Kartefakt Virtual 16

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JANUAR

01/2010

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16

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0946-3534


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Ausgabe 16 Januar 2010 3. Jahrgang ISSN 0946-3534

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Der Jahreswechsel steht im Zeichen der Erweiterungen und der kommenden Turniere: Magic springt in eine neue Extended-Season, und Zendikar mischt auch die Decks in diesem kartenreichsten aller Formate auf. Bei Pokémon ist in der Erweiterung Ultimative Sieger das Drachen-Pokémon »Knakrack« der große Star, bei Yu-GiOh gibt es mit Zwillingsmonstern und Zombies neue Themendecks dank Stardust Overdrive. Und World of Warcraft belohnt die treuen Einwohner Azeroths mit der (mehr lesen) neuen Expansion Krieg der Geißel ... www.kartefakt.de/virtual

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News & Rezensionen World of Warcraft: Krieg der Geißel 4 Bakuran: Bakugan Battlebrawlers für PS3 und Xbox 9 Pokémon: Die WM-Decks 2009 14

Spielertraining Pokémon: Das »Knakrack«-Deck Yu-Gi-Oh: Das Zwillingsmonster-Deck Yu-Gi-Oh: Licht und Finsternis - das Zombie-Deck Magic: Erfolgreich gegen das Jund-Deck Magic: Die Topdecks für die Extended-Season

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Turnierspiel World of Warcraft: Realm Championship Season 4 World of Warcraft Mini: Dunkelmond Amsterdam World of Warcraft Mini: Die erste Weltmeisterschaft

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Krieg der Geißel ermöglicht starke neue Decks für World of Warcraft

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Zwillingsmonster und Zombies zeigen, dass japanische YuGi-Oh-Spieler größere Risiken eingehen

Kolumnen Offizielle Amigo-Kolumne: Newsticker und Turniere

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ie jüngste World of WarcraftErweiterung Krieg der Geißel wirbelt mit Hilfe ihrer Neuerungen das Metagame ordentlich durcheinander. Offenbar eindeutig geht die Schreckensherrschaft von »„Schwarzes Eis“ Zischfrost« zu Ende, denn einige der neuen Karten ermöglichten brandneue Decks, die es ordentlich in sich haben und die gerade kleine Magier vernichten.

Hoch zu Ross Ein neuer Verbündetentyp sind die Reittiere (Mounts). Diese können weder angreifen noch angegriffen werden. Es scheint, als hätten sie keinen größeren Einfluss auf das Spielfeld. Die-

ser Eindruck täuscht allerdings, denn sie können ihrem Reiter einen erheblichen Vorteil verschaffen. Zunächst einmal erlaubt es jedes Reittier, Questen etwas günstiger abzuschließen. Darüber hinaus triggert noch eine Kraft, nachdem eine Ressource offen platziert wurde. Das stärkste der bisher erschienenen Reittiere ist »Großer Elekk«. Das Reittier der Draenei hat einen ähnlichen Effekt wie die Volkskraft Anspornende Präsenz: Wird eine Ressource offen platziert, so fügt der Held in diesem Zug immer zwei zusätzliche Schadenspunkte zu. Da sich dies nicht nur auf Schaden bezieht, der durch Fähigkeiten angerichtet wird, sondern insbesondere auch auf Kampfschaden, erhalten alle Draenei-Decks so einen ordentlichen Push. Die stärkste Karte des neuen Sets ist »Todeswunsch«. Diese andauernde Fähigkeit, die ausschließlich Furor-Kriegern zugänglich ist, kann erschöpft werden, um allen Helden im aktuellen Spielzug +3 ANG zu geben. Was sich wie ein symmetrischer Effekt liest, ist tatsächlich einseitig. Sollte der Gegner Verbündeten einsetzen, so kann man diese Zug um Zug mühelos mit dem eigenen Helden umrennen, während der gegnerische Held nicht von den zusätzlichen Angriffspunkten profitiert. Will man mit eigenen Verbündeten Schaden anrichten, so nutzt man »Todeswunsch« erst, nachdem man alle Verbündeten in den gegnerischen Helden geschickt hat, und umgeht so erneut den Nachteil.

Neue Kleider Mit »Schienbeinschützer des uralten Bösen« gibt es zudem noch die perfekte Unterstützungskarte für das Deck. Diese Stiefel können nicht nur drei Schaden verhindern, sie lassen

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den eigenen Helden auch wieder bereit werden, nachdem mit ihnen Schaden verhindert wurde. So lassen sich pro Spielzug schon mühelos zwei gegnerische Verbündete abtauschen, und man kann den eigenen Vorteil nach und nach ausbauen - ganz ohne weitere Karten. Um die offensiven Qualitäten weiter zu verbessern, gibt es »Schneide des Vergessens«. Diese Zweihandwaffe betritt für vier Ressourcen die eigene Spielfeldseite und erhält umgehend 5 +1 ANG-Marken. Zwar verliert sie zu Beginn jedes folgenden Zuges eine Marke, doch da die meisten Waffen nach zwei bis drei Runden sowieso vom Feld geräumt werden, kann man die gute Waffe beruhigt spielen. Will man es noch etwas explosiver haben, so bietet sich auch die neue Waffe aus dem Schatzkarten-Pack zum neuen Naxxramas RaidDeck, »Betrayer of Humanity«, an. Diese betritt zwar erst in Runde sechs das Spielfeld, dafür kommt sie aber mit eindrucksvollen 10 ANG bei Zuschlagkosten von nur einer Ressource daher. Als zusätzliche Kosten muss man dafür beim Ausspielen der Waffe einen Mensch oder Orc zerstören, den man kontrolliert. Diesen Nachteil kann man allerdings mühelos mit »Rekonstruieren« umgehen, einer neuen Fähigkeit für den Krieger, die die Waffe vom Friedhof aufs Spielfeld zurückholen kann.

Furore All diese neuen Karten erlauben es, viele verschiedene Varianten von Decks um den FurorKrieger zu bauen. Steht man weniger auf explosive Ansätze, so kann man hier auch mühelos ein sehr kontrolllastiges Deck erstellen, das vor allem von den neuen Stiefeln profitiert. Ein mögliches Deck stellen wir im Kasten rechts vor. Oliver Gehrmann b

Furor-Krieger Deck Held: Fillet, außerordentlicher 12 Verbündete 4x Dimzer der Kniezerschmetterer Taschenspieler 3x Weldon Barov 18 Fähigkeiten 3x Adam Eternum 4x Todeswunsch 2x Pappy Eisenbann 3x Blutiges Ritual 4x Rekonstruieren 15 Ausrüstungen 4x Durchbohren 3x Schienbeinschützer 3x Beendender Ruf des uralten Bösen

4x Plattenarmschienen des Wächters 4x Glanz des Verteidigers 4x Schneide des Vergessens 15 Ressourcen 4x Auge des Sturms 4x Eine Frage der Fressgier 3x Bann der Illidari 2x Der endgültige Schlag 2x Corkis Lösegeld

Dieses Furor-Krieger Deck baut auf die neuen Karten aus Krieg der Geißel: »Todeswunsch«, »Schienbeinschützer des uralten Bösen«, »Rekonstruieren« und »Schneide des Vergessens«. Durch »Todeswunsch« ist man flexibel in der eigenen Spielgestaltung, da man gegen Decks voller Verbündeter abtauschen gehen und gegen Stand Alones mühelos ins Damage Race eintreten kann. Durch die »Plattenarmschienen des Wächters« kann man vom ersten Spielzug an Schaden herausnehmen, so dass selbst extrem schnelle Decks Schwierigkeiten haben werden, den Krieger rechtzeitig kleinzukriegen. Bei den eigenen Verbündeten geht ebenfalls Qualität vor Quantität. »Fillet« erlaubt als Gnom Zugriff auf den extrem spielstarken »Dimzer der Taschenspieler«, der immer dann Kartenvorteil erarbeitet, wenn ein eigener Verbündeter das Spielfeld betritt. »Adam Eternum« stellt im Grunde eine Gewinnoption in sich dar, da er gemeinsam mit »Auge des Sturms« jeden gegnerischen Removal ins Leere laufen lassen kann, indem er sich durch seine eigene Kraft bis zum Beginn des nächsten Zuges aus dem Spiel entfernt. »Weldon Barov« ist eine Absicherung gegen jede Form eines offensiven Decks, und »Pappy Eisenbann« fungiert als vielseitiger Removal, der einige Decks im Alleingang besiegt. Alternativ kann man gegnerische Ausrüstungen und Fähigkeiten auch mit »Glanz des Verteidigers« zerstören, wobei man die gute Waffe über »Rekonstruieren« auch vom eigenen Friedhof zurück aufs Feld beordern kann, um noch eine weitere gegnerische Bedrohung auseinanderzunehmen. Insgesamt spielt sich das Deck sehr stabil und kann gerade neueren Spielern helfen, einen guten Einstieg zu finden. Passt man es an den eigenen Spielstil an, kann man damit nicht nur viel Spaß haben, sondern auch viele Siege erringen.

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ie Realm Championship Season 4 in Wuppertal markierte den Abschluss des Turnierjahrs 2009. Nachdem die deutsche Spielerschaft auf der Weltmeisterschaft in Houston - mit Ausnahme von Jan Palys, der sich den Titel “Player of the Year” sichern konnte - weniger erfolgreich abgeschnitten hatte, wollten viele der besseren Spieler sich ein letztes Mal beweisen.

