Natürlich_2013_11

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natürlich

Auf diese Labels ist Verlass 56 Etikettenschwindel

Menschenwürde

Pflege bis zum letzten Atemzug 52

Reiche Ernte

Einmachen will gelernt sein 32

Das hilft gegen Fieberbläschen 14

Ein Inserat lässt Ihnen Zeit zu finden, was Sie suchen.

Dieses Inserat macht Werbung für Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Der Verband SCHWEIZER MEDIEN schreibt dazu jedes Jahr einen Wettbewerb für junge Kreative aus.

Dabei siegte auch diese Arbeit – kreiert wurde sie von Jacqueline Steiner und Noemi Kandler, Unikat Kommunikationsagentur AG. www.Das-kann-nur-ein-inserat.ch

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Ein Ja zum Leben

Liebe Leserin, lieber Leser

Es gibt eine Zeit zu leben und es gibt eine Zeit zu sterben.

In der Bibel ist darüber zu lesen und, für mich besonders eindrücklich, auch im gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque. Zugegeben, weder die Bibel noch Remarques Buch sind neu. Neu aber ist, dass der medizinische Fortschritt der letzten Jahre dem Thema eine bisher nie dagewesene Brisanz verliehen hat. Man nehme nur die richtigen Pillen und Therapien und die «Zeit zu leben» währt praktisch ewig, lautet die Botschaft. Die «Zeit zu sterben» ist im Sinne des herrschenden Zeitgeistes somit uncool geworden.

kranken Menschen diese Zeit wieder zu geben. Sie ist eine einfühlsame Medizin «des liebevollen Unterlassens», bei der nicht der im Gesundheitswesen allgegenwärtige Machbarkeitswahn, sondern einzig das Wohl und die Würde der Sterbenden im Zentrum stehen.

Man nehme die richtigen Pillen –und das Leben währt ewig.

Das ist schade, denn alles im Leben hat und braucht seine Zeit – auch der Tod. Palliative Care versucht, ihm und unheilbar

Ich weiss, dass es angenehmere und bestimmt auch fröhlichere Themen gibt – aber ich bitte Sie trotzdem: Lesen Sie ab Seite 52 die berührende Geschichte über die todkranke Luzia di Pietro und über die Philosophie, die die engagierten Menschen hinter Palliative Care vertreten. Die Geschichte ist ein klares Ja zum bewussten Leben – und ein ebensolches zum bewussten Sterben.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

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die Basis für lange anhaltende Schönheit, Gesundheit und Leistungsfähigk eit. Deswegen pflege ich meinen Körper basisch mit MeineBase von P. Jentschura.“

Moderatorin, Model und Ernährungsberaterin Monica Ivancan vertraut seit vielen Jahren auf das P. Jentschura Qualitätsprodukt.

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Was machen Marienkäfer im Winter? 22

Jetzt noch

Inhalt

Gesundheit

8 Macht impfen krank?

9 Macht sauer lustig?

10 Maden als Ärzte

14 Fieberbläschen: Virus im Dornröschenschlaf

22 Heinz Knieriemen über Blattlauslöwen und Liebgottkäfer

Beratung

18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

24 Äpfel, Marroni, Kürbis – das Beste kommt von hier

25 Vögel richtig füttern

26 Radicchio – mehr als Salat

32 Wintervorrat: so wirds gemacht

Natur

36 Wo ist die Milchstrasse?

37 Tornado über dem Bodensee

38 Die Schönheit ist kein Zufall, sondern ein formgebendes Lebensprinzip

42 Wandern im Glarner Geopark

Leben

50 Wer hoch steigt, fällt tief

51 Gift im Blut

52 Palliative Care – Leben mit dem Tod Plus Es gibt viele raffinierte

3 Editorial

6 Leserbriefe

46 Markt

48 Leserangebote

62 Rätsel

63 Agenda

65 Vorschau

66 Carte blanche

Methoden, um die Gaben des Gartens haltbar zu machen 32
Sonne tanken 8

Kopf ein – Kiste aus! «natürlich» 10-13

Als unser erstes Kind zwei Jahre alt war, kam der Fernseher weg. Ich hatte festgestellt, dass ich einen sehr bedenklichen Umgang damit hatte. Abschalten war extrem schwierig. Und obwohl die Skepsis anfangs recht gross war, hat mir der Fernseher keinen Moment gefehlt! Klar würde ich auch heute gerne mal das eine oder andere sehen – aber ich habe ja auch kein TV-Programm und dementsprechend auch keine Ahnung, was ich «verpasse».

gaben, Hobbys und Freundinnen bleibt doch gar keine Zeit zum Fernsehen. Abends lese ich oder – doch, wirklich! –rede mit meinem Mann. Auch mache ich Kindertheater und bin überzeugt davon, dass ich nie im Leben auf so eine zeitintensive Beschäftigung verfallen wäre, hätte ich noch den Fernseher. Kreativität braucht Raum und Zeit!

Korrigenda

Grunz!, «natürlich» 10-13

Uns ist im Artikel über die Wildschweine ein Fehler passiert. Das auf Seite 48 prominent herausgestellte Zitat, «Die Jäger verursachen die Probleme», stammt nicht von Hannes Geisser, sondern von der Jagdkritikerin Marion Theus vom Verein Wildtierschutz Schweiz.

Das Märchen vom Zappelphilipp «natürlich» 10-13

IInzwischen ist unsere Tochter 11 und obwohl sie manchmal schon ein wenig stöhnt über unsere Fernsehlosigkeit, ist das bei uns kein Dauerthema. Wenn sie mal ein Musikvideo oder eine TV-Serie unbedingt kennen muss, um mitreden zu können, findet man die im Internet. Und sie soll ja auch lernen, nicht jeden Blödsinn unreflektiert mitzumachen. Man kann sich auch damit schmücken, nicht zu wissen, wie die Fingernägel der Moderatorin XY gestern Abend ausgesehen haben … Und manchmal frage ich mich: Wie machen die Leute das bloss?! Nebst Hausauf-

«natürlich» abzugeben

Ich habe die «natürlich»-Jahrgänge 1986 bis 2004 vollständig und mit komplettem Inhaltsverzeichnis gratis abzugeben. Interessenten melden sich bitte bei: Klara Marti, St. Antonstr. 34, 9413 Oberegg, Tel. 071 891 48 59

Ich schreibe dies, um anderen Mut zu machen. Trennen Sie sich von Ihrem Fernseher, trauen Sie sich! Es ist gar nicht so schwer! Sie glauben ja gar nicht, was Sie gewinnen und was alles aus Ihnen werden und wachsen kann, wenn auf einmal mehrere Stunden zusätzlich zur Verfügung stehen.

Anita Berchtold, Zürich

Der Mensch soll Technologie nutzen –aber nicht umgekehrt. Christian Rauber, Rupperswil

Und hier der heisseste Tipp, was man mit den ausrangierten Fernsehgeräten machen kann, statt sie zu verschrotten: Alte Röhrenkisten kann man zum Aquarium umbauen und die modernen Flachbildschirme eigenen sich bestens als Bilderrahmen für Familienfotos oder ein geschmackvolles Rembrandt-Poster. Das macht sich in jeder Stube gut. Karl Keller, Solothurn

hr Heft gefällt mir ausgesprochen gut. Allerdings blieb mir bei Ihrem Bericht über den Mythos Zappelphilipp bloss ein Kopfschütteln. Ihr Artikel ist nicht besser als jeder andere, den ich je über dieses Thema gelesen habe. Der Grund ist die schlechte und einseitige Recherche, denn nebst dem Schreckgespenst Ritalin (das dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt und alles andere als leicht zugänglich ist) sowie der Alternative Concerta durchläuft ein Kind mit dieser Problematik – welche sich individuell zusammensetzt und nicht dazu gedacht ist, ein besonders lebendiges Kind ruhig zu stellen – Therapiejahre bei Kinderpsychologen sowie der Ergotherapie, um einige Beispiele zu nennen. Denn es bedarf einer genauen Abklärung, um ganz sicher zu sein, das Richtige zu tun. Schliesslich wird jeder Fall der IV zugestellt. Zusammengefasst: Ohne eine entsprechende begleitende Therapie werden Ritalin und Concerta gar nicht erst abgegeben. Denn man ist sich – zumindest in der Schweiz – durchaus der Ernsthaftigkeit des Problems bewusst.

Patricia Theiler, per E-Mail

Gold «natürlich» 10-13

Ab ins Nest» – oder ab in den Wald zum Trüffelsuchen: zwei Beiträge, die nicht widersprüchlicher sein könnten und auch nicht unwidersprochen bleiben dürfen. Gerade mal eine halbe Seite Text

zum bitter nötigen Schutz unserer einheimischen Wildtiere; über drei Seiten zum Suchen und Verwerten von Trüffeln. Alles, was selten und rar ist, wird begehrlich und verfügbar gemacht (zu unrealistischen Preisen). Die Jagd nach Heidelbeeren im Frühjahr und oberirdischen Pilzen im Herbst: Das kennen wir doch schon, auch die negativen Folgen für Pflanzen und Tiere. Nun auch noch die kollektive Jagd nach den unterirdischen ach so raren Pilzen.

Der undefinierbare Kunstname Trüffel ist ebenso nebulös wie der medial hochgejubelte Geschmack und die entsprechenden Mondpreise. Bei Blinddegustationen mit Laien würde das ganze Spektakel rasch entzaubert und auf den Boden der Realität zurückgeführt.

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Inakzeptabel ist für mich die zunehmende Belastung der Natur, nur um die Gier und die Geilheit auf solche Raritäten zu befriedigen. Der Kommerz lässt grüssen, die Natur bleibt auf der Strecke. Urs Bernasconi, Wangen

Leben statt leiden «natürlich» 09-13

Die Ausführungen der Leserbriefschreiber sind stets aufschlussreich. Die Angst vor Krankheiten wird tatsächlich täglich geschürt. Das könnte den jahrelangen «Verzehr» von chinesischen und eigenen Heilmitteln (von allen Familienmitgliedern) beeinflussen.

Die russisch-französische Schriftstellerin Nathalie Sarraute meinte, dass Krankheit Befriedigung verschaffe, die es dem Kranken oft verwehrt, gesund zu werden. Hanspeter Oppliger, Hilterfingen

Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.

Rassige Randen «natürlich» 09-13

In Norddeutschland durfte ich während meiner Studienzeit folgendes Randenrezept kennenlernen.

Zutaten:

250 g Sauerkraut

200 g Rote Beete, roh (Randen)

2 Zwieben

2 EL Olivenöl

100 g saure Sahne (Sauerrahm)

100 ml Gemüsebrühe

1 EL Meerrettich

1 TL Kümmel, gemahlen

1 MS Koriander, gemahlen

1 MS schwarzer Pfeffer, gemahlen

1 TL Honig

Zubereitung:

Die klein geschnittene Zwiebel in Olivenöl glasig anschwitzen, die Randen auf einer feinen Raffel (Bircherraffel) in die Pfanne dazureiben und mitdünsten, mit der Gemüsebrühe ablöschen, das etwas klein geschnittene Sauerkraut und die Gewürze dazugeben und weitere fünf Minuten dünsten. Zum Schluss mit Sahne abschmecken. Passt besonders gut als Pfannkuchenfüllung, aber auch als Beilage zu Getreidegrütze, Bratlingen, Hirse usw.

Guten Appetit!

Carlotta Pallecchi, Zürich

Gesundheit

Lesen_ Auf einen Schlag

Ein Schlaganfall oder ein Schädel-HirnTrauma verändert das Leben von Betroffenen und deren Familien und Freunden oft radikal. Fragile Suisse, die Schweizerische Vereinigung für Menschen mit Hirnverletzung und Angehörige, haben neu die Broschüre «Hirnverletzung – eine Familienangelegenheit» herausgegeben. Darin nden Leser praktische Hinweise zu Themen wie Partnerschaft, Wohnen, Therapie, Arbeit, Versicherung und Finanzen.

 Bestellung unter www.fragile.ch oder per E-Mail über kommunikation@fragile.ch. Der Einzelbezug ist gratis, Mehrfachbestellungen kosten Fr. 9.90 pro Heft.

Medizin_ Auch Robodocs pfuschen

Weniger Schmerzen, kürzerer Klinikaufenthalt, präzisere

Schnitte: Als in den 90er-Jahren die ersten MedizinRoboter zum Einsatz kamen, herrschte Euphorie. Mittlerweile sind P ege-, Diagnose-, Assistenz-, Operations- und Therapieroboter weit verbreitet. Doch nun wird bekannt, dass Medizinroboter in Operationssälen häu ger Kunstfehler verursachen als bisher angenommen. Laut dem Fachmagazin «Journal for Healthcare Quality» wurden seit 2000 in den USA 245 Komplikationen gemeldet, 71 davon mit Todesfolgen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. In einer Umfrage berichteten 57 Prozent der Chirurgen von irreparablen Operationsschäden durch Roboter. krea

Impfen_ Nicht piksegal

Impfen ist ein kontrovers und oft emotional diskutiertes Thema. Seit deren Einführung hat es immer Ärzte gegeben, die von Impfungen abgeraten haben. In den letzten Jahren sind immer mehr neue Impfungen auf den Markt gekommen. Das – aber auch die Revision des Epidemiengesetzes – ruft bei Patienten und Ärzten Skepsis hervor. Immer mehr Ärzte, die sich mit diesem Thema eingehender beschäftigen, raten von Impfungen ab. Zu den impfkritischen Ärzten gehört auch der deutsche Homöopath Rolf Kron. Am 6. kritischen Impftag in Solothurn informiert er über Themen wie Wirksamkeit von Impfstoffen, Risiken und Nebenwirkungen und darüber, wie man sich als geimpfter oder ungeimpfter Mensch gesund hält. krea

 6. Kritischer Impftag Solothurn Samstag, 30. November 2013, Landhaus Solothurn  www.artis-seminare.ch

Sonnenbad_ Gegen den Winterblues

Zu wenig Sonne und ein daraus folgender Vitamin-D-Mangel können das Risiko, an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken, negativ beein ussen. Vitamin-D-Tabletten schützen nicht davor, so das Resultat einer australischen Studie. Lediglich der Aufenthalt in der Sonne wirke sich positiv aus. Ein tägliches, etwa 15-minütiges Sonnenbad reiche aus, damit der Körper genügend Vitamin D produziert. Künstliches Sonnenlicht in Solarien kann das fehlende Sonnenlicht im Winter nicht ersetzen. Denn selbst bei wolkenverhangenem Himmel beträgt die Lichtstärke ein Vielfaches des Kunstlichts in Solarium, Haus und Garten. krea

Macht sauer lustig?

Basisch ist das Leben, sauer ist der Tod», lautet ein Sprichwort. Ein anderes: «Sauer macht lustig!» Ja, was denn nun? Das scheinbare Dilemma löst sich auf, wenn man die Chemie zurate zieht: Das Salz einer starken Säure bildet im Körper eine schwache Base. Ein leicht basisches Milieu bietet die ideale Voraussetzung für den Stoffwechsel und damit für eine optimale Energieversorgung. Das haben Forscher am Max-Plank-Institut (MPI) für Biochemie jüngst bestätigt. Die Zitrone ist übrigens ein stark alkalisierendes (Basen bildendes) Lebens-, ja Heilmittel. Sie schützt nicht nur vor Übersäuerung, sondern auch vor Viruserkrankungen wie Husten, Erkältung, Grippe und Sodbrennen. Zitrone versorgt zudem die Leber mit Energie und entgiftet. Eine kürzlich in Europa durchgeführte Fallkontrollstudie hat sogar ergeben, dass der regelmässige Verzehr von Zitrusfrüchten (Zitronen, Orangen, Grapefruits) das Risiko bestimmter Krebsformen senkt. krea

Die Larven der Schmeissfliege Lucilia sericata heilen Wunden.

Ganz schön madig

Immer mehr Spitäler setzen bizarre Verbündete ein im Kampf gegen chronische Wunden: Maden von Schmeissfliegen.

Text Daniel Bouhafs

Die «Bio-Chirurgen» haben eine weisslich schimmernde Haut, sie bewegen sich bei der Arbeit auf eigenartig zuckende Weise, und sie sind gerade einmal reiskorngross: Maden von Schmeissfliegen. Sie fressen abgestorbenes Gewebe und produzieren antibakterielle Substanzen. Zu Dutzenden machen sie sich über grässlich schwärende Wunden her, aus denen gelbliches Sekret in dicken Schlieren suppt, und die bisher nicht richtig heilten. Drei bis fünf Tage bleiben die Larven auf der Wunde, um ihre unappetitliche chirurgische Prozedur zu vollenden. In dieser Zeit schwellen sie von drei Millimetern auf etwa anderthalb Zentimeter an. «Das ist ein gutes Zeichen, denn dann haben sie gearbeitet», erklärt Doris von Siebenthal, diplomierte Wundexpertin am Kantonsspital Baden (KSB).

Kunde von der Wunde

Von Siebenthal ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Wundbehandlung. Mitte der Neunziger bekam sie vom KSB den Auftrag, die Dokumentation der Wundbehandlung zu verbessern. Damals fragte sich die Pflegeexpertin: «Was wissen wir über Wunden? Wie behandeln wir einen Menschen mit einer Wunde, die nicht von einer Operation herrührt? Was wissen wir über Wundheilungsstörungen?»

Um diese Fragen zu beantworten, gründete das KSB eine interprofessionelle Arbeitsgruppe. Gemeinsam suchten Pflegeexperten, Chirurgen, Dermatologen, Physiotherapeuten und Ernährungsberater nach Antworten. Der Projektleiterin «Interdisziplinäres Wundkonzept» wurde einiges an Autodidaktik abverlangt: «Als ich anfing, gab es nur sehr wenig Literatur zum Thema. Heute sieht dies ganz anders aus.»

2002 wurde die Wundberatung im KSB gegründet. «Inzwischen ist sie eine Institution», sagt von Siebenthal und verweist auf die intensivierte Forschung.

Modernes Wundmanagement ist komplex. Es ist ein Paradebeispiel für den Nutzen der interdisziplinären Zusammenarbeit und hat die Etablierung eines neuen Berufs möglich gemacht: den der Wundexpertin. Seit 2004 gibt es dafür in der Schweiz eine Ausbildung. Es geht darum, schwere und schwer heilende Wunden fachgerecht zu behandeln. Jede Phase der Wundheilung sollte optimal unterstützt werden, von der Entzündung und Reinigung bis zum Wundverschluss.

Auf die Fliege gekommen

Im Laufe der Recherche stiess von Siebenthal auch auf die Maden der Schmeissfliege mit dem schönen Namen Lucilia sericata. «Wir Spitalmenschen fanden diese Larven grusiger als manche Patienten,» erinnert sich die Wundexpertin. Nur ein Patient meinte: «Ich werde erst gefressen, wenn ich tot bin.»

