Akute Erkrankungen und Unfälle bei Kindern berühren emotional stark – man möchte sofort helfen. Wir wollen Ihnen einfaches Wissen anbieten für den Umgang mit kleinen Verletzungen und leichten Erkrankungen. Generell gilt: Wenn die Eltern ein ungutes Gefühl oder Angst haben, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
ABC-Schema Bei schlimmeren Verletzungen kommt das ABC-Schema zum Einsatz (siehe Kasten): Bewahren Sie Ruhe und ver suchen Sie, das Kind zu beruhigen. Analysieren Sie die Situation: Braucht es sofort medizinische Hilfe? Reicht ein Besuch beim Kinderarzt? Können Sie die Situation alleine meistern? Haben Sie ihre kleine Notfallapotheke zur Hand?
Bild: Rebekka Thöni Tobler, Apothekerin FPH Offizinpharmazie und Homöopathin.
Prellungen und Verstauchungen PECH gehabt, wenn es beim Spielen zu einer Prellung oder Verstauchung kommt. Die PECH-Formel ist denn auch das richtige Vorgehen: P = Pause: Ruhe, hinsetzen und schauen, was passiert ist. E = Eis: Mit einem Kühlbeutel oder mit Eiswürfel die Stelle kühlen. Wichtig! Immer ein Tuch zwischen die Kältequelle und die Haut legen. C = Compression: Mit einem Gel für Sportverletzungen oder Arnikatüchlein kühlen und dann die Stelle mit einer Binde einbandagieren. H = Hochlagern: Das verletzte Gelenk soll hochgelagert werden.
ABC-Schema
A: Airway liegen die Atemwege frei? B: Breathing Atmung beurteilen: Qualität, Frequenz C: Circulation Kreislauf beurteilen: Blutungen, Hautfarbe, Hauttemperatur
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Fieber Fieber ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Vereinfacht gesagt, versucht der Körper durch ein Ansteigen der Temperatur, gegen eindringende «feindliche» Mikro organismen wie Bakterien oder Viren anzutreten, diesen also «die Hölle heiss zu machen». Das heisst: Nicht jedes Fieber muss gesenkt oder möglichst unterdrückt werden. Fieber entwickelt und stärkt das körpereigene Abwehrsystem. Ab wann spricht man bei Kindern von Fieber: Ab 37,6 Grad kann man die erhöhte Temperatur als Fieber bezeichnen. Fürs Fiebermessen eignen sich für Kinder Ohr- oder Stirnthermometer am besten. Meist reicht es, wenn man 3 × am Tag die Temperatur misst, um zuverlässige Informationen über den Verlauf zu erhalten. Spätestens wenn das Fieber auf 39,5 Grad ansteigt, sollte man fiebersenkende Massnahmen einleiten. Versuchen Sie es erst in Form von Abwaschungen der Beine mit Wiesengeissbart oder den bekannten Essigsöckli. Auch Viburcol-Zäpfli können Sie verabreichen. Sollte dies nicht ausreichen oder das Kind krampfartige Symptome, Angst oder Schmerzen zeigen, dann senken Sie das Fieber mit dem Wirkstoff Paracetamol. Ein dem Gewicht angepasstes fiebersenkendes Schmerzmittel sollte in der Hausapotheke nicht fehlen.
GESUNDHEITSTIPP
Erste Hilfe für Kinder
Wichtige Notfallnummern
144 Ambulanz (112 in ganz Europa, EchoSOS-App) 1414 Rega (Rega-App installieren) 117 Polizei 118 Feuerwehr 145 Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum
Wann zum Arzt Bei Fieber ist es dann Zeit zum Arzt zu gehen, wenn Körper und Kopf heiss sind, sich jedoch gleichzeitig Arme, Hände, Beine und Füsse kalt anfühlen. Am wichtigsten ist jedoch, den Allgemeinzustand zu beurteilen: Wenn das Kind nicht mehr trinkt und die Windeln trocken bleiben, ist ein Arztbesuch angesagt. Wirkt das Kind gar apathisch, ist es ein Notfall. Weitere Verletzungen oder Erkrankungen Als Gesundheitsfachgeschäft sind wir für viele Fälle die richtige Anlaufstelle. Wir sind ausgebildet in der Wundversorgung und können Ihnen bei leichten Erkrankungen die richtigen natürlichen oder schulmedizinischen Heilmittel empfehlen. Gerne sind wir Ihnen auch behilflich, eine geeignete Notfallapotheke zusammenzustellen. Text und Bild: Schweizerischer Drogistenverband und Rebekka Thöni Tobler, Apothekerin FPH Offizinpharmazie und Homöopathin
Bälliz Apotheke + Drogerie AG Bälliz 42, 3600 Thun, Tel. 033 225 14 25 info@baelliz.ch, www.baelliz.ch
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