr.“ red

Das MHT-Team hat in der diesjährigen Vorweihnachts- und „Vor-Winterzauber-Zeit“ überlegt, neue Wege im Marketing zu gehen und das Internet stärker in den Fokus zu rücken. Zielsetzung war es, die zwischenmenschlichen Interaktionen zu fördern, noch mehr Menschen auf den Winterzauber aufmerksam zu machen und bereits vor der eigentlichen Veranstaltung Vorfreude auf den gemeinsamen Event zu schaffen.

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