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Spitzenforschung – eine Expedition in die Zukunft

Die heimische Forschungsstrahlkraft erhält mit der neuen Förderung excellent=austria einen wichtigen finanziellen Boost.

Die neue Förderungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, um den Wissenschaftsstandort Österreich in der internationalen Spitzenklasse weiter zu stärken, macht mit ihrem Namen von vornherein alles klar: excellent=austria. Die e=a Programme werden vom Wissenschaftsfonds FWF betreut und bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Möglichkeiten, um auf höchstem Niveau zu forschen. Universitäten und andere Forschungsstätten können ihre Stärkefelder nachhaltig vertiefen. Ziel ist es, Österreichs Innovationskraft auszubauen und Antworten auf die Herausforderungen von morgen zu finden.

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Mit excellent=austria schickt Österreich in den kommenden Jahren vielversprechende Teams auf die Reise, um innovative Erkenntnisse in allen Wissenschaften zu gewinnen. Forschende erhalten mehr Möglichkeiten, über die Grenzen ihrer Forschungsstätten und ihres Fachgebiets hinweg mit maximaler finanzieller Unabhängigkeit zu forschen – und das in engem Austausch mit den Besten der Welt. Innovative Formate der nationalen und internationalen Zusammenarbeit werden gezielt angeregt. Darüber hinaus sollen die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der rasche Wissenstransfer eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, die Strahlkraft Österreichs als attraktiver Forschungs- und Karriereraum weiter auszubauen.

Eine neue Dimension der Forschungsförderung

Ausmaß und Flexibilität der Forschungsförderung sind entscheidend, um mit den Besten der Welt forschen zu können. In der ersten e=a Programmschiene, den Clusters of Excellence, sollen Forschungsteams bis zu 70 Mio. Euro (über zehn Jahre hinweg) für zukunftsweisende Großprojekte in der Grundlagenforschung zur Verfügung stehen – die Größenordnung übertrifft alle bisherigen FWF-Förderungen. Um die Dimension zu verdeutlichen: In einem Cluster of Excellence arbeiten größere Teams mehrere Jahre lang zusammen, sie können auf hervorragende Forschungsinfrastruktur zurückgreifen. Gleichzeitig macht es excellent=austria möglich, den Einsatz der Mittel dynamisch an den Forschungsverlauf anzupassen. Forschende können mit Fortschreiten des Projekts jene Richtung einschlagen, die sich als besonders vielversprechend erweist. Kooperationen zwischen führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden über regionale und thematische Grenzen hinweg nachhaltig ausgebaut.

excellent=austria umfasst drei Förderschienen

Um eine optimale Integration in der österreichischen Forschungslandschaft zu gewährleisten, erfolgt die Etablierung von excellent=austria in drei Schritten: Den Auftakt machten die Clusters of Excellence zum Aufbau nationaler und internationaler Großprojekte; erste Einreichungen wurden dort ab Sommer 2021 möglich. In weiterer Folge gibt es mit Emerging Fields eine Förderschiene, die Grundlagenforschung in Forschungsfeldern mit besonders hohem Zukunftspotenzial intensiviert. Als drittes Angebot geben die Austria Chairs of Excellence Universitäten und anderen Forschungsstätten mehr Möglichkeiten an die Hand, international führende Forschende nach Österreich holen zu können.

Was die Clusters of Excellence so exzellent macht

Einen Cluster of Excellence zeichnet die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus.

Die Förderungsoffensive gibt Gruppen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an österreichischen Forschungsstätten die Möglichkeit, herausragende kooperative Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen. Ziel ist es, dieses Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau in Österreich zu verankern. Nachwuchsförderung und for-

FWF-Präsident Christof Gattringer, FWF-Vizepräsident Gregor Weihs, uniko-Präsidentin und Rektorin der TU Wien, Sabine Seidler, und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann.

schungsgeleitete Lehre sind feste Bestandteile, darüber hinaus wird auf Chancengleichheit und Diversität besonderer Wert gelegt. Zudem spielt der Wissens- und Technologietransfer in Form von Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle. Ein Cluster of Excellence soll in der Entwicklung und Erweiterung seines Forschungsfelds international eine führende Rolle übernehmen.

Stimmen der Präsentierenden

„Mit excellent=austria kommt Österreich den Zielen der FTI-Strategie 2030 einen großen Schritt näher. Seit Jahren wird über eine Exzellenzinitiative für die Grundlagenforschung nachgedacht, die Bundesregierung hat sie im Regierungsprogramm verankert, und jetzt geht es los. Wir geben Forschenden noch attraktivere Möglichkeiten an die Hand, um hier in Österreich auf Augenhöhe mit den Besten der Welt forschen zu können. Der Wissenstransfer in Richtung Wirtschaft und Gesellschaft ist zentral“, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann anlässlich der Präsentation von excellent=austria. „Wir haben heute die spannende Situation, dass wir einerseits ein Exzellenzprogramm promoten und andererseits von führenden Regierungsmitgliedern die Dotierung des Fonds Zukunft Österreich fordern. Ich erwähne das, weil der Erfolg von excellent=austria auch davon abhängt, dass das Umfeld sich entsprechend entwickelt“, erklärte uniko-Präsidentin und Rektorin der TU Wien, Sabine Seidler. „Mehr Freiraum, mehr Zusammenarbeit, mehr Möglichkeiten – wir haben uns in der Gestaltung von excellent=austria an den führenden Forschungsnationen orientiert. Projekte in noch nie dagewesenem Umfang können künftig gemeinsam mit und an den österreichischen Forschungsstätten realisiert werden“, betonte FWF-Präsident Christof Gattringer das erfolgreiche Zusammenspiel zwischen FWF und Universitäten sowie außeruniversitären Forschungsstätten. „Für ein kleines Forschungsland wie Österreich ist es besonders erfolgsversprechend, Kooperationen innerhalb der Wissenschaft auszubauen. Mit excellent=austria bieten wir attraktive Rahmenbedingungen, um eng zusammenzuarbeiten und so zukunftsweisende Erkenntnisse zu gewinnen“, so der FWF-Präsident weiter.

Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. In einem internationalen Peer-Review-Verfahren fördert der FWF jene Forschenden und Ideen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wegweisend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken Österreich als Forschungsnation und legen eine breite Basis, um zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können. ◆

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