Kurzvorschau Im Auge der Krisen

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IM AUGE DER KRISEN

Mr. Corona in der Ukraine

Daniel Koch

IM AUGE DER KRISEN

Mr. Corona in der Ukraine

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor/Autorin nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihm/ihr und vom Verlag mit Sorgfalt geprüft. Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor/Autorin noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten.

Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

© 2025 Weber Verlag AG, 3645 Thun/Gwatt

Weber Verlag AG

Idee und Texte Daniel Koch

Verlagsleitung: Annette Weber-Hadorn

Projektleitung: Alain Diezig

Gestaltung Cover Bettina Ogi

Gestaltung Inhalt und Satz Aline Veugel

Bildbearbeitung Aline Veugel

Lektorat Alain Diezig

Korrektorat Heinz Zürcher

Der Weber Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2025 unterstützt.

ISBN 978-3-03818-657-1 www.weberverlag.ch mail@weberverlag.ch

Auslieferung EU

Brockhaus Commission GmbH

Postfach 1220 D-70803 Kornwestheim info@brocom.de

Dieses Buch ist meinen beiden wunderbaren Töchtern, meiner lieben Frau Nataliia und ihrem Sohn Mykyta gewidmet

2.5.

INHALTSVERZEICHNIS

Die Fähnchen für die gefallenen Soldaten auf dem Maidan-Platz in Kyjiw, 9. April 2023.

1.0. PROLOG

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuhörende oder Herumschnuppernde

Warum und wozu? Diese Fragen stellten sich mir, bevor ich mich entschloss, ein zweites Buch zu schreiben. Ich bin kein Schriftsteller und habe auch kein Germanistikstudium absolviert. Ich bin durch und durch Arzt und Spezialist für Öffentliche Gesundheit. Meine schweizweite Bekanntheit verdanke ich der Medienpräsenz während der ersten Monate der Coronapandemie. Zur Person von öffentlichem Interesse, mit all den Vor- und Nachteilen, wurde ich unerwartet und zufällig. Mein Leben bestand aber nicht nur aus meinem Beruf und dem Krisenmanagement, welches im Buch «Stärke in der Krise» beschrieben wurde. Zu meiner Person gehört auch das Leben seit dem Abgang beim Bund und meine private Lebensgeschichte. Deshalb besteht dieses Buch aus zwei unterschiedlichen Teilen. Lassen Sie sich überraschen und überspringen Sie die Teile, welche Sie nicht interessieren. Im Gegensatz zu den sozialen Medien braucht der Autor keine «Likes» und Herzchen.

Es ist meine dezidierte Meinung, dass möglichst viele Aspekte der Pandemie dokumentiert und diskutiert werden sollten. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Studien und Abhandlungen sind, braucht es für die Aufarbeitung der Geschichte der Pandemie schriftlich festgehaltene Erinnerungen und Einschätzungen. Mir wurde in der Schweiz der Name «Mister Corona» angeheftet. Als solcher werde ich im ersten Teil des Buches meine Sichtweise auf die relevanten Ereignisse der letzten viereinhalb Jahre zwischen Januar 2020 und Sommer 2024 darstellen. Ich schildere diese Zeit aus meiner ganz persönlichen Perspektive. Im Vordergrund stehen die vielen sehr positiven Erlebnisse und meine Gedanken und Handlungen zur jeweiligen Lage. Natürlich finden auch die wenigen belastenden und negativen Ereignisse ihren Platz im Buch. Ich erhebe in keiner Weise den Anspruch, dass meine Perspektive die richtige ist oder dass ich mich an alles richtig erinnere. Andere Akteure haben diese sehr bewegte und aufregende Zeit anders erlebt und kommen vielleicht zu ganz anderen, gegenteiligen Schlussfolgerungen. Ich kann damit gut leben. Ich darf auch kritisiert werden, Anfeindungen gehe ich allerdings normalerweise aus dem Weg. Ob aus der Pandemie für die Krisenvorbereitung in der Schweiz und weltweit die

richtigen Lehren gezogen werden, kann ich nicht beurteilen. Es ist aber sicher, dass eine umfassende Aufarbeitung durch die Zivilgesellschaft und Politik notwendig ist, auch um Wunden und Verletzungen in der Gesellschaft zu heilen. Dieses Buch soll dazu einen kleinen, bescheidenen Beitrag leisten.

