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Insolvenzwelle Pleiten könnten nächstes Jahr in Österreich um 15% steigen
from medianet 10.09.2020
by medianet
2021 bringt Unternehmen in schwierige Gewässer
Die Insolvenzanträge werden im nächsten Jahr in Österreich um 15% steigen, hat der Kreditversicherungsmakler A.C.I.C. errechnet.
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••• Von Reinhard Krémer Dank massiver staatlicher Interventionen ist die Zahl der Unternehmenspleiten bislang rückläufig. Die Insolvenzen und damit auch die Zahl der Arbeitslosen wurde unter Kontrolle gebracht – noch.
Das könnte sich im kommenden Jahr dramatisch ändern: „Durch die staatlichen Interventionen, wie zum Beispiel der Stundung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen oder Moratorien bei den Insolvenzantragspflichten, werden sich zahlreiche Insolvenzen auf 2021 verschieben“, sagt Peter Androsch, Geschäftsführender Gesellschafter der Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C.; wie groß das Ausmaß für Österreich und seine wichtigsten Handelspartner ausfallen könnte, wurde anhand der Daten der Kreditversicherungsgesellschaften errechnet.
2020 verfälscht das Bild
Diese Durchschnittswerte hat Androsch für 2021 mit den Werten von 2019 verglichen. Das Jahr 2020 hat der Experte bewusst ausgeklammert, weil es ein trügerisches Bild ergibt: Im bisherigen Verlauf 2020 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu den

ersten neun Monaten 2019 in Österreich noch um ein Drittel gesunken, wie die Auswertungen vom KSV1870 zuletzt gezeigt hatten. Zugleich haben sich die Schulden der Unternehmen verdoppelt.
Pleiten explodieren weltweit
Laut den Berechnungen von Androsch anhand der Daten der vier großen Kreditversicherer wird die Zahl der Unternehmenspleiten im Jahr 2021 in Österreich im Vergleich zu 2019 um 15% steigen.
Bei Österreichs zweitwichtigster ExportNation, den USA, wird ein Plus von 46% erwartet, in Italien 24% und in Frankreich 28%.
Unser wichtigster Exportpartner Deutschland dürfte mit einem Anstieg um neun Prozent etwas glimpflicher davonkommen. Global wird ein Anstieg um
31%
Globale Welle
Die Zahl der Unternehmenspleiten wird im Jahr 2021 weltweit um 31% steigen. Bei Österreichs zweitwichtigster Exportnation, den USA, wird ein Plus von 46% erwartet. gewaltige 31% erwartet. „Österreich hat eine stark exportorientierte Wirtschaft und wird daher von steigenden Insolvenzzahlen bei seinen wichtigsten Handelspartnern besonders betroffen sein“, warnt Androsch.
Peter Androsch
A.C.I.C.
Kaum Versicherungsdeckung
Einige Sektoren bekommen die Auswirkungen des kommenden Übels bereits jetzt deutlich zu spüren: „Es gibt drei Branchen, in denen es bereits jetzt erhebliche Schwierigkeiten gibt, neue Kreditversicherungsdeckungen zu bekommen: Im Tourismus, in der Luftfahrtindustrie und in der Automobilbranche“, erläutert der A.C.I.C.Geschäftsführer und Gründer des Unternehmens.
Spürbar betroffen sind in weiterer Folge auch die in Österreich traditionell stark etablierten Zulieferer der Auto und Luftfahrtindustrie.
Rechtzeitig handeln
Kreditversicherungen dienen generell der Absicherung von Lieferforderungen gegen Zahlungsausfälle. Seitens der österreichischen Kreditversicherer gibt es Deckungszusagen in Höhe von rund 56 Mrd. €, davon 39,2 Mrd. € für Exportgeschäfte und 16,8 Mrd. € für innerösterreichische Geschäfte. welle und nicht in der Pleitewel
© A.C.I.C./Nadja Nemetz le“, beruhigt Peter Androsch. Unternehmen, die ihre Forderungen absichern wollen, sollten sich allerdings genau aus diesem Grund bereits jetzt an einen Spezialmakler wenden. „Wenn die Insolvenzwelle bereits rollt, werden zahlreiche Lieferanten keine Deckungszusagen mehr bekommen. Das ist wie bei einem Haus, das bereits in Brand geraten ist, und für das Sie noch schnell eine Feuerversicherung abschließen wollen“, so der Experte.
Prominente Insolvenzfälle
In der Textilbranche hat sich die Lage bereits in diesem Jahr zugespitzt, wie InsolvenzAnträge bzw. Anträge auf Schutzschirmverfahren von Tom Tailor Holding SE, Galeria Karstadt Kaufhof GmbH sowie der deutschen Tochtergesellschaften der Modekonzerne Esprit und Pimkie gezeigt haben. „Der Textilhandel leidet deshalb besonders stark, weil die Sommerkollektionen vor den Lockdowns bereits bezahlt oder auf Schulden gekauft wurden, dann aber nur zu einem geringen Teil verkauft werden konnten. Nun müssen die Textilhändler die Herbst und Winterkollektion verkaufen. Selbst, wenn es zu keinem neuerlichen Lockdown kommen sollte, dürften die Umsätze spürbar unter dem Vorjahr liegen“ sagt der A.C.I.C.
