zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2023

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JUNI 2023 Verlagspostamt: 5450 Werfen P.b.b. „03Z035382 M“ – 21. Jahrgang Bucher CityCat VR50e100 % elektrisch Bucher Municipal AG • Murzlenstrasse 80 • CH- 8166 Niederweningen info.ch@buchermunicipal.com • www.buchermunicipal.com Besuchen Sie uns vom 6. bis 9. Juni 2023 in Bern: Halle 2.0 - Stand D02

READY TO START.

Kehrmaschine oder doch ein multifunktionaler Geräteträger? Kärcher Municipal hat sie alle am Start – und Sie haben immer die Gewissheit, hinsichtlich Technik und Zuverlässigkeit zur besten Lösung für Ihre Anwendung zu greifen. Gemeinsam mit unserem kompetenten Händlernetzwerk haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Kommunen in ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen und ihnen zu helfen, die täglichen Herausforderungen zu meistern. Sei dies im Winterdienst, beim Kehren und Reinigen, Mähen und Pflegen oder bei der Wildkrautbekämpfung bis hin zu zahlreichen Spezialanwendungen. Erleben Sie Kommunaltechnik in einzigartiger Vielfalt! Jetzt einsteigen! kaercher.ch/municipal

Bern, 6.–9. Juni 2023 Stand B13 | Halle 3.0 KÄRCHER CENTER ZBERG Agarn • Birg-Glis • Blitzingen

INTELLIGENT KOSTEN EINSPAREN

Kommunen können an so manchen Stellschrauben drehen, um ihr Budget intelligent einzusetzen und Kosten effektiv zu senken: So gelten etwa Kläranlagen als einer der größten Energiefresser in der kommunalen Infrastruktur. Doch mit heutigen technischen Möglichkeiten lässt sich der Energiebedarf drastisch senken. Ein gutes Beispiel dafür ist die über 100 Jahre alte Kläranlage Alte Emscher in Duisburg. Durch die Optimierung des Belüftungssystems und der Erneuerung vorhandener Turboverdichter konnte eine Energieeinsparung der biologischen Reinigungsstufe von 4.000.000 kWh pro Jahr erreicht werden. Wie die Umsetzung im Detail aussieht, erfahren Sie ab Seite 12.

Während die Abwasseraufbereitung ein stets zur Verfügung stehender Prozess ist, können bei anderen Posten allein durch intelligente Betriebszeiten Kosten gesenkt werden. Beispielsweise ist die Straßenbeleuchtung zwar ein unverzichtbarer Bestandteil für die sichere Verkehrsteilnahme in der Nacht. Doch warum sollten die Leuchten permanent scheinen, wenn ihr Licht nicht zu jedem Zeitpunkt gebraucht wird? Diese Frage stellte sich auch die Marktgemeinde Weißkirchen in der Steiermark und installierte auf einem Geh­ und Radweg Solarleuchten, deren Licht nur von gedimmt auf volle Leuchtkraft steigt, wenn Fußgänger oder Radfahrer passieren. Welche Herausforderung es dabei zu meistern galt, lesen Sie ab Seite 23.

Zeit ist Geld: Darum sollte das Personal vom Bauhof keine unnötigen Fahrten oder ineffiziente Routen während seines Einsatzes zurücklegen. Telematiklösungen machen vielfältige Einsatzgebiete wie etwa den Winterdienst, die Straßenreinigung, die Entsorgung und die Pflanzenbewässerung wesentlich kosten­ und zeiteffizienter. Letztere beschäftigt bald wieder viele Gemeinden: Denn gerade im Sommer kann der Wert von Bäumen und Sträuchern in Städten und Gemeinden durch ihre kühlenden Eigenschaften nicht hoch genug eingeschätzt werden. Umso wichtiger ist es daher, das Stadtgrün gesund zu erhalten. Die Telematiklösung, über die wir ab Seite 27 berichten, optimiert nicht nur Gießrouten, sondern verhindert mittels smarten Algorithmus schädlichen Trockenstress. Neben Hitzeperioden sind eine weitere Auswirkung des Klimawandels vermehrte Starkregenereignisse und somit ist auch die Gefahr von Hochwasser gestiegen. Wie Kommunen sich mittels Künstlicher Intelligenz besser vor Katastrophen schützen können, erfahren Sie ab Seite 34. Beim Lesen dieser und vieler weiterer interessanter Berichte der aktuellen Ausgabe von zek KOMMUNAL wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!

Ihre

Chefredakteurin

Mall-Lamellenklärer ViaKan

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n Behandlung von belastetem Regenwasser vor der Einleitung in ein Gewässer ohne Dauerstau nach DWA-A 102-2

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n Wirkungsgrad AFS63 entsprechend der Beurteilung nach DWA-A 102-2

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n Optimierte Abzugs- und Drosseleinrichtung integriert

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n Patentierte Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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n Bis Qkrit < 4 l/s mit integrierter Trenneinrichtung und Bypass

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Literatur-Tipp

Ratgeber Regenwasser

36 Seiten, DIN A4

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9. Auflage 2022

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Preis 15,00 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

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ISBN 978-3-9803502-2-8

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April 2023 03 KOMMUNAL Zur Sache
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14 Elektrisches Kanalreinigungsfahrzeug mit Wasserrecycling geht in Serie KANALREINIGUNG

15 Hydrac-Entwicklungen sorgen für vereinfachten Winterdienst WINTERDIENST

16 Einkaufsführer Kehrmaschinen: was beim Kauf zu beachten ist KEHRTECHNIK

19 Innerstädtischer Winterdienst dank Ausweichleiste sicherer WINTERDIENST

20 Elektrisch-betriebene Lösungen von Bucher Municipal GERÄTETRÄGER

23 Neue Maßstäbe bei solarer Straßenbeleuchtung VERKEHRSSICHERHEIT

24 Rolba 500 trotzt Wetterextremen WINTERDIENST

27 Smarte Gießlanze als digitaler Helfer in der Stadtgrünbewässerung GRÜNPFLEGE

29 Egholm „Ranger“: überraschend vielseitig GERÄTETRÄGER

04 Juni 2023 KOMMUNAL Inhalt Aktuell 06 Interessantes & Wissenswertes SHORT CUTS 03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum Abwassertechnik
Emscher“ KLÄRTECHNIK
12 Streifenbelüfter optimieren Kläranlage „Alte
14 KANALREINIGUNG
STRASSENBELEUCHTUNG 24 WINTERDIENST Kommunaltechnik
16 KEHRTECHNIK 23

Veranstaltungen

30 Pappas Kommunaltage: Zwei Tage Technik zum Anfassen ROADSHOW

32 Vollgepackte Messesaison: Suisse Public, Astrad, Demopark MESSE-VORSCHAU

35 Globale Alpintechnik-Branche präsentierte Weltneuheiten MESSE-NACHBERICHT

Hochwasserschutz

36 Wie Kommunen sich mittels KI besser vor Hochwasser schützen FRÜHWARNSYSTEM

Wärmeversorgung

Juni 2023 05 KOMMUNAL Inhalt
38 Mehr Wärme und weniger Brennstoff: Effizienzmaßnahmen in Seekirchen FERNWÄRME 41 Aus Klärwasser wird Fernwärme FERNWÄRME 42 Vorteile von Wärmeübergabestationen auf standardisierten Rahmen FERNWÄRME 44 Bier brauen unabhängig von Erdgas NAHWÄRME 46 Es steckt noch viel Energie in unserem Biomüll VERGÄRUNGSTECHNIK Anzeigen zek KOMMUNAL 2/2023 Bucher Municipal U1 Kärcher U2 Westa U3 Kahlbacher U4 Aquaconsult 13 Binder Energietechnik 39 ecoliGhts 22 Egholm 07 Endress + Hauser 09 Heger Edelstahl 38 Hydrac 08 Ionitec Anlagenbau 40 Lighthouse Institute 28 Mall Umweltsysteme 03 Mulag 10 ÖMAV/EWA Joint Conference 06 Pappas 31 TRM 11 Zaugg 26 GRÜNPFLEGE 27 HOCHWASSERSCHUTZ 36 FERNWÄRME 38 VERGÄRUNG 46 www.zek.at

BEREIT FÜR DEN WINTER DANK FRÜHZEITIGER SOMMER-REVISION

Die Auswirkungen der vergangenen Krisenjahre haben überall ihre Spuren hinterlassen und sind in mancherlei Hinsicht nach wie vor sichtbar. Auch der Winterdiensthersteller Zaugg hatte aufgrund stark variierender Lieferfristen für Rohmaterial und Handelswaren sowie Preiserhöhungen in der gesamten Lieferkette ausgelöst durch knapp werdende Güter, einige Hürden zu überwinden. Das Unternehmen hat sich diesen Herausforderungen gestellt und entsprechend schnell reagiert. Um für Kunden Planungssicherheit zu schaffen und die Verfügbarkeiten für die nächste Einsatzperiode sicherzustellen, wird bereits im Frühjahr auf allfällig nötige Wartungsarbeiten hingewiesen. Speziell während der Sommermonate profitieren beide Seiten davon, dass die Geräte ohne Zeitdruck für den nächsten Winter auf Vordermann gebracht werden können. Unterstützung bieten die Spezialisten von Zaugg auch bei der Bedarfsermittlung von Ersatz- und Verschleißteilen. Eine zeitige Bestellung verhindert unnötige Lieferengpässe und sorgt zusätzlich für einen optimalen und stressfreien Start, sobald der erste Schnee wieder fällt. Für die Mitarbeitenden des Kundendienstes beginnt gleichzeitig mit der letzten Schneeschmelze damit die zweite Saison des Jahres. Das Team erledigt den Service von Winterdienstgeräten in der eigenen Werkstatt oder auf Wunsch beim Kunden vor Ort. Unabhängig vom Standort werden so von der Zustandsbeurteilung, Wartung und Revision bis hin zur Montage alle Leistungen angeboten.

ÖWAV/EWA JOINT CONFERENCE

Wasserressourcen im Klimawandel

Herausforderungen im Umgang mit Extremen

Water Resources under Climate Change Challenges in Managing Extremes

Konferenzsprachen Deutsch und Englisch, mit Simultanübersetzung

19. und 20. Oktober 2023 | Haus der Ingenieure, Wien www.oewav.at/OEWAV-EWAJointConference_Vienna_2023

Impressum

HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber

VERLAG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG

Brunnenstraße 1, 5450 Werfen

Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zek.at www.zek.at

CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zek.at Mobil +43 (0)664-214 06 14

ANZEIGENLEITUNG / PR-BERATUNG

Mario Kogler, BA, mk@zek.at Mobil +43 (0)664-240 67 74

GESTALTUNG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG

Brunnenstraße 1, 5450 Werfen

Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zek.at www.zek.at

DRUCK

Druckerei Roser

Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg

Tel. +43 (0)662-6617 37

VERLAGSPOSTAMT

A-5450 Werfen

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

ABOPREIS

Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer zek KOMMUNAL erscheint viermal im Jahr.

Auflage: 8.000 Stück

ISSN: 2791-4100

201920025

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

06 Juni 2023 KOMMUNAL Aktuell
Foto: Pappas Foto: ÖGL Oben der Schneepflug vor der Revision, unten strahlt er nach umfangreichen Service-Arbeiten im neuen Glanz und bereit für die nächste Saison. © Zaugg Das Service Team von Zaugg. Merklich steigender Beliebtheit erfreut sich auch das praxisnahe Schulungsangebot. Dabei geben die Profis aus erster Hand ihr Wissen, hilfreiche Tipps und praktische Erfahrungswerte an die Teilnehmer weiter. © Zaugg © Zaugg
Inserat Joint Conference_ZEK_122x90mm.indd 1 15.05.2023 10:21:07

Die DVGW-Zertifizierung der UVLD-Serie gibt den Kunden von Evoqua die Sicherheit, dass deren Produkte nicht nur leistungsstark sind, sondern auch den erforderlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.

DVGW-ZERTIFIZIERUNG FÜR UV-SYSTEME VON EVOQUA

Die UV-Desinfektion hat sich in den letzten Jahrzehnten als zuverlässige, chemikalienfreie Desinfektionstechnologie für Trink- und Prozesswasser sowie weitere Anwendungen bewährt. Dank der strengen, unabhängigen Tests durch den DVGW, dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches, können die Betreiber darauf vertrauen, dass die neue UVLD-Serie von Evoqua Water Technologies der aktuellsten DVGW-Richtlinie DIN-19294-1 sowie weiteren national und international anerkannten Qualitätsstandards entspricht. Die UVLD-Serie erfüllt nicht nur die strengen Anforderungen des DVGW, sondern ermöglicht auch eine Senkung der Betriebskosten, eine Minimierung des Wartungsaufwands und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch den Einsatz robuster 800-Watt-UV-Strahler ist eine zuverlässige Inaktivierung von Bakterien, Viren und Protozoen ohne Einsatz von Chemikalien gewährleistet. Selbst chlor-resistente Keime können wirksam abgetötet werden und die Bildung gesundheitsgefährdender Desinfektionsnebenprodukte wird verhindert. Die Hochleistungsstrahler weisen eine Lebensdauer von 16.000 Betriebsstunden und einen breiten Strahlerbetriebsbereich von 30 bis 100 Prozent auf. Dadurch verringert sich nicht nur die Anzahl der Austauschzyklen der Strahler, sondern auch der Stromverbrauch. Mit der UVLD-Serie wird die Wartung vereinfacht und die für kommunale Anwendungen gleichermaßen wichtige Anlagenverfügbarkeit erhöht.

DROHNE DURCHLEUCHTET DEN UNTERGRUND

Ein ungewohnter Gast auf der Liegewiese des Münchner Michaelibads: Ende Februar überflog eine große Spezial-Drohne das Areal zu Untersuchungszwecken. Denn hier soll ab kommenden Jahr eine Geothermieanlage gebaut werden. Das Fluggerät mit rund 1,5 m Durchmesser glitt in geringem Abstand über den Boden und untersuchte ihn bis in 3 m Tiefe geomagnetisch. Diese Untersuchung ist vorgeschrieben und soll sicherstellen, dass der tiefere Baugrund frei von metallischen Hinterlassenschaften beispielsweise aus dem Krieg ist. Der Drohneneinsatz ist ein weiterer Teil der Vorbereitungen für die Bohrarbeiten zu Münchens siebter Geothermieanlage. Sie soll ab kommendem Jahr errichtet werden und nach geplanter Fertigstellung im Jahr 2029 Wärme für rund 75.000 Münchner Bürger und Bürgerinnen liefern. Der Standort des Michaelibads ist dafür ideal geeignet, da ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist, eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist, sowie ein hoher Wärmebedarf im Umfeld besteht – nicht zuletzt das Schwimmbad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen könnte. Über ein rund 900 km langes Fernwärmenetz versorgen die SWM knapp 40 Prozent der Münchner Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme. Ihre Vision: Bis spätestens 2040 wollen sie den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. Um das zu erreichen, setzt das Energieversorgungsunternehmen vor allem auf Tiefengeothermie.

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Juni 2023 07 KOMMUNAL Aktuell
© Evoqua
© Geolog Fuß Hepp GbR
Drohneneinsatz am Schwimmbadgelände in München als Vorbereitung für die geplante Geothermieanlage.
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für die Energiewende: 300 MWh starker Organic-Solid-Flow-Energiespeicher schließt die Lücke zwischen Energieerzeugung und -bedarf. Dr. Peter Geigle, Gründer und CEO der CMBlu Energy AG (li.) und Stephan Sharma, Vorstand der Burgenland Energie AG bei der Projektvorstellung des neuen Großspeichers.

NEUER PROKURIST BEI WINTERDIENSTHERSTELLER KAHLBACHER

Kahlbacher Machinery GmbH gibt bekannt, dass Josef Gschwandtl seit 30. März offiziell als neuer Prokurist des Unternehmens tätig ist und die Nachfolge von Georg Schreder antritt, der nach 30 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand geht. Josef Gschwandtl bringt über zehn Jahre internationale, technische und kaufmännische Erfahrung und Kenntnis mit, die er in seiner erfolgreichen Karriere in leitender Position gesammelt hat. Als neuer Prokurist von Kahlbacher wird er gemeinsam mit dem Management-Team die Geschicke des Unternehmens lenken und die Erfolgsgeschichte der Firma weiter vorantreiben. Dabei wird er seine Expertise und seine Führungskompetenz einsetzen, um das Wachstum des Unternehmens in den kommenden Jahren zu fördern.

UNKRAUTBEKÄMPFUNG MIT MANTIS

Die Neuheit des Heißwassergeräteherstellers Mantis, der BioMant-Flex, verfügt über eine hohe Wasserdurchflussrate, ist aber trotzdem sehr kompakt und kann somit flexibel auf einer Vielzahl von Fahrzeugen oder Anhängern aufgebaut werden. Aufgrund der Flexibilität der Komponenten ergeben sich unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, vom Dauereinsatz für die Wildkrautbeseitigung bis zum optionalen Hochdruckfunktion. Auch im Bereich der effektiven und dennoch umweltfreundlichen Unkrautbekämpfung mit biologischen Herbiziden gibt es bei Mantis Neuigkeiten: Die neueste Generation der Mankar-Düsen. Das R-Modell erlaubt eine effiziente Ausbringung von biologischen Herbiziden sowie Herbizid-Mischungen, die mit einer größeren Aufwandmenge ausgebracht werden müssen als traditionelle Herbizide. Um Abdrift einzudämmen, ist die neue „R-Düse“ mit einem runden Spritzschirm mit 35 cm Durchmesser ausgestattet.

GROSSSPEICHER MIT 300 MWH MACHEN DAS BURGENLAND ENERGIEAUTARK

Die neuen Energiespeicher von CMBlu sind dank ihres organischen Speichers günstig in der Herstellung, umweltfreundlich, nahezu vollständig recyclebar, weder brennbar noch explosiv und beinhalten keine seltenen oder prekären Rohstoffe. So ist das Unternehmen nicht abhängig von zunehmend schwierigen internationalen Lieferketten. Die Speichersysteme sind einfach skalierbar mit einer Leistung bis in den Gigawattbereich und sorgen so für eine höhere Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Das Burgenland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 energieautark und klimaneutral zu sein und dabei vor allem auf Wind- und Sonnenenergie zu setzen. „Wir haben uns intensiv mit der Frage der Speicherung auseinandergesetzt. Um das Burgenland energieautark zu machen, brauchen wir eine Speicherleistung von 100 MW mit einer Kapazität von 300 MWh“, erläutert Stephan Sharma, Vorstand der Burgenland Energie AG.

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08 Juni 2023 KOMMUNAL Aktuell
Der BioMant-Flex kann auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Trägergeräten angebaut und vielfältig eingesetzt werden – von der Unkrautbekämpfung bis zur Hochdurckreinigung. © Mantis © Energie Burgenland Game Changer
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© Kahlbacher Das Führungsteam von Kahlbacher: Horst Kahlbacher, Josef Gschwandtl und Peter Berger (v.l.n.r.)

