natürlich – Juli/August 2023

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natürlich

Steine in Harnwegen

Wie begegne ich den inneren Störenfrieden?

Kraft der Steine

Können Steine heilen?

Wir fragen nach.

Grillen ohne Reue

Der Grill ruft: Auf dass der Magen nicht leide!

Aus Magma geboren

Zum Ursprung der Gesteine.

Steine

und doch lebendig

Bewusst gesund leben
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Marmor, Stein und Eisen bricht …

Liebe Leserin, lieber Leser

«Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht!». Zumindest ältere Semester kennen alle diesen Schlager. In ihm werden Marmor, Stein und Eisen als mutmasslich härteste Substanzen der noch stärkeren Liebe von zwei Menschen gegenübergestellt.

Doch stimmt das Klischee der harten Steine überhaupt? Die Antwort lautet Jein. Denn das Wort Stein ist nur ein Sammelbegriff für kompakte Objekte aus Mineralien oder Gestein. Und die Unterschiede zwischen den einzelnen Mineralien sind geradezu riesig. Bei Diamanten etwa stimmts. Diamanten sind die härtesten natürlichen Objekte. Dabei sind sie im Grunde nichts anderes als enorm dichter Kohlenstoff. Der im Liedtext erwähnte Marmor hingegen ist eher weich. Dafür aber relativ gut bearbeitbar. Zusammen mit den oft spektakulären Farben können aus Marmor die wunderschönsten Skulpturen, aber auch Bauwerke geschaffen werden.

Doch auch in unseren Körpern können sich Steine bilden. Etwa in unseren Harnwegen. Blasen- und vor allem Nierensteine sind nicht nur lästig, sondern auch schmerzhaft und gefährlich. Wir gehen der Frage nach, was wir vorbeugend gegen die kleinen Störenfriede machen können.

Wir haben weitere, spannende Beiträge. Etwa zu einem Nagetier, das seinen Lebensraum immer weiter ausdehnt, dabei beeindruckende Bauwerke baut, sich dabei aber nicht nur Freunde schafft. Die Rede ist von den Bibern.

Und saisongerecht kommen wir auch nicht um das Thema Grillieren herum. Aus gesundheitlicher Sicht hat dieser beliebte Sommerbrauch einen durchzogenen Ruf. Wir zeigen aber auf, wie das Grillfest magen- und gesundheitsverträglicher gestaltet werden kann.

Ich hoffe, Ihnen mit unserer Arbeit Freude und vor allem Wissensgewinn bieten zu können!

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Inhalt Service 36 Traumata Vom Trauma in die Befreiung gelangen. 40 Serie Naturheilkunde Wasser ist zentral für die Kneipptherapie. 44 Heilpflanzen Der Beinwell ist ein Knochenheiler.
SEIN 52 Garten Das Gartenparadies auf Balkonien. 60 Ausflugstipp Vom Wandern an den heiligen Wassern der Suonen.
8 Geschichte der Steine Ein Einblick in die spannende Entstehung der Steine. 14 Heilsteine Steinen werden Heilkräfte zugeschrieben. Was ist dran? 26 Sabine Hurni über … … gut gekaut ist halb verdaut.
32 Nieren- und Blasensteine Es gibt auch sanfte Wege zur Vorbeugung. 03 Editorial / 06 Leben und Heilen / 24 Rezept / 31 Liebesschule 48 Staunen und Wissen / 51 Neu und gut / 63 Hin und weg / 64 Rätsel / 65 Vorschau / 66 Anderswelt
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Leben & Heilen

HITZETAGE

Schutz vor Hitze ist wichtig

Die Höhe der Lufttemperatur spielt eine grössere Rolle als die Dauer einer Hitzeperiode. Nicht nur Hitzewellen, sondern bereits einzelne Hitzetage und warme Nächte wirken sich deutlich auf das Sterbegeschehen aus. Das zeigen die Ergebnisse des Projekts A06 «Hitze und Gesundheit» des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Analysen zeigen erstmals, dass Innenraumtemperaturen ab 24 °C ebenfalls mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind.

Alter, Ausbildung und sozioökonomischer Status beeinflussen das Sterberisiko. Personen über 75 Jahre gehören zur grössten Risikogruppe. Ein tiefer Bildungsstand und ein tiefer sozioökonomischer Status erhöhen ebenfalls das Risiko. Hohe Temperaturen verschlimmern bestehende (chronische) Erkrankungen. Insbesondere Personen mit Diabetes, Demenz, Krankheiten des Atmungssystems und Herz-Kreislauf-Krankheiten haben an heissen Sommertagen ein erhöhtes Sterberisiko.

Auf der Website des BAG, finden Sie Empfehlungen, wie Sie sich und Ihre Mitmenschen vor der Hitze schützen können: www.bag.admin.ch. ska

SCHLAFAPNOE

Lungenliga und Sleepiz vereinbaren Partnerschaft

Die Lungenliga kooperiert neu mit dem innovativen Medtech-Start-up Sleepiz. Gemeinsam erklärtes Ziel ist es gemäss einer Medienmitteilung, die Erkennung und Versorgung von Schlafapnoe in der Schweiz zu verbessern. Während die Lungenliga, die sich seit 119 Jahren für gesunde Lungen und für Menschen mit Atemwegserkrankungen engagiert, viel Know-how mitbringt, schafft das Start-up neue digitale Patientenpfade über welche einfache Tests und Versorgung zu Hause ermöglicht werden. In einem ersten Schritt lanciert Sleepiz gemeinsam mit den Lungenligen Thurgau, St.Gallen-Appenzell und Aargau eine Initiative, um über Schlafapnoe aufzuklären und Betroffene – in der Schweiz rund 20 Prozent der Erwachsenen – zu sensibilisieren. Die Kampagne startet am 5. Juni 2023 und besteht aus einem Flyer-Versand an Haushalte in den ländlichen Regionen sowie verschiedenen Online-Massnahmen. Kernstück ist eine eigens eingerichtete Landingpage über die kostenlose Schlafapnoe-Risikotests (www.apnoetest.ch) durchgeführt werden können. ska

