Hotelier 03/24

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DER BESTE SCHWEIZER GIN KOMMT AUS

DEM ENTLEBUCH.

STUDER

DISTILLERY.CH

Ästhetisches Wirtschaften

Liebe Leserin, lieber Leser

Leser und Autor sind ein unzertrennliches Duo. Beide geben ihr Bestes. Der eine seine Zeit. Der andere seine (öffentlichen) Gedanken. Und wenn es einmal nicht klappt, so sollten beide einander eine zweite Chance geben. Die Voraussetzung für dieses Agreement ist allerdings, dass Texte nicht langweilig sein dürfen.

Eben habe ich angefangen, das Buch «Schreiben» von Caroline Amlinger (800 Seiten) zu lesen. Ich bin erst am Anfang. Da schreibt die Autorin, «literarisches Schreiben» grenze sich ab von «Lohnarbeit» und stehe «für Innovation, für Kritik, wie auch für gelingendes Leben». Gemeint ist wohl das gelingende Leben der Schreiberin oder des Schreibers. Zugegeben, diese These hat nichts mit dem Schreiben für den «Hotelier» zu tun. Denn Texte im «Hotelier» sind nicht literarisch und entstehen in «Lohnarbeit».

Wir versuchen in jeder Ausgabe, einen Mix von Nutzbringendem und Entspannendem zu kreieren. Wir verstehen Lesen und Schreiben als Zwillinge. Es ist der schreibende Versuch, Arbeit und Vergnügen für unsere Leserschaft zu vereinen. Oder etwas deftiger ausgedrückt: Wir wollen in jedem Heft des Fachmagazins die eierlegende Wollmilchsau realisieren.

Dazu tragen dieses Mal wieder Texte zu verschiedensten Themen bei: die 100 besten Hotels der Schweiz im Karl Wild Hotelrating 2024/2025, der wichtigste Event

zu Hotel & Investment: Swiss Hospitality Investment Club, White-Label-Hotels, Belohnungs-Start-up junger Hotelièren und Hoteliers, Fairness & Wein, Umbau in alten oder denkmalgeschützten Hotels und vieles mehr. Da ist nichts von Langeweile. Nutzen bringt es ebenfalls und vergnüglich ist es auch. Das hoffe ich für Sie als Leserin und Leser.

Übrigens, mit einigen Erwartungen werde ich im Buch «Schreiben» weiterlesen. Besonders gespannt bin ich auf das nächste Kapitel «Ästhetisches Wirtschaften». Ohne allzu viel Fantasie aufbringen zu müssen, schlage ich da eine Gedankenbrücke zur Hotellerie. Sie verbindet in besonderer Weise Ästhetik und Wirtschaft. Dr. Hilmar Gernet, Chefredaktor

3 EDITORIAL

6

Persönlichkeiten

Karl Wild Hotelrating 20

34

Vernissage

Persönliche Auszeichnungen

38 Die 100 besten Hotels

Titelgeschichte

24 Richard Leuenberger – ein Lottosechser für das Hotel des Jahres

32 Esther und Fabian Zurbriggen oder das Märchen vom Saastal

Swiss Hospitality investment Club

52 Innovation hoch drei – Swiss Hospitality Investment Club:

Szene

54 Ein heimlicher Riese aus Berlin hat die Schweiz entdeckt

58 Vier Hotels sprechen zusammen – so entsteht ein Deutschkurs

59 Emmenbrücke bekommt viertes Zleep Hotel in der Schweiz

60 Hotel, Moorforschung und Museum unter einem Dach

62 Das Fairmont Le Montreux Palace ist enthüllt

64 Hotel ABC in Chur erreicht «Excellence»

66 Sunstar Pontresina – das Factsheet zur Eröffnung

68 Swisstainable – erfüllt das Label die Erwartungen?

70 Diversität – auch ein wirtschaftliches Thema

Unternehmen

72 Wie viel Technologie braucht oder will der Hotelgast heute in einem Hotel?

74 Neuheit: ReUseLoop System von Schnarwiler-Cosmetics

76 Finanzen, digitale Transformation und Nachfolge – vom Tabu- zum Lieblingsthema

78 Neueröffnung: Boutiquehotel «The Mansard» im rustikal-alpinen Stil

80 Sorell Hotel – nachhaltiges Wohnzimmer für das Zürcher Seefeld-Quartier

Essen und Trinken

82 Unverkennbar Tansania!

84 «Kochen war mein Leben, ich habe es geliebt und doch die Seiten gewechselt»

86 Käser-Weltmeister zum Vierten: Michael Spycher

4 INHALT 03/2024
Wirtschaften
Editorial 3 Ästhetisches
24 84 114

87

88

Culinarium Alpinum überzeugt auch als Hotel

150 neue GaultMillau-Punkte für Grandes

Tables Suisse

89 Neue Impulse, neue Sorten: Hilcona

92

94

Foodservice setzt Salat-Massstäbe

Kräuter, Feuer und ganz viel Leidenschaft

Kulinarische Höhenflüge auf dem Rhein

97 Drei Fragen an …

Digital

98 perq App – coole und echte Benefits für alle Hotel-Mitarbeitenden

101 Dem Löwen einen Bären aufbinden

102 Check-in: «Der persönliche Kontakt mit dem Gast ist wichtiger denn je»

104

«In kaum einer anderen Branche ist der Kommunikationsbedarf so hoch wie im Tourismus»

Unterhaltung

106 Nur übernachten – das ist definitiv vorbei

108 DMD2 Music: Musikalische Perfektion für erstklassige Gastlichkeit

Architektur

110 Highlight Badezimmer

112 Kein Kamin – trotzdem Feuer!

114 Geschichten in den Raum schreiben

116 Zuhause auf Reisen – Hotel Aare Thun

122 Waldhotel Health & Medical Excellence

128 WELLNESS im Hotel – neue Ideen sind gefragt

Recht

132 Trinkgeld wird zum Risiko für Arbeitgebende

Vereinigung diplomierter

Hoteliers-Restaurateure VDH

134 Erfahrungen mit nachhaltigem Bauen

und Sanieren in historischen Gemäuern

137 Jetzt anmelden: VDH StadtFinden

25./26. August 2024 in Baden

137 Präsidial-Editorial

138 Weinzeit

Sommelierverband Schweiz SVS

140 Fairtrade-Wein: nicht nur fair, sondern auch eine Win-win-Situation

142 Des Sommeliers wahrer Stolz

143 SVS-Interna: Weinkarten-Awards

144 Am Markt

Schluss-Punkt

145 Justine Pyott: Base-Jumping vom Fels

5 INHALT 03/2024
60 88 76 20

«Wir haben die Chance, Grosses zu bewegen»

Nach seinem riesigen Erfolg im «The Dolder Grand» wechselte Mark Jacob zum indischen Konglomerat InterGlobe. Jetzt ist er CEO des höchst erfolgreichen Start-up-Unternehmens Twinner in Oberried und möchte mit revolutionären Carbon-Speed-Velos Grosses bewegen.

Karl Wild

Wieso haben Sie InterGlobe verlassen?

Mark Jacob: Mein Engagement war ein Turrnaroundund Repositionierungsprojekt. Ich durfte zwölf Hotels in Europa und eines in Australien während der zweiten Phase der Pandemie stabilisieren und konzeptionell für die Zukunft aufstellen. Mitte 2023 erreichten wir mit InterGlobe einen Meilenstein, indem die Hotels wieder die Geschäftszahlen von 2019 erreichten und die strategische Neupositionierung mitsamt eigenem Markenkonzept für die europäische Hotel Collection definiert war. InterGlobe hatte sich damals entschieden, die eigenen Hotels nicht selbst zu führen, sondern unter ein «White Label»-Management zu stellen. Für mich bedeutete dieser Zeitpunkt einen sinnvollen Abschluss meines Engagements, da ich nicht nur gerne konzeptionell arbeite, sondern noch mehr Freude habe an der Umsetzung zukunftsweisender Ideen.

Ist das Projekt einer internationalen LifestyleHotelmarke bei InterGlobe nach Ihrem Abgang gestorben?

Wie kamen Sie dazu, ausgerechnet in die Velobranche zu wechseln?

Ich bin passionierter Velofahrer und erlebe an mir und meinen Freunden, wie viel Gutes einfaches Velofahren bewegen kann. Es ist nicht nur der sportliche Gedanke, sondern auch das gemeinsame Erlebnis, das die Bewegung ausmacht. Diese Leidenschaft allein ist natürlich nur die eine Seite. Die Zukunft spricht für eine Mobilität, die agiler, verträglicher und gesünder ist. Das Marktpotenzial für das Velo ist ungebrochen gross. Diese Dynamik aktiv mitgestalten zu können, fasziniert mich. Dazu kommt natürlich auch der Reiz an etwas Neuem. Die Möglichkeit, sich neu herauszufordern, viel zu lernen und sein Wissen in einen neuen Kontext einbringen zu können.

Was fasziniert Sie am Start-up-Projekt Twinner?

Mit Twinner sind wir hoch innovativ unterwegs und versuchen, den Status quo herauszufordern. Es ist ein Projekt, das von einem kleinen, schlagkräftigen Start-up-Team Mut, Weitsicht und Ausdauer erfordert.

Das Projekt ging selbstverständlich weiter. Dieses Jahr werden zwei Hotels unter der Marke «Miiro Hotels» in Saint-Germain (Paris) und im El Born Barcelona eröffnet, das dritte Haus der Collection wird 2025 in London (Earls Court) stehen. Alle drei Hotels hatte ich entscheidend mitentwickelt und freue mich auf deren baldige Eröffnung. «Miiro» setzt auf einen nachhaltigen Städtetourismus. Die Hotels reflektieren die Seele der Quartiere, in denen sie sich befinden, und setzen auf echte lokale Verankerung. Sie sind sozialer Schmelztiegel und Treffpunkt für die lokale Bevölkerung.

6 PERSÖNLICHKEITEN

Wir wollen das beste S-Pedelec der Welt bauen und so einen Beitrag dazu leisten, den Pendelverkehr in den grösseren Agglomerationen neu zu definieren. Gemeinsam mit einem unglaublich talentierten Team habe ich die Chance, etwas Grosses zu bewegen und ein Kapitel der Schweizer Mobilitätsgeschichte neu zu schreiben.

Galten Sie bisher nicht eher als Liebhaber von grossartigen klassischen Motorrädern?

Am Anfang stand das Fahrrad. Es war das Transportmittel, das in meiner Jugendzeit im Engadin unabdingbar war für das Zurücklegen von längeren Distanzen. Zudem hatte ich einen derart grossen Bewegungsdrang, dass ich mein Mountainbike über die unmöglichsten Bergrouten manövrierte. Und das zu einer Zeit, als noch wenige diesen Sport überhaupt kannten. Erst später entwickelte ich ein Flair für die klassischen englischen Motorräder. Aber diese Phase ist mittlerweile Geschichte.

Was ist Ihre hauptsächliche Tätigkeit bei Twinner?

Bei Twinner integrieren wir die ganze Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung über die Herstellung bis zum After Sales und zum Community Management. Das Aufgabenspektrum als CEO ist deswegen demjenigen in der Hotellerie recht ähnlich.

Mark

Der Bündner machte das «The Dolder Grand» in Zürich während acht Jahren zum besten City-Hotel Europas und zählte zu den meistgefeierten Stars der Luxushotellerie.

Dann reizte ihn etwas Neues. Beim indischen Konzern InterGlobe, einem der international angesehensten Kong lomerate überhaupt, übernahm er die Aufgabe, das operative Hotel-Know-how der Gruppe voranzubringen.

Im vergangenen November sattelte er erneut um und wurde CEO der Twinner AG in Oberried. Das Start-up-Unternehmen stellt mit riesigem Erfolg Carbon-Speed-Velos her. Die Velos gelten als kleine Hightech-Wunder, der Firma wird eine grosse Zukunft vorausgesagt.

Es geht in der aktuellen Phase des Start-ups vor allem um den Aufbau eines starken Teams, die Verankerung des Qualitätsgedankens sowie die erfolgreiche Positionierung und Vermarktung im Premiumbereich. Um das zu erreichen, unterstütze und führe ich vielfältige Bereiche.

Haben Sie die Hotellerie schon einmal vermisst?

Ich finde glücklicherweise nach wie vor die Gelegenheit, meiner Leidenschaft als Hotelier und Gastgeber nachzugehen. Auf meine Zeit in der internationalen Luxushotellerie schaue ich immer noch mit viel Nähe und auch mit grosser Dankbarkeit zurück.

Sind Sie ins Projekt The Mansard von Michel Wichman in Gstaad involviert?

Dieses Projekt lag nicht in meinem direkten Verantwortungsbereich. Aus Verbundenheit zu Michel Wichman und den Besitzern habe ich punktuell meine Erfahrungen eingebracht.

Könnten Sie sich eine Rückkehr in die Hotellerie vorstellen?

Die Hotellerie ist eine Herzensangelegenheit und aus meinem Leben nicht wegzudenken. Weder in der Vergangenheit noch in Zukunft.

7 PERSÖNLICHKEITEN

Nähe zur Basis verschafft dem Präsidenten politische Glaubwürdigkeit

Der HotellerieSuisse-Präsident will nicht zum Verbandsfunktionär werden. Vielmehr erachtet er die Nähe zur Basis als zwingende Grundlage, um in der Politik glaubwürdig die Branche zu vertreten. Frühmorgendliche Politiktermine in Bundesbern gehören zu den neuen Erfahrungen von Martin von Moos. Zudem gewann er in den ersten Monaten als Präsident die Gewissheit, dass HotellerieSuisse gut aufgestellt und geschätzt wird. Der Verband bleibt durch die Revision des SGH-Gesetzes, das Verhältnis Schweiz-EU, die absehbare Mehrwertsteuer-Diskussion und vieles mehr politisch vielfältig gefordert.

Die Idee des Interviews ist, mit dem Präsidenten von HotellerieSuisse, Martin von Moos, seine ersten hundert Tage im neuen Amt zu reflektieren. Er war am 1. Januar 2024 angetreten. Aus terminlichen und redaktionellen Gründen konnte das Treffen erst am 123. Tag seines Präsidiums stattfinden. Wir trafen uns im Hotel Sedartis in Thalwil, das Martin von Moos vor zwanzig Jahren eröffnete. Er waltet in diesem, genauso wie im Hotel Belvoir in Rüschlikon (1721 gegründet), noch immer als Geschäftsführer. Wir besprachen auch die damals anstehende Ukraine-Friedenskonferenz vom 15./16. Juni auf dem Bürgenstock oder die Volksabstimmung vom 9. Juni (Stromgesetz), selbstredend ohne die Ergebnisse zu kennen.

Martin von Moos, was ist im Präsidentenamt von HotellerieSuisse anders, als Sie es erwartet hatten? Martin von Moos: Überrascht hat mich, in wie vielen Partnerorganisationen, Verbänden und Trägerschaften HotellerieSuisse präsent und aktiv ist. Wir spielen in vielen dieser Organisationen eine wichtige Rolle und sind in den strategischen Gremien vertreten. Alle relevanten Kooperationen aufzuzählen, würde hier zu weit führen. Stellvertretend möchte ich Economiesuisse, den Gewerbeverband, die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH, die Hotelfachschule EHL oder die Hotela-Ausgleichskasse nennen. Des Umfangs und der Bedeutung dieser Netzwerke war ich mir früher als Zürcher Regionalpräsident von HotellerieSuisse nicht bewusst. Der nationale Dachverband ist eine etwas andere Schuhnummer. Dabei ist es mein Anspruch, wirklich inhaltlich

8 PERSÖNLICHKEITEN

mitreden und mitwirken zu können. Mich einzuarbeiten war und ist mir wichtig, auch wenn es sehr aufwändig ist.

Gab es erste Höhepunkte in den ersten 123 Tagen Ihrer Amtszeit?

Die Wahl von Nicole Brändle als neue Direktorin und somit erste Frau an der operativen Spitze von HotellerieSuisse war ganz klar ein Höhepunkt. Dann auch die Treffen mit den Regionalverbänden, von denen ich rund die Hälfte bereits besucht habe. Sehr spannend und interessant waren die Sitzungen im Vorstand von Economiesuisse. Da HotellerieSuisse zu vertreten, war schon speziell, und die Diskussionen mit andern Wirtschaftsvertretern und Politikern waren für mich sehr eindrücklich und wertvoll. Zudem durfte ich feststellen, dass unser Verband dort eine hohe Glaubwürdigkeit geniesst.

Sie hatten vor Ihrer Wahl zum Präsidenten von HotellerieSuisse gesagt, Hotelier und Geschäftsführer der beiden Hotels Belvoir Rüschlikon und Sedartis Thalwil bleiben zu wollen. Ist das nach den Erfahrungen in den ersten Monaten im Amt realistisch? Mussten Sie sich speziell organisieren? Das Management in unseren beiden Hotels haben wir bereits im Sommer 2023 auf eine neue Basis gestellt. Unabhängig von meinen Verbandsaktivitäten legten wir die Tätigkeit des Geschäftsführers auf vierzig Prozent fest. Entsprechende organisatorische Vorkehrungen hatten wir bereits damals getroffen. Die Aufteilung sechzig Prozent Verband, vierzig Prozent Hotels passt bis jetzt sehr gut.

Wie stark sind Sie noch Hotelier?

Haben Sie direkten Kontakt und Austausch mit den Gästen?

Ja, und ich schätze diesen Austausch sehr. Aufgrund meines Präsidentenmandats ergeben sich mit einigen Gästen ganz an-

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PERSÖNLICHKEITEN
Martin von Moos will HotellerieSuisse nicht vom Rednerpult aus führen, sondern auf die Erfahrungen und Bedürfnisse seiner Mitglieder bauen.

dere Gesprächsthemen als früher. Als Hotel-Geschäftsführer will ich auch die Mitarbeiter-Erwartungen erfüllen und bleibe in engem Kontakt mit ihnen. Ich bin voll an der Basis. Das ist für mich sehr wichtig. Es gibt mir und den Positionen, die ich vertrete, die nötige Glaubwürdigkeit. Beispielsweise wenn ich in der Sommersession an einem Morgen von sieben bis acht Uhr bei der Parlamentarischen Gruppe Tourismus im Bundeshaus über die Hotellerie sprechen kann. Kommt es vielleicht zu Fragen über die Vier-Tage-Woche in unserer Branche, so kann ich die Erfahrungen und Meinungen auch von der Basis einbringen.

Morgens um sieben Uhr in Bern an politischen Sitzungen teilzunehmen, gehört zum neuen politischen Alltag. Wie sieht Ihre Agenda generell aus? Ich bin dankbar und froh für diese direkten Kontakte zum Parlament. Zeitlich richte ich mich selbstverständlich nach den Möglichkeiten der Parlamentarier. Die Agenda als Verbandspräsident ist eng

und zu einem beachtlichen Teil fremdbestimmt. Aber ich versuche, die Fremdbestimmung nicht zu stark werden zu lassen. Grundsätzlich teilt sich meine Arbeit in zwei Teile auf, die wöchentlich variieren. Der eine Teil ist die Verbandsarbeit, vorwiegend in Bern, der andere das Engagement in den beiden Hotels in Rüschlikon und Thalwil.

In unserem ersten Hotelier-Gespräch, unmittelbar nach Ihrer Wahl in Basel, sagten Sie, zur Weiterentwicklung des Verbandes brauche es den Vorschlaghammer nicht.

Diese Einschätzung hat sich bestätigt. Die Organisation funktioniert. Das gibt uns die Ruhe, die anstehenden Aufgaben Schritt für Schritt anzugehen. Die Geschäfts- und die Verbandsleitung arbeiten sehr gut zusammen. Dazu trägt bei, dass Nicole Brändle und ich bei vielen Themen ähnlich ticken. Die noch offenen personellen Fragen, auch entstanden durch die interne Besetzung der Direktion, sind bereits angegangen.

Seit Ihrem Amtsantritt hat sich an Ihrer Einschätzung aus der Zeit vor der Präsidentenwahl, dass die Zukunftsfähigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der Hotellerie im Hochpreisland Schweiz grosse Herausforderungen bleiben, nichts geändert. Was braucht es konkret, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken?

Innerhalb der wenigen Monate hat sich an dieser Herausforderung tatsächlich nichts geändert. Die grundlegende Situation bleibt: Die Schweiz ist ein Hochpreisland, das der Qualität im Tourismus verpflichtet ist. Es gilt daher, sich bei verschiedenen politischen Themen für gute Rahmenbedingungen für die Beherbergung einzusetzen. Ich denke unter anderem an die Revision des SGH-Gesetzes, die Tourismuszonen, die Nachhaltigkeit oder auf längere Frist die Debatte zum Mehrwertsteuersatz, der 2027 neu entschieden wird. Das politische Engagement zeigt sich auch in klaren Positionierungen von HotellerieSuisse. So haben wir uns für die Ja-Parole zum Stromgesetz ausgesprochen. Wir se-

10 PERSÖNLICHKEITEN
Martin von Moos zusammen mit meinen beiden Direktoren Ueli Knobel (Sedartis) und Daniel Kost (Belvoir) …
… oder mit meinem Nachfolger beim ZHV Michael Böhler.

hen darin einen wichtigen Schritt für eine saubere und sichere Energiezukunft. Die Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit», die Stopp-Impfpflicht-Initiative, lehnen wir jedoch klar ab. Wir befürchten, dass im Pandemiefall Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe mit starken Einschränkungen rechnen müssten, etwa einer Beschränkung der zugelassenen Gästezahl, einer Maskenpflicht oder gar der Schliessung von Betrieben.

Eines der wichtigsten Themen für die Hotellerie und den Tourismus sind die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU. Wo steht HotellerieSuisse in dieser Frage? HotellerieSuisse ist ein dezidierter Unterstützer der Bilateralen. Ein geordnetes bilaterales Verhältnis ist für den Wirtschaftsstandort und unsere Branche generell wichtig. Die Schengen-Visa oder die Personenfreizügigkeit sind für die Hotellerie zentral. In unserer Branche haben wir rund 48 Prozent ausländische Mitarbeitende, vorwiegend aus der EU.

Dabei ist es selbstverständlich, den inländischen Arbeitsmarkt ausschöpfen zu wollen und zu müssen. Gastarbeiter gehörten immer schon zur Hotellerie. Wir brauchen und schätzen den internationalen Austausch. Die Schweiz als Wiege des Tourismus braucht den internationalen, kulturellen Austausch, sowohl bei den Arbeitskräften als auch bei den Gästen aus aller Welt. Würde das SchengenVisum beschnitten, so machten die Gäste aus Asien einen Bogen um die Schweiz. Wir brauchen realistische Regeln für die Rekrutierung von Arbeitskräften auch in Europa. Drittstaaten-Regelungen wie beispielsweise Stagiaire-Abkommen mit anderen Ländern sind eine hilfreiche Ergänzung bei der Bewältigung des Fachkräftemangels.

Wie beurteilen Sie die Chancen für einen Verhandlungsabschluss, der Ihre Anliegen berücksichtigt und der in der Schweiz akzeptiert würde? Eine wichtige Rolle spielen dabei die Wirtschaftsverbände. Sie müssen im Land

breite politische Aufklärungs- und Informationsarbeit leisten. Das ist nach einigen Abstimmungsniederlangen in jüngster Zeit eine wirkliche Herausforderung. Aber es geht nicht um den EU-Beitritt, sondern um eine Neuordnung der bilateralen Beziehungen zu unserem wichtigsten Partner. Dazu brauchen wir Hands-on-Wirtschaftsvertreter, die die Stimme erheben und glaubwürdig die Vorteile für unser Land hervorheben.

Wir führen dieses Gespräch im Vorfeld der internationalen Ukraine-Friedenskonferenz, die von der Schweiz im Bürgenstock Resort im Kanton Nidwalden durchgeführt wird. Hat diese Konferenz, neben ihren politischen Dimensionen, eine Bedeutung für die Schweizer Hotellerie und ihre internationale Ausstrahlung?

Die Friedenskonferenz erachte ich als wichtig. Es wäre aber falsch, im Zusammenhang mit dem internationalen Treffen primär von Marketing zu reden. Dennoch hat der Anlass eine Ausstrahlung auf den Tourismus. Es werden Bilder entstehen zur Region um den Vierwaldstättersee, eine der schönsten Regionen, so dass Vermarktungskomponenten unvermeidlich und durchaus positiv sind, aber in diesem Fall wirklich nicht beabsichtigt. Die Hotellerie muss sich bei diesem Event, das weltweit interessiert, von der besten Seite zeigen –nicht nur auf dem Bürgenstock, sondern in der ganzen Region. Da gelang es, dank der spontanen Zusammenarbeit von Luzern Tourismus und der Dienstleistungsdrehscheibe Luzern Hotels, mitten in der Hochsaison noch mehrere hundert Hotelzimmer zu finden. Wir müssen einfach alle einen guten Job machen; Chris Franzen, der neue General Manager auf dem Bürgenstock, voran.

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PERSÖNLICHKEITEN

«Die Hotel-Sterne sind weit weg vom Begräbnis»

Die Hotelstars Union hat an ihrer Generalversammlung in Budapest im April die Kriterien für die Vergabe der Hotel-Sterne angepasst. Statt 247 kommen neu nur noch 239 Kriterien zur Anwendung, um über die Zuteilung der Sterne an die Hotels zu entscheiden. Getragen wird das Firmament der Hotel-Sterne zur «harmonisierten Hotelklassifizierung» von der europäischen Hotelstars Union. Ihr gehören 21 Staaten mit ihren Hotellerie-Dachverbänden an, darunter auch die Schweiz. Was denkt Martin von Moos zu den Hotel-Sternen, die jetzt mit dem einstimmigen Entscheid von Budapest für 2025–2030 wieder festgelegt worden sind? Sind die Hotel-Sterne noch zeitgemäss?

Martin von Moos: Die europäische Hotelstars Union umfasst rund 22 000 Hotels mit über einer Million Zimmern. Das Hotel-Sterne-System überprüft die Qualitätskriterien der Hotels. Es handelt sich aber nicht um ein Rating. Es ist ein Instrument, das mit hoher Glaubwürdigkeit die «hard facts», Infrastruk-

HotellerieSuisse-Präsident Martin von Moos sieht die Hotel-Sterne als Motivation

tur, den Dienstleistungsgrad und vieles mehr, nicht aber die Soft-Faktoren der Gastgeber, in Sternen aussagekräftig darstellt.

Die Sterne dienen also in erster Linie dem Hotelgast?

Auf europäischer Ebene ist es ein wichtiges Instrument für die Reisenden, vor allem für die Gäste aus Asien und Übersee. Ihre Bedeutung zeigt sich auch darin, dass die grossen Plattformen wie Booking.com oder Google mit unserem Sterne-Modell arbeiten. Es gibt da den wichtigen Sterne-Filter, der nach den eigenen Bedürfnissen eingestellt werden kann.

Was bringen die Sterne den Hotels?

Die Sterne tragen vor allem dazu bei, die Vielfalt der Hotellerie zu zeigen. Gerade für die KMU-Hotellerie in der Schweiz, hinter der nicht grosse Ketten mit aufwändigen, eigenen Kommunikationsmöglichkeiten stehen, sind die Sterne wichtig. Sie sind ein objektives, glaubwürdiges Instrument, um sich zu positionieren.

Man hört auch, dass durch die Sterne ein beachtlicher Investitionsdruck für Hotels entsteht?

Einen gewissen Investitionsdruck erachte ich als positiv. Wir wollen mehr Qualität. Es ist sinnvoll, wenn sich die Investitionen der Hotels nach den Anforderungen für die Hotel-Sterne richten.

Wie werden die Sterne in der Schweiz an die Hotels vergeben? Welchen Ermessensspielraum gibt es bei der Vergabe?

Es sind unabhängige, externe Auditoren in den Hotels unterwegs, die nach den definierten Kriterien für jede Sterne-Kategorie die Vergabe objektiv prüfen. Bei den Auditoren, die eine Beurteilung der Sterne-Kriterien im Hotel vor Ort immer zu zweit vornehmen, handelt es sich um erfahrene, ausgebildete Hotelièren und Hoteliers. Sie verstehen ihre Aufgabe als Coach und wollen niemandem auf die Finger hauen. Da gibt es durchaus Diskussionen darüber, ob ein Boden als schmuddelig zu bewerten ist oder ob die Patina positiv gewürdigt werden soll. Wenn das Ergebnis ist, dass man bis zur nächsten Sterne-Überprüfung investieren

12 PERSÖNLICHKEITEN

müsse, so ist dies auch ein Auftrag für den Investor und hat somit einen positiven Effekt auf die Qualität unserer Betriebe.

Zudem möchte ich erwähnen, dass die Sterne-Kriterien von den Auditoren nicht willkürlich interpretiert werden. Vielmehr werden sie in der Normenkommission von HotellerieSuisse intensiv diskutiert. Dass dabei ein gewisser Spielraum bleibt, ist klar und sinnvoll. Wir wollen erreichen, dass die Sterne den Hoteliers nützen und zugleich nahe bei den Gästebedürfnissen sowie den Trends liegen.

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Zufall – Schicksalszahl

Erst hatte ich mir überlegt, für das Interview einen besonderen, einen originellen Einstieg zu suchen. Die Gedanken schweiften von der Historie der beiden Hotels, die Martin von Moos führt oder auch zur Numerologie. Da blieb ich hängen, und zwar bei der «Schicksalszahl», die sich zum neu angetretenen Präsidentenamt ermitteln liess. Eine Spielerei. Gesagt, getan. Es ergab sich ein verblüffender Zufall. Die «Schicksalszahl», errechnet aus den beiden Begriffen Präsident & HotellerieSuisse, lautet 6. Sie kommt aufgrund der Addition der Zahlenwerte zustande, die den Buchstaben der beiden Begriffe zugeordnet sind – 123. Die Quersumme von 1+2+3 ergibt 6. Die 6 gilt als eine der vollkommenen Zahlen. Sechser-Menschen sollen perfektionistisch, schöngeistig und ausdauernd sein. Ob das Schicksal des Hotel lerieSuisse-Präsidentenamtes damit umschrieben werden soll oder kann, das ist und bleibt einzig eine Spielerei.

PERSÖNLICHKEITEN
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Die Frau, die aus der

Wärme kam

Polina Lazarou ist vermutlich die einzige Hotelchefin in der Schweiz mit zypriotischen Wurzeln. Im Hard Rock Hotel in Davos hat sie sich sofort eingelebt.

Christoph Ammann

Empfindet die Aufgabe als General Managerin als Privileg: Polina Lazarou, GM im Hard Rock Hotel Davos

Als Polina Lazarou in klirrend kalten Winternächten vom Hard Rock Hotel durch Eis und Schnee zu ihrer Wohnung stapfte, fühlte sie sich keineswegs im falschen Film. «Ich liebe die Schweiz, Graubünden und Davos», sagt die General Managerin, «mehr als eine Woche brauchte ich nicht, um mich hier zurechtzufinden.»

Dabei gehören in Polinas Heimat Wärme, Strand und Meer zum Alltag. Die in Nikosia aufgewachsene Zypriotin war vor ihrem Engagement im Landwassertal ausschliesslich in mediterranen Gefilden tätig – auf ihrer Heimatinsel, in Athen und auf Kreta. Auf Zypern führte sie fünf Jahre das Casale Panajiotis, ein Resort im Trodoos-Gebirge, das ein ganzes, restauriertes Dorf belegt. «Ein sehr spannendes Konzept», erinnert sich Polina. Später lernte sie als Project Managerin im WyndhamGrand-Crete-Mirabello in Agios Nikolaos die Segnungen des Massentourismus kennen. «Wir bewirtschafteten 450 Zimmer, Apartments und Bungalows», so Polina.

Wiedersehen mit Graubünden

Doch auch die Alpen sind für die wohl einzige Hoteldirektorin der Schweiz mit zyp-

14 PERSÖNLICHKEITEN

Im Hard Rock Hotel Davos dreht sich alles um Musik.

riotischen Wurzeln durchaus vertrautes Terrain. «Ich habe einst an der Hotelfachschule Passugg studiert. In der Region um Chur fühlte ich mich damals so wohl, dass ich nicht lange überlegen musste, als das Angebot von Hard Rock kam, das Haus in Davos zu übernehmen.» Seit September 2023 führt sie nun das Hotel mit LiveMusik und DJs, dem Rock Spa und interessanten Meeting- und Eventräumlichkeiten, darunter eine ehemalige Kapelle.

Die erste Wintersaison lief gut. Die HardRock-Chefin war beeindruckt vom Aufwand, der rund um den Goldesel WEF betrieben wurde, aber Polina Lazarou ruht sich nie auf den Lorbeeren aus. «Ich stehe um halb sechs Uhr morgens auf und bin erst um Mitternacht wieder zu Hause. Das Wort ‹Job› mag ich nicht. Es ist doch ein Privileg, als Hotel-General-Managerin arbeiten zu dürfen.»

Sie sagt, sie stecke sich im Leben immer Ziele, wolle stets weiterkommen. Das möchte sie auch dem Stamm von 75 Hotelmitarbeitenden vermitteln: «Ich bin eine glühende Befürworterin des Teamgedankens. Man ist nur stark im Verbund mit andern.» In der Saison ist sie fast pausen-

los im Hotel unterwegs: hier ein Meeting, dort ein Schwatz mit Gästen, hier ein Check, dort ein Call mit dem Management der Hard Rock Hotels in Florida oder im Vereinigten Königreich. Das Davoser Haus beherbergt 74 Zimmer und Suiten und 15 Apartments. Sie wurden, wie jene 17, die derzeit in einem Nachbargebäude entstehen, an Private verkauft und vom Hotel zurückgemietet.

Ein wesentlicher Teil ihrer Aufgaben, sagt die Hard-Rock-Chefin, sei es, sich um ihre Crew zu kümmern: «Es ist ein sehr internationales Team. Ich möchte, dass meine Leute in Davos glücklich werden.»

Bald Schlagzeugerin in der Hard-RockBand?

Die eigene Hard-Rock-Band krönt den Teamspirit: «Bis jetzt machen fünf Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen mit», sagt Polina. «Ich selbst werde auch einsteigen und lerne gerade Schlagzeug.» In der Zwischensaison trat die Formation in anderen Hard Rock Hotels auf. Sechs Standorte gibt es in Europa, neben Davos noch Dublin und vier in Spanien.»

Hard Rock ist ein sehr starker Brand – das ist auf dem globalen Markt sicher hilfreich», findet Polina Lazarou. Aber sie setzt sich das Ziel, noch mehr internationale Kundschaft in die höchstgelegene Stadt Europas zu holen. Zuletzt war sie auf Promotionstour in China, in den USA, in Grossbritannien und Deutschland. «Wenn immer möglich, spannen wir mit den lokalen und regionalen Tourismusorganisationen zusammen», sagt die General Managerin, «es geht ja nicht nur ums Hotel, wir wollen auch unsere Destination vermarkten.» Für Davos kennt sie nur Lob: «Wo gibt es sonst ein derart komplettes Angebot: von der ausgezeichneten Hotellerie über die Konferenz- und Sportmöglichkeiten bis zu einer grossartigen Natur?» Für eben diese Natur fand die Hard-Rock-Chefin bis jetzt zu wenig Zeit: «Nächsten Winter werde ich Ski fahren gehen», verspricht sie. Und noch ein anderes persönliches Ziel nennt sie dem Journalisten: «Wenn wir uns wieder treffen, unterhalten wir uns nicht mehr auf Englisch. Bis dann kann ich mich auf Deutsch verständigen.»

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PERSÖNLICHKEITEN

Ranger und Hotelier –Roland Furrer

Kein Geld verschenken. Nicht abheben. In der eigenen Hotel-Realität am Ball bleiben. Das ist das Erfolgsrezept von Roland Furrer im kleinen Hotel an der Aare in Solothurn. Auch über den Hotel-Tellerrand hinausblicken gehört dazu. Er tut es als naturbewusster Ranger am Weissenstein.

Hilmar Gernet

Roland Furrer, Geschäftsführer im Hotel an der Aare, Solothurn. Gelernter Koch (Dela Casa, Bern), ausgebildeter Unternehmer, Gastrosuisse-Dozent und Ranger am Weissenstein mit eigener Firma. Ein Hansdampf könnte man meinen. Ist er aber nicht. Er ist engagiert und scheint die Gabe zu haben, das, was er auch macht, fokussiert zu tun. Im Hotel ist er ganz Hotelier. Am Solothurner Hausberg ist er ab September als Ranger ganz bei der Sache. Seine Ranger-Firma, die er mit drei Kollegen betreibt, will die Wanderer und Biker vor Ort für die Natur sensibilisieren. Es werden geführte Touren angeboten und dabei Wissen zu Pflanzen und Tieren vermittelt und so zum Sorgetragen für die Umwelt motiviert. Roland Furrer war einer der ersten in der Schweiz, der nicht von einem «grünen Beruf» kam und die Ranger-Ausbildung erfolgreich absolvierte. Sozusagen als Vorbereitung dienten ihm seine zahlreichen Reisen in Afrika.

Vom Ranger zum Hotelier einen Bogen zu schlagen, fällt Roland Furrer nicht schwer. Der Weissenstein habe selbstverständlich einen touristischen Aspekt, erläutert er. «Wir wollen den Gästen und den Einheimischen die Natur zeigen. Wir wollen etwas bieten, die Schönheiten und Besonderheiten der Natur zeigen. So entsteht Verständnis und man muss es nicht verbieten.»

Zwei Erfolgsfaktoren

Im Sommer 2004 übernahm er das Hotel an der Aare. Seither betreibt er es erfolgreich. Das liegt an einer weiteren Leidenschaft von Roland Furrer, der ange-

wandten Betriebswirtschaft. Für das Hotel an der Aare sieht er zwei Faktoren, die er auf dem Boden der herausfordernden Stadthotellerie in der solothurnischen Kleinstadtrealität ausführt: die Nachhaltigkeit und die finanzielle Führung, die das Haus zum Erfolg machen.

Distanz von Dumping-Preis-Aktionen

Hinter den schwarzen Zahlen steckt das glasklare Bekenntnis zum kleinen Stadthotel an der Aare, inkl. dem Zweitbetrieb Hotel Bären (acht Mitarbeitende) ebenfalls in Solothurn. Die zehn Mitarbeitenden im Hotel an der Aare, alle in Teilzeit zwischen zwanzig und neunzig Prozent, bewirtschaften das Hotel mit 16 Zimmern und erzielen einen Umsatz von rund 800 000 Franken. Das zentrale Element von Furrers BWL-Philosophie heisst: sich beschränken, aber am Ball bleiben. «Entscheidend sind die aktuellen Bedürfnisse der Gäste – Arbeitsplatz mit gutem Licht, schnellen Check-in, USB-Anschlüsse, einfache Prozesse im Haus.»

Roland Furrer und sein Team waren die Ersten in der Stadt mit einer durchgehend digitalen Guest-Journey. Bei Halbpreis- oder anderen Dumping-Preis-Aktionen macht er nicht mit, weil der Betrieb rentieren muss, um aus eigenen Mitteln investieren zu können, denn «Leistung hat einen Preis», sagt Furrer. Vielmehr versucht man, die Verweildauer der Business- und Leisure-Gäste zu erhöhen. In der Altstadt bietet man zusätzlich Longstay-Appartements an. Die konsequente Preislinie scheint zu funktionieren. In den letzten Monaten konnte man für eine halbe Million

16 PERSÖNLICHKEITEN

Roland Furrer ist ein ausdauernder

Pionier in der HotelSzene und als Ranger in der Natur.

Franken sämtliche Zimmer erneuern. Dabei ist es gelungen, die denkmalpflegerischen und die heutigen Ansprüche der Gäste unter einen Hut zu bringen. Das Ergebnis überzeugt, sowohl in der Besichtigung als auch in der Bilanz.