NEUER HYDRAULISCHER KNICKLENKER VON ANTONIO CARRARO

Beim neuen hydrostatischen Knicklenker SP 4800 HST mit einer Fahrtrichtung sorgt ein 3-Zylinder-Yanmar-Motor mit 38,7 PS für den Vorschub. Es handelt sich um ein kompaktes Fahrzeug, das mit einer „Full Optional“-Kabine mit neuen LED-Leuchten und neuem Zubehör ausgestattet ist, die den Komfort an Bord erhöhen. Der Actio-Knickrahmen sorgt für die erforderliche Wendigkeit auf engstem Raum, bei der Säuberung von Gehsteigen genauso wie beim Slalomfahren zwischen Pflanzen und Bäumen in den öffentlichen Park- und Gartenanlagen. Der Traktor kann dank seiner Ladeplattform auf der Motorhaube mit Front- und Heckgeräten ausgestattet werden. Der Joystick und die ergonomische Steuerung ermöglichen eine praktische Handhabung des Geräts, bei der alle Funktionen auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. Die Kabine ist mit einer Klimaanlage und einem gefederten Sitz mit Armlehnen für besten Arbeitskomfort ausgestattet. Die Besonderheit dieses Fahrzeugs ist der sehr niedrige Geräuschpegel während der Arbeit und bei Straßenüberfahrten, eine Eigenschaft, die von den Betreibern der Branche sehr geschätzt wird. Das hydrostatische Getriebe HST verfügt über eine Schaltung mit drei mechanischen Übersetzungsverhältnissen: langsam, normal, schnell. Die Arbeitsgeschwindigkeit kann durch einfache Betätigung des Fahrpedals geändert werden. Die Fahrtrichtungsumkehr wird durch das hydrostatische Wendegetriebe gesteuert und kann während der Fahrt erfolgen. Das Ein- und Auskuppeln zum Schalten der Gänge wird somit überflüssig. Die serienmäßige Zapfwelle hat 540 oder 1.000 Umdrehungen/Minute. Die Differentialsperre erfolgt vorne und hinten, die Zugauskupplung vorne. Die Speed-Fix-Vorrichtung ermöglicht die Vorgabe einer optimalen Fahrgeschwindigkeit für jede Arbeit. Die geringe Bodenverdichtung wird durch die perfekte Verteilung der Masse des Traktors auf die vier Räder gewährleistet, die durch das Actio-Fahrwerk bestimmt wird. Dadurch ist dieses Modell ideal für empfindliche oder weiche, sogar nasse Grasböden und schont den Untergrund. In diesen Fällen wird der Traktor mit glatten Profilreifen des Typs „Garden“ mit breiter Lauffläche ausgestattet, die die Auflagefläche des Traktors vergrößern. Dadurch erzielt man eine Art „Schwimmereffekt“, bei gleichzeitiger konstanter Haftung und Traktion. Das Fahrzeug wurde für die kommunale Instandhaltung entwickelt und bietet die Möglichkeit, Reifen mit Ketten und rückseitige Anbaugeräte zu montieren, die mit Ausrüstungen am Kraftheber kombiniert werden können.

Ihr Ziel ist es, sowohl die Effizienz Ihrer Anlage zu steigern als auch gesetzliche Normen einzuhalten.

EINHALTEN + HAUSHALTEN

Wir unterstützen Sie dabei, Vorgaben einzuhalten Kosten zu verringern, um so die Ressource Wasser

Ihr Ziel ist es, sowohl die Effizienz Ihrer Anlage zu steigern als auch gesetzliche Normen einzuhalten.

EINHALTEN + HAUSHALTEN

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EINHALTEN + HAUSHALTEN

Wir unterstützen Sie dabei, Vorgaben einzuhalten und die Kosten zu verringern, um so die Ressource Wasser zu schützen.

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Endress+Hauser unterstützt Sie dabei, Ihre Prozesse zu verbessern:

• mit einem umfassenden Messinstrumente-Portfolio und maßgeschneiderten Services

• mit zuverlässiger Expertise bei Ihren Branchenanwendungen

• mit optimierten Wartungsroutinen dank Selbstdiagnosefunktionen

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• mit einem umfassenden Messinstrumente-Portfolio und maßgeschneiderten Services

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Erfahren Sie mehr unter: www.at.endress.com/wasser-abwasser

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Juni 2023 09 KOMMUNAL Aktuell
Erfahren Sie mehr unter: www.at.endress.com/wasser-abwasser
© Antonio Carraro Auf Arbeitskomfort und Wendigkeit liegt der Fokus beim Knicklenk der SP 4800 HST von Antonio Carraro.

V.l.n.r.: Bürgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental/ Kainach), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Bürgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach)

ÖSTERREICHS GRÖSSTER PV-PARK, DER INS STROMNETZ EINSPEIST

Nach weniger als einem Jahr Bauzeit ging Ende 2022 in der Weststeiermark die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs mit direkter Netzeinspeisung in Betrieb und speist künftig pro Jahr rund 18 Millionen kWh Sonnenstrom in das öffentliche Netz ein. Rund 38.000 Kollektoren sorgen dafür, dass 5.700 Haushalte in der Region mit grünem Strom versorgt werden. 12 Millionen Euro hat die Energie Steiermark in die Errichtung der Anlage investiert. Die Leistung von 17,2 MW entspricht der eines mittleren Wasserkraftwerkes an der Mur. Das 21 Hektar große Areal auf der ehemaligen Aschekippe des Braunkohle-Abbaus (es entspricht 28 Fußballfeldern) ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen erneuerbare Energie. Das Projekt ist Teil einer umfassenden Sonnenstrom-Offensive der Energie Steiermark: In Summe sollen in den kommenden fünf Jahren 250 Millionen Euro in diesen Bereich investiert werden.

Erweitertes Angebot: Die inter airport Europe expandiert in eine zusätzliche Messehalle als Reaktion auf den markanten Nachfrageanstieg.

INTER AIRPORT EUROPE STARTET VOM 10. BIS 13. OKTOBER IN MÜNCHEN

Die 24. Internationale Fachmesse für Flughafen-Ausrüstung, Technologie, Design & Service, findet vom 10. bis 13. Oktober auf dem Messegelände München statt. Als Verkaufs- und Innovationsplattform setzt die inter airport Europe ihre 40-jährige Erfolgsgeschichte als zentraler Partner für die internationale Flughafen-Community fort. Fünf Monate vor Messeeröffnung haben rund 300 Aussteller aus 30 Ländern bereits eine Standfläche gebucht. Das Nachfragehoch ist Ausdruck der gestiegenen Zuversicht unter Flughafenzulieferern nach vermehrten positiven Anzeichen für eine Erholung im Luftverkehr. Bodengerät und Flugfeldausrüstung zählen nach wie vor zu den wichtigsten Segmenten des Veranstaltungsportfolios. Ergänzend zur Messe bietet die inter airport Europe 2023 ein Konferenz- und Rahmenprogramm, um den Wissensaustausch und die fachliche Vernetzung in der Branche zu fördern.

10 Juni 2023 KOMMUNAL Aktuell ECO 1200 Reihe Naturschonend Mähen im Profibetrieb
Innovativ. Zuverlässig. wissenschaftlich belegt im Praxiseinsatz bewährt Mehr Infos zum Thema ökologische Grünpflege www.mulag.com/eco E-Mail info@mulag.com Web www.mulag.com Besuchen Sie uns in Eisenach vom 18.-20.06.2023
Professionell.
Foto: Marc Schläpfer/ Kiefer Klimatechnik © inter airport Foto: Bruck/Maili © Edi Aldrian / Energie Steiermark

VOLLELEKTRISCHER EINACHSER VON REFORM

Mit dem neuen Motech eRM9 stellt Reform einen vollelektrischen Geräteträger vor, der effizientes und umweltschonendes Arbeiten in verschiedenen Einsatzgebieten ermöglicht. Ideal für den Kommunaldienst, die Hauswartung, den Garten- und Landschaftsbau sowie all jene Bereiche, in denen Emissionsfreiheit und geringe Lärmentwicklung wichtig sind. Ein breites Anbaugerätesortiment ermöglicht einen vielseitigen Einsatz über alle Jahreszeiten und damit eine optimale Auslastung des Geräts. Der eRM9 vereint alle Vorzüge eines elektrischen Antriebskonzepts, wie hohe Durchzugskraft, geräuscharmes Arbeiten und geringe Vibrationen. Je nach Anwendung kann der Holm werkzeuglos seitlich geschwenkt oder gedreht werden. Die in Stufen verstellbare Zapfwellendrehzahl erlaubt eine Anpassung der Drehzahl an unterschiedliche Arbeitsbedingungen und somit energiesparende Einsätze.

Als beim jüngsten Bundeslehrlingswettbewerb für Metall die besten Auszubildenden Österreichs in sechs Branchen gegeneinander antraten, holte in der Sparte Maschinenbau der Lehrling Matthias Lorenz vom Heiztechnik-Unternehmen Hargassner den Sieg. Nun folgte neben einer weiteren Ehrung zu seinem Erfolg auch die Auszeichnung für das Unternehmen Hargassner als „Bester Lehrbetrieb 2022“. Die Lehrwerkstätte von Hargassner am Firmensitz im oberösterreichischen Weng wurde schon mehrfach mit dem ineo-Award für herausragende Qualität in der Lehrlingsausbildung geehrt. „Durch die Fähigkeiten, die unser Nachwuchs während der Lehrzeit erwirbt, sind sie auch unter Zeitdruck hervorragend ausgebildet – für präzises, sorgfältiges und planmäßiges Arbeiten“, ist Ausbilder Marcel Rieder stolz auf seine Lehrlinge.

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Juni 2023 11 KOMMUNAL Aktuell
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Emissionsfrei und leise: Der Motech eRM9 ist der erste vollelektrische Einachser von Reform. Foto: Bruck/Maili © Weinwurm Bundesminister Martin Kocher, Staatssekretärin Claudia Plakolm, Gewinner Matthias Lorenz, Hargassner-Geschäftsführer Anton Hargassner jr., Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster und Skills-Präsident Josef Herk (v.l.n.r.) würdigten die Bestleistungen der Lehrlinge. HARGASSNER ALS LEHRBETRIEB NR. 1 AUSGEZEICHNET

Effiziente Streifenbelüfter senken die Betriebskosten von Kläranlagen deutlich. In der Anlage „Alte Emscher“ konnte durch die Optimierung des Belüftungssystems und der Erneuerung vorhandener Turboverdichter eine Energieeinsparung der biologischen Reinigungsstufe von 4.000.000 kWh pro Jahr erreicht werden.

KILOWATTSTUNDEN IN DER KLÄRANLAGE EINSPAREN: STREIFENBELÜFTER OPTIMIEREN KLÄRANLAGE „ALTE EMSCHER“

Dass man mit Streifenbelüftung in Kläranlagen auf die Kostenbremse treten kann, beweist die Technologie von Aquaconsult Anlagenbau. Durch die Optimierung des Belüftungssystems und die Ausrüstung mit Aerostrip Streifenbelüftern konnte beispielsweise in der Kläranlage „Alte Emscher“ eine Energieeinsparung der biologischen Stufe von 4.000.000 kWh im Jahr erreicht werden.

Die energiesparenden Aerostrip Streifenbelüfter des österreichischen Unternehmens Aquaconsult Anlagenbau

GmbH optimieren eine der größten und bedeutungsvollsten Kläranlagen in Deutschland: Die Kläranlage „Alte Emscher“ im Duisburger Stadtteil Hamborn. Sie wurde bereits 1912 gebaut und diente zunächst der mechanischen Reinigung von Abwässern für 120.000 Einwohnergleichwerten (EGW). 1988 wurde die Anlage am jetzigen Standort neu errichtet und mit einer biologischen Stufe ausgestattet. Heute ist das Klärwerk für 500.000 EGW erweitert und reinigt 90.000 Kubikmeter Abwässer pro Tag. Diese stammen von häuslichen und industriellen Einleitern, wie Karsten Alfes, Betriebsleiter an der Kläranlage Duisburg-Alte-Emscher, erklärt:

„Dabei ist insbesondere die Stahlindustrie mit allen ihren Nebengewerken zu nennen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Kläranlage befindet.“ Die Abwässer durchfließen die Kläranlage im Freigefälle und fließen danach unterhalb des Deichs in den Rhein. Bei Rheinhochwasser wird das Abwasser über den Deich gepumpt.

ENERGIEEINSPARUNG VON

4.000.000 KWH PRO JAHR

Über 30 Jahre nach der Implementierung des Belebtschlammverfahrens entschied sich die Emschergenossenschaft nun als Betreiberin des Klärwerkes dazu, beim Belüftungssystem umzusteigen: Auf Streifenbelüfter in Kombination mit Turboverdichtern. „Die Streifenbelüfter gehören zum konventionellen

Belebtschlammverfahren“, so Karsten Alfes. Energieeffizienz sowie Zuverlässigkeit und Langlebigkeit seien dabei im Einsatz von Be-

HYDRO 12 Juni 2023 KOMMUNAL Abwassertechnik
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Arnoldius / Wikipedia © Emschergenossenschaft Karsten Alfes, Betriebsleiter an der Kläranlage Duisburg-Alte-Emscher, betont die Energieeffizienz der Aerostrip-Streifenbelüfter, die 2021 in der Kläranlage „Alte Emscher“ installiert wurden.

deutung. Über 1.000 Aerostrips wurden in den drei Becken der Kläranlage „Alte Emscher“ verbaut. Die Erneuerung ging auch mit einer Reinvestition in die bestehende Turboverdichterstation einher. Abgeschlossen wurde der Umbau 2021 – nach über einem Jahr Betrieb konnte man nun die Ergebnisse des Umbaus analysieren: „Durch die Optimierung des Belüftungssystems und der Erneuerung vorhandener Turboverdichter konnte eine Energieeinsparung der biologischen Reinigungsstufe von 4.000.000 kWh pro Jahr erreicht werden“, berichtet Karsten Alfes. „Das erfreut unseren Stromzähler natürlich ungemein.“

ZUSÄTZLICHE EFFIZIENZ UND SICHERHEIT DURCH „VERZAHNTE“ ANORDNUNG

„Die Investition in unsere hocheffizienten Aerostrips hat sich also ausgezahlt“, freut sich auch Rüdiger Vrabac, Niederlassungsleiter bei der Aquaconsult Anlagenbau GmbH in Deutschland: „Gerade in Zeiten, in denen Energieeinsparung immer wichtiger wird, zeigt dieses Projekt, wo man kommunale Stromfresser effektiv vermeiden kann.“ Eine technische Besonderheit dieser Kläranlage ist vor allem die „verzahnte“ Anordnung der Streifenbelüfter, bei der die einzelnen Elemente eines jeden Belüfterfeldes abwechselnd von

links beziehungsweise rechts über getrennte Luftleitungen versorgt werden. Dadurch erweitert sich der Regelbereich um den Faktor 2. „Egal, ob es sich um den nächtlichen Minimalbedarf oder um die Tagesspitze beim Sauerstoffbedarf handelt: Mit dieser Form der Luftversorgung arbeiten die Streifenbelüfter bei jedem Lastfall im optimalen Bereich“, erklärt Rüdiger Vrabac. Von noch größerer Bedeutung für die Anlage ist dabei das Thema Ausfallsicherheit: Wird im Problemfall eine Belüftungsleitung abgeschaltet, müssen nur 50 Prozent eines Strangs – und nicht wie sonst üblich 100 Prozent – aufgegeben werden.

Kleinere Blasen für geringeren Verbrauch

Bis zu 20 Jahre Lebensdauer Einzigartige PolyurethanMembrane

HYDRO Juni 2023 13 KOMMUNAL Abwassertechnik
Eine technische Besonderheit der optimierten Kläranlage „Alten Emscher“ ist die „verzahnte“ Anordnung der Aerostrip Streifenbelüfter. © Aquaconsult
www.aquaconsult.at
Foto: AQUACONSULT, AIZ
Für weitere Informationen besuchen Sie www.aerostrip.at oder kontaktieren Sie den Hersteller unter 02252/41481
© Aquaconsult Aerostrip-Streifenbelüfter von Aquaconsult sind heute weltweit in mehr als 2.500 industriellen und kommunalen Kläranlagen im Einsatz.

Das weltweit erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug mit Wasserrecycling: Dank einer hohen Batteriekapazität und Hochleistungs-Nebenantrieben können sich Kaiser-Kunden auf konstant hohe Pumpenleistung verlassen.

WELTWEIT ERSTES ELEKTRISCHES KANALREINIGUNGSFAHRZEUG MIT WASSERRECYCLING GEHT IN SERIE

Kanalreinigungsarbeiten sind leistungs- und energieintensiv, gleichzeitig bieten sie ein deutliches CO2-Einsparungspotential. Kaiser hat in einer exklusiven Partnerschaft gemeinsam mit der E-Lkw-Manufaktur Designwerk die technischen Herausforderungen gelöst. Mit dem AquaStar EV geht das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug bei Kaiser in die Serienherstellung.

Beachtliche Leistungswerte – auch in der Elektroversion: Wer den AquaStar EV einsetzt, kann sich auf die Kaiser-übliche hohe Spül- und Saugleistung in Kombination mit Wasserrecycling verlassen. „Mit unserem Schweizer Exklusivpartner Designwerk haben wir einen E-MobilitätsExperten gefunden, der zu unserer energieintensiven Anwendung eine passende Lösung bietet“, erklärt Daniel Laubscher, technischer Leiter der Kaiser Gruppe.

KONSTANT HOHE PUMPENLEISTUNG FÜR

EINEN ARBEITSTAG OHNE NACHLADEN

Der Hochvolt-AquaStar ist mit einer Batteriekapazität von bis zu 508 kWh ausgestattet. Damit arbeitet das Fahrzeug ohne Nachladen bis zu 8 Stunden. Geladen wird mit einer Ladeleistung von bis zu 350 kW. Der Akku erreicht in ca. 1 h 20 min seinen vollen Ladestand. Wie beim herkömmlichen AquaStar profitieren Anwender auch bei der Elektro-

version von einer hohen Pumpenleistung. Zwei elektrische Hochleistungs-Nebenantriebe sorgen für eine Spülleistung von bis zu 300 Liter pro Minute und eine Saugleistung bis 3.100 m3/h.

MAXIMALE NACHHALTIGKEIT:

HOHE CO2- UND DIESELEINSPARUNGEN

Gerade bei Kanalreinigungsfahrzeugen, die täglich im Einsatz sind, wirkt sich der Elektroantrieb deutlich auf die Verbrauchs- und Emissionswerte aus. Der Kaiser AquaStar EV spart im Schnitt 21.000 Liter Diesel pro Jahr ein. Abhängig vom Strommix reduziert er die CO2-Emissionen, betrachtet über den gesamten Lebenszyklus, um bis zu 80 Prozent. Damit ist der Elektro-Kanalreiniger für Privatkunden sowie Kommunen interessant, die besonders zukunftsorientiert arbeiten möchten, oder in Ballungszentren mit CO2-Limits im Einsatz sind. Denn dank Wasserrecycling und Elektroantrieb arbeitet der Kaiser

AquaStar EV annähernd ressourcenfrei. „Nachhaltigkeit spielt bei unseren Produkten eine große Rolle. Wir sind besonders stolz, auch im Bereich Elektro Innovationstreiber und Technologieführer zu sein“, freut sich Daniel Laubscher.

14 Juni 2023 KOMMUNAL Kommunaltechnik
© Kaiser Wie beim herkömmlichen AquaStar profitieren Anwender auch bei der Elektroversion von einer hohen Pumpenleistung.

Fotos: Hydrac

HYDRAC-ENTWICKLUNGEN SORGEN FÜR VEREINFACHTEN WINTERDIENST

Einen hohen Stellenwert bei den Weiterentwicklungen seiner Schneepflüge, Streuautomaten und weiteren Winterdienstgerätschaften haben beim oberösterreichischen Familienunternehmen Hydrac die Rückmeldungen und Anregungen der Kunden, die täglich damit im Einsatz sind. So auch bei den neuesten Optimierungen des Traunviertler Kommunalherstellers: Für seinen bewährten ParaTec-Schneepflug wurde eine Nachputzleiste entwickelt, die sämtliche Schneereste von der Räumfläche tilgt. Weitere Neuheit ist die speziell für Lkws konzipierte Schneespflug-Serie SL.