„Wir stehen vor einer PleiteGeschäftsführer.
Über A.C.I.C.
Risikomanager
Das Austrian Credit Insurance Counsel (A.C.I.C.) ist eine Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen. Das Unternehmen wurde 2009 vom geschäftsführenden Gesellschafter Peter Androsch gegründet. Kreditversicherungen dienen dem Risikomanagement, indem sie Lieferanten Schutz vor der Zahlungsunfähigkeit ihrer Kunden bieten. Der Gesamtmarkt, gemessen an Prämieneinnahmen der Kreditversicherer, bewegt sich in Österreich bei 140 Mio. € pro Jahr. Rund 6.000 Unternehmen sind einer Schätzung zufolge versichert. A.C.I.C. ist unter anderem auch Repräsentant der AU Group in Österreich.
WIENER STÄDTISCHE
Florian Eder leitet Sachversicherung
WIEN. Florian Eder übernahm die Gruppenleitung der Sach-, Allgemeinen Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für das Privat- und Gewerbegeschäft. Er folgt Robert Ulbing nach, der in die Geschäftsführung der Experta wechselt.
Alter Hase bei Städtischer
Der gebürtige Niederösterreicher war jahrelang Abteilungsleiter für die Sparte Allgemeine Haftpflicht und stellvertretender Gruppenleiter. Nach Abschluss der Handelsakademie hat der 40-Jährige Wirtschaftsrecht an der WU Wien studiert. „Wichtig ist, dass wir gerade in herausfordernden Zeiten flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren und uns gegenüber der Konkurrenz auszeichnen. Die Kundin und der Kunde soll das bestmögliche Produkt erhalten“, gibt Eder seine Richtung vor. Unter seinen Bereich fallen z.B. die Eigenheim- und Haushaltsversicherungen sowie Wohnhaus-, Gewerbe-, Rechtsschutz-, Haftpflicht- und Reiseversicherungen.
KÜHTREIBER-LEITNER
Ladypower neu im Vorstand
LINZ. Kathrin KühtreiberLeitner ist nun Vorstandsmitglied der Oberösterreichischen Versicherung. Mit ihrer Übernahme der gesamten Vertriebsagenden im Vorstand beginnt der seit Frühjahr geplante Führungswechsel in der Keine SorgenVersicherung. Ab 1. Jänner 2021 übernimmt der bisherige Stellvertreter von CEO Josef Stockinger, Othmar Nagl, den Vorstandsvorsitz.
Neue Online-Challenge
Erste Financial Life Park launcht Challenge für Kinder und Jugendliche zum Schwerpunktthema „Entrepreneurship“.
© Erste Bank/Daniel Hinterramskogler Philip List, Direktor des Erste Financial Life Park: „Das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen“.

WIEN. Wie man mit Kreativität und Einfühlungsvermögen die Welt ein Stück weit besser machen kann, sollen Kinder und Jugendliche mit der neuen Online Challenge des Erste Financial Life Park (FLiP) erlernen. Im Mittelpunkt der Challenge steht die Innovationsmethode des „Design Thinking“. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn viele unterschiedliche Menschen ihre Kreativität verbinden. Durch die Anwendung dieser Methode sollen Kinder und Jugendliche spielerisch Erfahrung im unternehmerischen Denken sammeln und lernen, selbst aktiv zu werden.
Teamwork lernen
Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, in Kleingruppen gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und, darauf aufbauend, erste Prototypen zu basteln. So sollen sie nicht nur unternehWIEN. Google Österreich, der Handelsverband und weitere Partner starteten die Initiative „Google Zukunftswerkstatt – Gemeinsam für Österreich“. Man will österreichische KMU bestmöglich durch die aktuell herausfordernde Zeit begleiten. Denn aktuelle Google Trends- Zahlen für Österreich verdeutlichen, dass die Unsicherheit groß ist. Suchanfragen auf Google.at merisches Denken erlernen, sondern auch Spaß an der Zusammenarbeit im Team entwickeln. „Das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen, unternehmerisch zu denken und kreative Lösungen spielerisch im Team zu erarbeiten, all das wollen wir mit der neuen ‚Entrepreneurship Challenge‘ für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren unterstützen“, so Philip List, Direktor des Erste Financi-
© PantherMedia/Savenkomasha.gmail.com
Gemeinsam für Österreich Initiative zur Unterstützung österreichischer KMU.
al Life Park. (rk) nach „Rezession“ oder „Kurzarbeit“ waren noch nie so zahlreich wie in den letzten Wochen. Das Angebot umfasst unter anderem kostenlose und spezifische Trainings für KMU, Händler und interessierte Personen, Networking mit anderen Händlern und Experten bei Events des Handelsverband, Tools zur Optimierung des Onlineshops und Coaching für den Sales Boost. (rk)