Tatsächlich stehen Maden für Tod und Verwesung – sie sind von Natur aus Aasfresser. Genau dies macht die kleinen Ekelpakete medizinisch so interessant: «Sie fressen sehr selektiv und entfernen nur abgestorbenes Gewebe. Dabei sind sie mindestens so genau wie ein Chirurg», weiss von Siebenthal.

Dem pflichtet Severin Läuchli bei. Der Oberarzt am dermatologischen Institut des Unispitals Zürich sagt: «Maden gehören zu den effizientesten Reinigungskräften für Wunden.»

Zur Entfernung von abgestorbenem Gewebe gibt es verschiedene Methoden: Es kann chirurgisch mit dem Skalpell ent-

Nach getaner Arbeit kriechen die Maden aus der Wunde und verpuppen sich.

fernt werden, das ist die schnellste und radikalste Methode. Sanfter ist es, die Wunde über längere Zeit feucht zu halten, sodass der Körper die toten Zellen selbst abbaut. Abrieb ist eine weitere Alternative, eine mitunter sehr schmerzhafte.

Dann doch lieber die Maden.

Maden im Teebeutel

Meist sind die Maden in einem teebeutelähnlichen Nylonsäckchen abgepackt, das direkt auf die Wunde kommt. Bei tieferen Wunden kommen sogenannte Freiläufer zum Einsatz – die Maden werden direkt in die Wunde gesetzt und mit einem speziellen Verband am Wegkrabbeln gehindert. Pro Quadratzentimeter werden fünf bis zehn Tiere eingesetzt. Ihr Speichel und ihre ammoniakhaltigen Ausscheidungen dringen in die Wunde und töten dort Erreger ab, auch multiresistente, gegen die Ärzte machtlos sind.

Nach vier bis fünf Tagen beginnen sich die Maden zu verpuppen. Dafür suchen sie eine trockene Umgebung. «Sie verlassen die Wunde von alleine», sagt von Sieben-

thal. Beim Abnehmen des Verbands purzeln sie leblos aus den Mullbinden. Die wenigen Davongekommenen werden mit der Pinzette abgezupft oder mit steriler Kochsalzlösung aus dem Operationsfeld gespült. Die Maden werden, abhängig vom Heilungsverlauf, bis zu dreimal appliziert. Am KSB wurden im vergangenen Jahr rund 50 Patienten so behandelt.

Die Madentherapie kommt vor allem bei chronischen und infizierten Wunden zum Einsatz, bei denen die üblichen Massnahmen wie normale Wundreinigung und Antibiotikatherapie nicht erfolgreich sind. In 80 bis 95 Prozent aller Fälle ist das Gewebe nach dem Einsatz der Maden komplett von abgestorbenem Gewebe befreit. Sogar Kranke, denen schon die Amputation drohte, behielten dank Fliegenmaden ihre Gliedmassen.

Experten für Kompliziertes

Ausgezeichnete Resultate zeigen sich insbesondere bei Patienten mit Diabetes und komplizierten Wunden. In gewissen Fällen kann auch bei «sauberen» chronischen

Wunden wie venösen Ulcera (offenen Beinen), die trotz Anwendung aller üblichen Massnahmen keine Heilungstendenz zeigen, ein Therapieversuch unternommen werden. Dabei hofft man vor allem, vom zusätzlichen Effekt einer Anregung zur Bildung von Granulationsgewebe zu profitieren und die Wunde so in eine entscheidende, neue Heilungsphase zu bringen.

Es gibt auch Gegenanzeigen für den Einsatz der Biochirurgen: bei akuten Infekten und Wunden in der Nähe von grossen Blutgefässen. Auch darf sie weder zu feucht noch zu trocken sein.

«Wir sind froh, dass wir in schwierigen Fällen auf Maden zurückgreifen können, etwa wenn ein Patient eine Narkose nicht verträgt,» erklärt von Siebenthal. Und die Nebenwirkungen? «Die Anwendung geht mitunter mit einem Kribbeln einher und ab und zu klagen Patienten über Schmerzen.»

Fliegenbusiness

Die Madentherapie ist inzwischen ein probates Mittel für die Behandlung von offenen Wunden. Heute tummeln sich die Larven zu Tausenden in chromblitzenden,

Meist werden die steril aufgezogenen Maden der Schmeissfliege Lucilia sericata in Nylonsäckchen auf die Wunde gelegt. Dort fressen sie abgestorbenes Gewebe. Ihr Speichel und ihre Ausscheidungen töten Erreger ab.

modernen Kliniken: «Wir beliefern inzwischen etwa hundert Spitäler in der Schweiz. Das ist ein Drittel aller Krankenhäuser», sagt Urs Fanger, Geschäftsführer der Entomos AG, die medizinische Larven züchten. Ein Ende der Nachfrage sei nicht in Sicht, im Gegenteil: «Die Menschen werden immer älter. Und auch die Zahl der Diabetiker steigt», sagt Fanger. Das Volumen der Wundmaden hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt.

Ursprünglich wurden die Larven am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel gezüchtet. Als die Betreiber in Pension gingen, übernahm Entomos in Grossdietwil 2009 das Projekt Wundmaden. Seither wurde ein ausgefeiltes System für die Züchtung erarbeitet. Die Fliegen legen einmal pro Woche Eier; ausgelöst wird das Eierlegen durch die Fütterung mit Rindsleber. «Eine halbe Stunde später legen die Fliegen Eier», erläutert Fanger. Diese werden dann «geerntet».

Pro Tag schlüpfen in der Entomos bis zu 5000 Larven. Auf Bestellung werden die Maden in massgefertigte Beutel verpackt und nachts per Express in die Spitäler verschickt. Denn innerhalb von 24 Stunden müssen sie auf die Wunde gelegt werden.

Die Ironie der Geschichte

Schon die Mayas haben Maden auf ihre Wunden gelegt. Im amerikanischen Bürgerkrieg bezeugten Ärzte der Konföderierten: «An einem einzigen Tag säubern die Maden eine Wunde deutlich besser als

alle anderen Substanzen, die wir kennen.» Auch stellte man fest, dass die Soldaten der Konföderierten, die weniger Verbandsmaterial als die Unionstruppen zur Verfügung hatten, deren Wunden also häufiger offenblieben und den Fliegen eher zugänglich waren, seltener als ihre Gegner an Wundinfektionen litten.

Allerdings dauerte es nach dieser unfreiwilligen Vergleichsstudie noch Jahrzehnte, bis William Baer, Orthopäde und Chirurg am John Hopkins Hospital in Baltimore, vor 88 Jahren mit seiner berühmten Veröffentlichung über gute Erfolge bei Knochenentzündungen berichtete und die Madentherapie populär machte. So populär, dass 1934 über tausend Chirurgen die Maden anwandten und die Firma Lederle den Vertrieb von Maden kommerzialisierte.

Es war dann die Entdeckung des Antibiotikums in den 1940er-Jahren, das die Madentherapie verdrängte. Und ausgerechnet der exzessive Einsatz dieses Antibiotikums verhilft nun der Made zu ihrem Comeback. ◆

Dr. Ringelwurm beisst zu

Es gibt tierische Therapeuten, die eine noch ältere Anwendungsgeschichte als die Maden haben: die Blutegel (Hirudo medicinalis). Schon auf Keilschriften der Babylonier, die 1500 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden, finden sich Aufzeichnungen über den Gebrauch von Egeln bei Kranken. Auch die alten Inder, Ägypter, Hellenen und Römer bis hin zu den Europäern der Neuzeit brachten Maden gegen allerlei Erkrankungen in Stellung: Gicht, Hämorrhoiden, Entzündungen oder gegen Pocken. Schliesslich grassierte Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa ein regelrechter Egelkult. Im Jahre 1854 verbrauchte alleine Frankreich 57 Millionen Blutegel. Damals hatten viele Ärzte das Augenmass verloren und setzten bis zu hundert Blutegel auf einmal auf einen Patienten. Den massiven Blutverlust überlebten viele der geschwächten Patienten nicht.

Heute haben Blutegel einen festen Platz in der plastischen Chirurgie. In der Schweiz erlebt die sogenannte Hirudotherapie jedoch vor allem bei Naturheilpraktikern und in der Komplementärmedizin eine Renaissance. Egel werden eingesetzt bei Gelenkschmerzen, bei Arthrose, wiederkehrenden Venenentzündungen, Gesichtsfurunkeln oder Ohrensausen.

Pro Behandlung werden zwischen drei und maximal zwölf Egel angesetzt. Beisst das Tierchen zu, sondert der Ringelwurm ein Speichelsekret ab, in dem sich ein erst ansatzweise erforschter Wirkstoff-Cocktail aus über 30 bioaktiven Substanzen befindet. Eine davon ist das histaminähnliche Hirudin, das eine blutverdünnende und gefässerweiternde Wirkung besitzt und die Gerinnung von Blut verhindert. Die anderen Stoffe wirken entzündungshemmend, schmerzstillend, euphorisierend und anästhesierend.

Wenn es kribbelt

Kerzenschein und Rotwein, dazu der Schmachtfetzen «Vom Winde verweht» – das Ambiente ist perfekt. Aber auf dem Kussmund des Geliebten: Fieberblasen! Die sind zwar harmlos, aber ausgesprochen lästig. Wer häufig betroffen ist, sollte das Immunsystem stärken. Text Sabine Hurni

Von der Sonne wachgeküsst, macht sich ein Jucken und Spannen auf der Lippe bemerkbar. Dieses Kribbeln hätte man lieber im Bauch als am Lippenrand gespürt, denn wer Fieberblasen hat, sollte vorübergehend aufs Küssen verzichten. Doch, wie das Verlieben, lässt sich der Ausbruch einer Fieberblase nur bedingt selber beeinflussen. Oft sind es verschiedene zusammenwirkende Faktoren, die das schlummernde Herpes Simplex-Virus aktivieren und eine Fieberblase entstehen lassen, die dann erst nach einigen Tagen wieder verschwindet.

Zum ersten Kontakt mit dem Virus kommt es meistens im Kindesalter. Entweder bereits bei der Geburt oder durch Tröpfcheninfektionen in den ersten Lebensjahren. Im Moment der Erstinfektion bilden sich keine Fieberblasen. Das Virus vermehrt sich unbemerkt in den Hautzellen und wandert dann über die Gesichtsnerven ins Nervensystem. Dort verharrt es unter Umständen ein Leben lang, ohne dass es ausbricht.

Fiese Bläschen

Das Virus im Dornröschenschlaf kann allerdings jederzeit erwachen. Oft sind es UV-Strahlen, kombiniert mit Kälte und trockener Luft, die es wachküssen. Auch hormonelle Schwankungen in der Schwangerschaft oder während der Menstruation können Fieberblasen auslösen. Häufig gehen solche Einflüsse mit einer stressigen Situation oder mit einer seelischen Belastung einher – was wiederum das Immunsystem schwächt und die Abwährleistung des Körpers herabsetzt. Ist das Virus aktiviert, wandert es über die sensorischen Nervenbahnen in die Hautzellen der Lippen, wo es sich schnell vermehrt. Diesen Prozess fühlen wir als leichtes Brennen und Kribbeln unter der Haut. Schon wenige Stunden später setzen die Zellen das Virus frei. Es bilden sich Bläschen, Knötchen und Rötungen am linken oder rechten Rand der Oberlippe. Während zwei bis vier Tagen sind die Bläschen mit Flüssigkeit gefüllt, danach verkrustet die

befallene Hautstelle, die Viren ziehen sich zum Nervenzellknoten zurück, die Haut verschorft und heilt. Insgesamt dauert dieser Prozess etwa zehn Tage. Treten gleichzeitig Fieberschübe oder Muskelschmerzen auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Ebenso wenn die Augen, die Genitalien oder grössere Körperflächen betroffen sind. Auch Fieberblasen bei Kindern, Säuglingen oder Schwangeren gehören in ärztliche Abklärung.

Das Immunsystem stärken

Schlafende Hunde soll man nicht wecken, besagt eine Redewendung. Das gelingt im Fall der Fieberbläschen am besten mit vorbeugenden Massnahmen. Insbesondere in den winterlich verschneiten Bergen, wo die UV-Strahlen besonders intensiv sind und es kalt und trocken ist, sollte man die Lippen mit einer guten, fettenden und vor Sonne schützende Lippenpomade pflegen. Wer häufig Fieberblasen hat, sollte sich fragen, wie es um seine Entspannungsphasen steht. Anstrengung und Entspannung sollen sich die Waage halten. Wer beruflich, sportlich oder seelisch Höchstleistungen vollbringt, sollte genug Zeit für Ruhe und Erholung einplanen. Ist dies nicht möglich, können die Nerven mithilfe von Johanniskraut gestärkt werden. Johanniskraut (Hypericum perforatum) reduziert die stressbedingte Belastung und wirkt aufmunternd bei leichten Stimmungstiefs. Um diese Präventionsmassnahmen optimal zu ergänzen, gehört auch die Stärkung des Immunsystems ins Programm; dazu gehören tägliche Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene, gemüsereiche Ernährung und genug Schlaf. Zur weiteren Unterstützung eignet sich die Einnahme einer Tinktur mit ro-

Johanniskraut stärkt die Nerven.

Die Melisse ist die wichtigste Heilpflanze bei Fieberbläschen.

Tipps für die Soforthilfe und Linderung von Fieberblasen

● Eis auflegen: Beim ersten Spannungsgefühl auf den Lippen kann sofort etwas Schnee oder Eis aufgelegt werden. Der Kälteschock bremst die Vermehrung des Herpes Simplex-Virus.

● Austrocknen: Weil die Bläschen mit Gewebeflüssigkeit gefüllt sind, kann das Austrocknen mit Zinkpasten erste Linderung verschaffen. Als Notfallmedikament eignet sich auch Zahnpaste.

● Mikronährstoffe: Lysin ist eine Aminosäure, die in grosser Menge eingenommen das Viruswachstum hemmt. Der Gegenspieler von Lysin ist Argenin. Kommt Argenin (enthalten in Nüssen, Schokolade, Gelatine, Rosinen) in grösseren Mengen vor, wird das Wachstum der Viren vermehrt.

● Nicht berühren: Die Finger sollten nicht mit der Fieberblase in Kontakt kommen. Auf keinen Fall kratzen! Mit warmen Umschlägen lassen sich die Krusten aufweichen, sodass sie sich leicht lösen lassen.

● Ansteckungsgefahr: Wer eine Fieberblase hat, muss vorübergehend aufs Küssen verzichten. Auf keinen Fall sollten Neugeborene geküsst werden! Auch Nuggi und Esslöffel dürfen nicht mit dem Virusträger in Kontakt kommen.

● Hygiene beachten: Vor und nach dem Auftragen der Creme auf die Bläschen müssen die Hände mit Seife gewaschen werden.

tem Sonnenhut (Echinacea). Diese Heilpflanze erhöht die Anzahl weisser Blutkörperchen. Das stärkt die Immunabwehr, sodass der Körper weniger anfällig auf fremde Einflüsse ist.

Leben mit dem Virus

Bei rund 300 000 Schweizern kommt es mindestens einmal pro Jahr zu einem Fieberblasenschub. Viele von ihnen trifft der Bläschenausschlag nicht unvorbereitet. Sie erkennen, dass im Moment die Nerven blank liegen, dass sie oft erkältet sind und in der kalten Jahreszeit kaum mehr als zehn Minuten pro Tag an der frischen Luft sind. Vergisst man beim Ausflug in die Berge die Lippenpomade mit Lichtschutzfilter oder gehts an der Aprés-Ski-Party hoch zu und her, sind Betroffene meistens

nicht sonderlich überrascht, wenn sich am nächsten Tag eine Fieberblase ankündigt.

Die wichtigste Massnahme im Kampf gegen das Herpes-Simplex-Virus ist die lokale Behandlung der Fieberblase. Die Fieberblasentherapie mit entsprechenden Salben soll die Vermehrung der Viren in den Hautzellen stoppen und die Heilung beschleunigen, was den Fieberblasenschub entsprechend verkürzt. Das Virus selber lässt sich jedoch mit keiner Therapie eliminieren.

Bei den lokal anwendbaren Produkten stehen verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl, darunter auch einige Pflanzenextrakte. Der Wichtigste: Melissenextrakt. Die Melisse (Melissa officinalis) ist weitläufig bekannt als duftende Aromapflanze. Ihre Blätter enthalten ätherische Citronell-

Öle, aber auch wertvolle Flavonoide und Gerbstoffe, die zusammenziehend und entzündungshemmend wirken. Deshalb ist der Extrakt von Melissenblättern wundheilungsfördernd und virenhemmend. Letzteres kommt uns auch zugute, wenn sich ein grippaler Infekt ankündigt. Ansonsten ist die Melisse eine klassische Entspannungspflanze. Sie beruhigt nervöse Menschen, die nicht einschlafen können oder unter nervösem Herzklopfen leiden. Zudem lindern die Melissenblätter nervöse Magenund Darmbeschwerden, indem sie krampflösend und entblähend wirken.

Melisse gedeiht üppig

Obwohl die Melisse aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt, gedeiht sie auch hierzulande prächtig. Sie macht sich im Kräuterbeet gut und breitet sich von dort aufgrund ihrer Wurzelausläufer oft üppig aus – sehr zur Freude von Teeliebhabern und experimentellen Köchen. Denn die frischen Melissenblätter schmecken wunderbar als Frischpflanzentee und bereichern Salate und Desserts. Sie eignen sich aber auch als Füllung für frischen Fisch oder Tomaten.

Damit die Blättchen besonders intensiv duften, sollte die Melisse nicht an der prallen Sonne stehen. Sie bevorzugt halbschattige Standorte. Am intensivsten duften die Melissenblätter, wenn sie frisch sind. Selbst bei schonender Trocknung verringert sich ihr Aroma innert weniger Monate.

Die Melisse ist aber nicht die einzige Heilpflanze, die Fieberblasen heilt. Auch Salbeiextrakt, in der Regel kombiniert mit Rhabarberwurzelextrakt, wirkt desinfizierend, entzündungswidrig und antiviral. Einige Betroffene schwören auf Teebaumöl. Man kann es pur mit einem Wattestäbchen auf die Fieberblase tupfen. Auch das australische Teebaumöl wirkt entzündungshemmend und bekämpft Bakterien, Pilze und Viren. ◆

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Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.

Kratzen im Hals

In der kalten Jahreszeit räuspere ich mich dauernd. Mein Mann sagt, alle paar Sekunden. Ich habe das Gefühl, etwas kratzt im Hals und dass es beim Schlucken im Hals «klemmt». Was ist das? Ich habe nicht das Gefühl, erkältet zu sein.