Das familiengeführte Unternehmen Hydrac ist im Herzen von Oberösterreich, an den Ausläufern der Kalkalpen, beheimatet. Am Standort Sierning bei Steyr wurde im Laufe der Jahre die Produktionsfläche immer wieder vergrößert und der Maschinenpark dem neuesten Stand der Technik angepasst. Die Produktpalette umfasst neben Schneepflügen, Streu-, Winterdienst- und Kommunalgeräten für Traktoren und Lkw auch Frontlader, Fronthydraulik und Frontzapfwellen für Traktoren. Innovationen und Erfindergeist prägen die ständigen Entwicklungen und Verbesserungen bei den Schneepflügen und Streugeräten von Hydrac. Aktuell wurde bei der Schneepflug-Serie ParaTec eine intelligente Nachputzleiste entwickelt. Einen hohen Stellenwert bei dieser Weiterentwicklung haben die Rückmeldungen und Anregungen der Kunden, die täglich damit im Einsatz sind. Hinter der Standardschürfleiste ist nochmals eine zweite Gummileiste verbaut, diese „putzt“ den noch verbleibenden Schnee beziehungsweise Schneematsch optimal nach. Die Nachputzleiste wird automatisch in den Räumbereich des Pfluges bewegt, somit wird der komplette Räumbereich nochmals gründlich von

Schneeresten getilgt. Großer Pluspunkt der Neuentwicklung: Da alles was vorab geräumt wird, nicht getaut werden muss, minimiert sich der Salzverbrauch.

LKW-SCHNEEPFLUG SL: FÜR DEN WINTERDIENST

IM HOCHRANGIGEN STRASSENNETZ Für Lkws wurde die Serie „SL“ konzipiert: Mit einer Gesamtbreite von bis zu 4,2 m werden diese Schneepflüge im hochrangigen Straßennetz eingesetzt. Die bestandene GS-Prüfung durch das TÜV Süd garantiert eine sichere Überfahrt von Hindernissen bis zu 20 cm Höhe bei 40 km/h für die Maschine als auch für den Fahrer. Mit dieser Auszeichnung schmücken sich neben dem genannten „SL“, die Serien „U“, „ES“, „LB“ sowie „C“. Hierbei steht das C für CityLine: Dabei handelt es sich um eine besondere Ausführung, die den Einsatz speziell im Ortsgebiet und in Städten sicherer macht. Um im täglichen Winterdiensteinsatz die maximale Betriebssicherheit erzielen zu können, bietet Hydrac modernste Anbaulösungen für Lkws. Leistungsstarke Lkw-Hydraulikanlagen ermöglichen die komfortable Bedienung der Schneepflugentlastung direkt vom

Führerhaus. Die hohe Zuverlässigkeit und Effizienz stehen hier an erster Stelle. Die dadurch verbesserte Kraftübertragung auf die Vorderräder bewirkt eine wesentlich bessere Spurtreue, somit wird auch die Verkehrssicherheit erhöht und gleichzeitig die Schürfleiste geschont. Die Möglichkeit, die Neuheiten von Hydrac selbst unter die Lupe zu nehmen, gibt es am 14. und 15. Juni auf der Messe ASTRAD & austroKOMMUNAL in Wels (Halle 20 / Standnummer 113 und am Freigelände C).

Die Nachputzleiste wird automatisch in den Räumbereich des Pfluges bewegt, somit wird der komplette Räumbereich nochmals gründlich von Schnee befreit.

Juni 2023 15 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Für Lkws wurde die Serie SL konzipiert. Mit einer Gesamtbreite bis zu 4,2 m werden diese Schneepflüge im hochrangigen Straßennetz eingesetzt. Die bestandene GS-Prüfung durch das TÜV Süd garantiert eine sichere Überfahrt von Hindernissen bis zu 20 cm Höhe bei 40 km/h für die Maschine als auch für den Fahrer.

EINKAUFSFÜHRER KEHRMASCHINEN UND GERÄTETRÄGER: WAS BEI DER ANSCHAFFUNG ZU BEACHTEN IST

Gepflegte Straßen, Plätze und Grünflächen sind nicht nur ein Aushängeschild jeder Gemeinde, sondern tragen auch zum Wohlbefinden und selbst zur Sicherheit der Bürger bei. Um Schnee, Laub und Verschmutzungen zuverlässig zu beseitigen, ist maschinelle Unterstützung heute unerlässlich – zumal sich mit der richtigen Technik Ressourcen schonen lassen und die Belastungen für die Mitarbeiter verringert werden.

Räumfahrzeuge im Winterdienst sind heute selbstverständlich. Kleinere Kehrmaschinen und Geräteträger werden dagegen seltener wahrgenommen. Dabei erbringen sie auch bemerkenswerte Leistungen: Die kompakten Fahrzeuge eignen sich heute dank modularer Anbaugeräte für den ganzjährigen Einsatz, vom Räumen schmaler Straßen und Gehwege im Winter über die Straßenreinigung im Frühling, die Versorgung von Beeten und Grünflächen im Sommer bis hin zur Laubbeseitigung im Herbst.

SCHMAL, LEICHT UND STARK

Generell stellt sich bei der Anschaffung immer die Frage, wo die Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Im Fall von engen Durchlässen und scharfen Kurven empfehlen sich schmale und wendige Maschinen. Gängige Typen gibt es inzwischen in Breiten ab 1,09 m. Eine Knicklenkung sorgt zusätzlich für minimale Wendekreise und Spurtreue der Hinterachse, so dass etwa Randsteine oder Schilder sicher umfahren werden können. Etwas größere Kehrmaschinen aus der Zwei-Kubik-Klasse ermöglichen größere Aktionsradien, dank großem Kehrgutbehältervolu-

16 Juni 2023 KOMMUNAL Kommunaltechnik
© Kärcher
Ein wesentliches Entscheidungskriterium für Kommunalmaschinen sind Einsatzgebiet und räumliche Gegebenheiten: Für schmale Passagen und enge Kurven werden wendige Fahrzeuge benötigt. Ein geringes Gewicht schont die Grasnarbe bei der Grünpflege.

men und höherer Transportgeschwindigkeit. Modelle mit Allradlenkung sorgen auch hier für beste Wendigkeit. Ein weiteres, oft übersehenes Kriterium ist daneben die Steigfähigkeit: Dabei geht es nicht nur um Hang- oder Uferzonen. Selbst manche Bordsteinkanten sind je nach Höhe und Winkel für die Maschinen schwierig zu bewältigen. Ein Allradantrieb, Traktionskontrolle und ein leistungsstarker Motor bieten Steigvermögen von bis zu 30 Prozent und sichern so den Zugang auch zu schwierig erreichbaren Stellen. Deshalb sollte man vor der Kaufentscheidung mit einem Mitarbeiter des Herstellers eine Ortsbegehung

Frontkehrwalzen, Kehrbesen in verschiedenen Breiten mit und ohne Seitenbesen, Wildkrautbesen zum bequemen Entfernen von Unkraut, Saugsysteme, Hochdruckreiniger und Schwemmsysteme. Für die Grünpflege sind verschiedene Mähwerke, Heckenscheren und hydraulische Gießarme einsetzbar. Beim Winterdienst kommen Schneefräsen, Räumschilder und Aufsattelstreuer zur Anwendung. Ein einheitlicher Anschluss für die verschiedenen Anbaumodule von Mähwerk bis Schneeschild macht die Umrüstung besonders einfach, vor allem wenn der Wechsel werkzeuglos erfolgen kann und die hydrauli-

sparsamen Umgang mit den Ressourcen stehen verschiedene konstruktive Lösungen zur Auswahl: Bei Fahrzeugen mit einem Wasserzerstäuber, der das Aufwirbeln von Staub verhindert, kann zum Beispiel ein Umlaufsystem den Wasserverbrauch verringern. Als Saugmethode bieten sich leistungsstarke und effiziente Unterdruckgebläse an, die verschleißarm und vor allem auch leise arbeiten. Letzteres ist besonders beim Einsatz in Wohngebieten wichtig. Dazu ist es sinnvoll, wenn die eingesetzten Geräte nicht erst bei maximaler Drehzahl ihre höchste Saugkraft erreichen – für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und

machen, da er potentiell schwierige Stellen besser identifizieren und individuell geeignete Lösungen vorschlagen kann. Auch das Gewicht spielt eine entscheidende Rolle, damit das Fahrzeug zum Beispiel Rasenflächen und Gehwege nicht beschädigt. Je nach Führerschein Klasse des Personals, ist das zulässige Gesamtgewicht zu beachten.

MULTITALENT MIT VIELEN ANBAUMODULEN

Ein Fahrzeug für viele Einsatzbereiche – mit dem entsprechenden Zubehör und einem geeigneten Geräteträger ist das möglich. Es gibt bereits Hersteller, die Maschinen mit insgesamt drei Anbauräumen an Front, Heck und über dem Motor anbieten. Zur Auswahl für die Straßenreinigung stehen unter anderem

schen Kraftheber dabei unterstützen. So reichen bei modernen Modellen schon ein paar Handgriffe und wenige Minuten Zeit, um die Maschinen umzurüsten.

EFFIZIENZ FÜR MAXIMALE EINSATZZEITEN

Die Häufigkeit der Entleerungsfahrten wird durch die Volumina der verbauten Behälter bestimmt. Damit entscheiden sie mit über die Effizient des Fahrzeuges. Das betrifft Auffangcontainer für Schmutz und Laub ebenso wie Wassertanks für die Grünpflege oder die Nassreinigung. Das Gewicht der Maschine spielt hier auch eine Rolle – bei Verwendung hochwertiger, leichter Bauteile kann der Anwender mehr Material zuladen, bis das zulässige Gesamtgewicht erreicht ist. Für einen

niedrigere Emissionen. In Kombination mit einem Kraftstofftank, der auf die geplante Einsatzdauer ausgelegt ist, lassen sich so die Fahrten zum Auftanken und damit die Betriebskosten insgesamt reduzieren. Für einen störungsfreien Betrieb sollte auf einen geraden Saugkanal und eine automatisierte Grobschmutzklappe geachtet werden. Sie führt größere Verschmutzungen wie Getränkedosen ab, bevor sie aufgesaugt werden können – womit Verstopfungen und Schäden vermieden werden. Für vorbeugende Wartungsarbeiten oder anfallende Reparaturen sind einfache Zugangsmöglichkeiten, beispielsweise Klappen, hilfreich, um die relevanten Komponenten einfach zu erreichen und damit die Stillstandzeit gering zu halten.

Juni 2023 17 KOMMUNAL Kommunaltechnik
In Zeiten knapper Gemeindekassen ist die Multifunktionalität moderner Kehrmaschinen und Geräteträger ein wichtiger Kostenvorteil: Mit dem richtigen Zubehör kann ein Fahrzeug alle Einsatzbereiche abdecken.

Einheitliche Anschlüsse bei den verschiedenen Anbaugeräten erleichtern das Umrüsten. Mittels standardisierten Anbaugeräteaufnahmen lassen sich Mähwerk oder Schneeschild so innerhalb von wenigen Minuten montieren.

ERGONOMISCHE GESTALTUNG

Neben der Leistung der Fahrzeuge spielt selbstverständlich auch die Arbeitsplatzgestaltung eine wesentliche Rolle für einen zufriedenen Mitarbeiter. Dabei ist schon beim Kauf zu entscheiden, ob die Maschine auch bei Regen und Schnee fahren soll, da in diesem

Checkliste für die Anschaffung von Kehrmaschinen und Geräteträgern

• Welche Arbeiten sollen vorwiegend durchgeführt werden?

• Wie groß ist das zu bearbeitende Gebiet?

• Wie viel Platz benötigt die Maschine? Gibt es Steigungen oder sonstige Hürden?

• Sind häufigere Pausen zum Rüsten oder Entladen der Maschinen vertretbar oder soll eine große Fläche in kurzer Zeit bearbeitet werden?

• Wie wichtig ist der Lärmschutz?

• Wer bedient die Maschinen? Sind die Geräte dafür ausreichend ergonomisch und selbsterklärend?

• Wie wichtig ist die durchgängige Verfügbarkeit?

• Wie hoch ist die Verschleißfestigkeit und wie teuer sind Ersatzteile?

Wichtig bei der Anschaffung: der Servicevertrag. Vor allem bei sicherheitskritischen Maschinen, etwa für den Winterdienst, müssen Ausfälle nach Möglichkeit vermieden werden.

Für vorbeugende Wartungsarbeiten oder anfallende Reparaturen sind einfache Zugangsmöglichkeiten, beispielsweise Klappen, hilfreich, um die relevanten Komponenten einfach zu erreichen und damit die Stillstandzeit gering zu halten.

Fall eine geschlossene und beheizte Kabine erforderlich ist, während für den Dienst im Sommer auch ein offener Arbeitsplatz – vorzugsweise auf einer schwingungsisolierten Fahrerplattform und mit gefedertem Sitz –ausreicht. Bei Modellen mit Kabine empfiehlt es sich, nicht nur in eine Heizung sondern auch in eine Klimaanlage zu investieren, um ein ermüdungsfreies Arbeiten zu gewährleisten. Für sehr lange Einsätze bieten sich Doppelkabinen an, da die Arbeiter sich so abwechseln können, ohne ins Depot zurückkehren zu müssen. Neben luftgefederten

Generell stellt sich bei der Anschaffung immer die Frage, wo die Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Im Fall von niedrigen Durchfahrtshöhen empfiehlt sich eine Maschine mit entsprechender Fahrzeughöhe – solche Modelle sind auch bei größeren Kehrmaschinen aus der Zwei-Kubik-Klasse erhältlich. Zudem haben diese den Vorteil von größeren Aktionsradien, dank großem Kehrgutbehältervolumen und höherer Transportgeschwindigkeit. Modelle mit Allradlenkung sorgen für beste Wendigkeit.

via GPS und Mobilfunk abzurufen, wodurch die gesamte Fahrzeugflotte leichter zu koordinieren ist.

SERVICE- UND FINANZIERUNGSOPTIONEN

Beim Erwerb einer Maschine muss zwischen einem Neu­ und Gebrauchtgerät entschieden werden. Darüber hinaus gilt es abzuwägen, ob die Maschine gekauft, gemietet oder geleast und welches Servicepaket dazu gebucht wird. Professioneller Service – egal ob regelmäßige Wartung oder Full­Service­Vertrag – ist für eine hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit

Sitzen gibt es auch Fahrerstände mit Vierpunktlagerung und Schwingungsentkopplung, was Geräusche und Vibrationen reduziert. Das weitere optionale Zubehör für den Komfort des Fahrers umfasst unter anderem Getränkehalter oder DAB­Radios. Die Bedienung der Fahrzeugfunktionen erfolgt heute im Idealfall über ein Display mit leicht verständlichen Symbolen. Zusätzlich bieten moderne Flottenmanagementsysteme die Option, Standort, Leistung und Zustand jederzeit

der Fahrzeuge essenziell. Wo daher ein Maschinenausfall kritisch wäre, etwa bei Fahrzeugen für den Winterdienst, sollte ein umfangreicherer Full­Service­Vertrag vereinbart werden. Ähnliches gilt auch beim Kauf von Gebrauchtmaschinen: dabei bieten vom Hersteller grunderneuerte Geräte mit Original­Ersatzteilen langfristig die höchste Betriebssicherheit. Wer sein Kapital nicht dauerhaft binden will, kann Kehrmaschinen und Geräteträger alternativ auch mieten oder leasen. Quelle: Kärcher

18 Juni 2023 KOMMUNAL Kommunaltechnik

INNERSTÄDTISCHER WINTERDIENST DANK AUSWEICHLEISTE

UND TELESKOPIERBAREN AUSWURFKAMIN SICHERER

Der Winterdienst im Ortszentrum wartet mit vielen Herausforderungen an den Fahrer auf: Gehsteigkanten, Kanaldeckel und weitere Hindernisse entlang der Fahrbahn sind auf verschneiten Verkehrsflächen kaum auszumachen und bergen die Gefahr bei der Überfahrt Schäden an der Schneefrässchleuder oder dem Trägerfahrzeug zu verursachen. Gleichzeitig stellt sich aufgrund enger Platzverhältnisse die Frage, wohin der geräumte Schnee verladen werden soll. Die Schneefrässchleuder KFS 650 des Tiroler Winterdienstherstellers Kahlbacher glänzt bei der Gehsteigräumung ebenso wie bei der Schneeverladung – ideal also für den innerstädtischen Einsatz. Zwei neue Optimierungsmaßnahmen bestärken die Kompetenz des kompakten Räumgeräts für diesen Einsatzort: Denn dank klappbarer Ausweichleiste können Hindernisse entlang der Fahrbahn einfach überwunden werden. Mittels teleskopierbaren Auswurfkamin kann die Schneeverladung an die jeweilige Situation angepasst werden.

Da die modernen Trägerfahrzeuge immer höhere Räumgeschwindigkeiten zulassen und Fahrbahnschäden und -hindernisse unter der Schnee- oder Eisdecke auf ersten Blick nicht erkennbar sind, wurde zur Erhöhung der Bedienersicherheit und zur Absicherung des Fahrzeugs sowie des Schneeräumgeräts für die insbesondere im innerstädtischen Winterdienst eingesetzte Schneefrässchleuder KFS 650 des Kitzbüheler Herstellers Kahlbacher eine neue Sicherheitseinrichtung entwickelt. Durch eine klappbare Ausweichleiste (Räumleiste), die durch wartungsfreie Gasdruckfedern in Räumstellung gehalten wird, können Verletzungen des Bedieners und teure Reparaturen am Schneeräumgerät vermieden werden. Trifft die Schürfleiste auf ein Hindernis, so klappt sie nach Überwindung der Federkraft nach hinten und gleitet über das Hindernis hinweg. Ist das Hindernis überwunden, drücken die Gasfedern die Räumleiste wieder in die Ausgangsstellung zurück und ein Weiterarbeiten ohne Beschädigung am Gerät beziehungsweise am Trägerfahrzeug ist möglich. Auch für den

Fahrer bringt die Ausweichleiste ein Mehr an Sicherheit und Komfort, da harte Anfahrstöße des Schneeräumgeräts vermieden werden.

IDEAL FÜR DEN STÄDTISCHEN WINTERDIENST: AN DIE SITUATION ANGEPASSTE SCHNEEVERLADUNG

Eine weitere Neuentwicklung der KFS 650 ist der teleskopierbare Auswurfkamin. Dieser ermöglicht das Ablegen von Schnee direkt neben das Gerät oder das Verladen über Bordwände der Kipper-Plateaus. Durch die stufenlos einstellbare Auswurfhöhe des Auswurfkamins bietet er für jede Situation die passende Lösung. Der Kamin kann über zwei Hydraulikzylinder ohne Arbeitsunterbrechung verstellt werden. Die Führung übernehmen wartungsfreie Kunststoffgleitleisten und der Schnee kann mittels verstellbaren Klappen zielgerichtet abgelegt werden. Für Schneeauswurf zur Seite beziehungsweise Weitwurf kann der Kamin ganz eingefahren werden, für Verladetätigkeiten wird dieser ohne Räumunterbrechung bis zur gewünschten Höhe ausgefahren. Auch Unterführungen können durch die Teleskopfunktion –ohne dass der Bediener aussteigen muss – in kürzester Zeit passiert werden. Somit steht den unterschiedlichsten Einsatzbedingungen nichts mehr im Wege, der Fahrer hat vom Fahrerhaus aus alles im Griff.