Ein Buch entsteht nicht in wenigen Tagen. Es ist das Ergebnis von vielen Wochen. Neben dem Aufwand des Autors ist es vor allem die knallharte Arbeit der Lektorinnen und Lektoren und des gesamten Verlages. Im Gegensatz zu den kurzlebigen, schnell produzierten Beiträgen in Sozialen Medien schützt das die geschätzte Leserschaft vor unüberlegten Äusserungen und vor allem vor ungewollten oder gewollten Beleidigungen. Es schützt auch den Autor vor allzu emotionalen Kommentaren und Diskussionen. Diese müssen für ö!entliche Auftritte aufgespart werden. Wie das bei ö!entlichen Auftritten im Zusammenhang mit der Pandemie so zu und her ging, auch das erfährt man im ersten Teil dieses Buches.

Im Sommer 2023 bin ich nochmals in den Hafen der Ehe eingelaufen. Wie es dazu kam und wie ich eine wunderbare ukrainische Frau kennen und lieben gelernt habe, ist im zweiten Teil des Buches beschrieben. Eingebettet ist dies in der Schilderung meiner Sicht auf den schrecklichen und unsinnigen Angri ! skrieg auf die Ukraine. Seit 2023 habe ich die Ukraine sieben Mal besucht, drei Mal rein privat und vier Mal in einem beruflichen Kontext. Ich halte mich nicht für einen profunden Kenner der osteuropäischen Geschichte oder Mentalität. Mein Engagement für die ukrainische Sache begann rein zufällig. Wie es dazu kam und was ich dabei erlebt habe, versuche ich der Leserschaft zu erzählen. In meinem ersten Buch über die Erfahrungen mit dem IKRK in Kriegsgebieten habe ich mich sehr bewusst nicht zu politischen Situationen geäussert. Diese Zurückhaltung will und kann ich mir bei meinen Einschätzungen zum Krieg gegen die Ukraine nicht auferlegen. Ich will und kann den machtbesessenen Diktator Putin nicht verstehen. Ich habe auch kein Verständnis für Menschen und die Politik, welche den russischen Angri ! skrieg in irgendeiner Form unterstützen. Vielleicht liegt es am Alter, dass ich unnachsichtiger, mürrischer und kritischer geworden bin. Die Leserschaft darf in diesem Teil des Buches keine austariert objektive Darstellung der Geschehnisse erwarten.

Vielleicht findet ein gewiefter Psychoanalytiker heraus, dass meine Schreiberei eine reine Selbsttherapie darstellt. Meine Selbsteinschätzung sieht das etwas anders: Ich schreibe, weil es mir Freude bereitet, und ich ho!e, dass ich damit Leserinnen und Leser unterhalten kann und im allerbesten Fall etwas bereichere. Falls ich jedoch jemanden langweile, habe ich folgenden gut gemeinten Rat: Lesen Sie mein Buch nicht, benützen Sie Ihre Zeit besser, um Ihr eigenes Leben zu geniessen.

PANDEMIE IN DER SCHWEIZ

1.1. DER PANDEMIE-SOMMER 2020

Im Nachhinein ist man immer schlauer und aus Fehlern kann man lernen. Ob das stimmt oder nicht, sei dahingestellt. Zurückgeschaut wird sowieso und jeder Mensch erinnert sich unterschiedlich an die Vergangenheit, selbst wenn sie nur wenige Jahre zurückliegt. Bei Krisen und Katastrophen versucht man oft, schnell neue Erkenntnisse zu gewinnen, um sich besser für zukünftige Gefahren zu wappnen. Die Analyse und Aufarbeitung von weltweiten Krisen, seien es Pandemien oder Kriege, braucht jedoch Zeit, Geduld und den Willen, den zukünftigen Generationen eine bessere und gerechtere Welt zu hinterlassen.