F. V., Lachen

Das lästige Räuspern kann viele Ursachen haben. Waren Sie schon beim Arzt? Manchmal können Medikamente, etwa gewisse Blutdrucksenker, zu einem trockenen Hals führen. Da sich das Räuspern bei Ihnen hauptsächlich im Winter zeigt, habe ich allerdings das Gefühl, dass es eher mit der trockenen, kalten Luft zusammenhängt und nicht mit einer Schilddrüsen­ oder Rachenerkrankung.

Eine sehr einfache und effiziente Massnahme, um dieser Kälte entgegenzuwirken, ist Ingwerwasser. Kochen Sie morgens einen Liter Wasser mit etwa fünf Scheiben frischem Ingwer etwa zehn Minuten lang

Ingwertee wärmt den Körper und stärkt das Immunsystem.

auf kleiner Flamme. Wenn Sie wollen, können Sie etwas Rohrzucker dazugeben. Füllen Sie den Tee in eine Thermoskanne und trinken Sie ihn warm im Verlauf des Morgens. Achten Sie auch darauf, dass Sie warme Mahlzeiten essen, nicht nur zum Mittagessen, sondern möglichst auch zum Frühstück und zum Abendessen. Zum Frühstück können Sie sich zum Beispiel einen Haferbrei oder Ähnliches zubereiten, am Abend gedünstetes Gemüse und etwas Reis oder Kartoffeln.

Gleichzeitig sollten Sie Ihren Salzkonsum reduzieren. Grosse Mengen Salz sind im Brot, in Wurstwaren oder im Käse verborgen.

Sabine Hurni

Juckende Knötchenflechte

Ich habe einen Hautauschlag (Knötchenflechte). Sobald ich die KortisonDosis reduziere, spüre ich am ganzen Körper ein Jucken und Piksen. An der rechten Hand und an der Fusssohle habe ich trockene Flecken. Was für natürliche Behandlungsmethoden gibt es?

L. W., Küssnacht

Die genaue Ursache der Knötchenflechte ist nicht bekannt. Die Wissenschaft vermutet einen Zusammenhang mit sogenannten Autoimmunkrankheiten, bei denen das Immunsystem die eigenen Hautzellen attackiert. Manchmal beginnt die Krankheit in Zusammenhang mit Stress, Leberproblemen, erhöhter Harnsäure, Rheuma oder als Folge von Malariamitteln. Auch Unverträglichkeiten gegenüber Metall, Kunststoff oder Amalgam können in Zusammenhang mit der Hautflechte stehen.

Hauterkrankungen sind sehr komplexe Krankheitsbilder. Oft sind Stoffwechselaktivitäten aus dem Gleichgewicht geraten. Als erster Schritt einer naturheilkundlichen Behandlung werden deshalb die Ausscheidungsorgane angeregt. Das heisst,

Schachtelhalm als Tee genossen aktiviert die Nieren.

Gesundheitstipp

Mit Naturkraft zu einem strahlenden Teint

man aktiviert die Nieren mit harntreibenden Tees wie Brennnessel, Goldrute und Schachtelhalm. Gleichzeitig wird auch die Leber regeneriert, zum Beispiel mit einem Mariendistelpräparat. Diese beiden Massnahmen werden idealerweise kombiniert mit einem Basensalz. Dieses stellt im Körper ein ausgewogenes Säure­BasenGleichgewicht her. Für die Darmreinigung nehmen Sie am besten Flohsamen. Diese erhöhen das Darmvolumen und fördern so die Ausscheidung.

Als zweiten Schritt können Sie Ihre Lebens­ und Ernährungsweise kritisch betrachten. Dabei geht es hauptsächlich darum, herauszufinden, was wirklich wichtig ist in Ihrem Leben. Zeichnen Sie einen grossen Kreis auf ein leeres Blatt Papier und listen Sie in der Mitte jene Dinge auf, die für Sie elementar sind – Menschen, Aktivitäten, vielleicht sogar Lebensmittel. Im Zentrum ist das, was wirklich wichtig ist. Ganz aussen sind die Dinge, die Sie nicht zum seelischen oder körperlichen Überleben brauchen und entsprechend auch problemlos weglassen können.

Wenn Sie sich für diese Prozesse von einer Fachperson begleiten lassen möchten, wäre eine Therapiemethode mit ganzheitlichen Ansätzen angebracht. Am besten wenden Sie sich an die Paracelsusklinik.

Sabine Hurni

Altersflecken ade

Unsere Altersflecken sind kleiner und heller geworden, nachdem wir sie zwei Monate lang täglich mit Rizinusöl behandelt haben. Ebenso sind die Verdickungen in den Handflächen weg. Wissen Sie, warum Rizinusöl so wirkt?

D. B., Bern

Ich habe schon gehört, dass Rizinusöl gegen Warzen hilft. Die von Ihnen beschriebene erfreuliche Wirkung bei Altersflecken war mir bisher nicht bekannt. Vielen Dank für diesen Hinweis. Rizinusöl ist ein sehr fettes Öl mit vielen wertvollen Nährstoffen. Es vermag die Hornhaut aufzuweichen – deshalb die gute Wirkung bei Warzen und bei rauer Haut. Da auch die UV­Strahlen zu Verhornungen in der Oberhaut führen, kann es sein, dass der aufweichende Effekt auch die Verteilung des Melanins beeinflusst; dies wahrscheinlich indirekt über das Aufweichen der Hornhaut. Über den genauen Wirkmechanismus habe ich jedoch nichts herausfinden können.

Sabine Hurni

Triefende Nase

Beim Sport trieft meine Nase oft. Seit ich beim Joggen durch die Nase einatme, ist es schlimmer geworden. Salzwasser und Sesamöl habe ich ausprobiert. Leider ohne Erfolg. Gibt es weitere Möglichkeiten oder brauche ich einfach noch mehr Geduld?

F. K., Sagogn

Haben Sie jeweils vor dem Joggen etwas Sesamöl mit dem Finger in jedes Nasenloch gegeben? Es ist gut möglich, dass die kalte Winterluft die Schleimhäute zur Schleimproduktion anregt. Das Öl würde die Schleimhaut ein bisschen schützen. Was die Nasenatmung betrifft, so ist diese zwar ideal, weil die Luft in der Nase erwärmt wird und die kalte Luft nicht den

Wirksame Pflege durch Naturkraft – auf dieser Philosophie basieren die Kneipp-Produkte. Auch die neue Pflegelinie «Regeneration durch Naturkraft» ist diesem Grundsatz verpflichtet. Aus der Hautforschung ist bekannt, dass Hautalterung auf eine Verzögerung der hauteigenen Regenerationsprozesse zurückzuführen ist. Hier setzt die neue Anti-Aging-Pflegelinie «Regeneration durch Naturkraft» an. Durch das einzigartige vierfache Wirkprinzip werden Fältchen gemindert und die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgt. Die zehnteilige Naturkosmetiklinie für die reifere Haut ist speziell auf die Pflegebedürfnisse von Gesicht, Hals, Dekolleté und Händen abgestimmt. Und wenn die Haut zwischendurch einen Frischekick braucht, wirkt ein Gesichtsguss Wunder. Setzen Sie sich vor die Badewanne und halten Sie den Kopf über die Wanne. Führen Sie den Wasserstrahl von der rechten Schläfe her über die Stirn zur linken Schläfe. Dann wieder zurück zur Stirn. Danach die rechte Stirnhälfte mit einem senkrechten Strahl begiessen und mit dem Strahl auf- und abfahren, dann dasselbe links. Zum Schluss das Gesicht dreimal mit dem Wasserstrahl umkreisen. Rundum gepflegt und erfrischt, beginnt Ihr Teint zu strahlen!

Acht der zehn Produkte sind seit 1. Oktober 2013 bei Migros und im Online-Shop erhältlich. Der Augen-Roll-On und das Hals- und DekolletéSerum sind ausschliesslich in unserem OnlineShop unter www.kneipp-schweiz.ch erhältlich.

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Kardamom gleicht alle drei Doshas aus, heisst es im Ayurveda. Geist und Körper werden ausgeglichener.

Rachen auskühlt. Aber wenn Sie bis anhin nie Halsschmerzen hatten beim oder nach dem Joggen und Ihnen die Mundatmung auch leichter fällt, dann sollten Sie sich von solchen Theorien nicht beirren lassen. Achten Sie stattdessen auf die Signale Ihres Körper.

Im Prinzip ist es eine gute Reaktion des Körpers, dass die Nase bei Kälte zu laufen beginnt. Denn solange die Schleimhäute feucht sind, können auch keine Viren eindringen. Versuchen Sie generell, Ihren Körper mit viel Wärme zu versorgen. Gönnen Sie sich im Winter ein­ bis zweimal wöchentlich ein Fussbad mit Meersalz, bereiten Sie sich regelmässig Ingwertees zu und tragen Sie zum Joggen eine Mütze. Es kann sein, dass so die Nase weniger trieft.

Selbstverständlich gibt es auch homöopathische Heilmittel, die helfen könnten –hier wäre ein Homöopath die richtige Ansprechperson.

Sabine Hurni

Divertikel im Darm

Gibt es Naturheilmittel gegen Divertikulitis?

M. T., Schafisheim

Bei Divertikeln müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Sie täglich Ballaststoffe zu sich nehmen. Entweder in Form von Flohsamen oder Leinsamen. Gegen die Entzündung könnten Sie jeweils morgens einen geraffelten Apfel zum Früh­

stück zubereiten. Auch Weihrauchpräparat hat sich bewährt gegen die Entzündung.

Generell bei Darmerkrankungen ist es wichtig, dass Sie langsam essen und gut kauen. Abends sollten Sie eine gekochte Mahlzeit zu sich nehmen und generell auf zu viel Reizmittel verzichten. Das bedeutet: Kaffee, Nikotin und Alkohol möglichst reduzieren.

Im Weiteren ist Bewegung ganz wichtig. Sie fördert die Darmtätigkeit und schafft einen Ausgleich in Stresssituationen. Denn Stress bekommt der Darmgesundheit gar nicht gut.

Sabine Hurni

Heisshunger nach Kardamom

Vor einigen Monaten habe ich zufälligerweise die Samen von Kardamomkapseln probiert. Ich fand sie so lecker, dass ich gleich mehrere gegessen habe. Seither esse ich täglich mit Hochgenuss die Samen von etwa 20 Kardamomkapseln. Muss ich

Bewegung regt den Darm an.

aufpassen wegen einer allfälligen Überdosierung?

R. S., St. Gallen

I hr Körper scheint den Kardamom offenbar zu brauchen. Aus ayurvedischer Sicht gleicht Kardamom alle drei Doshas aus – das heisst, sämtliche Körperfunktionen werden ausgeglichener. Kardamom wirkt auf die Verdauungstätigkeit, stärkt die Milz, schützt vor Blähungen und regt den Geist an. Aus westlicher Sicht hat das ätherische Öl in den Kardamomsamen eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze. Zudem steigert es die Magen­ und Gallensaftsekretion.

Die therapeutische Dosis beträgt täglich zwei Teelöffel im Mörser zerstossene Samen. Man kann sie mit kochendem Wasser überbrühen und als Tee trinken oder, wie Sie es tun, kauen. Mit 20 Kapseln haben Sie vermutlich etwas mehr als zwei Teelöffel pro Tag. Trotzdem würde ich mir keine Sorgen machen. Wie mit so vielen exzessiv gelebten Gelüsten wird wohl auch dieser irgendwann abklingen oder durch eine neue kulinarische Entdeckung abgelöst werden. Hören Sie gut auf Ihren Körper und berücksichtigen Sie seine Signale. Er wird ihnen melden, wenn Sie den Kardamomschmaus reduzieren sollten.

Achten Sie aber unbedingt auf die Qualität der Kardamomsamen. Kaufen Sie ein Produkt aus der Drogerie. Die Drogen werden dort nach bestimmten Richtlinien kontrolliert und zugelassen. Gerade weil Sie das Gewürz roh und in grösseren Mengen essen, sollten die Pestizidrückstände auf ein Minimum reduziert sein.

Sabine Hurni

Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Blattlauslöwen und Liebgottkäfer

Was lieben Liebgottkäfer? Diese Frage sollten wir uns stellen, nicht nur weil sie als Glücksbringer gelten. Marienkäfer und ihre gefrässigen Larven sind wichtige Verbündete jedes naturnahen Gärtners.

Die Marienkäfer Mitteleuropas leben in der Regel ein Jahr lang. In dieser Zeit vertilgen sie bis zu zehntausend Blattläuse. Die Weibchen der Käfer legen zweimal im Jahr 400 bis 700 Eier auf Blattunterseiten. Jede der daraus schlüpfenden Larven verzehrt während der zwei- bis dreiwöchigen Entwicklungsphase um die tausend Blattläuse. Ein einziges Weibchen und seine direkten Nachkommen verputzen in einem Jahr also über zehn Millionen Blattläuse. Auch wenn diese Zahl theoretischer Natur ist –eine krasse Bilanz! Wir sollten also alles tun, den Liebgottkäfern ein Biotop zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen.

Tummelplatz für Marienkäfer

In unserem Garten wächst ein wilder Fenchel, den ich einst aus der Toscana mitgebracht habe. Mittlerweile ist die schöne,

Marienkäferlarve, auch Blattlauslöwe genannt.

ausdauernde Pflanze etwa drei Meter hoch und wird vom beginnenden Frühjahr bis zum Spätherbst von unzähligen Insekten umschwärmt. Der Schwalbenschwanz legt seine Eier in das filigrane Grün, und wir freuen uns über die farbenprächtigen Rüebliraupen. Bis zum beginnenden Winter tummeln sich noch unterschiedlich gezeichnete Marienkäfer in grosser Zahl auf dem Fenchel.

Vorrat für magere Zeiten

Der wilde Fenchel ist für die Liebgottkäfer deshalb so attraktiv, weil die Samenstände einen süsslichen Nektar ausscheiden, der Blattläuse anzieht. Diese als Pflanzenschädlinge gebrandmarkten Tierchen wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für Liebgottkäfer und ihre Larven.

Anfang September habe ich eine Schulklasse in meinen Garten eingeladen, die das muntere Treiben der Marienkäfer auf dem Fenchel beobachten wollte. Ein guter Anschauungsunterricht für Abläufe und Wechselwirkungen in der Natur. Schüler wollen immer alles genau wissen, also begannen sie zu zählen. Auf der Staude fanden sie 78 Marienkäfer in acht unterschiedlichen Zeichnungen, unter anderen auch zwei der umstrittenen Asiatischen Marienkäfer. Dazu eine grosse Zahl von Eiern und Larven.

Die Schüler entdeckten auch etwas Überraschendes, was mir noch nicht aufgefallen war: Auf einem Teil der Pflanzen

«Das Glück hat Flügel, schau, es kommt geflogen.»
Udo Jürgens, «Das Glück hat Flügel»

Betreiben Marienkäfer gezielt einen sorgsamen Umgang mit Rerssourcen?

fanden sich keine Marienkäfer und auch keine Eier und Larven. Die Blattläuse konnten sich dort ungehindert vermehren. Wird hier etwa gezielt eine Vorratshaltung angelegt, ein sorgsamer Umgang mit den lebenswichtigen Ressourcen betrieben?

Die These mag verwegen sein, aber den Kindern und mir hat sie gefallen.

Eine spezielle Faszination üben auch die Larven der Marienkäfer aus, vor allem wenn man sie aus der Nähe mit einem Vergrösserungsglas oder einem Makroobjektiv betrachtet und fotografiert. Die Minidrachen zählen zu den gefrässigsten Raub-

tieren der Natur. Eine einzige Larve kann während der zwei- bis dreiwöchigen Entwicklungsphase bis zu 1300 Blattläuse vertilgen – über 60 am Tag! Es kommt also nicht von ungefähr, dass die Larven auch Blattlaus-Löwen genannt werden.

Plädoyer für Unordnung

Wir kennen weltweit rund 5000 Marienkäferarten, von denen etwa hundert bei uns nachgewiesen sind. Sie besiedeln die unterschiedlichsten Biotope. Die grösste einheimische Art, der neun Millimeter lange Augenfleck-Marienkäfer, lebt im Wald und ernährt sich hauptsächlich von Läusen auf Nadelbäumen.

Marienkäfer überwintern an frostgeschützten Stellen. In den ersten sonnigen Frühlingstagen werden sie wieder aktiv und kommen aus ihren Winterverstecken.

Ein vielfältiger Bauerngarten kommt ihnen sehr entgegen, doch auch ein moderner Mischgarten mit Kräuterbeeten wird gerne angenommen.

Ein übertriebener Ordnungs- und Reinlichkeitsdrang in unseren Gärten hingegen zerstört die Lebensgrundlage der Liebgottkäfer. Laub, etwas Baumschnitt, Holzreste, ein Komposthaufen und einige Pflanzen wie Borretsch oder der wilde Fenchel, die bis zum Frühjahr im Garten verbleiben, sichern die Lebensgrundlagen für den Glückskäfer – und für zahlreiche andere Kleintiere, die im Garten gute Dienste leisten. Auf jede Form von Pflanzenschutzmitteln sollte dagegen verzichtet werden, da sonst die Blattläuse als Nahrungsgrundlage getötet werden. u

Haus&Garten

Lesen_ Gärtnern wie die Ur-Indios

erra Preta ist die holzkohleartige schwarze Erde, die Indios im Amazonasgebiet vor Jahrtausenden angelegt haben. Manche sagen, es ist die mächtigste Klimaschutzmaschine, die wir besitzen. Darüber berichten die Autoren und sie erklären auch, wie die Herstellung funktioniert. Das Buch ist eine Anleitung zum naturnahen Gärtnern und gleichzeitig ein Plädoyer für mehrUmweltschutz. rbe

Haiko

Ute Scheub, Haiko Pieplow, Hans-Peter Schmidt: «Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald», Oekom Verlag, 2013, ca. Fr. 28.–

➜ Die App

Die neue, kostenlose App «Giftfrei einkaufen» von Women in Europe for A Common Future (WECF) hilft beim Kauf möglichst schadstofffreier Produkte. Das ist gut für Mensch und Natur. Download-Link auf:  www.nestbau.info

Ernährung_ Das Beste kommt von hier

er Früchte- und Gemüsehauslieferdienst «Öpfelchasper» liefert in Zürich, Bern (Foto) und Basel neu auch Körbe mit ausschliesslich regionalen Köstlichkeiten. Damit liegt der Biokurier im Trend, wie das Schweizer Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) im jüngst publizierten «European Food Trends Report» aufzeigt.