Anspruchsvoll Nach vier Runden im Constructed Format mussten sich die Teilnehmer drei weitere Runden lang im Draft beweisen, bevor das Event in den Top 8, die wiederum im Constructed ausgetragen wurden, seinen Abschluss fand. Darüber hinaus waren durch die Zusammenlegung der Realms nicht nur Spieler aus Deutschland, sondern auch Schweizer und Österreicher teilnahmeberechtigt. Über 70 Spieler kamen, was et-

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was hinter den Erwartungen zurück blieb. Wahrscheinlich hat das Format viele WoW-Freunde enttäuscht, denn unglücklicherweise erschien das folgende Set Krieg der Geißel erst später, so dass in Wuppertal zahlreiche Decks zum Einsatz kamen, die beispielsweise in ähnlicher Form auch auf der Deutschen Meisterschaft im August schon gespielt wurden. Überraschend war vor diesem Hintergrund, was für Decks unter die Top 8 kamen, denn der Allianz-Magier »„Schwarzes Eis“ Zischfrost« war hier zur Abwechslung mal nicht vorherrschend. Die vier Horde-Decks teilten sich auf zwei »Kil’zin von den Blutskalpen« Rush-Decks, ein Stand Alone Schurken-Deck rund um »Daspien Klingentänzer« sowie ein Control-Hexenmeister rund um »Kileana das Inferno« auf, während die Allianz durch die Krieger »Emmi Sprenkelschlag« und »Chloe Mithrilbolzen«, den Magier »Nicholas Merrick« sowie die Schurkin »Ressa Schattenschimmer« vertreten wurde. Ein abwechs-


lungsreiches Feld also, in dem am Ende der zweimalige Deutsche Meister Jonas Skali mit seiner Umsetzung einer Idee aus dem Block die Nase vorn behielt (eine genauere Erläuterung seines Decks gibt es im Kasten unten). Ein geglückter Abschluss des Turnierjahrs für Jonas, der dadurch kurz vor Weihnachten doch noch einen Titel errungen hat. Oliver Gehrmann b

Jonas Skali Gewinner Realm Championship Wuppertal Held: Nicholas Merrick 27 Fähigkeiten 4x Ewige Kälte 4x Verspröden 4x Blizzard 4x Der Geschmack von Arkanem 3x Missglücken 4x Druckwelle 4x Zauberunterdrückung

16 Verbündete 4x Urahnin Achillia 4x Mikael der Unverblümte 4x Adam Eternum 4x Myriam Sternenrufer 1x Ausrüstung 1x Arkanitdrachling 16 Ressourcen 4x Auge des Sturms

4x Gesucht: „HOGGER“ 3x Corkis Lösegeld 3x Des einen Draeneis Plunder... 2x Finkle Einhorn, zu Euren Diensten! Side Deck 2x Metallwandlung 2x Pappy Eisenbann 2x “Verschrotter“ Eisenbann 2x Terokks Schattenstab 2x Einäscherung

Jonas’ Gewinnerdeck ist eine hervorragende Umsetzung einer im Block Constructed entstandenen Idee in das normale Constructed. Genau wie im Block macht man dem gegnerischen Helden vor allem mittels »Ewige Kälte« Schaden, während »Adam Eternum« und »Myriam Sternenrufer« den Druck zusätzlich erhöhen. Die Angriffsbemühungen des Gegners vereitelt man bevorzugt über »Blizzard«, alternativ eignet sich auch »Verspröden«, die außerdem die Schlüsselkarte gegen Stand Alones ist - so gab sie im Finale den Ausschlag zu Jonas’ Gunsten. Unterstützt wird diese Kernstrategie von vielen weiteren günstigen Karten, die hervorragende Synergien mit den bereits erwähnten Karten aufweisen. So erhöht »Urahnin Achillia« den Effektschaden durch ihre “Anspornende Präsenz” um jeweils einen Punkt, während »Mikael der Unverblümte« nicht nur jeglichen Rush-Strategien in die Suppe spuckt, sondern auch den Schaden auf dem gegnerischen Helden erhöht, falls dieser angegriffen hat, um den durch »Ewige Kälte« verursachten Schaden zu minimieren. Die Ressourcenbasis ist ebenfalls auf den Rest des Decks abgestimmt, so dass diese interessante Entwicklung in Jonas’ Händen zu einer unbezwingbaren Einheit wurde.

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Höh erneut ganz oben

Mörderische Mortimers WoW Miniaturen: Der Dunkelmond-Jahrmarkt Amsterdam

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Der Meister Hans Joachim Höh arbeitet als Mentor am Institut für Philosophie in Bochum und schreibt seine Doktorarbeit über Bedeutungstheorie. Höh gewann mit fast der gleichen Armee die erste Deutsche Meisterschaft im WoW-Miniaturenspiel. Unter Sammelkarten-Spielern ist Höh als versierter Turnierspieler bekannt. So nahm er mehrmals an der Magic-Pro Tour teil, spielte erfolgreich das VS-System und das The Spoils TCG. Jetzt haben die Minis seine Begeisterung geweckt. Höh sagt selbst: “Das Spiel macht viel Spaß, ist relativ intuitiv zu lernen und bietet viele strategische Möglichkeiten.”

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er Dunkelmond-Jahrmarkt in Amsterdam war das letzte große internationale Turnier vor der Weltmeisterschaft im World of Warcraft-Miniaturenspiel (WoWM). Etwa 60 WoWM-Strategen wollten in zwei Qualifikationsturnieren die erforderlichen drei oder vier Siege ergattern, um sich einen Platz in der Hauptrunde zu sichern. Für das Main Event waren auch qualifiziert der Deutsche Meister Hans Joachim Höh (in den Qualifikationsturnieren spiele er 3-1 und 4-0), der Deutsche Vizemeister Carsten Schmidt und der Dunkelmond-Zweite aus Boston, Michael Pozsgay. Die »Mortimer«-Teams tauchten im Hauptturnier insgesamt sechs Mal auf. Sie waren damit nicht nur die am häufigsten gespielte Armee, sondern auch die erfolgreichste - alle sechs Mortimer-Trios kamen in die Top 8. Ungeschlagen setzte sich Hans Joachim Höh mit einem beachtlichen 7-0 durch. Er gewann viele Mirror-Matches, darunter auch das Finale gegen Michael Pozsgay. Oliver Schmidt und Christof Schilling belegten den dritten und vierten Platz. Alle Top 4-Spieler stammen aus dem gleichen Team und haben sich gemeinsam auf das Turnier vorbereitet. Seine Taktik im Mortimer Mirror-Match beschreibt Hans Joachim Höh so: “Zuerst beschwören beide Spieler ihre »Jhuroons«. Dann muss man die gegnerischen »Jhuroons« töten, da die sonst viel Schaden auf die Mortimers machen und im Weg sind. Wir hatten drei Mal »Corruption« dabei, um die »Jhuroons« sicher und schnell tot zu bekommen, bevor sie zum zweiten Mal angreifen können. Ansonsten geht es um die Positionierung auf der Karte: Unser Plan war, um die Mitte zu kämpfen. Dann erzielt man jeweils drei Siegpunkte bei Tick 5 und 10, damit man die restlichen zum Sieg benötigten zwölf Punkte durch das Ausschalten der feindlichen »Mortimers« noch vor Tick 15 schaffen kann. Wenn das nicht gelingt, muss

man bei Tick 15 noch mal Siegpunkte einfahren. Die Züge, die man zwischendurch machen muss, sind unterschiedlich und sowohl vom gegnerischen Spielstil als auch den aktuellen Lebenspunkten aller Figuren abhängig. Da spielt man sozusagen Schach. So gewinnt meistens der bessere Spieler“. Carsten Pohl b mit Dank an Hans Joachim Höh

Hans Joachim Höh Mortimer (18 Ehre) Figuren 3x Mortimer the Malign Aktionsleisten-Karten (ABCs) 3x Summon Jhuroon 3x Corruption 2x Curse of Agony 1x Curse of Weakness Obgleich man dreimal die gleiche Figur - die starke Promo »Mortimer the Malign« - einsetzt, ist diese Armee, die schon die Darkmoon Faire in Boston und die Deutsche Meisterschaft dominiert hat, sehr vielseitig. Das Hexenmeisterteam soll den Gegner mit Pets und Flüchen unter Druck setzen und dabei möglichst außerhalb der Reichweite von Gegenangriffen bleiben. Zum einen helfen dabei die »Jhuroon«-Pets, die feindliche Charaktere beschäftigen. Zum anderen können sich die Hexer mit ihrer Fähigkeit Demonic Circle (Dämonischer Zirkel) schnell außer Reichweite teleportieren. Dank ihrer Gesundheit von 9 halten die »Mortimers« auch einige Treffer aus. »Curse of Agony« und »Corruption« schaden den feindlichen Charakteren immer wieder automatisch, egal wie hoch ihre Verteidigungswerte sind. Und »Curse of Weaknes« reduziert deren Offensive. Carsten Pohl b


NEWS!

Duell in Texas Weltmeisterschaft im World of Warcraft Miniaturenspiel

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uf der Weltmeisterschaft im World of Warcraft Miniaturenspiel (WoWM) trafen sich die 53 besten WoWM-Spieler im Oktober in Austin (Texas), um den Titel des ersten Weltmeisters auszuspielen. Unter den Teilnehmern waren aus Deutschland auch Christopf Schilling und der zweifache deutsche Meister Hans Joachim Höh. Gespielt wurden zunächst zwei Drafts mit jeweils zwei Runden, gefolgt von vier Spielen Constructed. Mit fünf Siegen in Folge gelang Christoph Schilling ein fulminanter Start. Leider verlor er die nächsten drei Spiele, sodass er die Schlussrun-

de der besten acht Spieler nicht erreichte. Das gelang hingegen Hans Joachim Höh mit solidem Spiel. Er verlor im K.O.-System jedoch im Viertelfinale gegen Nathan Westlake (USA). Das Finale bestritten Derek Richardson und Michael Pozsgay (beide USA). Es gelang Derek Richardson mit seiner Armee um »Jaina Proudmoore« und zwei mal »Elanna Starbreeze«, Michael Poszagays und sein triple »Zomm Hopeslayer« Team zu schlagen. Derek Richardson ist damit der erste Weltmeister im WoW-Miniaturenspiel. Carsten Pohl b

Derek Richardson

Anime als Game

Magnetmonster Bakugan Battlebrawlers als Konsolenspiel

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ür die jüngste Generation der Heimkonsolen ist Bakugan Battlebrawler erschienen, spielbar auf den Spielekonsolen Playstation 3 und Xbox 360: Bei Bakugan Battlebrawlers dreht sich alles um das echte sammelbare Figurenspiel Bakugan, bei dem man Kugeln auf Metallkarten wirft. Dort verwandeln sich die kleinen Kugeln dann durch einen magnetischen Klappmechanismus mit etwas Glück in kleine Monster. Wenn zwei verfeindete Monster auf einer Karte landen, kommt es zum Kampf - wer diesen gewinnt, nimmt die entsprechende Karte in Besitz. Wer als erster drei Karten erobert hat, hat das Spiel gewonnen.