Aare-Sicht für Direktbuchenden

Der «strategische Erfolgsfaktor des Hauses», so Furrer mit zurückhaltendem Stolz, «ist seine Lage direkt am Wasser. Das hilft. Die einzigartige Lage direkt an der Aare kann sonst niemand bieten.» Dieser Wert zeigt sich bei den Buchungen, rund zwei Drittel Businessund ein Drittel Leisure-Gäste. Sie bringen dem Hotel

eine Belegung von über 75 Prozent. Rund zwei Drittel seien direkte «Irgendwie-Buchungen». Selbstverständlich werden den Direktbuchenden gewisse Vorteile gewährt. Sie erhalten beispielsweise die schönsten Zimmer mit Aare-Sicht. «Gäste über den Preis zu gewinnen», so Roland Furrer, «ist nicht unser Weg. Wir wollen den Umsatz für uns generieren und nicht für Booking.com.»

Auto und Frühstück

Den zweiten Erfolgsfaktor, das Thema Nachhaltigkeit, erläutert er am Beispiel der Gäste der Generation Z, den zwanzig- bis dreissigjährigen und ihrem Verhält-

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PERSÖNLICHKEITEN

Eines der denkmalpflegerisch korrekt renovierten und modernen Zimmer mit Blick direkt auf die Aare.

Seit 20 Jahren ist Roland Furrer im historischen Gemäuer des Hotel an der Aare erfolgreich.

nis zu Auto und Frühstück. Zuerst zum Auto. Da fällt Roland Furrer auf, dass viele der Generation Z kein eigenes Auto (mehr) haben. Wer mit dem Flieger kommt, würde häufig auf das Mietauto verzichten und mit dem Zug anreisen. «Das Problem Parkplatz vor dem Haus hat sich erledigt.»

Komplizierter ist es mit dem Frühstück. Furrer blickt zurück, vor die Generation Z. Da habe man ein gutes, regionales Zmorge angeboten. «Damit haben wir die Bedürfnisse von Holländern und Deutschen aber nicht decken können. Für Gäste aus der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich hat das jeweils gepasst. Für einen kleinen Teil der Gäste, die Veganes wünschen, reicht es nicht, wenn man eine Hafermilch hat. Für sie muss die Auswahl grösser sein – Mandelmilch, Sojamilch oder Reismilch. Wenn wir das alles bereithalten wollen, produzieren wir nur Food Waste.» Derzeit überlegt sich Roland Furrer, Orangensaft aus dem Angebot zu kippen und durch Apfelsaft zu ersetzen. Und fügt aber bei, dass man auf Anfrage hin selbstverständlich weiterhin spezielle Lebensmittel bereitstelle.

Dauerthema Kostenstruktur

Zur Nachhaltigkeit gehört für ihn auch, die Mitarbeitenden «mitzunehmen und weiterzubilden bei den generellen Veränderungen». Zudem sei er besorgt, für jene Mitarbeitenden ein «Job-Enrichment» zu schaffen, die wirklich Verantwortung übernehmen wollen. So könne es gelingen, diese motivierten Personen zu behalten. Kein Problem ist im 16-ZimmerHotel die Hierarchie. Dass sie flach sei, glaubt man ihm, was sich auch auf dem gemeinsamen Rundgang durch das Haus zeigt.

Zum Arbeitskräftemangel meint er, die «Mitarbeiterqualität zu gewährleisten ist herausfordernd». Die Situation habe sich aber etwas beruhigt. «Es gibt jetzt wieder Bewerbungen, wenn wir Stellen ausschreiben.» Schönreden will er die Probleme nicht und schlägt, als nüchterner Betriebswirtschafter, den Bogen zur Kostenstruktur eines Hotels. Sie bleibe ein «Dauerthema». Während Fragen der Arbeitszeit durch gute Planung oder jene der Hierarchie durch Wertschätzung, Delegation von Verantwortung und den guten Umgang miteinander gelöst werden können, funktioniere die Lohnthematik anders. Freundlich und bestimmt doziert er die Basis der Lohngestaltung: «Der Lohn ist untrennbar mit der Produktivität des Hotels beziehungsweise der Wertschöpfung pro Mitarbeiter verbunden. Um beispielsweise 60 000 Franken Lohn zahlen zu können, muss ein Hotel einen Ertrag von mindestens 180 000 Franken pro Mitarbeiter erzielen.

Das Wesentliche

Was nehmen wir mit von der Begegnung mit dem geerdeten Drei-Stern-Vollblut-Hotelier, der sein Haus seit zwanzig Jahren im Griff hat und im Schuss hält? Roland Furrer hat im Gespräch einmal selbst die Frage gestellt, was das Wesentliche im Hotelgeschäft sei. Und er gab selbst eine klare Antwort. Dieser ist nichts beizufügen, denn sie ist die Grundlage für alles Weitere. «Was ist das Wesentliche für ein Hotel? Das, was Buchungen bringt.»

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Was machen eigentlich …

Daniel und Andrea Durrer

Achtzehn Jahre führten Daniel und Andrea Durrer das Sporthotel Valsana in Arosa. Niemand arbeitete länger für die Tschuggen Hotel Group (heute Tschuggen Collection), zu der das «Valsana» gehört. Und die Durrers ritten auf einer grandiosen Erfolgswelle. Das war selbst dann noch so, als das Hotel trotz regelmässiger Erneuerungen zusehends in die Jahre gekommen war. Ihr Erfolgsrezept war bestechend: Sie setzten voll auf Sportlerinnen und Sportler und verkauften ihr Haus auf über zeugende Weise als sportlichstes Sporthotel der Schweiz. Zuletzt erreichten die Events im «Valsana» im Sommer wie im Winter geradezu Kultstatus. Zu den legendären Tennisturnieren etwa reiste regelmässig die halbe Schweiz an.

Dem tennisverrückten, vor sieben Jahren verstorbener Besitzer der Tschuggen-Hotelgruppe, Karl-Heinz Kipp, gefiel das natürlich. «Ihm und seiner Gattin Hannelore werden wir immer dankbar sein», sagt Daniel Durrer. «Wir erlebten in Arosa eine grossartige und lehrreiche Zeit.» Und zu einem Dream-Team der Graubündner Ferienhotellerie sind sie auch geworden. Er als sympathischer, charismatischer Haudegen, der für alles zu haben war, sie als ebenso kluge wie kühle Analytikerin mit einem Flair für heikle Fälle.

Vor sieben Jahren musste das alte «Valsana» dem Neubau weichen. Für die Durrers war es an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Daniel liess sich zum Institutionsleiter im Gesundheitswesen ausbilden und konnte im Herzen von Chur die Residenz Bener-Park übernehmen, die das freie und autonome Leben im Alter fördert. Zur Residenz gehörten 88 Eigentumswohnungen, eine Pflegestation und ein grandioser Wellnessbereich. Mittelpunkt der Residenz war das Restaurant Va Bene mit jährlich über tausend Events. Andrea war im Bener-Park in der Personalabteilung tätig und gleichzeitig Eventmanagerin im Churer Event-Restaurant B12. Corona brachte dann fast alles zum Erliegen.

Vor zwei Jahren erhielt Daniel Durrer das Angebot, sein Wissen in ein grosses Umbauvorhaben in

Volketswil im Zürcher Oberland einzubringen. Das 58-Millionen-Projekt mit Pflegeheim und Mietstudios wurde im Juni vergangenen Jahres eröffnet.

Gleichzeitig konnte ein öffentliches Restaurant mit Eventeinrichtungen für die einheimische Bevölkerung den Betrieb aufnehmen. Zum Tag der offenen Tür erschienen weit über 2000 Besucher. Andrea Durrer war während und nach Corona an allen Ecken und Enden gefragt. Das pragmatische Multitalent mit den immer lachenden Augen machte sich in der Hotelbranche in aller Stille einen Namen als vielseitige Problemlöserin mit einem untrüglichen Blick auch für effiziente Abläufe. Wir trafen sie zuletzt zufällig im Fünf-Sterne-Haus «Waldhaus» in Sils, wo sich die Besitzerschaft begeistert über ihr Wirken äusserte.

Zu den Hotels, in denen Andrea Durrer aushalf, zählt auch das Gaia Hotel am Bahnhof in Basel. Sie brachte das Vier-Sterne-Haus mit seinen 90 Zimmern durch die Coronazeit und macht es jetzt als Direktorin fit für die Zukunft. Derzeit haben Andrea und Daniel Durrer das Angebot auf dem Tisch liegen, den Gesamtbetrieb für die nächsten Jahre im Management zu übernehmen. Eine spannende neue Aufgabe für das ebenso farbige wie kreative Paar, das einst in der Graubündner Ferienhotellerie fast zwanzig Jahre Geschichte geschrieben hat.

Karl Wild

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PERSÖNLICHKEITEN

Beim Fest der Besten sind alle Gewinner – die Sieger und die Gäste

Das Who’s who der Schweizer Hotellerie traf sich am 28. Mai, um die 100 besten Hotels und Hoteliers für das Jahr 2024/2025 im «The Dolder Grand» inZürich zu feiern. Ausgezeichnet wurden auch die Aufsteigerin, der Koch, der Concierge, der Newcomer, und der Auslandshotelier des Jahres. Die ausgezeichnete Chefin und die Chefs, welche die Urkunde erhielten, sind sich bewusst, dass der persönliche Erfolg das Ergebnis einer Teamarbeit ist. Gemeinsam trägt man zum Gesamtkunstwerk Hotel mit all seinen ästhetischen und ökonomischen Aspekten bei. Karl Wild übergab vor rund 220 Gästen

die begehrten Auszeichnungen seines 28. Hotelratings sowie den Livetime-Award. Er übergab die Auszeichnungen zum letzten Mal. Aber es war noch nicht der Zeitpunkt des Abschieds oder der Laudatio auf sein bleibendes Lebenswerk. Karl Wild wird seinem Nachfolger als Autor und Chefredaktor seines Hotelratings, Andrin Willi, weiterhin beratend zur Seite stehen. Karl Wild zu feiern, bleibt noch Zeit.

Alles ist im Fluss. Das zeigte sich beim feierlich-fröhlichen Teil des Anlasses an diesem seltenen, schönen, warmen Frühlingsabend. Wie läuft es? Welche Projekte laufen? Wohin gehst Du? Die Vernissage des Bestsellers «100 Beste Hotels» des Weber Verlags ist das grosse, entspannte, anregende «Familientreffen» der Schweizer Hotellerie. Und alles bleibt weiterhin im Fluss. phg

Karl Wild im Gespräch mit den Talk-Gästen

Peter C. Borer, Cornelia Gantener und Silvio Denz.

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Moderator und Hotelier-Chefredaktor Hilmar Gernet im Gespräch mit Andrin Willi. Willi übernimmt von Karl Wild die Chefredaktion des Karl Wild Hotelratings für die Ausgabe 2025/2026. Karl Wild bleibt mit seiner Erfahrung und Expertise weiterhin beratend an Bord.

Karl Wild übergibt Milos Colovic die Auszeichnung für das beste Wellnesshotel an das Grand Resort Bad Ragaz.

Über 220 Teilnehmenden waren bei der diesjährigen Auszeichnung dabei.

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Die Köpfe hinter dem Hotel des Jahres – Rebecca, Martha und Starhotelier Hans Wiedemann mit dem Generalmanager Richard Leuenberger.

Esther und Peter Egli vom «Suvretta», St. Moritz im Gespräch mit Konstantin Zeuke (Grand Hotel des Bains Kempinski).

Gute Stimmung: Rebecca und Martha Wiedemann mit Christine Perper-Berger (Berger Hospitality Management) und Carole Maurer (Suisse Selection AG).

Milos Colovic (Grand Hotel Bad Ragaz) stosst mit Niklaus Notter (Schweiz Tourismus) an.

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Partners-Group-Gründer

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Ruth Wild mit Touristiker-Legende Hans Peter Danuser. Peter Caprez, Auslandshotelier des Jahres Skilegende Pirmin Zurbriggen im Gespräch mit dem Walliser Regionalfernsehen. Urs Wietlisbach, Ehefrau Simone. Nicoletta Müller (Innovation Sales Marketing)
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Das «Badrutt's Palace» liegt im Herzen von St. Moritz

Richard Leuenberger – ein Lottosechser für das Hotel des Jahres

«Die 100 besten Hotels der Schweiz»: Zum zwölften Mal wurde das Schweizer Hotelrating in Buchform präsentiert. Und alle kamen zum Branchenanlass der Superlative ins Zürcher Luxushotel The Dolder Grand, wo die grossen Gewinner gebührend gefeiert wurden. Als Hotel des Jahres wurde «Badrutt’s Palace» geehrt. Managing Director im St. Moritzer Märchenpalast ist Richard Leuenberger. Als exzellenter Gastgeber und Mann von Welt hat er entscheidend dazu beigetragen, dass das «Palace» wieder Weltklasse ist.

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TITELGESCHICHTE
Richard Leuenberger, General Manager des Hotels des Jahres.

Die 70er-Jahre waren wohl die verrücktesten in der Geschichte von «Badrutt’s Palace». Kein Hotel füllte so oft die Seiten der internationalen Klatsch- und Gesellschaftspresse wie diese unglaubliche Mischung aus Märchenschloss und Engadiner Folklore. Nirgendwo wurden List und Lust, Hass und Frust, Leidenschaften und Liebschaften so zügellos ausgelebt wie im «Palace» mit seinen Zinnen und Türmen. Die atemberaubende Halle mit ihrem wahnwitzigen Stilmix war der berühmteste Laufsteg der Welt. Irgendwann in den späten Achtzigern aber blieben die Stars, auch aus biologischen Gründen, plötzlich weg. Und es fehlte Geld für überfällige Investitionen. Sehr viel Geld. Das «Palace» begann gefährlich zu wanken, es verlor seinen Nimbus.

Die Notbremse gezogen

Dann zog Hansjürg Badrutt, Halbbruder des 1998 verstorbenen Andrea, in höchster Not die Notbremse. Vor genau zwanzig Jahren flehte er den vielfach ausgezeichneten Starhotelier Hans Wiedemann an, das «Palace» zu retten. Wiedemann hatte Tophotels in Asien und Australien geleitet und nach der Rückkehr in die Schweiz auch dem «Montreux Palace» zu neuem Ruhm verholfen. Nun machte er sich in St. Moritz an die Arbeit. Und wie! Mit Begeisterungsfähigkeit, Dynamik und unbeugsamem Willen schaffte er das Unmögliche, gewann das Vertrauen von Banken und Gästen zurück und gab dem «Palace» vor allem eines wieder: die Seele.

Der geniale Schachzug

Überglücklich vermachte ihm der 2016 verstorbene, kinderlose Hansjürg Badrutt vor fünfzehn Jahren seine Zweidrittelmehrheit an den «Palace»-Aktien zum

Nulltarif. Es war ein Geschenk im Wert von satten 300 Millionen Franken. Und ein genialer Schachzug, weil es dem Palast die Zukunft als Hotel sicherte. Wiedemanns Gattin Martha, schon als Jugendliche ein «Palace»-Fan, hatte als Repräsentantin und Associate Director von Anfang an im Hotel mitgearbeitet. Tochter Rebecca absolvierte die Hotelfachschule Lausanne, hat bereits Erfahrungen in ausländischen Spitzenhäusern gesammelt und ist jetzt Assistentin des Vaters, der sich vor sieben Jahren als Delegierter in den Verwaltungsrat zurückzog.

Leuenbergers Bescheidenheit

Zu seinem Nachfolger als operativer Chef und Managing Director ernannte Wiedemann Richard Leuenberger, und der erwies sich als Lottosechser. Der 48-Jährige hatte in den USA, Frankreich und Hongkong hauptsächlich für Four Seasons und als Area Director in fast ganz Asien gearbeitet. In drei Ländern hatte er auch Hotels eröffnet. Von 2008 bis 2011 war er als F&B-Manager bereits einmal im «Badrutt’s Pa lace» tätig gewesen und zeigte sich schon damals tief beeindruckt vom Fa milienspirit, dem Engagement der Mitarbeiter und der unglaublich vielfältigen Klientel. Zu jener Zeit war es zwar bereits sein Ziel, einmal General Manager zu werden, doch dass sein Traum im weltberühmten «Badrutt’s Palace» in Erfüllung gehen könnte, ging dem bescheidenen Leuenberger erst viel später auf.

Furioser Start

Seit seinem Amtsantritt vor sieben Jahren konzentriert sich Leuenberger darauf, Wachstum zu generieren und die Servicequalität weiter zu verbessern. Das ist ihm grandios gelungen. In diesem Zeitraum konnte der Gesamtumsatz des Hotels bis zum Geschäftsjahr 2022/23 um fast 47 Pro-

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Die Köpfe hinter dem Hotel des Jahres.

Alle Mitarbeiter sind top ausgebildet.

Aussergewöhnliche kulinarische Köstlichkeiten warten darauf, entdeckt zu werden.

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zent auf 71,7 Millionen Franken gesteigert werden; bei sechseinhalb Monaten Öffnungszeit wohlgemerkt. Im vergangenen Winter ging es weiter bergauf. Und es wird noch besser: Auf die kommende Wintersaison hin werden für sechzig Millionen Franken fünfundzwanzig neue Zimmer und Suiten eröffnet, die in Sachen Luxus kaum zu überbieten sind. Designer war der italienische Stararchitekt Antonio Citterio. Der neue Trakt ist durch einen Tunnel sowohl mit dem Hauptgebäude als auch mit dem berühmten eigenen Restaurant Chesa Veglia verbunden.

Ohne Investor im Rücken

Insgesamt konnten seit Wiedemanns Ankunft in St. Moritz vor zwanzig Jahren 215 Millionen Franken ins Hotel investiert werden. Und das, im Unterschied zu allen andern St. Moritzer Luxushäusern, ohne einen Investor im Rücken. 70 investierte Millionen entfielen allein auf die Zeit von Leuenberger. Mit dem Paradiso Mountain Club & Restaurant gehört seit ein paar Jahren auch die wohl exklusivste Berghütte Europas zum «Palace». Das Hotelmonument mit seinen insgesamt elf Restaurants ist wieder Weltklasse und wird von «Forbes» regelmässig als einziges Skiresort in der Liste der «World 50 Best Hotels» geführt. Leuenberger hat grossen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte. «Was wir zurzeit machen, hätte ich mir bei meinem Start nicht vorstellen können», sagt er. «Ich bin stolz auf unser Team und dankbar für den Support des Verwaltungsrates, allen voran natürlich von Hans Wiedemann.» Präsident des Gremiums ist der renommierte Churer Rechtsanwalt Jürg Domenig, auch er ein Glücksfall.

Die frühe Faszination für Hotels Richard Leuenberger und seine vier Brüder wurden in Genf geboren und sind im Em-

mental aufgewachsen. Dort waren seine Vorfahren während mehrerer Generationen als Teigwaren- und Senfproduzenten tätig. Der Urgrossvater war massgeblich an der Etablierung der ersten Teigwarenlinien beteiligt. Der Familienbetrieb in Huttwil arbeitete mit grossen Schweizer Unternehmen wie der Migros zusammen, genoss dank seinen innovativen und qualitativ hochstehenden Produkten einen hervorragenden Namen – und wurde Anfang 2000 verkauft. Klein-Richard war auf den Reisen mit der Familie schon früh fasziniert von der Atmosphäre in den Hotels. Vor allem die unterschiedlichen Menschen, der Stolz und die Leidenschaft, mit der die Leute bei der Sache waren, beeindruckten ihn und weckten in ihm den Wunsch, selbst in dieser dynamischen Branche tätig zu werden.

Wichtige Auslandserfahrung

Die Auslandsaufenthalte nach der Hotelfachschule Lausanne waren für ihn von unschätzbarem Wert, weil sie ihm das Verständnis für die verschiedenen Kulturen und Marktdynamiken ermöglichten. Als Area Director in Hongkong etwa erlebte er die verschiedenen Entwicklungsphasen und Situationen eines Betriebs aus dem Blickwinkel des Betreibers, des Gastes, des Projektleiters und des Eigentümers. «Die internationale Perspektive, die Kombination aus kultureller Sensibilität und operativer Exzellenz ist entscheidend für die erfolgreiche Führung eines Hotels mit weltweitem Renommée wie das ‹Badrutt’s Palace›», sagt er.

Unaufgeregt und souverän Während seiner Karriere gab es viele Persönlichkeiten, die ihn beeindruckt, beeinflusst und begleitet haben. Simon Cooper und Horst Schulze etwa bei Ritz Carlton. Oder Isadore Sharp bei Four Seasons. Sie

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Das Hotel gehört auch nach 128 Jahren weiterhin zu den besten Hotels der Welt.

«Ein Hotel könnte morgen vielleicht ohne General Manager auskommen, aber es könnte nicht öffnen ohne einen Portier, ohne einen Frühstückskellner oder eine Büglerin in der Wäscherei.»

Richard Leuenberger

Kerzenlicht, weisse Tischtücher, Kronleuchter und hohe Fenster: Das ist die «Grande Dame» unter den Restaurants von St. Moritz

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Richard Leuenberger schätzt seine Mitarbeiter sehr.

haben ihm nicht zuletzt gezeigt, wie wichtig es ist, in einem People-Business wie der Hotellerie von Werten nicht bloss zu reden, sondern sie auch vorzuleben. Was er von diesen Leuten, aber auch von vielen seiner Mitarbeiter und Vorgesetzten gelernt hat, hat auch seinen eigenen Führungsstil geformt und geprägt. Und der kommt an. Unaufgeregt, souverän und überzeugend reisst er die Leute mit. Im Hotel findet sich denn auch niemand, der ein abschätziges Wort über den Chef fallen liesse. Auch nicht hinter vorgehaltener Hand. «Ein Hotel könnte morgen vielleicht ohne General Manager auskommen, aber es könnte nicht öffnen ohne einen Portier, ohne einen Frühstückskellner oder eine Büglerin in der Wäscherei», sagt Leuen-

berger. Dessen müsse man sich tagtäglich bewusst sein, wenn man Erfolg haben wolle.

Einfach war es nicht immer

Richard Leuenberger ist seit fünfzehn Jahren mit Vanessa verheiratet, die er während seiner Zeit im «Pierre Hotel» in New York kennengelernt hat. Sie stammt ursprünglich aus Puerto Rico, hat einen Hintergrund in der Hotellerie und einen Abschluss an der Cornell University. Heute ist sie als begeisterte Yogalehrerin und Ernährungsberaterin tätig und führt ihr eigenes Unternehmen. Die zwölf jährige Tochter Penélope wurde in Samedan geboren, der zehnjährige Sohn Robert in Hongkong. Zur Schule gehen beide in St. Moritz.

«Unser Leben auf verschiedenen Kontinenten mit insgesamt zwölf Umzügen war sicher nicht einfach», sagt Leuenberger. «Und das Engagement, das in unserer Branche und in einem Haus wie dem ‹Badrutt’s Palace› erst recht erforderlich ist, wäre ohne die Unterstützung meiner Familie nicht möglich.» Wenn er von seiner Familie spricht, durfte einer nicht fehlen: der achtjährige Labrador Patron, der Ende Mai verstorben ist. Er war, durch dick und dünn, der treue Begleiter geblieben, der er schon in Hongkong gewesen war.

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Esther und Fabian Zurbriggen oder das Märchen vom Saastal

Esther und Fabian Zurbriggen sind die Schweizer Hoteliers des Jahres. Kaum irgendwo wird den Gästen ein so unverwechselbares, totales Ferienerlebnis geboten wie im «Wellness & Spa Pirmin Zurbriggen» in Saas-Almagell.

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Karl Wild Die Hoteliers des Jahres: Esther und Fabian Zurbriggen.

Pure Erholung in natürlicher Umgebung, Genuss und Wohlbefinden in ungezwungener Atmosphäre, die Körper und Seele in Einklang bringen – alles möglich im Hotel Pirmin Zurbriggen

Im Hotel mit dem berühmten Namen schreiben Esther und Fabian Zurbriggen seit bald einem Vierteljahrhundert eine tolle Geschichte.

Viele Erfolgsfaktoren

Das Haus ist nicht bloss im Schweizer Hotelrating seit Jahren ganz vorn, es ist auch hinsichtlich Auslastung top. Gründe dafür gibt es viele. Lage, Service, Freundlichkeit und die Professionalität der vierzig hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht zu überbieten. Ein gelungener Wurf war vor zwei Jahren auch die Übernahme des benachbarten DreiSterne-Hotels Monte Moro mit seinen legendären Röstis und Cordon Bleus. Und die sechs Loft-Wellnesssuiten auf zwei Etagen mit eigener Sauna und DoppelWhirlpoolwanne haben sich zu wahren Rennern entwickelt. Die Suiten, die offiziell mit fünf Sternen geschmückt sind, sollten in erster Linie junge Liebespärchen ansprechen, werden jedoch sehr oft von älteren Paaren gebucht.

Geniale Ergänzung

Und dann sind da natürlich die Gastgeber selbst, die mit Freude und Liebe bei der Sache sind. «Wir wollen dem Gast das totale Ferienerlebnis bieten, nicht mehr und nicht weniger», sagt Fabian Zurbriggen. Spontan fallen ihm dazu die Schlagworte Spass, Sport und Spiel, Erholung, Sonne und Glück ein. Mit seiner Esther ergänzt er sich perfekt. Sie ist verantwortlich für Personalmanagement und Organisatorisches und ist immer morgens für die Gäste da. Ab zwölf Uhr übernimmt Fabian, der sich vor allem um das Marketing

und die Gästekontakte kümmert. Zudem hat er eine Menge Talent als Entertainer und unterhält die Gäste mehrmals pro Woche. «Ich organisiere, Esther kontrolliert», sagt Fabian. «Der Mix aus unseren Ideen, Fähigkeiten und Neigungen macht 90 Prozent unseres Erfolges aus.»

Gastgeber aus Leidenschaft Ein Vorteil ist auch, dass beide im Gastgewerbe gross geworden sind, das Gen wurde ihnen gewissermassen in die Wiege gelegt. Dass sie einmal die elterlichen Betriebe übernehmen würden, war für sie immer klar. «Es gibt doch nichts Schöneres, als Gäste zu verwöhnen und ihnen die Ferien zu verschönern», sagt Fabian. Esther arbeitete schon früh im elterlichen Hotel Pirmin Zurbriggen mit, Fabians Eltern hatten einst zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell ein Restaurant mit ein paar Gästezimmern. Dort lernten sich die beiden auch kennen.

Mit den Loftsuiten, dem Haupthaus und dem «Monte Moro» verfügt das «Pirmin Zurbriggen» heute über Angebote im Drei-, Vier- und Fünf-Sterne-Segment. Dabei soll es bleiben. Weitere Übernahmen sind kein Thema. «Wenn wir zehn Jahre jünger wären, sähe das natürlich anders aus», sagt Fabian. Jetzt aber freuen sie sich darüber, dass sie gesund und glücklich sind und einen wunderbaren Betrieb führen dürfen. Und dass ihr immenser Einsatz ihnen den Titel Hoteliers des Jahres eingebracht hat.

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Das sind die sechs weiteren Award-Gewinner

An der grossen Branchenfeier im «The Dolder Grand» wurden neben dem Hotel des Jahres und dem Hotelier des Jahres sechs weitere Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet.

Koch des Jahres:

Hansjörg Ladurner

Das «Scalottas Terroir» ist der Leuchtturm der fünf tollen Restaurants im Hotel Schweizerhof, Lenzerheide. Hier setzte der gebürtige Südtiroler Hansjörg Ladurner bereits auf die gehobene Terroir-Küche, als Regionalität und naturgegebene Faktoren noch keine grossen Themen waren. Ladurner ist der eigentliche Pionier einer Küche, die aus bäuerlichen Zutaten geschmacklich wunderbare und gleichzeitig rustikale Kompositionen herbeizaubert. Im «Scalottas Terroir» kommt nur auf den Teller, was die Natur hergibt – vom Hof, vom Stall, von der Wiese oder vom eigenen Bergacker. Ladurner und sein glänzend eingespieltes Team kennen die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Sie wissen, wie die Tiere gehalten werden und wo das Gemüse wächst. Und vor allem wird die Küche ständig raffiniert weiterentwickelt, sie überrascht und begeistert stets aufs Neue. Von der Genialität dieses Künstlers am Herd, der Gäste aus aller Welt glücklich macht, schwärmen die grossen Gastroführer schon lange. Wir tun es erst recht und ehren Hansjörg Ladurner als Koch des Jahres.

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100 BESTE HOTELS AUSZEICHNUNGEN

Concierge des Jahres:

Jérémie Varry

In Hotels arbeiten oft Menschen, die sich im Lauf der Jahre zu Persönlichkeiten entwickeln, die nicht mehr wegzudenken sind. Sie sind gewissermassen Teil des Hotels geworden. Jérémie Varry ist einer von ihnen. Für Christian von Rechenberg, den General Manager des weltberühmten «Baur au Lac», ist sein Chef-Concierge eine Institution. Er begrüsst und verabschiedet die Gäste im Palast zwischen Bahnhofstrasse und See seit über einem Vierteljahrhundert. Er kennt nicht bloss deren Namen, sondern auch die der Kinder und gar der Hunde. Und vor allem ist er der Mann für alle Fälle. Nichts überfordert ihn, kein Wunsch bleibt unerfüllbar, keine Zusatzaufgabe ist ihm zu viel. Und er hat ein eisernes Gebot: Jedem Gast wird dieselbe Aufmerksamkeit und Professionalität zuteil. Ganz gleich, ob er ein Superstar – von denen verkehren viele im «Baur au Lac» – oder ein einfacher Reisender ist. Es gibt Gäste, die freuen sich beim Abschied bereits wieder auf das Wiedersehen mit Jérémie Varry, er ist eine Art Freund geworden. Mehr an Wertschätzung ist kaum möglich.

Newcomer des Jahres:

Chris Franzen

Vor sechs Jahren wurde das Bürgenstock Resort, die grösste und teuerste Tourismusanlage der Zentralschweiz, eröffnet. General Manager war erst der Schweizer Robert P. Herr, dann der Österreicher Christian Sack. Jetzt kommt, nach interimistischer Führung durch den gebürtigen Franzosen Thomas Goval, mit Chris Franzen erneut ein Schweizer zum Zug. Chris Franzen lernte Koch und Kellner, absolvierte die Hotelfachschulen AIHS/Cornell University in Australien und den USA und machte sich dann auf, die Hotelwelt zu erobern. In Mumbai, Dubai, Muscat, Moskau und Katar war er namentlich für die Hyatt-Gruppe in Managementfunktionen tätig, zuletzt als Area Vice President. Dann eröffnete er rechtzeitig auf die Fussball-Weltmeisterschaft hin das «Waldorf Astoria Lusail» in Doha, eine luxuriöse Oase im Arabischen Golf. Als dann das Angebot kam, die Führung des Bürgenstock Resort zu übernehmen, entschloss er sich, nach fast dreissig Jahren in die Schweiz zurüchzukehren. Jetzt freut er sich riesig, dem grossartigen Projekt Bürgenstock frischen Schub zu verleihen.

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100 BESTE HOTELS AUSZEICHNUNGEN

Aufsteiger des Jahres:

Nadine Friedli

Die im Flecken Schliern bei Köniz im Kanton Bern aufgewachsene Nadine Friedli war vielleicht 20-jährig, als sie wusste, dass sie einmal ein Luxushotel führen wollte. Mit Leidenschaft, Freude und eisernem Willen kämpfte sie ebenso konsequent wie charmant für ihren Traum und war Anfang März dieses Jahres am Ziel. Die Besitzerschaft vom «The Alpina Gstaad» ernannte sie als Nachfolgerin von Tim Weiland zur General Managerin. Die Überraschung war in weiten Kreisen der Branche gross, denn Nadine Friedli übernahm erstmals die Verantwortung in einem Luxushotel, und dann gleich in einem vom Kaliber des «The Alpina Gstaad». Schaut man sich ihren Weg durch eine Reihe von Spitzenhäusern aber genauer an, beginnt man zu verstehen. Und als Stellvertreterin von Tim Weiland muss Nadine Friedli die Besitzer des «The Alpina Gstaad», die ganz genau hinschauen, während der vergangenen vier Jahre restlos überzeugt haben. Denn mit ihrer Ernennung setzten sie nicht bloss auf Kontinuität, es ist auch ein Vertrauensbeweis erster Güte für unsere Aufsteigerin des Jahres.

Auslandhotelier des Jahres:

Peter Caprez

Seine Lehrjahre absolvierte Peter Caprez nach Abschluss der Hotelfachschule Luzern unter anderem im Hotel Europe in Davos. Ferdi Kübler war dort Hausskilehrer, Eishockeylegende Bibi Torriani Masseur. Was folgte, ist die faszinierende Geschichte vom jungen Bündner, der hinauszog in die grosse, weite Welt. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem im Bayerischen Hof München und im Peninsula Hongkong, eröffnete er 1992 zusammen mit dem legendären Amari-Gründer Kurt Rufli das Amari Watergate Hotel in Bangkok und wurde erstmals General Manager. Es folgten weitere Engagements in Thailand und England, ehe Peter Caprez zu Marriott wechselte. Vor vierzehn Jahren wurde er zum Cluster General Manager berufen und führt heute in Bangkok das JW Marriott Hotel mit 441 Zimmern sowie zwei weitere Häuser mit über tausend Mitarbeitern. Seine Verdienste haben ihn unter die absoluten Topstars der Welthotellerie gebracht und ihm eine Reihe von Awards eingebracht. Für uns ist der Davoser, der in Asien eine tolle Karriere hinlegte, Auslandhotelier des Jahres.

36 100 BESTE HOTELS AUSZEICHNUNGEN

Lifetime Award:

Peter C. Borer

Nachdem der gebürtige Glarner Peter Borer die Hotelfachschule Lausanne absolviert hatte, zog er hinaus in die grosse, weite Welt. Vor 43 Jahren stiess er zur Hongkonger Luxushotelgruppe Peninsula, wo er eine unglaubliche, ja geradezu märchenhafte Karriere hinlegte. 1994 wurde er General Manager im Peninsula Hongkong, dem weltberühmten Flaggschiff der Gruppe. 2004 ernannten ihn die Eigentümer zum Chief Operating Officer der Peninsula Hotels und zum Executive Director der Dachorganisation The Hongkong and Shanghai Hotels Ltd. Peter Borer erhielt zahlreiche wertvolle Auszeichnungen, darunter zwei Orden der französischen Ehrenlegion, unter anderem für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt Peninsula Paris. Dank exzellenten Führungsqualitäten, Kreativität, Freude am Dienen und Respekt gegenüber allen Mitmenschen ist er der erfolgreichste und angesehenste der vielen Schweizer Hoteliers im Ausland geworden, zum eigentlichen Superstar der Welthotellerie. Höchste Zeit, dass er auch von uns für sein bewundernswertes Lebenswerk geehrt wird.

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Das sind die 100 besten Hotels der Schweiz

Bestes Ferienhotel der Schweiz ist erneut das «Eden Roc» in Ascona. Das Top-Resort am schönsten und teuersten Küstenstreifen des Lago Maggiores spielt mittlerweile ganz oben mit in der Champions League der europäischen Luxushotels mit direktem Seeanstoss.

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Karl Wild

Nur einen Hauch hinter dem «Eden Roc» folgt erneut das benachbarte «Castello del Sole». In den weiteren Kategorien wurden die Spitzenpositionen ebenfalls erfolgreich verteidigt. Der «Vitznauerhof» bleibt bestes Nice-Price-Ferienhotel. Das «Grand Resort Bad Ragaz» ist weiterhin die Nummer eins bei den Wellnesshotels. Das Zürcher «Dolder Grand» führt die Rangliste mit den besten Stadthotels an, und an der Spitze der besten Familienhotels ist das «Albergo Losone» ein Dauerbrenner.

Neue mit klangvollen Namen

Von den Neuen, die den Sprung ins Rating geschafft haben, sind das «Six Senses» in Crans-Montana, das «Grace La Margna» in St. Moritz und das «Mandarin Oriental Savoy» in Zürich die klangvollsten Namen. Allein in diese drei Häuser wurden gegen 300 Millionen Franken investiert. Grosser Aufsteiger ist das «Villars Palace», das Vorzeigehaus der Gruppe Villars Alpine Resort. CEO der Gruppe und gleichzeitig General Manager des «Palace» ist Jean-Yves Blatt, der zuvor «The Chedi Andermatt» in die schwarzen Zahlen geführt hatte. Auch in Villars wurde ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.

Und es geht weiter: Mit dem «Grand Hôtel Belvédère» eröffnet die französische Hotelgruppe Beaumier diesen Sommer ihr erstes Haus in der Schweiz und gleichzeitig das erste Fünf-Sterne-Hotel in Wengen. Und Milliardär Urs Wietlisbach, Mitgründer der Partners Group, erhält demnächst grünes Licht für die Erneuerung des Aroser Luxushotels «Kulm», für das ein hoch interessantes Konzept in der Schublade liegt. Der Glaube an die Schweizer Hotellerie und deren Zukunft ist grösser denn je.

Optimistischer Ausblick

Fast 42 Millionen Übernachtungen verzeichnete die Schweizer Hotellerie im vergangenen Jahr. Mit dem neuen Rekordwert wurde die bisherige Bestmarke von 39,6 Millionen aus dem Jahr 2019 übertroffen. Zu verdanken ist dies hauptsächlich der Rückkehr von ausländischen Gästen, deren Übernachtungen um 22 Prozent stiegen. Die Zahl der inländischen Gäste sank zwar leicht, bleibt aber weiterhin sehr hoch. Auch im vergangenen Winter wurden dank hervorragenden Schneeverhältnissen in höheren Regionen nahezu sämtliche Rekorde gebrochen. Und mit Blick auf den kommenden Sommer herrscht allenthalben Optimismus. Vor allem unter den Besten der besten Hotels, die zunehmend darauf tendieren, die Sommersaison bis weit in den Herbst hineinzuverlängern.

39 100 BESTE HOTELS

Die Besten der Ferien-, Nice-Price-,

Wellness-, Stadtund Familienhotels

An der Spitze erfolgreicher Hotels stehen Führungspersönlichkeiten, die wissen, dass eine Auszeichnung nur im Team erreicht werden kann.

Bestes Nice-Price-Ferienhotel Hotel Vitznauerhof

40 100 BESTE HOTELS AUSZEICHNUNGEN
Raphael Herzog Bestes Ferienhotel Eden Roc Simon Spiller
41 100 BESTE HOTELS AUSZEICHNUNGEN
Bestes Familienhotel Albergo Losone Diego Glaus Bestes Wellnesshotel Grand Resort Bad Ragaz Milos Colovic Bestes Stadthotel Dolder Grand Markus Granelli

Die 25 besten Ferienhotels

1 (Vorjahr: 1) Eden Roc*****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 785 71 71 www.edenroc.ch

Gastgeber: Simon Spiller DZ/F ab 468 Fr.

Einzigartiges Resort, in jeder Hinsicht ganz grosse Klasse.

2 (2) Castello del Sole*****(S) 6612 Ascona

Telefon 091 791 02 02 www.castellodelsole.com

Gastgeber: Simon V. und Gabriela Jenny DZ/F ab 540 Fr.

Wunderbares Hideaway für Geniesser, nahezu perfekt.

3 (6) Badrutt’s Palace*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 837 10 00 www.badruttspalace.com

Gastgeber: Richard Leuenberger DZ/F ab 695 Fr. Alles ist Weltklasse im Hotel des Jahres 2024.

4 (4) Kulm*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 80 00 www.kulm.com

Gastgeber: Heinz E. und Jenny Hunkeler DZ/F ab 495 Fr. Grandioses Hotelmonument mit einzigartigen Trümpfen.

5 (5) Suvretta House*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 36 36 www.suvrettahouse.ch

Gastgeber: Peter und Esther Egli DZ/F ab 580 Fr. Wunderbarer Palast am Millionenhügel von St. Moritz.

6 (10) The Alpina*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 888 98 88

www.thealpinagstaad.ch

Gastgeberin: Nadine Friedli

DZ/F ab 900 Fr.