MEHR INFOS ZU DEN KAHLBACHER-NEUHEITEN AUF DEN MESSEN ASTRAD UND DEMOPARK

Dass die Produkte des Kitzbüheler Unternehmens mittlerweile weltweit im Einsatz sind,

Mit den zwei Neuerungen – der Ausweichleiste zum sicheren Überfahren von Hindernissen sowie dem teleskopierbaren Auswurfkamin – ist die Schneefrässchleuder KFS 650 prädestiniert für den innerstädtischen Winterdienst.

liegt nicht nur an der hohen Qualität der Gerätschaften, sondern auch an der Flexibilität, mit der auf Anregungen aus der Praxis eingegangen wird – wie beispielsweise auf die Herausforderungen des innerstädtischen Winterdienstes. Interessenten können bald einen genaueren Blick auf die Ausweichleiste und den teleskopierbaren Auswurfkamin als Neuerungen der Schneefrässchleuder KFS 650 werfen und sich bei den Experten von Kahlbacher darüber eingehend auf den Messen ASTRAD in Wels vom 14. bis 15. Juni (Halle 20, Stand 120) sowie auf der Demopark in Eisenach vom 18. bis 20. Juni (Stand D 423) informieren lassen.

Juni 2023 19 KOMMUNAL Kommunaltechnik
© Kahlbacher © zek Das effektive Räumsystem garantiert eine problemlose Verarbeitung aller Schneearten von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee.

Ein großer Vorteil von elektrobetriebenen Kehrfahrzeugen ist, dass sie durch ihren geringen Lärmpegel auch in geräuschsensiblen Zonen nachts und in den frühen Morgenstunden eingesetzt werden können.

BUCHER MUNICIPAL: ELEKTRISCHE LÖSUNGEN

INNERHALB DES GESAMTEN PRODUKTPORTFOLIOS

Auf der Suisse Public 2023 in Bern präsentiert Bucher Municipal in der Halle 2.0 auf dem Messestand D02 sein weiter ausgebautes Spektrum an Fahrzeugen und Ausrüstung für die Straßenreinigung und den Winterdienst auf öffentlichen und privaten Verkehrsflächen. Mit seinen Kanalreinigungsfahrzeugen stellt sich der Hersteller aus der Schweiz noch breiter für den kommunalen Anwender auf. In allen Sparten sind elektrische Fahrzeuge und Aufbauten für einen emissionsarmen Kommunaldienst verfügbar. Bucher Connect vernetzt die Maschinen der jeweiligen Bereiche miteinander und erleichtert den Flottenmanagern ihre tägliche Arbeit.

Mit der Markteinführung der Bucher CityCat V20 Serie Mitte 2020 hat Bucher Municipal zwei neue elektrische Kehrfahrzeuge in der 2 m3-Klasse auf den Markt gebracht. Die Bucher CityCat V20e kann mit der eingesetzten 63 kWh-Batterie bis zu zehn Stunden im Einsatz sein. Ein On-Board Ladegerät mit 22 kW ermöglicht das Wiederaufladen der Batterien in nur zwei bis drei Stunden an jeder beliebigen öffentlichen Ladestation. Mit der Energierückgewinnungsfunktion kann die Hochvoltbatterie außerdem beim Abbremsen aufgeladen und somit die Reichweite zusätzlich vergrößert werden. Die Kombination aus der Bucher CityCat V20e und dem Solestreuer Bucher Husky L14e ist die perfekte Ganzjahreslösung, um sowohl den Kehr- wie auch den Winterdienst komplett elektrisch zu bewältigen. Bucher Municipal präsentiert auf der Suisse Public zudem die vollelektrische Version der beliebten Bucher CityCat 5006 Kehrmaschine –leistungsstark, leise und emissionsfrei. Auch bei den Großkehrfahrzeugen bietet Bucher Municipal ein vollelektrisches Kraftpaket: Mit der Bucher MaxPowa V65e kann die Flächenreinigung emissionsfrei erledigt werden. Der Lithium-Ionen-Akku neuester Generation ermög-

20 Juni 2023 KOMMUNAL Kommunaltechnik
© Bucher Municipal Auf der Suisse Public in Bern präsentiert Bucher Municipal sein vielseitiges und nachhaltiges Fahrzeug- und Geräteprogramm sowie seine Flottenlösung Bucher Connect.

licht eine Betriebszeit von bis zu acht Stunden. Des Weiteren setzt das neue Gebläse- und Luftstromsystem einen Meilenstein im Prozess der Kehrgutaufnahme und bietet gegenüber früheren Modellen erhebliche Vorteile. Die Kehrgutaufnahme wurde um bis zu 40 Prozent verbessert und der Lärmpegel um zwei dB(A) gesenkt.

EMISSIONSFREIE KANALREINIGUNG IN STÄDTISCHEN GEBIETEN

Die Kanalreinigungsfahrzeuge von Bucher Municipal bilden eine vollständige Palette für Kommunen, Dienstleister und Bauanwendungen. Die aktuell in vier Baureihen hergestellten Fahrzeuge mit Behältern von 4.000 bis 14.000 l Fassungsvermögen bestechen durch eine fortschrittliche Konstruktion, hochwertige Komponenten und eine lange Nutzungsdauer mit der Konsequenz geringer Gesamtbetriebskosten. Neu und völlig abgasfrei ist darunter die Bucher CityFlex C40e

(4.000 l) unterwegs, die basierend auf der Technologie der bereits erfolgreichen Bucher CityFlex C40 optimiert wurde. So kann sie die speziellen Anforderungen für den Einsatz in städtischen Gebieten erfüllen, wo die Vorschriften für CO2- und Diesel-Emissionen verschärft wurden und eine hervorragende Manövrierfähigkeit gefragt ist.

MODERNSTE AUSRÜSTUNG ZUR SCHNEE- UND GLÄTTEBEKÄMPFUNG

Im Bereich der Winterdienstausrüstung engagiert sich Bucher Municipal mit hochwertigen Streugeräten und Schneepflügen für sichere Straßen und bietet weltweit Lösungen für sämtliche Anwendungsbereiche im Winterdienst. Besonders innovativ zeigt sich der

Hersteller in der Feuchtsalztechnologie. So umfassen die Ansätze zur präventiven Glättebekämpfung das Ausbringen von reinem Trockenstoff sowie die Anwendung von Feuchtsalz FS 30 bis zu reiner Sole FS 100. Zum Beispiel ermöglicht es eine spezielle Sprüheinheit namens BrineStar unterhalb des Streutellers, reine Sole auf einer Sprühbreite von bis zu 12 Metern präzise zu verteilen. Einen weiteren Beitrag für einen umwelt- und klimafreundlichen Straßen- und Winterdienst leistet Bucher Municipal mit dem Streuautomaten Phoenix Electra, eine elektrisch betriebene Streumaschine, die in Behältergrößen von 4 m³ bis 5 m³ verfügbar ist und ihre Antriebsenergie aus Akkus bezieht. Mit Bucher Assist steht Fahrern und Flottenmanagern ein webbasiertes WinterdienstManagement zur Verfügung, das durch die Analyse von Echtzeit-Wetterdaten, Telemetrie und Beschaffenheit der Straßen alle notwendigen Daten liefert, um einen präzisen Winterdienst zu planen und auszuführen.

BUCHER CONNECT – OPTIMAL VERNETZT

Bucher Connect ist der Rundumservice von Bucher Municipal, der es ermöglicht, die gesamte Flotte miteinander zu vernetzen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten, um Betriebskosten und Stillstandzeiten zu verringern. Mit dieser Vernetzungslösung haben Flottenmanager zudem einen genauen und aktuellen Überblick über den Standort, Zustand und die Verwendung. So werden die Fahrzeuge im Optimum betrieben und die Betriebskosten gesenkt, Wartung und Service werden vereinfacht, sogar verlängerbare Garantieoptionen sind möglich. Auch bestehende Fahrzeuge können nachgerüstet und in Bucher

Juni 2023 21 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Connect eingebunden werden. Erstmals präsentierte Bucher Municipal 2022 auf der Messe IFAT in München ein vollelektrisches Kanalreinigungsfahrzeug, den Bucher CityFlex C40e – die elektrisch betriebene Variante des bereits bekannten Bucher CityFlex C40. Das elektrische Großkehrfahrzeug Bucher MaxPowa V65e besitzt einen Lithium-Ionen-Akku neuester Generation und ermöglicht eine Betriebszeit von bis zu acht Stunden. Außerdem wird die Kehrgutaufnahme um bis zu 40 Prozent gesteigert und der Lärmpegel um zwei dB(A) gesenkt. Der elektrisch betriebene Streuautomat Bucher Phoenix Electra ist in Behältergrössen von 4 m³ bis 5 m³ erhältlich und bezieht seine Antriebsenergie aus Akkus.

Neue Solarleuchte VIALUX

Nachhaltig und kostenschonend: Solarbeleuchtung von ecoliGhts!

Einsatzgebiete:

• Straßen, Nebenstraßen und Parkplätze

• Gehwege, Radwege und Bushaltestellen

• Parkanlagen und Naherholungsgebiete

• Camping- und Spielplätze

• Siedlungs- und Wohngebiete

Ihre Vorteile:

• Keine Verkabelungsarbeiten

• Keine Stromkosten

• Beitrag zur Energieautonomie

• Innovatives Design

• Qualität „Made in Austria“

• 17 Jahre Erfahrung in Solarbeleuchtung

• Über 250 realisierte Projekte in Deutschland

22 Juni 2023
Sie uns an – wir beraten Sie gerne! ecoliGhts – SOLARE BELEUCHTUNG GMBH A-8741 Weißkirchen • Hopfgarten 18 Tel. / Fax: +43 (0)3577 82330-0/-44 • E-Mail : info@ecolights.at www.ecolights.at von ecoliGhts die Technik – von der Sonne die Energie
Rufen

IN WEISSKIRCHEN SETZT MAN NEUE MASSSTÄBE IN DER SOLAREN BELEUCHTUNGSTECHNIK

Das Pilotprojekt für die solare Straßenbeleuchtung Vialux stellte das Unternehmen ecoliGhts vor eine Herausforderung: Im steirischen Weißkirchen soll ein Geh- und Radweg bedarfsgerecht beleuchtet werden, die Straßenlaternen dürfen aber nicht auf den vorbeifahrenden Autoverkehr reagieren.

Die Nutzung der unerschöpflichsten, umweltfreundlichsten und kostengünstigsten Energiequelle ermöglicht für Kommunen ein fast grenzenloses Einsatzgebiet der solaren Beleuchtung. Das weiß man auch in der steirischen Marktgemeinde Weißkirchen – nicht zuletzt, da hier der Beleuchtungsspezialist ecoliGhts beheimatet ist. Das Unternehmen entwickelt, plant und errichtet individuelle Solarbeleuchtungsanlagen. Als Weißkirchen den Bedarf an Beleuchtung entlang eines Fuß- und Radwegs erkannte, wurde diese Idee als Pilotprojekt für die neu entwickelte Solarleuchte Vialux umgesetzt. Mittlerweile sind die Leuchten seit einigen Monaten in Betrieb. Der Geh- und Radweg, der zwei Ortsteile verbindet, wird dabei bedarfsabhängig beleuchtet. Entlang des Wegs führt parallel dazu eine Gemeindestraße. Die Herausforderung war, dass der Straßenverkehr die mittels Sensorik gesteuerte Wegebeleuchtung nicht in Betrieb setzten sollte. Dazu wurde eine spezielle „Radar-Sensorik“ in die Leuchten integriert, die den Straßenverkehr ausblenden kann und die Beleuchtung nur bei Fußgängern und Radfahrern in Betrieb setzt. „Über 35 km/h, also bei Autos, reagieren sie nicht“, erklärt ecoliGhts-Geschäftsführer Georg Dietmaier Damit Fußgänger und speziell Radfahrer genügend Orientierung haben, sind alle Leuchten am Weg einfach und unkompliziert mittels Funk vernetzt. Dem Fußgänger oder Radfahrer schaltet sich das Licht vorauslaufend auf Vollbeleuchtung hoch, meist ohne dass dies von den Passanten wahrgenommen wird.

SOLARLEUCHTE MIT VIELEN VORTEILEN Vialux verfügt über zwei Solarmodule, die 90 Grad vertikal in den Lichtmasten integriert sind, wodurch auch in den Wintermonaten hohe Energieerträge garantiert werden und im Winter kein Schnee haften bleibt. Bei Schneelage reflektiert das Licht vom Boden zusätzlich auf die Module zurück, sodass auf-

grund des flachen Sonnenwinkels der Energieertrag auch in den sonnenarmen Monaten sehr gut ist. Vor allem bei Neuaufschließungen sind diese Beleuchtungen interessant, da es keinen Strom und somit keine Grabungsarbeiten braucht. Die Montage ist laut Georg Dietmaier einfach: „Aufgrund dessen sind die Anschaffungskosten für Gemeinden schon in der Errichtung günstiger.“ Für ihn ist klar: „Der Trend geht zugunsten der Solarleuchte, da die Stromkosten immer teurer und die Speichertechnologien immer besser werden.“ Ewald Peer, Bürgermeister der Markgemeinde Weißkirchen ist jedenfalls von den Vorteilen der solaren Beleuchtung überzeugt und möchte diese Variante auch bei künftigen Projekten in Betracht ziehen. Kein Wunder, denn das solare Beleuchtungssystemen hat gleich vier entscheidende Vorteile: Es fallen keine Stromkosten an, es ist keine aufwendige Infrastruktur für Stromleitungen nötig, die Beleuchtung funktioniert auch bei Netzstrom-Ausfall und ist umweltfreundlich, da keine CO2-Emissionen emittiert werden.

Juni 2023 23 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Die durch Funk koordinierte Beleuchtung reagiert auf Passanten und Radfahrer, Autos werden nicht berücksichtigt.
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Weißkirchens Bürgermeister Ewald Peer (links) und ecoliGhts-Geschäftsführer Georg Dietmaier (rechts) sind zufrieden mit der umweltfreundlichen Beleuchtung des Geh- und Radwegs in der Gemeinde.
ecoliGhts

ROLBA 500 TROTZT WETTEREXTREMEN AM SÄNTIS

Der Säntis – Mit 2.500 m.ü.M ist er der höchste und gleichzeitig der beliebteste Gipfel der Ostschweiz. Rund 400.000 Besucher lockt das Ausflugsziel im Alpstein-Gebiet jährlich an. Die Gäste genießen rund um und auf dem Berg die Services und Leistungen von Schwebebahn, Hotel, Restaurants und weiteren dazugehörigen Infrastrukturen, welche zusammen das Tourismusunternehmen Säntis Schwebebahn AG bilden. Mit hohen Niederschlagsmengen und Stürmen ist der Säntis nicht nur ein idyllisches Ausflugsziel, sondern auch ein Berg der Extreme. So war ein Lawinenunglück der Auslöser für die Anschaffung des Räumgerätes Rolba 500 von Zaugg, das es auch mit Schneemengen in drastischem Ausmaß aufnehmen kann.

Der Säntis ist nicht nur für seine traumhafte Aussicht bekannt, sondern wird auch als Berg der Wetterrekorde bezeichnet. Durch die exponierte Lage herrschen das ganze Jahr über extreme Witterungsbedingungen. So wurden hier bereits unzählige Höchstwerte, zum Beispiel in Bezug auf Niederschlagsmengen, Stürme, Blitzeinschläge und Vereisungen gemessen. Obwohl das Tourismusunternehmen Säntis Schwebebahn AG auf diese Rekorde in gewisser Hinsicht stolz ist, stellen diese es immer wieder von neuem vor große Herausforderungen: 2019 ereignete sich am Fuße des Berges, auf der Schwägalp, ein Lawinenunglück. Eine enorme Schneemasse ist weit in den Talboden vorgedrungen, hat einige Fenster eines Hotels eingedrückt und ein Restau­

rant stark beschädigt. Auch wurde der Zugang zur Garage, in der der Fuhrpark untergebracht ist, komplett blockiert. Die eigenen Maschinen waren folglich eingesperrt, so dass man für deren Befreiung auf fremde Hilfe angewiesen war. Mitunter hat damals der Kanton St. Gallen mit einer Rolba 500 von der Zaugg AG Eggiwil Unterstützung geboten. Der Einsatz hat später dazu beigetragen, dass die Rolba 500 seit Dezember 2021 nun ebenfalls zum Inventar der Säntis Schwebebahn AG gehört. Mithilfe der eigenen Maschinen aus dem Fuhrpark wird im Winter vor Ort die Schneeräumung auf den Straßen und den Parkplätzen getätigt. Weiter werden im Lohnauftrag vom Kanton Appenzell Ausserhoden die Straßen ab der Schwägalp hinunter bis nach Urnäsch ge­

räumt. Im Auftrag des Kantons St. Gallen erfolgt dies in die entgegengesetzte Richtung hinunter nach Riedbad, wie uns Michael Wehrli erklärt. Als Bereichsleiter Technik bei der Säntis Schwebebahn AG ist er verantwortlich für die Technik und Infrastruktur des gesamten Unternehmens. Somit kümmert er sich primär um den Unterhalt und die Sicherheit der Schwebebahn, der Gebäude, diverser Infrastruktureinrichtungen und des Fuhrparks. Weiter ergänzt er, dass auch das Militär vom Service der Schwebebahn AG profitiert. In dessen Auftrag werden im Frühling die Zufahrtsstraßen der nahegelegenen Schießplätze geöffnet. Dafür wird mit Pflügen, Salzstreuern, Fräsen und seit letztem Jahr mit der Rolba 500 von Zaugg gearbeitet.

HYDRO 24 Juni 2023 KOMMUNAL Winterdienst
© Zaugg AG Eggiwil Michael Wehrli (Bereichsleiter Technik und Infrastruktur Säntis Schwebebahn AG, re.) und Daniel Künzle (Stv. Leiter Technik und Infrastruktur Säntis Schwebebahn AG, li.) sind von der Wendigkeit, der Wurfweite und dem Arbeitskomfort der Rolba 500 überzeugt.

LEISTUNGSSTARKES RÄUMGERÄT

Die Rolba 500 ist einzigartig in Bezug auf ihre Dimension und entsprechend gebotene Leistung. Die Maschine verfügt über ein starkes 2­Stufen­Frässchleudersystem und erzielt eine gute Räumleistung. Der hydrostatische, stufenlose Fahrantrieb gewährleistet eine optimale Kraftübertragung auf alle vier Räder. Der Fahrer bestimmt für jeden Einsatz die passende Lenkungsart. Durch einfache Bedienung kann er mühelos und jederzeit zwischen Vorderachs­, Hinterachs­ und Allradlenkung sowie dem Hundegang umschalten. Je nach Einsatzzweck lassen sich alle Rolba­Modelle individuell ausstatten und es stehen verschiedene Fräsbreiten zur Auswahl. Neben dem Direktauswurf werden unterschiedliche Kamine sowie ein Teleskopkamin angeboten. Die Rolba 500 kann für einen Wechselnutzen vorbereitet werden, zum Beispiel im Hinblick auf den Einsatz mit einem Auslegemäher. Somit eignet sie sich auch optimal für die Nutzung während der Sommermonate.

RÄUMARBEITEN AUF KLEINER FLÄCHE: WENDIGKEIT ALS ENTSCHEIDENDER PLUSPUNKT

Auf der Schwägalp wird die Rolba 500 vorwiegend für die Schneeräumung auf den eigenen Straßen eingesetzt. Aufgrund der engen Platz­

verhältnisse muss der Schnee weiter von der Straße weggeräumt werden, was alleine mit einem Pflugeinsatz umständlich wäre. So kann nun mit der Rolba 500 nachgeräumt und der Schnee zur Gänze weggeschleudert werden. Auch erleichtert sie die Schneebeseitigung auf den Parkplätzen deutlich. Die Wendigkeit des Räumgeräts ist vor allem auf kleineren zugeschneiten Parkplätzen von wesentlichem Vorteil. Sie erlaubt ein nahes Heranfahren an parkende Autos und ermöglicht so die Durchfahrt.

