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Rot-weiß-rot im Glas Schlumberger schreibt sich die Regionalität auf die Fahnen
from medianet 10.09.2020
by medianet
Schlumberger setzt auf „Austrian Spirit“
Bei Schlumberger sprudelt neben Schaumwein auch Innovationsgeist. Erklärtes Ziel ist die Qualitätsmarktführerschaft in allen Preissegmenten.
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••• Von Paul Hafner
Benedikt Zacherl hat ein bewegtes erstes Dreivierteljahr an der Spitze von Schlumberger hinter sich: Nach über zwölf Jahren in leitenden Positionen in Marketing, Vertrieb und
Unternehmenskommunikation bekleidet er seit Jahresbeginn das Amt des Geschäftsführers.
Dass Zacherl heute davon spricht, dass man „auch aus dieser Situation gestärkt herauskommen“ werde, ist Zeugnis seiner bestandenen Feuertaufe: Inmitten der Krise hat Schlumberger schon Ende Juni wieder vom Kurzarbeitsmodell auf Vollbeschäftigung gewechselt und sich große Ziele gesteckt: Die qualitative Marktführerschaft in allen Preissegmenten in Österreich sowie deutliches Wachstum im Exportgeschäft.
Relaunch auf allen Ebenen
Es weht ein frischer Wind durchs Haus Schlumberger, personell wie im Portfolio: Kürzlich übernahm der langjährige Marketing Director Florian Czink die Geschäftsführung der Vertriebstochter Top Spirit (medianet berichtete), in seiner neuen Rolle verschmelzen Marketing und Gastronomievertrieb.
Während Czink das GastroGeschäft mit neuen Impulsen beleben soll, zählt künftig das Marketing der hauseigenen Marken – Schlumberger, Hochriegl, Goldeck und Mozart – zum Aufgabenbereich Zacherls.
Die Marke Schlumberger, Nummer eins in der Gastronomie, erlebte heuer den größten Relaunch der letzten 40 Jahre: Beim Design wurde auf ein zeitgemäßes Erscheinungsbild gesetzt, das dennoch der Tradition Rechnung tragen soll; es ist von Vereinfachungen und weniger Schnörkel geprägt, mit dem prominenten Etikett „Austrian Sparkling“ positioniert man sich selbstbewusst als Botschafter für österreichischen Sekt. Damit einhergehend wurde das
Feuertaufe
Mit Jahresbeginn wurde Benedikt Zacherl (Bild) vom Vorstandsuo Arno Lippert und Herbert Jagersberger als Geschäftsführer bestellt – und führte das Unternehmen durch den Lockdown.

Produktsortiment gestrafft und umfasst nunmehr neben der Klassik- und Lifestyle-Linie (Ice Secco) neben Großer Reserve eine auf drei Sorten reduzierte Reserve.
Noch mehr Luft nach oben
Viel Potenzial sieht Schlumberger auch bei seinen anderen Marken. Hochriegl feiert heuer sein 130-jähriges Bestehensjubiläum; 2009 von Kattus übernommen, konnte der Absatz binnen vier Jahren mit Innovationen wie Rosé, Blanc de Blanc, einer Frizzante-Linie sowie einer alkoholfreien Linie auf 141% bzw. 3,3 Mio. Flaschen gesteigert werden – bis heute ist Hochriegl die bekannteste und absatzstärkste heimische Sektmarke im Lebensmittelhandel.
Um die Handelsmarke weiter zu pushen, werden im Zuge eines großen Online-Gewinnspiels nebst Preisen wie WienWochenenden, Musicalkarten und Dinner-Gutscheinen auch 500.000 Flaschen der Sorten Trocken und Rosé verlost.

