5 minute read

Hausmann ist insolvent

Hausmann stellt Insolvenzantrag

Überschuldung des obersteirischen Großhändlers beläuft sich auf neun Mio. Euro – Sanierung ist geplant.

Advertisement

Millionenpleite

Die Zahlungsunfähigkeit des Haushaltsgroßhändlers – am Bild das Haupthaus in Bruck an der Mur – ist die größte Insolvenz in der Steiermark seit Jahresbeginn und betrifft 250 Dienstnehmer.

BRUCK A. D. MUR. Die A. Hausmann GmbH aus Bruck an der Mur ist insolvent. Rund 250 Dienstnehmer des Großhandelsunternehmens aus Bruck an der Mur sind betroffen. Wie die Kreditschützer am Montag mitteilten, belaufen sich die Passiva auf 26,2 Mio. €, die Aktiva auf 17,2 Mio. € nach Buchwert. Die Überschuldung beträgt somit rund neun Mio. €.

Laut Georg Ebner vom Gläubigerschutzverband KSV1870 handelt es sich um die größte Insolvenz der Steiermark seit Jahresbeginn – eine Sanierung ist indes geplant.

Hoffen auf Schulstartgeschäft

Das 1946 gegründete Unternehmen betreibt den Handel mit Textilien, Leder-, Papier-, Geschirr-, Haushalts- und Spielwaren, hinzu kommen diverse Beteiligungen an anderen Unternehmen. Im Sanierungsverfahren werde wohl zu entscheiden sein, ob diese verwertet werden, heißt es seitens des KSV1870. Die Firma hält auch diverse Markenrechte.

Angedacht wird ein Sanierungsplan, der vor allen mit den Einnahmen aus dem Verkauf bei Schulbeginn – die stärkste Zeit der Saison – finanziert werden soll. Aus dem Cashflow dieses Schulstartgeschäfts soll der Fortbetrieb ermöglicht werden, Restrukturierungsmaßnahmen seien ebenfalls nötig.

Ein Opfer der Pandemie

Neben den knapp 250 Angestellten sind auch gut 450 Gläubiger sowie die sechs Filialen in Bruck, Wiener Neudorf, Klagenfurt, Villach, Seiersberg, Bergheim und der Versandhandel Freistadt betroffen.

Die Ursachen der Insolvenz seien laut der Firma unter anderem in den Auswirkungen der Coronamaßnahmen zu sehen. Ein Flächenhandel war über Monate nicht möglich, und so hätten sich die Einkaufsgewohnheiten der Kunden geändert. Der stationäre Handel sei von den geänderten Rahmenbedingungen besonders betroffen. Hinzu kamen Lieferprobleme und Ausfälle saisonaler Waren. Steigende Transportkosten hätten ihr übriges getan, wie es in der Aussendung des KSV1870 heißt.

Standort Freistadt ist zentral

Angedacht ist ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20%, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Sanierungsplanannahme. Im ersten Schritt sollen die Lagerbestände an den sogenannten Cash+Carry-Standorten reduziert werden; hierfür seien Rabatt-Aktionen geplant, hieß es Montagnachmittag in einer Aussendung des Unternehmens. Ein wesentlicher Teil des Sanierungsplans sei weiters die Fortführung des Großhandelsstandorts Freistadt, der zukunftssicher aufgestellt sei und als Konzept weiter ausgebaut werden soll. Für die anderen Standorte sollen im Laufe des Sanierungsverfahrens in den kommenden drei Monaten alle Optionen geprüft werden.

Zukunftsperspektive prioritär

Christoph Hausmann, der die Geschicke des Familienunternehmens seit 2015 als Geschäftsführer leitet, bedauert die Insolvenz: „Dieser Schritt ist uns alles andere als leicht gefallen, aber er ist leider notwendig, um das seit 1946 bestehende Unternehmen zu erhalten und eine Zukunftsperspektive zu schaffen.“ (APA/red)

Dieser Schritt ist uns alles andere als leicht gefallen, aber er ist leider notwendig, um das Unternehmen zu erhalten und eine Zukunftsperspektive zu schaffen.