WEIHNACHTSGESCHENK DER BESONDEREN ART

Vor der Beschaffung der Rolba 500 hatte die Säntis Schwebebahn AG bei Zaugg bereits einen Schneepflug bezogen. Die Zaugg­Rolba 500 war aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den umliegenden Kantonen, die teils damit arbeiten, schon länger bekannt. Während der Schneeräumung nach dem Lawinenabgang 2019 hat sie einen wertvollen Einsatz geleistet und ihr Können unter Beweis gestellt. Daraufhin wurden diverse Offerten von unterschiedlichen Anbietern eingeholt und nach gründlicher, kritischer Prüfung hat man sich schlussendlich für den Kauf der Rolba 500 von Zaugg entschieden. Kurz vor Weihnachten 2021 wurde diese, passend im Blauton des Logos und der Kabinen der Schwebebahn, auf die Schwägalp geliefert. Für die Belegschaft ein Weihnachtsgeschenk der etwas anderen Art. Auf die Frage, welchen persönlichen Vorteil Michael Wehrli in der Rolba sieht, antwortet er: „Die gute Übersicht und die Manövrierbarkeit der Maschine haben sich durchaus bewährt. Ebenfalls wird der weite Auswurf der Maschine sehr geschätzt.“ Speziell bei der Schneeräumung auf großen Flächen kann der Schnee in einem Durchgang direkt weggeschleudert werden. Mit Maschinen, welche weniger Wurfweite verzeichnen, waren bis dato oft zwei bis drei Durchgänge nötig. Neben der Übersichtlichkeit erwähnt Michael

Wehrli den Fahrkomfort und die Sicherheit für den Fahrer. Die klimatisierte Kabine und die gute Sicht nach vorne und hinten steigern den Arbeitskomfort. Michael Wehrli betont, wie sehr es ihm am Herzen liegt, dass seine Mitarbeiter mit einem zeitgemäßen Arbeitsgerät arbeiten können: „Grundsätzlich zählt, dass Parkplätze und Straßen vom Schnee befreit werden können. Welche Maschine dafür eingesetzt wird, spielt im Endeffekt ja keine Rolle. Uns ist aber wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und den Fahrkomfort spüren, was wir mit der Rolba gewährleisten können“, führt er weiter aus. Den Fahrern sei sofort aufgefallen, dass die Rolba 500 mit ihrer kompakten Abmessung sehr wendig ist, trotz der geringen Größe aber nicht an Leistung einbüßt. Auch die schmalere Spurbreite fällt aufgrund

HYDRO Juni 2023 25 KOMMUNAL Winterdienst
Speziell bei der Schneeräumung auf großen Flächen kann der Schnee in einem Durchgang direkt weggeschleudert werden. Mit Maschinen, welche weniger Wurfweite verzeichnen, waren bis dato oft zwei bis drei Durchgänge nötig. Das vereiste Wetterhaus am Gipfel zeugt von den extremen Witterungsverhältnissen am Säntis. Die gute Übersicht und die Manövrierbarkeit der Maschine haben sich am Säntis bewährt.

Technische Daten

• Räumleistung: 1.800 t/h

• Räumbreiten: 180 / 200 / 210 cm

• Räumhöhe i.e.D.: 130 cm

• Wurfweite: 40 m

• Wenderadius: ca. 4.8 m

• Räumgeschwindigkeit: 0,5 – 40 km/h

• Motorleistung: 170 kW

• Brennstofftank: 150 l

• Gesamtgewicht: ca. 8.000 kg

der erhöhten Auswurfleistung nicht negativ ins Gewicht. Daniel Künzle, Stv. Leiter Technik und Infrastruktur der Schwebebahn AG, sieht die Wendigkeit und die Wurfweite der Maschine ebenfalls als Pluspunkte. Er bezeugt den Arbeitskomfort: „In der Kabine herrschen kaum Lärmemissionen und auch die Klimatisierung ist sehr angenehm. Die Übersicht ist einwandfrei und wird dank Videokamera am hinteren Heck zusätzlich optimiert.“ Die Maschine ist mit Lampen und Scheinwerfern ausgestattet, wobei bei der Konstruktion auch an die seitliche Beleuchtung gedacht wurde. Ein kleines aber ausgesprochen hilfreiches Detail.

DIE SÄNTIS SCHWEBEBAHN ENTSCHEIDET SICH FÜR SCHWEIZER QUALITÄT

Die noch relativ junge Kooperation der beiden Firmen hat sich – auch auf der persönlichen Ebene – gemäß Michael Wehrli bereits sehr gut entwickelt. Für ihn ein wichtiger Punkt, wenn er mit einer Schweizer Firma zusammenarbeitet. In jener Hinsicht ist die Erwartungshaltung auf alle Fälle erfüllt, was auf eine langfristige und vielversprechende Zusammenarbeit deu­

Rolba500

DieselbstfahrendeSchneefrässchleuder mitvorteilhaftemWechselnutzenfür Winter-undSommereinsatz.

Kompaktundwendigmitmaximaler RäumleistungdurchDirektantrieb.Die Komfortkabinemiteinfachsterund übersichtlicherBedienunglässtkeine Wünscheoffen.

INFORMATION

Räumleistung: bis1800t/h

Räumbreiten: 180-210cm

ten lässt. Eines ist klar: Auf dem Säntis werden auch in Zukunft extreme Wetterverhältnisse herrschen und Mensch und Maschine weiterhin auf die Probe stellen. Welche Herausforderungen der Schwebebahn noch bevorstehen, das kann niemand voraussagen. Die Gewissheit jedoch, über qualitativ hochwertige und leistungsstarke Arbeitsgeräte zu verfügen, mindert

aber mögliche Risiken und damit verbundene Umstände. In der kalten Saison können ständig und unerwartet riesige Schneemengen vom Himmel fallen und innerhalb kürzester Zeit alles lahmlegen. Mit der Beschaffung der Rolba 500 hat man eine Lösung gefunden, um die Schneeräumung auf der Schwägalp zu optimieren.

www.zaugg.swiss

+41(0)344918111 info@zaugg.swiss

HYDRO 26 Juni 2023 KOMMUNAL Winterdienst
Geh deinen Weg!
Die Rolba 500 kann im Ganzjahreseinsatz Aufgaben übernehmen, wie hier etwa als Geräteträger samt Auslegemäher. Bis zu 40 m schleudert die Rolba 500 den Schnee von der Straße.

SMARTE GIESSLANZE ALS DIGITALER HELFER FÜR DIE STADTGRÜNBEWÄSSERUNG

Grünflächen und Stadtbäume leiden unter den Auswirkungen des Klimawandels. Der Telematikhersteller mmlab GmbH hat das Thema genau analysiert und Lösungen entwickelt, um Trockenstress bei Stadtgrün rechtzeitig entgegenzuwirken und so die Lebensqualität in den Kommunen zu erhalten. Die Telematiklösung übernimmt die Bäume aus dem Kataster, gibt Empfehlungen basierend auf Wetterprognosen, Niederschlagsmengen sowie Bodenfeuchtewerten und steuert präzise die Wassermenge, die nach dem jeweiligen Bedarf ausgegeben werden soll.

Die Lösung des Telematikherstellers mm-lab samt der neu ins Portfolio aufgenommenen Gießlanze machen es möglich, Bewässerungsvorgänge an für Fahrzeuge schwer erreichbaren Standorten durchzuführen und in der automatisch erstellten Gießhistorie abzubilden. Dazu verbindet sich die Gießlanze drahtlos mit einer im Bewässerungsfahrzeug verbauten On-Board Unit, welche auch für die Navigation und optimierte Tourenführung verwendet wird. Gießlanze und On-Board Unit synchronisieren die durchzuführenden Bewässerungsvorgänge hinsichtlich ihres Auftragsstatus. Die abgegebene Wassermenge je Baum wird inklusive Zeit- und Ortstempel an das System zurückgegeben und in der Gießhistorie vermerkt. Damit schließt die Gießlanze eine bisherige Lücke im System und sorgt dafür, dass der smarte Algorithmus zur Berechnung des Trockenstresses über alle relevanten Daten verfügt.

OPTIMIERTE GIESSTOUREN

Durch die Verwendung hochintegrierter Lösungen der mm-lab GmbH werden sowohl Disponenten in der Tourplanung, als auch Fahrer bei der Durchführung und bei der Dokumentation ihrer Tour gleichermaßen unterstützt. Das System ermittelt unter Berücksichtigung der Gießstrategie der Kommune, wann welcher Baum wieviel Wasser benötigt. Ein weiterer Blick offenbart, wann welche Stadtbäume zuletzt bewässert wurden, oder beantwortet die Frage: Können die geplanten Gießtouren hinsichtlich gefahrener Kilometer optimiert werden, um zum Beispiel Kraftstoff

zu sparen? Darüber hinaus werden erledigte Aufgaben papierlos dokumentiert und sparen den Mitarbeitern die Zeit der manuellen Dokumentation. Rund um das Thema Stadtgrün verfügt die mm-lab GmbH über weitere Lösungen, die für den Einsatz bei der Baumkontrolle und Baumpflege vorgesehen sind. Lösungen für den Einsatz im Winterdienst, bei

der Straßenreinigung oder der Entsorgung sind ebenfalls verfügbar und schnell einsatzbereit. Die Systemlösung smart Kompakt für die Stadtgrünbewässerung verfügt über einen hohen Innovationsgrad und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert.

Juni 2023 27 KOMMUNAL Kommunaltechnik
© mm-lab
Die vollintegrierte Telematiklösung bietet ein modular aufgebautes Rundum-Paket, das den individuellen Wasserbedarf der Bäume identifiziert, Gießstrategien entwickelt und Gießvorgänge ressourcenschonend durchführt. Auf Kundenwunsch neu hinzugekommen ist eine Gießlanze, die sich perfekt in das System der smarten mobilen Stadtgrünbewässerung integrieren lässt.

Ein Blick hinter die Kulissen?

20. Juni

Gottlieb Duttweiler Institute

2. und 3. Nov.

The Dolder Grand Zürich

29. und 30. Juni

Gottlieb Duttweiler Institute

18. und 19. Sep.

Swiss Re Centre for Global Dialogue

6. und 7. Juli

Marriott Hotel Zürich

28. und 29. Nov.

Marriott Hotel Zürich

Die Lighthouse Institute AG (LHI AG) recherchiert und organisiert erfolgreich Tagungen und Kurse für Fach- und Führungskräfte rund um Themen wie Energie, Data Analytics, Finanzen, IT und Instandhaltung insbesondere für die Energiebranche.

Jährlich bestätigen über Tausend zufriedene Teilnehmende die grosse Bedeutung dieser professionell recherchierten und strukturierten Veranstaltungen für einen nachhaltigen beruflichen Erfolg.

Ausgezeichnetes Feedback spornt uns täglich aufs Neue an. Wir haben unser Ohr ständig am Puls der Zeit, sondieren wichtige Entwicklungen und Trends und strukturieren umfangreiches Wissen.

LHI.AG

DIE EGHOLM „RANGER“: ÜBERRASCHEND VIELSEITIG

Egholm Arbeitsmaschinen bieten echte Multifunktionalität. Sowohl in der Vielfalt der Anwendungen als auch in ihrer Qualität der Arbeitsergebnisse. Für die drei Maschinentypen Park Ranger 2150, City Ranger 2260 und City Ranger 3070 stehen insgesamt 45 verschiedene Anbaugeräte für den Ganzjahreseinsatz zur Verfügung.

Der dänische Kommunalspezialist Egholm A/S entwickelt, produziert und vermarktet seit über 30 Jahren Arbeitsmaschinen für die ganzjährige Reinigung und Pflege von Straßen, Parks und Außenanlagen. Die Maschinen von Egholm sind weltweit in Städten und Kommunen sowie bei Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben im Einsatz. Die speziell für die Geräteträger entwickelten Anbaugeräte mit ihrem Geräteschnellwechselsystem sorgen bei jeder Anwendung für einwandfreie Ergebnisse. Mit dem durchdachten Geräteschnellwechselsystem kann der Anwender verschiedenste Anbaugeräte in kürzester Zeit werkzeuglos wechseln und die Maschine an zahlreiche Anwendungen wie beispielsweise Kehren, Mähen, Laubsaugen, Heckenschneiden, Schneeräumen oder Salzstreuen anpassen. Aber auch spezielle Aufgaben werden mit der umfangreichen

Anbaugerätepalette etwa durch eine Wildkrautbürste, Kantenschneider, Umweltharke, Schaufel oder einen Kippwagen abgedeckt. Die Anbaugeräte wurden speziell von Egholm für die Anforderungen der Anwender im Ganzjahreseinsatz entwickelt und optimal an die technischen Gegebenheiten der Trägerfahrzeuge angepasst. Es ist kein umständliches Ab­ und Aufbauen oder Feinjustieren von Hydraulikanschlüssen und Systemeinstellungen notwendig.

FLEXIBLER EINSATZ ZU JEDER JAHRESZEIT

Auch die Trägerfahrzeuge sind hervorragend für den Einsatz auf Straßen und Gehwegen sowie in Park­ und Außenanlagen geeignet. Serienmäßige Vorteile wie Knicklenkung, permaneneter Allradantrieb, leistungsstarke Arbeitshydraulik, Gehwegtauglichkeit und ein tiefer Schwerpunkt ermöglichen Wohnungsbauunternehmen, Dienstleistern, In­

dustrieunternehmen und Bauhöfen einen flexiblen und sicheren Einsatz zu jeder Jahreszeit.

ARBEITSKOMFORT GROSSGESCHRIEBEN

Die Produkte von Egholm sollen die Arbeit für Bauhofmitarbeiter und kommunale Dienstleister einfacher, umweltfreundlicher und deutlich effizienter gestalten. Sie sind vollständig auf das Wohlbefinden des Bedieners ausgerichtet, denn Untersuchungen belegen, dass eine gute Ergonomie, die Reduzierung von Lärm und Vibrationen sowie die Vermeidung von schwerem Heben das Risiko berufsbedingter Krankheiten und Verletzungen deutlich senkt. Bald gibt es die Möglichkeit, die große Bandbreite an Fahrzeugen und Anbaugeräten von Egholm vor Ort genauer unter die Lupe zu nehmen: auf der Messe demopark in Eisenach vom 18. bis 20. Juni am Stand E 528.

Juni 2023 29 KOMMUNAL Kommunaltechnik
©
Egholm Die Egholm-Arbeitsmaschinen im Ganzjahreseinsatz

PAPPAS KOMMUNALTAGE: ZWEI TAGE VOLLER TECHNIK

UND INFORMATION AM FUSSE DER SKIFLUGSCHANZE

An zwei Tagen im Mai mobilisierte der Kommunalfahrzeugspezialist Pappas Bauhöfe, Gemeindevertreter und weitere Interessierte aus der Branche aus ganz Österreich: Dem Ruf folgten insgesamt 800 Besucher, die das umfangreiche Fahrzeugprogramm am Fuße der Skiflugschanze im steirischen Bad Mitterndorf begutachteten. Nach einem Corso von über 50 Kommunalfahrzeugen standen Pappas und seine Partner mit ihrem Know-how zur Verfügung. Die Möglichkeit selbst das Lenkrad in die Hand zu nehmen, wurde anschließend gerne angenommen.

Pappas ist mit den Marken Mercedes-Benz Vans, Daimler Trucks, Bucher und Hansa der größte Fahrzeuganbieter im österreichischen Kommunalsegment. Basierend auf herausragenden Fahrgestellen ist es im Laufe der letzten Jahrzehnte gelungen, sich eine Sonderstellung sowohl bei der Basis als auch bei den Aufbauten zu erarbeiten – ein Programm, das längst zu groß ist, um in seinem vollen Umfang auf einzelnen Fachmessen präsentiert zu werden. Grund genug für das Pappas Kommunal Team, die ersten Kommunaltage ins Leben zu rufen und sich dort gemeinsam mit den meisten seiner Aufbaupartnern zu präsentieren. Dass es am Ende 34 verschiedene Unimog-Modelle werden sollten, die sich am Fuße des Kulm im steirischen Bad Mitterndorf einfanden, war dann doch selbst für das Organisationsteam etwas überraschend. Mit ihnen kamen auch vier Modelle aus den Häusern Bucher Municipal und Hansa, zwei Fuso Canter, zwei Elektro Trucks aus dem Hause Daimler und nicht zuletzt Fahrzeuge aus dem Van-Segment, als Diesel und auch als reine Elektrofahrzeuge.

BESUCHERANDRANG AM KULM

Noch beeindruckender als die insgesamt 51 ausgestellten Fahrzeuge war nur das Interesse der Besucher. Rund 800 Menschen waren es, die

30 Juni 2023 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
© Pappas An den beiden Veranstaltungstagen fanden rund 800 Besucher ihren Weg zu den Pappas Kommunaltagen nach Bad Mitterndorf in der Steiermark. Der Corso von 51 ausgestellten Fahrzeugen gab dem Publikum einen ersten Vorgeschmack, danach konnten sich Interessierte genauer informieren und auch testfahren.

aus ganz Österreich, vom Bodensee genauso wie vom Neusiedlersee und vom südlichen Kärnten oder auch aus dem nördlichen Oberösterreich angereist kamen, um die kommunale Welt der Marke Pappas und seiner Aufbaupartner live zu erleben. Nach einer theoretischen Vorstellung der wichtigsten Neuheiten und einer Showeinlage, bei der

ein Großteil der Fahrzeuge in Bewegung gezeigt wurde, bot sich die Möglichkeit, an allen Ständen Informationen zu sammeln oder auch verschiedene Anbaugeräte auszuprobieren. Den Abschluss machte eine Fahrt auf den Kulm, von wo das komplette Maschinenangebot nochmals bestaunt werden konnte. Besonders sportliche Gäste wählten den Fußweg rauf auf den Kulm, mehrere hundert Stufen bis zur Absprungschanze, die im Winter bei Sportfans für Gänsehaut sorgt.

ZUFRIEDENE VERANSTALTER

Andreas Hoffmann, Verkaufsleiter bei Pappas: „Mit den Kommunaltagen ist es uns gelungen, ein Maximum an Information in kürzester Zeit praxisgerecht zu vermitteln.

Gemeinsam mit meinem Team haben wir als Pappas nicht nur viel Arbeit und Zeit investiert, sondern sind auch das Risiko eingegangen, die erhoffte Akzeptanz seitens unserer Kunden nicht zu erreichen. Mit 400 Gästen an zwei Tagen hätten wir alle persönlichen Ziele bereits übertroffen, die knapp 800 Gäste haben uns sprachlos gemacht. Uns alle, das Pappas Team genauso wie alle Aufbauer, die am Kulm mit dabei waren.“

NÄCHSTER MESSEAUFTRITT VON PAPPAS

Die nächste Chance die Kommunalkompetenz von Pappas live zu erleben, bietet sich –wenn auch in deutlich kompakterer Form –auf der ASTRAD & austroKOMMUNAL die am 14. und 15. Juni in Wels stattfindet. Mehr dazu auch auf www.pappas.at

Juni 2023 31 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
0800 727 727 www.pappas.at DAS NEHMEN WIR AUF UNSERE KAPPE. DIE KOMMUNALFAHRZEUGE UND -GERÄTE VON PAPPAS. Pappas_Zek_Kommunal_186x85_01_23_RZ.indd 1 12.01.23 09:48
Pappas Auto GmbH, 2355 Wiener Neudorf, IZ NÖ-Süd, Straße 4; 5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34; 8141 Premstätten, Industriestraße 27 Der Unimog bleibt ein für viele Bauhöfe unverzichtbarer Bestandteil ihres Fuhrparks. Die Anbaumöglichkeiten sind vielfältig: Hier zu sehen ist ein Unimog mit Mähzug von Mulag. Die Skisprungschanze am Kulm bot eine imposante Kulisse für die Pappas Kommunaltage. Auch im Kehrmaschinensegmet präsentierte Pappas mit seinen Bucher- und HansaMaschinen sein umfangreiches Portfolio.