Beute Dieses schöne Spielprinzip wird durch hübsche Elemente noch aufgepeppt, zum Beispiel durch Gegenstände, die man durch einfaches Drüberrollen aufsammeln kann, durch fiese Fallen und durch weitere Tricks. Die Monster haben selbstverständlich unterschiedliche Werte und werden durch Aktionskarten weiter verstärkt. Dieses sammelbare Figurenspiel mit Kartenelementen setzt Bakugan Battlebrawlers für die aktuelle Konsolengeneration sehr gelungen um. Die Zielgruppe des Bakugan-Games sind Kinder. Der Spieler muss es im Storymodus mit vielen verschiedenen Gegnern aufnehmen. Die kleinen kugelförmigen Monsterfreunde helfen uns

dabei. Das Spiel bietet in weiten Teilen eine Anime-Optik mit spannenden Spielszenen, Ausschnitten und Charakteren aus der gleichnamigen TV-Serie. Sowohl graphisch als auch bei der Synchronisation ist Bakugan Battlebrawlers ein typisches Kinder- und Tie-In-Game.

Schlacht Bei einem Spiel wie Battlebrawlers sind die Kämpfe natürlich am wichtigsten. Im zentralen Storymodus kann sich der Spieler mit über einem Dutzend Gegnern messen, die mit verschiedenen Bakugan und unterschiedlicher Vorgehensweise auch unterschiedliche Strategien des Spielers erfordern. Darüber hinaus warten diverse Arenen, mehr als hundert Karten und ebenso viele Bakugan darauf, vom Spieler genutzt zu werden. Die Kämpfe beruhen übrigens nicht nur auf dem bekannten Spielprinzip mit den echten Plastik- und Magnetbällen: Sie sind mit Minispielen kombiniert, bei denen man bestimmte Knöpfe drücken, den Controller schütteln und Symbole anwählen muss, um durchzukommen. Eine sehr sinnvolle und spaßige Ergänzung. Es frustriert allerdings zuweilen, dass die Bakugan des Gegners

schnell viel stärker als die des Spielers sind (obwohl man sich im Bakugan-Laden extra Upgrades besorgt hat). Da die Minispiele aber nicht sehr schwer sind, ist auch diese Herausforderung mit etwas Übung zu meistern. Sehr viel störender ist das offensichtliche Unvermögen der KI-gesteuerten Mitstreiter im 2 gegen 2-Modus. Die Computer-Verbündeten sind beim Kugelwerfen nämlich weit weniger talentiert als die Gegner.

Rund Bakugan Battlebrawlers ist eine schöne Umsetzung des Bakugan-Prinzips mit feinen Ergänzungen, und es bindet die Fernsehserie und deren Hintergrundgeschichte liebevoll ein. Jüngere Spieler und insbesondere Fans der Kugelmonster freuen sich über Bakugan Battlebrawlers. Ole Christiansen b

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Einfache Grundstruktur, effektive Erweiterungen

Wiedergeburt des Drachen Pokémon: ein Deck rund um das neue »Knakrack«

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ie meisten interessanten Karten des Sets Ultimative Sieger gehören zu den SP-Pokémon und Helferkarten. Unter den wenigen guten Phase-2Pokémon der Erweiterung sticht aber »Knakrack« hervor. Das letzte Mal, dass dieses in den Videospielen sehr starke Drachen-Pokémon im Sammelkarten-Spiel stark war, ist lange her. Dank der neuen Erweiterung hat »Knakrack« aber auf den Battle Roads ein Comeback erlebt. Was macht es in einer Umgebung mit vielen deutlich stärkeren Karten so interessant? Probiere die virtuelle Pokémon-Demo unter dem Video-Link aus

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Energiespiele Auffällig an »Knakrack« ist seine PokéBody: Jedes Mal, wenn ein gegnerisches

Pokémon ihm Schaden zufügt, muss eine Energie des Angreifers zurück auf die Hand. Das wirft nicht nur viele Decks jede Runde etwas zurück, sondern passt auch wunderbar zur zweiten Attacke von »Knakrack«: Die richtet 120 Grundschaden an, von denen aber für jede Energie am gegnerischen Pokémon 20 Punkte abgezogen werden. Hat das verteidigende Pokémon also zwei Energiekarten angelegt, fügt ihm Turboaufprall immerhin noch 80 Schadenspunkte zu. Nicht zu unterschätzen ist auch »Knakracks« erste Attacke Abwehrklaue. Sie bietet eine hervorragende Abwehr gegen schnelle Pokémon wie »Seedraking« und macht außerdem das 130 KP starke Farblos-Pokémon zu einem schwer kleinzukriegenden Brocken. Falls es doch einmal zu schwer verletzt ist, hilft der kostenlose Rückzug ihm, sich auf der Bank zu verstecken.

Wiederherstellung »Knakrack« wäre nur halb so gut ohne seine


Knakrack Pokémon (24) 3x Kaumalat (SV) 2x Knarksel (SV) 3x Knakrack (SV) 1x Knakrack Lv.X (MD) 2x Puppance (GE) 2x Lepumentas (GE) 1x Nidoran w (RR) 1x Nidoqueen (RR)

1x Voltilamm (PL) 1x Ampharos (PL) 1x Krawumms (SV) 1x Lunastein (GE) 1x Relicanth (SV) 1x Pachirisu (GE) 1x Selfe (LA) 1x Tobutz (LA) 1x Icognito G (GE)

Trainer (22) 4x Lanas Suche 4x Roxanas Nachforschungen 3x Volkners Philosophie 1x Luxusball 1x Premierball 4x Sonderbonbon 3x Wurmloch

2x Nächtliche Wartung Energie (14) 4x Ruf-Energie 3x Aufputsch-Energie 3x Psycho-Energie 2x Kampf-Energie 2x Elektro-Energie

Dieses starke neue Deck rund um »Knackrack« hat bei den Battle Roads gut abgeschnitten.

Lv.X-Karte, die bereits vor über einem Jahr in der Erweiterung Majestätischer Morgen erschienen ist. Wird sie ausgespielt, so gibt der Drachenpuls allen gegnerischen Bankpokémon mit Glück bis zu drei Schadensmarken. Das Besondere ist aber die Attacke Wiederherstellen - sie kann ganz ohne Energiekosten eine beliebige Pokémonkarte - also auch ein Phase-2-Pokémon aus dem Ablagestapel wieder ins Spiel bringen und sie dazu noch mit bis zu drei Basis-Energiekarten ausstatten. Dies ist im späteren Spiel enorm hilfreich, um mit wenig Aufwand immer genügend kampfbereite Pokémon zur Verfügung zu haben. Im frühen Spiel jedoch ist es natürlich schwierig, die Pokémon und Energien überhaupt in den Ablagestapel zu bekommen. Dabei helfen sowohl die Unterstützerkarte »Volkners Philosophie« als auch »Lunastein« mit seiner Power. Letzteres kann im übrigen auch nützlich sein, um im Notfall eine störende Stadionkarte loszuwerden.

»Ampharos« hindert mit seiner PokéBody sämtliche Pokémon, die bereits Schaden haben, am Einsatz ihrer Power. Da »Knakrack Lv.X« mit Drachenpuls in den meisten Fällen mindestens eine Schadensmarke auf alle Bankpokémon des Gegners legt, kann »Ampharos« manchmal das komplettes Feld des Feindes lahmlegen, inklusive unterstützenden Pokémon wie »Lepumentas«. Ebenso blockiert Schadensfessel auch den gefährlichen Ohnmachtsanfall im viel gespielten »Gengar«-Deck. Leider wirkt sich »Ampharos« auch auf unsere Pokémon aus. Auch die eigenen Pokémon können mal etwas abbekommen, vor allem, wenn der Gegner auf Streuschaden setzt oder Karten wie »Iksbat G« spielt. In solchen Fällen ist »Nidoqueen« unerlässlich. Es heilt zwischen den Runden jeweils eine Schadensmarke von allen eigenen Pokémon und verhindert so, dass unter anderem die Kosmik-Kraft unseres »Lepumentas« von »Ampharos« dauerhaft ausgeschaltet wird. Auch

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Auffällig an der Deckliste sind die vielen einzelnen Phase-2-Pokémon, die man normalerweise selten in dieser Form und Menge vorfindet. Dank »Knakrack Lv.X« und seinem Angriff ist es aber wesentlich einfacher, sie aufzubauen, im Zweifelsfall sogar ohne Vorentwicklung. Natürlich hat jedes dieser Pokémon auch einen besonderen Zweck in diesem Deck.

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unabhängig davon macht sich »Nidoqueen« in dem Deck sehr gut, da es die Widerstandskraft von »Knakrack« betont und dabei hilft, zwischen den Angreifern zu wechseln und zwischendurch verletzte Pokémon auf der Bank zu heilen. Da auf Turnieren viele »Libelldra«, »Knakrack C«, »Brutalanda« und andere farblose Pokémon gespielt werden, kann die Schwäche von »Knakrack« ihm zum Verhängnis werden. Abhilfe schafft hier das Pokémon »Krawumms«, das in diesem Deck ausschließlich mit

Wiederherstellen ins Spiel gebracht werden kann. Es entfernt sämtliche Schwächen der eigenen Pokémon und verschafft uns dadurch gute Chancen gegen gewöhnliche farblose Pokémon und einen enormen Vorteil gegen andere Drachen, die ebenfalls eine FarblosSchwäche haben.

Trainer Die meisten Trainerkarten im Deck entsprechen dem gängigen Standard und werden somit vielen Lesern und Spielern schon bekannt sein. Viele von ihnen dienen zum schnelleren Aufbau aller benötigten Pokémon. Auffällig ist lediglich »Wurmloch«, dessen gewählte Anzahl für ein Deck mit kostenlosem Rückzug auf dem Hauptangreifer doch etwas hoch scheint. In Wahrheit ist diese Karte aber gerade im »Knakrack«-Deck extrem nützlich, da die meisten Decks für gewöhnlich kaum Energie an ihre Bankpokémon legen. Dadurch kann es oft passieren, dass der Gegner nach dem Spielen von »Wurmloch« gezwungen ist, ein Pokémon mit wenig Energie nach vorne zu bringen, was »Knakrack« und seinem Angriff Turboaufprall einen leichten Preis beschert.

Energie Ein farbloses Pokémon kann natürlich ohne Einschränkungen die nützliche »Ruf-Energie« spielen. »Aufputsch-Energie« ist bei dem hohen Bedarf und den komplett farblo-

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sen Energiekosten von »Knakrack« ebenfalls fast selbstverständlich. Theoretisch wären sogar weitere Spezial-Energien wie die »Zyklon-Energie« eine gute Idee, man sollte aber darauf achten, dass noch genügend Basis-Energiekarten im Deck sind. Denn nur diese kann »Knakrack Lv.X« aus dem Ablagestapel wieder ins Spiel bringen. Die Typen der Basis-Energien entsprechen den Pokémon, die außer »Knakrack« noch im Deck sind und die bei Bedarf angreifen sollen. »Nidoqueen« zum Beispiel eignet sich hervorragend, um auch dann noch gut zuschlagen zu können, wenn der Gegner sein aktives Pokémon mit Energiekarten vollpumpt, um Turboaufprall zu schwächen.