Neue Luxusresidenzen, neue Führung, grosse Zukunft.

7 (3) The Chedi*****(S)

6490 Andermatt

Telefon 041 888 74 88

www.thechediandermatt.com

Gastgeber: Jörg Arnold

DZ/F ab 500 Fr.

Wunderbares Gesamtkunstwerk. Jahr eins ohne Jean-Yves Blatt.

8 (8) Le Grand Bellevue*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 748 00 00

www.bellevue-gstaad.ch

Gastgeber: Daniel Koetser (Besitzer), Fabian Nusser

DZ/F ab 475 Fr.

Das Hotel des Jahres 2022 muss man erlebt haben.

9 (9) Gstaad Palace*****(S)

3780 Gstaad

Telefon 033 748 50 00

www.palace.ch

Gastgeber: Andrea Scherz

DZ/HP ab 740 Fr.

Das legendäre Palace ist in Form wie kaum je zuvor.

10 (neu) Six Senses*****S

3963 Crans-Montana

Telefon 058 806 20 20

www.sixsenses.com/crans-montana

Gastgeber: Christian Gurtner

DZ/F ab 850 Fr.

Ein Riesengewinn für die Ferienhotellerie in der Romandie.

11 (7) Giardino*****(S)

6612 Ascona

Telefon 091 785 88 88 www. giardino.ch

Gastgeber: Wolfram Merkert

DZ/F ab 535 Fr.

Romantik pur. Ohne eigenes Verschulden leicht zurückgefallen.

12 (11) Riffelalp Resort*****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 05 55 www.riffelalp.com

Gastgeber: Hans-Jörg Walther

DZ/F ab 380 Fr.

Eine kleine Welt für sich, die stets aufs Neue begeistert.

13 (12) Kempinski Palace Engelberg 6390 Engelberg

Telefon 041 639 75 75

www.kempinski.com/engelberg

Gastgeber: Andreas Magnus

DZ/F ab 590 Fr.

Unkomplizierter Luxuspalast mit einem hervorragenden Team.

14 (14) In Lain Hotel Cadonau*****(S)

7527 Brail

Telefon 081 851 20 00 www.inlain.ch

Gastgeber: Dario und Tamara Cadonau DZ/F ab 440 Fr. Kleinstes Luxushotel der Schweiz mit unschlagbaren Leistungen.

15 (18) Carlton Hotel*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 836 70 00

www.carlton-st.moritz.ch

Gastgeber:Stephanie und Michael Lehnort

DZ/F ab 1250 Fr.

Erneut wurden Millionen in den Palast an Traumlage investiert.

42 100 BESTE HOTELS DIE 25 BESTEN FERIENHOTELS
Eden Roc.

16 (15) Kronenhof*****(S) 7504 Pontresina

Telefon 081 830 30 30 www.kronenhof.com

Gastgeber: Claudio Laager

DZ/F ab 415 Fr.

Auch unter neuer Führung überzeugt der Alpenpalast.

17 (13) Park Hotel Vitznau*****(S) 6354 Vitznau

Telefon 041 399 60 60 www.parkhotel-vitznau.ch

Gastgeber: Mathias Rohner

Juniorsuite/F ab 1000 Fr. Das luxuriöse Schlösschen bietet Ruhe und Geborgenheit.

18 (neu) Grace La Margna*****S 7500 St. Moritz

Telefon 081 832 22 10 www.gracestmoritz.ch

Gastgeber: David Frei

DZ/F ab 480 Fr.

Ganzjährig geöffnetes Boutiquehotel –anders als alle andern.

19 (neu) Villars Palace*****S 1884 Villars-sur-Ollon

Telefon 024 496 22 96 www.villarspalace.ch

Gastgeber: Jean-Yves Blatt

DZ/F ab 515 Fr.

Grossartig renovierter Palast mit einem der besten Hoteliers.

20 (20) Maiensässhotel Guarda Val****(S)

7078 Lenzerheide-Sporz

Telefon 081 385 85 85 www.guardaval.ch

Gastgeber: Bettina Arpagaus, Philip Arnold DZ/F ab 293 Fr.

Einzigartiges Maiensäss-Feeling in wunderbar renovierten Zimmern.

21 (17) Villa Orselina*****

6644 Orselina-Locarno

Telefon 091 735 73 73

www.villaorselina.ch

Gastgeber: Daniel Schälli

DZ/F ab 390 Fr.

Rückzugsoase zum Verlieben. Unverschuldet leicht zurückgefallen.

22 (21) Splendide Royal*****(S)

6900 Lugano

Telefon 091 985 77 11 www.splendide.ch

Gastgeber: Giuseppe Rossi

DZ/F ab 335 Fr.

Faszinierender Tempel der ganz grossen Grandhotellerie.

23 (22) Waldhaus*****

7514 Sils-Maria

Telefon 081 838 51 00 www.waldhaus-sils.ch

Gastgeber: Patrick und Claudio Dietrich DZ/F ab 400 Fr.

Eine Reise in die Vergangenheit. Das Waldhaus ist unvergleichlich.

24 (24) Walther****(S)

7504 Pontresina

Telefon 081 839 36 36 www.hotelwalther.ch

Gastgeber: Anne-Rose und Thomas Walther DZ/F ab 320 Fr.

Eines der schönsten und erfolgreichsten Ferienhotels überhaupt.

25 (23) Mont Cervin Palace*****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 88 88

www.montcervinpalace.ch

Gastgeber: Raphael Biner DZ/F ab 445 Fr.

Das Zermatter Monument steht vor einer grossen Zukunft.

oben nach unten:

43 100 BESTE HOTELS DIE 25 BESTEN FERIENHOTELS
Castello del Sole. Von Badrutt’s Palace, Kulm, Suvretta House.

Wellnesshotel Pirmin Zurbriggen.

Die 25 besten Nice-Price-Ferienhotels

1 (Vorjahr: 1) Vitznauerhof****(S)

6354 Vitznau Telefon 041 399 77 77

www.vitznauerhof.ch

Gastgeber: Raphael Herzog DZ/F ab 270 Fr.

Traumhaftes Ferienparadies am See. Ein Hotel zum Träumen.

2 (2) Pirmin Zurbriggen****(S)

3905 Saas Almagell Telefon 027 957 23 01

www.wellnesshotel-zurbriggen.ch, www.loftsuite.ch

Gastgeber: Esther und Fabian Zurbriggen DZ/F ab 260 Fr.

Die Zurbriggens sind Hoteliers des Jahres. Lohn für grosse Arbeit.

3 (3) Arthotel Riposo****

6612 Ascona Telefon 091 791 31 64 www.hotelriposo.ch

Gastgeber: Familie Studer DZ/F ab 180 Fr.

Nirgends ist Ascona schöner als im Hotel des Jahres 2023.

4 (4) Spitzhorn***(S)

3792 Saanen-Gstaad Telefon 033 748 41 41 www.spitzhorn.ch

Gastgeber: Ilse und Michel Wichman DZ/F ab 180 Fr.

Eines der erfolgreichsten und besten Hotels im Land.

5 (5) Bergwelt Grindelwald****(S) 3818 Grindelwald Telefon 033 854 85 85 www.bergwelt-grindelwald.com

Gastgeberin: Tanja Münker DZ/F ab 349 Fr.

Innovatives Resort für unternehmungslustige Gäste.

6 (6) Parkhotel Margna****(S)

7515 Sils-Baselgia

Telefon 081 838 47 47

www.margna.ch

Gastgeber: Luzi und Simona Seiler

DZ/F ab 320 Fr.

Aufwändig renoviertes Patrizierhaus mit spannender Geschichte.

7 (neu) Maistra 160****(S)

7504 Pontresina

Telefon 081 842 61 60

www.maistra160.ch

Gastgeber: Irene und Martin Müller DZ/F ab 340 Fr.

Wegweisendes Projekt für die Bedürfnisse einer neuen Generation.

8 (7) Waldhotel Doldenhorn****(S)

3718 Kandersteg

Telefon 033 675 81 81

www.doldenhorn-ruedihus.ch

Gastgeber: René, Anne und Patric Maeder

DZ/F ab 270 Fr.

Seit vielen Jahren eines des besten Vier-Sterne-Häuser im Land.

9 (8) Chesa Randolina***(S)

7515 Sils Baselgia

Telefon 081 838 54 54

www.randolina.ch

Gastgeber: Tanija und Tomas Courtin DZ/F ab 240 Fr.

Atemberaubend charmantes Haus mit Prachtslage am Silsersee.

10 (9) Backstage Hotel Vernissage****

3920 Zermatt

Telefon 027 966 69 70

www.backstagehotel.ch

Gastgeber: Heinz Julen; Daniel Droz DZ/F ab 250 Fr.

Meisterwerk des einheimischen Stararchitekten Heinz Julen.

11 (10) Hotel Ascovilla****

6612 Ascona

Telefon 091 785 41 41

www.ascovilla.ch

Gastgeberin: Margot Faucherre DZ/F ab 240 Fr. Für unvergessliche Ferien an Toplage zwischen See und Piazza.

12 (11) MAISON HORNBERG****

3777 Saanenmöser-Gstaad

Telefon 033 748 66 88

www.hotel-hornberg.ch

Gastgeber: Brigitte und Christian Hoefliger DZ/F ab 340 Fr.

Grosse Investitionen machen das Chalet noch attraktiver.

13 (12) Romantik Hotel Castello Seeschloss****

6612 Ascona Telefon 091 791 01 61

www.castello-seeschloss.ch

Gastgeber: Daniel Heiserer DZ/F ab 250 Fr.

Romantisches Schlösschen am Ende der autofreien Piazza.

14 (16) Radisson Blu Hotel Reussen****(S) 6490 Andermatt

Telefon 041 888 11 11

www.radissonblu.com/de/hotel-andermatt

Gastgeber: Andreas Meier DZ/F ab 252 Fr.

Das kleine Chedi wirkt von Jahr zu Jahr noch überzeugender.

15 (14) Valsana Hotel & Appartements****(S)

7050 Arosa

Telefon 081 378 63 63

www.valsana.ch

Gastgeber: Philipp Estermann DZ/F ab 274 Fr.

Architektonisches Kunstwerk unter kompetenter neuer Führung.

44 100 BESTE HOTELS DIE 25 BESTEN NICE-PRICE-FERIENHOTELS

16 (15) Le Mirabeau Hotel & Spa****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 26 60 www.hotel-mirabeau.ch

Gastgeber: Francis und Marie Reichenbach-Julen

DZ/F ab 210 Fr.

Grosse Investitionen. Die dritte Generation geht aufs Ganze.

17 (29) Cresta Palace****S 7505 Celerina

Telefon 081 836 56 56 www.crestapalace.ch

Gastgeber: Annika Sosnizka-Tauss und Markus Tauss

DZ/F ab 280 Fr.

Grosse Freude: Das renovierte Palace ist wieder top.

18 (17) Unique Hotel Post****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 967 19 31 www.hotelpost.ch

Gastgeber: Martin und Daniela Perren

DZ/F ab 249 Fr.

Nach wie vor die Topadresse für kosmopolitische Gäste.

19 (25) Schweizerhof****(S) 7018 Flims-Waldhaus

Telefon 081 928 10 10 www.schweizerhof-flims.ch

Gastgeber: Sandra und Christoph Schmidt

DZ/F ab 235 Fr.

Für Bergferien der Superlative. Einer der ganz grossen Aufsteiger.

20 (20) Boutique Hotel Glacier****(S) 3818 Grindelwald

Telefon 033 853 10 04

www.hotel-glacier.ch

Gastgeber: Justine und Jan Pyott

DZ/F ab 275 Fr.

Privat geführte Hotelperle mit spannender Geschichte.

Vitznauerhof.

21 (13) Nira Alpina****(S)

7513 Silvaplana-Surlej

Telefon 081 838 69 69

www.niraalpina.com

Gastgeber: Claudia Pronk

DZ/F ab 275 Fr.

Ein sicherer Wert an Toplage bei der Corvatschbahn.

22 (18) The Hide Hotel Flims****

7017 Flims

Telefon 081 911 15 11

www.thehidehotelflims.ch

Gastgeber: Daniel Mani, Hannes Ingold

DZ/F ab 240 Fr.

Raffinierter Mix zwischen Urbanität und alpinem Lifestyle.

23 (19) Chalet Hotel Schönegg****(S)

3920 Zermatt

Telefon 027 966 34 34

www.schonegg.ch

Gastgeber: Anna und Sebastian Métry

DZ/F ab 250 Fr.

Hier zeigt sich Zermatt von seiner schönsten Seite.

24 (23) Huus Gstaad****(S)

3792 Saanen-Gstaad

Telefon 033 748 04 04

www.huusgstaad.ch

Gastgeberin:Mirka Czybik

DZ/F ab 250 Fr.

Das innovative Huus überzeugt heute in allen Bereichen.

25 (24) Boutique-Hotel Alpenrose****

3778 Schönried

Telefon 033 748 91 91

www.hotelalpenrose.ch

Gastgeber: Michel, Carole und Yasmin von Siebenthal

DZ/F ab 235 Fr.

Wenn es dieses Chalet nicht gäbe, müsste man es erfinden.

Von oben nach unten: Art Hotel Riposo, Spitzhorn, Bergwelt Grindelwald.

45 100 BESTE HOTELS DIE 25 BESTEN NICE-PRICE-FERIENHOTELS

Bürgenstock Hotel & Alpine Spa.

Die 20 besten Wellnesshotels

1 (Vorjahr: 1) Grand Resort Bad

Ragaz*****(S)

7310 Bad Ragaz

Telefon 081 303 30 30 www.resortragaz.ch

Gastgeber: Marco R. Zanolari (bis Ende Juli 2023)

Juniorsuiten ab 500 Fr. Wunderbares Luxusresort. Das Mass aller Dinge.

2 (2) Bürgenstock Hotel & Alpine

Spa*****(S)

6363 Obbürgen

Telefon 041 612 60 00 www.buergenstock.ch

Gastgeber: Chris Franzen

DZ/F ab 1400 Fr.

Das Topresort hat endlich auch einen Direktor gefunden.

3 (3) Tschuggen*****(S)

7050 Arosa

Telefon 081 378 99 99 www.tschuggen.ch

Gastgeber: Silvana und Ingo Schlösser

DZ/F ab 240 Fr.

Wellness vom Feinsten, eigene Bergbahn, starkes Team.

4 (4) Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa*****(S) 3800 Interlaken

Telefon 033 828 28 28 www.victoria-jungfrau.ch

Gastgeber: Peter Kämpfer (ab Juni Nico Braunwalder)

DZ/F ab 440 Fr.

Dank Peter Kämpfer wieder ein Hotel von Weltklasseformat.

5 (5) Lenkerhof Gourmet Spa

Resort*****(S)

3775 Lenk

Telefon 033 736 36 36

www.lenkerhof.ch

Gastgeber: Jan Stiller, Heike Schmidt

DZ/F ab 330 Fr.

Konstanz auf höchstem Niveau in jeder Hinsicht.

6 (6) Parkhotel Delta Wellbeing

Resort****S

6612 Ascona

Telefon 091 785 77 85

www.parkhoteldelta.ch

DZ/F ab 350 Fr.

Gastgeber: Alfredo Coccia

Das Traumresort ist noch schöner und besser geworden.

7 (7) Chasa Montana Hotel & Spa*****(S)

7563 Samnaun

Telefon 081 861 90 00

www.hotelchasamontana.ch

Gastgeber: Carina und Daniel Eisner

DZ/F ab 500 Fr.

Nach der Totalrenovation ein Haus zum Verlieben.

8 (10) Grand Hotel des Bains

Kempinski*****(S)

7500 St. Moritz

Telefon 081 838 38 38

www.kempinski-stmoritz.com

Gastgeber: Konstantin Zeuke

DZ/F ab 390 Fr.

Fast 20 Millionen Franken wurden grossartig investiert.

9 (9) Le Mirador Resort & Spa*****(S)

1801 Le Mont-Pèlerin

Telefon 021 925 11 11

www.mirador.ch

Gastgeber: Eric Favre

DZ/F ab 360 Fr.

Neuer Anlauf mit einem neuen (alten) Direktor.

10 (neu) Villa Honegg*****(S)

6373 Ennetbürgen

Telefon 041 618 32 00 www.villa-honegg.ch

Gastgeber: Marcel Hinderer

DZ/F ab 900 Fr.

Exklusivität an Traumlage zu entsprechenden Preisen.

11 (9) Hotel Hof Weissbad****(S)

9057 Weissbad bei Appenzell

Telefon 071 798 80 80 www.hofweissbad.ch

Gastgeber: Susanne und Elias Leu

DZ/HP ab 460 Fr.

Die neue Führung übernimmt ein schweres Erbe.

12 (15) Deltapark Vitalresort****(S)

3645 Thun

Telefon 033 334 30 30 www.deltapark.ch

Gastgeber: Kevin Furrer

DZ/F ab 345 Fr.

Das Resort an Toplage startet zur Aufholjagd.

46 100 BESTE HOTELS DIE 20 BESTEN WELLNESSHOTELS

13 (8) Golf Resort Lipperswil****(S) 8564 Lipperswil

Telefon 052 208 08 08 www.golfpanorama.ch

Gastgeber: Alexandre Spatz

DZ/F ab 290 Fr.

Wellness, Golf und Kulinarik: ein bewährtes Erfolgsrezept.

14 (12) Bellevue Parkhotel & Spa****(S)

3715 Adelboden

Telefon 033 673 80 00 www.parkhotel-bellevue.ch

Gastgeberin: Franziska Richard

DZ/F ab 240 Fr.

Erste Adresse für Geniesser. Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

15 (13) Belvédère****(S)

7550 Scuol

Telefon 081 861 06 06 www.belvedere-scuol.ch

Gastgeber: Julia und Kurt Baumgartner, Volker Schönherr

DZ/F ab 250 Fr. Eines der besten und innovativsten Hotels im Engadin.

16 (14) Ermitage Wellness- & SpaHotel*****

3778 Schönried-Gstaad

Telefon 033 748 04 30 www.ermitage.ch

Gastgeber: Romuald Bour

DZ/F ab 490 Fr.

Gut geführtes Haus mit treuer Stammkundschaft.

17 (16) Walliserhof Grand-Hotel & Spa*****

3906 Saas-Fee

Telefon 027 958 19 00

www.walliserhof-saasfee.ch

Gastgeber: Klaus Habegger

DZ/F ab 350 Fr.

Feines Erlebnishotel mitten im autofreien Dorf.

18 (17) Hotel Eden Spiez****S

3700 Spiez

Telefon 033 655 99 00

www.eden-spiez.ch

Gastgeber: Patrick Jäger

DZ/F ab 270 Fr.

Allein schon die Lage hat Paradiesisches an sich.

19 (neu) The Cambrian****(S)

3715 Adelboden

Telefon 033 673 83 83

www.thecambrianadelboden.com

Gastgeber: Lorenz Maurer

DZ/F ab 400 Fr.

Grossartige Rückzugsoase in fantastischer Naturlandschaft

20 (20) Bergspa Hotel La Val****(S)

7165 Brigels

Telefon 081 929 26 26 www.laval.ch

Gastgeber: Reto Engler

DZ/F ab 220 Fr.

Eines der schönsten Hideaways im Kanton. Ausgezeichnete Küche.

Von oben nach unten: Tschuggen, Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa, Lenkerhof Gourmet Spa Resort.

47
Grand Resort Bad Ragaz.
100 BESTE HOTELS DIE 20 BESTEN WELLNESSHOTELS

Die 20 besten Stadthotels

1 (Vorjahr: 1) The Dolder

Grand*****(S)

8032 Zürich

Telefon 044 456 60 00 www.thedoldergrand.com

Gastgeber: Markus Granelli DZ ab 740 Fr.

Ein City Resort, das einem immer wieder den Atem raubt.

2 (2) Baur au Lac*****(S)

8022 Zürich

Telefon 044 220 50 20 www.bauraulac.ch

Gastgeber: Christian von Rechenberg

DZ/F ab 900 Fr.

Ein Weltklassehotel, das begeistert wie nie zuvor.

3 (4) Grand Hotel

Les Trois Rois*****(S)

4001 Basel

Telefon 061 260 50 50 www.lestroisrois.com

Gastgeber: Philippe D. Clarinval (bis Herbst 2024)

DZ/F ab 785 Fr. Feiner Palast am Rhein mit spannenden Ausbauplänen.

4 (5) Widder*****(S) 8001 Zürich

Telefon 044 224 25 26 www.widderhotel.com

Gastgeber: Daniel Weist

DZ/F ab 500 Fr. Romantik in der Altstadt. Anders als die andern.

5 (3) Bau-Rivage Palace*****(S)

1006 Lausanne-Ouchy

Telefon 021 613 33 33 www. brp.ch

Gastgeber: Benjamin Chemoul DZ/F ab 500 Fr. Palast am See mit unübertrefflicher Hardware.

6 (6) Four Seasons Hotel

Des Bergues*****(S)

1201 Genf

Telefon 022 908 70 00 www.fourseasons.com/geneva

Gastgeber: Martin Rhomberg

DZ/F ab 960 Fr.

Schweizer Leuchtturm der Four-Seasons-Familie.

7 (11) Mandarin Oriental

Palace*****(S)

6002 Luzern

Telefon 041 588 18 88

www.mandarinoriental.com/luzern

Gastgeber: Christian Wildhaber

DZ/F ab 620 Fr.

Die Hardware ist ein Traum. Die Software ist es auch.

8 (10) Park Hyatt*****(S)

8002 Zürich

Telefon: 043 883 12 34

www.zurich.park.hyatt.com

Gastgeber: Michel Wittwer

DZ ab 620 Fr.

Grosse Klasse. Rollt das Feld von hinten auf.

9 (7) Fairmont Le Montreux

Palace*****(S)

1820 Montreux

Telefon 021 962 12 12 www.fairmont.com/montreux

Gastgeber: Michael Smithuis

DZ/F ab 445 Fr.

Ein Luxushaus, von dem man nie enttäuscht wird.

10 (8) Mandarin Oriental

Geneva*****(S)

1201 Genf

Telefon 022 909 00 00

www.mandarinoriental.com/geneva

Gastgeber: Davis Collas

DZ /F ab 600 Fr.

Nach wie vor ein Prunkstück in der Mandarin-Familie.

11 (9) Hotel Beau-Rivage*****(S)

1211 Genf

Telefon 022 716 66 66 www.beau-rivage.ch

Gastgeber: Robert P. Herr

DZ/F ab 510 Fr. Charmantes Hotelmonument mit grosser Geschichte.

12 (12) The Woodward*****S

1201 Genf

Telefon 022 901 37 00

www.oetkercollection.com/hotels/ the-woodward

Gastgeber: Alessio Minetto Juniorsuiten ab 1250 Fr. Genfs jüngstes Luxushotel etabliert sich immer besser.

48 100 BESTE HOTELS DIE 20 BESTEN STADTHOTELS
Baur au Lac.

13 (13) Schweizerhof Bern & Spa*****(S) 3001 Bern

Telefon 031 326 80 80 www.schweizerhofbern.com

Gastgeber: Maximilian von Reden DZ/F ab 360 Fr.

Hat die Berner Tophotellerie mächtig aufgemischt.

14 (18) La Réserve Geneve Hôtel, Spa and Villa 1293 Genf-Bellevue

Telefon 022 959 59 59 www.lareserve.ch

Gastgeber: Didier Bru DZ/F ab 850 Fr. Endlich spielt das Spitzenhaus seine Stärken richtig aus.

15 (16) La Réserve Eden au Lac Zurich***** 8008 Zürich

Telefon 044 266 25 25 www.lareserve-zurich.com

Gastgeber: Thomas Maechler

DZ/F ab 800 Fr. In jeder Hinsicht vorbildlich. Ein sicherer Wert in der Stadt.

16 (neu) Mandarin Oriental Savoy*****S 8001 Zürich

Telefon 044 215 25 25 www.mandarinoriental.com/de/ zurich/savoy

Gastgeber: Dominik G. Reiner

DZ/F ab CHF 800.–Grossartige Architektur. Noch ist nicht alles eingespielt.

17 (17) Lausanne Palace*****(S)

1002 Lausanne

Telefon 021 331 31 31

www. lausanne-palace.com

Gastgeberin: Isabelle von Burg

DZ/F ab 340 Fr.

Nach wie vor Kontinuität auf ganz hohem Niveau.

18 (15) The Hotel

6002 Luzern

Telefon 041 226 86 86 www.the-hotel.ch

Gastgeber: Urs Karli

DZ/F ab 295 Fr.

Design, Charme, Gastfreundschaft. Unverschuldet leicht zurückgefallen.

19 (14) Alex Lake Zürich*****

8800 Thalwil-Zürich

Telefon 044 552 99 99

www.campbellgrayhotels.com/ alex-lake-zurich/

Gastgeberin: Madeleine Löhner

DZ/F ab 430 Fr.

Tolle Lage, tolle Hardware – und viel Luft nach oben.

20 (20) Royal Savoy Hôtel & Spa*****

1006 Lausanne

Telefon 021 614 88 88

www.royalsavoylausanne.com

Gastgeber: Alain Kropf

DZ/F ab 355 Fr.

Sympathisch, gut geführt, Toplage im prächtigen Park.

Von oben nach unten: Grand Hotel

Les Trois Rois, Widder, Beau-Rivage Palace.

49 100 BESTE HOTELS DIE 20 BESTEN STADTHOTELS
The Dolder Grand.

Die 10 besten Familienhotels

1 (Vorjahr: 1) Albergo Losone*****

6616 Losone

Telefon 091 785 70 00 www.albergolosone.ch

Gastgeber: Diego Glaus

Familienz./F ab 380 Fr. Kein Hotel ist so einzigartig wie das liebenswerte Albergo.

2 (2) Märchenhotel Braunwald**** 8784 Braunwald

Telefon 055 653 71 71 www.maerchenhotel.ch

Gastgeber: Patric und Nadja Vogel

Familienz./HP ab 480 Fr. Ein Märchenhotel für märchenhafte Familienferien.

3 (3) Schweizerhof****(S)

7078 Lenzerheide

Telefon 081 385 25 25 www.schweizerhof-lenzerheide.ch

Gastgeber: Claudia und Andreas Züllig-Landolt; Christian Zinn

Familienz./F ab 470 Fr. Was hier geboten wird, ist schon fast unglaublich.

4 (4) Valbella Resort****(S) 7077 Valbella

Telefon 081 384 36 36 www.valbellaresort.ch

Gastgeber: Ramona und Thomas Vogt

Familienzimmer ab 490 Fr. Schön renoviertes Resort für drei Generationen.

5 (5) Frutt Mountain Resort****(S)

6668 Melchsee-Frutt

Telefon 041 669 79 79 www.frutt-familylodge.ch

Gastgeber: Andreas Magnus, Aleksandra Dajic

Familienz. ab 290 Fr.

Topadresse für Familienferien in traumhafter Natur.

6 (6) La Ginabelle****S

3920 Zermatt

Telefon 027 966 50 00 www.la.ginabelle.ch

Gastgeber: Familie AbgottsponSchell

Familienz./F ab 410 Fr. Erstklassige Infrastruktur. Hier stimmt einfach alles.

7 (7) rocksresort (Swiss Lodge)

7032 Laax

Telefon 081 927 97 97

www.rockresort.com

Gastgeber: Christoph Schmidt

Vier-Bett-Appartements ab 1190 Fr./ Woche

Resort mit sagenhaften Angeboten an Sport und Unterhaltung.

8 (8) Privà Alpine Lodge (Swiss Lodge)

7078 Lenzerheide

Telefon 081 382 06 06

www.privalodge.ch

Gastgeberin: Corina Renggli

DZ (2 Schlafzimmer) ab 250 Fr. Cooles Feriendorf mit der Aura der Einzigartigkeit.

9 (neu) Stoos Lodge (Swiss Lodge)

6433 Stoos

Telefon 041 817 99 99

www.stoos-lodge.ch

Gastgeber: Dominik Lichtenhan

Familienzimmer/F ab 300 Fr. Ein leuchtender neuer Stern für grossartige Familienferien.

10 (9) Saratz****(S)

7504 Pontresina

Telefon 081 839 40 00

www.saratz.ch

Gastgeber: Ulf Naumann

Familienz./F ab 485 Fr. Dauerbrenner mit tollem Park und neuer Führung.

Albergo Losone.

50 100 BESTE HOTELS DIE 10 BESTEN FAMILIENHOTELS

So wurde bewertet

Karl Wild ist seit 28 Jahren Verfasser des Schweizer Hotelratings. Wild ist Publizist, Buchautor, Hotel- und Restauranttester sowie Co-Chefredaktor des «Hotelier». Er und sein Team, Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisende, haben alle klassierten Hotels besucht. Um die Chancengleichheit zu wahren, werden nur Hotels mit mindestens zwölf Zimmern und eigenem Restaurant berücksichtigt. Die Bewertungskriterien:

Wertung der massgeblichen Hotel- und Restaurantführer

Qualitätskontrollen führender Hotelvereinigungen

· Investitionstätigkeit

Gastfreundschaft

Charisma und Innovationsfreude des Hoteliers

Charakter und Originalität des Hauses

Lage, Freizeitangebot

Preis-Leistungs-Verhältnis

Kategorienspezifische Angebote

Gästebewertungen

Subjektiver Gesamteindruck der Tester

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Schweizerhof. Märchenhotel Braunwald. Frutt Mountain Resort. Valbella Resort.
100 BESTE HOTELS DIE 10 BESTEN FAMILIENHOTELS

Innovation hoch drei – Swiss Hospitality Investment Club:

Am 5. und 6. September öffnet der begehrte Swiss Hospitality Investment Club zum dritten Mal seine Pforten. Inspiration meets innovation – das ist die Ambition. Der Swiss Hospitality Investment Club liefert exklusive Insights und schafft als innovative Branchendrehscheibe Raum für Vernetzung auf höchstem Niveau. Das Fachmagazin Hotelier ist als Medien-Partner des exklusiven Treffens im «Samigo» in Zürich wieder mit von der Partie.

Der Gamechanger-Event Swiss Hospitality Investment Club – mit hochkarätiger Besetzung – bringt nicht nur in gewohnt disruptiver Manier neue Ansätze und Ideen aufs Tableau, sondern punktet 2024 auch mit einer neuen Location. In prominenter Lage direkt am Zürichsee gelegen, schafft der hippe Szenehotspot Samigo eine Atmosphäre, die garantiert die smartesten Ideen hervorbringt. Um ein exklusives Event dieser Art mit einzigartigem Informationscharakter auf die Beine zu stellen, braucht es geballtes Planungs- und Content-Know-how. Unsere Partner und Sponsoren tragen mit starken Inhalten zu einem Programm bei, das keinen Stein auf dem anderen lässt.

Tune in for innovation

Wie bleibt man in einer sich immer schneller drehenden Welt am Puls der Zeit? Indem man Bewährtes anders betrachtet, die Perspektive wechselt und sich immer wieder aufs Neue inspirieren lässt. Die vergangenen Jahre haben uns vor allem eines gezeigt: Innovation, Flexibilität und Mut sind nicht nur ständige

Begleiter in der Hospitality-Branche, sondern sorgen für einen veritablen Zukunfts-Boost. Der Swiss Hospitality Investment Club liefert genau die Inhalte, die auf vielfältige Art und Weise fordern und fördern. Mit einem renommierten Think-Tank aus über 20 nationalen und internationalen Speakern als Wegweiser, die gemeinsam mit uns in Richtung Zukunft unterwegs sind.

Inhaltlich reicht die Palette von Finanz- und Innovationstrends über Leadership- und Generationsthemen bis hin zu aktuellen Ökonomie- und Nachhaltigkeitsentwicklungen. Selbstverständlich denken wir weit über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus, ohne die DACH-Region sowie die Schweizer Hotellerieund Immobilienlandschaft aus dem Blick zu verlieren.

Besonders rasant wird es beim Battle of Brands. Da messen sich in dynamischer Elevator-Pitch-Manier die besten Konzepte und zeigen, wie man in wenigen Minuten mit einzigartigen Ideen begeistert. Apropos begeistern: Zu den spannenden Live-Talks, interaktiven Diskussionen und bereichernden Vorträgen

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Die Köpfe hinter dem Event des Swiss Hospitality Investment Club: Ion Eglin, Tanja Millner, Daniel Schneider (v.l.n.r.).

Der zweite Tag beginnt im See. Am ersten finden zahlreiche hochkarätige Talks statt.

er wartet die Teilnehmenden auch ein exzellentes Rahmenprogramm. So ergibt sich ein Paket aus hochkarätigem Wissenstransfer, Insights zu globalen Megatrends und zum zauberhaften Zürichsee-Ambiente – die bewährte Plattform für Swiss Networking. Und am nächsten Morgen ist die Schwimmrunde im See inklusive, Ehrensache.

Think ahead & join the club

Nationale und internationale Expertinnen und Experten bereichern als Speaker den Event. Mit ihren brandaktuellen Inhalten und Next-Practice-Beispielen geben sie Orientierung in einer Branche, die sich ständig neu definiert. Auch dieses Jahr freuen wir uns auf ein Feuerwerk an Expertise – mehr zu unserem Vordenker-Think-Tank wollen wir noch nicht verraten.

Was wir gerne schon jetzt ausplaudern, ist die hochkarätige Besetzung unseres Advisory Boards: Das Who-is-Who der Hospitality-Branche wird da sein. Darunter beispielsweise Daniel Schneider (Founder & Senior Partner, Monoplan), Ion Eglin (Partner & President of the Board of Directors, Bratschi AG), Jan Hen-

drik Lukowski (Head Development Services, Leiter des Hospitality Clusters Drees & Sommer Schweiz AG), Benjamin Oeckl (Managing Director & Co-founder BelForm), Andrea Jörger (Managing Partner MRICS, Horwarth HTL), Alessia Breda (Joint Lead, Hotels & Operational Real Estate Switzerland, CBRE), Thiemo Willms (Vice President Development DACH, Accor) und Michael Thomann (Owner & Management Director Thomann Hospitality Management AG). mm/phg

The future is now – jetzt Tickets bestellen

Wer sich schon jetzt sein Ticket für die Hospitality-Zukunft sichern möchte, sollte sich den Swiss Hospitality Investment Club am 5. & 6. September nicht entgehen lassen. Die Reise startet jetzt. Zum Ticket gibt es dieses Jahr ein Hotelière-Special, inklusive 50 Prozent Rabatt auf das Jahresabo für das Fach magazin Hotelier. Damit auch die kommende Gene ration für die Hospitality der Zukunft gerüstet ist, er halten Students & Young Professionals besonders attraktive Konditionen für das Branchenevent der Extraklasse. Jetzt Tickets sichern unter: https://hospitalityinvestmentclub.ch/tickets

53 SWISS HOSPITALITY INVESTMENT CLUB MEDIENPARTNER FACHMAGAZIN HOTELIER

Ein heimlicher Riese aus Berlin

hat die Schweiz entdeckt

Ob das Grandhotel Belvedere in Davos, die sechs Schweizer Mövenpick Hotels oder das Vienna House by Wyndham in Schaffhausen: Alle diese Herbergen werden von der HR Group betrieben. Wer steckt hinter der White-Label-Hotelgruppe, die europaweit auf Expansionskurs ist?

Christoph Ammann

Für Heinz Krähenbühl hält die Hotellerie auch nach einem langen, erfolgreichen Berufsleben immer noch Herausforderungen bereit. Der 62-jährige Zürcher ist General Manager des Mövenpick Hotels in Regensdorf, gleichzeitig führt er auch das Vienna House by Wyndham in Schaffhausen. Somit trägt Krähenbühl zwei (Marken-)Hüte und muss gleichzeitig mit fünf gewichtigen Playern kutschieren: mit den beiden Eigentümern der Immobilien, mit Accor, dem Franchisegeber der Marke Mövenpick, und mit dem US-Giganten Wyndham, der die Marke Vienna House gekauft hat. Und schliesslich ist da die HR Group, die sowohl

das Mövenpick Regensdorf als auch das Vienna House by Wyndham Schaffhausen als Pächterin betreibt.

«Von der Budgetierung über Personalrekrutierung bis zu Sales und Marketing», sagt Heinz Krähenbühl, «alles läuft über die HRG.» Er hatte lange für Mövenpick im Mittleren Osten und sieben Jahre als General Manager im Crowne Plaza in Zürich gearbeitet. Er stiess im Oktober 2021 zur HRG und übernahm die Führung in den Hotels in Regensdorf und Schaffhausen. Das Vienna House by Wyndham gilt als grösstes Hotel in der Munotstadt –dank 130 Zimmern und Suiten, interessanten Meetingfacilities und dem auf ein

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Grandhotel Belvedere in Davos

Die Vorteile der Juniorsuite gelten selbstverständlich auch in White-Label-Hotels.

Sharingkonzept getrimmten Restaurant Bull & Bonito. Die Geschäfte laufen gut. Man werde, prophezeit Krähenbühl, im laufenden Jahr wohl auf eine durchschnittliche Auslastung von 70 Prozent kommen: «Wer eine grössere Veranstaltung in Schaffhausen organisiert und genügend Zimmer braucht, kommt kaum um uns herum.» Der General Manager und seine 23 Vollzeit-Mitarbeitenden in Schaffhausen stehen bei Swiss Proco, der Schweizer Tochterfirma der HRG, im Sold.

Neun Hotels mit total 1885 Zimmern und Suiten

Der heimliche Riese aus Berlin betreibt in der Schweiz neben dem Vienna House by

Wyndham auch alle Mövenpick Hotels, nämlich Basel, Egerkingen, Genf, Lausanne, Regensdorf und Zürich Airport. Weiter im Schweizer Portfolio: das Hotel Seepark in Thun und ab 1. Juli das Grandhotel Belvedere in Davos. Mit neun Hotels, 1885 Zimmern und Suiten ist die HRG zu einer Macht in der kleinteiligen Schweizer Hotelbranche gereift. Und 2026 kommt mit dem «Radisson Red» in Winterthur ein zehntes Haus dazu.

Was steckt hinter dieser HRG?

Die Buchstaben R und H stehen für Ruslan Husry, den Gründer und Besitzer der Hotelgruppe. Er ist Weltbürger und seit Jahren in Berlin ansässig, aber unterwegs auf

dem ganzen Globus. Husry war Berater und Immobilienentwickler, bevor er 2008 mit einer eigenen Hotelgruppe einen Senkrechtstart hinlegte. «Ich sah in der Hotellerie grosse Chancen, griff zu und übernahm in Leipzig mein erstes Hotel», so Husry, «es gehört immer noch zum Portfolio.»

Mittlerweile vereinigt Husry in der HRG knapp 200 Hotels von Castrop-Rauxel bis Krakau, von Amsterdam bis Bratislava. Der HRG-Boss, sagen Leute, die oft mit ihm zu tun haben, sei ein Charismatiker, der seine Umgebung begeistern könne, aber auch ein Zahlenmensch und kühler Rechner, der grosse Chancen in der Digitalisierung sehe und das verdiente Geld

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Ruslan Husry Gründer und Besitzer der WhiteLabel-Hotelgruppe HRG.

Die RHG richtet ihr Interesse auf internationale Standorte, wie beispielsweise Genf.

konsequent in die Expansion stecke. Dem Unternehmer gehören zwar auch Immobilien, aber sein Kerngeschäft ist das Betreiben von Hotels. Als sogenannter WhiteLabel- oder Multibrand-Betreiber unzähliger Herbergen bleibt er in der Deckung. Die rund zwanzig Marken, mit denen Husry zusammenarbeitet, verleihen seinen Hotels ein Gesicht und einen Wiedererkennungswert beim Publikum. «Das ist ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell», bilanziert Husry.