VOLLGEPACKTE MESSESAISON: ASTRAD, DEMOPARK

UND SUISSE PUBLIC ZEIGEN KOMMUNALE NEUHEITEN

Dieser Frühsommer hat für wirklich alle kommunalen Belange etwas zu bieten: Mit Suisse Public, Astrad und Demopark werden auf gleich drei große Messen der Branche die Neuheiten zu Winterdienst, Straßenreinigung & Co. präsentiert. Und das Beste: Die Messen sind über Deutschland, Österreich und der Schweiz verteilt, so haben kommunale Entscheidungsträger aus allen drei Ländern die Möglichkeit, auch ohne lange Anfahrten die eine oder andere Messe zu besuchen.

Dieser Frühsommer hat es in sich: Wer heuer den Überblick über das Messegeschehen haben will, sollte sich die wichtigsten Daten spätestens jetzt rot herausstreichen, denn eine Veranstaltung jagt die nächste. Die Schwerpunkte der einzelnen Messen sind gut durchmischt und auch in Hinblick auf die geografische Erreichbarkeit sind die Schauplätze der kommunalen Veranstaltungen vorteilhaft über Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilt.

NETWORKING UND INNOVATIONEN BEI

DER

SCHWEIZER MESSE SUISSE PUBLIC

Nach einer coronabedingten Pause öffnet die Suisse Public, die Schweizer Leitmesse für den

öffentlichen Sektor, nach sechs Jahren wieder ihre Türen. Vom 6. bis 9. Juni bietet die Veranstaltung Fachleuten und Beschaffungsverantwortlichen aus Gemeinden­, Kantonsund Bundesbehörden wieder eine umfassende Branchenübersicht und Netzwerkplattform auf dem Berner Messegelände. Deutlich spürbar sind die Trends Nachhaltigkeit, Digitalisierung und E­Mobilität. So halten elektrisch betriebene Fahrzeuge nun definitiv Einzug in die kommunalen Werkhöfe und Rettungszentren. Neben zahlreichen Innovationen stellen die neuen Messebereiche „Suisse Public SMART“ und „Arbeitssicherheit“ sowie die „FireFit Europe Tour“ drei nennenswerte Highlights dar. Während den vier Mes­

setagen erwartet die Bernexpo Groupe als Veranstalterin der Suisse Public rund 12.000 Besuchende. Die über 330 Ausstellende freuen sich, Interessierten ihre Innovationen wieder live vor Ort zu zeigen. „In den letzten Jahren hat besonders der direkte Kontakt gefehlt, weshalb die persönliche Begegnung und der direkte Austausch umso mehr geschätzt werden“, sagt Messeleiter Christoph Lanz. Die Suisse Public bietet neun verschiedene Themenbereiche, welche sich von Kommunalfahrzeugen und ­Maschinen, sowie Feuerwehr­ und Rettungsdiensten, über StraßenSignalisation und Verkehr, bis hin zu kommunalen IT­Lösungen erstrecken. Nach der sechsjährigen Pause präsentieren die Aus­

32 Juni 2023 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
© Suisse Public Neben den traditionellen Ausstellerbereichen setzt die Suisse Public auf Sonderschauen.

stellenden in allen Bereichen zahlreiche Innovationen und Neuerungen. Dabei zeichnen sich deutliche Trends zu mehr Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Einsatz neuer Technologien und alternativen Motorisierungen ab. Neben der klassischen Ausstellung von Exponaten, präsentieren die Ausstellenden ihre Produkte neu auch in Aktion. Dies sowohl auf Asphalt, auf Grünflächen oder sogar in der Luft. Die Suisse Public SMART widmet sich als „Messe in der Messe“ der smarten Weiterentwicklung kommunaler Infrastrukturen sowie der digitalen Transformation von Verwaltungsdiensten bei Gemeinden und Städten. Die Smart­City­Thematik betrifft nicht nur die großen Städte, sondern insbesondere auch die Gemeinden, welche ihre Infrastrukturen und Dienstleistungen nachhaltiger, CO2­ neutraler und dank neuer Technologien – der Digitalisierung, KI und Open Data – auch vernetzter und somit einwohnerfreundlicher gestalten. Die Suisse Public SMART fungiert hier als wichtige Austauschplattform und Ver­

mittlerin zwischen allen involvierten Akteuren von Bund, Kantonen, Kommunen, Verbänden, Wissenschaft und Industrie. So bildet die 4­tägige Konferenz, parallel zum Messebereich, eine ergänzende Plattform zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch. Ebenso nutzt der Schweizerischen Gemeindeverband SGV die Veranstaltung als Plattform zur Durchführung ihrer Generalversammlung, an welcher am 8. Juni bis zu 250 Gemeindepräsident:innen erwartet werden. Das SGV­Podium zum Thema „Fachkräftemangel bei den Gemeinden“ wird auch für die Konferenz­Besuchenden der Suisse Public SMART zugänglich sein. Smarte Lösungen und Produkte in konkreten und inszenierten Anwendungen zeigt der Solution Park in der Messehalle 1.2 der Suisse Public SMART. Neben einer Vielzahl intelligenter und vernetzter Außenbeleuchtungs­Technologien für den öffentlichen Raum, welche modulartig mit weiteren Sensorik­ und Sicherheitsanwendungen erweitert werden können, zeigen die Partner

des Solution Parks aktuelle Ladevorrichtungs­Lösungen für Carsharing und weiteren, elektrisch betriebenen Fahrzeugen und Anwendungen. So zum Beispiel auch einen befahrbaren Straßenbelag mit Photovoltaik­Modulen. Ein gesonderter Bereich widmet sich Drohnen und Robotern zur Erfassung von Daten aus der Luft, der Sicherung des öffentlichen Raumes und der Unterstützung der bemannten Feuerwehr in lebensgefährdenden Situationen.

ASTRAD: ÖSTERREICHS GRÖSSTE KOMMUNALMESSE

In Österreich beheimatet ist die nächste große Messe, die nur eine Wochen später ihre Pforten öffnet: Am 14. und 15. Juni findet bereits zum 14. Mal die größte Kommunalmesse Österreichs am Welser Messegelände statt. Die ASTRAD & austroKOMMUNAL ist Treffpunkt für Bürgermeister mit ihren Bauhofmannschaften, Straßenmeistereien und Baudirektoren. Gegründet 1998, hat sich die Veranstaltung zum führenden Branchentreff­

Juni 2023 33 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
© Suisse Public Drinnen wie draußen gibt es auf der Suisse Public einiges zu entdecken. Das Areal am Messefreigelände wird für die Besucher zum Testen der Fahrzeuge und Maschinen zur Verfügung gestellt. © Suisse Public Die Welser Messe Astrad ist die größte Kommunalmesse Österreichs und deckt das gesamte Spektrum der Branche ab. © Astrad © zek

punkt Österreichs entwickelt. Nationale und internationale Unternehmen, Organisationen und Start-ups präsentieren tausenden Fachbesuchern aus Städten, Gemeinden, Bauhöfen und Straßenmeistereien ihr schnell wachsendes Sortiment an Fahrzeugen, Geräteträgern, Maschinen, Zubehör und Dienstleistungen. Angesprochen werden auch private Dienstleister, die kommunale Aufgaben übernehmen, wie Maschinenringe, Land- und Forstwirte, Landschaftspfleger oder Hausbetreuungen, sowie Privatpersonen, die selbst Produkte für eine intensive Nutzung benötigen. Auf rund 20.000 m2 in der Messehalle und dem anschließenden Freigelände können Fahrzeuge, Maschinen und technische Ausrüstung für Straßenerhaltung und Straßensicherheit, Winterdienst, Kehr- und Reinigungsarbeiten, Grünflächenpflege, Abfallentsorgung und vieles mehr in Augenschein genommen werden. Auf dem eigens eingerichteten Testgelände können Interessierte viele der ausgestellten Fahrzeuge und Geräte gleich einem ersten Praxistest unterziehen. Auch detaillierte Erklärungen können diesen persönlichen Eindruck nicht ersetzen. Fahrverhalten, Komfort, Haptik, Übersichtlichkeit empfindet jeder Anwender unterschiedlich.

Ein Herzstück der Messe ist das traditionelle ASTRAD-Symposium. ASTRAD steht als Abkürzung für Austria STRAßenDienst, und so befassen sich die hochkarätigen Referenten mit den neuesten Entwicklungen in den Bereichen Straßenerhaltung, Winterdienst, Kommunaltechnik und Infrastruktur im Inund Ausland. Konkrete Themen sind heuer etwa: Welche Veränderungen bringt die Digitalisierung auf Österreichs Straßen mit sich? Mit welchen Methoden können Arbeitsabläufe weiter optimiert und Ressourcen eingespart werden? Auch dieser gemeinsame

Blick mit Experten, Entscheidungsträgern und Visionären über den Tellerrand hinaus ist für alle Besucher kostenlos.

DEMOPARK: BRANCHENWEIT GRÖSSTE

FREILANDAUSSTELLUNG IN EUROPA

Ebenfalls im Frühsommer, vom 18. bis 20. Juni, lädt die Messe Demopark in die thüringische Gemeinde Eisenach zum Entdecken der kommunalen Neuheiten ein. Das Besondere der Messe: Alles findet Outdoor statt. Als größte europäische Freilandausstellung für den professionellen Maschineneinsatz in der Grünflächenpflege, im Gartenund Landschaftsbau sowie bei Kommunen, bietet die Demopark die Möglichkeit, Maschinen und Geräte anwendungsnah im Praxiseinsatz zu erleben. Mit ihrem umfangreichen Produktangebot zum Anfassen und

Ausprobieren am Freigelände hebt sich die Demopark von klassischen Hallenausstellungen ab. Mehr als 100 innovative Maschinen, Geräte und Software-Tools für Kommunen, Grünflächenpflege und Golfplatzbau stellten sich in diesem Jahr dem herausfordernden demopark-Neuheitenwettbewerb. 16 davon werden im Juni mit den begehrten Innovationsmedaillen in Gold und Silber ausgezeichnet. „Wer nach Eisenach kommt, betritt das Zukunftsforum der Grünen Branche. Hier zeigt sich, wohin die Reise technologisch, aber auch betriebswirtschaftlich geht“, sagt Dr. Tobias Ehrhard, demopark-Messedirektor und Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik. Die in ideeller Trägerschaft des VDMA stehende Innovationsschau lockt alle zwei Jahre gut 35.000 Branchenprofis in die Wartburgstadt. Nah am Besucher, nah an der Praxis: Diesem Selbstverständnis folgt die demopark von Anfang an – mit großem Erfolg. „Nicht ohne Grund haben wir uns in diesem Jahr dafür entschieden, unseren Markenkern buchstäblich zum Motto zu machen: Denn bei uns geht’s in erster Linie darum, ‚Innovation interaktiv zu erleben‘. Bei uns soll Hightech angefasst und ausprobiert werden. Angucken allein genügt meist nicht“, erläutert Tobias Ehrhard. Ihre branchenweite Zugkraft stellt die demopark zum diesjährigen Restart einmal mehr unter Beweis. Mit rund 400 nationalen und internationalen Ausstellern bewegt sich die Messe an der Kapazitätsgrenze, zumal viele Aussteller ihre Standflächen spürbar vergrößert haben, um die Besucher in einem noch attraktiveren Umfeld begrüßen zu können.

Auf Live-Präsentationen von Maschinen und Fahrzeugen wird bei der Messe Demopark großen Wert gelegt. Besucher können hier gerne auch selbst Hand anlegen.

34 Juni 2023 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
Alles Openair: Die Demopark findet am 25 Hektar großen Freigelände im thüringischen Eisenach statt.
© demopark © demopark

DIE GLOBALE SEILBAHN-

UND ALPINTECHNIKBRANCHE PRÄSENTIERTE IHRE WELTNEUHEITEN IN INNSBRUCK

Die Weltleitmesse für alpine Technologien Interalpin machte vom 19. bis 21. April die Messe Innsbruck zur zentralen Plattform für Neuheiten und Innovationen. Sämtliche Technologieführer der globalen Seilbahn- und Alpintechnikbranche konnten ihre Produktinnovationen während der drei Messetage präsentieren.

Die Präsenz sämtlicher Keyplayer der internationalen Seilbahn- und Alpintechnikbranche, die Premieren von Weltneuheiten und innovativen Technologien und der hohe Zuspruch der Fachbesucher und Entscheidungsträger aus allen Kontinenten, darunter der indische Verkehrsminister und hochrangige internationale Wirtschaftsdelegationen, untermauerten die Stellung der Interalpin als führende Branchenplattform. Nach vierjähriger coronabedingter Pause unterstrich die 24. Ausgabe der Interalpin ihre ungebrochene globale Stärke und Anziehungskraft als Weltleitmesse. Drei Tage lang wurde die Alpenmetropole Innsbruck für über 35.000 Fachbesucher aus allen Teilen der Erde zum Mittelpunkt der Seilbahn- und Alpintechnikbranche. „Es freut mich außerordentlich, dass die Interalpin 2023 an ihre bedeutende Rolle als internationalster Treffpunkt der Branche anknüpfen konnte und von den Fachbesuchern als die weltweit führende Fachmesse für alpine Technologien bestätigt wurde. Die Innovationskraft der Industrie ist beeindruckend und die präsentierten Neuheiten, Konzepte und Lösungen der rund 650 ausstellenden Unternehmen aus über 50 Nationen gingen hinaus in alle Welt“, resümiert Direktor Christian Mayerhofer, Geschäftsführer der Veranstalterin Congress Messe Innsbruck (CMI).

Juni 2023 35 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
© Kaiser
Großer Andrang am Messegelände in Innsbruck: Rund 35.000 Besucher wollten sich über die Neuheiten der Seilbahnbranche informieren. Der Allgäuer Winterdienstspezialist Westa präsentierte in Innsbruck einen Auszug aus seinem Produktportfolio. Wintersportvergnügen zum Testen am Messegelände von Innsbruck. Ob Schnee räumen, als Mähgerät oder zum Transportieren: Der Lintrac ist als idealer Geräteträger für den alpinen Raum vielseitig einsetzbar. Auf Verkehrsflächen oder auf der Piste: Kahlbacher beweist seine Expertise als Winterdiensthersteller. Die duktilen Gussrohre von Tiroler Rohre trotzen den oft schwierigen Bodenbedingungen im alpinen Gelände.

HOCHWASSERSCHUTZ AUS DER CLOUD: WIE KOMMUNEN SICH

MITTELS KI BESSER VOR KATASTROPHEN SCHÜTZEN KÖNNEN

Durch die Ahrtal-Katastrophe am 14./15. Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind sie wieder in den Fokus gerückt: Unwetterfrühwarnsysteme. In Momenten, in denen jede Minute zählt, sind sie entscheidende Helfer bei der rechtzeitigen Ergreifung von Schutzmaßnahmen. Welche Vorteile die Digitalisierung beim Schutz der Menschen gegen Hochwasser bietet und wie wichtig es ist, auch kleinere Gewässer und Faktoren wie die Bodenfeuchte zu monitoren, zeigt ein Modellprojekt im Schwarzwald.

Wenn das Wasser nicht mehr abfließen kann, ist der Mensch in Gefahr. Insbesondere in gebirgigen Regionen aber auch in Landschaften, die von Tälern oder Schluchten geprägt sind, stellen andauernde heftige Regenfälle ein großes Risiko für die Bevölkerung dar. 2021 schossen die Pegel von Bächen und Flüssen in vielen Gebieten in Deutschland unerwartet schnell nach oben und zahlreiche Gemeinden wurden überschwemmt. Die Herausforderung für Landkreise und Kommunen ist groß und der Einsatz verlässlicher moderner Technik ein Muss. Eine Lösung könnte das neue Frühwarnsystem Netilion Flood Monitoring bieten, das mit Hilfe von Sensormessungen und einer künstlichen Intelligenz (KI) Prognosen erstellt und so frühzeitige Schutzmaßnahmen ermöglicht.

MODELLPROJEKT IM SCHWARZWALD SAMMELT ERFAHRUNGEN MIT DER NEUEN TECHNIK

Die Gemeinde Lenzkirch im Schwarzwald testet das Frühwarnsystem bereits seit Dezember 2020. Zwei Flüsse schlängeln sich mitten durch den Ort, der sich in einer Kessellage befindet. Zuletzt kam es dort 2018 zu einer Überschwemmung. Sie riss damals eine Brücke mit und richtete Schäden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro an. Jetzt sind rund um den Ort mehr als ein Dutzend Sensoren installiert, sie füttern die KI mit Daten. „Das System kann ein Hochwasser natürlich nicht vermeiden“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Lenzkirch, Andreas Graf. „Aber wir gewinnen durch die frühe Warnung wertvolle Zeit, um die nötigen Maßnahmen einzuleiten. Bei einer Überschwemmung zählt schließlich jede Minute.“

DATENBASIERTE ENTSCHEIDUNGSHILFE

BEIM THEMA HOCHWASSERSCHUTZ

Entwickelt wurde das innovative Frühwarnsystem gemeinsam von dem Unternehmen Endress+Hauser und der Okeanos Smart Data Solutions GmbH, einem Start-up mit Wurzeln in der Ruhr-Universität Bochum. Die Mess- und Wassertechnikexperten haben sich zum Ziel gesetzt, Hochwasserschutz neu zu definieren und zu einem selbständig lernenden System zu entwickeln. „Wir möchten mit unserer Lösung dafür sorgen, dass die Anwender das Überschwemmungsrisiko für ihr Gebiet genau einschätzen und zielgerichtet die nötigen Schutzmaßnahen einleiten können“, sagt Florian Falger, der zuständige Market Manager bei Endress+Hauser. Ob BürgermeisterInnen, Feuerwehrleute, das Technische Hilfswerk oder Mitarbeitende von Bauhöfen

HYDRO 36 Juni 2023 KOMMUNAL Hochwasserschutz
© Endress+Hauser Zwar kann durch das Monitoring-System kein Hochwasser verhindert, jedoch rechtzeitig auf eine drohende Katastrophe reagiert werden.

und Ingenieurbüros: Mit Netilion Flood Monitoring können sie sich alle online per Smartphone oder Computer in Echtzeit darüber informieren, wie sich Gewässer in ihrem Gebiet entwickeln. „Das gelingt uns mithilfe von Pegelmessgeräten, Starkregensensoren, Regenmengenmessern und Bodenfeuchtesensoren“, erklärt Florian Falger. Zum Beispiel erkenne die Sensorik, ob die Böden im Umkreis der Bäche noch Regenwasser aufnehmen können oder bereits zu stark gesättigt sind. Vor allem wenn die Pegelstände der großen Gewässer zurückgingen, sei dies ein wichtiger Faktor, der von der bisher eingesetzten Technik der Kommunen noch nicht berücksichtigt werde. „Gewässer 2. und 3. Grades werden von den bestehenden Systemen in Deutschland bislang quasi nicht überwacht“, so Florian Falger. Sie im Blick zu behalten, sei jedoch essentiell, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

CLOUDBASIERTE MESSTECHNIK, DIE MIT JEDEM

TAG MEHR ÜBER DAS GEBIET DAZULERNT

Die verschiedenen Sensoren von Netilion Flood Monitoring senden ihre Messwerte in die zertifizierte Cloud-Plattform Netilion von Endress+Hauser. Dort verrechnet die KI sie miteinander und bringt sie in Zusammenhang. „Auf Basis der Werte sowie weiterer Daten wie zum Beispiel der Wetterprognose kann unsere KI vorhersagen, ob ein Hochwasser droht und an welchen Stellen die Ursachen dafür liegen“, sagt Henning Oppel, der gemeinsam mit Benjamin Mewes Okeanos gegründet hat. Wenn kritische Werte erreicht würden, informiere das System alle NutzerInnen auto-

matisch über jedes internetfähige Gerät und auch offline via SMS oder Anruf. „Der große Vorteil einer künstlichen Intelligenz liegt darin, dass sie sich selbstständig optimiert. Unser Algorithmus lernt mit der Zeit dazu und versteht ein Gebiet somit immer genauer“, sagt Benjamin Mewes. „Die Digitalisierung ermöglicht also nicht nur schnellere Entscheidungen, sondern auch langfristige Verbesserungen der Hochwasserschutzkonzepte.“

Netilion Flood Monitoring ist bei Bedarf innerhalb von einem Tag startklar. Fast alle Sensoren sind batteriebetrieben und bedürfen keiner Infrastruktur. Aufwendige Baumaßnahmen und Genehmigungen sind für die Installation

nicht nötig. Bestehende Systeme wie die Landespegelmessstellen werden in die Analyse integriert.