Übrigens: Am 6. November ist Rüeblimärt in Aarau und am 25. Zibelemärit in Bern.

Saison haben jetzt:

● Äpfel, Baumnüsse, Birnen, Hagebutten, Kiwi, Marroni, Trauben, Quitten

● Broccoli, Chicorée, Kabis, Knollensellerie, Kürbis, Nüsslisalat, Rosenkohl, Rüebli, Schwarzwurzel, Topinambur, Zwiebeln krea

 www.oepfelchasper.ch

 www.regionalevertragslandwirtschaft.ch

Ökologie_ Leben wie Adam und Eva

W as gibt es Paradiesischeres, als zwischen einem Apfelund einem Birnenbaum in der Hängematte zu liegen und Früchte direkt vom Baum zu naschen! Doch das Paradies ist bedroht. In den letzten 60 Jahren wurden 85 Prozent der Hochstamm-Obstbäume gefällt. Und jeden Tag verschwinden Hunderte weitere. Damit gehen ökologische Inseln für viele Tierarten verloren, speziell für Vögel. Dem Einhalt zu gebieten, hat sich die Interessensgemeinschaft ProHochstamm verschrieben. Sie bietet Besitzern von Hochstamm-Bäumen Informationen für P anzung, P ege und Verwendung des Obstes an. Jetzt ist übrigens die beste P anzzeit für winterharte Obstbäume wie Apfel, Birnen, Kirschen und P aumen. krea

 www.hochstamm-suisse.ch

 Andreas Spornberger: «Der professionelle Obstbaumschnitt», Leopold Stocker Verlag, 2013, Fr. 28,50

Fütterung im Winter

ögel, die bei uns überwintern, sind gut an die kalte Jahreszeit angepasst. Wenn viel Schnee liegt, kann das Füttern aber eine Überlebenshilfe sein. Zudem sind Futterstellen eine gute Gelegenheit, um Vögel aus der Nähe zu beobachten. Die Fütterung birgt aber auch Gefahren, insbesondere die Übertragung und Ausbreitung von Erkrankungen. Deshalb muss man beim Füttern einige Regeln beachten.

Richtig füttern – so gehts

● Idealerweise lässt man im naturnahen Garten Samenstände und angefaulte Früchte bis zum Frühling stehen und liegen – so nden Vögel artgerechte Nahrung.

● Wählen Sie Futterspender, bei denen die Vögel nicht im Futter stehen und es mit Kot verschmutzen können. Das Futter darf nicht nass werden. Eine gute Variante bietet die Vogelwarte an: www.vogelwarte.ch/futterhaus.html (kleines Foto)

● Platzieren Sie den Futterspender oder getrocknete Sonnenblumenköpfe an übersichtlicher Stelle, sodass sich keine

Katzen anschleichen können. In gut zwei Meter Abstand sollten jedoch Bäume oder Büsche Deckung bieten.

● Bekleben Sie gefährliche Scheiben mit Aufklebern.

● Es ist ratsam, Mischungen zu verwenden, die ganz oder grösstenteils aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen und frei von Ambrosia-Samen sind. Aber auch Hafer ocken, Rosinen und Obst, das bereits etwas angefault sein darf, zerhackte Baum- und Haselnüsse sowie Fett locken Vögel an.

● Achten Sie auf naturnahes, qualitativ einwandfreies Futter. Aus ökologischen Gründen verzichte man insbesondere auf Palmöl, Kokosfett und Erdnüsse.

● Keinesfalls Brot und Salziges anbieten. Quelle: Schweizerische Vogelwarte Sempach

Ein Stieglitz, auch Distelfink genannt, auf einer Distel.

Kein Tintenfisch, sondern ein Radiccio Rosso di Treviso Tardivo. Er gilt als edelster Vertreter der Familie.

Die weinroten Radicchioblätter bringen Farbe auf den Teller, bilden einen hübschen Kontrast zum bleichen Chicorée. Sonst aber ist diese Komposition meist keine Offenbarung: Der Salat schwimmt in einer Cocktailsosse, schmeckt dennoch nichtssagend, und seine Blätter kauen sich ledrig und zäh. Der enttäuschte Geniesser fragt sich, ob der Radicchio mehr drauf hat als dekorative Qualitäten. Hat er, und wo wüsste man es besser als in seinem Herkunftsland Italien. In der italienischen Küche darf der Radicchio sein ganzes Potenzial entfalten, oft wird er zur delikaten Speise veredelt. Manchmal ist er dabei Purist. Denn besonders edle und zarte Sorten munden roh hervorragend, es braucht dazu nicht mehr als ein fruchtiges Olivenöl und einen guten Balsamico.

Süsse Versuchung

Radicchio dämpfen – auch das mundet: Die Büschel oder Köpfe längs halbieren, dezent salzen und pfeffern, mit Olivenöl beträufeln; eine Pfanne erhitzen, die Hälften mit der Schnittfläche nach unten hineinlegen, zugedeckt rund zwei Minuten garen. Mit wenig Zitronensaft aromatisieren. So ist das Gemüse ein würdiger Begleiter zu Lammfleisch oder Fisch. Manche schmoren Radicchio in Portwein, andere legen ihn in Essig und Öl ein – passt hervorragend ins Antipasti­Büffet. Radicchio wird sogar zu Kompott und Konfitüre verarbeitet. Überhaupt machen sich die Blätter gut zum Dessert. In Likör oder Honig gekocht oder in Zucker karamellisiert schmecken sie himmlisch zu Ricotta oder einer feinen Fruchtcreme.

Geröstet zum Risotto

Susan Gantenbein vom Zürcher Feinschmecker­Geschäft Marinello legt Radicchio­Blätter am liebsten auf den Grill.

Radicchio ist bei uns meistens eine Dreingabe im Wintersalat. Das ist schade, denn es gibt ihn in vielen Varianten und er schmeckt sogar als Dessert!

Die Vertrauensmarke für pflanzliche Heilmittel Kräuter sind die älteste Arzneiform. Pflanzliche Arzneimittel entlasten den Organismus von Krankheitsstoffen und mobilisieren auf natürliche Weise die körpereigenen Abwehrkräfte. Ein solch schrittweiser Heilungsvorgang ist das spezifische Gegenstück zum Erkrankungsprozess, der sich auch nur ganz allmählich entwickelt. Die E. KERN AG ist mit ihrer über 80-jährigen Erfahrung der Spezialist für Naturheilmittel ohne chemische Zusatzstoffe. Unsere Kräuter werden ausschliesslich aus erstklassigen, handverlesenen Heilpflanzen neuester Ernte hergestellt. Alle wertvollen Wirkstoffe bleiben deshalb in ihrer natürlichen Kraft erhalten.

Gegen Bronchitis, Husten und Katarrh

Kernosan Meerrettich Elixir basiert auf einer altbewährten Rezeptur mit 10 Heilpflanzen und frischem Saft aus der MeerrettichWurzel. Es lindert Erkältungsbeschwerden, löst den Schleim, erleichtert den Auswurf und lässt Sie nachts wieder ruhig schlafen.

Kernosan Meerrettich Elixir –Heilkraft pur aus der Natur.

Gegen alle Arten von Verdauungsbeschwerden

Kernosan Heidelberger Kräuterpulver wird nach dem Rezept von Bertrand Heidelberger aus erlesenen, pulverisierten Kräutern ohne andere Beimischungen hergestellt. Es wird angewendet bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Aufstossen. Die sieben Kräuter sind alle bitter. Bitterstoffe sind wichtig für die Verdauung und den Abbau von Schleim und Schlacken und wirken daher blutreinigend. Leber und Nieren werden entlastet. Zudem stärken die natürlichen Bitterstoffe das Abwehrsystem und haben auch eine anti-oxydative Wirkung. Aggressive Sauerstoffmoleküle werden abgefangen und die Zellen vor einer Schädigung bewahrt.

Gegen Beschwerden des Bewegungsapparates

Kernosan Massageöl ist ein durchblutungsförderndes Einreibe- und Massagemittel. Bei der Anwendung tritt zuerst ein Kühleffekt auf, welcher nach einigen Minuten durch ein Wärmegefühl abgelöst wird. Kernosan Massageöl wird angewendet bei Schmerzen und Verhärtungen der Muskeln, wie z.B. Muskelverspannungen, Muskelkater, Nackensteife, Rückenschmerzen, Hexenschuss sowie als unterstützende Massnahme bei rheumatischen Schmerzen in Muskeln und Gelenken. Zur Sportmassage: Vor der körperlichen Leistung eingerieben, lockert es die Muskulatur, fördert die Durchblutung und erwärmt die Muskeln. Nach dem Sport kann das Produkt zur Entspannung und gegen Muskelkater verwendet werden.

Warum Radicchio so gesund ist : Zichoriensalate, zu denen neben Radicchio Endivien, Zuckerhut oder Chicorée gehören, enthalten den Bitterstoff Intybin, heute Lactucopikrin genannt. Die Wirksubstanz ist im Milchsaft der Pflanze gelöst und sorgt für die typische herbe Geschmacksnote. Intybin regt den Speichelfluss und die Magensekretion an, wirkt harntreibend und stärkt die Galle, kurbelt die Verdauung an und stabilisiert die Darmflora. Ein intaktes Darmgefüge ist Voraussetzung für ein leistungsfähiges Immunsystem. Und das ist gerade in den Wintermonaten besonders gefordert.

Woran man seine Frische erkennt : Die Aussenblätter sollten knackig und unbeschädigt sein. In einen Frischhaltebeutel gepackt, hält Radicchio im Kühlschrank bis zu sieben Tage. Die Blätter sind aber empfindlich, mögen es weder zu feucht noch zu trocken. Da zerkleinerter Radicchio rasch oxidiert, sollte man ihn gleich nach dem Rüsten verwenden.

Welche Sorte man probieren sollte : Den knackig­frischen Radicchio Variegato di Castelfranco, eine der Wintersorten. Er hat einen diskreten Geschmack – leicht bitter, leicht süss –und elfenbeinfarbene weinrot gesprenkelte Blätter. Bereiten Sie ihn roh als Salat zu. Dazu einfach seine Blätter zupfen und mit einigen Spritzern frisch gepresstem Zitronensaft, einigen Tropfen eines guten Speiseöls sowie etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle zubereiten.

Welche Sorte bei uns besonders beliebt ist : Radicchio Rosso di Treviso Precoce. Er überzeugt durch seinen zartbitteren Geschmack. Er hat ovale Köpfe, seine Blätter sind weinrot und haben weisse Rippen; er ist bis ins Herz durchgefärbt.

Warum er so komplizierte Namen trägt : Üblich sind italienische Bezeichnungen. Früher wurden die Sorten in bestimmten Gegenden Italiens oder in der Nähe von grossen Städten angebaut, wovon sich die Namen ableiten, etwa Radicchio Rosso di Verona oder Radicchio Bianca di Lusia.

Besonders edle und zarte Sorten munden roh hervorragend, es braucht dazu nicht mehr als ein fruchtiges Olivenöl und einen guten Balsamico.

«Das leichte Rösten verstärkt das Aroma auf wundersame Weise und verleiht einem Risotto einen unvergleichlichen Geschmack», schwärmt sie. Ihr Favorit ist der Radicchio Rosso di Treviso Tardivo. Er gilt als edelster Vertreter der Familie. Man erkennt ihn an den purpurroten, locker anliegenden Blättern und den kräftig weissen Rippen auf einem kurzen Wurzelstamm.

Die Zucht ist eine kostspielige und mühevolle Arbeit. Aus der ungeniessbaren, extrem bitter schmeckenden Mutterpflanze wird in einem arbeitsintensiven Verfahren ein zartbitteres Wintergemüse gezogen. Dazu ernten die Radicchio­Bauern die ungeniessbaren Mutterpflanzen nach den ersten Frösten, schnüren sie zu neuen Bündeln und stecken diese wieder in die Erde. Unter einer Plastikplane befinden sich die Pflanzen in der Winterstarre. Sie überleben, treiben aber nicht aus.

Die zarten und essbaren Blätter entwickeln sich erst in einem anschliessenden Verfahren. Die Radicchio­Bündel werden unter der Plastikplane hervorgeholt und ins Wasserbad gestellt. Wohltemperiertes Quellwasser umspült sie. Nach ungefähr zwanzig Tagen spriessen neue Triebe. Die Aussenblätter der Mutterpflanze werden entfernt. Auf den Markt kommt nur das

zarte Herzstück, ein Bruchteil der ganzen Pflanze.

Die aufwendige und ungewöhnliche Anbautechnik geht, so wird erzählt, auf einen Zufall zurück. Arme Bauern hatten irgendwann versucht, Radicchio für den harten Winter einzulagern. Sie stellten fest, dass die Pflanzen im warmen Stall nicht verfaulten, sondern austrieben. Also stellten sie den Radicchio ins Wasser –was die Blätter immer feiner und schmackhafter machte.

In der Schweiz gewachsen

In der Schweiz kennt und schätzt man Radicchio seit ungefähr Mitte der 1980erJahre. Zu jener Zeit wurden die ersten Neuzüchtungen angebaut; Sorten, die für das rauere Klima nördlich der Alpen geeignet sind. Durchgesetzt hat sich vor allem der Radicchio Rosso di Chioggia, auch Cicorino Rosso genannt. Es handelt sich um jene kompakten, kugelrunden, violett­weissen Köpfe, die heute überall und das ganze Jahr über angeboten werden.

Die Schweiz versorgt sich mit dieser Sorte zu grossen Teilen selbst: Vergangenes Jahr wurden rund 6200 Tonnen angebaut, davon rund 700 Tonnen nach BioRichtlinien. Importiert wurden rund 1300 Tonnen. Eines der bedeutenden Importländer ist nach wie vor Italien.

Vor allem das Umland des Lagunenortes Chioggia an der Adria ist als Radicchio­Gegend bekannt. In Frankreich und Spanien gibt es weitere Anbaugebiete nennenswerter Grösse.

Dass man nördlich der Alpen Radicchio vor allem als Salat zubereitet, dagegen ist nichts einzuwenden – wenn die Begleitung stimmt: «Die feine Bitternote harmoniert bestens mit verschiedensten Arten von leicht angerösteten Nüssen oder Kernen sowie fruchtigen und süssen Zutaten wie Äpfel, Birnen, Trauben aber auch Randen», empfiehlt Susan Gantenbein. Eine Prise Zucker, Xylit oder Stevia in der Salatsauce macht sich gut.

Was man hingegen nicht tun sollte: Die zerkleinerten Blätter in warmes Wasser legen, damit sie milder werden. Damit schwemmt man das aus, was so typisch ist für dieses Gemüse: die wertvollen Bitterstoffe – und die wasserlöslichen Vitamine gleich mit.

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Einfach, köstlich, raffinier t. Dieses Buch verbindet das Gute mit dem Gesunden: Ob von Grund auf selbst zubereitet oder fertig gekauft, Pasta aus bekömmlichem Schweizer UrDinkel ist ein voller Genuss. Judith Gmür-Stalder entführ t mit ihren unwiderstehlichen Rezepten in ein

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mit Pfiff

Mehr als eine Beigabe

Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard

Bruschetta mit Radicchio-Pesto

250 g Radicchio

1 rote Chilischote

2 Knoblauchzehen

30 g Mandeln

1½ EL Zitronensaft

4 EL Raps- oder Olivenöl

Salz, Pfeffer

8 –12 dünne Scheiben Baguette, evtl. Vollkornbaguette

½ Bund Basilikum

Zubereitung

Radicchio vierteln und Strunk wegschneiden. Chilischote längs aufschneiden und entkernen. Radicchio, Chilischote, Knoblauch und Mandeln sehr fein hacken. Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer zufügen und alles gut vermischen.

Brotscheiben im Toaster oder im 250 Grad heissen Backofen etwa 4 Minuten rösten. Radicchio­Pesto auf den Brotscheiben verteilen. Kleine Basilikumblätter ganz lassen, grössere in Streifen schneiden und auf dem Pesto verteilen. Bruschettas warm oder kalt servieren.

Tipp: Radicchio-Pesto mit Teigwaren servieren.

Rotwein-Risotto mit Radicchio

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

3 Stängel Stangensellerie

3 EL Olivenöl

400 g Risottoreis

3 dl Rotwein

6 dl heisse Gemüsebouillon

150 g Emmentaler AOC

400 g Radicchio

1 EL Zucker

3 EL Zitronensaft

Salz, Pfeffer

Zubereitung

Schalotte und Knoblauch fein hacken. Stangensellerie in 5 mm dünne Scheiben schneiden. Öl erhitzen, Schalotte und Knoblauch kurz darin dünsten. Reis zufügen und glasig dünsten, mit Rotwein ablöschen, einköcheln lassen. Bouillon unter gelegentlichem Rühren nach und nach dazugiessen; etwa 20 Minuten köcheln. Stangensellerie in den letzten 5 Minuten mitköcheln.

Emmentaler AOC in etwa 7 mm kleine Würfel schneiden. Radicchio vierteln, Strunk entfernen und in Streifen schneiden. Zucker in einer Bratpfanne karamellisieren. Zitronensaft und ca. 0,5 dl Wasser beifügen, köcheln, bis sich der Karamell aufgelöst hat. Radicchio beifügen und kurz darin wenden, bis er ein wenig zusammenfällt.

Käsewürfel und Radicchio unter den Risotto mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Wintervorrat

Nebelschwaden. Malerisch­melancholische Stimmung. Unaufhaltsam naht der Tag, an dem Garten, Terrassen und Balkone aufgeräumt werden. Die reiche Ernte kann nun für den Winter haltbar gemacht werden.

Text Remo Vetter

NDer Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

ach der Ernte sind Pflanzen nicht tot; sie veratmen nun Sauerstoff und bauen Inhaltstoffe ab. Dabei verbrauchen sie Energie. Hitze, Kälte, Temperaturschwankungen und Verletzungen zerren an den Reserven der geernteten Pflanzen. Gemüse und Obst enthalten viel Wasser und sind deshalb leicht verderblich. Deshalb ist es wichtig, nicht nach Regentagen zu ernten, vor der Ernte nicht zu wässern und einige trockene, sonnige Herbsttage abzuwarten. Obst und Gemüse, das man längere Zeit lagern will, muss vorsichtig geerntet werden und darf weder gestossen, gedrückt und vor allem nicht längere Zeit Hitze oder Kälte ausgesetzt sein.