Das schriftliche Festhalten meiner Erinnerungen und Erlebnisse in Bezug auf die Pandemiebewältigung in der Schweiz möchte ich nicht als Kritik an Akteuren, sondern als kleinen Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung verstanden wissen. Wie ich als Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten die Pandemie vom Beginn weg bis in den Sommer 2020 erlebte, habe ich in meinem ersten Buch «Stärke in der Krise» beschrieben. Von der Bundespräsidentin höchstpersönlich wurde ich Ende Mai in den Ruhestand entlassen, den ich mit einem Sprung in die Aare feierte. Mein Bekanntheitsgrad war damals wegen der unzähligen Pressekonferenzen extrem hoch und kam für mich überraschend und unbeabsichtigt. Trotzdem war die Reaktion auf meinen ersten Instagramauftritt erstaunlich. Zwar hatte ich plötzlich viele Follower und das Video wurde in vielen Medien wiedergegeben – aber die Nachricht hinter dem Clip wurde einfach weggelassen. Ich musste sehr schnell lernen, dass die modernen sozialen Medien ihre eigenen Gesetze haben und es nicht einfach ist, seriöse Botschaften zu vermitteln. Instagram ermöglichte mir andererseits, meinen, zugegeben oft etwas schrägen, Humor zu zeigen. Für mich ist Humor ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens. Er hilft, private und gesellschaftlich schwierige Zeiten zu bewältigen.

Zu Beginn des Sommers 2020 waren die Fallzahlen der Covid-19Erkrankungen erstaunlich tief, die erste Coronawelle war verebbt, Spitäler und Arztpraxen kehrten zu ihrer normalen Tätigkeit zurück. Aber das

ö!entliche Leben wurde immer noch stark durch die einschränkenden Massnahmen geprägt. Das BAG hatte ein langsames und stufenweises Vorgehen bei den Lockerungen vorgesehen. Die Pressekonferenzen wurden weiterhin regelmässig mit zunehmender Beteiligung der nun eingeführten wissenschaftlichen Taskforce durchgeführt. Im Vordergrund stand die Warnung, dass die Fallzahlen sofort wieder ansteigen würden, wenn das Au ffi nden der Kontakte von Erkrankten und die Quarantäne aller mit dem Virus angesteckten Personen nicht strikt durchgeführt würde. Meiner Meinung nach ermüdete diese Kommunikation die Bevölkerung sehr rasch und der Unmut über die Pandemie und deren Bewältigung wuchs zusehends. Anfangs Sommer wurde die SwissCovid-App auf freiwilliger Basis eingeführt. Der Bund verpflichtete gleichzeitig die Kantone dazu, ein möglichst lückenloses Nachverfolgen aller Kontakte und die Kontrolle der Quarantäneanordnungen einzuführen. Ebenfalls anfangs Sommer wurde im BAG wochenlang diskutiert, wer die Corona-PCR-Tests bezahlen sollte. Die Krankenkassen gewannen das Seilziehen und der Bund übernahm die Kosten. Jahre später stellte sich heraus, dass dies zu massivem Abrechnungsmissbrauch durch einzelne Firmen geführt hat, welcher mehrere Strafverfahren nach sich zog. Ich hatte mich von Anfang an für schnellere Lockerungen und eine breite Anwendung der Schnelltests eingesetzt. Mein Einfluss auf die Entscheidungsträger war aber sehr bescheiden und die Kontakte führten ausschliesslich über den Medienverantwortlichen des Departementes. Bereits im Sommer bemängelte ich die Teststrategie der Schweiz und schrieb dies auch in einer Kolumne der Schweizer Illustrierten, welche ich natürlich dem Departement zukommen liess. Da sich die Situation in der Schweiz jedoch auf den Winter 2020/21 hin zusehends verschlechterte, verfasste ich anfangs Dezember folgendes E-Mail für das Departement:

Aus meiner Sicht sind die Kontaktquarantäne und der administrative Aufwand die beiden Gründe, weshalb das Testen in der Schweiz nicht gut funktioniert. Diese beiden Hindernisse müssten behoben werden. Eine Epidemie lässt sich nur aktiv beeinflussen, wenn frisch Infizierte versuchen, andere nicht anzustecken. In der ersten Welle haben wir allen leicht symptomatischen Personen angeraten zu Hause zu bleiben, nicht zur Arbeit zu gehen (Die Frist für die Notwendigkeit eines ärztlichen Attest wurde verlängert) und sich zu isolieren, ohne deren Kontakte zu eruieren. Seit dem Sommer versuchen wir die frisch Infizierten mit einem Test zu erfassen. Das gelingt immer weniger, weil sich die Personen aus verständlichen Gründen nicht testen lassen. Sie haben Angst vor den negativen Folgen, wegen der langen Isolation und der Quarantäne von allen Kontakten. In Dänemark funktioniert das Testen weil folgende Vorgaben gelten:

Regardless of whether you have symptoms or not, if you test positive, you must:

1. Self-isolate immediately. You must isolate yourself at home until 48 hours after your symptoms are gone. If you do not develop symptoms, you must remain isolated until 7 days after taking the test.

2. Pay particular attention to hygiene and cleaning.

3. Inform your close contact – i.e. anyone you might have infected so they can be tested. This is known as contact tracking.

If you are a close contact of someone infected with novel coronavirus, you can expect a call from Coronaopsporing or from the person who might have infected you. You may also be informed via the contact tracing app, …

Regardless of whether you have symptoms or not, if you are a close contact, you must make sure to be tested twice – on the 4th and 6th day after you have been with the person who has tested positive for novel coronavirus.…

As a close contact, you cannot know whether you have been infected until you have been tested and get your test result back. Therefore, you should conduct yourself as if you are infected, namely:

• Self-isolate

• Pay particular attention to hygiene and cleaning

If your first test was negative, you do not have to remain isolated at home. However, you must get the second test done to make sure that you are indeed not infected.

Ein ähnliches Regime könnte auch in der Schweiz eingeführt werden und die Quarantäne ersetzen:

• Die Quarantäne der Kontakte wird nur noch beibehalten bei Personen, die im gleichen Haushalt leben und maximal bis zu einem negativen Test am 4./5. Tag nach dem letzten Kontakt. Alle werden, nach einem vermeintlich ungeschützten Kontakt mit einem Fall auch ohne Symptome am 4. und 6. Tag getestet. (schlechtere Alternative 1x am 5. Tag)

Dazu müssten aber die Testmöglichkeiten noch massiv ausgebaut werden, vor allem in Praxen und Apotheken. Meiner Meinung nach könnte der administrative Aufwand reduziert werden, wenn für die Antigen-Schnelltests keine Einzelmeldung mehr erfolgen muss. Das jetzige administrative Vorgehen bei den PCR Tests kann beibehalten werden. Das Vorgehen bei den Antigenschnelltests wird abgeändert und die Meldeverordnung dementsprechend angepasst:

• Vorgängig oder am Test Ort (Zentrum, Apotheke, Arzt oder Zahnarztpraxis usw.) werden die persönlichen Daten zur Nachverfolgbarkeit erfasst, ev nur die Abrechnungsdaten.

• Es soll ein tiefer Nasen- oder Rachenabstrich durchgeführt werden, wobei letzterer auch unter direkter professioneller Beobachtung als Selbstentnahme gemacht werden kann.

• Die Durchführung des Tests wird am Entnahmeort gemacht.

• Ein negatives Resultat wird der/m Beprobten mit einer Bestätigung und einem Infoblatt, zum negativen Resultat, ausgehändigt.

• Ein positives Resultat wird der/m Beprobten mit einer klaren Erklärung und schriftlichen Anweisungen ausgehändigt. Dabei wird sie/er aufgefordert seine Kontakte zu informieren und zum Testen anzuhalten, in Selbstisolation zu gehen usw.

• Die Testresultate werden den Gesundheitsbehörden nur aggregiert einmal pro Tag gemeldet. (Damit entfällt das sehr aufwändige Eintragen aller Daten in den Computer. Falls die Behörden zu Auswertungszwecken es für nötig erachten, könnte man immer noch vorsehen, dass handschriftliche oder ausgedruckte Einzelmeldungen mit sämtlichen Meldeangaben, wie bei den PCR-Meldungen einmal pro Woche per Post ans BAG gesendet werden.)

• Die Covid-App wird bei den positiven Testresultaten vor Ort per Code aktiviert.

• Sobald die Covid-App mit dem QR Code der Restaurant – und Veranstaltungsbetriebe (so hoffentlich) in naher Zukunft verknüpft wurde, kann auch der QR Code zur Erfassung der Tests genutzt werden.

Das ist so etwa in Kürze, wie eine bessere Teststrategie skizziert werden kann. Ich bin nach wie vor der Meinung, wir sollten uns an den Ländern orientieren, die es besser machen und nicht an denen, welche die strengsten Massnahmen eingeführt haben. Zumindest müsste der Bund es einzelnen Kantonen ermöglichen, alternative Test/Quarantänestrategien auszuprobieren, denn im Moment ist dies wegen der Meldeverordnung des EDI nicht möglich.

Tests im Umgang mit Risikogruppen

Es muss eine klare und eigene Teststrategie für den Umgang mit Risikogruppen definiert werden. Personal, dass direkten Kontakt zu betreuenden Betagten hat, sollte regelmässig 2 mal pro Woche getestet werden. Besucher von Pflege und Altersheimen sollten die Möglichkeit haben, sich beim Eintreten mit einem Schnelltest testen zu lassen, oder ein negatives Testresultat nicht älter als 72 Stunden alt vorweisen. Familien die, zum Beispiel für die Festtage ihre betagten Angehörigen oder andere Hochrisikopatienten zu sich nach Hause einladen möchten, sollten die Möglichkeit haben sich möglichst zeitnah testen zu lassen.

Kommunikation vor Beginn der Impfaktion

Beim Impfen in eine laufende Epidemie entsteht das Problem, dass einige Geimpfte erkranken, weil bei ihnen noch kein Impfschutz aufgebaut werden konnte. Es muss kommunikativ bereits zum Voraus der Bevölkerung klar gemacht werden, dass diese Personen nicht wegen der Impfung erkranken und auch keine Impfversager darstellen. Mark Witschi vom BAG hat diese Problematik bereits von der ETH berechnen lassen, eine erste Grobberechnung liegt vor: Bei 4 000 diagnostizierten und 4 000 nicht diagnostizierten Ansteckungen pro Tag wird etwa jeder 300ste Geimpfte innerhalb der ersten Woche nach Impfung (erste Dosis) eine symptomatische Ansteckung erfahren. Da von den 70 000 Dosen pro Tag die Hälfte für die zweite Dosis benötigt wird, gibt es 35‘000 Personen pro Tag, welche ihre erste Dosis erhalten. Bei sechs Tage Impfbetrieb pro Woche bedeutet dies 210 000 Neugeimpfte pro Woche. Innerhalb derer würde man ca. 690 Personen erwarten, welche innerhalb der ersten Woche nach Gabe der ersten Dosis symptomatisch an Covid-19 erkranken.

Da jedoch auch einige Geimpfte wegen der Impfung Symptome entwickeln (die Anzahl müsste bei der Zulassung bekannt sein) müsste man noch festlegen, ob alle auch getestet werden müssten und es muss noch geklärt werden, ob die Impfung das Testresultat der Antigen-Schnelltests beeinflussen kann.

Kennzahlen Schweiz – Dänemark heute: Einwohner:

8,6 Mio – 5.8 Mio. Durchgeführte Tests total: 2.9 Mio – 8.1 Mio. Durchgeführte Tests heute: 34 034 – 91 417. Neue Fälle: 5086 – 2558.

Mit den besten Grüssen

Daniel

Bekanntlich wurde die Strategie in der Schweiz nicht angepasst. Ich vermute, dass weder das BAG noch die Wissenschaftliche Taskforce meinen Argumenten folgten. Wissen kann ich es nicht, denn ich wurde nach meinem Abgang aus dem Amt nie im Zusammenhang mit der Pandemieentwicklung kontaktiert. Leider verzeichnete die Schweiz in der zweiten Coronawelle im Winter 2020/21 wesentlich mehr Todesfälle als in der ersten Welle im Frühjahr 2020.

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