So wird Hochwasser früh erkannt Wenn es lange regnet, stellen sich die Gemeinden die Frage: Wie groß ist die Gefahr einer Überschwemmung und wann müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden? Eine Lösung von Endress+Hauser und Okeanos hilft, die Lage früh und präzise einzuschätzen. Die Grundlage des Frühwarnsystems Netilion Flood Monitoring sind lokale Messwerte. Sie werden direkt an den Bachläufen und deren Umgebung gesammelt. Pegelmessgeräte, Starkregensensoren und Bodenfeuchtesensoren messen die Entwicklung im gesamten Gebiet. Zum Beispiel erkennt die Sensorik, ob die Böden noch Regenwasser aufnehmen können oder bereits zu stark gesättigt sind. Die Messdaten werden laufend von einer Künstlichen Intelligenz (KI) aufbereitet. Sie bringt die Werte in Zusammenhang mit Wetter- und Niederschlagsvorhersagen sowie mit Informationen zur Beschaffenheit des Geländes.

Weiterführende Informationen erhalten Sie über den QR-Code oder unter www.endress.com

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HYDRO Juni 2023 37 KOMMUNAL Hochwasserschutz
Wenn kritische Werte erreicht werden, informiert das System alle NutzerInnen automatisch über jedes internetfähige Gerät und auch offline via SMS oder Anruf. Das System ist schnell und ohne aufwändige bauliche Maßnahmen installiert und einsatzbereit.

MEHR WÄRME UND WENIGER BRENNSTOFF: UMFANGREICHE

EFFIZIENZMASSNAHMEN IM BIOMASSEHEIZWERK SEEKIRCHEN

Bereits vor der Energiekrise letztes Jahr ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wendete sich für das Biomasseheizwerk in der Salzburger Stadtgemeinde Seekirchen am Wallersee das Blatt: Das Bewusstsein für eine nachhaltige Wärmeversorgung gewann über die vormals billigen Gasimporte Oberhand. Der steigende Gaspreis erhöhte dann nochmals signifikant den Bedarf an Fernwärme, wodurch ein bereits geplanter Ausbau des Heizwerks vorgezogen wurde. Der war auch nötig: Die Kondensationsanlage schaffte nicht einmal mehr 50 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung. Dank der Integration eines E-Filters gehört dies nun der Vergangenheit an, das Potenzial an Wärmerückgewinnung wird optimal ausgeschöpft. Neben der erhöhten Effizienz freut sich der Betreiber über den verminderten Brennstoffbedarf – in Zeiten von steigenden Holzpreisen ein weiteres Argument für Optimierungsmaßnahmen von älteren Biomasseheizwerken.

Der wachsende Wärmebedarf in der prosperierenden Salzburger Stadtgemeinde Seekirchen am Wallersee bei gleichzeitig steigenden Gaspreisen sowie dem gestärkten Bewusstsein für nachhaltige Energieerzeugung gaben den Anstoß für den Ausbau des örtli-

chen Biomasseheizwerks im letzten Jahr. Vor elf Jahren hätte damit sicher niemand gerechnet: „2012 wurde das Heizwerk mit starkem Gegenwind realisiert: Der Gaspreis war damals im Keller, sämtliche Großabnehmer waren also damit versorgt – einzig die Gemeinde hat uns

von Beginn an unterstützt“, berichtet Seekirchens Heizwart Michael Lausenhammer von den Anfangsschwierigkeiten. „Doch in den letzten Jahren hat sich das Blatt gewendet in Richtung erneuerbare Energie.“ Zusätzlich ist Seekirchen stark gewachsen – allein in den letz-

H

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38 Juni 2023 KOMMUNAL Fernwärme
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Seit 2012 versorgt das Biomasseheizwerk in Seekirchen am Wallersee die Stadtgemeinde mit nachhaltiger Wärme. Um den steigenden Bedarf zu decken und die Effizienz der Anlage zu optimieren, wurde sie leztes Jahr ausgebaut.
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Ing. Reinhard Kremser vom E-Filter-Hersteller Ionitec (links) und Heizwart Michael Lausenhammer (rechts).

ten Jahren kamen 500 Wohnungen und weitere Bauprojekte dazu, die alle Abnehmer des örtlichen Biomasseheizwerks geworden sind. Damit die Versorgung nicht nur sichergestellt, sondern auch effizient ist, mussten in technischer Hinsicht einige Stellschrauben gezogen werden. Die wichtigste: Das Heizwerk verfügt nun über einen E-Filter, der für den optimalen Betrieb der Kondensationsanlage sorgt. Keine fünf Prozent Wärmerückgewinnung durch die Kondensationsanlage stellte Michael Lausenhammer vor der Installation des E-Filters fest. Heute sorgt dieser für rund 15 Prozent Wärmerückgewinnung. Entschieden hat man sich dabei für ein Modell des Salzburger Unternehmens Ionitec, mit dem der Betreiber des Heizwerks s.nahwaerme.at Energiecontracting bereits seit über zehn Jahren zusammenarbeitet. Vor der Integration des E-Filters ist die Kondensationsanlage schnell verdreckt, was sich stark auf deren Leistung auswirkte. „Vor dem Umbau musste die Anlage wöchentlich gereinigt werden, was einen erheblichen Arbeitseinsatz darstellte: Mittels Hochdruckreiniger wurden die Wärmetauscherbündel gesäubert – das waren pro Woche zwei Stunden Mehraufwand. Und das nur, damit die Kondensationsanlage so sauber bleibt, damit sie funktioniert, von einem optimalen Betrieb reden wir hier gar nicht“, berichtet der Heizwart. Völlig reinhalten konnte man die Anlage nicht mehr. Je mehr Belag sich sammelt, desto weniger Wärmerückgewinnung wird erzielt. „Dadurch haben wir massiv an Leistung eingebüßt. Deswegen: Kondensation ohne E-Filter, nie mehr wieder“, ist das Fazit von Michael Lausenhammer. Heute läuft die Kondensationsanlage des oberösterreichischen Herstellers Heger Edelstahl optimal. Das in den verheizten Hackschnitzel enthaltene Wasser verdampft im Kessel – bei herkömmlichen Anlagen wird dieser im Rauchgas enthaltene Wasserdampf über den Kamin in die Luft geblasen. Die Kondensationsanlage in Seekirchen kühlt die Abgase in einem Wärmetauscher ab, wo-

durch ein Teil des Wasserdampfes rekondensiert und somit Energie zurückgewonnen wird.

E-FILTER SORGT FÜR OPTIMALEN BETRIEB DER KONDENSATIONSANLAGE

Eine der Besonderheiten des in Österreich hergestellten Trocken-Elektrofilters von Ionitec ist die im Rauchgaseintrittsbereich integrierte Grobabscheiderkammer, die mit Hilfe der Rauchgasverteilerkammer das Rauchgas über die gesamte Filterbreite gleichmäßig anströmt. In dieser Grobabscheiderkammer wird, wie der Name bereits andeutet, die grobe Flugasche ab-

geschieden und die feine Flugasche wird über Ausrichtungsbleche ins Hochspannungsfeld geleitet. Ein weiterer Vorteil der Anlage ist, dass die Durchführungs-Hochspannungsisolatoren nicht im Rauchgasstrom sitzen, sondern in einer extra Kammer am Filterdach platziert sind und von außen gereinigt werden können. Daher gehören Ausfälle durch Isolatorschäden der Vergangenheit an. „Als weitere Besonderheit ist unser Unwuchtmotor am Bunker (Staubsammelwanne) zu erwähnen. Durch diesen Unwuchtmotor können wir flachere Wannen ausbilden, was zu einer geringeren Bauhöhe führt,

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Juni 2023 39 KOMMUNAL Fernwärme
Die zentrale Steuerung der Anlage. Positionieren des E-Filters von Ionitec.
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Der E-Filter sorgt für den einwandfreien Betrieb der Kondensationsanlage und somit für eine höhere Wärmerückgewinnung. © Ionitec © Ionitec

da die Vibrationen des Unwuchtmotors den Staub in die Staubförderschnecke befördern“, ergänzt Ing. Reinhard Kremser vom Unternehmen Ionitec Anlagenbau. Neben der Wirkungsgradsteigerung spricht auch die geringere Feinstaubbelastung für die Integration eines E-Filters bei Biomasseanlagen. Seit dem Umbau haben sich die Feinstaubwerte wesentlich verbessert. Daraus ergibt sich ein weiterer Gewinn: Das Heizwerk liegt an der Umgehungsstraße von Seekirchen, in unmittelbarer Sichtweite des Ortszentrums – die nun weniger sichtbaren Emissionen in Form einer Rauchsäule führen zu einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung.

INNOVATIVES SYSTEM ZUR STEIGERUNG DER WÄRMERÜCKGEWINNUNG

Hauptaugenmerk beim Ausbau des Heizwerks war zum einen die Leistungssteigerung von vormals 2.250 kW auf nun 3.750 kW – wodurch sich die Anzahl der Wärmeabnehmer von 50 auf über 100 mehr als verdoppelte. Diese wurde durch den neuen Heizkessel RRK1200-1650 von Binder Energietechnik erzielt. Außerdem lieferte das österreichische Unternehmen das Austragungs- und das Brennstofffördersystem sowie die Steuerung der Anlage. Zweiter Fokus im Heizwerk von Seekirchen lag auf einer signifikanten Effizi-

Technische Daten

• Planung: Ewald Jaunegg

• Heizkessel: Binder Energietechnik

• Kondensationsanlage: Heger Edelstahl

• E-Filter: Ionitec Anlagenbau

• Baubeginn: August 2022

• Leistung: 3.750 kW

• Pufferspeicher: 42 m ³

• Wärmeerzeugung: ca. 6.000 MWh / Jahr

• Trassenlänge Fernwärmnetz: ca. 3,5 km

• Einsparung von 1.500 Tonnen CO 2 /Jahr

• Substitution von 600.000 l Heizöl /Jahr

enzsteigerung: Diese gelang zum einen dank des bereits erwähnten E-Filters, zum anderen durch die Installation einer Absorptionsanlage. Durch diese Komponente werden zusätzlich 15 Prozent Wärmerückgewinnung erzielt, zusammen mit der Kondensationsanlage schafft es das Biomasseheizwerk somit auf stolze 30 Prozent Wärmerückgewinnung. Die effiziente Funktionsweise der Absorptionsanlage erklärt sich darin, dass das gesamte System unter Vakuum steht: Unter diesen Bedingungen siedet Wasser bereits bei 30 Grad. Durch diesen Effekt kann die Energie des aus dem letzten Teil des Abgases entnommenen 30 Grad warmen Wassers in eine Salzlösung absorbiert und folglich in einem höheren Temperaturniveau wieder abgegeben werden. Die durch den Ausbau höhere Effizienz des Heizwerks in Seekirchen freut den Betreiber der s.nahwaerme.at Energiecontracting doppelt: „Wir produzieren mehr Fernwärme – mit weniger Brennmaterial“, fasst es Ing. Robert Oberascher zusammen. In Zeiten von steigenden Holzpreisen ein wesentlicher Faktor, der für Optimierungsmaßnahmen wie jene in Seekirchen sprechen.

40 Juni 2023 KOMMUNAL Fernwärme
Auch bei der Kondensationsanlage setzte man mit einem Produkt von Heger Edelstahl auf Qualität aus Österreich. Nahezu die gesamte Flugasche wird abgeschieden. Seit der Installation des E-Filters haben sich die Feinstaubwerte merklich verbessert. Die beiden Heizkessel von Binder – im Sommer ist nur einer in Betrieb – verfügen gemeinsam über eine Leistung von 3.750 kW. © zek 30 Prozent Wärmerückgewinnung werden in Seekirchen dank der Kombination von Kondensationsanlage und Absorptionsanlage erzielt. © zek © zek © Heger Edelstahl

AUS KLÄRWASSER WIRD FERNWÄRME

Statt gereinigtes Abwasser ungenutzt auszuleiten, kann dessen energetisches Potenzial zur Wärmegewinnung genutzt werden. Diese Möglichkeit erkannte man in Wien, wo gerade eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas errichtet wird, die Klärwasser in Fernwärme umwandelt. Im Vollausbau können somit 112.000 Wiener Haushalte nachaltig mit Wärme versorgt werden.

Normalerweise fließt das Abwasser nach der Reinigung der Wiener Kläranlage in den Donaukanal, ab Jahresende macht es davor noch einen Umweg in die derzeit im Bau befindliche Großwärmepumpenanlage: Dort stehen ab dann drei – im Vollausbau sechs – Wärmepumpen, die mit Wärmetauschern dem gereinigten Wasser rund 6 Grad Celsius entziehen. Diese geringe Temperatur kann mithilfe moderner Technik in der hochkomplexen Anlage genutzt werden, um Wärme mit mehr als 90 Grad Celsius zu erzeugen. Diese Wärme fließt dann in Form von heißem Wasser über das Fernwärmenetz in tausende Wiener Wohnungen, die mit Fernwärme versorgt werden. Wien Energie als Betreiber verwertet so die wertvolle Wärmeenergie im gereinigten Abwasser, die bislang ungenutzt blieb.

FERNWÄRME FÜR 112.000 HAUSHALTE Neben der ebswien Kläranlage in Wien-Simmering errichtet Wien Energie mit dem neuen Projekt derzeit eine der leistungsstärksten

Großwärmepumpen Europas. Kürzlich wurden die drei Wärmepumpen für die erste Ausbaustufe angeliefert. In dieser Stufe soll bereits ab Jahresende Fernwärme durch Restwärme aus dem Abwasser der Kläranlage für bis zu 56.000 Wiener Haushalte erzeugt werden.

„Die Großwärmepumpe bei der Kläranlage ist ein Meilenstein am Weg zur Klimaneutralität in Wien. Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme gänzlich aus klimaneutralen Quellen erzeugen – mit solchen Klimaschutzprojekten wie hier wird das gelingen“, ist Finanzstadtrat Peter Hanke überzeugt. Im Vollausbau können mit der Großwärmepumpe bei der Kläranlage ab 2027 bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Wien Energie investiert rund 70 Millionen Euro in das Klimaschutz-Großprojekt.

SCHWERER ALS EIN BLAUWAL

Im Endausbau besteht die Wärmepumpen-Anlage aus sechs Wärmepumpen. Drei davon stehen jetzt schon in Simmering – sie haben einen langen Weg aus Frankreich hinter sich. Jede der rund 12 m langen, 9 m breiten und 7 m hohen Wärmepumpen bringt ein stolzes Betriebsgewicht von rund 205 Tonnen auf die Waage – das ist deutlich mehr, als ein ausgewachsener Blauwal wiegt. Aktuell findet die Großmontage statt. Dabei werden die Wärmepumpen an ihrem Standort eingerichtet. In den kommenden Monaten werden noch Pumpenanlagen, Rohrleitungen und elektrische Anlagen am Anlagenstandort eingerichtet. Bis zum Jahresende soll die erste Ausbaustufe in Betrieb gehen.

KLIMANEUTRAL BIS 2040

Mit über 1.300 km Länge ist das Wiener Fernwärmenetz eines der größten Europas. Wien Energie versorgt 440.000 Haushalte und 7.800 Großkunden mit Fernwärme. Aktuell stammt gut die Hälfte der Wiener Fernwärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Zur Spitzenabdeckung kommen außerdem Heizkraftwerke zum Einsatz. Etwa ein Drittel der Fernwärme kommt aus der Müllverbrennung, der Rest kommt aus industrieller Abwärme, Biomasse sowie Erd- und Umgebungswärme. Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme komplett mit Energie aus erneuerbaren Quellen betreiben. Neben der Abwärmenutzung durch Großwärmepumpen setzt der Energiedienstleister dabei auch auf die Nutzung von Tiefengeothermie.

Juni 2023 41 KOMMUNAL Fernwärme
© Wien Energie / Christian Hofer Baustellen-Besichtigung der Großwärmepumpe in der ebswien Kläranlage. V.l.n.r.: Karl Gruber (Wien Energie-Geschäftsführer), Josef Taucher (Klubobmann), Jürgen Czernohorszky (Stadtrat), Peter Hanke (Stadtrat) Wien Energie baut eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas am Gelände der ebswien Kläranlage. Im Vollausbau kann die Anlage umgerechnet bis zu 112.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgen.

WÄRMEÜBERGABESTATION

AUF

STANDARDISIERTEN RAHMENSTATIONEN VEREINFACHEN MONTAGE SOWIE WARTUNG

Mit dem zunehmenden Ausbau der Netze werden Fern- und Nahwärme als wichtiger Bestandteil der Wärmewende für größere Immobilien immer attraktiver: Im Vergleich zu herkömmlichen Heizvarianten entfallen Kostenpunkte wie die Wartung des Brennkessels und die Vorfinanzierung des Energieträgers sowie der Platzbedarf für dessen Lagerung. Spätestens aber, wenn die Wärmeübergabestation ausfällt oder eine neue angeschafft werden soll, beginnen die Probleme: Lange Lieferzeiten der Komponenten, die spezifisch auf die Einsatzumgebung hin konzipiert werden müssen, machen das Vorhaben zum Zeit- und Geldfresser. Zudem sind die Anlagen häufig nicht ausreichend gedämmt, sodass mit Wärmeverlusten und schlechten Effizienzwerten zu rechnen ist. Daher hat die ewers Heizungstechnik GmbH ihre bewährte Wärmeübergabestation auf Montagerahmen im vergangenen Jahr grundlegend weiterentwickelt. Dank standardisierter Maße und Bauteile sind die neuen er-Rahmenstationen schnell lieferbar und ebenso unkompliziert zu warten. Um die Stationen individuell auszulegen, lassen sich ihre Module, darunter auch Trinkwassererwärmungs- und Verteilersysteme, flexibel kombinieren. Dabei werden alle Komponenten mit einer PU-Halbschalendämmung verkleidet, sodass keine Wärmeverluste auftreten können, sie aber zu Wartungszwecken dennoch gut zugänglich bleiben.