Fazit Alles in allem ist das »Knakrack«-Deck vom groben Aufbau her leicht zu verstehen, von der Spielweise und den Möglichkeiten her jedoch außergewöhnlich. Man muss je nach Situation die Attacken klug wählen und die PartnerPokémon geschickt ausspielen. Den Umgang mit dem Deck zu verstehen ist nicht schwierig, doch um alles aus ihm herauszuholen, bedarf es schon etwas Übung und Erfahrung. Tobias Thesing b


Newsticker Pokémon Sammelkarten-Spiel +++ 06.12.2009: Der Startschuss für die City Championships ist gefallen. Bis Ende Januar duellieren sich die besten Pokémon-Trainer, um Champion ihrer Stadt zu werden und sich somit wertvolle Punkte für die Weltrangliste zu erspielen. Veranstaltungsorte und Termine findest du bald auf der AMIGO-Homepage im Pokémon-Bereich: Turniere & Liga +++ 09.12.2009: Sachsen lädt ein. Die nächsten Termine für den Pokémon Sachsencup stehen fest: 09.01.2010 Leipzig, Spielwaren Seidel / 20.02.2010 Lichtenstein / 13.03.2010 Dresden - nähere Infos gibt es beim Veranstalter oder im Pokémon-Bereich auf der AMIGO-Webseite. +++ Bleach Sammelkarten-Spiel +++ 06.12.2009: Das Bleach Organized Play in Österreich: Beim ersten Soul Society Battle in Österreich wurden zahlreiche Shinigamis und Hollows gesichtet. +++ 12.12.2009: Die Aussicht auf coole Preise und Anerkennung zieht viele Spieler des Bleach TCG zum großen Soul Society Battle nach Berlin. Noch kann um den Titel “Spieler des Jahres” gekämpft werden. +++19.12.2009: Zum letzten Mal in diesem Jahr trifft sich die Bleach-Gemeinde beim Soul Society Battle in Köln. +++ 22.12.2009: Zwei Tage vor Weihnachten wird der Spieler des Jahres 2009 endgültig feststehen. Wer es auf den Thron der Soul Society geschafft hat, erfahrt ihr im Bleach-Bereich auf der AMIGO-Webseite. +++ Naruto Sammelkarten-Spiel +++ 31.12.2009: Das Naruto Sammelkarten-Spiel nimmt Abschied. Nach drei Jahren mit den Ninjas rund um Naruto und Sasuke geht nun auch das Naruto Organized Play zu Ende. Mit einer AbschiedsturnierReihe im Dezember möchte sich AMIGO noch einmal bei allen NarutoSpielern für ihre Treue in den letzten Jahren bedanken. Turniere und Termine findet ihr im Naruto-Bereich auf der AMIGO-Webseite. +++ Yu-Gi-Oh! Sammelkarten-Spiel +++ 12.12.2009: Der Geist der Weihnacht hat auch das Yu-Gi-Oh! Organized Play ergriffen: Beim Christmas Charity Cup haben Yu-Gi-Oh! Spieler die Möglichkeit, Lebensmittelkonserven mitzubringen und am Ende des Pokemon-City-Champions Veranstalter Zeitgeist Fantasy-In FUNtainment SpielRaum Wien Zock! Der Spieleladen FUNtainment Auenland Bernd Werner Bürohaus & Spielzeugland GmbH iE-Shop Der andere Spieleladen Hobby-Haus Hartfelder Fantasy Stronghold FUNtainment Berlin Mage Store Spielzeugwelt Rieger-Puchebner Agentur A.B./FUNtainment Innsbruck Spielwaren Pinocchio Toys and Fun Spiel + Freizeit Blomenkemper Cleemann Spielwaren + Schulbedarf

Anschrift Bahnhofstr. 21 Lister Str. 8 (Podbi Park) Grafinger Str. 6 Otto-Bauer-Gasse 17

PLZ Stadt 56068 Koblenz 30163 Hannover 81671 München A-1060 Wien

Termin 06.12.2009 12.12.2009 12.12.2009 12.12.2009

Grossherzog-Fried.-Str. 19 Gutenbergstr. 38

66111 Saarbrücken 12.12.2009 11:30 44139 Dortmund 19.12.2009 10:30

Delitzscher Str. 72 Karl-Kegel-Str. 75a Prenzlauer Allee 192 Bramfelder Chaussee 265 Seestr. 11-13 Revaler Str. 1 Graf-Adolf-Str. 41 Rathausgasse 10 Leopoldstrasse 19 Altmarkt 6 Wiener Platz 22 Münsterstr. 29 Hauptstr. 10-12

04129 Leipzig 09599 Freiberg 10405 Berlin 22177 Hamburg 71638 Ludwigsburg 10243 Berlin 40210 Düsseldorf A-8160 Weiz A-6020 Innsbruck A-9350 Lichtenstein 51065 Köln 44534 Lünen 66482 Zweibrücken

19.12.2009 29.12.2009 02.01.2010 03.01.2010 09.01.2010 09.01.2010 09.01.2010 09.01.2010 16.01.2010 16.01.2010 16.01.2010 23.01.2010 23.01.2010

Uhrzeit 12:00 10:00 12:00 15:00

10:00 11:00 12:00 10:00 12:00 12:00 11:00 13:00 13:00 9:00 10:30 10:00 11:30

Turniers gegen Turbo Packs zu tauschen. Die erspielten Konserven werden dann von den Turnierveranstaltern einer Hilfsorganisation gespendet. Eine Liste der teilnehmenden Shops gibt es auf www.yugiohcard.de. +++ Noch mehr Infos zu den Sammelkarten-Spielen findet ihr im Sammelkartenspiel-Bereich unter www.amigo-spiele.de.

Yu-Gi-Oh! Spieler aufgepasst Der Christmas Charity Cup kommt Liebe Duellanten, während es mit dem Yu-Gi-Oh! Organized Play in 2010 so richtig losgeht, habt ihr bereits im Dezember die Chance, schnell einzusteigen: Ausgewählte Veranstalter in Deutschland und Österreich tragen ein ganz besonderes Event zur Weihnachtszeit aus - den Christmas Charity Cup. Der Christmas Charity Cup ist eine höchst unterhaltsame Turnierreihe für wirklich jeden Spieler. Obwohl alle Turniere in COSSy gewertet werden, steht hier nicht der Wettbewerb, sondern das Allgemeinwohl im Vordergrund - so wie Weihnachten ein Fest für alle ist. Aber keine Sorge: So wie es an Weihnachten für jeden Geschenke gibt, so wirst auch du die Möglichkeit haben, jede Menge zu bekommen. Die Teilnahme an den Christmas Charity Cups ist kostenlos. Stattdessen bringt jeder Spieler genau fünf Konservendosen (nur Lebensmittel, kein Alkohol) mit, die er in seinen Spielen als Einsatz verwendet. Der Sieger eines Spiels erhält die Konservendose des Verlierers. Am Ende des Turniers tauscht jeder Teilnehmer seine Konservendosen gegen die gleiche Anzahl Turbo Packs. Spieler, die keine Konservendose mehr übrig haben (oder das Turnier vorzeitig verlassen), erhalten einen Turbo Pack als Trostpreis. Alle Konservendosen werden vom Veranstalter gesammelt und an eine Wohltätigkeitsorganisation gespendet. Sei Teil einer ganz besonderen Veranstaltung. Bring deine Dosen und duelliere dich um Turbo Packs. Werde Teil der Gemeinschaft auf einem Christmas Charity Cup Turnier in deiner Nähe! Eine Übersicht aller Turnierveranstalter findet ihr hier: Yugi Charity - Turniere Location Atlantis BB Land Berlin Cardplayers Göttingen Der andere Spieleladen Dong Ha Games Evil Games FUNtainment FUNtainment Berlin Game It Giessen Hofmann’s Pfiffikus Hole of Fame Kiosk am Bahnhof Oker Laudes Sammelkiste Mage Store noobSWorld Schreibwaren Scherer Schwarz, Märkte + Figuren GmbH Spielmix SpielRaum Wien TDT-SHOP Thelion Ultra Comix GmbH Witzenhäuser Figuren-Lädchen Wohlfromm 1932 Metorn & Löffler

PLZ Ort Termin 22041 Hamburg 12.12.2009 10715 Berlin 19.12.2009 37083 Göttingen 20.12.2009 10405 Berlin 12.12.2009 45276 Essen 19.12.2009 12627 Berlin 19.12.2009 80336 München 19.12.2009 10243 Berlin 12.12.2009 35390 Giessen 19.12.2009 97437 Haßfurth 19.12.2009 01099 Dresden 19.12.2009 38642 Goslar 12.12.2009 25436 Uetersen 19.12.2009 40210 Düsseldorf 13.12.2009 60489 Frankfurt 12.12.2009 75172 Pforzheim 12.12.2009 63303 Dreieich 19.12.2009 52062 Aachen 12.12.2009 A-1060 Wien 13.12.2009 47169 Duisburg 12.12.2009 14467 Potsdam 12.12.2009 90402 Nürnberg 12.12.2009 37213 Witzenhausen 12.12.2009 58636 Iserlohn 13.12.2009 67346 Speyer 12.12.2009

Uhrzeit 10:00 11:00 12:00 13:00 11:00 12:00 13:30 13:00 12:00 14:00 14:00 14:30 11:00 12:00 12:00 11:00 11:00 11:00 15:00 11:00 12:00 12:00 11:00 11:30 14:00

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Spielen wie die Weltmeister

Spitzenklasse Pokémon: die Top-Decks der Weltmeisterschaft 2009 im Handel

N

ach jeder Pokémon-Weltmeisterschaft erscheinen vier der auf diesem wichtigsten Poké-Event erfolgreichsten Decks in speziellen Boxen. Diese enthalten alle Karten des jeweiligen WM-Decks, jedoch mit veränderter Rückseite, silbernem Rand und Unterschrift des dazugehörigen Spielers. Die Karten aus diesem Deck darf man auf offiziellen Turnieren zwar nicht spielen. Die Decks eignen sich jedoch hervorragend dazu, ein wenig zu üben und ein paar Decks der Weltklasse einmal selbst zu spielen. Jeder Box liegt außerdem ein kleines Heft mit Decklisten und weiteren Informationen zu den World Championships bei. Sowohl die Karten als auch die Beschreibungen sind in englischer Sprache. In diesem Jahr gibt es vier Decks mit Varianten um »Bibor«, »Luxtra GL«, »Gengar« und »Libelldra«. Sehen wir sie uns an:

Luxdrill Steven Silvestro, der Weltmeister der Masters Division, spielte ein außergewöhliches Deck. »Bibor« ist zwar allgemein bekannt, doch Steven fügte das starke »Luxtra GL Lv.X« hinzu, um in entscheidenden Situationen Pokémon des Gegners in die Arena ziehen zu können. Diese Fähigkeit, kombiniert mit der Schnelligkeit und Durchschlagskraft eines »Bibor«-Schwarms, brachte dem Deck schließlich den verdienten Weltmeistertitel ein.