Während man bei der Marke Schlumberger bis 2025 einen Exportanteil von 50% anstrebt, liegt dieser bei den MozartSchokoladelikören bereits bei 90%. Hier sieht man Wachstumspotenzial für die Märkte in Japan, Australien, Großbritannien sowie den USA – und vielleicht © Philipp Lipiarski auch in Österreich: Verkostungen hätten gezeigt, dass das Verdoppelter Sektgenuss vermeintliche Mitnehm- bzw. Mitbringsel auch heimischen Promotion „Genieße Österreich“ Gaumen munde, so Zacherl. Alle Sektliebhaber, die im Lokal ihrer Wahl bis 31. Oktober eine Flasche Schlum berger (0,75 l oder größer) bestellen, bekommen (nach online eingereichtem Regionalität im Glas Teilnehmerformular samt Rechnungsfoto) eine zweite Flasche kostenlos nach Hause geschickt. Schließlich will man auch die „Mit der Promotion mobilisieren wir Gäste, Zeit in ihren Lieblingslokalen zu Marke Goldeck – die älteste verbringen und Österreich zu genießen. Damit unterstützen wir gleichzeitig die registrierte Weinmarke Öster- heimische Gastronomie im Rahmen des Tags des österreichischen Sekts am reichs – stärker positionieren: 22. Oktober“, so Florian Czink, Geschäftsführer Top Spirit. 2018 im Zuge eines Relaunchs um die Sorten Welschriesling und Rosé erweitert, winkt Gas- cherl auf eine stärkere Zusam- Gleichzeitig ist es gelungen, tronomen eine Win-Win-Situa- menarbeit setzen und auch dem die 150 Mitarbeiter sicher und Herkunftsbewusstsein und Re- ohne Covid-Fall durch die Pangionalitätsbedürfnis der Konsu- demie zu begleiten sowie die menten – Stichwort Erhalt der Produktions- und LieferfähigWertschöpfungskette – Rech- keit bei gleichzeitiger Umstelnung tragen. lung auf Homeoffice erfolgreich Handel und Gastronomie seien zu managen. Die Krise hat den hier wichtige Ansprechpartner, „Die Krise hat den ZusamZusammenhalt nicht nur der Konsument selbst – auch, um von der Auffassung menhalt im Unternehmen spürbar positiv beeinflusst, und die im Unternehmen von Sekt als feierlichem Ausnah- Schlumberger-Familie ist noch spürbar positiv beeinflusst und die megetränk wegzukommen. Dass dieser – freilich langfristig – zu Hause wie im Lokal eine Alterenger zusammengewachsen. Wir sind stolz, wie jede und jeder Einzelne im Unternehmen Schlumberger-Familie native zum klassischen Achterl dazu beiträgt, diese herausist noch enger oder G’spritzten darstellen könne, zeige sich nicht zuletzt an der fordernde Zeit zu meistern“, so Zacherl, der mit der gesamten zusammengewachsen. Popularität des Proseccos. Geschäftsleitung auf einen Teil seiner Jahresprämien verzichtet Benedikt Zacherl Bewältigung der Krise hat. Gemeinsam mit den MitarGeschäftsführer Freilich hatte die Krise weit- beitern habe man viel aus der Schlumberger reichende Auswirkungen auf ungewöhnlichen Situation gedas Unternehmen: Massive lernt, „wir gehen gestärkt in die Einschränkungen in (Nacht-) Zukunft“. tion: günstige Konditionen und Gastronomie und Tourismus, Bei allen Schwierigkeiten, die ein regionales Ausrufezeichen weniger Hochzeiten und Abend- die Krise verursachte (und weiauf der Getränkekarte. empfänge sowie der Totalaus- ter verursacht), brachte sie im
Denn, so Zacherl: „Sobald es fall der Ballsaison bedeuten Mai im Zuge des Gastro-Pakets zu sprudeln beginnt, wird die massive Einbußen im Vergleich auch das Ende der 2014 wiederRegionalität schnell einmal ver- zu den Vorjahren, Zacherl rech- eingeführten Sektsteuer – und gessen.“ Dabei steigt im LEH net mit 15-20% Rückgang in der damit auch einen Triumph für wie in der Gastronomie die Hauptsaison (Ende Oktober bis Benedikt Zacherl: „Unsere jahNachfrage nach heimischem Jahreswechsel) sowie rund 30% relangen Interventionen waren Sekt: Hier wie dort möchte Za- über das Geschäftsjahr 2020. letztendlich erfolgreich.“