U N E S C O - W E LT E R B E
DIE ACHTECKIGE BERGKIRCHE
Eine Kulturlandschaft
S E I F F E N , entstanden nach dem Vorbild der Dresdner Frauenkirche, gilt als Wahrzeichen des Ortes.
ZUM ENTDECKEN
Wer sich auf den Weg zu Wendt & Kühn nach Grünhainichen oder Seiffen begibt, reist in eine Region, die seit Juli 2019 zum UNESCO-Welterbe gehört. In der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří sind Landschaft und Kultur, Wirtschaft, Handwerk und Wissenschaft geprägt worden durch reiche Funde an Silber, Kobalt, Eisen, Zinn und Uran sowie deren Abbau.
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miteinander verbundene Bestandteile bilden das Herzstück für den Welterbe-Titel. Auf sächsischer Seite sind es 17 mit allein etwa 400 herausragenden und bis heute erlebbaren Sachzeugen aus über 800 Jahren Bergbau. Eingebettet in einen facettenreichen Kultur- und Naturreichtum, der das Erzgebirge zu allen Jahreszeiten zur beliebtesten Urlaubsregion in Sachsen macht. So laden die faszinierenden Bergstädte mit ihren prächtigen Kirchen und historischen Stadtkernen ein, die Geschichte des UNESCO-Welterbes zu entdecken. In ihrer Blütezeit waren sie Zentren der Forschung und Entwicklung sowie von Kunst und Kultur. Von hier aus wurden Silber, Kobalt und Zinn europa- und weltweit gehandelt. Die Bergstädte waren Anziehungspunkte für
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Gelehrte und Künstler. Eindrucksvoll stehen die prächtigen Kirchen bis heute für den Reichtum von einst und die enge Verbindung von Bergbau und Glauben. Ursprünglich war die Bezeichnung „Bergstadt“ ein Privileg, welches vom Landesherrn verliehen wurde und mit besonderen Rechten und Steuererleichterungen verbunden war. Besucherbergwerke, Museen und Ausstellungen lassen die Geschichte der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří lebendig werden. Wie die „terra mineralia“ im historischen Ambiente von Schloss Freudenstein in Freiberg. Über 3.500 Gesteinsfunde aus fünf Kontinenten machen die Schau zur wohl umfangreichsten und schönsten ihrer Art weltweit. Die Dauerausstellung erwartet Entdecker, Mineraliensammler, Wissenschaftler, Bildungs reisende und Städtebummler. Neben den Stätten des ehemaligen Bergbaus sind es vor allem die einzigartigen Zeugnisse lebendiger Traditionen, die Besucher in ihren Bann ziehen. Zum Beispiel im Kurort Seiffen, liebevoll auch Spielzeugdorf genannt. Hier existieren Schauwerkstätten in vielen Handwerksbetrieben und gewähren interessante Einblicke. Ein Besuch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum wird zu einer