Grosse Player setzen auf Franchisen Die grossen Player in der globalen Hospitality-Industrie betreiben selber immer weniger Hotels. Ohnehin verabschieden sie sich von kapitalbindenden Immobilien. Im Jargon heisst das «Asset-Light-Strategie». Geld verdienen sie vor allem mit einem Füllhorn an Marken, die über Franchisen an Betreiber wie die HRG abgegeben werden. Der Gigant Accor mit Marken wie Ibis, Sofitel, Mercure, Swissotel oder Mövenpick praktiziert dieses relativ risikolose Geschäftsmodell auf exemplarische Weise. HRG greift sich auch Brands von Marriott, Hilton, IHG (Holiday Inn), Radis-

son, Wyndham (Ramada, Vienna House) oder H-World International (Steigenberger, Intercity).

Im November 2022 kaufte Ruslan Husry dem thailändischen Besitzer die letzte Tranche der Vienna-House-Gruppe mit sechzig Standorten ab. Sie war von Rupert Simoner aufgebaut worden, der zuvor das Kempinski in St. Moritz gross gemacht hatte. Husry veräusserte die Marke Vienna House am selben Tag an das Hotelimperium Wyndham weiter, um Vienna House gleich wieder als Franchise für die sechzig Hotels zurückzuholen. Die Branche wertete die Aktion als cleveres Manöver. «Dank Wyndham profitieren wir in Schaffhausen von einem riesigen globalen Netzwerk», sagt General Manager Heinz Krähenbühl. «Wyndham bringt uns eindeutig mehr amerikanische Gäste.»

Die Marke muss zum Haus passen Reto Kocher leitet nicht nur das 2021 eröffnete Mövenpick Hotel in Basel, er ist auch Regional Manager Schweiz der HRG. In der Hotellerie, erklärt Kocher, sei es entscheidend, dass die Marke zum Haus

passe. Ob Mövenpick oder Wyndham/ Vienna House: Die Franchisegeber schreiben einen umfangreichen Standardkatalog vor – vom Frühstücksbuffet über das Duftkonzept bis zu Amenities im Bad. «Dafür profitieren wir von den Vertriebskanälen der Partner, ihren Kundenbindungsprogrammen und den weltweiten Verkaufsaktivitäten», sagt Kocher.

Wyndham hat mit dem Kauf der Marke Vienna House eine Lücke im Portfolio gefüllt. Die Amerikaner haben die Standards von Vienna House überarbeitet und implementieren sie nun in den Hotels. «Allzu viel ändert sich nicht», sagt Heinz Krähenbühl. Bei Wyndham legt man Wert auf zwangslose Umgangsformen und Duzis-Kultur im Team. «Ausserdem beschäftigen wir uns mit dem digitalen Check-inProzess», so Krähenbühl.

Derweil lässt Ruslan Husry sein Unternehmen weiter wachsen. Nachdem er in den letzten beiden Jahren Hotelgruppen wie Amedia, Vagabond Club oder Vienna House übernahm, sind nun die Hamburger Centro-Gruppe und weitere Portfolios

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dran. In der Schweiz sorgte zuletzt der Transfer des «Belvedere» in Davos für Aufsehen. «Auch dank des WEF ist Davos sehr attraktiv», sagt Husry. Die Schweiz lockt ihn, «weil sie ein guter Hafen für Investoren ist, grosse Sicherheit bietet und einen tollen Ruf als Touristenziel geniesst». Demgegenüber, räumt der HRG-Boss ein, stünden die hohen Betriebskosten und das sehr kompetitive Umfeld in der Hotelbranche. «Wenn sich in der Schweiz neue Möglichkeiten ergeben, greifen wir gerne zu», sagt Husry weiter. «Wir sind ja breit aufgestellt in den Unterkunftssegmenten Luxus, Business, Resorts und Budget.» Der Unternehmer denkt an bestehende Hotels: «Neuentwicklungen auf der grünen Wiese interessieren mich weniger.»

Bleibt die Frage, welches Markenschild Husry über den Eingang des «Belvedere» in Davos kleben lässt? Unter dem alten Regime war die Herberge ein Steigenberger, das einzige verbliebene in der Schweiz. Nun könnte es ein Hilton, Hyatt, Radisson, Marriott oder Sofitel werden.

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Vier Hotels sprechen zusammen – so entsteht ein Deutschkurs

Die Spiezer Hotels Belvédère, Eden, Seaside und Seegarten Marina haben sich für die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zusammengetan.

Gemeinsam bieten sie einen differenzierten Deutschkurs an, der vor allem Vorteile für die Mitarbeitenden hat.

Vom neuen, massgeschneiderten Deutschkurs, der auf die konkreten Bedürfnisse am Arbeitsplatz ausgerichtet ist, profitieren aktuell 21 Mitarbeitende. Die Kooperation der vier Hotels mit der Volkshochschule Spiez-Niedersimmental ermöglicht es, den Kurs auf vier verschiedenen Niveaus anzubieten. Damit können die unterschiedlichen Ausgangslagen sowie die Lernfortschritte der Mitarbeitenden gut berücksichtigt werden. «Unsere bisherigen Deutsch kurse konnten nur auf einem Niveau angeboten werden. Das hat nicht für alle Mitarbeitenden den gleichen Lernerfolg gebracht», sagt Patrick Jäger, Direktor des Hotel Eden Spiez. «Das neue Angebot in vier Niveaus deckt die tatsächlichen Bedürfnisse der Lernenden

deutlich besser ab. Zudem fördert es den Austausch unter den Mitarbeitenden der Spiezer Hotels. Uns als Arbeitgeber ist es so möglich, unterschiedliche Kurszeiten anzubieten und die Planung zu vereinfachen», erwähnt Jäger weitere Vorteile des gemeinsamen Projekts.

Der Bund und die Kantone fördern dieses Angebot durch die Initiative «Einfach besser! … am Arbeitsplatz». Die teilnehmenden Betriebe werden direkt mit Subventionen unterstützt, die einen beträchtlichen Teil der Kosten abdecken. Die praxisnahen Kursinhalte bringen zudem den Vorteil, dass das Gelernte im Arbeitsalltag angewendet werden kann, der Lernerfolg so grösser ist und die Motivation steigt. mm/phg

Deutschkurs mit Aussicht auf die Spiezer Bucht. Die Mitarbeitenden der Spiezer Hotels besuchen das Kursangebot in den Seminarräumen des Hotel Eden Spiez und Hotel Seaside.

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Architekturentwurf für das Zleep Hotels in Emmenbrücke.

Emmenbrücke bekommt viertes Zleep Hotel in der Schweiz

Die Marke Zleep Hotels kommt fast bis nach Luzern – nach Emmenbrücke. 2027 wollen die Säntis Home AG und H World International damit ein viertes Zleep-FranchiseHotel in der Schweiz eröffnen.

Das neue Hotel wird über 138 Zimmer sowie eine Lobby mit Frühstücksbereich und Bar verfügen und voraussichtlich Ende 2027 eröffnen. Es wird das vierte Zleep Hotel in der Schweiz sein, nach dem 2024 und 2025 bereits Zleep-Häuser in Lausanne-Chavannes, Zürich-Kloten und Bern-West eröffnet werden sollen. Das Hotel entsteht im neuen Quartier Luzern-Nord. Die Grundeigentümer haben sich entschieden, das Areal gemeinsam und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Emmen und der Planergemeinschaft Mirlo Urbano / Brühlmann Loetscher zu entwickeln.

«Die Verträge für ein weiteres Zleep Hotel in der Schweiz noch im ersten Halbjahr 2024 unterzeichnen zu dürfen, fühlt sich super an. Dieses Projekt in Luzern gemeinsam mit dem Eigentümer realisieren zu können, ist ein wahrgewordener Traum. Luzern ist für uns eine absolute Wunschdestination gewesen, um mit H World International ein Zleep Hotel zu realisieren», schwärmt Rico Zindel, Chief Execu-

tive Officer Säntis Home AG. Oliver Bonke, Chief Executive Officer H World International, sagt: «Wir freuen uns sehr darauf, mit dem Zleep Hotel Luzern-Emmenbrücke die Marke Zleep Hotels auf dem Schweizer Markt weiter zu etablieren und unsere Franchise-Pipeline mit unserem erfahrenen Partner Säntis Home AG weiterzuentwickeln.»

Die Marke Zleep Hotels verbindet gemäss eigener Darstellung und Ambition drei Markenwerte: Danish Design mit einer funktionellen, zeitlosen und stylischen Ästhetik; natürlichen Materialien und einer warmen Beleuchtung, die für eine gemütliche, entspannte Atmosphäre sorgt. Scandinavian Simplicity steht für skandinavisches Lebensgefühl und Leichtigkeit. In der Barception (Kombination aus Rezeption und Bar) checken die Gäste entspannt ein und können gleichzeitig ein Getränk geniessen. Quality where it matters fokussiert sich auf das Wesentliche, wie ein bequemes Bett und ein gutes Frühstück. mm/phg

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The Mansard in Gstaad | © Marion Fischer

Hotel, Moorforschung und Museum unter einem Dach

Das neue «Maison de la Torubière» im neuenburgischen Les Ponts-de-Martel setzt sich für den Schutz und die Erforschung von Moorlandschaften ein.

Zum Projekt gehört auch das Hotel du Cerf, das die Schweizerische Berghilfe mit einer halben Million Franken unterstützte.

Die zeitgemässe historische Ausstellung

Die Gegend rund um Les Ponts-de-Martel hat eine sumpfige Vergangenheit: Vor über 10 000 Jahren bildeten sich in der Region seltene Hochmoore. Torf, das sich hervorragend als Brennmaterial eignet, wurde seit dem 19. Jahrhundert und vor allem im Zweiten Weltkrieg im grossen Stil abgebaut. Die wenigen Moorgebiete in der Schweiz sind vom Bund geschützt – so auch das Torfmoor rund um Les Ponts-deMartel.

Die Stiftung «Musée de la Tourbière» gründete 2014 die Genossenschaft Hôtel du Cerf mit dem Ziel, mitten im Dorf das altehrwürdige Hotel du Cerf zu erwerben und dort ein Forschungs- und Kompetenzzentrum für Moorlandschaften inklusive Hotel- und Restaurationsangebot zu schaffen. Nach zehn Jahren intensiver Planung und Umsetzung feierte das Projekt «Maison de la Tourbière» vor kurzem seine Eröffnung.

Entstanden ist ein einzigartiges Projekt in der Schweiz: Im Museum wird die Geschichte der örtlichen Moorlandschaft aufzeigt. Zudem wird im Forschungszentrum der Entwicklung von Hochmooren nachgegangen. Ein 2,8 Kilometer langer Torflehrpfad und ein Hotel mit rund dreissig Betten sowie ein Restaurant ergänzen das Angebot. Die Schweizer Berghilfe unter-

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Das historische Hotel «Maison de la Torubière»

stützte das Projekt «Maison de la Tourbière» finanziell bei der Sanierung des Hotels und des Restaurants mit insgesamt 500 000 Franken. Die Gesamtkosten des Umbaus beliefen sich auf rund fünf Millionen. «Bei solchen Hotelprojekten sind meistens grosse Investitionen nötig. Diese stellen die Eigentümer aber oft vor fast unüberwindbare finanzielle Herausforderungen», sagt Jean-Maurice Rasper, ehrenamtlicher Experte bei der Schweizer Berghilfe. «Doch genau solche Angebote erzeugen eine langfristige, grosse Wertschöpfung und bringen wichtige touristische Impulse für die Region.» mm/phg

Forscher erschliessen Zukunft aus der historischen Moorlandschaft.

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Das Fairmont Le Montreux Palace ist enthüllt

Das «Fairmont» ist ein ikonisches Wahrzeichen der Belle Époque seit 1906. Nun ist eine erste Phase eines Renovierungsprojekts abgeschlossen. Sechzig Zimmer mit Blick auf den See und ein Teil der Fassade sind erneuert worden.

Die renovierten Zimmer und Suiten strahlen Ruhe und Komfort aus. Farblich geprägt sind sie von den sich ständig ändernden Nuancen des Sees. Creme- und Blautöne, ergänzt durch goldene Akzente und zarte Rosatöne, schaffen eine Atmosphäre von raffinierter Eleganz, die sich in den Möbeln,

Stoffen und Materialien widerspiegelt. In den renovierten Räumen kommen modernste Soundsysteme zum Einsatz, die Wände in Lautsprecher verwandeln.

Neben den optischen Aspekten wird bei der Renovierung auch die ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigt. Dazu gehören die Verbesserung der energieeffizienten Beleuchtung, die Installation intelligenter Jalousien zur effektiven Nutzung von Tageslicht, die Reduktion des Wasserverbrauchs durch den Einsatz von Perlatoren sowie die Eliminierung von Einwegplastik im Gästebereich.

In Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden wurde bei der Renovierung der Fassade die historische Bedeutung des Gebäudes sorgfältig bewahrt. So wurden die Balkongeländer mit viel Liebe zum Detail und unter Verwendung von Blattgold restauriert.

«Diese Renovierung verbindet auf harmonische Weise Tradition mit Innovation», sagt Kathrin Matthiesen, leitende Architektin. «Unser Ziel war es, die historische Schönheit des Gebäudes und die natürliche Umgebung zu bewahren und gleichzeitig modernen Komfort zu gewährleisten.» Bis im Frühjahr 2026 sollen in zwei weiteren Renovierungsphasen die restlichen Zimmer und verbliebene Hauptfassade umgestaltet werden. mm/phg

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Mit «Excellence» ausgezeichnetes

Hotel ABC Chur. Von links: Julia Geffers (Managing Director SQHI), Andrea und Jago Leyssens-Künzli, die das Hotel seit 2020 in zweiter Generation führen, Alessia Pellegrini (Account Managerin SQHI) sowie Gion Foppa (Foppa Finanz AG, Besitzer der Liegenschaft).

Hotel ABC in Chur erreicht «Excellence»

«Die Ausstattung ist neuwertig und lässt keine Wünsche offen.» Nichts weniger verlangt Swiss Quality Hotels, wenn ein Hotel in die Kategorie «Excellence» aufgenommen werden soll. «Dieses Ziel haben wir aufgrund der konstanten Investitionen in die Hard- und Software sowie der ausserordentlich guten Gästefeedbacks erreicht», sagt Gastgeber Jago Leyssens. Die konstanten Investitionen – Erweiterungen, Erneuerungen und

Facelifts – über mehr als zwei Jahrzehnte – haben sich gelohnt.

Gestartet ist das Haus mit 31 Zimmern. Heute werden 48 Hotelzimmer, eine Suite und zehn Studios im Boarding House angeboten (alle mit Schallschutzverglasung, Klimaanlage und neuen Nasszellen). 2011 kaufte Foppa Finanz AG die Immobilie und trieb seither die Erneuerung der «Hardware» konsequent voran. Denn sie bildet die Basis fürs konstant hohe Rating des

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Hotels ABC Chur durch die Gäste im Bereich von 95/100 Punkten. Vor kurzem konnte Julia Geffers, Managing Director Swiss Quality Hotels International, offiziell die Plakette an das Gastgeberpaar Andrea und Jago Leyssens-Künzli und an Gion Foppa, Foppa Finanz AG übergeben.

pd/phg

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Hier trifft modernes Design auf Bündner Bergdorf-Charme.

Sunstar Pontresina – das Factsheet zur Eröffnung

Im Juni 2024 eröffnet das Sunstar Hotel Pontresina. Die Sunstar-Gruppe hat das alte Hotel La Collina einer Kernsanierung unterzogen. Es wurde um einen Neubau mit Terrasse und eine Tiefgarage erweitert. Alles Wissenswerte – auch new style – als Factsheet.

Architektur: Die Entstehung des Sunstar Hotel Pontresina wurde durch die Architektin Seraina Poltera aus St. Moritz begleitet.

Innenarchitektur: Im Sunstar Hotel Pontresina trifft Londoner Design auf Bündner Bergdorf-Charme. Die stylische Oase mitten im urchigen Bergdorf Pontresina wird von DeSallesFlint geschaffen und durch internationales Design geprägt.

Management: Sunstar Hotels Management AG; Silvio Schoch ist der CEO Sunstar Swiss Hotel Collection

Hotel-Direktion: Eva Leitner und Noëmie Ruckstuhl sind das Gastgeberinnen-Duo.

Hotel-Konzept: Es ist erfrischend anders und bietet freiheitsliebenden Gästen grenzenlose Möglichkeiten in der Gestaltung des Aufenthaltes. Londoner Design trifft auf Bündner Bergdorf-Charme, Wohlfühlatmosphäre auf Abenteuerlust und Selbstreflexion auf Austausch. Schnell fühlt man sich wie zu Hause. Mit dem Unterschied, dass man die Vorteile eines Hotels geniesst, wenn man will. Das neue Konzept sorgt für eine neue Art von Ferien. Die Hotelgruppe glaubt an das Unkomplizierte und an ein Ferienhotel ohne Rezeption, ohne Bargeld und ohne klassisches Halbpensions-Restaurant.

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Im Sunstar Hotel Pontresina steht die individuelle und spontane Gestaltung der Ferien im Mittelpunkt.

Mountain Lounge: Hier, im Herzstück, spielt sich das Hotelleben der Gäste und Mitarbeitenden ab (Check-in, Beratung, Frühstück, Drink an der Bar, Sonne tanken auf der Terrasse, Lesen neben dem Cheminée).

Zimmer: Es stehen 46 Lofts und Doppelzimmer zur Verfügung, teilweise mit Kochnische. Zudem können die beiden Unterkunftstypen zu Appartements kombiniert werden. 17 Familienzimmer bis sechs Personen ergänzen das Angebot.

Kulinarik: Ein klassisches Restaurant mit Halbpensions-Angebot gibt es nicht. Das Konzept setzt auf Regionalität, Individualität und Flexibilität. Entweder können

sich die Gäste in der Mountain Lounge verwöhnen lassen oder sich aus einem Grab & Go Shop Köstlichkeiten aussuchen und diese im Loft geniessen. Morgens wartet ein verführerisches Buffet. Wer nicht in der Mountain Lounge gemeinsam mit anderen frühstücken will, kann sich einen Frühstückskorb zusammenstellen und diesen in den eigenen vier Hotelwänden geniessen. mm/phg

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Swisstainable – erfüllt das Label die Erwartungen?

Über 200 Nachhaltigkeitslabels existieren in der Tourismusbranche – ein unübersichtlicher Dschungel. Vor drei Jahren hat Schweiz Tourismus mit «Swisstainable» sein eigenes Label herausgebracht. Ein nötiger Schritt?

NVom Garten geniesst man eine herrliche Sicht auf den Niesen.

achhaltigkeit ist zu einem globalen Imperativ geworden. Ein bewusster Lebensstil ist das Gebot der Stunde. Das betrifft insbesondere auch den weltweiten Tourismus, der – je nach Rechnung – für etwa acht Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Die Tourismusbranche steht in der Verantwortung, ihren Teil für eine kohlendioxidneutrale Wirtschaft zu leisten. Dies betrifft nicht nur den Transportsektor, sondern auch die nachhaltige Unternehmensführung von Hotels, Veranstaltern und Co. Grundlage sind die «17 Ziele für nachhaltige Entwicklung», die die Vereinten Nationen für wirtschaft-

liche, soziale und ökologische Sektoren ausgegeben haben und die bis zum Jahr 2030 erfüllt werden sollten.

200 Nachhaltigkeitslabels

Um Verbrauchern eine Entscheidungshilfe beim Konsum von Waren, Dienstleistungen oder beim Transport zu geben, sind in den letzten Jahren verschiedene Labels zur Nachhaltigkeit wie Pilze aus dem Boden geschossen. Was gut gemeint war, hat sich mittlerweile zum undurchsichtigen Chaos entwickelt. Ähnlich wie bei den Zertifizierungen für Bio-Lebensmittel überblickt der Verbraucher die Bedeutung verschiedener Labels nicht mehr. Das trifft auch auf den Tourismus zu. Laut der Organisation Fairunterwegs gibt es allein im Tourismus 200 unterschiedliche Labels. Diese reichen von eigenen Zertifizierungen einzelner Hotelketten über nationale bis hin zu internationalen Labels. Um den Touristen in der Schweiz eine einheitliche Entscheidungsgrundlage für die Wahl nachhaltiger Unternehmen zu bieten, hat Schweiz Tourismus bekannterweise vor drei Jahren das Label Swisstainable ins Leben gerufen. Bei der pfiffigen Wortschöpfung aus «Swiss» und «Sustainable» handelt es sich allerdings nicht um eine eigene Zertifizierung, sondern um eine Zusammenfassung der bestehenden Bemühungen zur Nachhaltigkeit. «Das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable möchte dem Engagement des Tourismussektors Sichtbarkeit verleihen und die touristi-

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Das Hotel Eden Spiez hat die höchste Swisstainable-Stufe «leading» erreicht.

schen Leistungsträger in ihren Bestrebungen in Richtung einer umfassenden nachhaltigen Entwicklung des Schweizer Tourismus unterstützen. So werden bestehende Zertifizierungen, Initiativen und Programme integriert und anerkannt, sofern sie gewisse Standards erfüllen», so die offizielle Beschreibung. Das Engagement der jeweiligen Unternehmen, seien das Hotels, Restaurants, Museen und weitere, wird in drei Kategorien unterteilt: committed, engaged und leading.

Swisstainable bietet Sichtbarkeit

Touristische Anbieter erhoffen sich dadurch eine grössere Sichtbarkeit für ihre nachhaltigen Bestrebungen, die für eine steigende Anzahl von Gästen zur Entscheidungsgrundlage für das Buchen von Hotels, Erlebnissen und Co. werden. Einen solchen Trend sieht auch Patrick Jäger, Besitzer des Vier-Sterne-Superior-Hauses Hotel Eden Spiez: «Wir beobachten eine Zunahme an Gästen, die sensibilisiert sind, dies ist aber noch der kleinste Teil unserer Gäste. Bei den Entscheidungskriterien ist Nachhaltigkeit sicher bei vielen schon unter den Top 10. Noch deutlicher wird dies im Bereich MICE. Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen in der Schweiz ihre Anforderungen an nachhaltige Events erhöhen und Zertifikate fordern, welche die Massnahmen verifizieren. Als einheitliches Signet hilft Swisstainable dabei, schneller sichtbar zu sein, und schafft Vertrauen.»

Jäger, dessen Hotel Eden Spiez durch jahrelangen Fokus auf Nachhaltigkeit (zertifiziert durch das Ibex fairstay im Jahr 2023) die höchste Stufe «leading» erreicht hat, sieht denn auch die Visibilität nachhaltiger Bemühungen als grosses Plus des neuen Labels: «Nachhaltigkeit sichtbar zu machen, bevor der Gast uns kennt, ist sicher einer der grössten Mehrwerte. Seit der Lancierung vor zwei Jahren hat das Signet bei vielen Gästen eine Bedeutung erhalten. Sie wissen, dass sie in der Schweiz darauf achten können, und tun dies auch.» So wie in der Mehrheit der Tourismusbranche ist Jägers Beurteilung des Swisstainable Labels durchaus positiv: «Ich bin sehr überzeugt von Swisstainable. Um als nachhaltiges Tourismusland wahrgenommen zu werden, braucht es eine einheitliche und verständliche Kommunikation. Als Verbesserung würde ich allerdings anbringen, dass die Unterscheidung der drei Stufen im Signet nicht sehr deutlich ist. Ob ein Hotel Level I oder Level III ist und was das eigentlich für einen enormen Unterschied macht, ist meiner Meinung nach aus der jetzigen Präsenz nicht deutlich genug ersichtlich.» Jäger erhofft sich durch das SwisstainableLabel auch eine Signalwirkung für die Tourismuswelt hin zu einer Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften: «Zudem hilft das Label auch der Branche, sich schneller zu transformieren oder bereits bestehende Massnahmen sichtbar zu machen. Wer mit Level I angefangen hat, will höher kommen und wird folglich nachhaltiger im Unternehmen. Das hilft auch bei der Sensibilisierung der Mitarbeiter und fördert den Austausch der Branche über das Thema Nachhaltigkeit.»

www.eden-spiez.ch www.madeinbern.com

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Patrick Jäger, Direktor des Hotel Eden Spiez.

Janine Bunte

Ist seit 2019 CEO der Schweizer Jugendherbergen und seit 2023

Präsidentin von Equality4Tourism

Diversität – auch ein wirtschaftliches Thema

«Unterwegs» ist das neue Buch von Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus und Hansueli Müller, emeritierter Professor für Volkswirtschaft, zu Perspektiven des Tourismus. Hier lesen Sie einen gekürzten Auszug zum Thema Diversität. Dazu führten die beiden Autoren ein Gespräch mit Janine Bunte, CEO Schweizer Jugendherbergen.

Gekürzte Fassung, Original aus «Unterwegs» von Martin Nydegger und Hansruedi Müller

Diversität in Teams wird oft genderspezifisch interpretiert. Das ist unbestrittenermassen sehr wichtig, doch wird damit das erfolgversprechende Potenzial einer mehrdimensionalen, heterogenen Teamkonstellation eingeschränkt. «Nicht bloss die Geschlechter, sondern die Mindsets, ja die Seelen sollten sich unterscheiden», meint Martin Nydegger. Diversität umfasst unter anderem Merkmale wie Alter, sexuelle Orientierung oder Weltanschauungen.

Das Diversity-Management in einem Betrieb sollte breit verstanden werden und sich mit allen Dimensionen der Diversität befassen wie die Gleichstellung – jede Person hat, unabhängig von sozialen Faktoren, den Zugang zu den gleichen Möglichkeiten. Durch Diversität entsteht eine wirtschaftlich wünschbare Vielfalt. Die wichtigsten Vorteile sind die Steigerung der Performance, die einfachere Gewin-

nung von Mitarbeitenden und deren stärkeres Engagement.

Für Janine Bunte ist Diversität ein sehr wichtiges Thema. Bei den Schweizer Jugendherbergen habe die Diversität der Teams einen grossen Stellenwert. Dabei werde Diversität breit verstanden und nicht nur auf das Geschlechterthema reduziert. Zwar könne man nie alle Facetten abdecken, aber man sollte im Führungsteam beides pflegen: hohe Kompetenzen und eine möglichst diverse Zusammensetzung.

Wirtschaftliches Handeln ist Teamsport Es sei herausfordernd, ein divers zusammengesetztes Team zu führen, meint Janine Bunte. «Im Team zu performen, ist mir sehr wichtig. Wenn man merkt, dass die Teamstabilität häufig unter einem destruktiven Störfaktor leidet, dann muss man als Führungsperson korrigierend einwirken. Ökonomisches Handeln ist Team-,

nicht Individualsport.» Das sei spannend, meint Hansruedi Müller, denn es sei nicht einfach, zwischen Störfaktoren und Andersdenkenden zu unterscheiden: «Immer wieder ist ein Gleichgewicht zwischen dem Einbezug von unterschiedlichen Ansichten und einem gemeinsamen Teamspirit zu finden.»

Er habe gemerkt, dass das Sich-Umgeben mit Andersdenkenden ein sehr wertvoller, aber auch anspruchsvoller Weg sei, meint Martin N. «Bei jeder Vakanz in der Geschäftsleitung frage ich mich: Welche zusätzlichen Weltanschauungen, Hintergründe oder Erfahrungen tun unserem Team gut?» Immer wieder versuche er, neue Sichtweisen ins Team hereinzuholen.

Gleichstellung im Tourismus

Janine B. präsidiert den neu gegründeten Verein Equality4Tourism. Ziel sei die Förderung der Gleichstellung im Tourismus. Vorerst möchte man eine gute Datenbasis aufbereiten, denn in der Gleichstellung

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werde viel zu oft aufgrund von Ideologien und vagen Einschätzungen debattiert. «Wir möchten einerseits datenbasiert wissen, wo wir wirklich stehen, und andererseits Ansatzpunkte zur Verbesserung der Gleichstellung herausarbeiten und breit diskutieren. Noch stehen wir ganz am Anfang unserer Bestrebungen.»

Fazit: Diversität verlangt konkrete Ziele

Eine breite Diversität am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern bietet viele Vorteile wie Steigerung der Performance, die einfachere Gewinnung von Mitarbeitenden und deren stärkeres Engagement. Diversität erfordert konkrete Zielsetzungen. Um sie zu erreichen, müssen sie bewusst gemanagt und gemessen werden. Ein Factsheet zum DiversityManagement hilft dabei. Bei jeder Vakanz ist die Frage zu stellen, welche zusätzlichen Weltanschauungen, Hintergründe, Erfahrungen dem Team guttun würden. Dabei greife die reine Frau-Mann-Thema-

100 Jahre Schweizer Jugendherbergen

tik zu kurz, denn es gehe einerseits darum, einen guten Mix zwischen weichen, emotionalen, eher «weiblichen» und harten, analytischen, eher «männlichen» Faktoren im Team zu vereinen, andererseits den Blickwinkel mit Andersdenkenden zu erweitern, meint Janine Bunte. Dazu braucht es Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen, aber auch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung begünstigen. Wichtige Voraussetzung für eine breite Diversität sind konkurrenzfähige Löhne, um für ein bestimmtes Anforderungsprofil genügend Bewerbungen zu erhalten. Bei all den Diversitätsanstrengungen ist jedoch darauf zu achten, nicht die bestqualifizierte Person zu verpassen.

Am 28. April 1924 gründeten Vertreter von Jugendverbänden im Mädchenklub Gartenhof in Zürich die Zürcherische Genossenschaft zur Errichtung von Jugendherbergen. Auch Wenigverdiener sollten in der Freizeit unterwegs sein und preiswert nächtigen können. Bald vernetzte sich die Organisation national und nannte sich fortan Schweizer Jugendherbergen. Die anfänglichen 7000 Übernachtungen wurden schon 1940 auf 135 000 gesteigert. Heute hat der Verein 70 000 Mitglieder, betreibt Jugendherbergen an 49 Standorten und generiert jährlich über 750 000 Logiernächte.

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Wie viel Technologie braucht oder will der Hotelgast heute in einem Hotel?

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Erfahrung in der Hotellerie mit innovativer Finanz technologie.

HotelFinance bietet massgeschneiderte Lösungen an ... HotelFinance kombiniert

In einer ständig vernetzten Welt stellt sich für Hoteliers die Frage, wie viel Technologie tatsächlich nötig ist, um den heutigen Gast zufriedenzustellen. Als erfahrener Systemintegrator im Bereich der Hoteltechnologie sind wir stets auf der Suche nach der richtigen Balance. Dabei sind für uns folgende Punkte entscheidend:

Nahtlose Konnektivität – Grundbedürfnis moderner Hotelgäste

Die Grundlage jeder technologischen Ausstattung in Hotels bildet ein zuverlässiges und stabiles Netzwerk. Gäste erwarten heute nahtlose Konnektivität und schnellen, sicheren WLAN-Zugang – ein leistungsfähiges Netzwerk ist entscheidend.

IPTV und Digital Signage – Individuelles Entertainment auf hohem Niveau

Durch massgeschneiderte IPTV- und Digital Signage-Lösungen bieten wir Gästen ein umfangreiches Angebot an Unterhaltungsmöglichkeiten, Informationen und Interaktionen. Die Technologie ermöglicht eine personalisierte Erfahrung, die sich an den individuellen Vorlieben der Gäste orientiert.

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... für jedes Hotel.

Casting und BYOD – Ein Hauch von Zuhause im Hotelzimmer

Die Möglichkeit, eigene Geräte (Bring Your Own Device) zu nutzen oder mit modernen Casting-Lösungen die eigenen Inhalte direkt auf den Fernseher im Hotelzimmer zu übertragen, trägt massgeblich dazu bei, dass sich Gäste fast wie zu Hause fühlen.

Fazit: Technologie als Differenzierungsmerkmal

Die Antwort auf die Frage, wie viel Technologie ein Gast heute benötigt, ist klar, sagt Karim Toledano von Hotelinnovativ AG: «Genau so viel, dass sein Aufenthalt so komfortabel und reibungslos wie möglich gestaltet wird, genauso wenig, dass es ihn nicht überfordert. Die Technologie allein reicht aber bei Weitem nicht, um Gäste glücklich zu machen. Darum steht auch für uns ein persönlicher Service für unsere Kunden an erster Stelle, denn wir sind ‹Proud to Serve You›.»

Natürlich reicht Technologie alleine nicht, um Gäste glücklich zu machen. Doch ist sie heute nicht mehr wegzudenken.

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Neuheit: ReUseLoop System von Schnarwiler-Cosmetics

Entdecken Sie die natürlichen Schönheits- und Amenitieslösungen von Schnarwiler. Von SWISS-MADE-Kosmetikprodukten bis hin zu innovativen, wiederverwendbaren Produkten bietet Schnarwiler alles, was Hoteliers benötigen, um ihren Gästen ein umweltbewusstes Erlebnis zu bieten. Erfahren Sie, wie das Unternehmen mit seinem ReUseLoop-System und der Schnarwiler-Cosmetics-Linie dazu beiträgt, Plastikmüll zu reduzieren, und wie es als Servicepartner beim Cause-we-care-Programm von myclimate aktiv ist.

Für Hoteliers, die nach SWISS MADE, nachhaltigen und zu 100 % natürlichen Produkten suchen, bietet Schnarwiler die ultimative Lösung. Seit über 36 Jahren bietet das Unternehmen alles von Private Label bis zur individuellen Verpackung, was Hoteliers benötigen. Die umfassende Körperpflegelinie aus Weggis hat bereits zahlreiche Hoteliers und deren Gäste begeistert und hilft dabei, Plastikmüll in den Zimmern zu reduzieren.

Die langjährige Erfahrung in der Herstellung von 100 % natürlichen Kosmetikprodukten ist nun endlich in der heutigen Zeit angekommen. Damals interessierte sich noch niemand dafür. Die Kosmetikprodukte werden in Weggis mit höchster Sorgfalt hergestellt. Dabei wird besonders auf nachhaltige Inhaltsstoffe und Wirkstoffe aus der Umgebung geachtet. Zum Beispiel ist die Echinacea-Pflanze aus dem Wallis in allen Produkten als Hauptwirkstoff anzutreffen.

Innovative Lösungen für Hotelbetriebe Schnarwiler hat sich intensiv mit den Anforderungen des Housekeepings auseinandergesetzt und in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen das patentierte ReUseLoop-System entwickelt. Dieses innovative System ermöglicht einen schnellen Produktwechsel in den Zimmern, was besonders wichtig ist, da Zimmerreinigungen schnell gehen müssen. Dank des ReUseLoop-Systems können die Kosmetikprodukte schnell und einfach wieder befüllt werden. Mit diesem System muss das Hotel nicht auf schönstes Flaschendesign verzichten. Ganz nach dem Motto «das Auge isst mit» sollten auch die Shampoos, Seifen und Bodylotions im schönsten Design präsentiert werden.

Die ReUseMe-Linie bietet wiederverwendbare Amenities von Schuhlöffeln bis Vanitysets: Windfächer, Rasierer, Ohrenstäbchen u. v. m. – alles ohne Plastikverpackung. Hotelgäste können die Kosmetikprodukte direkt im Hotel an der Rezeption kaufen und an einem der Refill-Points in der

Schweiz wieder neu befüllen. Für jeden verkauften Dispenser spendet Schnarwiler CHF 1.– an Trash Hero World, eine Nonprofit-Organisation, die sich für eine Welt frei von Abfall einsetzt und insbesondere für eine Reduktion von Plastikabfall kämpft.

Besonders innovativ ist das Flip-Flop- und Slippers-System von Schnarwiler, das speziell für Hotels entwickelt wurde. Gäste werden darauf aufmerksam gemacht, wie viel Müll mit Einwegschlappen entstehen kann – durchschnittlich 1500 kg pro Jahr pro Hotel. Mit dem Konzept von Schnarwiler können Gäste qualitativ hochwertige Flip-Flops oder Slippers zum Selbstkostenpreis kaufen und so direkt einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und wertvolle Ressourcen einsparen. Selbstverständlich bietet Schnarwiler auch Private Label bei den Flip-Flops und Amenities.

Engagement für den Umweltschutz

Schnarwiler ist Servicepartner beim Causewe-care-Programm von myclimate. Gerne zeigt Ihnen Schnarwiler, wie Sie als Hotel

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ReUseMe waschbare Slippers

die gesammelten Beiträge auch für nachhaltige Produkte verwenden können, um einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Das Unternehmen setzt damit nicht nur Massstäbe in Sachen natürlicher Schönheitsprodukte, sondern auch im Umweltschutz und bei der Unterstützung gemeinnütziger Organisationen.

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Patentierte ReUseLoop Dispenser-Halterung für garantiert schnellen Produktwechsel

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Finanzen, digitale Transformation und Nachfolge – vom Tabu- zum Lieblingsthema

Nachfolgeregelung, Digitalisierung, Umbruch, bereit sein für die Zukunft? All diese Fragen können uns schlaflose Nächte bescheren. Da ist es wertvoll, auf fundierte Zahlen und KPI’s vertrauen zu können und Branchenprofis an seiner Seite zu wissen, die einen an die Hand nehmen.

Michael Böhler, Doris Egger und Thomas Häring haben langjährige Erfahrung in der Hotellerie und deren Finanzen und wissen, wie man in einem Betrieb die Megaherausforderungen meistert, neben dem operativen Business noch Projekte umzusetzen. Gemeinsam unterstützen sie mit ihren Unternehmen schon zahlreiche Hotels und zeigen Wege zur Weiterentwicklung auf. Überzeugt, dass es den kritischen und wohlwollenden Blick braucht, damit vor

allem familiengeführte Drei- und VierSterne-Hotels für die nächsten Jahre oder Generationen fit bleiben.

Führen nach Zahlen? Ganz einfach! Die Lösung von HotelFinance eliminiert ineffiziente und manuelle Prozesse in der Buchhaltung und ermöglicht eine fundierte Führung nach Zahlen.

Entscheidend sind vollautomatische Schnittstellen von PMS- und Lohnsystem in die Finanzbuchhaltung, schnelles professionelles Onboarding, begleitet von Branchen- und Finance-Cracks, Standardisierung, sowie das automatisierte, zeitnahe Erstellen von Reportings als Führungsinstrumente, die entweder der interne Controller oder der Treuhänder des Vertrauens für die Beratung nutzen kann.

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Dschungel der digitalen Transformation überschaubar machen

Jedes Mal, wenn wir Medien öffnen, lesen wir wieder von neuen Systemen. Noch besser, noch effizienter, noch günstiger, noch mehr Umsatzversprechen … seien wir ehrlich: Die vielen Informationen überfordern und für die Analyse bleibt schlicht keine Zeit. SUM Hospitality macht den Dschungel überschaubar und strebt eine optimale, vernetzte Front- und Backoffice-Systemlandschaft für das jeweilige Hotel an.

Bereit für Veränderungen und Nachfolge

Während einer strategischen Veränderung in der Nachfolgeplanung und Fragen von Organisations- und Teamentwicklung weist ImpulsKompass stetig den Weg und zieht – wenn entscheidend – die richtigen Experten bei. Hier kommen SUM Hospita-

lity und HotelFinance wieder ins Spiel. Automatisierte Buchführung, Reportings und KPIs erleichtern die Analyse für strategische Entscheidungen. Bank- und Investitionsgespräche laufen vertrauensvoll und effizient ab. Wertvoll sind auch die Expertise von SUM sowie das Angebot, während Personalengpässen, Umstrukturierungen und Nachfolgeprozess im Hotel vor Ort zu unterstützen.

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Michael Böhler, Doris Egger und Thomas Häring

Neueröffnung: Boutiquehotel «The Mansard» im rustikal-alpinen Stil

Gstaad hat ein neues Boutiquehotel. Nach dreijähriger Bauzeit eröffnete im Mai «The Mansard» – ein Hotel, das seine Gäste mit schickem Interieur, ausgezeichneter Gastronomie und einzigartigem Service verzaubert. Für den hochwertigen Innenausbau des Hotels war die APPIA Contract GmbH verantwortlich.

«Schwierig zu beschreiben – man muss es erleben», heisst es auf der Webseite des Hotels The Mansard. Im Herzen des malerischen Dorfes erwartet die Gäste ein neues Boutiquehotel, das ein authentisches Gstaad-Erlebnis bietet. Die Eigentümer InterGlobe Enterprises Gstaad AG, eine Investorengemeinschaft rund um den Hotelier Michel Wichman, haben dafür das ehemalige Hotel Christiania erworben und an Ort und Stelle ein neues Hotel erbaut.