Crowned Tiger SP-Decks waren auf der Weltmeisterschaft in allen Altersgruppen beliebt, doch dieses Deck von Tsubasa Nakamura schaffte es in der Junior Division bis ganz an die Spitze. Der wichtigste Bestandteil ist »Luxtra GL Lv.X«, das sowohl durch seine Power als auch durch seine günstige Attacke glänzt. Weitere Karten wie »Kramshef G«, »Skuntank G« und die zahlreichen SP-Trainerkarten helfen dabei, den Gegner ständig unter Druck zu setzen. Ein sehr ähnliches Deck spielte übrigens auch Takuto Itagaki, der Weltmeister der Senior Divsion.

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Queengar Hauptsächlich in den jüngeren Altersgruppen konnten sich die gefährlichen »Gengar«-Decks durchschlagen. Die trickreichen Attacken und die hinterhältige Power von »Gengar«, die dank der Heilung durch »Nidoqueen« kaum zu umgehen ist, machten Jason Martinez zum Vizemeister in der Junior Division.

Stallgon »Libelldra«-Varianten waren beliebt, seit diese Karte erschienen ist, doch auf der Weltmeisterschaft nutzten mehrere Spitzenspieler eine ganz neue Strategie mit diesem Deck: Mit Hilfe von »Palkia Lv.X« wird ein wehrloses Pokémon des Gegners nach vorne gezogen, das dann von »Libelldra Lv.X« mit »Erinnerungsbeere« und der Attacke Sandgrab des älteren »Knacklion« festgehalten wird. Durch die Poké-Body von »Libelldra Lv.X« werden dabei ständig Deckkarten des Gegners zerstört, bis er schließlich das Spiel deswegen verliert. Diese Strategie klappt zwar nicht immer, aber »Libelldra« ist auch unabhängig davon sehr schlagkräftig - so hat David Cohen mit diesem Deck den zweiten Platz in der Senior Division erreicht. Tobias Thesing b


Verstärkung aus Stardust Overdrive

Doppelt hält besser Yu-Gi-Oh: Konkurrenzfähige Zwillingsmonster

sprochen wurde, dass Stardust Overdrive Support für einige bereits als ausgedient geltende Strategien enthält, fassten Fans der Zwillingsmonster neue Hoffnung. Sie wurden nicht enttäuscht:

Kochrezept Nahezu alle erfolgreichen Decks haben einige Eigenschaften gemeinsam: Neben Möglichkeiten, die Geschwindigkeit zu erhöhen, um

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anche Themendecks sind sofort spielbar, wenn die ersten entsprechenden Monster erschienen sind. Als beispielsweise die Sechs Samurai erstmals erschienen, hatten sie sofort Einfluss auf die Turniere. Andere Themendecks benötigen einige Zeit, bis sie in Fahrt kommen. Häufig verhilft ihnen erst der Legacy Content in späteren Erweiterungen, in die Turnierszene einzudringen. Dafür gibt es viele Beispiele, von den Elementarhelden über die Gladiatorungeheuer bis zu den Zombies. Als ver-

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schneller an die Schlüsselkarten zu kommen, gibt es noch spielstarken Removal, um gegnerische Bedrohungen aus dem Weg zu räumen, sowie einige Hate-Elemente, um die Schlüsselstrategien der Gegner zu stören. Zwillingsmonster waren bisher in den Kategorien Removal und Hate-Elemente schwächer. Sie konnten zwar selbst ordentlich draufhauen. Aber legte der Gegner ein Tributmonster, musste man tief im Deck graben, um eine Antwort zu finden. Noch dazu hatten offensiv besonders starke Decks es wegen »Kartenvernichtungsvirus« schwer, denn schon ein ausgespielter »Virus« konnte den eigenen Gewinnplan über den Haufen werfen. Stardust Overdrive brachte nun genau die fehlenden Zutaten, um die Zwillingsmonster konkurrenzfähig zu machen. »Zwillingsfunke«

ist eines der stärksten Removals, die Themendecks überhaupt zur Verfügung stehen. Man kann sie aktivieren, indem man ein eigenes Zwillingsmonster der Stufe 4 als Tribut anbietet. Anschließend kann man eine gegnerische Karte zerstören, und man selbst zieht eine Karte. Der Gegner verliert also eine Karte, man selbst verliert zwei Karten, dafür zieht man aber auch wieder eine Karte. Unter dem Strich bleibt Kartenausgleich, doch bringt man etwas mehr Geschwindigkeit ins eigene Deck. Noch dazu erlaubt es der Status als Schnellzauberkarte, »Zwillingsfunke« flexibel einzusetzen und so noch mehr Vorteil herauszuschlagen: Beschwört man beispielsweise ein Zwillingsmonster und reagiert der Gegner darauf mit »Bodenlose Fallgrube«, so kann man »Zwillingsfunke« anketten. Nun verliert der Gegner schon

Zwillings-Beatdown 15 Monster 3x Kreuzritter von Endymion 3x Elementarheld Another Neos 1x Zukunftssamurai 3x Thunder King Rai-Oh 1x Kycoo, Geistzerstörer 1x Elementarheld Stratos 3x Aufrichtig

9 Zauberkarten 3x Zwillingsblitz 2x E - Eiliger Notruf 1x Verstärkung für die Armee 1x Mystischer Raum-Taifun 1x Aufschlagen 1x Schwerer Sturm 16 Fallenkarten 2x Zwillingskonter

Mit diesem Deck ist Shane Davis auf der Shonen Jump Ohio angetreten. Die geringe Anzahl an Monstern sticht gleich ins Auge. Der erste Blick täuscht hier allerdings, denn mit »E - Eiliger Notruf« sowie »Verstärkung für die Armee« hat man gleich drei Möglichkeiten, sich einen »Elementarheld Stratos« aus dem Deck auf die Hand zu holen. Wird er ausgespielt, kann man durch seinen Effekt einen »Elementarheld Another Neos« vom Deck auf die Hand holen und hat so schon bei seiner Beschwörung Kartenvorteil. Mit seinen 1.800 ATK ist er darüber hinaus ein kleiner Vorgeschmack für den Gegner für das, was noch kommt: Im nächsten Zug gesellt sich meist »Elementarheld Another Neos«, »Kreuzritter von Endymion« oder »Thunder King Rai-Oh« dazu. Diese begeistern durch ihre hohen Angriffswerte von 1.900 ATK. Darüber hinaus teilen sie sich alle das Attribut Licht, und »Rai-Oh« kann durch seinen Effekt gegnerische Synchromonster oder Monster, die als Spezialbeschwörung beschworen werden, davon abhalten, das Spielfeld zu betreten. »Zukunftssamurai« ist mit 1.600 ATK zwar ein wenig schwächer, dafür besitzt er aber auch die Eigenschaft Licht und einen extrem spielstarken Effekt: Wird er ein zweites Mal beschworen, kann man einmal pro Spielzug ein

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2x Finstere Bestechung 2x Zwangsunterdrückung 2x Kräfte rauben 2x Bodenlose Fallgrube 2x Dimensionsgefängnis 1x Reißender Tribut 1x Spiegelkraft 1x Bodenklappenfalle 1x Feierliches Urteil

Monster im eigenen Friedhof aus dem Spiel entfernen, um ein offenes Monster zu zerstören. So erhöht dieser »Samurai« den Druck auf den Gegner - der muss den »Samurai« schnellstmöglich los werden, damit nicht seine Monster eines nach dem anderen das Zeitliche segnen. Zuletzt kann man »Aufrichtig« abwerfen, wenn sich eines dieser Monster im Kampf mit einem gegnerischen Monster befindet, so dass man selbst größere gegnerische Bedrohungen aus dem Weg räumen kann. Luft verschafft sich Shane mittels »Bodenlose Fallgrube«, »Dimensionsgefängnis« sowie den Staples »Spielgelkraft« und »Reißender Tribut«. Neben dem bereits angesprochenen »Zwillingskonter« kann zur Not auch schon mal »Finstere Bestechung« kontern, allerdings verschafft diese dem Gegner eine weitere Karte, so dass sich diese Investition nicht immer lohnt. Mit »Unterdrückungsherrschaft« hält man die formatbestimmenden Monster davon ab, das Spielfeld zu betreten. Neben seiner brutalen Angriffsstärke zeichnet sich dieses Deck dadurch aus, dass es für neue Spieler zu bewältigen ist. Wer also gerade erst mit Yu-Gi-Oh angefangen hat oder auf der Suche nach einem neuen Deck ist, der wird hier möglicherweise fündig. Oliver Gehrmann b


Legacy Content

Zwillings-Shift

Üblicherweise führt jedes Yu-Gi-Oh-Set einige neue Themen in das Spiel ein. Karten, die ein Themendeck stärken, das bereits früher ins Spiel eingeführt wurde, bezeichnet man üblicherweise als Legacy Content.

13 Monster 2x Wächterin Eatos 3x Elementarheld Another Neos 1x Elementarheld Stratos 3x Beat King Barbaros 1x D.D. Überlebender 1x Verwandlungskrug 1x Thunder King Rai-Oh 1x Fusilier-Drache, die Doppelmodus-Bestie

zwei Karten (»Bodenlose Fallgrube« sowie die Karte, die durch den Effekt von »Zwillingsfunke« zerstört wird), während man selbst zwei verliert, aber eine Karte zieht - schon hat man Kartenvorteil. Da Schnellzauberkarten ebenfalls gesetzt und anschließend im gegnerischen Zug aktiviert werden können, ist man nicht auf derartige Anwendungsbeispiele festgelegt, sondern kann auch im gegnerischen Zug derartige Spielzüge durchführen.