Zum Einlagern von Gemüse eignet sich ein feuchter, kühler Keller. Ist die Luft sehr trocken, schlägt man Wurzelgemüse wie Karotten, Sellerie, Pastinaken oder Randen in feuchten Sand ein, um es vor dem Austrocknen zu schützen. Kohlköpfe, Chinakohl und Wirsing legt man nach Möglichkeit auf Holzregale, ohne dass sie sich berühren. Wenn Gemüse und Salate im Frühbeet eingeschlagen werden, sollten Boden­ und Seitenflächen mäusesicher mit engmaschigem Drahtgeflecht ausgelegt werden. Kartoffeln, Pastinaken, Sellerie und anderes Lagergemüse sollten vor dem Lagern nicht gewaschen werden, da

«Kartoffeln müssen absolut dunkel gelagert werden, sonst vergrünen sie.»

sie sonst faulen. Die dünne, anhaftende Erdschicht schützt die Pflanzen vor dem Austrocknen. Die Blätter von Winterrettichen, Gelben und Roten Rüben nur abdrehen, nicht abschneiden; Kohl, Chinakohl, Zuckerhut und Lauch mit den Wurzeln lagern.

Die Kunst des Haltbarmachens

Stein­ und Beerenobst sowie andere stark wasserhaltige Obstarten eignen sich nicht zum Lagern. Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen, Himbeeren und Johannisbeeren frieren oder kochen wir ein.

Äpfel lösen sich leicht vom Baum, wenn sie ausgereift sind. Wartet man zu lange mit der Ernte, fallen die Früchte ab. Es lohnt sich darum, tägliche Kontrollgänge

zu machen und die Äpfel sanft zu drehen. Wenn sie sich leicht lösen, sind sie reif. Klaräpfel sind die ersten Äpfel, die reifen. Sie lassen sich nicht lagern, denn sie werden sehr schnell mehlig und sind darum für den sofortigen Verzehr bestimmt. Insbesondere sollten kranke, verletzte und sehr grosse Früchte schnell verbraucht werden. Wir kochen sie meist zu Kompott ein. Wichtig ist vor allem auch, dass die Lagerräume sauber sind und die Lagerflächen vom letzten Jahr mit einer heissen Seifenlauge gründlich gereinigt werden, bevor die Regale gefüllt werden. Äpfel sollten bei zirka drei bis acht Grad gelagert werden, und es muss für eine genügende Luftfeuchte gesorgt werden. Dies kann man erreichen, indem man den Erd­

Dieser Erde Werke rasten, Schon beginnt die Winterruh –Sonne, noch mit unverblassten, Goldnen Strahlen wanderst du!

Ferdinand Meyer (1825 bis 1898)

oder Betonboden befeuchtet oder Ziegelsteine ab und zu mit Wasser besprüht. Die Lagerräume sollten regelmässig gelüftet werden. Ausserdem müssen wir auf Mäuse und Kellerasseln achten, die die Früchte liebend gerne anfressen würden.

Die Kunst des Dörrens

Beim Ernten von Kartoffeln lässt es sich kaum vermeiden, dass Knollen angehakt werden. Da verletzte, kranke oder angefressene Knollen leicht faulen und benachbarte im Lager anstecken, sollten beschädigte Knollen nicht gelagert, sondern sofort verbraucht werden.

Wichtig ist, dass Kartoffeln absolut dunkel gelagert werden, sonst vergrünen sie. Wer einen Garten besitzt, für den

lohnt sich in der Regel die Anschaffung einer Gefriertruhe, um Obst und Gemüse aufzubewahren. Früher haben wir sehr viel eingemacht und sind abendelang am Herd gestanden. Mittlerweile haben wir uns mit der Tiefkühltruhe angefreundet, auch aus Zeitgründen. Einfrieren schont die Inhaltstoffe. Zucker, Stärke, Eiweiss, die meisten Vitamine und Mineralstoffe sind nach dem Auftauen fast vollzählig vorhanden. Stärkehaltiges Gemüse wie Erbsen und Bohnen sehen zudem aus, als kämen sie frisch aus dem Garten – und sie schmecken auch so. Bei stark wasserhaltigem Gemüse mit weichem Gewebe leiden jedoch Form, Farbe und Geschmack. Deshalb eignen sich Gurken oder Tomaten weniger zum Einfrieren. Tomaten sind

Conrad

Remo Vetter weiss Rat

Serbelnder Salbei

Seit zwei Wochen hat sich an unserem Salbei eine Veränderung bemerkbar gemacht. Wir haben das noch nie am Salbei festgestellt. Könnten Sie uns mitteilen, woher die Veränderung kommt? Ist es ein Schädling oder liegt es an falscher Behandlung? Walter Güntert, Zürich

Wenn offensichtlich kein Schädling und keine Krankheit die Ursachen sind, ist es möglich, dass der Boden teilweise zu nass war. Da vor allem ältere, schwächere Triebe von der im Foto festgehaltenen Veränderung betroffen sind, tippe ich darauf. Salbei bevorzugt eher trockene Böden, Nässe mag er nicht. Sie können die betroffenen Stellen herausschneiden. Seien Sie mit dem Giessen äusserst zurückhaltend und stellen Sie den Salbei an einen trockenen Platz, dann sollte er sich erholen.

Mickrige Früchte

Letzten Herbst haben wir in unserem kleinen Gärtchen Hochbeete gebaut. In einem davon haben wir Zucchini und Kürbis gepflanzt. Der Kürbis klettert nun an Nachbars Hecke empor, macht viele Blätter, aber keine Früchte. Ähnlich verläuft es mit der gelben Zucchini. Die Pflanze produziert viele Früchte, aber sie werden nie gross und beginnen ab einer Grösse von acht Zentimetern zu faulen. Habe ich zu wenig gedüngt im Vorjahr? Oder darf man diese Pflanzen nicht zueinander setzen? Ich muss auch noch erwähnen, dass wir nicht einen vollsonnigen Garten haben. Die Pflanzen werden von 10 bis 17 Uhr besonnt. Der Garten ist im Grossen und Ganzen windgeschützt. Ich wässere hauptsächlich abends, wenn möglich mit Regenwasser und ab und zu mit verdünnter Brennnesseljauche. Andrea Zemp, per E­Mail

Ein schlechter Fruchtansatz oder das Faulen von jungen Früchten kann bei den Wärme liebenden Kürbissen und Zucchini vor allem bei kalten, nassen Bedingungen während der Blüte auftreten. Grund ist eine mangelhafte Befruchtung. Man kann versuchen, nachzuhelfen, indem man mit den Staubfäden einer gut entwickelten männlichen Blüte die Narben der weiblichen Blüten abtupft.

Auch eine regelmässige Nährstoff­ und Wasserversorgung ist wichtig, weil sonst vor allem männliche und kaum weibliche Blüten (aus denen sich die Früchte entwickeln) gebildet werden.

Es gibt übrigens Sortenunterschiede bei der Verträglichkeit von kühlerem Klima.

Wenig Standvermögen

Als fleissige «natürlich»-Leserin habe ich Ihren Rat befolgt und auf brachliegende Beete Phazelien ausgesät. Diese blühen nun und erfreuen Bienen, Hummeln und mich auch. Nun sind folgende Fragen aufgetaucht: Ist es normal, dass diese Pflanzen wenig Standvermögen haben? Ich muss beim Giessen aufpassen, sonst liegen sie gleich am Boden. – Hätte ich sie vielleicht ausdünnen sollen? Und: Was mache ich, wenn die Blumen verblüht sind? Die Blüten abschneiden, kompostieren und den Rest in die Erde ein arbeiten oder soll ich die Wurzeln entfernen? Brigitte Gräub, Walperswil

Es freut mich, dass Bienen, Hummeln und auch Sie Freude an den blühenden Pflanzen haben.

Sie haben übrigens richtig beobachtet: Die Phacelia ist nicht sehr standfest, eher dünn und kippt rasch. Beim Giessen ist also eine gewisse Vorsicht angebracht. Ausdünnen müssen Sie nicht. Zu Ihrer dritten Frage: Nach dem Verblühen schneiden wir die Pflanzen und mulchen damit den Boden unter den Beeren oder kompostieren die abgeschnittenen Pflanzenteile.

Die Erde rund um die abgeschnittenen Pflanzen kann man mit der Grabgabel leicht lockern und die Wurzeln im Boden belassen. Meistens säen wir die Phacelia während einer Gartensaison zwei bis sogar drei Mal an der gleichen Stelle nach, um einen ständigen Bewuchs zu haben.

 Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-online.ch

aber, wie Früchte, gedörrt ein Genuss. Leider gerät die alte Kunst des Dörrens bei uns immer mehr in Vergessenheit. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch die Kraft von Sonne und Wind, um Fleisch, Fisch, Getreide, Obst, Gemüse, Pilze und Kräuter haltbar zu machen. In der Restwärme des Backofens oder auf dem Kachelofen trockneten an trüben Herbst­ und kalten Winterabenden die Gaben des Gartens und durchzogen das ganze Haus mit ihrem Duft.

Wir dörren noch immer einige Birnen, Apfelringe und Quittenscheiben und sorgen so für angenehme Gerüche und vorweihnachtliche Stimmung im Haus.

Ernten ohne Säen

Die Natur weckt in jedem, der die natürliche Küche schätzt, Fantasie und Erfindergeist. Mit selbst hergestellten Speisen aus wild wachsenden, selbst gesammelten Pflanzen können Sie Freunde und Verwandte begeistern. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle zwei Pflanzen vorstellen:

● Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse. Die vitaminreichen Früchte schmecken aromatisch säuerlich.

Zum Ernten der Früchte sollten Sie unbedingt eine Schere mitnehmen, um die saftigen Früchte an den Stielen abzuschneiden. Oft ist der Sanddorn auf Kiesbänken anzutreffen. Wir machen aus dem Sanddorn Sirup, Gelee und Quark Parfait.

● Die Schlehe gehört zur Familie der Rosengewächse. Die kugelige, blauschwarze Steinfrucht ist von bitterem Geschmack. Oft wächst die Schlehe in Hecken, an Waldrändern und in steinigem Gelände. Nach dem ersten Frost werden die Früchte gesammelt und daraus ein feiner Sirup hergestellt, oder ein Schlehen­QuittenGelee, der sich bestens für Süssspeisen wie Mousse und Torten eignet. ◆

Gartenarbeiten im November

Nutzgarten

● Obstbäume und -sträucher haben ihr Laub abgeworfen und gehen in die Winterruhe. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, Obstgehölze zu schneiden, bevor es zu kalt wird.

● Bäume und Sträucher pflanzen. Der Boden ist in der Regel noch warm und wenn man genügend Kompost oder gut verrotteten Stallmist ins Pflanzloch gibt, werden die Gehölze vor dem Wintereinbruch anwachsen. Wer im November nicht pflanzt, muss unter Umständen bis im kommenden März zuwarten (siehe auch Seite 24).

● Pflanzenreste und Unkraut von den Beeten entfernen, den Boden mit der Grabgabel lockern und Kompost oder Stallmist einarbeiten.

● Für Verbündete wie Blattläuse, Schnecken und Raupen das Laub von Rasen und Wegen zusammenrechen und die Laubhaufen in einer Gartenecke liegen lassen. Viele Insekten, Spinnen und andere Nützlinge überwintern dort. Im Frühjahr werfen wir die Laubreste dann auf den Kompost. Falls Sie Bedenken haben, dass die Winterstürme Ihnen das Laub durch den Garten wirbeln, können Sie die Haufen mit einer Plane oder Flies abdecken und mit Steinen an den Ecken beschweren.

die Sämlinge später auf zwei bis drei Zentimeter Abstand ausdünnen.

● Salbei, Minze, Zitronenverbene und Stevia stark zurückschneiden und die Blätter trocknen. Stevia und Verbene sind nicht winterhart; sie können in einem kühlen Raum überwintern.

● Gartengeräte pflegen, Tongefässe vor Frost schützen, Nistkästen reinigen (siehe natürlich 09­13)

Ziergarten

● Wärme liebende Kübelpflanzen, die Eis und Frost nicht ertragen, ins Winterquartier zügeln.

● Lauch, Feder- und Rosenkohl anhäufeln. Möglichst erst nach den ersten Frösten ernten, dann schmecken sie milder.

● Winterportulak, Nüsslersalat und Winterspinat gedeihen in geschützten Lagen auch in Balkonkistchen. In ein bis zwei Zentimeter tiefe Rillen säen;

● Oleander nach den ersten Frösten ins Winterquartier zügeln, aber nicht zurückschneiden.

● Zimmerpflanzen wie Orchideen und Birkenfeige (Ficus benjamina) in Fensternähe platzieren.

● Amaryllis eintopfen: Balkon­ und Fensterkistchen in Herbstschmuck erstrahlen lassen.

● Frühlingsblüher pflanzen und die letzten Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüte in Garten und Balkongefässe stecken.

● Für Lilien ist jetzt die beste Pflanzzeit!

● Rasen wächst an milden Tagen, deshalb vor Winterbeginn auf zirka vier Zentimeter schneiden. Moos und Laub abrechen, kompostieren.

● Frostgefährdete Wasserleitungen und -becken entleeren. Teiche winterfest einrichten und Laub abfischen; Ziergräser und Schilf hingegen stehen lassen.

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Inserat

Natur

Sterngucker im November_ Wenn Licht den Nachthimmel trübt

as Winterhalbjahr mit seinen langen Nächten eignet sich gut, um den Sternenhimmel zu beobachten. Leider emittieren unsere Städte so viel Licht, dass in der Nähe von Ballungszentren der Himmel stark aufgehellt wird und schwächere Sterne in der Licht ut untergehen. Die Astronomen bezeichnen dieses Phänomen als «Lichtverschmutzung». Der Nachthimmel ist so hell geworden, dass die Hälfte der Europäer die Milchstrasse nicht mehr sehen kann.

Dunkle Orte fernab von Städten sind optimal, um Sterne zu beobachten. Da in der kalten Jahreszeit bei uns in den Niederungen oft Nebel liegt, muss man zum Sternegucken oft in die Höhe. Das Foto zeigt, wie das Stadtlicht von Rorschach den Nebel zum Leuchten bringt. Obwohl der Nebel keinen Blick in die Niederungen zulässt, ist das Ufer des Bodensees ziemlich klar erkennbar: an der Dunkelheit. Am Horizont kann man im Nebel das schwache Glimmen der Lichter vom deutschen Ufer erkennen. Am klaren Himmel darüber funkeln die Sterne. Andreas Walker

Penisneid_ Hühnchen oder Hähnchen?

Lesen_ Blütengeheimnisse

D er Gentlemen schenkt seiner Geliebten Rosen. Das kommt nicht von ungefähr. Der Biologe Bruno P. Kremer lüftet in seinem gleichnamigen, schier enzyklopädischen Buch «Blütengeheimnisse». Dabei wird klar, dass Schönheit ein formgebendes Lebensprinzip ist. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Heft ab Seite 38. krea  Bruno P. Kremer: «Blütengeheimnisse –Wie Blumen werben, locken und verführen», Haupt Verlag 2013, Fr. 49.90

st es ein Weibchen oder ein Männchen? Bei Vogelbabys ist das eine komplizierte Sache. Denn die meisten Arten besitzen keinen Penis. Wieso haben Forscher nun herausgefunden: Bestimmte Gene führen zu einem Schrumpfen der Penisanlagen während der Embryonalentwicklung. Der programmierte Zelltod könnte auch die Ursache anderer anatomischer Besonderheiten im Tierreich sein, so die Forscher. Durch dieses Prinzip könnten beispielsweise die Schlangen ihre Gliedmassen im Laufe der Evolution verloren haben. Zurück zu den Vögeln: Beim Akt drücken die meisten Arten einfach ihre Kloake (Ausführöffnung, durch die Eier, Urin und Kot ins Freie gelangen) aufeinander – das reicht für die Samenübertragung. Es gibt aber auch Ausnahmen. Und was für welche: Die Penisse der Erpel der Argentinischen Ruderente messen bis zu 42,5 Zentimeter! Da wird der stolzeste Gockel neidisch. krea

Müll_ Saubere See

Der 19-jährige Holländer Boyan Slat hat eine genial einfache Idee, wie die Meere sich selbst von den Tonnen Müll befreien könnten, die da treiben. Schwimmende, energieautarke und emissionsfreie Plattformen sollen den Abfall aus den Ozeanen sieben. Die Meeresströmung, so die Idee, treibt den Müll in die riesigen Fangarme der Plattformen. Der Ozean kann sich so in fünf Jahren selber reinigen, glaubt Slat, der von einigen Medien bereits als «Retter der Weltmeere» gefeiert wird. Slat selbst hält den Ball ach: «Erst wenn die Machbarkeitsstudie komplettiert ist, können wir exakte Aussagen über die Realisierbarkeit machen.» Die ersten Resultate seien vielversprechend. krea  www.boyanslat.com/plastic

Tornado über dem See

Am Bodensee fand ein seltenes und spektakuläres

Wetterphänomen statt: Eine Wasserhose zog über den See.

Wenn es im Herbst kühler wird, treten Wetterphänomene auf, die durch die Temperaturunterschiede der kalten Luft und der noch warmen Gewässer verursacht werden. Besonders spektakulär sind Wasserhosen, die nach einem markanten Kälteeinbruch über den noch warmen Seen entstehen können. Vom Aussehen her erinnern sie an Tornados, wie wir sie aus den USA kennen.

Tornados sind sehr starke, jedoch kleinräumige Wirbelstürme. Wasserhosen sind viel schwächer und entstehen grundsätzlich über grossen Wasser ächen. Wasserhosen und Tornados sind von der Entstehung her jedoch sehr ähnlich. Beide Phänomene entwickeln sich aus der Unterseite einer gut entwickelten Quellwolke. Der Name Wasserhose für diese Saugwirbel kommt aus dem Englischen und heisst Schlauch.

In der Schweiz sind Tornados glücklicherweise selten und von geringer Intensität, deshalb halten sich die Schäden in Grenzen. Am häu gsten werden sie bei uns über grossen Seen in Form von Wasserhosen sichtbar. Aber auch Wasserhosen sind in der Schweiz ein seltenes Phänomen. Sie treten am ehesten im Spätsommer oder Herbst auf, wenn labile Kaltluft über die noch warmen Seen gleitet.

Dies war auch am 1. September der Fall, als es nach einer warmen Schönwetterperiode einen Kälteeinbruch gab. Das Bild wurde am Morgen des 1. September vom Rorschacherberg aus aufgenommen. Bleiben die Seen im Herbst lange warm, können Wasserhosen bis in den November hinein auftreten. Andreas Walker

Schönheit ist ein formgebendes Lebensprinzip: Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites).