Fokus auf Qualität «Bei der Ausstattung haben wir auf eine gute Qualität geachtet, berücksichtigen jedoch das Motto: Weniger ist mehr», betonen die Investoren. Das Boutiquehotel zeichnet sich durch ein klares Bekenntnis zum rustikal-alpinen Stil aus: Altholz, soweit das Auge reicht, dunkler Naturstein und eine Farbgestaltung in warmen Erdtönen. Farbige Akzente setzen Fotografien und Illustrationen namhafter Schweizer Künstler. Mit dem Innenausbau und der Einrichtung der Hotelzimmer, der öffentlichen Bereiche sowie des Wellnessbereichs wurde die APPIA Contract GmbH aus Bayern beauftragt. Michel Wichman hat bereits bei früheren Hotelprojekten mit dem Design-&-Build-Unternehmen zusammengearbeitet und schätzt die Partnerschaft auf Augenhöhe.

Inneneinrichtung mit Liebe zum Detail

Die 29 Zimmer sind je nach Zimmertyp mit Doppelbett oder Stockbett ausgestattet und können bei Bedarf kombiniert werden, um auch für Familien ausreichend Platz zu bieten. Sämtliche Möbel und Wandverkleidungen wurden in der Appia-Möbelmanufaktur aus sonnenverbranntem Altholz hergestellt. Die Liebe zum Detail zeigt sich in den profilierten Gesimsen an Schränken und Wandverkleidungen. Um den Chalet-Charakter zu unterstreichen, hat das

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Warme Erdtöne, Fischgrätparkett und Altholz schaffen eine rustikalalpine Atmosphäre.

Appia-Team in allen Zimmern hochwertiges Fischgrätparkett verlegt.

Hoch hinaus kommen Gäste, die die Turmsuite buchen. Sie befindet sich im 3. Stock des Hotels. Zu den Annehmlichkeiten gehören ein eigenes Dampfbad, eine Bierzapfanlage und natürlich der herrliche Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Der Turm ist gewissermassen das Aushängeschild des The Mansard und wurde im Corporate Design aufgegriffen.

Altholz in allen Facetten

Auch kulinarisch hat das Hotel einiges zu bieten: Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant MIRADI, dessen Name sich aus den Initialen der Eigentümer ableitet. Hier können sowohl Hotelgäste als auch Einheimische in gemütlicher Atmosphäre die internationale Küche von Gastgeber Martin Bieri geniessen. Auch im Restaurant und im angrenzenden Lobby- und Barbereich kommt Altholz in allen Facetten zum Einsatz: für Thekenverkleidungen, Einbauschränke und als Stürzerdecke oder Kassettendecke mit indirekter Beleuchtung. Insgesamt verarbeitete die APPIA Contract GmbH 2300 m² Altholz für die Einrichtung der Zimmer und öffentlichen Bereiche. Der Auftrag umfasste ausserdem Fliesen- und Bodenbelagsarbeiten, Türen und die gesamte Möblierung mit Tischen,

The Mansard liegt im Herzen Gstaads und bietet neben 29 Zimmern auch ein Restaurant, eine Rooftop-Bar sowie einen Wellnessbereich.

Bänken, Sesseln, Leuchten und allem, was eben dazu gehört. Das Appia- Team greift dafür auf über 20 Jahre Expertise in Hotelplanung und -bau zurück und vereint alle Abteilungen und Spezialisten unter einem Dach, von Architekten und Fachplanern, über Projektmanager bis hin zur hauseigenen Möbelmanufaktur. Michel Wichman betont: «Von der Idee bis zur Hoteleröffnung hatten wir mit Appia einen zuverlässigen Partner an unserer Seite. Dank der engen Abstimmung und des perfekten Teamworks konnten wir The Mansard termingerecht fertigstellen.»

APPIA Contract GmbH Dorfstrasse 20 84378 Dietersburg

E-Mail: service@appia-contract.com Telefon: +49 (0) 8565 9610-0 www.appia-contract.com

www.the-mansard.ch

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Die Rooftop-Bar VANE ist eines der vielen Highlights des Boutiquehotels.

Sorell Hotel – nachhaltiges Wohnzimmer für das Zürcher Seefeld-Quartier

Das Sorell Boutiquehotel Seefeld in Zürich startet nach dem Umbau mit einer neuen

Ambition. Die neue Café Bar FLOR soll zu einer Art Wohnzimmer für das ganze Quartier werden. Ein stilvoller Ort der Begegnung für Hotelgäste und die Quartierbevölkerung. Und es kann gelingen, denn das WohnzimmerProjekt wurde mit vielen Firmen aus dem Quartier nachhaltig realisiert.

Das Seefeld, eingerahmt von den belebten Quais am See, dem Opernhaus am einen und dem Strandbad Tiefenbrunnen am anderen Ende, ist ein lebendiges, trendiges Zürcher Stadtquartier. Mittendrin steht das Vier-SterneBoutiquehotel Seefeld, das zur Hotelgruppe Sorell gehört. Das Gebäude wurde 1932 erbaut und ist seither mehrmals umfassend umgestaltet worden.

Geist der 1930er-Jahre Nun haben sich Hoteldirektor Marco Grossi, Nicole Thurnherr, stellvertretende COO des Bereichs Hotels der ZFV-Unternehmungen und die Innenarchitektin Leslie Nader ein neues Ziel gesetzt. Sie wollen den Geist der 1930er-Jahre zurückholen und das Hotel zum «Wohnzimmer» des Trendquartiers entwickeln. Damals haben

Es erwarten Sie hauseigene und klassische Kaffee- und Drinkkreationen in heimeliger Lounge-Atmosphäre.

Künstlerinnen und Künstler das Quartier geprägt. Jetzt möchten sie das Hotel Seefeld zu einem «stilvollen und modernen Rückzugsort mitten im Quartier gestalten», erläutert Nicole Thurnherr. So preist sich die neu geschaffene Café Bar FLOR als «Dein Wohnzimmer im Seefeld» an. Sie ist von Montag bis Freitag von 7 bis 23 Uhr offen und bietet, was Quartierbewohner und Hotelgäste brauchen: Frühstück, Lunch und Dinner sowie zu jeder Tageszeit Barista-Kaffee und Apéros.

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Kaffee und Drinks von früh bis spät. Gemütliches Verweilen. Angeregte Businesstalks. Entspannen mit Freunden. Das ist FLOR.

Ursula Seyr (Nader Interior), Erich Geisser (CEO Changemaker), Nicole Thurnherr (Stv. COO Sorell Hotels), Sibylle Meier (S. Meier Keramik), Enrico Wieland (Wieland Schreinerei), Umaj Barth

Zweiter Frühling

«Für die Gestaltung der Café Bar FLOR», so Nicole Thurnherr, «war es uns wichtig, die Kreativität zu nutzen, die sich in der Nachbarschaft entfaltet.» Fast alle Aufträge für den Umbau wurden an Betriebe im Quartier vergeben. Nachhaltigkeit war ein leitender Gedanke beim Umbau. So hat die Keramikerin Sibylle Meier ehemalige ZFV-Kantinenteller umgestaltet und aufgewertet. Die bequemen Sessel wurden von der UNESCO-Zentrale in Paris erstanden und neu bezogen. Der imposante Holzschrank mit dekorativen Glastüren, der hinter dem Frühstücksbuffet steht, erlebte durch die Restaurierung ebenfalls seinen zweiten Frühling.

Die enge Anbindung an das Quartier geht noch weiter: Die traditionsreiche Ernst Wieland AG, ein Häuserblock vom Hotel

entfernt und seit 136 Jahren im Geschäft, führte die Schreinerarbeiten aus. Nicht viel weiter entfernt ist die Innenarchitekturfirma Nader Interiors von Leslie Nader, die eng mit der Schreinerfirma zusammenarbeitete. Weitere Möbel stammen vom «Raum Reolon» der Innenarchitektin Robine Reolon, die seit 2017 in der ehemaligen Seefeld-Apotheke, fünf Steinwürfe vom Hotel entfernt, domiziliert ist. Die Designerin und Szenografin Umaj Barth hat die Lampen gestaltet. Zum ersten Mal eröffnet Changemaker einen Shop-in-Shop in einem Hotel, wo die hochwertigen, fair und nachhaltig produzierten Produkte von Changemaker gekauft werden können. mm/phg

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Unverkennbar Tansania!

Der Kaffeegenuss in der Tasse beginnt mit dem exakten Wissen über die Anbaubedingungen und mit der Zusammenarbeit für die auf höchste Qualität bedachten Produzenten. Gemeinsam stehen wir ein für die Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion. Auf der ständigen Suche nach Qualität bereisen wir als Rösterei die Kaffee-Ursprungsländer und nehmen Sie als Leserin und Leser mit auf die verschiedenen Kaffee-Kontinente. Beispielsweise ins Herz von Afrika, nach Tansania.

Beatrice Rast und Reto Buchli

Kilimandscharo und Serengeti: Mythische Begriffe, die sehnsuchtsvolle Bilder hervorrufen und die uns mitten ins Herz des afrikanischen Kontinents entführen. Kilimandscharo – der höchste Berg Afrikas und der höchste freistehende Berg weltweit im Kontrast von schneebedeckten Gipfeln und tropischem Äquator. Serengeti – die von den Massai den Beinamen «unendliches Land» erhalten hat. Der Kilimandscharo und die Serengeti liegen im ostafrikanischen Tansania. Wie die Hochebene Kagera, die direkt an Uganda, Ruanda und Burundi grenzt.

Wenn ein Kaffee aus einer Region namens Kagera stammt, muss er kräftig-wuchtig sein. Die Landschaft ist hügelig, die Böden mineralhaltig und sehr fruchtbar. Der Kagera-Nil als Teil des Flusssystems des oberen Nils windet sich durch die Landschaft. Er ist mit seinen Quellflüssen über 800 Kilometer lang und der wichtigste Zufluss des Victoriasees, dem flächenmässig zweitgrössten Süsswassersee der Welt. Kagera ist grün, Kagera ist wasserreich. Und auch das Klima ist geradezu förderlich für den Kaffeeanbau.

Bukoba – Hochburg für Robusta

Hier wächst der Bukoba-Kaffee, benannt nach der Hauptstadt der Region Kagera, an der Westküste des

Victoriasees gelegen. Bukoba, der auf einer Höhe von 800 bis 1500 Meter über Meer angebaut wird, ist einer der besten Robusta-Kaffees weltweit und besticht durch seine nussigen Aromen und den lang anhaltenden Abgang. Robusta ist generell kräftiger und geschmacklich dominanter als Arabica. Im weltweiten Kaffeeanbau werden rund 30 Prozent Robusta- und 70 Prozent Arabica-Kaffees produziert. Die Region Kagera mit ihrer Hauptstadt Bukoba ist aber eine Hochburg für Robusta.

Ideale Voraussetzungen für Qualitätskaffee

Tansania ist nicht nur die Hochburg für exotische Gewürze. Auch der Kaffeeanbau hat eine lange Tradition in Tansania. Früher als sogenannter «HayaKaffee» traditionell gekocht, danach für mehrere Tage geräuchert und dann meist als Stimulus gekaut, wird Kaffee seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und unter dem Einfluss der katholischen Missionare systematisch und für den Gebrauch als schwarzes Getränk produziert. Die bergige Landschaft, die Bodenbeschaffenheit und das vorwiegend tropische, in den Höhenlagen gemässigte Klima bieten die idealen Voraussetzungen für den Kaffeeanbau.

Die Kleinfarmer und ihre Familien bauen ihre Kaffeesträucher gemeinsam mit Bananenstauden an, da die hohen Bananenpflanzen den schattenliebenden

82 ESSEN UND TRINKEN RÖSTFRISCH

Kaffee optimal vor Sonne schützen. Zudem können die Bauern so vom Verkauf zweier Produkte leben. Auf grösseren Farmen und Kaffeekooperativen wird der unterschiedliche Produktanbau auf den Feldern getrennt, aber gleichzeitig die Biodiversität durch Ausgleichsflächen ebenso sichergestellt.

Das Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die KaffeeExpertise wird intensiv und systematisch geschult. Im gesamtafrikanischen Vergleich und insbesondere in Abgrenzung zu den Kaffees aus dem Nachbarland Kenia zeichnen sich Kaffees aus Tansania durch Leichtigkeit und eine sehr zurückhaltende Säure aus, die Aromen sind spannend und einzigartig. Unverkennbar Tansania! Doch nicht nur ins Kaffeewissen wird investiert: Die Kooperativen arbeiten an der Verbesserung der Trinkwasserversorgung, bauen Brücken und Schulen und stärken die Infrastruktur allgemein.

Nach den Bodenschätzen wie Diamanten, Gold und Erdöl ist der Kaffeeanbau der bedeutendste Wirtschaftszweig des Landes. Bananen, Sisal und Baumwolle sind neben Kaffee die wichtigsten Exportprodukte Tansanias.

Die Experten

Beatrice Rast und Reto Buchli.

Beatrice Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Evelyne Rast die Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Reto Buchli ist Leiter Verkauf bei Rast Kaffee. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

www.rast.ch

83 ESSEN UND TRINKEN RÖSTFRISCH
Eine Kaffeepflückerin erntet von Hand die reifen Kirschen von den Kaffeesträuchern. Tansania

«Kochen war mein Leben, ich habe es geliebt und doch die Seiten gewechselt»

Michéle Müller war in der besonderen Welt der Hotelküche sehr erfolgreich. Immer wieder hat sie sich ehrlich und unnachgiebig die wichtigen Fragen gestellt: Kreativ sein und kochen oder Management? Karriere weiterentwickeln mit dem Risiko, im neuen Job Mittelmass zu sein, obwohl sie als Köchin sehr gut war? Die Komfortzone verlassen? Sie nimmt uns mit auf ihren Weg zu den Antworten, die sie ins F&B-Management des Kempinski Palace Engelberg führten.

Michéle Müller

Kürzlich wurde mir die Frage gestellt, wie es dazu kam, dass man mir die Aufgabe des Director of Food & Beverage in charge of Culinary Operations anvertraut hat. Die Frage fand ich recht interessant und natürlich auch berechtigt. Schliesslich hatte ich 26 Jahre als Köchin gearbeitet.

Ich komme nicht aus einer typischen Familie mit Köchen, ich bin auch nicht auf dem Land aufgewachsen, wie viele meiner Kollegen. Trotzdem entschied ich mich, eine klassische Ausbildung zur Köchin zu machen. Drei volle Jahre hat diese gedauert, und obwohl ich meine Ausbildung in einem sehr liebevollen Betrieb absolviert habe, bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen. Das eine oder andere Mal fielen Sätze wie, «Lehrjahre sind keine Herrenjahre» oder «Das muss man als Stift eben machen».

Koch-Leidenschaft früh entfacht

Arbeiten musste ich schon immer viel und hart. Einmal habe ich meinen Chef gefragt, weshalb ich mehr arbeiten müsse als der

Rest. Seine Antwort war: «Das ist so, wenn man die Beste ist.» Ich fühlte mich nicht als die Beste, habe meine Ausbildung in einem Restaurant mit Cateringbetrieb gemacht. In der Berufsschule erntete ich für mein Wissen manchmal Staunen und Kommentare. Wie ich so etwas denn wissen könne, da ich nicht in einem Fine Dining oder Nobelrestaurant lernte. Aber meine Leidenschaft zum Beruf war damals bereits entfacht. Zu diesem Zeitpunkt war es noch ein kleiner Betrieb, wo ich bald schon Verantwortung übernehmen, Kollegen anweisen und Veranstaltungen leiten musste. Das lag mir gut und machte mir Spass.

Aufgeben war keine Option Während meiner Prüfung beschloss ich, mein Wissen in der Schweiz zu erweitern und die weite Welt der Hotellerie kennenzulernen. So geschah es, dass ich nach dem Abschluss noch im selben Jahr zur Wintersaison dort ankam. Ich wusste sehr schnell, dass ich einmal Küchenchefin werden möchte. Um das zu erreichen, wollte ich auf allen Posten in der Küche arbeiten und mich dort beweisen. Angefangen habe ich in der Patisserie, wo ich schnell gelernt

habe, dass man in eine Schublade gesteckt wird. Ich wollte aber in keine Schublade, ich wollte kochen wie eine Grosse! So reiste ich nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Posten zu Posten. Ich habe Seiten in der Küche kennengelernt, die ich zuvor so nicht kannte. Manche Stationen fielen mir schwer, aber die Erfahrungen machten mich stärker. Aufgeben war keine Option für mich. Rückblickend bin ich für jede Station und die damit verbundenen Erfahrungen sehr dankbar und habe nie etwas bereut.

Mein Job als Köchin liess mich verschiedene Länder bereisen, ich habe meinen Kochstil gefunden und auch meinen Führungsstil. Das grösste Geschenk für mich war und ist es immer noch, so viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen und mit ihnen arbeiten zu dürfen. Ich sehe dies als Bereicherung, so wie jede Urlaubsreise eine Bereicherung ist. Nur dass meine beruflicher Natur ist. Mit jeder neuen Aufgabe wuchs die Verantwortung: mehr Mitarbeiter und mehr betriebliche Verantwortung. Ich musste über den Tellerrand schauen, die Nase aus der Küche nehmen.

84 ESSEN UND TRINKEN FACHBEITRAG HOTELIER – MICHÉLE MÜLLER

No go: Küche gegen Service

Es war nicht mehr nur gefragt, kreativ zu sein und gut zu kochen. Der Aufgabenbereich war plötzlich ein anderer – Rezepte mussten entwickelt, Standards gesetzt und eingehalten werden, ebenso wie der vorgegebene Kostenrahmen. Natürlich war die Verantwortung für die Mitarbeiter nun eine andere; herausfordernder, je grösser das Team wurde. Harmonie und Teamstärke waren gefragt, das typische «Küche gegen Service» war ein No-Go für mich, denn nur zusammen konnten wir erfolgreich sein.

Ich hatte hauptsächlich mit männlichen Restaurantleitern zu tun, und so wurde man schnell Mama und Papa für das Team. Kochen ist eine sehr spezielle Welt: der Hype während des Abendservice, die Hetzerei, das Mise en Place rechtzeitig fertig bekommen – man steht nie still. Aber dann die Befriedigung, wenn alle Gäste satt und glücklich sind und schon bald darauf wiederkommen.

Erfolgserlebnisse, die man sich erarbeiten muss, doch am Ende des Tages wird man

als Führungskraft darauf abgerechnet, wie gewirtschaftet wird. Wenn am Ende des Tages die Rechnung nicht aufgeht, weil falsch eingekauft wurde, Portionsgrössen nicht stimmen oder massenhaft Überstunden ausbezahlt werden müssen. Als Executive Chef setzt man sich damit sehr viel auseinander. Die Zeit am Herd wird immer knapper. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, an dem man sich entscheiden muss: Kochen oder den – oftmals trockenen – Management-Weg einschlagen, mit weniger Zeit am Herd.

Beide Seiten verstehen Irgendwann stellt man sich unweigerlich die Frage, ob man schon alles erreicht hat, was man sich einst vorgenommen hat. Wie geht es weiter? Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es? Lieber weiterhin ein sehr guter Executive Chef sein oder doch etwas Neues wagen? Selbst auf die Gefahr hin, vielleicht nur Mittelmass zu sein, wohingegen man in seinem vorherigen Metier gut war. Die eigene Komfortzone zu verlassen und auf die andere Seite zu wechseln, die man vorher nur aus der Küchentür gesehen hat. Ich wollte meinen Horizont erweitern, andere Aspekte des Hotels kennenlernen, näher am Gast sein und seinen Aufenthalt und Erlebnisse mitgestalten, nicht nur durch seinen Gaumen.

Es war keine einfache Entscheidung, aber ich sagte mir, dass ich jederzeit wieder zurück in die Küche gehen könnte, falls mir die neue Aufgabe keine Freude macht. Mir war es sehr wichtig, beides, F&B und Culinary, zu machen. Ich wollte die Kommunikationsbrücke zwischen Küche und Service sein, die mir selbst vorher oft gefehlt hat. Ich verstehe beide Seiten, kann vermitteln oder manche aufgewühlten Gemüter beruhigen.

Die richtigen Teammitglieder auswählen

Natürlich gibt es Dinge, um die man sich sorgt, wenn man das angestammte Arbeitsfeld verlässt. Aufgaben, die sich einem zuvor noch nie gestellt haben, man dem Team aber dennoch weiter ein Vorbild sein möchte. Wein, zum Beispiel, war nicht meine Stärke. Mein Know-how reichte für den privaten Gebrauch, aber das Fachwissen fehlte. Wichtig ist dann, wie in jedem anderen Job, seine Teammitglieder gut auszuwählen.

Meine Stärke war schon immer, Teams zu bilden und ihre Qualifikationen richtig einzusetzen. Dies galt es auch jetzt wieder zu tun, denn es galt, spannende Aufgaben in Angriff zu nehmen: Herausfinden, was der Gast wirklich möchte, ihn dazu bewegen, ausgerechnet zu uns zu kommen und natürlich der Blick auf die Mitbewerber. Im Kempinski in Engelberg konnte ich neue Restaurantkonzepte von der Pike auf mitentwickeln, von Anfang bis Ende umsetzen und noch mehr kommerzielle Verantwortung übernehmen.

Keine Frage, zwischenzeitlich kam ich mir vor wie ein Verräter. Kochen war mein Leben, ich habe es geliebt – und doch die Seiten gewechselt. Ich gestehe, dass ich mich das ein oder andere Mal dabei ertappe, wie ich in die Küche schleiche, das Geschehen beobachte und mich an die Zeiten erinnere, als alles angefangen hat.

85 ESSEN UND TRINKEN FACHBEITRAG HOTELIER – MICHÉLE MÜLLER
Michéle Müller machte im Kempinski Engelberg den Weg von der Köchin zur F&B-Managerin

Käse-Weltmeister Michael Spycher in seiner Bergkäserei Fritzenhaus in Wasen im Emmental.

Käser-Weltmeister zum

Vierten: Michael Spycher

Hornbacher heisst der Käse. Michael Spycher ist sein weltmeisterlicher Käser und Gesamtsieger des World Championship Cheese Contest 2024. Zudem konnten sich 24 weitere Schweizer Käser an Gold, Silber- und Bronce-Medaillengewinnen im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin freuen.

Michael Spycher ist Käsemeister und Chef der Bergkäserei Fritzenhaus in Wasen im Emmental. Gemacht wurde der Weltmeister-Käse bei der Gourmino AG in Kiesen, für die einige weitere Medaillengewinner käsen. Die Jury in den USA überzeugen konnte Michael Spycher, der mit seinem Gesamtsieg bereits zum vierten Mal zu Weltmeisterehren kam, dieses Jahr mit einem während acht Monaten gereiften Hornbacher Little Brother. Der gewann nicht nur in der Kategorie Halbhartkäse, sondern schwang über alle Kategorien betrachtet obenaus. Michu, so nennen ihn seine Kollegen, produziert den Hornbacher bereits seit 25 Jahren. Dem Sortenname Pate stand der Bach im emmentalischen Wasen, der neben der Käserei fliesst.

Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, überbrachte beim Fest die Gratulationen von Bundesrat und Landwirtschaftsminister Guy Parmelin. Er unterstrich in seiner Grussbotschaft die Bedeutung der Käseproduktion für die inländische Landwirtschaft. Die Gastgeberin vor Ort, Nationalrätin Katja Riem, erläuterte die Bedeutung von Kiesen für die Käseproduktion in der Schweiz. Dort steht das milchwirtschaftliche Museum der Schweiz. Es beheimatet im denkmalgeschützten Gebäude die erste genossenschaftliche Talkäserei der Schweiz, die 1815 erbaut wurde. Das Exponat zeugt vom Wandel in der Milchwirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie der Verlagerung des grössten Teils der Käseproduktion aus den Bergen ins Tal. mm/phg

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Culinarium Alpinum überzeugt auch als Hotel

Mit seiner alpinen Küche hat sich das Culinarium in Stans weitherum einen sehr guten Namen gemacht. Jetzt wurde das Haus auch als Hotel mit drei Sternen von HotellerieSuisse zertifiziert. Geboten werden im ehemaligen Kapuzinerkloster vierzehn stilvoll renovierte Zimmer in hochwertiger, klösterlicher Einfachheit.

«Die Zertifizierung mit den drei Sternen», so Gastgeber Peter Durrer, «stellt für das Culinarium Alpinum einen nationalen und internationalen Qualitätsstandard dar und legt einen Fokus auf Nachhaltigkeit.» Und weiter führt er aus, dass die Zertifizierung auf festgelegten Standards basiere, «die unsere hohe Qualität unterstreichen». Zudem freut er sich, dass mit der Zertifizierung auch die Mitgliedschaft bei HotellerieSuisse realisiert und die Zusammenarbeit mit dem Branchenverband gestartet werde. mm/phg

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Die neuen Mitglieder der Grandes Tables Suisses (von links nach rechts): Philippe Deslarzes, Dietmar Sawyere, Martin Göschel, Markus Arnold, Dominik Sato, Fabio Toffolon, Marco Badalucci, Guy Ravet (Präsident der Grandes Tables Suisses), Marco Campanella, Marco Ortolani, Gerardo Metta, Ivan Baretti. (Nicht anwesend: Christian Aeby, Paolo Casanova)

150 neue GaultMillau-Punkte für Grandes Tables Suisse

«Das höchste Niveau in der Küche und im Service erreichen» ist das Ziel der Vereinigung Grandes Tables Suisses. Die leidenschaftlichen Köche und Köchinnen aus der Schweiz wollen Gastfreundlichkeit und Gourmet-Küche national und international fördern. Vor Augen haben sie auch die Nachwuchsförderung für künftige Sterneköchinnen und -köche.

Er ist eines der siebzig Mitglieder des stets wachsenden Verbandes: Mike Wehrle, Corporate Culinary Director der Bürgenstock Collection. Er empfing seine Kolleginnen und Kollegen anfangs Mai zum Jahrestreffen der «Grandes Tables Suisses». Beim Treffen der renommiertesten Köchinnen und Köche der Schweiz kommen mehr als 1000 Punkte im GaultMillau zusammen. Der berufliche Austausch, die gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Projekte anzustossen soll bei den Treffen erreicht werden. Guy Ravet, Präsident der Grandes Tables Suisses sagte dazu: «Unser Verband wächst weiter und baut seine

Präsenz in allen Regionen unseres Landes aus. Nun möchten wir gerne den Frauenanteil in unserer Vereinigung erhöhen – unsere Tür steht weit offen.»

Beim Engagement für die Schweizer Gastronomie im In- und Ausland werden besondere Akzente bei der Nachhaltigkeit, den lokalen Produkten und der Ausbildung des Nachwuchses gelegt. Zudem streben die Mitglieder ständig nach hohen Servicestandards.

Ein Dutzend neue Mitglieder Dieses Jahr wurden zwölf Mitglieder aus neun Kantonen neu in die Vereinigung aufgenommen. Sie zeich-

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nen sich durch ihr aussergewöhnliches berufliches Engagement, ihre Kreativität und ihr ständiges Streben nach höchster Qualität aus.

Kanton Bern

– Martin Göscher, The Alpina Gstaad, 18 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

– Markus Arnold, Restaurant Steinhalle Bern, 17 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

– Christian Aeba, Restaurant du Bourg Biel, 17 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Genf

– Ivan Baretti, Restaurant Tosca Genf, 16 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Graubünden

– Paolo Casanova, Chesa Stüva Colani Madulain, 17 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Neuenburg

– Gerardo Metta, Restaurant La Dispensa Neuenburg, 15 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Nidwalden

– Dietmar Sawyere, Gasthaus zum Kreuz Dallenwil, 16 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Tessin

– Marco Campanella, Eden Roc / La Brezza Ascona, 18 Punkte GM, 2 Michelin-Sterne

– Marco Badlucci, Badalucci Lugano, 16 Punkte GM

Kanton Uri

– Dominik Sato und Fabio Toffolon, The Japanese Andermatt, 17 Punkte GM, 2 Michelin-Sterne

Kanton Waadt

– Philippe Deslarzes, Njørden Aubonne, 16 Punkte GM, 1 Michelin-Stern

Kanton Zürich

– Marco Ortolani, Eden Kitchen & Bar / La Réserve Eden au Lac Zürich, 16 Punkte GM

DIE HALBFINALISTEN STEHEN FEST und kochen am 7. Oktober live im Trafo Baden

ERLEBEN SIE LIVE WIE DIE ACHT HALBFINALISTEN UM DEN FINALEINZUG UND SOMIT UM DIE BELIEBTESTE KOCHTROPHÄE DER SCHWEIZ WETTKOCHEN.

Lassen Sie sich am 7. Oktober 2024 am öffentlichen Event im Trafo Baden von den Kochkünsten der acht Halbfinalisten des Goldenen Kochs mitreissen und inspirieren. Zwischen 09:30 - 17:30 Uhr zeigen die Kandidaten ihr ganzes Können, um sich einen Platz unter den fünf Finalisten für das Finale vom 10. Februar 2025 im Kursaal Bern zu sichern.

Weitere Informationen zum Goldenen Koch, den Kandidaten und dem Halbfinale vom 7. Oktober 2024 finden Sie in den sozialen Medien, unter www.goldenerkoch.ch oder wenn sie den nachfolgenden QR-Code abscannen:

ESSEN UND TRINKEN
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Die Halbfinalisten (v.l.n.r.): Olivier Hofer, Julien Maillard, Elodie Schenk, João Coelho, Mirco Kristal, Frederik Jud, Fatmir Spescha, Urs Koller #GoldenerKoch

Neue Impulse, neue

Sorten: Hilcona Foodservice

setzt Salat-Massstäbe

90 ESSEN UND TRINKEN ADVERTORIAL

Hilcona Foodservice garantiert höchste Qualität und Frische aus erster Hand. Mit einer erfrischenden Brise an Innovationen und kreativen Ideen gestaltet der Hilcona Foodservice die Welt der Salate neu. Die Salatauswahl des Hilcona Foodservice steht für hochwertige Qualität, absolute Frische und vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Egal ob Fenchelsalat, Hörnlisalat, italienischer Salat, Glasnudel-Salat oder auch asiatischer Tofu-Salat. Alle neuen Sorten vereinen die bewährte HilconaSalatkompetenz mit aktuellen Impulsen und bieten eine breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten. Aktuell auch mit vielen veganen und vegetarischen Alternativen.

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Nicht nur die Profis im Ausser-Haus Markt setzen seit vielen Jahrzehnten auf die Traditionsmarke Hilcona. Das neue Foodservice-Salatsortiment bietet eine breite Auswahl an hochwertigen Rohwaren, immer perfekt abgeschmeckt und damit eindrucksvoll in Szene gesetzt. Diese frische Vielfalt und kreative Kombinationen setzen ganz neue Massstäbe. Die neuen Kreationen spiegeln die langjährige Hilcona-Expertise im Bereich der Salatherstellung und -veredelung wider.

Wenn Klassiker neu interpretiert werden …

Ob in der Kantine, am Hotelbuffet oder im Badi-Kiosk: Fein, frisch und fix sind die Salate der Hilcona. Die servierfertigen Salate bieten bei jeder Anwendung eine praktische Lösung. Alle Salatfreunde geniessen die Zeitersparnis und den ein-

malig guten Geschmack. Die hochwertigen Salate sind jeweils ein kulinarischer Hochgenuss.

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Im Mittelpunkt aller Hilcona Überlegungen stehen immer die Herkunft und Qualität der Rohstoffe. Frische Zutaten und eine schonende Produktion unter strengen Qualitätsstandards sind die Hauptpfeiler der traditionellen Hilcona-Qualitätsrichtlinien. Die neuen Hilcona Salate überzeugen selbstverständlich durch das Hilcona Qualitätsversprechen, garantiert ohne Konservierungsstoffe oder jegliche Geschmacksverstärker. Von der Auswahl der Rohstoffe über die Produktion bis hin zur Auslieferung an die Hilcona-Kunden werden alle Schritte sorgfältig überwacht und kontrolliert. Dies gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität der SalatKreationen.

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Kräuter, Feuer und ganz viel Leidenschaft

Die Villa Hundert hoch über Engelberg ist mehr als ein stilvolles Boutiquehotel. Die beiden schwedischen Gastgeber Christian Brangenfeldt und John Jezewski begeistern mit einer konsequent saisonalen Küche.

Natürlich kennt Christian Brangenfeldt sie ganz genau – die Berge, die man von der Villa Hundert oberhalb von Engelberg aus erblickt. «Graustock, Jochpass, Titlis, man sieht sie alle», meint er strahlend. Unten streift derweil John Jezewski durch den Garten und pflückt Wiesenkräuter wie Bärlauch-Blüten, Gundermann oder Vergissmeinnicht für seine Natur-Küche.

Das Gebäude aus den 60er-Jahren war einst ein Lungensanatorium und wirkt von aussen unscheinbar. Doch die beiden charismatischen Schweden haben dem Haus zusammen mit Eigentümerin Anna Lisa Braun frisches Leben eingehaucht und es im Dezember 2022 eröffnet. Die Villa Hundert, die Zahl steht für die Hausnummer, nennen sie Boutique Mountainescape und haben sie mit honigfarbenem Holz, Schieferböden und sanften Schwarzweiss-Akzenten im nordischen Stil eingerichtet. Neun Zimmer mit insgesamt 22 Betten stehen den Gästen zur Verfügung.

Noch ist nicht alles so, wie es sich die beiden gelernten Köche wünschen, die einst wegen ihrer Snowboardleidenschaft nach Engelberg kamen und hier hängengeblieben sind. Im Erdgeschoss neben dem Konferenzraum entsteht gerade ein Spa-Bereich, der bis nächsten Winter fertig sein soll. Brangenfeldt steigt noch eine Treppe tiefer, wo sich neben dem reich bestückten Weinkeller mit überwiegend Schweizer Tropfen der Keller mit unzähligen Einmachgläsern mit fermentiertem Gemüse und Früchten befindet. «Dies ist unsere Geschmacksbibliothek», erklärt der 39-jährige Gastgeber, Sommelier und Mann für alles. Blaubeeren, Holunderblüten, Mais, Kefen, Spargeln und Birnenessig reihen sich auf, von der Decke hängen wohlduftende Kräuterbüschel.

Früher gemeinsam auf der Bühne

Damit zaubert Chefkoch John Jezewski (33) mit seiner Crew eine konsequent saisonale Küche mit ausschliesslich Schweizer Produkten auf den Teller. «Wir sammeln, ernten und verarbeiten selbst, was

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Im Boutique Mountainescape herrscht nordische Chalet-Atmosphäre.

Christian Brangenfeldt und John Jezewski sammeln regionale Aromen am liebsten selbst.

Dank der Geschmacksbibliothek gibt’s Gemüse und Früchte das ganze Jahr über.

immer möglich ist.» Konsequent saisonal heisst für ihn: Im Winter gibt’s halt nichts aus dem Garten, sondern eben aus dem Keller. Auch wenn seine Küche vom Norden beeinflusst ist, geht er doch seine eigenen Wege. Und diese zeigen sich in einem gekonnten Zusammenspiel von Aromen, mit einer ausgesprochenen Hingabe für die Produkte und einer aussergewöhnlichen Kreativität.

Das sei nicht nur dank ihm, meint Jezewski in aller Bescheidenheit. Seine Crew funktioniere wie eine Musikband: «Jeder von uns bringt seine persönlichen Noten ein und trägt so zum Resultat bei», sagt John. Sie spielten früher tatsächlich in einer Band namens Snake Hands. Heute haben sie keine Zeit mehr dafür. Doch was sie zusammen auf den Teller zaubern, kommt mit einer Freude und Leidenschaft daher, die man im Gaumen spürt. Ein Erlebnis der Sinne, das auch den Gastroführern aufgefallen ist. So wurde die Villa Hundert schon kurz nach Eröffnung mit 14 GaultMillau-Punkten ausgezeichnet.

In ihrer neu eingerichteten Küche werden am Herd die letzten Handgriffe ausgeführt, während Chefkoch John zum Song «Lyssna till ditt hjärta» (Hör auf dein Herz) von Maritza Horn mitsingt. Was er vorher im Garten gesammelt hat, steht schon bald als Appetizer auf dem Tisch. Ein gefülltes Radieschen mit gerösteter Poulethaut und Pouletleber, eine gegrillte Steckrübe mit Molke-Glasur, Eigelb und BärlauchBlüten sowie ein Wildkräuterblatt mit geräuchertem Lachs und Vergissmeinnicht-Blüten. Liebevoll arrangierte Kunstwerke, die man sich gar nicht zu essen

traut. Der nächste Gang stellt weisse Spargeln in den Mittelpunkt. Sie werden mit feinstem Lardo sowie Wildkräutern und Zwetschenkernschaum begleitet. «Ich möchte die Produkte möglichst in ihrer ganzen Reinheit zeigen», erklärt Jezewski seine Philosophie. Deshalb sind für ihn die Produzenten von grösster Wichtigkeit. Der Käse kommt vom lokalen Käser Sälmi Töngi, das Fleisch von Holzenfleisch Ennetbürgen und Gemüse sowie Früchte stammen aus Hünenberg und Oberdorf.

Eine weitere grosse Leidenschaft von John Jezewski ist das Feuer. Da ist es nur logisch, dass er und Christian Brangenfeldt auch beim Food Unplugged mitwirken. Dieses einzigartige Festival mitten im Wald bei der Talstation Fürenalp findet jeweils im Juni statt. Die Köche kochen dort nur auf dem Feuer, ganz ohne Strom und Gas. «Die Stimmung am Festival ist so unglaublich gut, sowohl für uns Köche wie auch für die Gäste.»

Villa Hundert Fellenrütistrasse 100 6390 Engelberg villa-hundert.ch

Food Unplugged: engelberg.ch/food-unplugged

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Kulinarische Höhenflüge auf dem Rhein

Gastronomie auf höchstem Niveau, das ist das Ziel des Excellence Gourmetfestivals zwischen Basel und Strassburg. Die beiden Flusskreuzfahrtschiffe Excellence Countess und Princess sind die Gastgeberinnen für einen erlebnisreichen Genusstrip der Extraklasse.

Seit über zehn Jahren ist im Herbst der Rhein zwischen Basel und Strassburg ein Treffpunkt für Menschen, die gerne gut essen und trinken und sich dabei gepflegt verwöhnen lassen. Denn: Am Excellence Gourmetfestival wird wieder gross angerichtet. Auch in diesem Herbst werden insgesamt 35 Spitzenköchinnen und Spitzenköche auf den beiden Schiffen Excellence Countess und Princess bei jeder Fahrt rund 150 Gäste bekochen.

Die Crème de la Crème in der Kombüse Ins Leben gerufen hat das Festival Stephan Frei. «Das Line-up des Festivals ist jedes Jahr eine Herausforderung», sagt der Excellence-Geschäftsleiter. Kein Wunder, bei seinem ambitionierten Ziel. «Wir streben für jedes Gourmetfestival den perfekten Mix an!» Will heissen: «Wir wollen unseren Gästen an Bord sowohl bewährte und bekannte Chefs als auch Newcomers aus dem In- und Ausland vorstellen – von Klassik bis Avantgarde soll alles dabei sein.» Und Stephan Frei schafft, was er sich vorgenommen hat. Erneut wird auch 2024 die Crème de la Crème der

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Initiant des Festival: Stephan Frei

Eines der beiden Schiffe: die Excellence princess

Schweizer Kochelite an Bord sein, darunter Tanja Grandits und Heiko Nieder, aber auch der von GaultMillau zum «Koch des Jahres» ernannte Silvio Germann vom Thurgauer Mammertsberg und die beiden Drei-Sterne-Stars Peter Knogl und Sven Wassmer. Dazu gesellen sich «Aufsteiger des Jahres» Pascal Steffen aus dem Basler «Roots», Markus Stöckle vom Zürcher «Rosi» und als «Entdeckung 2024» Paul Cabayé aus dem «Glacier» in Grindelwald. Alle Regionen der Schweiz, aus der ersten Riege der Haute Cuisine, sind vertreten. Zusammengezählt vereinen alle beteiligten Köchinnen und Köche an Bord über 580 GaultMillau-Punkte und 47 Michelin-Sterne.