13 Zauberkarten 2x Zwillingsfunke 3x Dimensionsriss 2x Verbotener Kelch 1x Verstärkung für die Armee 2x E - Eiliger Notruf 1x Schwerer Sturm 2x Buch des Mondes

3x Finstere Bestechung 1x Magische Störung 1x Feierliches Urteil 2x Bodenlose Fallgrube 3x Kräfte rauben 1x Spiegelkraft 1x Dimensionsgefängnis 1x Reißender Tribut 1x Bodenklappenfalle

16 Fallenkarten 2x Makrokosmos

Dieses Zwillingsmonster-Deck des Japaners Kazuhiro Mitsuta verfolgt einen radikalen Ansatz: Neben den angriffsstarken Zwillingsmonstern, die nahezu jedes gegnerische 4 SterneMonster im Kampf bezwingen können, setzt er auch auf »Makrokosmos« und »Dimensionsriss«, die Monster bzw. alle Karten davon abhalten, im Friedhof zu landen. Dies kommt ihm zugute, da Lichtverpflichtet-Spieler so kein »Aufrichtig« mehr abwerfen können, um Kazuhiros Monster zu überrennen. Dasselbe Schicksal müssen Schwarzflügel-Spieler fürchten, die auf »Schwarzflügel - Kalut der Mondschatten« vertrauen. So konnte Kazuhiro »Wächter Eatos« auch im späteren Spielverlauf noch aufrufen. Diese Fee kann als Spezialbeschwörung beschworen werden, wenn sich im eigenen Friedhof keine Monster befinden. Mit 2.500 ATK stellt sie dann ein unüberwindbares Hindernis für gegnerische Monster dar, denn angriffsstärkere Monster wie die Synchromonster werden über die eigenen Fallenkarten entsorgt. Sollte es sich um ein effektstarkes Monster handeln, das schwächer auf der Brust ist, hat man mit »Kräfte rauben« die perfekte Antwort. Diese andauernde Fallenkarte nimmt allen offen liegenden Monstern ihre Kräfte, so dass »Beast King Barbaros« und »Fusilier-Drache, die Doppelmo-

Konter Hat man ein paar angriffsstarke Zwillingsmonster gefunden und integriert man noch »Zwillingsfunke« in das Deck, hat man plötzlich ein offensiv starkes Deck, das keine gegnerische Bedrohung fürchten muss. Fehlt nur noch eine Absicherung, falls der Gegner doch mal eine Karte wie »Schwerer Sturm« oder »Blitzeinschlag« aktiviert, um sich mehrerer Bedrohungen zu entledigen. Hier kommt nun »Zwillingskonter« aus Stardust Overderive zum Einsatz. Diese Konterfalle verdeckt ein offenes Zwillingsmonster, das man kontrolliert, um dafür eine gegnerische Zauberkarte zu annullieren. Verfügt man über ausreichend Möglichkeiten, um ein verdecktes eigenes Monster vor der Zerstörung im Kampf zu

dus-Bestie« ihre ganze Stärke entfalten und mit 3.000 bzw. 2.800 ATK die gegnerische Spielfeldseite verwüsten können. Sollte es dem Gegner gelingen, sich der Fallenkarte zu entledigen, rückt »Verbotener Kelch« an ihre Stelle. Diese Schnellzauberkarte erhöht nicht nur die ATK des Monsters, auf das sie gespielt wird, um 400 Punkte, der Effekt des jeweiligen Monsters wird bis zur End Phase ebenfalls annulliert. Selbst ohne »Kräfte rauben« kommt »Barbaros« so im aktuellen Spielzug auf bis zu 3.400 ATK, mehr als jedes andere derzeit häufig gespielte Monster. Ein weiterer Vorteil des Decks ist es, dass die vielen Hate-Karten, die gegnerische Strategien durcheinanderwirbeln, den eigenen Monstern praktisch nichts anhaben. Der Rest der Strategie ist nahezu identisch mit der Funktionsweise von Shane Davis’ Deck (siehe links). Wieder einmal beweist hier ein Japaner, dass die Decks im fernen Osten radikaler aufgebaut sind, wobei man auch Einbußen bei der Stabilität hinnimmt, wenn sich dadurch mögliche Synergien ergeben, die noch mehr Durchschlagskraft versprechen. Wer auf extreme Deckideen steht und schlechtere Draws verschmerzen kann, der wird mit diesem Deck sehr viel Spaß haben. Oliver Gehrmann b

bewahren, handelt es sich hier um einen sehr einseitigen, nur für uns nützlichen Effekt.

Anti-Deck Beide neu erschienenen Karten erlauben es, das eigene Deck so aufzubauen, dass es gegnerische Strategien vereitelt und die größten Bedrohungen wie »Urteilsdrache« oder »Finsterer Bewaffneter Drache« aushebelt oder daran hindert, erfolgreich das Spielfeld zu betreten. Zwar kann man sich dafür nicht ausschließlich auf Zwillingsmonster verlassen, doch sie können in einer solchen Strategie eine äußerst wichtige Rolle spielen. Anbei stellen wir zwei Deckansätze vor, die auch schon auf größeren Turnieren erfolgreich waren. Oliver Gehrmann b

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Explosivität und Feldkontrolle

Zombies im Mixer Yu-Gi-Oh: das D-Hero Zombie-Deck

weile hat diese Welle auch die Zombies ergriffen, die erfolgreich mit den Schicksalshelden kombiniert werden. Werfen wir einen näheren Blick auf diesen interessanten Ansatz!

D-Hero Engine

E

in großer Reiz bei Yu-Gi-Oh ist die vollkommene Freiheit beim Deckbau. Spieler genießen es, ihre Lieblingskarten in verschiedensten Kombinationen zu wilden Deckideen zu verarbeiten, so dass sich immer wieder neue und unerwartete Interaktionen zwischen den enthaltenen Karten ergeben. Immer seltener trifft man reine Lichtverpflichtet- oder Schwarzflügel-Decks an; stets werden dort noch Karten eingearbeitet, die eigentlich zu anderen Themen gehören. Mittler-

Eine Hälfte des Decks besteht aus der bekannten Schicksalshelden-Engine. Diese verschafft Stabilität und Geschwindigkeit, da man weniger nützliche Karten kurzerhand auf den Friedhof befördert und die Schlüsselkarten zieht. Die beste Eröffnung ist üblicherweise eine »Verstärkung für die Armee« auf »Elementarheld Stratos«, wodurch das eigene Deck sofort ausgedünnt wird. Wird »Stratos« anschließend beschworen, erarbeitet man Kartenvorteil, denn er kann nach seiner Beschwörung einen Schicksalshelden auf die Hand holen. Das beliebteste Ziel ist »Schicksalsheld - Malicious«, denn dieser kann weiteren Vorteil erarbeiten, sobald er im Friedhof gelandet ist.

Man schafft »Malicious« mühelos dorthin, denn »Schicksalsziehen« lässt einen der Helden von der Hand auf den Friedhof abwerfen, um so zwei neue Karten zu ziehen. Als alternatives Ziel für »Verstärkung für die Armee«, den Effekt von »Stratos« und »Schicksalsziehen« fungiert »Schicksalsheld - Diamond Dude«. Dieser hat darüber hinaus noch einen trickreichen Effekt, denn er kann die oberste Karte des Decks aufdecken. Sollte es sich um eine normale Zauberkarte handeln, so kann man diese in den eigenen Friedhof legen, um ihren Effekt im nächsten Zug ohne Erbringung der Kosten aktivieren zu können. Trifft man so ein »Schicksalsziehen«, verschafft man sich einen erheblichen Vorteil. Die andere Hälfte des Decks machen die Zombies aus, die für ihre Möglichkeiten der Spezialbeschwörung bekannt sind. Tatsächlich kommen diese bei dem hier vorgestellten Deck weniger zum Einsatz, denn man verzichtet bewusst auf »Zombiemeister«. Im Deck ist allerdings »Mezuki«, der einen anderen Zombie aus dem eigenen Friedhof aufs Spielfeld beschwören kann, indem man ihn selbst von dort aus dem Spiel entfernt. Das häufigste Ziel wird »Goblinzombie« sein, der wie ein »Sangan« für das Themendeck fungiert und gleich den nächsten Zombie vom Deck auf die Hand bringen kann, wenn man ihn vom Spielfeld auf den Friedhof legt.

Synchrobeschwörungen Das Deck hat mehrere Möglichkeiten, das Spiel zu dominieren. Eine der beliebteren Varianten besteht darin, dem Gegner ein mächtiges Synchromonster vor die Nase zu setzen, mit dem er nicht mehr fertig werden kann. Hierzu kann man auf »Seuchenverbreitender Zombie« und »Schwarzflügel - Gale der Wirbelwind« bauen, wobei »Seuchenverbreitender Zombie« von den vielen spezialbeschwörenden Effekten profitie-

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D-Hero Zombies 20 Monster 1x Finsterer Bewaffneter Drache 1x Gorz, Gesandter der Finsterns 3x Caius der Schattenmonarch 1x Schwarzflügel Gale der Wirbelwind 2x Mezuki 2x Goblinzombie 1x Geister-Sensenmann 1x Seuchenverbreitender Zombie 1x Elementarheld Stratos 2x Schicksalsheld Diamond Dude 2x Schicksalsheld - Malicious 2x Mystische Tomate 1x Sangan

12 Zauberkarten 3x Schicksalsziehen 2x Verlockung der Finsternis 1x Gold-Sarkophag 1x Verstärkung für die Armee 1x Blitzeinschlag 1x Aufschlagen 1x Gehirnkontrolle 1x Schwerer Sturm 1x Mystischer Raum-Taifun 9 Fallenkarten 2x Bodenlose Fallgrube 1x Feierliches Urteil 2x Windsturm

der Phönixflügel 1x Spiegelkraft 1x Reißender Tribut 1x Ruf der Gejagten 1x Bodenklappenfalle Side Deck 1x Blitzeinschlag 2x Angsteinjagendes Gebrüll 2x Staubtornado 2x Brecher, Magischer Krieger 2x Spiegel der Schwüre 3x Lichteinsperrender Spiegel 3x Kycoo, Geistzerstörer

Diese Deckversion spielte Kevin Slapnik erfolgreiche auf dem Shonen Jump-Turnier in Columbus. ren kann. Sollte man nicht auf seinen eigenen Effekt setzen wollen, bietet sich hier wieder »Mezuki« an, um den Vorgang zu beschleunigen. »Gale« wiederum kann gemeinsam mit »Goblinzombie« ein Stufe 7-Synchromonster aufrufen, um so beispielsweise mit Hilfe von »Schwarzer Rosendrache« das Feld komplett zu leeren und ein verloren geglaubtes Spiel zu drehen. Die andere Möglichkeit, das Feld zu kontrollieren, ergibt sich mit Hilfe von »Caius der Schattenmonarch«. Da man sowohl »Malicious« als auch die Zombies schnell per Spezialbeschwörung aufs Spielfeld rufen kann, hat man immer Tributmaterial zur Verfügung, um den Monarchen sicher aufs Feld zu beordern, wo er weiteren Vorteil erarbeiten soll. Als alternative Win Option fungiert »Finsterer Bewaffneter Drache«, der in einem Deck voller

Finsternis-Monster nicht fehlen darf. Logisch ist auch die »Verlockung der Finsternis«, die mit vielen der Zombies und allen Schicksalshelden extrem viele Ziele hat, mit denen sie gut kombiniert werden kann.