Foto: Dorothea Stein

Der FibonacciCode

Was haben Sonnenblume, Tannenzapfen, Ananas, Walzen-Wolfsmilch gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch all diesen Pflanzen liegt ein Bauplan zugrunde, der sich mit den sogenannten FibonacciZahlen beschreiben lässt. Leonardo Pisano Fibonacci war ein berühmter Mathematiker; er entdeckte die nach ihm benannte Zahlenfolge. In der Natur kommen erstaunlich viele Konstruktionen mit der Fibonacci-Folge vor.

Sie ist eine unendliche Folge von Zahlen, die folgendermassen gebildet werden: Für die beiden ersten Zahlen werden die Werte 0 und 1 vorgegeben. Die ersten beiden Glieder werden addiert, dann wird die Reihe mit dem Ergebnis fortgesetzt. Jede weitere Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger. Daraus resultiert die Folge der Fibonacci-Zahlen: 0,1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, usw.

Das Verhältnis zweier aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen strebt mit den grösser werdenden Zahlen immer genauer dem Goldenen Schnitt zu, der wie folgt definiert ist: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die grössere zur kleineren verhält wie die Summe aus den beiden zur grösseren. Bei

In der Natur existieren viele harmonische Formen, denen ein verborgenes System zugrunde liegt. Mithilfe einer einfachen mathematischen Formel können wir den Code knacken. Text Andreas Walker 1 2 3 5 8 13 21 34 55 89 144 233

Fibonacci – ein begnadeter

Mathematiker des Mittelalters

Über das Leben von Leonardo Pisano

Fibonacci ist relativ wenig bekannt. Wahrscheinlich wurde er um 1170 in Pisa geboren, wo er 1240 auch starb. Er gehörte zum Gelehrtenkreis um Kaiser Friedrich II.

Fibonaccis Vater war Kaufmann und Leiter der pisanischen Handelskolonie in Bugia (Bougie) im heutigen Algerien. Ein muslimischer Lehrer brachte dort Fibonacci das indischarabische Zahlensystem bei. Auf zahlreichen Reisen in den Orient konnte er sein mathematisches Wissen erweitern und vertiefen.

Schliesslich kehrte er um das Jahr 1200 wieder nach Pisa zurück, wo er als Privatgelehrter und mathematischer Schriftsteller lebte. Sein wichtigstes Werk, ein enzyklopädisches Rechenbuch mit dem Namen «Liber abaci», entstand 1202. Es vermittelte der westlichen Welt die arithmetischen Rechenmethoden auf der Basis des indisch-arabischen dekadischen Stellenwertsystems.

Obwohl mit dem Namen Fibonacci sofort die Verbindung der Fibonacci-Folge hergestellt wird, gingen seine mathematischen Leistungen weit über diese Zahlenfolge hinaus. Das Studium der antiken Wissenschaft und die Begegnung mit der arabischen Mathematik veranlassten ihn dazu, eine Reihe von Schriften zu verfassen, die den Grundstein legten für einen Neubeginn der angewandten Mathematik in Europa. Da Fibonacci auf seinen vielen Reisen mit dem mathematischen Wissen verschiedener Kulturen in Kontakt kam, kombinierte er seine erworbenen Kenntnisse mit eigenen Überlegungen und brachte das gesamte Wissen nach seiner Rückkehr in die Heimat zu Papier. Seine grösste Leistung war die umfassende Darstellung und Erläuterung des Rechnens mit den damals noch nicht gebräuchlichen indisch-arabischen Ziffern. Deshalb gilt Fibonacci für viele als der bedeutendste Mathematiker des Mittelalters.

Die Fibonacci-Folge findet man überall in der Natur. Von links: Tannzapfen, Fibonacci-Spirale, Nautilus, Sonnenblume.

grossen Zahlen nähert sich der Wert für den Goldenen Schnitt der Zahl 0,618. In der Natur spielt der goldene Winkel eine bedeutende Rolle. Er entsteht, wenn man die 360 Grad des Vollkreises im Verhältnis des Goldenen Schnittes teilt. Daraus ergibt sich ein Winkel von 222,5, respektive 137,5 Grad. Da sich Winkel kleiner als 180 Grad für die Praxis als handlicher erweisen, wird gewöhnlich der kleinere Winkel als goldener Winkel verwendet.

1 2 3 5 8 13 21 34 55 89 144 233 377

Die Spirale der Sonnenblume Etliche Pflanzen sind in Spiralen konstruiert, deren Anzahl durch Fibonacci-Zahlen gegeben ist. Besonders gut kann dies beim Studieren einer Sonnenblumenblüte gesehen werden: Die Sonnenblumenkerne sind

«Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.»
Galileo Galilei

in Spiralen angeordnet. Und die Blütenblätter und Samen sind bezüglich der Pflanzenachse im goldenen Winkel von 137,5 Grad angeordnet. So bilden die Einzelblüten der Sonnenblumen zwei Systeme von Spiralen, die jeweils vom Mittelpunkt ausgehen. Am häufigsten kommen 55 rechtsdrehende und 34 linksdrehende Spiralen vor; seltener sind Arten mit 21 und 34 Spiralen. Riesensonnenblumen hingegen weisen 144 und 233 Spiralen auf. Dies alles sind Fibonacci-Zahlen.

Im Meer wie auf Bäumen

Solche Spiralen sind auch bei Tannenzapfen oder Ananaspflanzen zu finden. Bei Ersteren sind die Schuppen jeweils so angeordnet, dass sich links- und rechtslaufende Spiralen ergeben. Die Anzahl dieser Spiralen variiert zwar zwischen den verschiedenen Nadelhölzern – aber auch hier: alles Fibonacci-Zahlen.

Auch die sechseckigen Schuppen der Ananas sind so angeordnet, dass durch die Zentren nebeneinanderliegender Schuppen Spiralen gezogen werden können, die in drei Richtungen orientiert sind. Dabei ergeben sich 8, 13 und 21 jeweils gleich orientierte Spiralen. Auch dies: FibonacciZahlen. Allerdings kommen in der Natur immer wieder Deformationen mit Abweichungen dieser Zahlen vor.

Vor allem bei Spiralstrukturen spielt die Fibonacci-Reihe eine Schlüsselrolle. Reiht man Quadrate mit der Seitenlänge der Fibonacci-Zahlen in einer 90-Grad Drehung aneinander und zieht durch die Diagonalen der Quadrate jeweils einen

Viertelkreis, entsteht die Fibonacci-Spirale, die annähernd die Form einer Nautilusschale aufweist.

Optimale Nutzung des Lichts

Der goldene Winkel ist für viele Pflanzen der Bauplan, um ihre Blätter optimal anzuordnen, denn mathematisch gesehen ist dies der idealste Winkel überhaupt, da rein theoretisch ein neu angelegtes Blatt nie genau über einem bereits früher angelegten seinen Platz einnimmt. Dies führt dazu, dass die Blätter sich nicht gegenseitig beschatten, jedoch auch keine Lücken entstehen. Dadurch kann keine periodische Anordnung entstehen, wie es z. B. bei 90 Grad der Fall wäre. Somit wird der denkbar ungünstigste Fall vermieden, dass ein Blatt genau senkrecht über dem anderen steht und es abschattet oder maximale Lücken entstehen, wo der Lichteinfall nicht genutzt wird. Der Nutzen für die Pflanze besteht darin, dass von oben einfallendes Sonnenlicht optimal genutzt werden kann. Blattabstände mit Winkeln von z. B. 60, 90 und 180 Grad würden sich auf die Nutzung des Lichts hingegen sehr nachteilig auswirken, da ein Folgeblatt schon relativ bald ein anderes Blatt überdecken würde.

Wenn die Kaninchen rammeln

Mit den Fibonacci-Zahlen lassen sich jedoch noch ganz andere Dinge berechnen. So stellte Fibonacci im Jahr 1202 seine berühmte Frage zur Fortpflanzung eines einzigen Kaninchenpaares: Wie viele Nachkommen haben Kaninchen, wenn davon

ausgegangen wird, dass ein Kaninchenpaar nach zwei Monaten ein Kaninchenpaar wirft und danach jeden Monat ein weiteres Paar und sich diese Paare immer wieder gleich vermehren? Unter der Voraussetzung, dass jedes Kaninchen im zweiten Monat geschlechtsreif wird und kein Kaninchen stirbt, vermehren sich die Kaninchen nach den Regeln der Fibonacci-Zahlen. Die Anzahl Kaninchenpaare entspräche dabei mit jedem fortschreitenden Monat der Fibonacci-Folge: 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144. So hätte man nach zwölf Monaten genau 144 Kaninchenpaare. Dieses Ergebnis ist natürlich rein theoretischer Natur. Fibonacci-Zahlen treten in der Natur aber tatsächlich erstaunlich häufig auf. So auch bei der Bildung der Seitentriebe der Sumpfschafgarbe. In der ersten Phase des Wachstums eines Triebes werden keine Seitentriebe gebildet, in der zweiten und in allen folgenden Phasen wird jeweils ein Seitentrieb mit Blatt angelegt. Es ergibt sich so eine Vermehrung der Triebe, die der Kaninchenvermehrung im Rechenbeispiel von Fibonacci entspricht. Ebenso sind die Anzahl der gebildeten Blätter und Blüten Fibonacci-Zahlen.

Und wir haben geglaubt, dass Mathematik völlig leidenschaftslos ist. Dabei ist die Natur von mathematischen Formeln durchdrungen, Formeln, die das Geheimnis von Harmonie und Schönheit in sich bergen. u

Wunder Wander Land

Wo die Naturkräfte einst gewaltig wirkten, wird der Mensch ganz klein. Etwa im Gebiet rund um das Mürtschenmassiv. Wer die Felsen zu lesen weiss, blickt weit zurück bis in die bewegten Kindertage der Alpen.

Text und Fotos: David Coulin

Man könnte sagen, dass es in Mode gekommen ist, jedes einigermassen unverschont gebliebene Flecklein Natur wenigstens zu einem Biosphärenreservat oder gar zu einem UNESCO-Weltnaturerbe machen zu wollen. Denn es winkt Publicity, und man verspricht sich allerhand volkswirtschaftlichen Nutzen in den meist strukturschwachen Randregionen. So hätte man auch das Ansinnen der Glarner und Bündner Oberländer als Werbegag abtun können, das Gebiet zwischen dem Mürtschenmassiv und dem Sardona zum UNESCO-

Weltnaturerbe machen zu wollen. Damit täte man ihnen und der Natur aber unrecht. Denn was sich vorab geologisch zutrug in diesem Gebiet, ist allein mit menschlichem Verstand kaum nachvollziehbar.

Wo Saurier hausten

Sobald man von der Bergstation Habergschwänd oberhalb von Filzbach hinübergewechselt ist ins Hinter Tal mit dem Talalpsee, nimmt einen das Mürtschenmassiv gefangen. Steil ragt es linker Hand in die Höhe, und der Kennerblick entdeckt

sofort, dass hier verschiedene geologische Decken aufeinandergeschichtet sind. Tatsächlich: Je weiter man gegen Süden dem Mürtschenmassiv folgt, desto ältere Schichten tauchen aus dem Untergrund auf. Während hier beim Talalpsee noch Quintnerkalke lagern (ca. 150 Millionen Jahre alt), sind es im Mürtschenmassiv bis zu 100 Millionen Jahre ältere Schichten aus der Trias- und Jurazeit. Doch damit nicht genug: Neben der grossen Mürtschenfalte, die das Gestein fast senkrecht gegen den Himmel streben lässt, erkennt man 700 Höhenmeter und einen Bergsee

Mürtschenstock (ganz links) und die Fischerhütte am Murgsee.

Was sich vorab geologisch zutrug in diesem Gebiet, ist allein mit menschlichem Verstand kaum nachvollziehbar.

Zwei Wandertage voller Geschichten: Filzbach–Murgsee–Ennenda Schwierigkeit: T2, wenige Stellen T3. Höhendifferenz: 1. Tag 1100 m Aufstieg, 500 m Abstieg; 2. Tag 650 m Aufstieg, 900 m Abstieg

Route

1. Tag: Von Filzbach-Habergschwänd auf Forststrasse zum Talalpsee, dann auf dem Wanderweg zur Mürtschenfurggel. Kurzer Abstieg zur Alp Mürtschen, Gegenaufstieg zur Murgseefurggel. Hinunter zu den Murgseen und zur Murgseehütte. (5 – 6 Std.)

2. Tag: Wieder hinauf zur Murgseefurggel, dann westwärts hinauf zum Schwarzstöckli. Auf dem Grat zur Einsattelung bei Rotärd. Weiter westwärts unter Siwellen hindurch zum Schilt, gleicher Weg zurück, südwärts das Schilttal hinunter bis Äugsten/Bärenboden. Mit der Seilbahn hinunter nach Ennenda. (4– 5 Std.)

Touristische Infos über An- und Abreise und Bahnen: www.kerenzerberg.ch, Tel. 055 614 18 18; www.aeugstenbahn.ch, Tel. 055 640 81 53; www.glarus.ch; www.geopark.ch

Unterkunft und Verpflegung unterwegs: Berggasthaus Murgsee, «Fischerhütte» (1820 m), von Pfingsten bis Ende Oktober geöffnet, Tel. 079 341 66 50, www.murgsee.ch. Äugstenhütte (1499 m), Mai bis Oktober an Wochenenden, Juli/August durchgehend, Tel. 055 640 56 06

Karten

Besonders geeignet ist die Wanderkarte 1:25 000 Kerenzerberg/Mollis. Sie kostet 8.50 Franken und ist im Buchhandel oder in den Glarner Verkehrsbüros erhältlich.

Sandsteinplatten bei Rotärd und Rast am Talalpsee.

weiter oben bei der Mürtschenfurggel einen mächtigen vertikalen Bruch. Gigantische Scherkräfte haben dabei die linke Seite mit dem Mürtschenstock gegenüber der rechten Seite mit dem Schwarzstöckli bis zu einem Kilometer nach Norden verschoben und um rund 500 Meter abgesenkt.

Wenn man dazu noch weiss, dass zwischen dem Hochmättli und der Mürtschenalp zwischen 1855 und 1861 arme Knechte und Knappen unter schwierigsten Bedingungen Kupfer- und Silbererze abbauten, kommt man aus dem Staunen erst recht nicht mehr heraus. Aus 900 Tonnen Roherz liessen sich jedoch nur gerade 4 Tonnen Kupfer und 8,5 Kilo Silber gewinnen – zu wenig für einen rentablen Betrieb. Nur noch einige Überreste von Gebäuden und Schlackenhaufen erinnern an diese Episode, der Zugang zu den Minen ist den Vorbeigehenden verwehrt.

Auf alten Ruinen

Die Murgseen ihrerseits, unser erstes Etappenziel, sind eingefasst in eine «durch die Gletscher geprägte Kartreppenlandschaft», wie die Broschüre des GeoparkHöhenweges, auf dem man sich nun befindet, weiss. 1,5 Millionen Jahre liegt der Beginn der Eiszeiten zurück. Mehrmals

hobelten und schliffen seither Gletscher an den rotvioletten Verrucano-Rundhöckern, sodass die Menschen nur noch mit einem kleinen Damm nachhelfen mussten, um den Murgsee für die Fischerei nutzen zu können.

Die Fischerhütte jedoch, beliebtes Berggasthaus mit garantiert frischen Fischen (Fischen pro Tag 40 Franken, Angelruten können gemietet werden), sie war nicht immer eine Fischerhütte. Das Berggasthaus Murgsee steht auf dem Fundament eines Knappenhauses für den Erzabbau, das hier existierte, bevor Fischer und Jäger und schliesslich Gäste aller Couleur Einzug hielten.

Der zweite Tag lässt nochmals eintauchen in die geologische Vielfalt dieser Region. Auf das Schwarzstöckli folgt die Rotärd, ein Aufschluss rotbrauner, ebenmässig geschieferter Gesteine. Man wird noch den Abstecher machen zum Schilt, von wo man das gesamte Glarnerland aus der Vogelperspektive überblicken kann, und dann erst hinunterstechen zum Bärenboden. Dort winkt zum krönenden Abschluss eine Seilbahnfahrt über 900 Höhenmeter hinunter nach Ennenda und Glarus. u

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

Je eine Damen- und Herrenjacke von Schweizer Label Vingetorix. Die stylischen Cityjacken «Sabrina» und «Arausio» (im Wert von Fr. 698.– und Fr. 598.–) werden aus dem Baumwollstoff EtaProof ® konfektioniert. Dieser besteht aus reiner Biobaumwolle, welche in der Schweiz in einem speziellen Verfahren zum weltweit dichtesten Baumwollstoff verwoben wird. Das Resultat: Die sportliche Alltagsjacke ist komplett winddicht, stark Wasser abweisend und zugleich hoch atmungsaktiv. Die Jacken von Vingetorix erhielten den Goldenen OutDoor Industry Award für Produktdesign und Nachhaltigkeit.

 Mehr Infos unter: www.vingetorix.ch

Wettbewerbsfrage

Als Zusatzpreis gibt es dreimal zwei Paar Socken X-SOCKS Trekking Silver.

In welchem Ort beginnt die Wanderung durch den Glarner Geopark?

A: Wollbach

B: Filzbach

C: Holzbach

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 9-2013: B, Hungeralpen

Je eine Damenjacke «Gust Jacket» und eine Herrenjacke «Blast Jacket» von Icebreaker haben gewonnen:

• Regina Haller, Reinach AG

• Adrian Kunz, Aarau

Je ein Paar Leki-Wanderstöcke haben gewonnen:

• Britta Studer, Muttenz

• Heidi Bitter, Hinwil

• Beat Rufer, Aesch BL

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Leserangebot

Das Wanderbuch «Die schönsten Zweitagestouren in den Schweizer Alpen» beschreibt 50 spannende Wandervorschläge mit allen nötigen Details. 50-mal die ideale Kombination zwischen Panoramazauber, Hüttenfeeling und Naturgenuss möglichst abseits der allseits bekannten Wege.

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So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Bestellcoupon Leserangebot

Senden Sie mir:

«Die schönsten Zweitagestouren in den Schweizer Alpen» à Fr. 41.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.

Wettbewerbslösung: A: Wollbach B: Filzbach Holzbach

Name Vorname

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Datum Unterschrift

11-2013

Wenn ich eine Vingetorix-Jacke gewinne, wünsche ich mir folgende Grösse und Farbe (nach Verfügbarkeit):

Damenmodell Sabrina: S M L XL Farben: anthracite caramel Herrenmodell Arausio: S M L XL Farben: anthracite

Falls ich X-SOCKS gewinne, brauche ich folgende Sockengrösse:

Sockengrösse (Schuhgrösse): ____________ Damen Herren

Das Leserangebot ist gültig bis 31. Dezember 2013 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. November 2013. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, «Zweitagestouren», Postfach, 5001 Aarau natürlich 11 | 2013

Herrenmodell Arausio, anthracite
Damenmodell Sabrina, caramel

Markt

Erkältungsfrei durch den Winter

Schutz und Komfort im Gelände

Der Asics Gel-Fujitrabuco 2 ist ein Bestseller im Bereich Trailrunning. Das Gel-Dämpfungssystem im Vorund Rückfussbereich besticht durch herausragenden Tragekomfort, während die Rock Protection-Plate den Fuss vor Steinen und felsigen Untergründen schützt. Den Gel-Fujitrabuco 2 gibt es auch als G-TX-Version. Diese verfügt über ein Gore-Tex-Obermaterial, das maximalen Schutz bei extremen Wetterbedingungen bietet. Preis Fr. 200.–, Fr. 220.– G-TX.

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Jedes Jahr in der kalten Jahreszeit steigt die Gefahr, an einer Grippe oder Erkältung zu erkranken. Mit bis zu vier Episoden pro Jahr bei Erwachsenen und bis zu zwölf Episoden bei Kindern sind Erkältungen der häufigste Grund für Absenzen am Arbeitsplatz und in der Schule. Ob und wie stark ein Infekt ausbricht, hängt massgeblich von der Fitness unseres Immunsystems ab. Alltägliche Faktoren wie Stress, ungesunde Ernährung oder Schlafmangel können unsere Abwehrkräfte schwächen.

Pflanzliche Arzneimittel aus Rotem Sonnenhut bieten eine einzigartige Möglichkeit zur Stärkung des Immunsystems. Bei Anfälligkeit auf Grippe und Erkältung empfiehlt sich die vorbeugende Einnahme ab Oktober. Ein Beginn der Einnahme ist jedoch jederzeit sinnvoll, insbesondere auch bei ersten Anzeichen einer Erkältung.

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Vegan waschen ohne Duftstoffe

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Markt

Wohltuende Entspannung bis in die Seele

Die Premium-Akupressur-Matte (PAPM) wirkt entspannend, schmerzlindernd und ausgleichend auf den gesamten Organismus, wie klinische Studien belegen. 6210 Stimulationspunkte wirken nach einem jahrtausendealten Heilverfahren aus Asien, der Akupressur. Die PAPM hilft innerhalb kurzer Zeit, in die persönliche Balance zu kommen. Die Mattenhülle besteht zu 55 Prozent aus Biohanf und zu 45 Prozent aus Biobaumwolle, die Innenmatte zu 100 Prozent aus pflanzlichen Stoffen. Die Stimulationspunkte aus körperfreundlichem ABS-Kunststoff werden ohne Klebstoffe auf der Matte fixiert.

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Sportlich die Bergnatur erkunden

Der Name trifft den Nagel auf den Kopf: Beim Modell Wandern GTX handelt es sich um einen extrem technischen und äusserst atmungsaktiven Wanderschuh, der speziell für nasse Witterung geeignet ist. Sein Einsatzgebiet sind lange Wanderungen auf anspruchsvollem Terrain mit raschen Höhenwechseln. Er ist mit Gore-Tex ausgestattet, damit die Füsse auch bei starkem Regen trocken bleiben – und zwar von aussen genauso wie innen. Eine griffige Vibram-Sohle rundet die Qualität des Kayland Wandern GTX ab. Erhältlich im Fachhandel.

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Es werde Licht

Mit der X-Sun präsentiert Mammut seine hellste Stirnlampe. Sie leuchtet mit 950 Lumen zuverlässig bis zu 200 Meter weit. Dank verschiedenen Leuchtmodi können Lichtintensität und Akkuleistung sinnvoll eingesetzt werden. Die X-Sun verfügt über ein alpines Notsignal, Einschaltschutz und Helmhalterung. Das Batteriefach kann optional am Gürtel getragen werden. Preis Fr 350.–.  www.mammut.ch

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Rüst- und Servierbrett mit Chromgriffen

Wussten Sie, dass unsere einheimischen Hölzer (Birn-, Kirsch- und Nussbaum, Buche oder Ahorn) so schön sind? Die raffinierte Kombination der Hölzer und die sorgfältige Verarbeitung bringen es an den Tag. Das Rüstbrett hat einen Durchmesser von 40 cm und ist mehrmals geölt.

Hergestellt wurde das Brett im Werkstatt Team Bubikon, einer innovativen Holzwerkstatt mit 20 Mitarbeitenden an geschützten Arbeitsplätzen.

Natürlich-Preis Fr. 69.–

Meisenheim

Das handgefertigte Vogelhaus ist ein Nistkasten für die Meisen. Es wurde nach den Richtlinien der Vogelwarte Sempach produziert. Das Material besteht aus Tannenholz. Zudem wurde jedes einzelne Meisenheim liebevoll bemalt.

Hinter dem Namen Werkstatt Team Bubikon steht eine innovative Holzwerkstatt mit geschützten Arbeitsplätzen. Einerseits engagiert sich das Werkstatt Team Bubikon als soziale Einrichtung, andererseits ist es sein Ziel, ein leistungsfähiger Wirtschaftsbetrieb zu sein.

● Masse: B 23 L 31 H 43,5 cm

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Trisa-Raclette Vario

Das perfekte Raclette für den Käseplausch zu Acht. Geöffnet (180 °C) sind die Pfännchen für alle angenehm erreichbar. Multifunktionsplatten für Grill- und Crêpeplausch – einfach umdrehen! Platten können je nach Bedarf separat beheizt werden (2 600 W).

● Inkl. 8 antihaftbeschichtete Raclette-Pfännchen und 8 Kunststoffspachtel

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STENDERS-Geschenkpaket Potpourri

Unsere Haut ist unser Schutzmantel. Entsprechend ist sie gefordert, denn Kälte, Hitze, Sonne und Wind beanspruchen sie. Soll die Haut schön und gesund bleiben, braucht sie regelmässige Pflege. STENDERS, die von der Natur Nordeuropas inspirierte Kosmetikmarke, reinigt, pflegt und verwöhnt Haut und Haar. Die exquisiten Produkte sind viel mehr als einfache Seifen oder Duschgels. Sie nutzen die Kraft der Natur, um alle Sinne anzusprechen, und werden so zum Erlebnis für Körper und Geist. Erleben Sie die Wirkung der Naturprodukte hautnah.

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Lesen_ Für eine Welt ohne Krieg

ie Medien sind voll von Kriegs- und Katastrophenmeldungen; dieses Büchlein öffnet ein geistiges Tor zu einer anderen Perspektive: Frieden ist möglich! Weltweit haben Menschen begonnen, die vorliegenden Gedanken zu studieren und zu verbreiten. Gemeinsam arbeiten sie daran, ein globales Bewusstsein darüber aufzubauen, wie ein profunder Systemwechsel gelingen kann. Martin Winiecki (Hrsg.): «Grundsteine legen für eine neue Zivilisation – Studientexte der Schule Terra Nova», Verlag Meiga, 2013, ca. Fr. 17.–

Mobilität_ Die Stromer kommen

is 2020 darf gemäss EU-Verordnung zur Verminderung der CO2-Emissionen von Personenkraftwagen ein Pkw im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen (heute sind es 130); bis 2025 soll ein Wert von 70 Gramm gelten. Politisch sind die Weichen also gestellt: Hybriden und Elektroautos dürfte die Zukunft gehören.

Zu diesem Schluss kommt auch das Center für Automobil-Management (CAMA) der Universität Duisburg-Essen. Gemäss dessen Studie investieren Automobilunternehmen in den nächsten Jahren durchschnittlich bis 35 Prozent ihrer Forschungsund Entwicklungsmittel in die Elektromobilität. Stromer sind aber nur ökologisch, wenn sie mit (Schweizer) Ökostrom betrieben werden. Sollte vermehrt Kohlestrom aus Europa für die Elektromobilität importiert werden, ändert sich die Bilanz drastisch. Dann schneiden ef ziente konventionelle Autos besser ab. krea

Leben

Smartphones_ Spione im Hosensack

ia Smartphones sind unsere digitalen Spuren leicht lesbar – selbst wenn sie anonymisiert wurden. Dies hat ein amerikanisch-belgisches Forschungsteam herausgefunden. Gemäss einer weiteren US-Studie versucht mehr als ein Drittel aller Apps, die Position des Handybesitzers zu orten. Vorrangiges Ziel der Datensammlungen ist es, personalisierte Werbung zu verschicken. Wer das nicht möchte, kann die Funktion der Lokalisierung ausschalten, – generell oder individuell bei jeder App. Wer gar keine Datenspur hinterlassen möchte, muss sich vom Smartphone trennen. krea ca.

Psychologie_ Balance zwischen Demut und Hochmut

öglichst grosses Selbstvertrauen ist etwas vom Wichtigsten, was man Kindern mitgeben kann – glauben viele Eltern. Doch damit liegen sie falsch, wie der «Beobachter» jüngst schrieb. Laut neueren Studien führe ein hohes Selbstvertrauen weder zu besseren Schulnoten noch zu grösserem beru ichem Erfolg. Der Schuss könne sogar nach hinten losgehen: «Menschen mit einem zu hohen Selbstwertgefühl überschätzen häu g ihre Fähigkeiten und bereiten sich daher zum Beispiel auf eine wichtige Prüfung ungenügend vor.» Auch wenn eine gute Dosis Selbstvertrauen das Leben erleichtert (gestärkt wird es insbesondere durch die Gewissheit, geliebt zu werden) – auch die Tugend der Bescheidenheit gilt es zu vermitteln. krea

Geld im Blut

Weichmacher, Flammschutzmittel, Tenside: Das sind nur einige der Giftstoffe, die sich im Blut von fast jedem Menschen finden. Es gibt aber Unterschiede zwischen Arm und Reich.

Die britische Epidemiologin Jessica Tyrrell und ihr Team haben das Blut von mehr als 20 000 Menschen untersucht und dabei herausgefunden, dass sich Reichtum und Armut im Lebenssaft bemerkbar machten. Das Durchschnittsblut armer Menschen hat einen höheren Blei- und Cadmiumwert (vom Rauchen) und enthält mehr Bisphenol A (von Lebensmittelverpackungen). Zu den häu gsten Giftstoffen im Reiche-Leute-Blut gehören Quecksilber und Arsen. «Die erhöhten Werte dieser Chemikalien erklären wir uns zumindest teilweise damit, dass wohlhabendere Personen mehr Krustentiere und Fisch konsumieren als ärmere», so Tyrrell gegenüber «GEO». Wie sich die Toxine auf die Gesundheit auswirken, sei noch unklar. «Sicher ist erst, dass unser Blut eine Vielzahl von Chemikalien in niedrigen Dosen enthält.»

Wissenschaftler aus San Diego, USA, haben jüngst eine Art Nanoschwamm entwickelt, der Giftstoffe aus dem Blut entfernen soll. Klinische Studien mit Patienten sind in Vorbereitung.

Es geht aber auch natürlich: Kurkuma und Brennnessel regen den Stoffwechsel an und halten so das Blut in Schwung.

krea

Die Zeit vor dem Sterben –

eine Zeit voller Leben

Die Diagnose «unheilbar» ist ein Schock. Palliative Care hilft Betroffenen, Wege zu finden, das verbleibende Leben gut zu gestalten. Für Luzia di Pietro war sofort klar: Sie geniesst die ihr bleibenden Wochen bis zum Schluss.

Text Claudia Weiss Fotos Stefan Maurer

«Der Tod bedeutet nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.

Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.»

Aus «Death ist Nothing at All» von Henry Scott Holland (1847 bis 1918)

In Wirklichkeit rollt der Rollstuhl in normalem Tempo durch den Gang. Aber Luzia di Pietro – ihren richtigen Namen möchte sie zum Schutz der Familie nicht nennen – klammert sich fest an die Seitenlehnen. «Wahnsinn! Nach zwei Wochen stillen Liegen kommt es mir vor, als würden wir rasen», sagt sie und lacht fast ein bisschen übermütig. Nach einer Runde auf der Dachterrasse der Diaconis Palliative Care geniesst sie den Blick über die Berner Altstadt, schaut auf die Aare und die verfärbten Blätter an den Bäumen; sie weiss, dass sie das letzte Laub nicht mehr fallen sehen wird. Für einen Moment ist sie ganz still. Dann sagt sie: «Ich war immer zackig unterwegs.» Langsamer ist die 59-Jährige erst in den letzten Wochen geworden. Metastasen haben ihr Hirn durchwuchert. Bis dahin konnte auch der vor vier Jahren diagnostizierte Lungenkrebs sie nicht wirklich bremsen. «Mir war damals sofort klar, dass man da nichts mehr machen kann – jetzt heisst es: geniessen», erzählt sie, und rückt ihr blauweiss gemustertes Kopftuch auf dem kahlen Kopf zurecht. Diese Gewissheit war ihr Glück – heute blickt sie nur auf wenige Spitaltage mit Bestrahlung und Chemotherapie zur Schmerzlinderung zurück. Und dafür auf unzählige schöne Erlebnisse. Schnorcheln im Roten Meer mit dem 28-jährigen Sohn, der 26-jährigen Tochter und dem Schwiegersohn, «eine wunderschöne, harmonische Zeit». Oder die Zweitageswanderung im Tessin mit ihrem Bruder: «Genau berechnet, damit ich es mit meinem reduzierten Lungenvolumen schaffe – das wollte ich schon immer einmal machen!» Und sogar Konzerte von Züri West und Stephan Eicher mit ihrer Tochter, «ein tolles Erlebnis!», strahlt sie und sagt, dass sie früher immer nur klassische Musik hörte.

Nicht heilen, aber lindern Luzia di Pietro hat selber den besten Weg für sich herausgefunden. Andere brauchen Hilfe, wenn der Arzt sagt: «Wir können nichts mehr für Sie tun.» Dann drängen

sich Fragen auf, wie das Lebensende gestaltet werden soll oder wie viel Medizin noch sein muss, obwohl sie keine Heilung mehr bringt. An dieser Stelle kommt Palliative Care ins Spiel, denn sie kann helfen, wenn die Medizin nichts mehr machen kann.

«Machbarkeit» ist für Steffen Eychmüller ein unheilvolles Zauberwort der heutigen Zeit. Als junger Arzt arbeitete er in der Notfallmedizin, kurz auch in der Transplantationsmedizin, heute ist er Leiter des Palliativzentrums am Inselspital Bern und sagt zufrieden: «Das ist echte HumanMedizin.» Lieber als über vermeintliche Machbarkeit spricht er über die «Manageable Parts», jene Dinge, die in bestimmten Bereichen wieder Übersicht und Linderung schaffen: Schmerzen, Sorgen um die Zukunft der Kinder, Trauer, Finanzprobleme – «können wir einzelne Themen angehen, hilft das oft sehr viel».

Einfühlungsvermögen ist da gefragt –und viel Zeit. «Individuelle Fälle kann man nicht in ein System quetschen», betont Eychmüller. Wenn der gross gewachsene Deutsche, meist in Alltagskleidung statt im weissen Kittel, mit langen Schritten über den hellen Gang seiner Abteilung zu einem der zehn Patientenzimmer geht, rechnet er grosszügig Zeit ein: Für seine Patienten, aber auch für deren Angehörige, denn diese brauchen oft ebenso Unterstützung. Für Eychmüller ist selbstverständlich: «Hinsitzen und zuhören muss

Kaum Geld für Palliative Care

Die «Nationale Strategie Palliative Care 2013 – 2015» soll zwar die Lebensqualität für unheilbar kranke und sterbende Menschen in der Schweiz verbessern.

Die Finanzierung ist jedoch noch nicht geklärt: Fallkostenpauschale und neue Spitalfinanzierung berücksichtigen nicht, wie viel Pflege und wie viele aufwendige nicht-pflegerische Leistungen beim Betreuen schwerstkranker Menschen anfallen.

dazugehören. Beim Tumorboard (Konferenz) der Onkologen, dort wo die neusten und wirksamsten Therapiemöglichkeiten besprochen werden, stehen die Sorgen und Probleme der Patienten nicht auf der Liste», sagt er, – «nur medizinische Diagnosen.»

Was ist heilsam?

Lesen_ Gutes Leben –gutes Sterben

er Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabu. Dabei wäre die Vorbereitung auf das Sterben die beste Vorbereitung auf das Leben. Wie sehr das gute Leben und das gute Sterben miteinander verknüpft sind, zeigt das Büchlein auf, das (auch heitere) Texte von verschiedenen Persönlichkeiten enthält.

Dabei laute die zentrale Frage: «Was ist heilsam?» Es sei eine schmale Brücke zwischen «hoch technisierter Medizin bis zum Letzten» und «Sterbewunsch bis hin zum letzten Ausweg, dem assistierten Suizid», erklärt der Palliativmediziner. «Aber wir können ganz viel Heilsames einbauen für unheilbar Kranke.» Wünsche sich zum Beispiel ein sterbenskranker alter Mann nichts sehnlicher, als in seinem Stöckli zu bleiben und den Birnbaum im Lauf der Jahreszeiten zu betrachten, dann verkürze ihm jede Radiotherapie, jede Chemotherapie die Zeit, diesen Wunsch auszuleben. «Das längere Leben ist dann nicht ein erfüllteres Leben.» Auch der bekannte Schweizer Palliativmediziner Gian Domenico Borasio plädiert deshalb für eine Medizin des «liebevollen Unterlassens».

Zu Hause sterben

Das wichtigste Thema in der Palliative Care heisst «Patientenwohl». Das spürt Luzia di Pietro bei Diaconis Palliative Care täglich von allen Seiten: «Sogar die Putzfrau schleicht leise wieder hinaus, wenn sie merkt, dass ich schlafen möchte», sagt sie. «Diesen feinfühligen Umgang schätze ich sehr.» Falls sie wieder etwas zu Kräften käme, würde sie gerne noch einmal nach Hause zurückkehren, aber vorläu g erschöpfen die Tumore sie derart, dass es ihr bei Diaconis wohler ist.

Denise Battaglia, Ruth Baumann-Hölzle (Hg.):

«Gutes Leben – gutes

«Gutes Leben – gutes Sterben», Schulthess Verlag, 2013, Fr. 34.–

Ein Tod aus Altersschwäche, bei dem alte Menschen einfach irgendwann mit dem Essen, Trinken und Atmen aufhören, ist heute die Ausnahme. «Vor einigen Wochen nahmen wir eine knapp 90-jährige Patientin auf, die zuvor sechsmal wegen eines Hirntumors operiert worden war», erzählt Nelly Simmen, Leiterin von Diaconis Palliative Care: «Sie hatte keine Verwandten, die für ihr Wohl eintraten.» Je länger sie mit sterbenskranken Menschen zu tun hat, desto klarer ist für sie: «Wir haben nicht einfach das Anrecht darauf, 80 Jahre alt zu werden und bis dahin gesund zu bleiben.» Versonnen lässt Nelly Simmen ihren Blick über die blühenden Rosen der Gartenterrasse vor dem kleinen weissen Anbau gleiten. Dann sagt sie: «Schade, kommen die Leute oft erst ganz zum Schluss zu uns.»

«Wir können ganz viel Heilsames tun für

unheilbar Kranke.»

Steffen Eychmüller, Leiter Palliativzentrum, Inselspital Bern

Die allermeisten Leute, so zeigte eine Umfrage in Deutschland, möchten zu Hause sterben. Nicht einmal ein Viertel schafft das tatsächlich. Die meisten anderen verbringen ihre letzten Tage in einem Spital oder Heim. «Dabei könnten viele länger zu Hause bleiben, wenn die benötigte Versorgung sichergestellt wäre», sagt Diaconis-Leiterin Nelly Simmen. Ist das nicht möglich, wird ein stationärer Aufenthalt oft weniger schlimm, als viele befürchten. «Wenn Patienten erst einmal erleben, was Palliative Care konkret beinhaltet, wie die Angehörigen einbezogen und entlastet werden, sagen sie oft: ‹Hätte ich das gewusst, wäre ich früher gekommen›.»

Mehr als den Tod fürchten die meisten Menschen das Sterben. Oft ist dieses verbunden mit Atemnot, Angst und Schmer-

zen. Es gibt wirkungsvolle Mittel dagegen, Morphin beispielsweise hilft gleich gegen alle drei genannten Symptome, und Palliativ-Fachleute fürchten sich auch nicht davor, die Droge in genügender Dosierung einzusetzen. Bei unheilbar kranken Menschen gilt die Gefahr einer Abhängigkeit als nicht relevant; ihnen erleichtert Morphin das Leiden.

Auch Luzia di Pietro schwebt zwischendurch in einem angenehmen Dämmerzustand, und erst seit sie das Morphin erhält,

ist ihr bewusst, wie stark ihre Schmerzen vorher waren – und wie schön es ist, sie los zu sein.

Den Tod nicht hinausschieben

«Zum Ethos des Arztes gehört heute nicht nur Heilung, sondern Leidminderung. Leidminderung heisst Schmerzminderung», schreibt der deutsche Autor Christian Schüle in seinem jüngst erschienen Essay «Wie wir sterben lernen» (Pattloch Verlag). Und: «Palliative Care betrachtet

das Sterben als normalen Prozess und strebt weder eine Verkürzung noch Verlängerung des Lebens durch Verschiebung des Todes an.»

Luzia di Pietro liegt nun auf dem Bett und betrachtet durch ihre feine Brille die Fotos ihrer erwachsenen Kinder: ein farbenfrohes Hochzeitsfoto der Tochter, das Bild ihres lächelnden Sohnes auf einer Klippe in Griechenland. Sie macht sich Sorgen um ihn. Er ist geistig behindert und versteht nicht so recht, was mit seiner Mutter los ist. «Mich bedrückt, dass ich noch nicht weiss, bei wem er dann einmal seine ‹Zuhause-Wochenenden› verbringen kann», sagt sie bekümmert. Aber dann huscht ein schwaches Lächeln über ihr Gesicht, und sie sagt: «Zum Glück hilft mir mein tiefer Glaube – wenn es dann nötig ist, wird sich eine Lösung zeigen.»

Wird ihr das Herz zu schwer, ist bei Diaconis Palliative Care jederzeit jemand für Gespräche da. Oder für eine Spazierfahrt im Rollstuhl, der eigentlich ganz normal schnell rollt, sich aber für Luzia di Pietro anfühlt wie ein rasendes Gefährt, seit sie so müde ist. ◆

Buchtipps

 Marc Ritter, Tom Ising: «Das Allerletzte. Was Sie schon immer über den Tod wissen wollten», Riemann Verlag, 2013

 Tiziano Terzani: «Das Ende ist mein Anfang», Goldmann, 2008

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Durchblick im Label-Dschungel

Es gibt ungefähr 160 Labels im Umwelt- und Sozialbereich. Die Liste ist verwirrend und viele Labels sind den Slogan nicht wert, den sie verkünden.

Text: Martin Arnold

Von Parasiten befallene Männer, Frauen mit gebrochenem Blick, verhungernde Kinder: Der mexikanischen Polizei bot sich in San Gabriel im Bundesstaat Jalisco im Frühjahr dieses Jahres bei der Befreiung von fast 200 Menschen aus der Sklaverei ein schrecklicher Anblick. Die Zustände auf diesem Grossbauernhof waren erbärmlich: Wenn die Landarbeiter fliehen wollten, wurden sie schwer misshandelt und weiter zur Arbeit gezwungen – Biotomaten pflücken für umweltbewusste Verbraucher.

Biologisch produziert ist heute fast alles erhältlich. « Gerade im Bereich Bio

ist der Labelsalat eine Zumutung für die Konsumentinnen und Konsumenten », sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin bei der Stiftung für Konsumentenschutz.

Während Bio-Produkte noch vor einer Dekade vor allem in kleinen Läden und Reformhäusern verkauft wurden, nehmen sie heute auch in den Supermärkten einen prominenten Platz ein. Ob Migros, Coop, Denner, Spar, Manor oder Globus: Alle führen Bioprodukte – aber meist steht Bio in anderen Buchstaben und Farben auf dem Logo.

Doch wer weiss schon genau, welches Label wofür steht? Der Konsumentenschutz würde deshalb eine Reduktion der Labels gerade im Nahrungsmittelbereich vorziehen. Doch jeder Grossverteiler fährt seinen Extrazug und den Konsumentenschützern bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin gemeinsam mit dem WWF periodisch die Labels zu analysieren und gegeneinander abzuwägen. Die Analyse, « Hintergrundbericht Labels für Lebensmittel » aus dem Jahr 2010 hat noch immer Gültigkeit. In die Bewertung kamen über 30 Labels. Als Bedingung mussten sie mehr als nur ein Nachhaltigkeitskriterium erfüllen und gesamtschweizerisch oder in grossen Teilen der Schweiz erhältlich sein. Das schloss reine Herkunftslabels oder Wirkungs-Labels wie « klimaneutral » aus.

rungspotenzial haben. Den grössten Marktanteil haben Knospen-Produkte. Bei ihnen spielen Soziales, Boden und Wasser eine wichtige Rolle – im Gegensatz zum Bio-Label der EU, an der sich etwa die deutsche Bio-Richtlinie orientiert. Es gibt staatliche Schweizer Richtlinien und Richtlinien der EU. Trotz kleinerer Unterschiede sind sie vergleichbar und die Behörden anerkennen sie gegenseitig. Labels wie die in der Schweiz sehr gut etablierte Knospe von Bio Suisse gehen weit über dieses Niveau hinaus. Es sind aber privatrechtliche Standards. Wer als Produzent oder Verarbeiter Produkte unter einem Label verkaufen will, muss dessen Bedingungen erfüllen. Das bedeutet beispielsweise bei der Knospe : Gegenüber konventionellen Lebensmitteln gibt es neben den klassischen Bedingungen wie einem Spritzverbot von giftigen Chemikalien auch Vorschriften für eine schonende

Bio mit oder ohne

In der Untersuchung analysierten die Studienmacher die Bereiche Wasserverbrauch, Bodenverschleiss, Biodiversität, Klima und soziale Verträglichkeit. Bei Fleischlabels wurde zudem der Aspekt Tierwohl bewertet.

Sehr empfehlenswert und noch vor der Knospe von Bio-Suisse rangiert sind die Produkte von Delinat, Weide-Beef Bio ( Migros ), KAGFreiland, Natura-Beef ( Coop ), Demeter sowie Naturaplan. Sie überzeugen in allen Bereichen. Aber auch die Produkte mit der Bio Suisse-Knospe sind neben Fidelio, Migros Bio und Gebana noch immer sehr empfehlenswert, auch wenn sie in den Bereichen, Klima, Biodiversität und Tierwohl Verbesse-

Sehr empfehlenswert

Empfehlenswert

« Produkte mit der Knospe dürfen weder zum Artenrückgang beitragen, noch unnötig die Umwelt belasten.»

Besser als kein Label

Quelle: «Hintergrundbericht Labels für Lebensmittel», 2010, WWF und Stiftung für Konsumentenschutz

facher. Ausserdem setzen wir uns dafür ein, dass Produkte sozial und fair produziert werden », sagt Lubow. Bio-Suisse bevorzugt zudem möglichst geringe Transportwege und verbietet Flugtransporte für Produkte wie Bananen, die wegen des Klimas in der Schweiz gar nicht oder nicht in ausreichenden Mengen produziert werden könnten.

Verarbeitung von Lebensmitteln, die Beachtung des Tierwohls, die Fütterung und die Pflege der Biodiversität.

Schonende Bearbeitung

In der Schweiz nehmen mittlerweile über 5700 Bauernbetriebe und 800 verarbeitende Betriebe diese zusätzlichen oft auch Kosten steigernden Massnahmen auf sich, um die Bedingungen von Bio Suisse zu erfüllen. Sabine Lubow, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit bei Bio Suisse, sagt: « Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Betriebe mit der Knospe produzieren ausschliesslich biologisch. Das gilt auch für die Ver-arbeitung und für die Pflanzenzucht.» Bei der Verarbeitung soll das Produkt geschont werden. Bio-Suisse erlaubt weder den Einsatz von Färbemitteln noch von Aromastoffen, auch eine Vitaminisierung ist nicht erlaubt. Beim Verpackungsmaterial sind chlorhaltige Folien verboten. Zahlreiche Studien auch aus der EU belegen die hohe Qualität und den ernäh-

rungsphysiologischen Wert von Ökoprodukten. Die ökologische Bewirtschaftung erhöhte bei zahlreichen pflanzlichen Erzeugnissen die Menge an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wie Antioxidantien, Vitamine und andere bioaktive Stoffe ( sekundäre Pflanzenstoffe ). Ausgelöst werden diese positiven Veränderungen nach den neuen Erkenntnissen vor allem durch die organische Düngung. Deren Wirkung wurde bisher von vielen Fachleuten unterschätzt. Dies ist nur eines der Ergebnisse von QualityLowInputFood, einem Ökoforschungsprojekt, das mit 35 beteiligten Projektpartnern aus ganz Europa und einer Laufzeit von fünf Jahren durchgeführt wurde. Nach Abschluss vor vier Jahren resultierten zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und viele neue Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis. Bio Suisse legt Wert auf das Prinzip der Wahrhaftigkeit gegenüber einem mündigen Konsumenten. « Das ganze System soll biologisch sein. Das macht Kontrollen ein-

Ziel: mehr Biogetreide

Jeder Produzent, der sich im In- und Ausland an die Bio Suisse-Richtlinien hält und von unabhängigen Kontrollstellen regelmässig überprüft wird, darf das Label nutzen. Die schon über 20 Jahre alte BioSuisse wird als basisdemokratischer Verband von Mitgliederorganisationen und gewählten Regionaldelegierten getragen. Sie können das Label auch weiterentwickeln. Wohin die Reise geht, skizziert Lubow folgendermassen: «Wir setzen uns zum Beispiel dafür ein, dass wieder mehr Getreide in der Schweiz angebaut wird.» Seit 2009 ist der Anteil an Inlandgetreide tatsächlich auch um fast 60 Prozent gestiegen. Ein Drittel davon wurde biologisch angebaut. Der Anteil soll weiter steigen. «Wir wollen zudem Themen der Nachhaltigkeit, wie den Schutz des Klimas oder die Biodiversität, noch stärker in unserem Label verankern. Produkte mit der Knospe dürfen weder zum Artenrückgang

Sabine Lubow, Bio Suisse

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«ausgezeichnet»

«Neben den Labels verzieren immer mehr Anbieter ihre Produkte mit Prämierungen und Auszeichnungen, die manchmal frei erfunden sind.»

beitragen noch unnötig die Umwelt belasten. »

Vorsicht Etikettenschwindel

Dann werden die Unterschiede möglicherweise weiter anwachsen gegenüber dem Bio-Label der EU, das nur den staatlichen Standard erfüllt. Auch IP-Suisse, das im Laufe der Jahre deutlich ökologischer geworden ist, stuft der « Hintergrundbericht Labels für Lebensmittel » höher ein als das Bio-Siegel der EU. Erwähnenswert sind auch andere Labels, die ähnliche Kriterien abdecken wie die etablierten – aber auf tieferem Niveau. Manche versprechen

deutlich mehr, als sie halten. So ist das Label Friend of the Sea dem MSC-Label genauso unterlegen wie jenes der « Rainforest Alliance », das in keiner Weise mit der Bio-Knospe oder Gebana mithalten kann. Irreführend sind Labels wie SwissPrimeGourmet. In fast allen Bereichen schneidet es schlechter ab, als andere Labels. So sind nicht einmal der Auslauf und die Gruppenhaltung für alle Tiere vorgeschrieben. Und Biodiversitätsförderung ist kein Thema für die Organisation. Jennifer Zimmermann, Projektleiterin Konsum beim WWF Schweiz sagt dennoch: «Jedes der in der Studie beurteilten Labels ist besser als gar kein Label.» Unterschieden wird zwischen «sehr empfehlenswert», « empfehlenswert » und eben « besser als kein Label ». Doch auch der WWF kritisiert den Labelsalat im Biobereich. Zu viele Trittbrettfahrer wollen profitieren vom guten Image, das beispielsweise Demeter oder Bio-Suisse aufgebaut

haben. Für Konsumentenschützerin Sara Stalder kommt noch ein Ärgernis hinzu. Neben den Labels verzieren immer mehr Anbieter ihre Produkte mit Prämierungen und Auszeichnungen, die manchmal frei erfunden sind. « Das verwirrt zusätzlich. » Andererseits wäre sie froh, man wäre im Textilbereich schon ähnlich weit wie bei den Lebensmitteln. «In praktisch allen Läden und bei sehr vielen Nahrungsmitteln kann ich mich für ein biologisch und sozial verträgliches Produkt entscheiden. Bei den Kleidern ist das die Ausnahme.» Die Arbeitsplätze im Textilbereich sind oft gesundheitsschädlich, ja lebensgefährlich und es ist beim Einkauf schwierig, Kleider zu finden, die von fair bezahlten Menschen bei guten Arbeitsbedingungen produziert wurden ( siehe natürlich 07-13 ) . ◆

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33. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich. www.natuerlich-online.ch

Leserzahlen: 189 000 (MACH Basic 2012-2)

Auflage: 52 000 Exemplare, verkaufte Auflage 41 126 Exemplare.

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IDie beste Bouillon meines Lebens

Man muss in seinem Leben drei Dinge tun: Gleitsichtbrille kaufen, Alter planen, Darmspiegelung machen.

Auch schwierig. Vor Jahren konnte ich günstig eine kleine Eigentumswohnung kaufen. In ihr fühle ich mich viel zu wohl, um noch ein Haus bauen zu wollen.

ch hoffe, der Leser und die Leserin sind nicht gleich ausgestiegen angesichts des Wortes «Darmspiegelung». Die Wochen vor besagter Spiegelung waren von Bangigkeit durchzogen. Und das Bauchweh, das mich seit Monaten plagte und die Anmeldung ausgelöst hatte, kam öfter als zuvor.

Was, wenn der Doktor etwas finden würde? Was, wenn es Krebs wäre?

Im Zug von der Weissenstein-Wanderung nach Hause formulierte ich drei Dinge, die besser zu mir passen. Wenn einer 51 ist, sollte er folgende drei Dinge getan haben, finde ich. Er sollte sich erstens eine Gleitsichtbrille gekauft haben. Bei mir war es gerade so weit. Ich konnte die klein gedruckten Flurnamen auf meiner Wanderkarte nur noch lesen, wenn ich mir die Karte einen Zentimeter vor die Augen hielt. Meinen Freunden geht es fast allen gleich.

Die wichtigen Dinge des Lebens hatte ich erledigt.

Am Tag vor der Prozedur ging ich mit Freund Andreas wandern, auf den Weissenstein. Er ass fröhlich (wozu ich ihn ermunterte). Ich durfte nicht. Dann am Abend ein Entleerungstrunk bzw. dessen erster Liter, der zweite sollte am nächsten Morgen folgen.

Wie der Trunk wirkte, überspringen wir. Machen wir einen Zeitsprung: Klinik, 14.02 Uhr, der Doktor holt mich ab, wir sprechen kurz. Dann liege ich auf dem Bett und die Schwester erklärt, dass sie mir jetzt ein Schlafmittel spritzt, das sie hernach, während ich schlafe, alle zwei Minuten erneuern muss. Sie spritzt. Ich sage «Sie, das prickelt ja schöner als Champagner» und will anfügen, dass ...

Man muss im Leben drei Dinge tun, lautet eine Volksweisheit: einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, einen Sohn zeugen. In der Zeit vor der Darmspiegelung dachte ich über mein Leben nach und fand: Baum pflanzen? Wo? Und was für ein Baum? Und wo bekomme ich die Samen? Ich fand das mit dem Baum unzwingend.

Einen Sohn zu zeugen, habe ich endgültig versäumt – ohnehin hätte ich lieber ein Mädchen. Nun aber noch zur Hausbauerei.

Ding zwei ist eine Renten- und Pensionierungsberatung. Der Mensch entwickelt im fünften Jahrzehnt den Wunsch, sein Alter zu planen. Ich diskutierte darüber einmal auf der Sissacherfluh mit der 27-jährigen Annett. Sie fand es absurd, dass man sich Gedanken darüber macht, wie hoch die monatliche Pension dereinst ausfallen wird, plädierte für den Moment und sagte: «Ich kümmere mich um Dinge, die mir keiner nehmen kann!»

Dachte ich auch einmal. Aber eben, man wird älter, und so habe ich die Beratung kürzlich gemacht. Bleibt Punkt drei. Als ich in der Hirslanden-Klinik wieder zu mir kam, servierte mir die Schwester eine Bouillon. Es war die beste meines Lebens. Hernach bekam ich vom Doktor den besten Befund meines Lebens: Darm unauffällig. Nichts Böses im Anzug. Sie werden leben, Herr Widmer!

Als ich im Bähnli heimfuhr, dachte ich: Drei Dinge muss man in meinem Alter gemacht haben: Gleitsichtbrille angeschafft. Pensionierungsberatung absolviert. Und Darmspiegelung hinter sich gebracht. Ich fühlte mich grossartig: Weit und breit zeigten sich keine Sorgen. Und die wichtigen Dinge des Lebens hatte ich erledigt.

Thomas Widmer (51) ist Reporter und Wanderkolumnist beim Tages-Anzeiger.

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