Der hervorragende Ruf des Excellence Gourmetfestivals hat sich auch im Ausland herumgesprochen. Aus Deutschland ist zum Beispiel Tim Raue, dessen Restaurant zu den 50 besten der Welt gehört, seit einigen Jahren als «Stammkoch» am Festival. Selbstredend, dass Österreichs einziger Drei-Sterne-Koch Juan Amador seine Wiener Küche mit der Bordkombüse tauscht, wie auch Dieter Koschina, Zwei-SterneChef aus Portugal.

Gourmetfestival 2024: Buchen und geniessen

Die Fine-Dining-Trips des Excellence Gourmetfestivals sind jedes Jahr schnell ausgebucht. Dieses Jahr findet es vom 18. Oktober bis 26. November statt.

Die Excellence Countess und Excellence Princess sind Teil der Badener Privatreederei der Familie Twerenbold, haben jeweils Platz für rund 180 Passagiere und verfügen über grosszügige und luxuriöse Kabinen, meist mit fran zösischen Balkons. Die Preise für das Festival-Paket zwischen Basel und Strassburg beginnen bei 325 Franken pro Person.

Alle Köche, alle Termine und alle Preise gibt es auf www.excellence.ch.

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Auf dem Schiff lässt es sich auch wunderbar sonnentanken.

Tanja Grandits – eine der Starköchinnen auf dem Schiff

Geniessen Sie ein Mehr-Gänge-Menü par excellene.

Grosse Namen im Herbst 2024

Nicht alle Gastköche gibt Stephan Frei preis. «Das komplette Line-Up folgt Mitte Juni. Wir werden noch einige sehr spannende Chefs präsentieren.» Einen wichtigen Beitrag an das einzigartige Ambiente des Excellence Gourmetfestivals steuern jeden Abend die prominenten Conferenciers bei, darunter Dani Forler, Sven Epiney oder Salar Patrick Bahrampoori. Sie präsentieren zusammen mit den Meisterchefs und Sommeliers die mehrgängigen Menüs und liefern direkt aus der Küche vor jedem Gang die Geheimnisse und Ideen hinter den kulinarischen Kreationen.

Abgerundet wird jede Reise mit Begegnungen und Gesprächen an der Schiffsbar. Und wer noch mag, darf sich bei Live-Musik auf der Tanzfläche austoben. Bis spät in die Nacht präsentieren DJs anschliessend gutes Sounds bis spät in die Nacht. Besonderes Privileg: Das Bett für die geruhsame Nacht liegt nur wenige Schritte entfernt – im eleganten Hotelzimmer am Fluss.

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Drei Fragen an:

Siegel für ursprüngliche Lebensmittel-Qualität: AOP/IGP

Produkte mit einer Bezeichnung wie AOP sind traditionelle Spezialitäten, die eine starke Verbindung zu ihrer Ursprungsregion haben und vom Schweizer Gesetz geschützt werden. Wir haben der Geschäftsführung von AOP dazu drei Fragen gestellt.

Interview von Laura Spielmann

1. Was genau versteht man unter AOP resp. IGP und worin unterscheiden sich die beiden Qualitätssiegel?

AOP (Appellation d’Origine Protégée) und IGP (Indication Géographique Protégée) sind Qualitätszeichen, die für traditionelle Produktbezeichnungen stehen. Sie werden vom Schweizer Gesetz geschützt und deren Eintragung im Bundesregister der AOP und IGP muss das Ergebnis eines kollektiven Vorgehens sein.

Die AOP-Bezeichnung steht für Produkte, deren sämtliche Produktionsschritte gemäss einem anerkannten Verfahren in einem abgegrenzten geografischen Gebiet hergestellt werden. Bei den AOP-Käsesorten wie z. B. Gruyère AOP und Sbrinz AOP finden die Milchproduktion, die Verarbeitung zu Käse sowie die Käsereifung in der gleichen Ursprungsregion statt. Das IGP zeichnet Produkte aus, bei denen mindestens ein Schritt des Produktionsverfahrens, meistens die Verarbeitung, in dem abgegrenzten geografischen Gebiet stattfindet. Zu den Schweizer IGP zählen bislang nur verarbeitete Produkte, vor allem Fleisch- und Wurst-Spezialitäten wie z. B. St. Galler Bratwurst IGP und Walliser Trockenfleisch IGP, deren Eigenschaften überwiegend auf das Fachwissen der Verarbeiter zurückzuführen sind.

2. Welche Merkmale muss ein Produkt genau haben, um zertifiziert zu werden? Wie genau läuft die Zertifizierung ab?

Produkte mit einer AOP oder IGP sind traditionelle Spezialitäten, die eine starke Verbindung zu ihrer

Ursprungsregion haben. Sie verdanken ihre typischen Eigenschaften den menschlichen und natürlichen Faktoren im Herkunftsgebiet. Im Laufe ihrer langjährigen Geschichte ist ihr Ruf gewachsen und geht meistens über das Ursprungsgebiet hinaus.

Nach der Registrierung durch das Bundesamt für Landwirtschaft dürfen die geschützten Bezeichnungen ausschliesslich für Produkte verwendet werden, welche die Herkunfts-, Verfahrens- und Qualitätsbestimmungen der jeweiligen Pflichtenhefte erfüllen.

Die Rohstoff-Produzenten, die Verarbeiter und die Veredler, die im Herkunftsgebiet tätig sind und die geschützte Bezeichnung anwenden wollen, müssen durch unabhängige Zertifizierungsstellen regelmässig kontrolliert werden.

3. Welche Vorteile bestehen beim Kauf zertifizierter Produkte gegenüber nicht zertifizierten?

Besteht generell eine Notwendigkeit, mehr Produkte zu zertifizieren bzw. sie zu kaufen?

AOP- und IGP-Produkte garantieren den Konsumenten eine ursprüngliche, traditionelle und authentische Produktionsweise. Dadurch erhalten sie typische Geschmackseigenschaften, die von den Konsumenten begehrt werden.

In der Schweiz gibt es heute 25 AOP- und 16 IGP-Produkte. Alle gehören definitionsgemäss zum kulinarischen Erbe der Schweiz und sind es wert, durch eine Degustation entdeckt zu werden. Mehr über all diese Spezialitäten erhalten Sie unter www.aop-igp.ch.

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perq App – coole und echte Benefits für alle HotelMitarbeitenden

«Den Mitarbeitenden in der Hotellerie und Gastronomie ein Gefühl der Zufriedenheit und Wertschätzung vermitteln.» Das ist die Vision des neuen Benefit-/Vorteilmodells perq. Realisiert wird es von angehenden Hotelièren und Hoteliers der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern mit ihrer App und ihrem Start up-Unternehmen. Laura Bühlmann und Sophie Knobel, zwei der sechs studentischen Jungunternehmer:innen, erzählen von Herausforderungen, Höhen und gelegentlichen Tiefen ihres Benefit-AppTraums.

Hilmar Gernet

Das halbe Dutzend SHL-Viertsemester arbeitet seit einem halben Jahr freundschaftlich und sehr intensiv an seiner App perq (www.perq.ch). Der Ausgangspunkt war die Suche nach einer Antwort auf die Frage: «Was störte uns bei den Erfahrungen, die wir bei früheren Einsätzen in der Hotellerie- und Gastronomie-Branche gemacht haben?» Der Treiber für die hochmotivierten angehenden Hotelführungskräfte war die mangelnde Anerkennung, Wertschätzung oder Belohnung im beruflichen Umfeld. Diesem Problem wollen sie Abhilfe schaffen. Wie?

«Mit einer digitalen Benefit-App. Das war von Anfang an klar, obwohl die Branche in dieser Hinsicht noch hinkt.» Mit den Benefits wollen die sechs «Wirkung erzielen», dies nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zu anerkennenden Mitarbeitergesprächen im Betrieb. Die App soll zudem die Loyalität zum Unternehmen in spielerischer Form stärken. Es soll aber nicht ein Wettbewerb um Belohnungen unter den Mitarbeitenden entstehen oder gar Fehlanreize

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geschaffen werden. «Überstunden sollen beispielsweise nicht belohnt werden.»

«Benefits sollen etwas bringen»

Die App soll keine Auswahl von «monetären Benefits» bieten. Eine weitere Anforderung ist, dass die Belohnten aus Benefits ausserhalb des eigenen Betriebs auswählen können. Zudem sollten sie den Mitarbeitenden «wirklich etwas bringen». Die beiden Start-upApp-Unternehmerinnen nennen als Beispiele Prozente auf ein Essen in einem Restaurant, einen GratisDrink, günstigere Ski-Tickets oder eine verbilligte Schifffahrt. Man sei daran, gezielt nach interessanten Benefit-Angeboten auch ausserhalb der eigenen Branche zu suchen. Aus der Hotellerie und Gastronomie habe man bereits zehn Unternehmen, die attraktive Benefits zur Verfügung stellen.

Benefits für alle Mitarbeitenden

Ein besonderer Knackpunkt für die perq-App ist neben der Finanzierung, wie die Benefits allen HotelMitarbeitenden zugänglich gemacht werden können. Gerade bei Arbeiten, die nicht online gemacht werden

können (Housekeeping, Küche etc.) oder dort, wo sprachliche Hindernisse bestehen, sind die Hotels in der Kommunikation gefordert. Denn gelingt es nicht, die Belohnungs-App für alle Mitarbeitenden anzubieten, besteht das Risiko, mit dem gut gemeinten Tool ungewollte, negative Nebenwirkungen zu erzeugen.

Ambitionierte Pläne

Für die App-Entwickler sind solche Herausforderungen echte Motivationsspritzen. Die JungunternehmerGruppe arbeitet, neben Studium und Praktikum, gesamthaft rund zweihundert Prozent für ihr visionäres Projekt. Gab es beim einen oder anderen «eine Baisse im Kopf, so haben ihn die Teammitglieder wieder aufgefangen. Dass wir zu sechst sind, ist für das App-Projekt eine Chance», zeigen sich die beiden Gesprächspartnerinnen überzeugt. Man unterstützt sich innerhalb des Projektmanagements über die vier definierten Zuständigkeitsbereiche – Marketing und Kommunikation, Administration, Finanzen, Verkauf – hinaus. Silodenken gibt es nicht. Den grundlegenden Business- und den Finanzplan erstellte man gemeinsam. Der perq-Projektplan ist zeitlich ambitioniert:

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Laura Bühlmann Sophie Knobel

Von Mai bis Juli läuft die Pilotphase, bis Ende Jahr steht die perq-App 1.0, im Frühjahr 2025 ist das Benefit- und Loyality-Programm voll in Betrieb.

Investoren gesucht

Noch viel zu tun gibt es, um die Finanzierung für die Entwicklung der App und der Start-up-Firma zu sichern. Benötigt werden noch rund 50 000 Franken. Die Jungunternehmer sind auf der Suche nach Investoren vor allem aus der Hospitality-Branche. Sie kontaktieren weiter Future-Fonds, Stiftungen, versuchen bei Innovations- und Start-up-Wettbewerben Preise zu gewinnen und suchen im privaten Umfeld nach Geldgebern. Offen sind sie für spezielle Arrangements, sollte sich beispielsweise eine Hotelkette für ihre App interessieren. Da könne man über exklusive Bedingungen verhandeln, zeigen sich die beiden Hotelièren, ganz Businessfrauen, offen.

Perq-App-Abo für wenig Geld

Der Betrieb der App soll durch eine Benutzungs- bzw. Abo-Gebühr der Hotels finanziert werden, die von den Benefits für ihre Mitarbeitenden profitieren wollen.

Die Tarife stehen noch nicht definitiv fest. Weiter müsste das Hotel einen Benefit zur Verfügung stellen. Noch nicht entschieden hat das perq-Team, ob man auf der App bezahlte Werbung zulassen will.

Das perq-Projekt ist auf guten Wegen, nicht zuletzt durch die ideelle und beratende Unterstützung durch die SHL. Die Hotelfachschule ist davon überzeugt, dass man mit der Begleitung und Förderung von Startup-Initiativen einen wichtigen Ausbildungsbeitrag leistet, da das unternehmerische Denken der Studierenden gefördert werde.

Gefragt, was denn ihr perq-Traum sein, antworteten beiden engagierten Jungunternehmerinnen sehr realistisch. Laura Bühlmann: «perq soll eine schweizweite, etablierte und gut genutzte App in der Hotelund Gastro-Branche werden.» Sophie Knobel: «perq soll etwas bewirken und cool sein.»

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Das Team hilft über Krisen in der App-Entwicklung hinweg. Laura Bühlmann, Riana Deragisch, Enrico Acker, Sophie Knobel, Julian Brunner und Alara Kanan (v.l.n.r.).

Dem Löwen einen Bären aufbinden

Da kann einem im Hotel Löwen die Geschichte eines Bären aufgebunden werden. Oder es geht es um einen mittelalterlichen Bettler und seinen Wettlauf auf einen Berg, der ihm einen Krug Bier einbringt. Hörspiele als neue Form des Geschichts- und Geschichten-Marketings.

In rund drei Minuten – mal aufregend, mal erhellend, mal historisch informativ – erleben Hotelgäste die Geschichte des Hauses in HotelHörspielen. Die Konzept Hotel AG in Bern bietet diese neue Dienstleistung. Zuletzt wurde das Hörspiel Löie in Münsingen realisiert. Es berichtet von Jahrhunderten zurückreichenden, tatsächlichen historischen Ereignissen. Erzählt wird die Geschichte des ehemaligen Gasthofs Zum Löwen und dessen Rivalität mit den Gast-

häusern Zum Ochsen und Zum Bären. Dabei handelt sie von Pilgern, doppelten Bierfassböden und vom Exorzismus eines Poltergeists. Bisher wurden sechs HotelStories als Kurzhörspiele konzipiert und vertont. Die Hörspiele können von den Gästen per QR-Code über das Smartphone gehört werden. Für alle, die sich für Geschichte und Geschichten interessieren, sind die Hörspiele über die Website der Konzept Hotels abrufbar. mm/phg

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Zum Angebot gehört bspw. die Entdecker Werkstatt.

Check-in:

«Der persönliche Kontakt mit dem Gast ist wichtiger denn je»

Der Trend beim Check-in geht zur Automation: Apps und Self-Service-Einrichtungen werden bei Hoteliers immer beliebter. Einen anderen Weg bestreitet Karin Crazzolara vom Entdecker Hotel in Hofern, Südtirol. Hier gilt: Zeit lassen, um Zeit zu sparen.

Der erste Eindruck ist entscheidend. Wenige Minuten stellen oft die Weichen für eine positive oder negative Meinung. Was für die Begegnung mit Menschen gilt, trifft auch auf Hotels, Pensionen und B&Bs zu. Gerade deshalb ist ein positives Check-in-Erlebnis für die Hotellerie eine der wichtigsten Visitenkarten. Doch in einer Welt, die immer schnelllebiger wird, geht der Trend vielerorts zur Automation. Check-in-Apps, Self-Service-Kioske oder gar KI-unterstützte Roboter halten Einzug in die Hotels der Welt – auch weil man durch eine technische Lösung Personal und Geld sparen kann. Einen anderen Ansatz verfolgt stattdessen das Vier-SterneFamilienhotel «Entdecker Hotel Panorama» in Hofern, Südtirol, dessen Konzept es ist, dass sich Gäste Zeit füreinander nehmen. Das Zeitnehmen bezieht sich

auch auf den Check-in-Prozess, der mitunter bis zu 20 Minuten in Anspruch nehmen kann.

Hotelbesitzerin Karin Crazzolara: Beim Check-in legen wir Wert darauf, der Familie unsere Annehmlichkeiten sowie das Gefühl für gemeinsame Zeit und das Hotelkonzept sowohl den Kindern als auch den Eltern näherzubringen. Dafür verwenden wir schon mal 15 bis 20 Minuten mit anschliessender Zimmerbegehung. Für alle Gäste (Eltern wie Kinder) gibt es beim Check-in anstelle der üblichen Zimmercards eine Holzarmbanduhr mit der Aufschrift «Ich habe Zeit».

Wie läuft das Check-in ab?

Die Gäste werden an einen gemütlichen Tisch begleitet und dort erhalten sie eine Entdeckerholzbox, wo die Holzarmbanduhren, Ferngläser für Entdeckungen

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in der Umgebung und das Informationsschreiben zu finden sind. Alle Informationen zum Hotel werden danach der gesamten Familie ausführlich erklärt.

Warum nehmen Sie sich so lange Zeit für den ersten Kontakt?

Erstens, um die Familie an die «gemeinsame Zeit» zu erinnern. Zweitens, um alle Hotelinformationen zu Zeiten und Angeboten zu vermitteln und eventuelle Sonderwünsche der Familie zu erfahren und sofort zu erfüllen. Durch diese intensive Betreuung benötigen die Familien während des Aufenthalts weniger Informationen und können sich auf die Zeit miteinander konzentrieren und ihren Tagesablauf besser planen.

Sie laden also Ihre Gäste ein, sich Zeit zu nehmen, und das in einer Welt, die immer schnelllebiger wird. Wie nehmen die Gäste diesen langen Checkin-Prozess auf?

Diese aufwendige Check-in-Zeit wird sehr gut aufgenommen, da sich unsere Zielgruppe sehr viele Informationen wünscht, dies aber nicht immer direkt kundtut. Alle Gäste schätzen die ausführlichen Informationen. Sogar Repeater lassen sich alles nochmals erklären, da es oft die eine oder andere Neuheit oder Überraschung zu entdecken gibt. Wir haben ausschliesslich positive Rückmeldungen auf das Check-in erhalten.

Pro Zimmer benötigt Ihr Personal 15 bis 20 Minuten. Rechnet sich ein solcher Zeitaufwand überhaupt?

Eine Zeitdauer von bis zu 20 Minuten erscheint lang, das wissen wir. Allerdings hat das Entdecker Hotel eine breite Palette an Erlebnissen und Features zu bieten: Entdecker Werkstatt, Sauna und Massagen, Exkursionen und vieles mehr. Unsere Erfahrung zeigt:

Die Zeit, die wir uns beim Check-in nehmen, sparen wir später bei Nachfragen durch unsere Gäste. Die

Zeit, welche die Rezeption mit dem Gast verbringt, ist somit auf den gesamten Aufenthalt berechnet nicht länger als bei einem «Standard-Check-in».

Das Entdecker Hotel bietet eine grosse Palette von Angeboten – es ist also für Gäste vielleicht nicht immer leicht, sich zurechtzufinden. Nebst dem ausführlichen Check-in: Wie vermitteln Sie wichtige Informationen für die Gäste?

Die Rezeption ist immer Anlaufstelle für alle Anliegen und Informationen. Ausserdem bieten unsere ausführliche, gedruckte Morgenpost und Infoscreens in den personalisierten Aufzügen alle wichtigen Informationen. Zudem stehen alle Inputs auch in der sogenannten «Aktivitätenmappe», die man sich zur Durchsicht mitnehmen kann. Alle diese Informationen sind auch über einen QR-Code digital abrufbar.

Das Check-in im Hotel ist ein sehr analoges «Erlebnis». Haben Sie auch digitale Features für Informationen oder Angebotsbuchungen?

Wir benutzen auch einige digitale Hilfsmittel, beispielsweise für die Anmeldungen für das Werkstattprogramm oder für das Buchen von Massagen. Zudem können Ausweisdaten im Voraus online eingelesen werden. Auch wenn die Technik hilft, Zeit und Mitarbeiter einzusparen, sind wir davon überzeugt, dass in Zukunft der persönliche Kontakt mit dem Gast noch viel wichtiger wird. Je weniger Gäste heutzutage persönlich betreut werden, umso mehr schätzen sie es, wenn es noch Hotels gibt, die den persönlichen Kontakt pflegen. Wenn in den nächsten Jahren vieles digitalisiert und durch Technik ersetzt wird, wird die persönliche Ansprache etwas «Besonderes» werden und einen Wettbewerbsvorteil darstellen.

www.entdecker-hotel.com

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Gemeinsame Momente im Familien-Spa. Beim Check-In lernen Gäste das umfassende Angebot kennen.

«In kaum einer anderen Branche ist der Kommunikationsbedarf so hoch wie im Tourismus»

Digitale Informationslandschaften sind auf dem Vormarsch. Vorreiterin in diesem Bereich ist die Schweizer Firma ipeak Infosystems GmbH. Mitgründer und CEO, Raoul Julen, über fehlende Garagen in Zermatt und die Vorteile von digitalen Ökosystemen.

Markus Fässler

Stimmt es, dass Sie ipeak 2005 zusammen mit einem Kollegen in Ihrem Wohnzimmer in Zermatt VS gegründet haben?

Ja, dem ist tatsächlich so. Viele grosse Unternehmen wie Microsoft, Google oder Apple starteten in einer Garage. Da wir in Zermatt aber autofrei sind und es keine Garagen gibt, mussten wir für die Anfangszeiten unsere Wohnzimmer nutzen. (lacht)

Wie kam Ihnen überhaupt die Idee dazu?

Der besagte Kollege betreute den Zermatter Infokanal. Um diesen mit Daten zu füttern, musste er jeden Tag mehrere Stunden vor Ort sein. Ferien nehmen war also nicht möglich. Früher war der Kanal auf PowerpointPräsentationen aufgebaut, ein riesiger Aufwand. Marco Weis, mein Geschäftspartner und Mitgründer, schlug ihm dann vor, mithilfe des Internets alles zu automatisieren und den Infokanal als Cloud-Lösung aufzubauen. Mir war klar, dass sich daraus gleichzeitig ein Geschäftsmodell entwickeln lassen würde.

Powerpoint-Präsentationen sind Vergangenheit. Jetzt erstellen Sie zusammen mit Ihrem Team digitale Informationslandschaften. Was ist darunter genau zu verstehen?

Einfach erklärt ist es ein digitales Ökosystem. In der realen Welt besteht das Firmennetzwerk aus Partnern, Stakeholdern etc. In der digitalen Welt ist das Netzwerk ein digitales Ökosystem, das man den Kunden

zur Verfügung stellt. Quasi eine Toolbox, bei der man sich bedienen und verschiedene Module ganz nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen kann.

Mit welchen Geräten sind die digitalen Informationslandschaften kompatibel?

Wir decken alles ab, was einen Bildschirm und Zugang zum Internet hat. Also Infotafeln, Touchscreens, Smartphones, Tablets, Datenbanken, Webseiten oder Hotel-TVs.

Welche Leistungen erhalten die Kunden?

Wir bieten sowohl standardisierte als auch freiwählbare Lösungen, Möglichkeiten und Funktionen, um die einzelnen Geräte mit Content zu beliefern. Der grosse Vorteil: Es ist eine Software, ein Backend das die gesamte Firmen-Kommunikation sowie das Marketing abdeckt. Wie umfangreich der Kunde die Anwendung nutzen will, entscheidet er.

Haben Sie ein aktuelles Beispiel aus dem Tourismus?

Die Hoteliers in Pontresina sind auf die Tourismusorganisation zugegangen und baten um ein einheitliches Kommunikationssystem. Daraufhin haben wir mit beiden die Engadiner Lösung entwickelt, welche die Informationen der jeweiligen Hotels und der Destination dem Gast digital zur Verfügung stellt. Dadurch sparen heute alle Beteiligten Aufwand, Zeit und Geld.

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Woher stammen die Daten?

Wir haben zu den wichtigsten und öffentlichen Schweiz-Informationen Schnittstellen gebaut. Die firmeninternen Informationen liefert der Kunde selbst. Für uns spielt es keine Rolle, um was für Daten es sich handelt. Wir sind für die Anbindung und die Auslieferung zuständig.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Wir haben einen Hotelier mit Solarpanels auf dem Dach, der seinen Gästen die Nachhaltigkeitsbemühungen zeigen wollte. Also haben wir für ihn eine Schnittstelle zur Software der Solaranlage gebaut, sodass die Menge an gesparter Energie unter anderem im HotelTV zu sehen ist. Wir stellen die digitale Plattform zur Verfügung und haben gleichzeitig ein riesiges Know-how im Informationsmanagement. Wir sehen insbesondere in der Beratung grosses Potenzial und entwickeln uns vermehrt von der Softwareschmiede zur Beratungsfirma.

Wie kommt es?

In kaum einer anderen Branche ist der Kommunikationsbedarf so hoch wie im Tourismus: Wetter, Restaurantöffnungszeiten, Schneebedingungen etc. Das erfordert genaue Überlegungen im Vorfeld und dank unserer Erfahrung können wir hier beratend zur Seite stehen.

Wieso ist ipeak insbesondere auf Tourismus spezialisiert?

Das ist historisch gewachsen, denn mit dem Tourismussektor fing alles an. Zermatt ist unsere Heimat und ein bekannter Tourismusort. Daher machte es Sinn, zunächst Hotels und dann Destinationen anzusprechen.

Zur Person

Raoul Julen ist 1970 in Zermatt VS geboren und dort aufgewachsen. Er lernte das Metier des Hoteliers von der Pike auf und absolvierte zudem die Hotelfachschule. Danach fand er den Weg in die IT-Technik, wo er für sich hauptsächlich mit Softwares für die Hotelbranche beschäftigte. 2004 machte er sich selbständig, ehe er 2005 die Firma ipeak Infosystems GmbH gründete. Julen lebt mit seiner langjährigen Partnerin zusammen und ist Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern.

www.ipeak.ch

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Raoul Julen
DIGITAL
Die Gäste des Hotel Walther in Pontresina sind stets gut informiert.

Nur übernachten –das ist definitiv vorbei

Ein Hotel darf und soll mehr sein als nur eine Übernachtungsmöglichkeit. Mit verschiedenen Unterhaltungsangeboten kann ein Hotel den Gästen etwas Besonderes bieten – was nicht nur die Zufriedenheit steigert, sondern auch Mehreinnahmen generieren kann.

Um den Bedürfnissen der modernen Reisenden gerecht zu werden, wird es immer wichtiger, das EntertainmentAngebot in Hotels auszubauen. Gäste suchen nicht nur nach einem Ort zum Übernachten, sondern möchten etwas Unvergessliches erleben. Wenn in der Hotellerie unterschiedliche Events angeboten werden, bringt das eine Vielzahl von Vorteilen mit sich: Es sorgt für Abwechslung im

Hotel und für eine dynamische Atmosphäre, die Gäste anzieht und gute Stimmung verbreitet. Die verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten helfen Gästen nicht nur, sich zu entspannen und zu geniessen, sondern fördern auch die Interaktion untereinander. In einer Welt, die zunehmend von Technologie geprägt ist, sehnen sich Menschen nach echten zwischenmenschlichen Kontakten. So können Hotels als eine Plattform dienen, auf der Gäste zusammenkommen und neue Beziehungen knüpfen. Dies alles steigert die Gästezufriedenheit, was wiederum dazu führt, dass sich Gäste emotional an das Haus binden. Betriebe, die ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm anbieten, haben die Möglichkeit, sich dadurch von der Konkurrenz abzuheben. Indem unvergessliche Momente geschaffen werden, bauen Hotels langfristige Beziehungen zu ihren Gästen auf und ermutigen sie dazu, wiederzukommen. Nicht zuletzt kann Entertainment auch dazu beitragen, zusätzliche Einnahmequellen zu erschliessen. Indem Tickets für Veranstaltungen verkauft oder spezielle Pakete angeboten werden, kann das Umsatzpotenzial gesteigert und die Rentabilität verbessert werden. Nicht zu vergessen ist auch, dass dadurch gerade auch Einheimische angezogen werden, die nicht auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit sind. Im Folgenden stellen wir als kleine Inspirationsquelle die Events von drei Hotels aus der Schweiz vor.

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Im Hotel Eden Spiez kann jeden zweiten Sonntag im Monat das Tanzbein geschwingt werden.

Hotel Eden Spiez

Unter dem Motto «TanzBar» wird im Hotel Eden Spiez an jedem zweiten Sonntag die Bibliothek zu einer grossen Tanzfläche. Live-Musik lädt zum Tanzen ein, während das Team dazu passende Getränke und Speisen serviert. Mit der sogenannten Wein- und Musikdegustation ist ein weiterer spannender Event geplant. Eine Weinauswahl wird präsentiert, begleitet von verschiedenen Stücken einer Live-Band. Anschliessend kürt das Publikum den besten Wein und den besten Song. Von April bis September verwandelt sich der Hotelhof ausserdem jeden letzten Donnerstag des Monats in eine Autoschau, wo Oldtimerliebhaber ihre Schmuckstücke präsentieren. Zusätzlich veranstaltet das Hotel einmal pro Monat ein Singletreff für über 55-Jährige. In ungezwungenem Rahmen kann man sich kennenlernen und beim anschliessenden Nachtessen die Kontakte weiter vertiefen.

Hotel Sedartis, Thalwil

Während der Sommermonate Juli und August verwandelt das Hotel Sedartis in Thalwil seine RooftopTerrasse in eine angesagte Sommerlounge. Mit wunderschönem Blick auf den Zürichsee werden hier Drinks und Fingerfood serviert. Auch in der kalten Jahreszeit setzt das Hotel Sedartis auf das Pop-upKonzept: Von Mitte November bis Ende Dezember

betreibt es auf seinem Boulevard eine Winterlounge. In einer vom Chalet-Stil inspirierten Location werden Winter-Klassiker serviert – von Glühwein über Raclette bis hin zu Bündner Gerstensuppe. Doch auch den musikalischen Genüssen kann im Hotel Sedartis gefrönt werden: In Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Thalwil spielen immer wieder nationale und internationale Jazzgrössen auf.

Hotel FIVE, Zürich

Im Hotel FIVE in Zürich steht Entertainment an erster Stelle. Beispielsweise sorgen im Restaurant Penthouse jeden Mittwoch ab 19 Uhr Disco-House-Beats aus den 80er-, 90er- und Nullerjahren für ein ausgelassenes Ambiente. Während die Live-DJs gehörig die Stimmung einheizen, kann man dazu verschiedene japanische Köstlichkeiten verzehren. Das «Penthouse» wartet auch gleich mit einem eigenen ClubKonzept auf. Jeweils samstags ab Mitternacht legen Tech-House-DJs auf – gekrönt von einem internationalen Headliner. Und wer gar nicht genug bekommen kann, feiert bis in die frühen Morgenstunden in der «Bathroom Bar», dem eigenen After-Hours-Club. Bei gutem Wetter wird jeden Sonntag der Pool zu einer weiteren Party-Location. Während des Nachmittags serviert das Team BBQ-Klassiker und Premium-Cocktails – und natürlich kommt auch hier die Musik nicht zu kurz.

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Im Hotel FIVE heizt ein DJ die Stimmung ein. Im Sommer wird die Terrasse im Hotel Sedartis in eine Sommerlounge vewandelt.

DMD2 Music: Musikalische Perfektion für erstklassige

Gastlichkeit

In der Welt der Gastronomie und Hotellerie ist die Musik mitentscheidend für die Schaffung einer unvergesslichen Atmosphäre. Die Digital Media Distribution AG (DMD2) bietet mit DMD2 Music «sophisticated sounds» an, die speziell auf die Bedürfnisse von Hotels, Restaurants und Bars zugeschnitten sind. Von redaktionell kuratierten Playlists bis hin zu massgeschneiderten Musiklösungen mit Jingles und Spots – DMD2 Music setzt neue Standards für überlegene Gastlichkeit.

Die Digital Distribution AG ist mit ihrem Musikservice DMD2 Music (ehemals hotelradio.fm) seit Jahren in der Gastronomie und Hotellerie fest etabliert. Für Hotels und Resorts bietet DMD2 Music eine Vielzahl von Musikstreams, die perfekt auf die Atmosphäre und Stimmung jedes Ortes abgestimmt sind. Egal, ob es sich um eine entspannte Lobby, ein lebhaftes Restaurant oder eine stilvolle Bar handelt, DMD2 Music hat die passende Playlist. Jeder Kanal wird sorgfältig redaktionell aufbereitet, um ein Höchstmass an Qualität und Eleganz zu gewährleisten.

Mit einer breiten Auswahl an Genres und Stilen für Restaurants und Cafés können Gastronom:innen die perfekte Playlist für jede Stimmung und Tageszeit auswählen. Von entspannender Hintergrundmusik während des Vormittags bis hin zu stimmungsvollen Melodien für das Abendessen – DMD2 Music sorgt für den angemessenen Hintergrund bei jedem Besuch.

Bars und Pubs sind ein weiterer Schwerpunkt von DMD2 Music. Mit einer Vielzahl von Musikstreams, die von loungeartigen Klängen bis hin zu dynamischen Beats reichen, schaffen die Barbetreibenden die perfekte Atmosphäre für ihre Gäste.

Die Musikverantwortlichen von DMD2 Music legen besonderen Wert auf eine durchdachte Programmdramaturgie mit hoher Titelvariabilität ohne Lautstärkeschwankungen oder abrupte Unterbrechungen, sodass die Musik gut hörbar fliesst und zur Umgebung passt. Die benutzerfreundliche Plattform ermöglicht eine einfache Steuerung der Musikstreams.

DMD2 Music bietet darüber hinaus die Möglichkeit von massgeschneiderten Musikkonzepten, auf Wunsch angereichert mit Jingles und Spots. Im Austausch mit dem DMD2 Music Team wird der individuelle Musikmix aufbereitet. Der Custom Sound stärkt die Markenidentität jedes Gastrobetriebs und bietet den Gästen ein unverwechselbares Erlebnis.

Einfache Einbindung in vorhandene Soundsysteme DMD2 Music ist in bestehenden Soundsystemen entweder bereits integriert oder auf einfache Weise integrierbar.

In diversen professionellen Multiroom Audiosystemen wie z. B. Lode oder trivum ist DMD2 Music vorkonfiguriert. Multiroom-Technologie beschallt definierte Zonen mit unterschiedlichen Musikinhalten. DMD2 Music kann alternativ über einen Netzwerkplayer direkt an bestehende Audiosysteme angeschlossen werden.

108 UNTERHALTUNG ADVERTORIAL

Alexander Dal Farra, CEO Digital Media Distribution AG

Der Service ist auch auf den verbreiteten Wi-Fi-Musiksystemen von Sonos verfügbar. Einfach DMD2 Music in der Sonos Controller App auswählen, Benutzerdaten eingeben und loslegen. DMD2 Music ist via Sonos auch in Multizonen-Setups uneingeschränkt einsetzbar.

Eine weitere einfache Empfangsmöglichkeit besteht über die DMD2 Music App, die den ausgewählten Sound drahtlos auf die Audioanlage überträgt. DMD2 Music kann zudem über verschiedene Plattformen wie Webbrowser, Volumio, Apple TV, Samsung Smart TVs und weitere gehört werden.

Die Bedeutung der Lizenzierung Ein oft vernachlässigter, aber zentraler Aspekt der Musiknutzung im kommerziellen Umfeld ist die Lizenzierung. Allgemein bekannt scheint der Umstand, dass die Beschallung öffentlich zugänglicher Räume eine Aufführungslizenz der SUISA nach sich zieht. Weniger bekannt hingegen: Musikdienste wie Spotify und Apple Music sind ausschliesslich für den privaten Gebrauch bestimmt. Der Einsatz von eigenen Playlists oder solchen aus öffentlichen Diensten erfordert daher zusätzlich eine sogenannte Überspiellizenz. Ohne die korrekte Lizenzierung setzen sich Betriebe rechtlichen Risiken aus.

DMD2 stellt durch Partnerschaften mit Musikverlagen und Rechteverwertungsgesellschaften sicher, dass der Zugang zu ihren vielfältigen Musikinhalten legal abgesichert ist.

Insgesamt ist die Bedeutung von Hintergrundmusik in Hotels, Restaurants und Bars nicht zu unterschätzen. Durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten wie der Digital Media Distribution AG ist sichergestellt, dass die musikalische Gestaltung auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten ist. DMD2 Music nimmt den Verantwortlichen Arbeit ab, damit sie sich auf das Wichtigste konzentrieren können: das Erlebnis ihrer Gäste.

Digital Media Distribution AG Bernstrasse 99 3122 Kehrsatz 031 961 61 12 dmd2.com

Digital Media Distribution AG – DMD2

Die Digital Media Distribution AG (DMD2) ist seit 20 Jahren die führende Schweizer Anbieterin von Musikdienstleistungen für Firmenkunden. Der Musikservice DMD2 Music bietet vorkonfigurierte und massgeschneiderte Genre- und Moodstreams für Hotels und Gastrobetriebe.

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Das Waschbecken

Mero Mini Frame von Schmidlin macht kleine Bäder ganz gross.

Highlight Badezimmer

Das Hotelbad ist das Aushängeschild eines jeden Hotels und doch war es lange Zeit vor allem eines: funktional. Doch mit den Jahren wandeln sich gesellschaftliche Trends und somit auch die Anforderungen der Gäste an ein Bad.

Laura Spielmann

Heute ist somit nicht mehr nur die Funktionalität wichtig, sondern es zählen auch andere Faktoren wie Sauberkeit, Design, Formen, Material, Farben und Innovativität, die die Individualität und Einzigartigkeit des (Hotel-)Bads unterstreichen und die enorm an Bedeutung gewonnen haben.

Ein sauberes, hygienisches Bad ist den Gästen gar so wichtig, dass das teilweise der ausschlaggebende Faktor für oder gegen die Wahl des Hotels ist sowie auch, ob es weiterempfohlen wird oder nicht. Doch auch wenn Sauberkeit das A und O ist, so sind auch Design, Komfort und Funktionalität nicht zu vernachlässigen. Das Bad soll dementsprechend modern eingerichtet sein und einladend wirken, damit man sich wohlfühlt. Der Klimawandel hat ausserdem das Bewusstsein der Gäste für Nachhaltigkeit gestärkt. Aufgrund der hohen Belastung nutzen sich die Einrichtungen schnell ab. Dennoch müssen sie auf lange Sicht schön bleiben. Hochwertige Qualitätsprodukte

sind somit ein Muss im Hotelbad. Helle Badlösungen in Verbindung mit warmen, natürlichen Farben und Materialien sind zum Beispiel immer sehr ansprechend.

Im Folgenden werden drei tolle Designideen für die Einrichtungen im Hotelbad vorgestellt.

Edle Farben für das Bad

Das lineare Designkonzept und die raffinierten Formen der Komplettbadkollektion Kartell • LAUFEN findet sich auch in den Badarmaturen wieder. Hier trifft hochwertiges Design auf puren Lifestyle. Dank ihrer maximal reduzierten, zylindrischen Form fügen sich die Armaturen harmonisch in extravagante Badezimmereinrichtungen ein. Das Sortiment umfasst klassische Standsäulen- und Unterputz-Mischer für den Waschtisch sowie passende Bade-, Duschenund Bidetmischer. Nebst der Ausführung in Chrom sind einige Modelle auch mit einer PVD-Beschichtung in Inox-Look, Titanschwarz-matt, Gold, Blassgoldmatt und Roségold erhältlich.

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Serenity Sky in Chrom in Kombination mit der Vertical Shower. Die Form des Regenpaneels harmoniert mit dem Grundriss der Badarchitektur «Biophilic Energy».

In den Badarmaturen trifft hoch wertiges Design auf puren Lifestyle. Sie fügen sich harmonisch in extravagante Badezimmer einrichtungen ein.