Christoph Hausmann

Geschäftsführer

© APA/Erwin Scheriau

Britisches Flaggschiff

Samt dem 1909 eröffneten SelfridgesStammhaus in der Londoner Oxford Street wanderten im Zuge des Milliardendeals 17 weitere Kaufhäuser zu Signa und Central Group.

Selfridges-Verkauf ist abgeschlossen

Mit der Übernahme durch Signa und Central Group wird die britische Kette Teil eines riesigen Kaufhausverbunds.

LONDON. Um Weihnachten 2021 hatten René Benkos Immobilienholding Signa und die thailändische Central Group die gemeinsame Übernahme der britischen Luxuskaufhauskette Selfridges von der kanadischen Unternehmerfamilie Weston bekannt gegeben – nun wurde der Deal abgeschlossen.

Beide Beteiligten erhalten je 50% der Selfridges Group, deren Portfolio 18 Luxuswarenhäuser unter vier Markennamen in drei Ländern – nämlich Selfridges in England, Brown Thomas & Arnotts in Irland und De Bijenkorf in den Niederlanden – umfasst. Die Kaufhauskette wird in das schon bestehende, gemeinsame Portfolio von Central und Signa integriert, zu dem bereits 22 Luxuswarenhäuser gehören und zu denen auch die zwei in Bau befindlichen Kaufhaustempel in Düsseldorf und Wien (Arbeitstitel „KaDeWe Wien“) zählen werden.

Der Zusammenschluss umfasst auch die E-CommercePlattformen der Selfridges Group, die monatlich nach Unternehmensangaben von über 30 Mio. Online-Besuchern genutzt werden und die in über 130 Länder weltweit liefern.

Vier Milliarden Euro

Die Selfridges Group hat weltweit rund 17.000 Mitarbeiter. Neben den stationären Geschäften und dem Onlinegeschäft schließt die Übernahme auch diverse Immobilien ein, u.a. ein Gebäude in Manchester und weitere in Irland. Der kolportierte Kaufpreis liegt nach dpaAngaben bei rund vier Mrd. €.

Mit dem Deal entstehe „eine der weltweit führenden Luxuswarenhausgruppen, die in acht europäischen Ländern vertreten ist und über Flagship-Stores in den berühmtesten Lagen verfügt“, heißt es seitens der neuen Eigentümer; zu den derzeitigen Beteiligungen gehören auch Rinascente in Italien und Illum in Dänemark, die sich zu 100% im Besitz der Central Group befinden, sowie das KaDeWe, der Oberpollinger und das Alsterhaus in Deutschland und die Globus Gruppe in der Schweiz, die von Central Group und Signa gemeinsam gehalten werden.

Stefano Della Valle wird CEO

Geleitet wird die Selfridges Group fortan von Stefano Della Valle, CEO der Luxuskaufwarengruppe von Central und Signa in Europa; Anne Pitcher, die derzeitige Geschäftsführerin der Selfridges Group, soll bis Ende des Jahres im Führungsteam des Unternehmens bleiben, um eine reibungslose Integration in die gesamte Gruppe zu gewährleisten.

Tos Chirathivat, Executive Chairman und CEO der Central Group, und Dieter Berninghaus, Chairman des Executive Boards der Signa Holding, werden der Gruppe als neue Co-Chairmen der Gruppe vorstehen. „Wir sind langfristige Investoren mit einer etablierten Partnerschaft und einer gemeinsamen Vision zur Neugestaltung und Neuerfindung des Luxuseinzelhandels“, legt Berninghaus die ambitionierten Pläne dar. Chirathivat ergänzt: „Wir wollen die weltweit führende Omnichannel-Luxusplattform für alle unsere Kunden schaffen. Wir freuen uns darauf, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen sowie Markenpartner zu treffen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um diese Vision zu verwirklichen.“ (red)

Wir sind langfristige Investoren mit einer etablierten Partnerschaft und gemeinsamen Vision zur Neugestaltung und Neuerfindung des Luxuseinzelhandels.

Dieter Berninghaus

Chairman Signa

AN UNS KOMMT KEINER VORBEI

KÄRNTNER STRASSE | WIEN

ROTENTURMSTRASSE | WIEN WOLLZEILE | WIEN

DIGITAL OUT OF HOME NEU GEDACHT | +43 1 997 42 48 | INFINITYMEDIA.AT

This article is from: