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Kommunikationsvirtuose Talk: Richard Peer, Holding Graz

Persönlich bin ich der Meinung, dass diese Pandemie auch politisch einiges nach sich ziehen wird – vor allem international wird sich zeigen, wie wir miteinander umgehen werden.

Richard Peer

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Marketingleiter Holding Graz

Kommunikationsvirtuose spielt auf allen Kanälen

Information steht und fällt mit der Kommunikation eben dieser. Oberste Prämisse ist daher das Erreichen aller – auf allen möglichen Wegen.

••• Von Helga Krémer E ntscheidende Bereiche der unmittelbaren, notwendigen Grundversorgung liegen im Süden Österreichs bei der Holding Graz – vom Thema Öffentlicher Verkehr, über Abfallwirtschaft bis hin zur Wasser- und Energieversorgung – und bieten der Kommunikation viel Raum. medianet bat Richard Peer, Marketingleiter der HoldingGraz und Mitglied des Grazer Krisenstabs, zum Interview.

medianet: Die letzten Wochen waren ohne Zweifel für alle auf die eine oder andere Weise herausfordernd und werden es vermutlich auch noch ein Weilchen bleiben. Welche Herausforderungen sehen Sie für Marketing & Kommunikation? Richard Peer: Unser Zugang ist gerade in herausfordernden und schwierigen Zeiten wie diesen, die Bürger umfassend und vor allem tagesaktuell zu informieren. Wir haben daher sehr früh den Krisenstab aktiviert und drei Säulen der Kommunikation definiert: 1.) Bürgerinformation 2.) Mitarbeiterinformation 3.) Medieninformation.

medianet: Über welche Kommunikationskanäle? Peer: Wie eingangs bereits angesprochen, haben wir im Zuge der aktuellen Coronakrise sehr früh drei Säulen der Kommunikation konkret definiert. Im Rahmen der Bürgerinformation greifen wir vor allem auf Eigenmedien – Online wie Print – zurück. Neben den Social Media-Accounts auf Facebook und Instagram stehen die Website oder auch die stadteigene Zeitung BIG zur Verfügung.

Im Fokus steht dabei immer die Ausgewogenheit, um alle Altersschichten zu erreichen. Wir sind täglich mit Medien aus Print, TV und Radio in Kontakt. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig hochwertiger und seriöser Journalismus ist. In Zeiten von gezielten Falschmeldungen und Fake News versuchen wir, unsere Maßnahmen auch über die Grazer Medien zu verbreiten. Das machen wir in einem seriösen, nüchternen Ton – ohne die derzeitige Situation verharmlosen oder Panik heraufbeschwören zu wollen.

Wir gehen hier bewusst einen Weg, den wir in gemeinsamer Abstimmung mit der Stadt Graz definiert haben. Denn täglich werden in den Krisenstäben von Stadt und Holding Maßnahmen beschlossen, die sodann schnellstmöglich an die Bevölkerung kommuniziert werden müssen. Dass uns das gelingt, liegt vor allem an der neu ge

Bestens informiert über die Kommunikationskanäle der Holding Graz.

© Panthermedia.net/Goodluz

medianet: Wie schaffen Sie den Spagat, über Fakten zu informieren zwischen – salopp formuliert–pff, alles halb so wild und aahh, Panik, Endzeitstimmung? Es reagiert ja doch jeder sehr individuell auf Fakten … Peer: Unsere oberste Prämisse ist, Informationen tagesaktuell und faktenbasiert an die Grazer Bevölkerung zu kommunizieren. schaffenen Kommunikationsstruktur, die sich jetzt bezahlt macht.

medianet: Inwiefern hat Corona die Marketingpläne der Holding Graz für 2020 beeinflusst? Peer: Einige der geplanten Projekte – etwa Kampagnen und Events – mussten verschoben werden. Dies hat eine neue Dynamik in unsere Sponsoringkooperationen gebracht: Wir haben rasch und unbürokratisch neue, machbare Gegenleistungen für unsere Sponsoringpartner definiert, um trotz der aktuellen Umstände eine Erfüllung des Vertrags zu ermöglichen.

Der Rollout unseres internen Kommunikationstools ‚WebEx‘ wurde durch die Krise definitiv beschleunigt. Gerade jetzt, wo alle im Homeoffice arbeiten, hat es sich bewährt, dass wir früh auf die digitale Vernetzung der Mitarbeiter gesetzt haben.

Und was die Kommunikation auf Social Media betrifft, verzeichnen wir vor allem auf dem Facebook- und Instagram-Kanal der Holding eine enorm gestiegene Reichweite, wo wir innerhalb kürzester Zeit rund eineinhalbtausend Menschen mehr als zuvor erreichen konnten. Eine umfassende Bürgerinformation gewährleisten wir aktuell auch mit den von der Holding entwickelten Apps ‚Graz Abfall‘ und ‚Graz Mobil‘. Die steigenden Downloadzahlen der Apps bestätigen den Bedarf an digitaler Interaktion.

medianet: Am Ende etwas Persönliches – hat sich Ihr Leben oder Ihre Sicht darauf durch Corona verändert? Peer: Mein Leben hat sich durch die Coronakrise nur insofern verändert, als dass derzeit von zu Hause aus gearbeitet wird.

Persönlich bin ich der Meinung, dass diese Pandemie auch politisch einiges nach sich ziehen wird – vor allem international wird sich zeigen, wie wir miteinander umgehen werden.

E-Learning

Die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern findet momentan über Apps und digitalen Lernplattformen statt.

••• Von Christiane Körner WIEN. Der Schulbetrieb in Österreich ist bis auf Weiteres nach Hause verlagert. Bis jetzt ist noch unklar ab, wann wieder Normalität in die Klassenzimmer zurückkehren wird. Wie aber können Lehrer ihren Schützlingen trotz allem das Wichtigste vermitteln? Learning-Apps und Kommunikationsplattformen ziehen in den alltäglichen Schulgebrauch ein und fördern so die Digitalisierung an Österreichs Schulen.

Unverhoffter Schritt

„Der Unterricht ist deutlich anders als normalerweise“, meint Martina Wokoun, Professorin einer AHS im elften Wiener Gemeindebezirk, gegenüber medianet. „Man muss die jetzige Situation als Chance sehen – nicht nur was den Unterricht selbst betrifft, auch bis jetzt vernachlässigte oder unentdeckte Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler können nun genauer gefördert werden“, so Wokoun weiter.

Konkret meint sie damit die Unterstützung der sprachlichen Kompetenzen vieler Schüler, die durch verschiedene Apps erleichtert wird. Als Beispiel dafür nennt sie die App eSquirrel.

Erleichterter Zugang

Die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung und des Bildungsministeriums haben das Wiener EdTech- und Partnerunternehmen der A1 Telekom Austria AG, eSquirrel, dazu veranlasst, ihr Angebot für alle Schüler kostenlos verfügbar zu machen. Die mobile Lernplattform, welche passend zu Schulbüchern und Kursen entwickelt wurde, deckt die meisten Schulfächer der Sekundarstufe I und II ab. „Um Lehrern und Schülern in dieser Ausnahmesituation die Möglichkeit zu geben, nicht auf ihre Ausbildung verzichten zu müssen, werden ab sofort alle Kurse jedenfalls für zwei Monate kostenlos zur Verfügung gestellt“, erklärt Michael Maurer, CEO eSquirrel, die Zugangsänderungen der App in Coronazeiten.

Auch andere Lernplattformen passten sich den neuen Gegebenheiten an. Auf der Internetplattform Learning Apps können Lehrer eigene Aufgaben für Schüler erstellen, die diese dann über ihre Smartphones oder Laptops bearbeiten können.

Digitalisierung fortführen

Für den Volksschulunterricht wird oft auf die Lern-App Anton zurückgegriffen; hier können klasseninterne Gruppen erstellt und der Kontakt zueinander aufrechterhalten werden. „Kinder wollen darüber reden was gerade passiert! Das ist durch die Kommunikationsmöglichkeiten via Apps gegeben“, meint Katharina Körner, Volksschullehrerin.

Wann die Schulen wieder öffnen können, steht im Moment noch nicht fest. Beide Lehrerinnen wünschen sich eine schnelle Rückkehr ins Klassenzimmer und hoffen darauf, dass die Digitalisierung beibehalten wird.

Das digitalisierte Klassenzimmer

Aufgrund der Schulschließungen müssen Österreichs Lehrer auf digitale Unterrichtsmittel zurückgreifen. eSquirrel ist eine der Apps, die den Unterricht derzeit am Laufen halten. © esquirrel

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