Gerahmte Highlights im Kleinformat

Die neuen Waschbecken aus der Kollektion Mini Frame von Schmidlin starten dank ihrem handlichen Format und dem filigranen Rahmen aus pulverbeschichtetem schwarzen Stahl eine echte Charmeoffensive im Bad. Zur Auswahl stehen Mero Mini Frame mit quadratischer Innenform und Orbis Mini Frame mit runder Innenform. Beide Ausführungen erzielen einen spannenden Dialog zwischen Formen, Flächen und Linien und verleihen selbst dem kleinsten Badezimmer einen grossen Auftritt. Auf Wunsch werden die Becken mit der wasser- und schmutzabweisenden Glasur Plus veredelt. Dank dieser werden mögliche Kalkrückstände und Schmutz vom Wasser weggespült.

Die Kraft des Wassers im Fokus

Das Regenpaneel Serenity Sky von Dornbracht verspricht wohltuende Wassererlebnisse und vereint unterschiedliche Wirkprinzipien aus der KneippTherapie, der Traditionellen Chinesischen Medizin

und der Wellbeing-Forschung in einem Produkt. Sie sorgen für Entspannung und unterstützen die mentale wie physische Gesundheit. Die Basisvariante umfasst den Purify Rain sowie den Full Rain: Beim Full Rain fallen die Tropfen sanft und flächig. Sie umhüllen den gesamten Körper, das Gesicht bleibt frei. Der Purify Rain überzeugt mit einem kräftigen Strahl für die tägliche Reinigung und Haarwäsche. Die erweiterte Variante verfügt über drei weitere Strahlarten: Laminar Flow, ein gebündelter, kraftvoller Strahl, der Wärme spendet und das Herz-Kreislauf-System stärken kann. Aquapressure Flow wird gezielt zur punktuellen Massage der Schulter- und Nackenpartie verwendet, um Verspannungen zu lösen und Kopfschmerzen zu lindern. Cool Mist erzeugt einen in winzige Tropfen zerstäubten Wassernebel, der erfrischt und vitalisiert.

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Eine echte

Alternative – das elektrische Effektfeuer.

Kein Kamin –trotzdem Feuer!

Ein Kaminanschluss ist nicht möglich? Auf ein Feuer muss dennoch nicht verzichtet werden – mit einem elektrischen Effektfeuer als Alternative.

Zu jeder Zeit und in jedem Raum – ein Knopfdruck genügt und schon geniesst man ein authentisches Feuererlebnis.

Die Attika Feuer AG erweitert ihr bestehendes Sortiment mit den beiden Elektrofeuern eSENSE Single und eSENSE Living.

eSENSE funktioniert mit Wasserdampf und dynamisch gedimmtem LED-Licht. Die hochwertigen Keramik-Holzimitate, -Chips und Glas-Splitter werden von Mitarbeitenden einer gemeinnützigen Institution in Zug (GGZ) in Handarbeit montiert und machen jedes eSENSE zum Unikat. Neben dem gemütlichen Feuereffekt befeuchtet eSENSE gleichzeitig die Raumluft und verbessert so das Raumklima. Das Effektfeuer erzeugt weder Hitze noch entstehen Gerüche oder

Emissionen. eSENSE ist damit nicht nur ein Blickfang, sondern auch eine gute Lösung für die Umwelt.

eSENSE Living ist ein fertig gestelltes Möbelstück aus Stahl in der Farbe Schwarz oder Nickel mit integriertem Tank und Pumpe. Mit seinem Eichenholz-Finish und der Glas-Einfassung bietet das Möbel eine freistehende und elegante Lösung. eSENSE Single hingegen kann individuell eingebaut werden. Das Effektfeuer ist ebenfalls mit integriertem Tank erhältlich, bietet zudem aber noch eine externe Tanklösung oder einen direkten Wasseranschluss.

Ein Elektrofeuer eignet sich gut für Hotels, Restaurants oder Bars. eSENSE verleiht dem Raum Atmosphäre und Gemütlichkeit. Es passt perfekt zu einem

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architektonisch individuellen und stilvollen Einbau. Der Stromverbrauch liegt bei circa 100 Watt, was vergleichbar ist mit dem eines modernen Flachbild-TVs. Mit eSENSE müssen keinerlei Brandschutzanforderungen erfüllt werden. Das Effektfeuer ist eine Alternative für alle, die keinen Kamin haben, aber trotzdem nicht auf Feuer verzichten wollen. Es ist nachhaltig, emissionsfrei und umweltfreundlich. mm/sl

www.attika.ch

Innenarchitektur

Design + Möblierung

Gastro- und Hotel-Konzepte

Projekt-Entwicklung

Planung / Ausführung

Baumanagement

Gschwend AG Gastro-Bau

Talackerstrasse 52, 3604 Thun 033 334 22 22 info@gastrobau.ch www.gastrobau.ch

eSense funktioniert mit Wasserdampf und LED. Anzeige Seegarten Marina Spiez 300 m 2 Showroom

Ivo Christow – Kreativer mit Liebe zum Detail

Geschichten in den Raum schreiben

Um ein ganzheitliches Gästeerlebnis zu kreieren, setzt Ivo Christow, Head of Design des Innenarchitekturbüros Krucker Partner AG, auf ein umfassendes Storytelling. Wenn ein Haus eine Geschichte erzählt, wird es seine Gäste nachhaltig begeistern – und auch wiederkommen.

Wenn sich Ivo Christow an die Gestaltung des Interieurs eines Hotels oder Restaurants macht, steht für ihn das Erlebnis der Gäste im Mittelpunkt. Die meisten möchten nicht nur im Restaurant essen oder im Hotel übernachten, sondern ein ganzheitliches Erlebnis erfahren. Dies ist nach Ivo Christow nur möglich, wenn alle Sinne berührt werden. Nur dann bleibt beim Gast etwas hängen – er empfielt es weiter, weil er etwas besonderes erlebt hat. Doch welches Erlebnis kreiert werden soll, ist bei jedem Haus anders und hängt stark von der Zielgruppe ab. So steht zu Beginn jedes neuen Projekts der Austausch mit den Auftraggebenden darüber, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Dabei ist entscheidend, ob der Betrieb sich neu positionieren oder die bestehende Zielgruppe beibehalten will. Wenn die Rahmenbedingungen geklärt sind, beginnt die eigentliche Spezialität von Ivo Christow: das Storytelling.

Der rote Faden

Das Storytelling ist der rote Faden, der sich durch die ganze Einrichtung – vom Eingangsbereich bis zu den Toiletten – zieht. Ivo Christow erzählt also eine Ge-

schichte, die das gewünschte Gästeerlebnis generieren soll. Und «Geschichte» ist hier nicht metaphorisch gemeint; tatsächlich setzt er sich jeweils hin und schreibt eine Geschichte auf. Häufig ist der Standort des Objekts entscheidend. Wenn sich das Haus beispielsweise in der Nähe des Bahnhofs befindet, bietet sich etwa das Thema Reisen an. Bei traditionsreichen Häusern verspricht meist die reiche Historie eine Fülle an möglichen Themen. Manchmal umfasst eine solche Geschichte nur zehn Sätze, manchmal zehn Seiten. Die Idee dahinter ist, dass sich während des Gestaltens etwas in Christows Kopf abspielt.

Bei der Geschichte handelt es sich um ein Transportmittel, um seine Ideen in den Raum zu implementieren. Wenn eine Geschichte hinter der Gestaltung steht, spüren die Gäste das, auch wenn sie die Geschichte selbst gar nicht kennen – davon ist er überzeugt. Sie sorgt für ein rundes und ganzheitliches Gästeerlebnis.

Von München nach Zürich

Die Hotellerie und Gastronomie übten schon von früh an eine grosse Anziehungskraft auf Ivo Christow aus. Die Vorstellung, ein eigenes Hotel oder eine eigene Bar zu führen, reizte ihn sehr. Doch schliesslich ent-

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schied er sich für ein Studium der Innenarchitektur, um seine kreative Ader auszuleben. Nach dem Studium in München arbeitete er einige Jahre auf dem erlernten Beruf in der bayerischen Hauptstadt. Daraufhin erfuhr er von einem Studiengang, der neu in Zürich angeboten wurde: Szenografie, die sich mit der Inszenierung von Räumen befasst. So kam er nach Zürich.

Als Szenograf designte er hauptsächlich Ausstellungsräume, doch er wollte etwas schaffen, das länger Bestand hat, keine Temporärbauten. So verband er als Selbstständiger die Szenografie mit der Innenarchitektur – diese Kombination macht das Schaffen von Ivo Christow aus. Als er im Jahr 2018 auf eine Stellenausschreibung der Krucker Partner AG stiess, schloss sich der Kreis. Denn das Innenarchitekturbüro ist auf Hotellerie und Gastronomie spezialisiert, und so kann Ivo Christow seine frühe Leidenschaft in sein Berufsleben integrieren.

Sehnsucht nach Offenheit

Mit der Negishi Sushi Bar im The Circle am Flughafen Zürich wurde gerade eines der Projekte von Ivo Christow vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in den Führer «Die schönsten Restaurants,

Das Restaurant wird zum Künstleratelier

Hotels & Bars» aufgenommen. Ausserdem gewann Krucker Partner damit schon zum zweiten Mal den international ausgeschriebenen LIV Design Award.

Für das Designkonzept verfasste Ivo Christow eine ausführliche Geschichte, die sich schon fast als Filmplot eignen würde. Erzählt wird von zwei Geishas, die sich ineinander verlieben, und einem Künstler, der auf der Suche nach sich selbst ist. Durch die Geschichte zieht sich der Gegensatz zwischen traditioneller japanischer Schönheit und der urbanen Atmosphäre des Nachtlebens.

Die Sehnsucht nach Offenheit und Freiheit bestimmt das Storytelling und wird beispielsweise durch die Verspiegelung im Raum, die eine Art Unendlichkeit schafft, aufgegriffen. Alles steht im Gegensatz zu der eher nüchternen Atmosphäre des Flughafens. Es wurde eine Oase geschaffen, in die man eintaucht, um sich aus dem Alltag auszuklinken – eben ein echtes Erlebnis. Und das widerspiegelt sich auch im realen Betrieb. Seit Tag eins ist das Negshi gut besucht und auch die Mitarbeitenden schätzen es, an diesem Ort zu arbeiten. Die Wirkung muss im Aussen wie im Inneren stimmen.

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Der offene Hauptraum der Negishi Sushi Bar im Circle am Flughafen Zürich

Lange Korridore verlangen nach harmonischer Gestaltung mit hochwertigen Produkten.

Zuhause auf Reisen – Hotel Aare Thun

Von der Aare umspült, an der Mündung des Thunersees und doch inmitten der geschichtsträchtigen Thuner Altstadt, einmaliger könnte man sich die Lage eines Hotels fast nicht wünschen.

Text: Suzanne Schwarz / Ushi Tamborriello, Fotos: Jochen Splett

Erinnern

Schon seit Jahrhunderten findet hier der kulturelle, soziale, wirtschaftliche und politische Austausch statt. 1308 wurde auf dieser Halbinsel zum ersten Mal ein Gasthof erwähnt. 1781 wurde der Freienhof erbaut, an zentraler Stelle, zwischen Sinnibrücke und Sinniplatz, mit Güterumschlags- und Lagerplatz, Zollstelle, Hotel, Restaurant, Fischmarkt, einem Tanzlokal, der Freimaurerloge, der Poststelle und einem Freudenhaus. Zudem war der Freienhof auch Richtstätte und bot Asyl (Freyungen) für Rechtsbrecher und kam so wohl auch zu seinem Namen.

Schon damals war das «Schlosshotel Freienhof» gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt und eng verbunden mit der Schifffahrt auf dem Thunersee. 1947 erwarb die «Genossenschaft Hotel Freienhof» der Arbeiter-Union Thun dieses Anwesen und liess 1957 das Schlosshotel sprengen. Es entstand der «neue Freienhof», dessen Hoteltrakt dann 1973 nochmals erweitert wurde.

Fünfzig Jahre später öffnete nun im Herbst 2023 ein von Grund auf saniertes Hotel samt Seminarräumen, Restaurant und Dachterrasse wieder seine Pforten. Nach über drei Jahren der innenarchitektoni-

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Eingangsbereich und Bad der Hotelzimmer wecken den Eindruck einer Schiffskabine.

schen Planung und Realisation durch Ushi Tamborriello und ihrem Team, in enger Zusammenarbeit mit den Architekten von Jordi & Partner und der Bauherrschaft Freienhof AG, heissen das Hotel Aare Thun und das Restaurant Freienhof ihre Gäste wieder willkommen.

Willkommen

Nautische Anklänge und die Nähe zum Wasser prägen atmosphärisch das Innere dieses gastlichen Hauses. Das Hotel hat einen eigenen Eingang; durch die kleine, feine Lobby gelangt man zu den Seminarräumlichkeiten und den 60 Hotelzimmern wie auch ins Restaurant Freienhof. Motive

und Materialien des Hauses werden dem Besucher schon hier vermittelt: Räume mit viel Tageslicht, ein hölzerner Schiffsboden als dunkles Parkett und himmelblaue Wände. Die gerundete Rezeption mit ihrem matt schimmernden Korpus, filigranen Metallarbeiten in Schwarzstahl und Messing, Leder, das sich um die Willkommenssäule schmiegt, die durch den bronzenen Deckenspiegel ins Weite weist sowie leichte Geflechts- und Bugholzmöbel laden zum Verweilen ein.

Erkunden

Die dreigeschossige Anlage aus den Siebzigerjahren erstreckt sich entlang der Aare.

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Eine grosszügige Raumwirkung und die elegante, leicht wirkende Möblierung prägen das Restaurant Freienhof.

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Ungezwungenes gesellschaftliches Miteinander findet im Hotel Aare auf mehreren Ebenen statt.

Die vergleichsweise niedrige und im Stadtraum angenehme Höhe des Gebäudes unterstreicht seine Ausdehnung in der Länge. Der Gestaltung der Zimmerkorridore kommt dadurch eine wichtige Rolle zu. Fast wie auf einem Schiffsflur führt ein blauer, in seiner Struktur netzartig wirkender Läufer den Gast zu seinem Zimmer, grosse güldene Scheibenleuchten tauchen den Flur in ein weiches Licht und geben Orientierung, man passiert die eleganten Zimmertüren samt Bojen-Leuchten, begleitet von einer Messing-Reling.

Ankommen

Die sechzig Zimmer des Hotels sind unterschiedlich in Grösse und Lage, alle widerspiegeln die abstrahierte Idee der Kajüte. Der nautische, subtil im ganzen Haus hinterlegte Gedanke generiert auch hier unkonventionelle Lösungsansätze: Ein verdichteter hölzerner Eingangsbereich beherbergt Stauraum und Ablagen sowie integrierte technische Funktionen samt Dusche und WC.

Der Waschtisch wurde aus dem Bad ausgegliedert und in den eigentlichen Aufenthaltsbereich des Zimmers gesetzt. Dort findet er seinen Platz im überdimensionierten, mit vielen Funktionen ausgestatteten ‹Reisekoffer›. Der dunkle Schiffsboden zieht sich durch Vorraum und Wohnbereich. Das Zimmer ist an Decke und Wänden in ein Salbeigrün getaucht. In Teilbereichen des Hotels wurden zwei Einzelzimmer zu einem grösseren Doppelzimmer zusammengelegt: Diese 16 «Deluxe» Räume variieren das Farbspiel, das sanfte Grün wird hier zu einem lichten, hellen Blau. Die gesamte Komposition der Materialien,

Farben und Strukturen des Raumes bezieht sich auf diesen Grundton.

Zu erwähnen sind hier die blauen Fliesen der Bäder, die eigens für das Hotel Aare Thun entwickelt wurden, sodass Wandund Bodenfliesen in Farbe und Format durchgängig eingesetzt werden konnten, trotz der unterschiedlichen funktionalen Ansprüche an Rutschhemmung und Reinigung.

Austauschen

Der Aaresaal, der schon in den Fünfzigerjahren in Grösse und Lage ein Zeichen setzte, ist Festsaal, Seminarraum und versteht sich als Angebot zum gesellschaftlichen Miteinander. Er wurde in seiner Ausdehnung leicht modifiziert, um eine direkte Erschliessung des Seminarbereiches im 1. OG von den Zimmern aus zu gewährleisten. Festlichen Glanz erhält dieser Saal durch seine drei grossen, modernen, traubenförmigen Lüster, die sich hoch oben in Spiegeln verdoppeln. Diesem Gesellschaftsraum vorgelagert befindet sich das grosszügige Bibliotheksfoyer, ein eindrücklicher Auftakt zum grossen Aaresaal und gleichzeitig der Zugang zum neu erbauten, dreiseitig verglasten Wintergarten. Der prägende hölzerne Einbau legt sich wie eine Schatulle in die Gebäudestruktur und markiert den Übergang zwischen dem «alten» Freienhof und dem «Neubau» der Fünfzigerjahre. Die Bibliothek enthält eine von den Innenarchitektinnen in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Arbeiterhilfswerk kuratierte Sammlung von Büchern über Thun, das Reisen und historische Zusammenhänge.

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Speisen

Das Restaurant Freienhof liegt im Erdgeschoss, nur wenige Meter von der Aare entfernt. Der gesamte Restaurantraum folgt dem Verlauf des Flusses, eine grosse Fensterfont lässt den Gast am Strom des Wassers und der flanierenden Passanten teilhaben.

Auftakt und Willkommen für den Besucher bildet die hölzerne Bar mit steinernem Thekenblatt und gläsernem Weinschrank. Hinter einer Vitrine und dem Buffet lassen sich die einladenden Tische des Speiseraumes erkennen. Die innenarchitektonische Bespielung des Raumes orientiert sich an

der architektonisch gesetzten statischen Stützenstruktur. Lange Sofabänke fügen sich in das architektonische Raster und gliedern den Innenraum in angenehme Compartments, ohne dass die grosszügige Raumwirkung gebrochen wird. Das dunkle Schiffsparkett fasst die Teppichintarsien in diesen Sitzbereichen. Das lichte Blau, der weite Horizont, öffnet auch im Restaurant den Raum. Eine segmentierte Geflechtdecke unterstützt die fliessende Raumwirkung. Lüster setzen auch hier Akzente. Polster, leichte Geflechtstühle und Ledersessel bieten dem Gast im Restaurant einen komfortablen Aufenthalt.

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Abgestimmt auf den Ort: Nautische Anklänge sind die Merkmale des neuen Hotel Aare mit Restaurants Freienhof.

Das helle, offene Restaurant im Erdgeschoss folgt dem Verlauf der

Einen grossen Auftritt im Restaurant hat der Bereich, in dem die Speisen zubereitet werden: Ein stattliches Bullauge erlaubt Einblick in die Küche und zu den darin wirkenden Köchen.

Sonnen

Ganz oben, auf dem neu errichteten Rooftop, befinden sich weitere attraktive Angebote mit Blick über Aare und Thun bis in die nahe Bergwelt. Neben der grossen Dachterrasse mit ihren Sonnenliegen findet der Gast hier auch eine verglaste Pergola mit einer kleinen Infrastruktur zur Verpflegung samt bequemen LoungeSesseln. Gleich daneben liegt ein weiterer

kleiner Seminarraum, der mit seinem eleganten hölzernen Innenausbau und seinen raffinierten Details Erinnerungen an eine Captain’s Chamber aufkommen lässt.

hotelaarethun.ch restaurantfreienhof.ch ushitamborriello.com

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Aare.

Das Waldhotel am Bürgenstock, eingebettet in die heilenden Natur.

Waldhotel Health & Medical Excellence

Das Waldhotel am Bürgenstock nennt sich «Health & Medical Excellence», es steht ganz im Zeichen von Natur und einer Architektur, die den Heilungsprozess unterstützt. Der international erfolgreiche Architekt und Designer Matteo Thun ist verantwortlich für das «Good Life Konzept». Sein Studio entwarf auch die Architektur sowie die komplette Innenarchitektur, bis hin zum Dekor.

Text: Suzanne Schwarz, Fotos: zvg

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Gut umsorgt relaxt man auf bequemen Liegen in der Ruhezone.

Kälteanwendungen sind Teil des Wellness-Programms.

Heilende Architektur

Seit längerer Zeit und nicht erst seit die Wissenschaft den Begriff «heilende Architektur» in ihr Vokabularium aufgenommen hat, befasst sich der in Mailand lebende Architekt Matteo Thun mit dem Bauen von medizinischen Hotel-Klinik-Zentren. Er erklärt: Die Kraft der Natur ist immer heilend und steht bei unseren Bauten und auch im Interior-Design immer im Mittelpunkt. Das Waldhotel ist ein wirklicher Rückzugsort – der Berg, an dem es liegt, wird auch als «Kraft-Berg» bezeichnet. Die Architektur folgt also dem Spirit des Genius Loci. Wir glauben, dass eine philanthropische Architektur und ein sensibler Umgang mit dem Interieur die Lebenskräfte stärkt. Natürliche Materialien, eine Verschmelzung

von Innen und Aussen, ein bewusster Umgang mit Licht und Farbe begünstigen die Gesundheit im Allgemeinen und den Heilungsprozess im Besonderen. Die Architektur des Hotels, das gleichzeitig als Präventivzentrum fungiert, versucht diesen Ansatz zu unterstützen.

Das Waldhotel

Das 5-Sterne-Hotel ist ein Refugium inmitten von Wiesen und Wäldern, Licht und guter Luft. Das nach Süden ausgerichtete Haus mit Holzfassaden integriert sich harmonisch in den Berg. Inspiriert von der Walser Architektur und alpiner Bautradition besteht die äussere Struktur des Hotels aus unbehandeltem Lärchenholz, das durch Sonneneinstrahlung seine schöne Patina erhält. Die Holzstruktur schafft gleichzeitig ein Pergola-System für

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die Terrassen und schützt vor zu intensiver Sonne und Witterungseinflüssen. Die Fassaden wurden mit Gabionen gestaltet, die mit dem Kalkgestein aus dem Aushub des Berges gefüllt sind. Sie setzen die Stützmauer des Hanges fort. Damit konnten unzählige Lastwagenfahrten und somit auch beträchtliche Transportkosten gespart werden. Für die Schwimmbäder und Bewässerungssysteme dient das Wasser des Vierwaldstättersees, das als alternative Energiequelle auch heizt und kühlt. Natürlich isolierte begrünte Flachdächer verschmelzen mit der Umgebung. In der Klassifizierung der «Drei Zeros» (Null CO₂ = neutrale Energieerzeugung und Bauausführung, Null Kilometer = reduzierte Transportwege durch Vorfertigung und lokale Materialien, Null Abfall = Recycling gebrauchter Materialien) liegt das Waldhotel bei gut bis sehr gut. Menschen mit eingeschränkter Gesundheit benötigen vor allem viel Licht und Wärme. Tageslicht, ein bedeutender Wohlfühlfaktor für alle, ist zu 100 % in Thuns

Architektur integriert. Alle Räume sind nach Süden ausgerichtet, Terrassen, Gärten und Balkone bringen das Draussen nach Drinnen.

Botanische Architektur und Design

Die Innenarchitektur der 28 740 m2 grossen Anlage mit neun Etagen, 160 Zimmern und Suiten zwischen 42 und 150 m2 stützt sich auf natürliche Materialien, organische Formen und warme Farben. Das sind vor allem die Naturfarben Gelb, Grün, Orange, Rot, Ocker, Braun. Alle Möbel, Leuchten und Accessoires, ebenso die Tapeten wurden von Matteo Thun Atelier gestaltet, eine Marke, die individuelle und auf den Ort abgestimmte Produkte für die Hotellerieprojekte von Matteo Thun anbietet. Raumhohe Fenster und grosszügige Terrassen lassen Innen- und Aussenbereiche verschmelzen. Atrium-Einschnitte auf verschiedenen Stockwerken mit duftenden Kräutergärten und die vielen, liebevoll von Matteo Thun gezeichneten botanischen Aquarelle unterstreichen das tonangeben-

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Grosser Innen- und Aussenpool, Sportliche betätigen die Gegenstromanlage.

Gemeinsam trainieren und doch genügend Privatsphäre: Auch die Fitnessräume wurden mit grösster Sorgfalt geplant und eingerichtet.

Die Architektur mit viel Holz und den mit Kalkstein gefüllten Gabionen fügt sich perfekt in die Natur ein.

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«Es sollte eigentlich nicht nötig sein, über nachhaltige Architektur zu sprechen. Wir sollten sie einfach bauen: eine Architektur, sine qua non.»
Matteo Thun

Organische Formen und natürliche Farben auch im Restaurant, von Matteo Thun Atelier gestaltet.

de Thema von «Healthy by Nature». Alle Räume des Waldhotels sind natürlich behindertengerecht und barrierefrei.

Physisches und mentales Wohlbefinden beschleunigen die Heilung, der Gast und seine Umgebung befinden sich im Einklang. Die natürlichen Helfer sind viel Licht, warme Farben mit starken Kontrasten und natürliche Materialien. Haus und Inneneinrichtung sind harmonisch vereint. Alle Zimmer und Suiten, die Bibliothek und andere öffentliche Räume sind hell und licht.

Ambiente und Aktivitäten

Natürliche Materialien wie Stein, Textilien und Möbel aus Holz prägen das Bild der Räume; die Gäste schlafen in modernsten Boxspringbetten und geniessen die stündlich wechselnde Stimmung draussen dank breiter Fensterfronten. Grosszügige Badezimmer runden den hohen Komfort ab. Verschiedene Restaurants und Bars locken je nach Appetit und Tageszeit. In den Gästezimmern warten Snacks mit getrockneten Früchten, einer grossen Teeauswahl und kristallklarem Quellwasser. Die Spa-Einrichtungen lassen keine Wünsche offen. Hamam, mehrere Saunen, Eis-

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Grosszügig geschnittene und harmonisch eingerichtete Gästezimmer, alle mit Balkon oder Terrasse.

bad, Salzsole-Raum, medizinische FitnessEinrichtungen, Indoor- und Outdoor Pools mit Gegenstromanlage stehen zur Wahl. Grosszügige Ruhezonen mit bequemen Wasserbetten möchte man am liebsten nicht mehr verlassen.

Idyllische Landschaft

Fast scheint es, der benachbarte Bauernhof gehöre zum Ensemble dazu. Das tut er nicht, aber seine auf den saftigen Wiesen vor dem Hotel weidende Kuhherde mit ihren unterschiedlichen Glocken helfen bei der Entschleunigung und Erholung selbstlos mit. Da die meisten Besucher sowieso mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, Bus oder Schiff anreisen, stört auch kein Verkehrslärm die erholsame Ruhe. Gästen des Hotels und Resorts steht die BürgenstockBahn und ein Shuttle-Schiff ab und nach Luzern zur Verfügung.

Ein leichter Duft nach Natur spricht alle Sinne an. Labsal für Körper und Geist. Eintreten und sich wohl fühlen, sich spüren, entschleunigen, zu sich selber finden, lange Gespräche führen oder meditieren. Die materialistische Welt für die Zeit des Aufenthalts ausblenden, wieder leben lernen,

Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Dazu die Natur hautnah, gelebte Nachhaltigkeit, seine Balance wieder finden. Sein – entspannen – geniessen. Dieses Gefühl will das Waldhotel auch Tagesgästen anbieten, die den Bürgenstock besuchen oder besteigen, eine Familienfeier oder einen geschäftlichen Anlass buchen. Dafür stehen die unterschiedlichsten Räume zur Verfügung, vom modern ausgestatteten Kongressraum bis zur heimeligen Simmentaler Bauernstube, die aus dem Hotel Schweizerhof Bern stammt.

https://burgenstockresort.com/en/our-hotels/ waldhotel-health-and-wellbeing

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WELLNESS im Hotel –neue Ideen sind gefragt

Pool und Saunaanlage – ist es das, was man noch immer vorwiegend unter «Wellness-Anlage» versteht? Oder ein paar hingestellte Trainingsgeräte in einem Kellerraum? Hat denn nicht unser grosser Architekt Peter Zumthor mit der Therme Vals vor Jahren schon ein Zeichen gesetzt, wie Erholung, Gesundheit und Sinnlichkeit in Einklang stehen können?

Und heute? Neue Ideen sind gefragt. Mit neuen Ideen kann man selbst auf so kleinem Raum wie einem Badezimmer eine Geschichte erzählen und die Fantasie der Nutzer und Gäste anregen. Ushi Tamborriello, Innenarchitektin und Szenenbildnerin, gründete 2004 das Atelier Ushitamborriello und hat mit ihren durchdachten, raffinierten und originellen Konzepten internationales Ansehen erlangt. Die Bandbreite ihrer Inszenierungen reicht von Hotels, aussergewöhnlichen Wellness-Resorts und Restaurants bis zu Ausstellungsinstallationen. Ihre Arbeiten begeistern mit vielschichtigen Stimmungswelten, die eigene, sinnliche Erfahrungen ermöglichen. Mit dem

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Dekorative Mosaikfliesen faszinieren seit der Antike. Die modernen, von Hand zusammengefügten Mosaikteilchen von Bisazza sind aus Marmor oder pflegeleichter Glaskeramik.

Elegant, schwebend leicht und langlebig: Die Waschtischschale aus Stahl-Emaille ist ein zeitloser Blickfang in modernen Wellnessanlagen.

kürzlich für eine internationale Messe ausgeführten Konzept «Gretel und Hänsel» präsentiert Tamborriello ein Badezimmer voller unaufdringlicher Eleganz, grossem Komfort und erzählerischer Dichte. Das szenografisch im Schwarzwald angesiedelte, 15 Quadratmeter grosse Bad wurde mit Produkten von AXOR ausgestattet, inspiriert von neuen möglichen Materialien für Armaturen, Waschtische und Accessoires; von dunklen Hölzern, Bronze und Marmor. Konzipiert als privates Badezimmer einer modernen Gretel und eines zeitgemässen Hänsels, den Hauptfiguren des Märchens der Gebrüder Grimm, ist die Innenarchitektur eine installative Reflektion auf diese imaginären Protagonisten.

Aus der Erzählung des Geschwistermärchens im bewaldeten Gebirge entwickelte sich auch der räumliche Entwurf in eine dritte Ebene: «Wir wollten diese 15 Quadratmeter auf eine gut durchdachte und innovative Weise nutzen», sagt Tamborriello. «Wir haben uns im Raum nicht nur von vorne nach hinten, von rechts nach links, sondern auch von unten nach oben bewegt.»

Ein grosser Rahmen dominiert die räumliche Erscheinung des Badezimmers. Er teilt den Raum in einen aktiven vorderen Bereich mit Waschtischen, Schrankräumen und Sitzgelegenheiten und einen kontemplativen hinteren Bereich mit Wannenbad und Dusche vor dem Ausblick in die Landschaft.

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All diese Details tragen dazu bei, einen Raum zu schaffen, der sowohl Rückzug vom Alltag als auch eine Bühne für Selbstverwirklichung bietet.

Wellness beginnt im Hotel-Badezimmer Zukunftsweisende Konzepte und Produkte werden jeweils an internationalen Fachmessen vorgestellt, eben auch im Rahmen des Salone del Mobile in Milano.

Eine neue repräsentative Forsa-Studie im Auftrag von Kaldewei zeigt, dass zwei Drittel der Befragten das Bad als wichtigstes Ausstattungsmerkmal des Hotels bezeichnen. So sagen 95 Prozent der Befragten, dass sie bei einem Bad, das nicht den Vorstellungen entspricht, das Hotel nicht noch einmal buchen würden. Zudem haben 21 Prozent ein Hotel aufgrund von Mängeln im Bad im Internet schon einmal schlechter bewertet. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) hat sich sogar wegen der miesen Badbewertungen im

Netz bereits gegen ein Hotel entschieden. 62 Prozent und damit die deutliche Mehrheit der Studienteilnehmer würden sogar mehr Geld für ein Hotel bezahlen, wenn die Badezimmer modern und hochwertig ausgestattet sind. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) greift tiefer in die Tasche, wenn in den Bädern Produkte mit besonders hygienischen Oberflächen eingebaut sind. Dieser Anforderung kommen die langlebigen Badlösungen aus KALDEWEI Stahl-Email mit 30 Jahren Garantie entgegen und sind dabei eine lohnenswerte Anlage in die Zukunft. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile ins Bewusstsein der Hotelgäste gerückt: Die Hälfte der Befragten würde es vorziehen, wenn bei der Ausstattung natürliche, recycelbare Materialen zum Einsatz kämen. Laut Studie wären 62 Prozent dann sogar bereit, für ihr Zimmer mehr zu bezahlen.

Zusammenspiel von Narration und Raum, poetisch umgesetzt und modern interpretiert von Ushi Tamborriello.

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Kälteanwendung für zukunftsweisende Wellnessanlagen, selbst auf kleinem Raum.

Zum Schluss noch ein Tipp für kleinere Hotels oder Wellnessanlagen: Der körperlichen Regeneration durch Kälteanwendungen wird immer mehr Beachtung geschenkt. Kleinere, wenig invasive Angebote in Form von Kälteliegen bieten eine Alternative zu den kostenintensiven Schnee- und Eiskabinen oder aufwändigen Kalttauchbecken. Ein Angebot zur physischen wie psychischen Erholung – vielleicht eine lohnende Überlegung bei der nächsten Planung oder Renovation des Spa-Bereichs.

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Trinkgeld wird zum Risiko für Arbeitgebende

Die Maxime «Trinkgeld inbegriffen» ist um die fünfzig Jahre alt. Wird Trinkgeld gegeben, gehört dies den Arbeitnehmenden und geht Arbeitgebende grundsätzlich nichts an. Das hat die letzten Jahrzehnte bestens funktioniert. Weil der Zahlungsverkehr nun zunehmend elektronisch erfolgt und viele Gäste nicht mehr mit Bargeld bezahlen, müssen sich die Arbeitgebenden wieder mit dem Trinkgeld befassen. Welche Risiken damit verbunden sind, scheint man sich nicht bewusst zu sein.

Vor über zwanzig Jahren habe ich in einem Trennungsverfahren die Ehefrau eines Chef de Service in einem Fünf-Sterne-Hotel vertreten. Da die zu leistenden Unterhaltsbeiträge für die drei Kinder und die Frau wesentlich vom Einkommen des Mannes abhingen, wollte ich, dass beim Chef de Service auch ein Anteil Trinkgeld als Lohn einberechnet wird. Weil ich von der Vorgängerin des Chef de Service wusste, dass um die tausend Franken monatlich an Trinkgeld fliessen, argumentierte ich entsprechend. Die zuständige Richterin war nur mit Müh und Not zu überzeugen, dass sie monatlich 300 Franken an Trinkgeld anrechnete. Denn sie glaubte schlichtweg nicht, wie viel Geld da im Spiel war. Heute wäre es um einiges einfacher, die Höhe des Trinkgeldes nachzuweisen. Denn es wird bekanntlich zunehmend über die Kreditkarte oder eine andere elektronische Zahlungsweise wie Twint abgerechnet.

Trinkgelder wären oft sozialversicherungs- und steuerpflichtig

Sowohl in Art. 5 AVG als auch in Art. 7e der dazu gehörenden AHVG ist definiert, dass «Trinkgelder, soweit sie einen wesentlichen Teil des Lohnes darstellen», zum massgebenden Lohn gehören. Nach Auffassung

des Bundesamts für Sozialversicherung ist das dann gegeben, wenn das Trinkgeld zehn Prozent des Lohnes ausmacht. Logisch ist, dass wenn diese Grenze erreicht wird, auf diesen Beträgen sowohl Arbeitgeber- wie auch Arbeitnehmerbeiträge entrichtet werden müssen. Ebenso klar ist, dass Trinkgelder dann einkommenssteuerpflichtig sind und dass sie auf den Lohnausweis gehören oder bei der Quellensteuer abgerechnet werden müssen.

Hört man sich in der Branche um, so erzielt ein erheblicher Teil der Mitarbeitenden mehrere hundert Franken Trinkgeld monatlich. Die Zehn-ProzentGrenze wird öfters erreicht. Unklar scheint, ob die zehn Prozent auf den Jahreslohn gerechnet werden oder ob jeweils jeder Monat einzeln angeschaut wird. Die rechtliche Ausgangslage ist trotzdem einigermassen klar. Zu Zeiten, als meistens noch in bar bezahlt wurde, konnte nicht nachgewiesen werden, wie viel Trinkgeld geflossen war. Mit dem zunehmenden Verschwinden des Bargeldes hat sich die Ausgangslage wesentlich verändert. Das bisher faktisch als Schwarzgeld geflossene Trinkgeld lässt sich nicht mehr verstecken.

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Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

Risiko ist einseitig auf Arbeitgeberseite Bekanntlich müssen Arbeitgebende die Sozialversicherungsbeiträge entrichten. Zeigt sich im Rahmen einer Kontrolle durch die Ausgleichskasse oder die Unfallversicherung, dass in den letzten Jahren mehr als zehn Prozent Trinkgelder arbeitgeberseits an einzelne Arbeitnehmende ausbezahlt wurden, hat der Arbeitgeber die darauf geschuldeten Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten, und zwar auch den Arbeitgeberanteil. Die wenigsten Arbeitgebenden dürften sich des entsprechenden Risikos bewusst sein.

L-GAV trägt aktueller Situation nicht Rechnung Gemäss Art. 9 Ziff. 3 L-GAV dürfen freiwillige Kundenleistungen wie Trinkgelder nicht ins Lohnsystem miteinbezogen werden. Damit ist sonnenklar, dass Trinkgelder nicht dem Betrieb gehören, sondern den Mitarbeitenden ausbezahlt werden müssen. Erlaubt ist einzig ein System, in dem das Trinkgeld auf alle Mitarbeitenden im Betrieb verteilt wird und nicht nur beim Service bleibt. Ebenso klar ist, dass die Mindestlohnbestimmungen nach Art. 10 L-GAV ohne Einberechnung der Trinkgelder eingehalten werden müssen. Also auch dann, wenn diese arbeitgeberseitig wegen der Wesentlichkeit gegenüber der Ausgleichskasse abgerechnet werden. In solchen Fällen müssen Arbeit-

gebende ihren Anteil an den Sozialversicherungen draufzahlen, ohne diese in irgendeiner Form vom Trinkgeld abziehen zu können.

Chance für die Branche

Die Haltung der Verbände scheint einstweilen noch zu sein, das heisse Eisen Trinkgeld möglichst nicht anzufassen. Dass arbeitgeberseitig ein latentes Risiko zu späteren Zahlungen an die Ausgleichskassen und Versicherungen besteht, wenn heute schon transparent ist, dass das Trinkgeld mehr als zehn Prozent des Lohnes ausmacht, scheint niemand zu beunruhigen. Es braucht wohl erste entsprechende Verfügungen und Gerichtsentscheide, bis man die Ernsthaftigkeit der Problematik erkennt. Dabei sollte man schon heute versuchen, über den L-GAV eine Branchenlösung zu finden. Die Arbeitnehmerseite als ein Teil der Sozialpartnerschaft könnte sich einer solchen schlecht entziehen, denn gerade sie kann sich nicht glaubwürdig dagegen wehren, wenn Trinkgelder sozialversichert werden und wenn darauf Steuern erhoben werden. Das Stigma der Tieflohnbranche liesse sich so wohl etwas korrigieren. Denn wenn die Höhe der Trinkgelder transparent wird, ist nach aussen gezeigt, dass der Verdienst in der Branche nicht so schlecht ist, wie gemeinhin angenommen.

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Erfahrungen mit nachhaltigem Bauen und Sanieren in historischen Gemäuern

Nachhaltiges Bauen und Sanieren in denkmalgeschützten Hotelgebäuden ist eine Herausforderung. Es gilt, eine Balance zwischen dem Erhalt des historischen Erbes sowie den ökologischen und ökonomischen Anforderungen von heute zu erreichen. Wie kann das gelingen? Der VDH sprach mit Hoteliers und Gastrofachplanern zu ihren Perspektiven und Erfahrungen im Umgang mit historischen Hotels und gibt ihnen eine Plattform, dies darzustellen.

«Je besser die Abstimmung, desto erfolgreicher das Projekt»
Murat Baki

In der Umfrage zur Aufgabe beim Bauen und Sanieren die Aspekte Geschichte, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen, haben wir folgende drei Fragen an Hoteliers und Baufachleute gestellt:

– Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben die beteiligten Parteien aus den Umbauprojekten gewonnen?