Abwurf Üblicherweise verzichtet man auf Effekte, die den Abwurf eigener Handkarten als Kosten verlangen. In diesem Deck ist das weniger problematisch, da man einerseits mit »Schicksalsheld Malicious« ein Monster hat, das man bereitwillig abwerfen kann, und andererseits auch die Zombies gerne in den Friedhof kommen, von wo aus man sie mühelos wieder aufs Spielfeld beordern kann. So hat man nicht nur Zugriff auf »Blitzeinschlag«, der auch ein voll besetztes gegneri-

sches Feld aufräumen kann, sondern auch auf »Windsturm der Phönixflügel«: Diese flexible Fallenkarte gibt eine gegnerische Karte zurück aufs Deck des Gegners, wodurch man sich selbst einer Bedrohung wie »Sternenstaubdrache« elegant entledigen kann. Mit dem Side Deck kann man das Main Deck perfekt auf das gegnerische Spiel anpassen. »Angsteinjagendes Gebrüll« und »Lichteinsperrender Spiegel« sind gute Optionen gegen Lichtverpflichtete Monster, während »Kycoo, Geistzerstörer« wichtige Friedhofskontrolle erlaubt, was gegen ähnlich funktionierende Decks hilft. Somit verfügt man über maximale Anpassungsfähigkeit und kann auch gegen zunächst überlegene Decks noch eine gute Position erreichen. Oliver Gehrmann b

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D

ie Weltmeisterschaften und die amerikanischen Landesmeisterschaften haben den Status Quo im aktuellen Standard-Metagame gefestigt: Jund ist und bleibt das stärkste Deck, das Deck to Beat. Momentan ist es auch das Deck to Play. Fast die Hälfte aller Decks, die bei den US-States Championships registriert wurden, basierten auf der Farbkombination Rot, Grün und Schwarz.

Stark Es konnte sich bislang kein anderes Deck etablieren, das Jund mit großer Wahrscheinlichkeit schlägt und gleichzeitig gegen die anderen starken Decks des Formats etwas ausrichtet. Sicher gibt es eine ganze Reihe von Karten, mit denen

man dem Jund-Deck Probleme bereiten kann, aber die große Stärke von Jund ist, dass jede, aber auch wirklich jede Nicht-Land-Karte im Deck Kartenvorteil generieren kann. Somit ist es fast nutzlos, einzelne Karten anzugreifen. Um erfolgreich gegen Jund bestehen zu können, muss man wissen, wo die Stärken dieses Decks liegen, und man muss sein eigenes Spiel entsprechend darauf ausrichten. Viele gute Spieler werden an dieser Stelle den Tipp geben, einfach selbst das Jund-Deck zu spielen, wenn man sich ohnehin schon ausführlich mit diesem Decktypen beschäftigt. Der Vorschlag ist nicht von der Hand zu weisen, aber das Jund vs. Jund-Mirrormatch (also das Duell zwischen zwei identischen Decks) ist ganz und gar vom Glück abhängig - es gewinnt der Spieler, der besser zieht. Für ein Turnier ist das keine gute Ausgangsbasis, da man momentan fast jede zweite Runde das Mirrormatch spielen müsste. Wie kann man also das eigene Spiel gegen Jund-Decks optimieren? Die folgenden fünf Regeln machen das Spiel gegen das derzeit stärkste Deck der letzten Wochen etwas einfacher. Wie besteht man gegen Jund?

Keine Angst Das Jund-Deck hat fast auf alles Antworten. Der »Puls des Mahlstroms« (Maelstrom Pulse/AE) ist die universelle Waffe gegen alle bleibenden Karten. Und mit »Fahlschlag« (Blightning/FA) greift das Deck sogar Karten an, die noch gar nicht im Spiel sind. Trotzdem muss man gegen Jund seiner eigenen Strategie folgen: Manchmal wird man durch einen »Puls« mehrere Karten verlieren, und manchmal wird man sich ärgern, dass man eine bestimmte Karte zu lange auf der Hand gehalten hat und sie dann abwerfen

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muss. Aber man darf nicht zulassen, dass das Jund-Deck diktiert, wie man selbst spielt. Ebenso wenig empfehlenswert ist es, mit dem Jund-Deck abzutauschen. Will man einfach nur versuchen, eine Kreatur mit einer anderen totzublocken oder einen Effekt zu erzielen, in dem man etwas opfert, um bei Jund etwas zu zerstören, dann befindet man sich schon auf der Verliererstraße. Das Jund-Deck lebt von seinem Kartenvorteil: Jeder Versuch, direkt abzutauschen, spielt dieser Strategie des Jund-Decks in die Karten. Es ist wichtig, furchtlos auf die eigenen Chancen zu warten und gezielt einzelne Ressourcen des Jund-Decks anzugreifen: Indem man Kreaturen spielt, die Jund nicht zerstören kann, die Manabasis von Jund angreift oder den eigenen Friedhof aktiv nutzt, um so »Fahlschlag« aus dem Spiel zu nehmen. Das eigene Deck sollte mindestens eine gute Strategie gegen Jund haben und diese muss man im eigenen Tempo ruhig umsetzen.

Ressourcen schonen Gegen das Jund-Deck sind die eigenen Lebenspunkte eine der wichtigsten Ressourcen. »Blitzschlag« (Lightning Bolt/M10), »Fahlschlag« oder »Blutzopf-Elf« (Bloodbraid Elf/AE) können sehr schnell innerhalb einer Runde das Spiel beenden, wenn man die eigenen Lebenspunkte nicht geschützt hat. Darum muss man gegen Jund genau wissen, ob und wann man für ein Fetchland Leben bezahlt. Ebenfalls sollte man gegen Jund nicht auf seinen eigenen Anti-Kreaturen-Sprüchen sitzen und darauf warten, dass noch etwas Größeres gespielt wird. Es reicht, wenn ein »Verwesender Egel« (Putrid Leech/AE) zwei Mal ungeblockt für jeweils vier Schadenspunkte angreift. Schon ist man gegen Jund in höchst gefährlichem Lebenspunkte-Territorium. Jund spielt außerdem keine Füller-Kreaturen: Jede einzelne Kreatur ist gefährlich und kann das Spiel entscheiden, daher wartet man nicht darauf, dass vielleicht später noch ein Drache kommt, sondern beseitigt die Kreatur, die gerade auf dem Tisch liegt.

Abwerfen? Die Top-Karte des Jund-Decks und vielleicht die beste Karte im momentanen Standard ist »Fahlschlag«. Immer wenn man sich auf der falschen Seite eines »Fahlschlags« wiederfindet, stellt sich die schwierige Frage, welche Karte man abwerfen soll. Spielt man ein Deck, das auf »Exhumieren« oder »Wiederbelebung« setzt, dann fällt die Antwort leicht. Alle anderen Spieler stehen vor Schwierigkeiten. Ideal ist es natürlich, überzählige Länder abzuwerfen, besonders Fetchländer, die gegen Jund ohnehin ein Risiko darstellen. Aber auch jeder andere Spruch, der einem nicht direkt und unmittelbar im Spiel weiterhilft kann so abgeworfen werden. Wichtig ist es, für einen möglichen »Fahlschlag« zu planen. Hat man eine Hand mit drei Karten und eine dieser Karten kann spielentscheidend sein, aber man kann sie erst in der nächsten Runde spielen, dann sollte man die Hand unbedingt bei drei Karten belassen, um nicht gezwungen zu sein, diese Karte abzuwerfen. »Fahlschlag« ist eine so mächtige Waffe im Arsenal des Jund-Spielers, dass man sein Tempo unbedingt auf diese Bedrohung einstellen sollte.

Die hier vorgestellten fünf Regeln machen das Spiel gegen das aktuell beherrschende Jund-Deck etwas einfacher

Angriff Das Jund-Deck kann nur eine Sache nicht besonders gut - und das ist Blocken. Sobald man den Gegner dazu bringt, mit einem »Verwesenden Egel« zu blocken und diesen auch noch für Lebenspunkte aufzupumpen, ist man auf einem guten Weg. Wer angreift, setzt das Jund-Deck unter Druck und zwingt es dazu, seine Sprüche zu einem weniger guten Zeitpunkt zu spielen und nicht den kompletten Kartenvorteil zu erhalten. Außerdem ist es gegen das Jund-Deck keine schlechte Alternative, die Hand schnell leer zu spielen. Besonders Aggro-Decks wie Bo-

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ros oder Mono-Grün werden das können und so den »Fahlschlag« fast komplett nutzlos machen. Sicherlich gibt man dem Jund-Deck damit viele Ziele für Kreaturenvernichtung und lässt zu, dass fast jedes Kaskadieren sich lohnt, aber der so entstehende Druck kann für Jund zu groß werden.

Begrenzen Das Jund-Deck ist nur deshalb so gut, weil es mit dem »Blutzopf-Elfen« und dem »Pechhaltigen Strahl« (Bituminous Blast/AE) zwei enorm mächtige Karten spielt, die fast immer massiven Kartenvorteil generieren. Spielt man ein Deck, das nicht die Option eines schnellen Aggro-Decks

hat und Jund einfach zu überrennen versucht, dann sollte man darauf abzielen, diesen Kartenvorteil zu minimieren und das Kaskadieren so schlecht wie möglich werden zu lassen. Kreaturen mit Schutz vor Schwarz lassen »Pechhaltiger Strahl« gar nicht erst zu und machen »Terminieren« (Terminate/AE) als Kaskade-Karte nutzlos. Das gleiche gilt für Kreaturen mit Verhüllt, diese verhindern auch noch, dass »Blitzschlag« für Änderungen auf dem Spielfeld sorgt. Und solange man es sich erlauben kann, sollte man möglichst wenig Ziele für das Removal von Jund auf dem Feld haben, solange man dabei keine Kompromisse bei den weiter oben aufgeführten Punkten eingeht.