Egal ob Wohnanlagen, Bürogebäude oder Produktionshallen: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass herkömmliche Heiztechnik schnell an ihre Grenzen kommt“, weiß Thomas Pollmeier, Geschäftsführer der ewers Heizungstechnik GmbH. „Fossile Brennstoffe unterliegen einem unsicheren Beschaffungsmarkt, machen regelmäßige Wartungen des Brennkessels sowie des Abgassystems notwendig und belasten zudem die Umwelt. Für Nutzer von Wärmepumpen sind Preisschwankungen dagegen häufig schwer vorhersehbar, sodass sie schnell ein gewaltiges Loch in das Budget schlagen kön-

nen.“ Allerdings ist mit dem zunehmenden Ausbau der Fernwärmenetze inzwischen eine Lösung weitläufig verfügbar, um bereits vorhandene Wärme sinnvoll nutzbar zu machen. Dabei wird Energie, die z. B. bei der Müllverbrennung, in Blockheizkraftwerken oder anderen Industrieprozessen entsteht, gezielt aus dem Prozess entnommen und anderen Betrieben oder auch Wohnraum zugeführt. Weil weder fossile noch erneuerbare Energieträger verbrannt werden, gilt Fernwärme als emissionsarm und nachhaltig. Zudem ist sie relativ preisstabil, da die Energie in den entsprechenden Industrieprozessen als Nebenprodukt anfällt. Allerdings müssen Wärmeübergabestationen bei den Verbrauchern üblicherweise spezifisch auf die jeweilige Einsatzumgebung ausgelegt werden, was sowohl die Bestellung von Ersatzteilen als auch die Produktion und Lieferung neuer Anlagen mitunter zu einem aufwändigen und langwierigen Unterfangen macht. Verschlimmert wird diese Problematik von der aktuellen Marktsituation und abreißenden Lieferketten. Auch ein kurzfristiger Wechsel zu einem anderen Energieträger ist im Notfall kaum möglich, da Fernwärmelie-

ferungsverträge in der Regel über relativ lange Laufzeiten verfügen. Um Fernwärme für Nutzer kosteneffizienter sowie sicherer zu gestalten und ihre Attraktivität auch für Wechselwillige zu erhöhen, hat ewers Heizungstechnik ihre bewährte Wärmeübergabestation auf Montagerahmen nun grundlegend überarbeitet und verbessert.

FLEXIBILITÄT DURCH STANDARDISIERUNG

„Bei der neuen er-Rahmenstation handelt es sich um ein flexibles Modulsystem, das sich aus Standardmaßen und standardisierten Bauteilen zusammensetzt“, erklärt Thomas Pollmeier. „Was nach einem Widerspruch klingt, ermöglicht es uns, die Fernwärmestation einfach auf die mitunter stark variierenden Anwendungsumgebungen auszulegen, ohne von komplexen Lieferketten oder Sonderanfertigungen abhängig zu sein.“ Grundsätzlich ist die er-Rahmenstation in drei Leistungsstufen für mittlere bis große Immobilien erhältlich: er.1 mit 50 bis 200 kW, er.2 mit 200 bis 500 kW und er.3 mit 500 bis 1.000 kW. Zum einfachen Transport lässt sich die Anlage auf Standard-Palettenmaße aufteilen. Die Grund-

42 Juni 2023 KOMMUNAL Fernwärme
© ewers Heizungstechnik Die er-Rahmenstation kann mithilfe der unterschiedlichen Module von vornherein mit einem oder mehreren Heizkreisen sowie einer Vorrichtung für Trinkwasser ausgestattet oder nach Bedarf auch später erweitert werden.

version ist dabei für die Nutzung mit einem Heizkreis ausgelegt, etwa für gewöhnliche Radiatoren oder optional mit einem Mischer für eine Fußbodenheizung. Standardmäßig werden alle Rahmenstationen mit einem Fernwärmeanschluss von links produziert. Über den Anschluss einer einfachen Baugruppe lässt sich dieser bei Bedarf unkompliziert auf die rechte Seite verlegen, sodass auch hier keinerlei Sonderanfertigungen notwendig sind. Darüber hinaus ist die er-Rahmenstation bereits für weitere Anbindungen wie Trinkwassererwärmung oder Verteilersysteme ausgerichtet. Dies bedeutet, dass die Fernwärmestation mithilfe der unterschiedlichen Module von vornherein mit einem ev-Verteilersystem für bis zu drei Heizkreise sowie einer Vorrichtung für Trinkwasser ausgestattet werden kann. Andererseits lässt sich die bereits installierte er-Rahmenstation nach Bedarf auch unkompliziert erweitern, da die Grundversion über alle notwendigen Anschlüsse verfügt. So ist eine et-Trinkwassererwärmung jederzeit nachrüstbar. Die verfügbaren Speicherlade- (et.2) und Durchflusssysteme (et.3) sind dabei nicht nur als Module für die Rahmenstation, sondern auch als autarke Systeme erhältlich.

MINIMALE WÄRMEVERLUSTE DANK EFFIZIENTER DÄMMUNG

„Es war gar nicht einfach, alle Komponenten auf den Standardrahmen zu bringen, und nahm im vergangenen Jahr viel Entwicklungszeit in Anspruch“, erzählt Thomas Pollmeier. „Dabei haben wir auch darauf geachtet, die einzelnen Bauteile optimal auf die unterschiedlichen Größen und Leistungsstufen auszulegen, um bestmögliche Effizienzwerte zu erreichen.“ Je nach Einsatzbereich und Komplexität sind die einzelnen Formteile dabei aus rostfreiem und für Trinkwasser zugelassenem Rotguss, korrosionsbeständigem Sphäroguss oder robustem Grauguss gefertigt. Jede einzelne Armatur ist zudem mit einer hochwertigen PU-Halbschalendämmung verkleidet. Diese lässt keinerlei Wärmeverluste zu und verhindert zugleich, dass heiße Elemente versehentlich mit der bloßen Hand berührt werden – eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr. Da jede Komponente separat gedämmt ist, bleiben alle Teile dennoch einfach zugänglich und können im Problemfall unkompliziert gewartet oder ausgetauscht werden. Steuern lassen sich die er-Rahmenstationen mit gängigen Reglern. Um dem

Versorger zu ermöglichen, die Wärmeübergabestation optimal auf das Netz zu konfigurieren, sind alle ewers-Anlagen digital vernetzungsfähig. Der Vermieter oder Hausverwalter erhält mit der Monitoringfunktion der Software ewers Digital zudem ein praktisches Dashboard, um die Daten seiner Objekte immer im Blick zu behalten. „Die Entwicklung einer Fernwärmestation für größere Gebäude, die sich einerseits flexibel auf die Anwendungsumgebung und individuelle Bedürfnisse auslegen lässt, andererseits aber dennoch garantiert in kurzer Zeit lieferfähig bleibt, ist eine spannende Herausforderung“, resümiert Thomas Pollmeier. „Trotz aller Probleme, auf die wir im Entwicklungsprozess gestoßen sind, ist uns dieses Kunststück mit der er-Rahmenstation letztendlich gelungen.“

Grundsätzlich ist die er-Rahmenstation in drei Leistungsstufen für mittlere bis große Immobilien erhältlich: er.1 mit 50 bis 200 kW, er.2 mit 200 bis 500 kW und er.3 mit 500 bis 1.000 kW.

Juni 2023 43 KOMMUNAL Fernwärme
Mit dem zunehmenden Ausbau der Netze wird Fernwärme für größere Immobilien immer attraktiver.

BIER BRAUEN UNABHÄNGIG VOM ERDGAS: SCHNEIDER WEISSBRÄU BRAUT NACHHALTIG MITHILFE VON HACKSCHNITZELN

Viele Brauereien sind auf Gas angewiesen, um ihre Produktionsprozesse mit Wärme zu versorgen. Eine staatliche Rationierung, anhaltende Reduktion oder gar ein Stopp der Gaslieferungen hätten daher dramatische Folgen. Zum einen wird das Bierbrauen bei stagnierend hohen Energiepreisen unrentabel und zum anderen könnten die avisierten Braumengen nicht sichergestellt werden. Während die meisten Brauereien aktuell nach Alternativen und kurzfristigen Lösungen suchen, hat die Private Weißbierbrauerei G. Schneider & Sohn GmbH in München/Kelheim bereits vor 15 Jahren einen anderen Weg eingeschlagen: Zur zukunftssicheren Versorgung leistete sich der Bierhersteller eine neue Energiezentrale mit einem Biomasseheizwerk. Als Energieträger dienen naturbelassene Wald-Hackschnitzel aus der Region. Das nachhaltige Energiekonzept wurde von Gammel Engineering aus Abensberg umgesetzt. Die Energieanlage deckt den Wärmebedarf für Füllerei, Sudhaus, Gebäudeheizung sowie Gaststätte ab. Die damals getroffene Entscheidung macht sich gerade jetzt bezahlt, da die Brauerei nicht von fossilen Brennstoffen abhängig ist. Das Schneider-Holzenergie-Konzept könnte daher vielen anderen Brauereien als Vorbild dienen.

Noch bis 2007 hatte die Brauerei Schneider ihre benötigte Wärme aus Öl gewonnen – einer endlichen und preisvariablen Ressource. Um sich von dieser unsicheren Versorgung zu lösen, suchte die Geschäftsführung nach einer Alternative. „Die einfachere und deutlich bequemere Methode wäre die technisch weniger aufwändige Umstellung auf Gas gewesen“, erklärt Braumeister Josef Lechner in Bezug auf die Suche nach einer neuen Energieversorgung. „Doch auch damit hätten wir uns wieder stärker abhängig gemacht.“ Mit dem Umstieg auf eine nachhaltige Ressource, wie Hackschnitzel, war Schneider Weisse der Vorreiter in der Branche. Ein vergleichbares Vorgehen war dort bisher nicht üblich. Obwohl der Gaspreis zur damaligen Zeit sehr niedrig war, was zu einer schnellen, günstigen Standardlösung geführt hätte, standen für Georg Schneider

und sein Team nicht nur der Energiepreis im Vordergrund: „Wir haben uns bewusst für

die Nachhaltigkeit entschieden und die langfristigen Vorteile, die sie mit sich bringt –

44 Juni 2023 KOMMUNAL Nahwärme
© G. Schneider & Sohn GmbH Die G. Schneider & Sohn GmbH ist ein bayerischer Bierbrauer und -vertreiber mit Sitz in München und einer Brauerei in Kelheim. Die 1872 gegründete Brauerei ist noch immer in Familienhand. Noch bis 2007 hat die Brauerei Schneider aus München/Kelheim für die Wärmeproduktion Öl genutzt. © Gammel Engineering GmbH

und sind überzeugt von der Philosophie“, sagt der Brauereichef heute. Langfristig sollte der Schritt die Brauerei auf einen klimaneutralen Weg bringen. Im Gegensatz zu Gas, Öl und Kohle, die neben der schlechten Klimabilanz erst noch aufwändig ans Ziel transportiert werden müssen, stammt der nun von der Brauerei genutzte nachwachsende Energieträger aus der unmittelbaren Nachbarschaft: Die Hackschnitzel werden von Waldbauern in der Nähe von Kelheim produziert. „Wir lassen also die Wertschöpfung in der Region. Der soziale Aspekt ist uns sehr wichtig“, hebt Josef Lechner hervor.

NEUE ENERGIEZENTRALE UND BIOMASSE-HEIZKRAFTWERK

Die Abensberger Ingenieure vom bayerischen Unternehmen Gammel Engineering, die ein umfassendes Know-how im Bereich nachhaltiger Energiekonzepte vorweisen können, berieten die Brauerei während der gesamten Planungs- und Umsetzungsphase. Herzstück des neuen Konzepts bildet eine moderne Energiezentrale sowie ein Biomasse-Heizwerk zur Verarbeitung der Hackschnitzel. Durch die kontrollierte Verbrennung entsteht Prozesswärme als Heißwasser mit 160 Grad, das über ein spezielles Leitungssystem zu den verschiedenen Prozessstationen auf dem Brauereigelände geführt wird. „Durch unser Holzheizsystem konnten wir ca. 720.000 l Heizöl pro Jahr ersetzen, was einer Einsparung von 2.000 t CO2 jährlich entspricht. Stattdessen werden im sel-

ben Zeitraum etwa 2.600 t Hackschnitzel aus der Region verwertet“ so Dieter Lichtenberger, Prokurist bei Gammel Engineering. Gammel Engineering ist mit der Betreuung und Umsetzung von Projekten dieser Größenordnung bestens vertraut. So gehörten neben der Auslegung und Installation des Kraftwerks auch der Anschluss der Kälteerzeugung und CIP-Anlagen (Anlagenreinigung) an die Energiezentrale zu den Aufgaben der Ingenieure. Dabei legte das Team großen Wert auf die Verwendung modernster Werkstoffe und Technik sowie auf eine wartungsfreundliche Umsetzung. Seither kann die Brauerei ihre gesamten Betriebsprozesse – einschließlich Abfüllung, Sudhaus sowie Gebäude- und Gaststättenheizung – zu fast 95 Prozent mit Wärme aus dem nachwachsenden Rohstoff Waldholz versorgen.

KELHEIMER ENERGIEKONZEPT ALS VORLAGE

FÜR ANDERE GETRÄNKEHERSTELLER

Von Mai 2007 bis März 2008 dauerte die Umsetzung des Projekts, das ein TechnikInvestitionsvolumen von etwa 1,3 Mio. Euro umfasste. Dabei konnte sich die Anlage durch die anschließend energieeffiziente Versorgung und Einsparung preisinstabiler Ressourcen schnell amortisieren. Zudem hat die Brauerei Schneider durch die strategische Entscheidung vor 15 Jahren heute einige Vorteile gewinnen können: „Wir sind dem globalen Energiemarkt so gut wie nicht mehr unterworfen. Und zwar nicht nur, wenn man an die aktuellen Gas- und Ölpreise denkt. Sondern vor allem, weil wir nicht von Gaslieferungen abhängig sind“, argumentiert der Brauereichef Georg IV. Schneider. Der Geschäftsführer denkt hier auch ganz konkret an einen möglichen Gas-Engpass. Vielen seiner meist mittelständisch aufgestellten Mitbewerber drohe ohne Gas der Produktionsausfall. Ein Ener-

giekonzept, wie es Gammel Engineering in Kelheim umgesetzt hat, könnte daher anderen Brauereien und Getränkeherstellern ein Vorbild sein. Denn eine unabhängige Energieversorgung auf Basis regenerativer Energien sorgt dafür, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. „Wir würden diese Umstellung auf Hackschnitzelheizung auch heute wieder machen. Jetzt zeigt sich, dass die Entscheidung richtig war“, so Schneider. So gab es im Jahr 2022 für die Brauerei Schneider gleich doppelten Grund zu feiern: 150 Jahre Tradition des Brauens und eine erfolgreiche und nachhaltige Energieversorgung.

Juni 2023 45 KOMMUNAL Nahwärme
Seit 15 Jahren kann die Brauerei ihre gesamten Betriebsprozesse – einschließlich Abfüllung, Sudhaus sowie Gebäude- und Gaststättenheizung – selbstständig mit Wärme versorgen. © Gammel Engineering GmbH © Gammel Engineering GmbH © Gammel Engineering GmbH Durch die kontrollierte Verbrennung entsteht Prozesswärme als Dampf, der über ein spezielles Leitungssystem zu den verschiedenen Prozessstationen auf dem Brauereigelände geführt wird. Zur zukunftssicheren Versorgung leistete sich der Bierhersteller eine neue Energiezentrale mit einem Biomasse-Heizwerk.

ES STECKT NOCH VIEL ENERGIE IN UNSEREM BIOMÜLL

Der Abfall aus privaten Biotonnen, Gärten und Parks sowie Küchen und Kantinen kann noch viel mehr als zu Kompost werden: Allein in Deutschland gibt es die Voraussetzung, daraus für rund drei Millionen Haushalte Strom durch Vergärung zu generieren. Rund 100 Teilnehmer informierten sich beim Vergärungstag am 15. Mai im baden-württembergischen Waldenburg in Vorträgen und bei den ausstellenden Firmen über bioökonomische Aspekte der Vergärung, die Potenziale von Gärprodukten als Torfersatz und aktuelle Entwicklungen beim Bau und Betrieb von Biogasanlagen.

Knapp 12 Mio. Tonnen organische Abfälle werden pro Jahr allein in Deutschland erfasst. Davon rund 5 Mio. über die Biotonne, 5,7 Mio. als Garten- und Parkabfälle und 1,1 Mio. Tonnen sind Küchen-, Kantinen- und Marktabfälle. Daraus ließen sich in Biogasanlagen rund 6,3 Terawattstunden Strom erzeugen – was dem Verbrauch von über 3 Mio. Haushalten entspricht. Tatsächlich in Biogasanlagen vergoren werden davon aber erst zwei Drittel mit einem Output von 4,4 TWh. Das restliche Drittel wird in Kompostieranlagen zu Kompost umgewandelt. „Auch in Biogasanlagen entsteht am Ende hochwertiger Kompost“, betont der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez, „aber vorher wird noch wertvolle Energie aus den Bioabfällen gewonnen.“ Klimafreundliche, regionale und speicherbare Energie, auf die wir nicht verzichten können, ergänzt Claudius da Costa Gomez. Darüber hinaus landen noch immer fast 40 Prozent des Bioabfalls im

Restmüll – und sind damit für die energetische Nutzung in Biogasanlagen verloren. In der Summe werden 2,65 TWh Strom nicht erzeugt – genug, um knapp eine Mio. Haushalte ein Jahr mit Strom zu versorgen. Die Gründe für diese „Energieverschwendung“ sind vielfältig. Mangelndes Wissen oder Desinteresse der Bürger, fehlende Biotonnen oder lange und aufwändige Genehmigungsauflagen beim Bau neuer Biogasanlagen.

ABFALLVERGÄRUNGSTAG

Um diese Herausforderungen geht es unter anderem beim Abfallvergärungstag – eine der wichtigsten Veranstaltungen der Abfallvergärungsbranche, die erstmals seit der CoronaPandemie wieder im Mai im baden-württembergischen Waldenburg in Präsenz stattfand. Rund 100 Teilnehmer informierten sich in Vorträgen und bei den ausstellenden Firmen über bioökonomische Aspekte der Vergärung, aktuelle Entwicklungen beim Bau und Betrieb der Biogasanlagen sowie die Potenziale

von Gärprodukten als Torfersatz. Denn die Vermeidung von Torfabbau und die Wiedervernässung unserer Moore sind ein wichtiger Hebel zur Reduzierung der TreibhausgasEmissionen.

NOCH VIEL UNGENUTZTES ENERGETISCHES POTENZIAL IM BIOMÜLL

Außerhalb Deutschlands spielt die energetische Verwertung von Bioabfällen eine noch viel wichtigere Rolle. In vielen Staaten Europas und der Welt steckt die sinnvolle Abfallverwertung noch in den Kinderschuhen. Daher ist es wichtig, dass die EU ihre Vorgaben im Umgang mit Bioabfall erweitert und nicht nur auf die Kompostierung abzielt, sondern die energetische Nutzung durch Biogas davor schaltet. „Wir können es uns nicht länger leisten auf die wertvolle Energie aus Bioabfällen zu verzichten – das müssen die Entscheidungsträger in Deutschland und Europa begreifen und entsprechende Weichen stellen“, fordert Claudius da Costa Gomez.

46 Juni 2023 KOMMUNAL Energiewirtschaft
©
Fachverband BIOGAS e.V. Neben dem Thema Vergärung von Bioabfällen zur Energiegewinnung lag beim Vergärungstag der Fokus auf dem Schutz heimischer Moore. Denn Gärprodukte als Alternative zu Torf vermindert dessen umweltschädlichen Abbau. © uschi dreiucker / pixelio.de

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