– Welche ökologischen und ökonomischen Aspekte haben eine entscheidende Rolle gespielt?

– Welche Aspekte und Erfahrungen wurden in Bezug auf die Kommunikation von Nachhaltigkeit gemacht?

Murat Baki, Hoteldirektor, Kloster Fischingen, NDS 42 Es war eine besondere Ehre, die Hotelerweiterung des Klosters Fischingen von Beginn an begleiten zu dürfen. Als Vorzei-

geobjekt im malerischen Kanton Thurgau und unter Denkmalschutz seit 1964, war es eine herausfordernde, jedoch stolze Leistung, dieses einzigartige Juwel in seiner ganzen Pracht zu erhalten und zu erweitern. Unser Hauptaugenmerk lag darauf, durch die Erweiterung des Hotels das historische Erbe zu bewahren und gleichzeitig ökologische und ökonomische Aspekte zu integrieren.

Ein entscheidendes Learning für das gesamte Team war die Notwendigkeit, ausreichend Zeit für die Planung und Abstimmung des Projekts einzuplanen. Unter der Leitung eines erfahrenen Projektleiters wurde die Kommunikation zwischen allen beteiligten Parteien gewährleistet, um die Einhaltung der Denkmalschutzbestimmungen sicherzustellen und das Projekt erfolgreich abzuschliessen.

134 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Die Integration ökologischer Praktiken war von zentraler Bedeutung. Die Nutzung der eigenen Quellwasserquelle beispielsweise wurde maximiert, um die Wasserversorgung sicherzustellen und den Verbrauch von abgefülltem Fremdwasser zu reduzieren. Zusätzlich wurde eine CO₂neutrale Holzschnitzelheizung installiert, um die Energieeffizienz zu verbessern und CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Transparenz und Offenheit gegenüber den Gästen und Interessengruppen spielten eine entscheidende Rolle für die Kommunikation von Nachhaltigkeit. Durch gezielte Kommunikation konnte das Bewusstsein für die ökologischen Bemühungen geschärft und das Verständnis für nachhaltiges Handeln gefördert werden. Insgesamt war die Hotelerweiterung des Klosters Fischingen eine lohnende Erfahrung, die nicht nur das historische Erbe bewahrt, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft geleistet hat.

Samuel Bichsel, Direktor und Gastgeber, Mürren Palace, NDS Lehrgang 49 Das Hotel Mürren Palace gilt mit Jahrgang 1874 als ältestes Palace der Schweiz. Nach diversen Bränden ergänzte man das Haus im Jahr 1911 mit einem Ballsaal, welcher bis heute noch Bestand hat. Der restliche Teil vom Gebäude stammt, nach einem weiteren Brand, aus dem Jahr 1928/29. Aktuell wird das bestehende Haus kernsaniert und mit einem Neubau ergänzt. Im Ballsaal befindet sich auf 325 m2 zukünftig das gastronomische Zentrum inklusive neuer Fertigungsküche. Der Jugendstil-Saal und die Gebäudefassade sind denkmalgeschützt und als erhaltenswert eingestuft. Der Baubewilligungsprozess löste man mittels Workshopverfahren und holte die verschiedenen Anspruchsgruppen an den Tisch. Dies ermöglichte eine gute Aufarbeitung der historischen Eckwerte für das Gebäude. Beim

Saal waren aber spärliche Informationen vorhanden und die Denkmalpflege musste sich auf wenige Bilder stützen. Mit einer zusätzlichen Farbanalyse im Saal stellte man fest, dass die ursprünglichen, dekorativen Malereien mehrfach übermalt wurden. Den Austausch mit dem Denkmalschutz suchten wir im weiteren Verlauf vom Projekt mehrfach. Dabei involvierten wir die verschiedenen Parteien wie Innenarchitektur, Architektur und Bauherrenvertretung gleichzeitig. Die Herausforderungen im noch laufenden Bauprojekt sind vielseitig. In Bezug auf die Themen des Denkmalschutzes gilt es, ihre Anliegen herauszufiltern. Beim Farbkonzept spüren wir sogar eine gewisse Freiheit – wir sind guten Mutes, dass diese auch bei der Umsetzung noch gilt.

Raymond Zürcher, Gschwend AG Gastrobau, Partner VDH

Beim nachhaltigen Bauen oder Sanieren historischer Gebäude steht zunächst die sorgfältige Abwägung zwischen dem Erhalt des historischen Erbes und dem Streben nach Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz im Vordergrund. Dabei ist es eminent wichtig, die wirtschaftliche und betriebliche Nutzung sowie die nötige Flexibilität des eigenen Gastronomiebetriebs nicht aus den Augen zu verlieren. Der sanierte oder erweiterte Betrieb muss schnell an die volatilen Gästebedürfnisse angepasst werden können. Diese Phase ist sehr herausfordernd und benötigt ausreichend Zeit, um anschliessend eine gründliche und zügige Planung einzuleiten.

Bei der baulichen Umsetzung von Bauoder Sanierungsarbeiten an historischen Gebäuden ist es wichtig, den Erhalt und die Wiederherstellung des charakterlichen Erscheinungsbildes und der architektonischen Details zu priorisieren. Dabei sollten möglichst traditionelle Bauteile wie Fenster, Türen, Wandverkleidungen, Böden

«Das frühe Herausfiltern der wesentlichen denkmalpflegerischen Anliegen hilft im Prozess.»

Samuel Bichsel

«Es müssen Prioritäten gesetzt werden»

Raymond Zürcher

135 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

«Manchmal kommt es anders, als man denkt»

Jürg Luginbühl, US-Lehrgang 20, Präsident FCSI Schweiz

und Deckenverkleidungen freigelegt oder restauriert werden. Bei der Auswahl von Baumaterialien sollte darauf geachtet werden, dass diese in den Kontext des Gebäudes oder des Innenraums passen Herkömmliche Materialien wie Natursteine, Massivhölzer und kalkhaltige Putze oder auch moderne Materialien, die dem historischen Erscheinungsbild ähneln, können dafür verwendet werden.

Oft ist es sinnvoll, historische Gebäude oder Innenräume mit modernen Anbauten oder Erweiterungen zu kombinieren. So wird man den Anforderungen an eine zeitgemässe Funktionalität gerecht, ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Trotz des Erhalts des historischen Erscheinungsbildes können energieeffiziente Massnahmen implementiert werden, wie die Verbesserung der Gebäudedäm-

mung, der Austausch von Fenstern und Türen gegen moderne, energieeffiziente Varianten. Die Installation von Heizungsund Kühlsystemen mit niedrigem Energieverbrauch können so langfristig zur positiven Wirtschaftlichkeit beitragen. Das Gleiche gilt für erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Geothermie, die auch in historischen Gebäuden integriert werden können. Dabei ist auf die diskrete Platzierung von Solarmodulen auf dem Dach oder die Nutzung von Geothermie für Heizung und Kühlung zu achten.

Die Information der Gäste über die getätigten nachhaltigen, umweltverträglichen und energieeffizienten Investitionen wird vom künftigen Gast sehr geschätzt. Wir sind überzeugt, dass diese Themen zu einem neuen und sehr wichtigen Buchungskriterium werden.

Jürg Luginbühl, Flückiger Food Systems GmbH, NDS 20 Als Gastronomie-Fachplaner stellt sich uns immer die Frage, welche Nachhaltigkeit denn eigentlich gemeint ist. Bautechnisch ist der Eingriff in ein altes Mauerwerk bereits durch den Architekten und seine Abstimmung mit der Bauherrschaft gemacht. Insofern bewegt sich der GastronomieFachplaner in der Regel in einem überschaubaren, begrenzten Raum.

Das stilvolle, denkmalgeschützte VierSterne-Hotel in einer Schweizer Grossstadt, wunderschön in der Altstadt gelegen, soll eine neue A-la-carte-Küche für das Gourmet Restaurant in der vierten Etage erhalten. Die alte Küche bietet zu wenig Platz fürs Arbeiten, ist belastet von Geruchsemissionen und es fehlt an Lagerkapazität in den Kühlräumen. Die Grundstrukturen innerhalb des Perimeters weisen Niveauunterschiede auf, die für Servicemitarbeitende umständlich sind.

Die grösste Herausforderung liegt, wie meistens, in der Fläche selbst. Die Haustechnik nimmt heute mehr Platz ein als früher. Um den klimatischen Anforderungen der Räume zu genügen, weisen Lüf-

tungskanäle grössere Querschnitte auf. Durchbrüche in Wände können nicht gemacht werden. Für den benötigten Platz fehlt es an Raumhöhe. Auch mit effizientester Kochtechnologie und präzis definierten Arbeitsprozessen gibt es für den Betreiber eine nur bedingt gute Lösung.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie zeigen wir auf, dass Planungslayout und die Erfolgsrechnung für den Restaurantbetrieb nicht befriedigend ausfallen werden und ein eingeschränkter Gastrobetrieb sehr viele Kompromisse beinhaltet. Dies führt zu einer neuen Lösung. Gemeinsam mit der Bauherrschaft konnte ein alternativer Standort für die Gastronomie gefunden werden, der für eine Küche und Gastraum besser genutzt werden kann. Auch eine attraktive Terrasse lässt sich realisieren. In der ehemaligen Küche und im Restaurant wurden zwei luxuriöse Suiten eingeplant. Eine Win-win-Situation. Damit könnten Investitionskosten optimiert und die Wirtschaftlichkeit verbessert werden.

Für die nächste Planungsphase liegt der Ball wieder bei der Bauherrschaft. Nachhaltig ist ein Projekt dann, wenn auch in zehn Jahren mit der neuen Infrastruktur ein wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden kann.

Der FCSI – Foodservice Consultants Society International (Schweiz) unterstützt uns dabei, innovative und nachhaltige Lösungen für solche Projekte zu finden. Er bietet Zugang zu einem globalen Netzwerk, erstklassigen Weiterbildungsangeboten und regelmässigem internationalen Austausch. Die Mitglieder profitieren von Best Practices und innovativen Ansätzen aus aller Welt.

FCSI ist der weltweite Fachverband für professionelle und unabhängige Berater und Planer in der Hospitality-Industrie. Er setzt sich für hohe Standards in der Beratung und Planung von Systemgastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und F&BBereichen bei Neu-, Umbau- und Sanierungsprojekten ein.

Weitere Informationen unter www.fcsi.ch

136 VEREINIGUNG DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Jetzt anmelden: VDH StadtFinden 25./26. August 2024 in Baden

«Für den Beruf brennen, ohne auszubrennen», so lautet das Motto vom StadtFinden in Baden. Organisiert wird das Treffen von Jessica Schmiederer, NDS-Lehrgang 45, Resident Managerin Limmathof Baden Hotel & Spa. Es wird bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Dafür garantieren das Motto, das die Leidenschaft unserer Branche widerspielt und die einzigartige Atmosphäre von Baden.

Exkursionen und Exklusives

Die Besucher erwartet ein fesselndes Programm, das mit Führungen zu den berühmten Thermalquellen Badens, Einblicken in die pulsierende Turbo-Industrie und einer Zeitreise durch 2000 Jahre Baden beginnt. Gesellige exklusive Apéros, Nightlife, ein Casinobesuch sowie ein Ex klusivEintritt in den Spa-Bereich, nur für VDH-Mitglieder, runden das Angebot ab.

Fachliches und Historisches

Hochkarätige Redner und Vorträge zu Themen wie Quereinstieg, Eventpricing, Digitalisierung und Resilienzförderung geben neue fachliche Inspirationen. Eine Podiumsdiskussion zur Balance zwischen Unternehmensgeschichte und Familienleben bietet zusätzliche Denkanstösse. Mit einer Mischung aus Wissensvermittlung, Networking und Erholung verspricht das StadtFinden 2024 sowohl belebend als auch bereichernd zu sein. Seid dabei, um Neues zu entdecken und alte Freundschaften zu pflegen. Anmeldung und weitere Informationen unter www.events.vdh.swiss

Jessica Schmiederer, Resident Managerin des Limmathof Baden Hotel & Spa, NDS-Lehrgang 45

Präsidial-Editorial

Wenn historische und denkmalgeschützte Hotelgebäude aufwendig saniert, renoviert und umgebaut in neuem Glanz strahlend wiedereröffnet werden, dann ist meist sehr viel Geld im Spiel. Das hat hauptsächlich mit dem Erhalt und der Wiederherstellung des charakteristischen Erscheinungsbildes zu tun, mit der Restauration von traditionellen Bauteilen, sowie den Bau-Reglementen und Vorschriften des Dankmalschutzes.

Es stellt sich die Frage, warum jemand einen namhaften zweistelligen Millionenbetrag in ein Hotel-Projekt investiert. Es ist doch mehr als bekannt, dass der Gast kaum bereit ist für den Return on Investment des Investors entsprechende Preiserhöhungen im Logement und F&B zu akzeptieren? Wer also in sanierungs- und renovationsbedürftige historische Hotelprojekte investiert, muss ein anderes, stärkeres Motiv haben.

Mit Genugtuung darf festgestellt werden, dass es Investorinnen und Investoren und/oder Investorengruppen gibt, denen es ein Anliegen ist, den Erhalt des historischen Erbes der Hotellerie zu sichern. Als typisches Beispiel sei hier das Jugendstil-Hotel Paxmontana erwähnt, das 2011 für 27 Mio. Franken saniert, renoviert und umgebaut wurde.

Es ist zu hoffen, dass sich auch in Zukunft Investorinnen und Investoren für den Erhalt von historischen Hotelgebäuden einsetzen werden. Diese Betriebe sind Leuchttürme der Schweizer Hotellerie. Sie sind die Aushängeschilder für den Schweizer Tourismus und stehen für Tradition und Fortschritt gleichermassen. Sie bereichern durch ihren dominanten Auftritt das Landschaftsbild der Schweiz und sollten gerade aus diesem Grund, so wie die Landwirtschaft, mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung durch den Bund erhalten.

Roland Gasche, Präsident VDH

137 VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
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Bordeaux – ein Klassiker in der Krise oder doch ein

Evergreen?

Ein Dienstagabend im Februar auf Schloss Versailles; die Union des Grand Crus de Bordeaux lud zum Abschluss der jährlichen Fachmesse Vinexpo in die Galerie des Batailles. Deren Wände zieren opulente Ölgemälde, die die grossen Schlachten der Grande Nation darstellen. Doch auch die Eröffnungsrede erinnert eher an eine Schlacht als an einen Abend der bevorstehenden Genüsse.

In Bordeaux ist das Wort «Krise» omnipräsent. Der chinesische Markt hat sich nach Covid noch nicht erholt. Der Konsum in Europa ist konstant rückläufig. Die Europäische Union stellte letztes Jahr 160 Millionen Euro zur Verfügung, um 2,5 Millionen Hektoliter überschüssigen Wein zu destillieren.

Schaut man sich die Preisspirale der namhaften Châteaux der letzten Jahre an, mag dies überraschen. So schnellten die en Primeurs Preise seit 2020 permanent nach oben, was letztes Jahr mit einem zurückhaltenden Einkauf der weltweiten Branche quittiert wurde. «Bordeaux Bashing» ist gerade bei jüngeren Weinfachleuten ein Thema, gilt die Region für viele doch als behäbig, wenig umweltfreundlich und durch das besondere System des Place de Bordeaux als zu weit vom eigentlichen Konsumenten und seinen Bedürfnissen entfernt.

Doch ist dem wirklich so? Im letzten Jahrzehnt stieg die Quote der nachhaltig zertifizierten Weinberge von 35 auf 75 Prozent. Zunehmend mehr Châteaux inves-

tieren in Öno-Tourismus und suchen den direkten Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden, statt sich wie früher vollständig auf die Négociants zu verlassen. Die diesjährige en Primeurs Kampagne des 2023erJahrgangs erfreute mit Preisnachlässen von im Schnitt einem Viertel, bei manchen Spitzengewächsen wie Mouton Rothschild sogar von mehr als einem Drittel im Vergleich zu 2022.

Ein Blick auf die Restauranttische und Weinkarten der Schweiz, vor allem in Zürich, offenbart, dass wir im internationalen Vergleich eine Bordeaux Hochburg sind und sich die bordelaiser Rebensäfte weiterhin grosser Beliebtheit erfreuen. Es lohnt also, sich weiterhin mit Bordeaux zu beschäftigen. Gerade im Bereich der Cru Bourgeois oder unbekannteren Châteaux lassen sich grandiose Schnäppchen machen, die eine Freude im Offenausschank sind.

Noch ein Tipp: Die Top bewerteten Jahrgänge, wie 2015, 2016, 2019, 2022, sind ideal zum Einlagern. Doch zum Genuss in jungen Jahren sind die Jahrgänge, die in deren Schatten stehen, oft erschwinglicher und auf Grund sanfterer Tannine angenehmer und somit besser für die Gastronomie geeignet. Gerade 2012, 2014 und 2017 sind im Moment eine wahre Freude.

Marc Almert, ASI Best Sommelier of the World 2019 Stellvertretender Geschäftsführer Baur au Lac Vins Chef Sommelier Baur au Lac

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Marc Almert Marc Almert

Fairtrade-Wein: nicht nur fair, sondern auch eine Win-win-Situation

In meinen Adern fliesst mütterlicherseits südafrikanisches Blut. Als Kind verbrachte ich deswegen die Ferien oft am südafrikanischen Meer. Auf der Atlantik-Seite fror ich jeweils bis auf die Knochen. Auf der Seite des indischen Ozeans fürchtete ich, dass sich ein Hai um meine Knochen kümmern würde. Es gibt aber auch schöne Erinnerungen. Besonders ab meinem 18. Lebensjahr …

Shirley Amberg

Südafrika ist eines der bekanntesten Weinbauländer der südlichen Hemisphäre. Mit einer über 300-jährigen Weinbaugeschichte wird es häufig als die Brücke zwischen der neuen und der alten Weinwelt beschrieben. Holländische Siedler pflanzten in den 1650er-Jahren die ersten Reben. Die Weinproduktion nahm aber erst mit der Ankunft der weinerfahrenen französischen Hugenotten in den 1680er-Jahren Fahrt auf.

Obwohl das Land also auf eine lange Weinbautradition zurückblickt, ist südafrikanischer Wein erst seit den 1980er-Jahren international bekannt. Das Land fiel mit dem Beginn der Apartheid-Ära 1948 weltweit in Ungnade und es wurde wegen der daraus resultierenden Handelssanktionen weitgehend isoliert.

Südafrika-Wein beim Friedensnobelpreis für Mandela

1993 wurde in Oslo bei der Zeremonie des Friedensnobelpreises für Nelson Mandela südafrikanischer Wein serviert. Das hat sicherlich sehr geholfen. Die Südafrikaner nennen sich Rainbow Nation, die Regen-

bogen-Nation. Südafrikas Landschaft ist ebenso vielfältig und mannigfaltig wie seine Bewohner.

Die Erfolgsgeschichte der Weinwirtschaft Südafrikas ist unter anderem durch die vielfältige Anbieterstruktur geprägt. Neben etablierten grossen Marken, die sich in nationalen Weinregalen bewähren, findet man ein vielfältiges Angebot an individuellen Weinstilen aus zahlreichen kleineren Weingütern.

Seit dem Ende der Apartheid wurden grosse Anstrengungen unternommen, die bisher benachteiligten Bevölkerungsschichten stärker an Grundbesitz und Fachwissen zu beteiligen. Ferner werden für den fairen Handel Mindestpreise festgesetzt, die in Absprache mit den Produzentenorganisationen zu bezahlen sind, unabhängig von Preisschwankungen. Sie decken sowohl die Produktionskosten, die unter menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen entstehen, als auch die alltäglichen Lebenshaltungskosten.

Schon 1958 wurde im südafrikanischen Citrusdal die Winzerkooperative Groue Vallei gegründet. Seitdem

140 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Die Weinbaugebiete liegen fast ausschliesslich in der Provinz Westkap.

setzen sich rund 115 Mitgliedsbetriebe für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter ein. Wohnungen, Elektrizität und Kindertagesstätten werden zur Verfügung gestellt. Die Angestellten bekommen feste Löhne, haben geregelte Arbeitszeiten, Anspruch auf Urlaub und sind grösstenteils gewerkschaftlich organisiert. Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen.

Innovation, Differenzierung, Mut

Der Weinmarkt ist gesättigt und stagniert. Wein ist ein differenzierungs- und innovationsarmes Gut. Seine Merkmale: Preis, Qualität, Prestige, Modetrends und Etikettendesign. In einem solchen Marktumfeld werden Marktanteile nur durch Innovation, Differenzierung und Mut gewonnen. Zudem ist mancher Weinkäufer durch das breite Angebot an eigenschaftsähnlichen Weinen überfordert – und auch übersättigt.

Fairtrade-Wein – ein Statement

Die Kaufentscheidung fällt aufgrund von Differenzierungsmerkmalen. Restaurants und Weinhandlungen müssen sich also von den Mitbewerbern abheben. Es bietet sich deshalb an, die Geschichte und den Hinter-

grund eines Weines als Differenzierungsmerkmal zu nutzen. Besonders heute, wo der Diskurs zu nachhaltiger Entwicklung zugenommen hat und verschiedene gesellschaftliche Organisationen von Unternehmen fordern, mehr Verantwortung für ihre soziale Umwelt zu übernehmen. Eine der Folgen dieser Entwicklung ist die Herausbildung von Konzepten zur Corporate Social Responsibility CSR. Zudem werden diese CSRForderungen durch Banken und Investmentgesellschaften vorangetrieben, die der wachsenden Nachfrage nach ethischen Investments und nach nachhaltigen Fonds nachkommen wollen.

Fairtrade-Kaffee, Fairtrade-Schokolade, FairtradeBananen … all diese Produkte sind sehr präsent. Fairtrade-Wein allerdings noch nicht. Das muss sich ändern – sei es auch nur aus dem Grund, dass Kunden, die einfach nicht wissen, was ihnen schmeckt, durch den Konsum von Fairtrade-Wein zumindest ihr Gewissen beruhigen können und so einen gewissen Seelenfrieden erfahren. Eine Win-win-Situation auf der ganzen Linie.

141 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Des Sommeliers wahrer Stolz

In beinahe allem, was jemand für andere tut, findet sich ein Element der Eitelkeit. Ganz besonders trifft dies auf uns Sommeliers und unsere Gestaltung von Weinkarten zu. Was unterscheidet eine nette Karte von einer wirklich guten Karte? Worauf muss geachtet werden? Hier ein Antwortversuch.

Shirley Amberg

Um eine schöne Weinkarte zu gestalten, muss die Balance zwischen Persönlichkeit, Eitelkeit und Einvernehmen gefunden werden. Habe ich – die Sommelière, der Sommelier – auf der Weinkarte einen frischen, trockenen Weisswein, um das skurrile Fischgericht des Küchenchefs zu ergänzen? Findet sich ein erdiger, muskulöser Rotwein, der zum traditionellen Lammgericht passt? Liegt im Weinkühler ein opulenter Weisswein, der genügend Kraft für die deftige, cremige Pastasauce hat?

Eine schöne Weinkarte zu gestalten ist in etwa dasselbe, als würde man Heiratsvermittler spielen. Man muss an die Persönlichkeit der Speise und jene des Weins denken und jene Optionen auswählen, die am besten zusammenpasst. Auf der Weinkarte sollte es weder um die persönlichen Präferenzen des Küchenchefs noch jener des Sommeliers gehen. Noch darum, ob der Wein eine Million Punkte erhalten hat. Es geht darum, dem Gast die besten verfügbaren und zusammenpassenden Optionen zu bieten.

Es muss passen – das ist wesentlich

Eine gut gestaltete Weinkarte muss in erster Linie das Essen des Küchenchefs ergänzen. Dazu kommt, dass die Weinkarte ein wichtiger Indikator für den Stil des

Restaurants ist. Die Weinkarte sollte für alle Weintrinker Optionen bieten, in Bezug auf Preis sowie Stil. Breite und Vielseitigkeit sind entscheidend für den Aufbau einer verlockend gestalteten Weinkarte. Ganz unabhängig davon, ob es sich um eine Karte mit lediglich 15 Flaschen in einer winzigen Tapas-Bar handelt oder um eine 3000 Positionen umfassende Liste in einem mit Sternen und Hauben dekorierten Restaurant.

Es ist nicht sehr schwierig, 3000 Weine auszuwählen. Wenn der Keller denn gross genug ist, reicht es, sich einen der gängigen Weinführer zu schnappen und dann zu bestellen und die Regale aufzufüllen. Die Kunst besteht darin, das Richtige auszuwählen.

Grundregel: Ein Drittel der Leckerschlucke sollte frisch und knackig sein, ein Drittel davon reichhaltig und ein Drittel sollte alles andere abdecken: Spezialitäten, unbekannte Länder, autochthone Sorten. Da darf der Sommelier sich dann auch seinen Eitelkeiten hingeben. Jede Flasche auf der Liste sollte einen Sinn ergeben. Passen die Tropfen nicht zu den gereichten Speisen, hat man den wesentlichen Punkt verpasst.

Wasser bestellen vermeiden

Sind die Weine ausgewählt, sollte der Sommelier einen Weg finden, diese Auswahl für jeden Gast verständlich

142 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

SVS-Interna: WeinkartenAwards U

nter dem Patronat der Association Suisse des Sommeliers Professionnels ASSP führt das Wein-Fachmagazin VINUM diesen Sommer bereits zum zehnten Mal den nationalen Wettbewerb Swiss Wine List Award durch. In folgenden Kategorien werden Auszeichnungen vergeben:

zu machen. Wenn die Auswahl einschüchternd und verwirrend ist, kann dies die Gäste dazu bringen, Wasser zu bestellen. Auf Formulierungen, wie «Es duftet nach zypriotischen Waldheidelbeeren im Morgentau» sollte verzichtet werden. Es ist unangebracht, zu belehren. Man muss dem Gast nicht sagen, was er zu riechen hat. Die Gäste haben unterschiedliche Geschmäcker. Nicht jeder weiss, wie nasse Steine an einem feuchten Morgen riechen.

Was muss auf die Weinkarte?

1. Preis, Währungsangabe, Mehrwertsteuersatz sind zwingend

2. Flaschen- oder Glasinhalt

3. Rebsorte(n)

4. korrekter Jahrgang

5. Land / Region / Winzer

6. Alkoholgehalt

Meiner Meinung nach ist es zwingend, mindestens einen Champagner auf der Karte zu haben. Denn meistens wird Champagner nur in speziellen Momenten geköpft. Champagner macht einfache Momente speziell – und sollte deshalb öfters genossen werden. Verführen Sie ihre Gäste dazu.

– Gourmet & Sterne

– Fine Dining & Gehobene Küche

– Casual Dining & Gutbürgerliche Küche

– Design-, Szenelokale & Weinbars

Sechs Preise winken

– Sommeliers Best: Sonderpreis für die Weinkarte mit der absoluten Höchstnote

– Ueli-Prager-Preis: Jury-Sonderpreis für die ungewöhnlichste, neuartigste Weinkarte der Gegenwart

– Swiss-Wine-Preis: Sonderpreis für die Weinkarte mit einem besonderen Augenmerk auf Schweizer Wein (pro Region)

– Best regional: Sonderpreis für die Weinkarte mit einem besonderen Augenmerk auf eine bestimmte Region/Land

– Best Sparkling Selection: Sonderpreis für die umfassendste Schaumweinauswahl

– Newcomer: Sonderpreis für die Weinkarte eines neu eröffneten Restaurants

Alle Informationen finden Sie unter www.swisswinelistaward.ch.

Es würde uns freuen, wenn Sie sich jetzt mit Ihrer Weinkarte vorbereiten, um 2025 mitzumachen!

143 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Origine – Bestes aus vertrauter Herkunft

Hero Origine steht für Produkte aus hochwertigen, einheimischen Früchten und ebensolchem Gemüse. Alle Rohstoffe, die für Hero Origine verwendet werden, stammen von Bäuerinnen und Bauern, die wir sorgfältig auswählen. Diese bürgen mit ihrem Namen für die Qualität und die regionale Herkunft, während unsere rasche Weiterverarbeitung für den frischen, natürlichen Genuss von Hero Origine sorgt.

Hero Origine Konfitüren – Hochwertig einheimisch Für unsere Hero Origine Konfitüren werden in verschiedenen Regionen hochwertige Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Zwetschgen und Aprikosen angebaut. Die Konfitüren enthalten einen Fruchtanteil von 55 % und sind mit bestem Schweizer Zucker verarbeitet. Ergänzen Sie Ihr Frühstücksbuffet mit den praktischen Hero Origine Portionen à 25 g und überzeugen Sie sich selbst von der Qualität – für den besten Start in den Tag.

www.hero-origine.ch

SKNIFE

Handverlesenes Schwemmholz für das Special-EditionSteakmesserset von sknife

sknife feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen als Vorreiter der Schweizer Messerhandwerkskunst. Seit einer Dekade steht die Bieler Manufaktur für Präzision und Perfektion. Mit einem Preisregen von vier internationalen Designpreisen wurden die sknife Messer in den renommiertesten Hotels und Restaurants weltweit mit über 250 Michelin-Sternen gekrönt.

Zur Feier dieses Meilensteins präsentiert sknife nebst der exklusiven Limited Edition des Taschenmessers Damast auch eine Special Edition des Steakmessersets. Die sknife Steakmesser bestechen durch ihr optimiertes Design: Der fliessende Übergang vom Griff zur Klinge ermöglicht nicht nur ergonomisches Schneiden, sondern sorgt auch dafür, dass die Schneidkante des Messer nicht auf dem Tisch aufliegt. Geschmiedet im Emmental aus neuartigem Chirurgenstahl mit vierfach höherer Korrosionsbeständigkeit werden die Messer mit Griffen aus stabilisiertem Schweizer Holz in der Manufaktur in Biel endgefertigt. Dieses Set begeistert mit handverlesener Griff-Variante aus Schwemmholz – ein wunderschönes Kunstwerk, jahrelang von Wasser geformt. Die einzigartige Maserung des Treibholzes macht jedes Stück zu einem Unikat, das die Einmaligkeit und die perfekte Harmonie der hochwertigen Materialien unterstreicht.

www.sknife.com

144 AM MARKT
HERO
ORIGINE Hero

Vorschau

Kundenmanagement – Wie die Kundenbindung langfristig gelingt

Nachhaltigkeit – Die passenden E-Fahrzeuge für Ihre Flotte mit der optimalen Ladetechnik

Next Generation – Was bringt eigentlich Influencer-Marketing?

Top oder Flop?

Hotel-Bar im Fokus – Ausstattung, Gestaltung und Trendgetränke

Architektur & Design – Gebäudeautomation Heizung, Klima, Lüftung

Sonderteil Food & Beverage – Was erwartet der Gast von Heute?

Die nächste Ausgabe «Hotelier» erscheint am 5. September 2024.

Der Newsletter Hotelier Weeekend erscheint wöchentlich jeden Freitag um 16 Uhr. Jetzt abonnieren!

IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier 30. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin

Weber Verlag AG Gwattstrasse 144 CH-3645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktion

Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch

Autor

Christoph Ammann c.ammann@hotelier.ch

Projektleitung Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Marc Almert (Sommerlier), Shirley Amberg (Sommelière), Christian Bauer (Journalist), Reto Buchli (Rast Kaffee), Elisabeth Erber (VDH), Markus Fässler (Journalist), Roland Gasche (Präsident VDH), Adrian Gisler (Rast Kaffee), David Heinen (Redaktor), Nicole Martin (SHL), Michéle Müller (Kempinski Palace Engelberg), Nicoletta Müller (Vorstand VDH), Beatrice Rast (Rast Kaffee), Silvia Schaub (Journalistin) Suzanne Schwarz (Journalistin), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Ushi Tamborriello (Atelier ushitamborriello).

Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Maja Giger m.giger@hotelier.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch Telefon 033 334 50 44

Layout

Cornelia Wyssen

Bildbearbeitung

Adrian Aellig

Korrektorat Lena Kissóczy Laura Spielmann

Druck

AVD Goldach AG Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Bildnachweise

Patrick Baeriswyl, Seven Seals: Cover; Susanne Keller: S. 9; Wimanphotography: S. 11; Walter Duerst: S. 14; Christoph Müller: S 17; Hilmar Gernet: S. 18 (rechts); Bodo Rüedi: S. 20–23, S. 25, S. 26–27, S. 32, 34–37, S. 40 (rechts), S. 41; Andrea Furger: S. 24; Filip Zuan: S. 31; Michael Hildbrand: S. 33; Hannes Niederkofler: S. 38; Dyami Häfliger: S. 40 (links); Daniel Martinek Photography: S. 43 (rechts unten); duesudue: S. 45 (rechts oben); Mark Nolan: S. 45 (rechts Mitte); Anja Zurbrügg: S. 45 (rechts unten); Gernot Brendle: S. 45 (rechts unten); James McDonald: S. 48; Hiepler-Brunier: S. 49 (links oben); Stefania Giorgi: S. 9 (rechts Mitte); Dolores Rupa: S. 51 (rechts oben); Alice Das

Neves: S. 51 (Mitte); Beat Steffen: S. 53; Ryan Long Photography: S. 55 (links); iStock: S. 58, S. 141, S. 142, S. 145; Elmann Loetscher: S. 59; Chloé Dumont: S. 60–61; Guillaume Cottancin / Fairmont Le Montreux Palace: S. 62–63; Hotel Eden Spiez: S. 68–69; Mike Jost: S. 72–73; Marion Fischer: S. 78; Tom Trachsel: S. 86; Adrian Ehrbar Photography: S. 88; Silvia Schaub: S. 92; Anton Thorin: S. 93; Fabian Häfeli: S: 94; Franz Zwickl: S. 95; digitalemassarbeit.ch: S. 96; koncept hotels: S. 101; Kottersteger: S. 102, S. 103 (links); Alex Filz: S. 103 (rechts); Stefan Sieber: S. 105; Shutterstock: S. 106; Lukas Schnurrenberger: S. 113 (unten); Jochen Splett: S. 117, S. 119; bildwerk-studio.com: S. 120; Felix Meinhardt: S. 133; Ivo Scholz Fotografie: S. 134; Matthias Luggen: S: 136; Alex Spichle Fotografie: S. 137 (links)

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto ISSN 1664-7548

WEMF/SWBeglaubigung 2023

Total gedruckte Auflage: 6750 Exemplare Total verbreitete Auflage: 5871 Exemplare

Verband Schweizer Medien Die Weber Verlag AG ist Mitglied im Verband Schweizer Medien. Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungsweise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Offizielles

Publikationsorgan «Hotelier» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.

145 VORSCHAU / IMPRESSUM
Cover Richard Leuenberger bricht alle Rekorde mit dem Hotel des Jahres

Base-Jumping vom Fels

Womit langweilt man Sie am meisten?

Mit langsamen Baubewilligungsverfahren und langen Sitzungen.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Das Anpacken von neuen Projekten zusammen mit meinem Mann Jan.

Was macht Sie glücklich?

Ein guter Cheeseburger und Zeit mit Freunden und Familie. Dinge von der Liste abhaken.

Was macht Sie traurig?

Kriege, Hass und Gewalt über Generationen hinweg. Ich habe das Glück, an einem sicheren Ort geboren zu sein und dieses Glück jeden Tag zu spüren.

Ihr bisher grösster Erfolg?

Die Entwicklung von Glacier und in letzter Zeit auch von «Grindelhomes». Hoffentlich gibt es bald mehr gute Nachrichten.

Der grösste Flop?

Meine Fitness-Mitgliedschaft.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Ich mag Möbeleinrichtung, Architektur, Projektentwicklung, Forschung und Geschäftsanalyse.

Was möchten Sie gerne können?

Mehr über Finanzen wissen und perfekt Bärndütsch sprechen.

Welchen Traum würden Sie sich gern erfüllen?

Den Eiger durch die Mittellegi besteigen. Es ist nicht uner-

reichbar, aber ich bräuchte ein bisschen mehr Konsequenz im Training.

Ihr grösster Wunsch?

Ich würde gerne in Norwegen Base-Jumping vom Fels machen.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Alle Länder bereisen, die zu weit entfernt sind, um nur für ein paar Wochen zu fliegen: Pazifische Inseln, Neuseeland, Australien, Argentinien, Japan, Philippinen.

Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern

Sie am meisten?

Amal Clooney, Taylor Swift und Jane Goodall. Powerfrauen!

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig überschätzt?

99 Prozent der Influencer und «Holistic Life Coaches».

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?

Mit Sir Richard Branson auf Necker Island.

Was wäre das Thema?

Leidenschaft, Risk-Management in Business, Entwicklung, Familie und Geschäft.

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Nein, es ist anders. Vor zehn Jahren reiste ich um die Welt und sprang von Gebäuden, Antennen, Brücken und Felsen. Jetzt befinde ich mich in einem anderen und sehr aufregenden Abschnitt. Und ich freue mich schon auf den nächsten.

Wo leben Sie am liebsten?

Es muss nahe an der Natur sein, sicher, ruhig und mit Verdunkelungsvorhängen. Und vielleicht mit einem Hauch von Gold in der Inneneinrichtung.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Ich habe in den letzten sechs Jahren vielleicht ein bisschen zu viel gearbeitet und bin zu wenig gereist.

Als was würden Sie am liebsten wieder geboren werden?

Als freier Vogel mit einer einzigartigen Perspektive auf die Welt.

Ihr Lebensmotto?

Do it now.

Ihr Lieblingshotel – und warum?

Gleneagles in Schottland übertrifft alles. Ich spiele zwar kein Golf, aber ich habe das Gefühl, dass es ein surrealer, historischer Ort ist. Mit aussergewöhnlichem Service, unglaublichem Dekor und einer grossen Auswahl an Aktivitäten.

Ihr Lieblingsrestaurant –und warum?

Glacier! Ich esse hier fast jeden Tag, ob mittags oder abends. Am liebsten esse ich in guten Restaurants, die auch einen guten Service, Erlebniswert und Wohlfühleffekt bieten.

Ob italienische, indische, thailändische, libanesische oder griechische Küche spielt keine Rolle.

Was soll man später einmal von Ihnen sagen?

Justine Pyott

Zusammen mit ihrem Mann Jan erwarb Justine Pyott 2017 das Hotel Glacier in Grindelwald. Während zwei Jahren bauten sie das Haus total um und verwandelten es in ein Vier-Sterne-Superior-Boutiquehotel, das heute zu den Perlen des Berner Oberlands zählt. Mit ihrer Firma Grindelhomes vermieten die beiden auch Ferienwohnungen und Appartements im Luxusbereich. Im Frühling 2025 sollte ein weiteres Hotel projekt bewilligt werden. Glacier-General-Managerin

Justine Pyott hat BusinessSchool-Abschlüsse in den Niederlanden und Frankreich. Als leidenschaftliche, unabhängige Hotelière mit exzellentem Führungsstil hat sie einen ausgeprägten Sinn für Design. Sie ist richtiggehend verliebt in alte, kleine Hotels, die renoviert werden müssen.

Sie war ein freundlicher Mensch, der Türen geöffnet und alles von der Liste abgehakt hat.

146 SCHLUSS-PUNKT FRAGEN VON KARL WILD AN JUSTINE PYOTT, INHABERIN UND GENERAL MANAGERIN BOUTIQUEHOTEL GLACIER, GRINDELWALD

„Weniger Biss, mehr Geschmack“ war das Ziel bei der Herstellung dieses vollmundigen kanadischen Premium-Rye-Whiskys. Er hat alle unsere Erwartungen übertroffen, mit einer unglaublich weichen Textur, die den feinen Portweingeschmack umhüllt und angenehm lange nachklingt.

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PRODUCT OF CANADA I IMPORTED BY SEVEN SEALS INNOVATION AG, STANS, SCHWEIZ, 7SEALSINNOVATION.CH

Überraschen Sie Ihre Gäste mit Bio-Wein vom Weingut Mont’Albano

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