Kampf Beherzigt man diese Tipps, wird man zwar nicht automatisch jedes Spiel gegen Jund gewinnen. Aber man ist der schwierigen Aufgabe gewachsen, das eigene Spiel besser auf die Stärken des Jund-Decks abzustimmen, und kann mit der Zeit auch das Sideboard gegen Jund optimieren. Sicher ist, dass man momentan auf allen großen Turnieren auf das Jund-Deck vorbereitet sein muss. Und ebenso sicher ist, dass man Jund mit fast jedem Deck schlagen kann, auch wenn es manchmal schwierig ist und man sich gut vorbereiten und viele Erfahrungen gesammelt haben muss. Manuel Siebert b

Das riesige Format

Tiefschlaf Magic: eine neue Extended-Saison

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ür Profi-Spieler sorgen Weltmeisterschaften, Pro Touren und Grand Prix dafür, dass sie sich zwölf Monate im Jahr mit dem Extended-Format befassen. Für alle anderen Spieler taucht das Format höchstens ein oder zwei Mal pro Jahr auf: Entweder wenn ein Grand Prix im Extended-Format in der Nähe stattfindet oder wenn die alljährliche Pro Tour Qualifier-Serie ins Extended-Format wechselt. Und dieser Wechsel steht nun bevor: Ab dem 1. Januar 2010 finden die Qualifikationsturniere zur Pro Tour San Juan (28.5.2010) statt, und diese werden samt und sonders im Extended-Format gespielt.

Sieben Für das Extended-Format sind immer alle Karten legal, die in den letzten sieben Jahre erschienen

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sind. Für die kommenden Turniere sind das also die Karten aus den Grundsets 9. Edition, 10. Edition und Magic 2010, sowie die kompletten Blöcke Mirrodin, Kamigawa, Ravnica, Zeitspirale, Lorwyn/Schattenmoor, Alara und Zendikar. Auf allen Turniere, die nach dem 5. Februar 2010 stattfinden, darf man bereits Karten aus der kommenden Erweiterung Worldwake spielen. Eigentlich hatten alle Extended-Spieler insgeheim gehofft, dass sich das Format mit dem Herausrotieren des Aufmarsch-Blocks komplett ändern würde. Die Fetchländer aus diesem Block dominierten das Extended-Geschehen und bestimmten den Grundstock jeder Manabasis. Dann aber kam mit Zendikar ein neuer Schwung Fetchländer. Damit war auch klar, dass einige der stärksten Decks der letzten Saison mit Modifikationen auch 2010 wieder stark sein werden. Die derzeit stärksten Decks sind Zoo, Bant, Dark Depths und die Valakut-Kombo, die wir alle nebenstehend vorstellen. Das Extended-Format hat sich zwar nicht grundlegend geändert, aber es gibt genügend neue Decks, um die Saison vielversprechend und interessant werden zu lassen. Manuel Siebert b


Zoo 4x Wasserarmer Tafelberg 1x Ebene 1x Wald 4x Nebliger Regenwald 1x Heilige Schmelze 2x Stampfgelände 2x Tempelgarten 1x Baumwipfeldorf

1x Heiliger Springbrunnen 4x Siedender Tümpel 1x Dampfschlote 1x Insel 4x Wildes Nacatl 4x Noble Hierarchin 4x Bannender Engel 4x Ritter des Reliquienschreins

Seit Jahren etabliert und immer wieder gut ist das Zoo-Deck. Basierend auf den Farben Rot, Weiß und Grün spielt dieses Deck die besten und günstigsten Kreaturen des Formats und setzt Maßstäbe, was Geschwindigkeit und Effizienz angeht. Wenn ein Deck nicht mit der schieren Geschwindigkeit und Angriffslust des

4x Tarmogoyf 4x Weg ins Exil 2x Blitzhelix 4x Blitzschlag 1x Elspeth, die fahrende Ritterin 2x Umezawas Jitte 4x Amulett von Bant

Zoo-Decks fertigwerden kann, braucht es gar nicht erst anzutreten. Die neue Entwicklung beim Zoo-Deck geht dahin, dass man mit Hilfe des »Bannenden Engels« (Baneslayer Angel/ M10) das mittlere und späte Spiel ebenso erfolgreich gestalten kann wie die ersten Runden. Ein Deck, das mit »Bannenden Engeln«

Sideboard 2x Uralter Groll 2x Kataki, Preis des Krieges 2x Herumpfuschender Magier 3x Tormods Krypta 3x Negieren 3x Äthergläubiger Kanonist

und »Tarmogoyfs« antritt, dürfte für die meisten Spieler aber allein schon aus finanziellen Gründen unerschwinglich sein. Das Sideboard des Decks ist vor allem darauf ausgerichtet, die gegnerische Sideboardkarte »Kelch der Leere« (Chalice of the Void/MD) auszuschalten, die diesem Deck einen Riegel vorschieben kann.

Valakut Kombo 1x Aufzuchttümpel 2x Wald 2x Insel 4x Nebliger Regenwald 3x Mountain 1x Siedender Tümpel 4x Dampfschlote

4x Stampfgelände 2x Valakut, die geschmolzene Zinne 4x Ältester des Sakura-Stammes 3x Herablassen 2x Brandrodung 2x Magmastrahl 4x Durch Tiefen spähen

Eine andere Deck-Idee, die ebenfalls auf einer Kombo basierend, wurde auch erst durch Zendikar möglich. Lange Zeit galt »Landschaftswechsel« (Scapeshift/MT) als potentiell stark. Es fehlte nur an wirklich guten Ländern, die man hätte suchen können. Die Antwort bietet jetzt »Valakut, die geschmolzene Zinne« (Valakut, the Molten Pinnacle/ZK). Hat man sieben

4x In Betracht ziehen 4x Zurückverweisen 2x Aufhebung 4x Zurückdrehen 4x Landschaftswechsel 4x Suche nach dem Morgen

Länder ausliegen, kann man mit »Landschaftswechsel« zwei »Valakuts« und fünf »Gebirge« ins Spiel bringen und auf diese Weise alle fünf »Gebirge« doppelt Schaden durch »Valakut« machen lassen - was meistens zum Sieg reicht. Alles, was das Deck leisten muss, ist also, sieben Länder ins Spiel zu bringen und einen »Landschaftswechsel« zu finden. Ange-

Sideboard 3x Kelch der Leere 3x Dosierter Sprengstoff 2x Feuerfontäne 1x Meloku der bewölkte Spiegel 4x Gefräßige Falle 2x Trümmerorgie

reichert mit klassischen Beschleunigungssprüchen und genügend blauen Such- und Kontrollelementen funktioniert dieses Kombo-Deck erstaunlich solide. Nur wenige andere Decks sind darauf eingestellt, dass der Gegner mit Hilfe von Ländern gewinnen will.

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Dark Depths-Kombo 4x Dunkle Tiefen 1x Geisterviertel 1x Insel 4x Fluss der Tränen 4x Versunkene Ruinen 1x Sumpf 3x Tolaria West

3x Urborg, Grab von Yawgmoth 3x Nasses Grab 4x Dunkler Mitwisser 4x Vampirische Fluchmagierin 3x Vendilion-Clique 3x Die Königin anflehen 1x Kelch der Leere

Das Dark Depths-Deck ist ein Kombo-Deck, das auf zwei Karten basiert. Eine davon gibt es schon länger, und sie ist niemals wirklich beachtet worden, ganz im Gegenteil: Gute Spieler haben sie eher als typische Karte für Kinder belächelt. Die Rede ist von den namensgebenden »Dunklen Tiefen« (Dark Depths/KE), einem

4x Chrom-Mox 3x Dosierter Sprengstoff 4x Verpfuschtes Gemisch 4x Aufhebung 1x Schwert der Sanften 1x Thopter-Gießerei 4x Gedankenergreifung

Land, das sich in eine unzerstörbare 20/20Kreatur verwandelt, wenn man irgendwie zehn Counter von der Karte bekommt. Die Antwort auf dieses Dilemma liefert Zendikar mit der »Vampirischen Fluchmagierin« (Vampire Hexmage/ZK). Mit dieser Karte nimmt man einfach alle Spielmarken von einer bleibenden Karte

Sideboard 3x Grausames Edikt 3x Ausrupfen 1x Gefräßige Falle 3x Gräberschleicher 2x Tormods Krypta 3x Verdammtes Festessen

und hat so relativ schnell eine enorme Kreatur auf dem Spielfeld. Der Rest des Decks ist auf Kartenziehen ausgelegt, um die eigene Kombo zu finden, und bietet mit einigen DisruptionElementen noch genügend Schutz für den großen Plan.

Bant 2x Wald 2x Insel 2x Aufzuchttümpel 3x Heiliger Springbrunnen 4x Nebliger Regenwald 2x Siedender Tümpel 2x Tempelgarten

3x Baumwipfeldorf 2x Blühende Katakomben 4x Herumpfuschender Magier 4x Noble Hierarchin 3x Qasal- Rudelmagier 4x Rhox Kriegsmönch

Etwas günstiger als Zoo-Decks (wobei die »Tarmogoyfs« immer noch sehr teuer sind) sind die Bant-Decks, die auf einer ähnlichen Idee basieren. Hier verzichtet man auf die aggressiven Elemente, die Rot mit sich bringt, und vertraut auf Blau und günstige Gegenzauber. Damit ist

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4x Tarmogoyf 2x Amulett von Bant 4x Manaleck 4x Weg ins Exil 3x Zauberschlinge 3x Umezawas Jitte 3x Vendilion-Clique

das Deck etwas langsamer als das Zoo-Deck, kann seine Position auf dem Spielfeld aber wesentlich besser schützen. Mit dem »Herumpfuschenden Magier« (Meddling Mage/ARB) und dem »Quasal-Rudelmagier« (Quasali Pridemage/ARB) spielt das Deck bereits im Hauptdeck

Sideboard 4x Kelch der Leere 2x Reliquie von Progenitus 4x Tormods Krypta 2x Küchenhutzel 3x Fäden der Untreue

Antworten auf die meisten Gegenstrategien und kann aus dem Sideboard die besten Karten gegen Zoo, Dredge, Kombo-Decks und mit »Fäden der Untreue« (Threads of Disloyalty/VK) sogar gegen das gefürchtete Dark Depths-Deck heraussuchen.


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