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MENSTRUATION

Jede fünfte Schweizerin leidet unter sehr starken Menstruationsschmerzen

Die neuste Umfrage der Groupe Mutuel zum Thema Menstruation zeigt, dass viele Frauen unter starken Beschwerden leiden. Jede zweite nimmt Medikamente ein, und mehr als die Hälfte verzichtet während der Periode auf bestimmte Aktivitäten. So soll gemäss dieser Umfrage etwa jede fünfte Schweizerin unter sehr starken Menstruationsschmerzen leiden, schreibt medinside.ch. Bei jüngeren Frauen unter 35 melden sogar mehr als ein Viertel sehr starke Schmerzen. Auf der Schmerzskala von 1 bis 10 sind das 8 und mehr. Mehr als die Hälfte der Befragten nehmen zur Linderung der Schmerzen Medikamente ein. Ausserdem fühlen sich viele Frauen während ihrer Periode im Alltag eingeschränkt, was nun als Erkenntnis nicht wirklich neu ist. Laut Groupe Mutuel verzichten sie an diesen Tagen auf Sport und Sex und tragen dunkle Kleider. Wie Groupe Mutuel in der Medienmitteilung weiter schreibt, will sie mit ihrem Start-up-Accelerator Tech4Eva «und weiteren Initiativen unseren Teil dazu beitragen, dass die Gesundheit der Frauen weiter gefördert wird». Wie das konkret gehen soll, geht aus dem Communiqué nicht hervor. Mindestens so unklar ist der Erkenntnisgewinn der genannten Studie über die Menstruationsbeschwerden. ska

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«Jeder Stein erzählt eine Geschichte»

Schon Kinder sind fasziniert von ihnen und hüten besonders schöne Exemplare wie Schätze. Steine faszinieren Menschen seit jeher. Ebenso faszinierend und spannend ist auch die Entstehung von Steinen und Mineralien.

Während viele Gesteine bei der Entstehung der Alpen gewalzt wurden wie Teig, blieben manche Granitpartien bis auf einige Spalten im Felsen fast unversehrt. In diesen Klüften konnten Kristalle ungestört wachsen. Ein solcher «Schatz» wurde 1994 hoch über dem Göscheneralpsee auf 2600 Meter über Meer entdeckt. Damals begannen die Strahler Franz von Arx aus Gurtnellen und Paul von Känel aus Reichenbach an ihrer Fundstelle am Plangenstock zu arbeiten. Paul von Känel hatte im Jahr zuvor in der Nähe des Klufteingangs grosse rosa Fluorite gefunden – ein Hinweis, dass der Berg noch mehr Schätze barg. Um den Eingang zu erreichen, räumten die Männer zunächst tonnenschwere Granitblöcke weg. Dahinter kam tatsächlich eine erste, vielversprechende Kristallhöhle zum Vorschein. Nach elf Jahren harter Arbeit zeigten sich schliesslich 20 Meter im Berginnern die ersten aussergewöhnlichen Kristalle. Die schönste Gruppe dieser aussergewöhnlichen Rauchquarze ist heute im Naturhistorischen Museum in

Bern ausgestellt. Die Dauerausstellung «Riesenkristalle und Steine der Erde» erfreut sich grosser Beliebtheit, zeigt sie doch, wie vielfältig Mineralien und Kristalle an Farben und Formen sein können.

Steine in der Mythologie

Steine üben eine aussergewöhnliche Faszination auf viele Menschen aus. Sie werden seit jeher zu Werkzeugen, Prunkgefässen sowie Kult- und Schmuckobjekten verarbeitet. Je nach Kultur und Epoche dienen Steine zudem zu religiösen und rituellen Zwecken. Seit Urzeiten prägt der Stein als Symbol für Ewigkeit und Härte die Geschichte des Menschen. Besonders in der Mythologie und Religion tauchen Steine immer wieder als Objekte auf, die eine Verbindung zwischen dem Dies- und Jenseits darstellen. So setzte zum Beispiel Moses den Stein als Gedenkstein für eine heilige Stätte, als er für die zwölf Stämme Israels zwölf Steinmale erreichten liess. In verschiedenen Zeitepochen wurden Steine als Markierungen wichtiger astronomischer Ereignisse wie

ENTSTEHUNG GEBIRGE | GESUND SEIN 9
Riesige Rauchquarze aus der Fundstelle am Planggenstock im Kanton Uri – zu bewundern im Naturhistorischen Museum in Bern.

Sommer- oder Wintersonnenwende gesetzt. In Indonesien gelten Steine als Wohnsitze der Ahn*innen, ebenso in Australien, und beim christlichen Grabstein sind Steine ein Symbol der Ewigkeit der Seele.

Grundlage der Erde

«Jeder Stein erzählt eine Geschichte und enthält Informationen über seine Herkunft und Entstehung», sagt Professor Dr. Beda Hofmann, Leiter und Kurator Mineralogie und Meteoriten im Naturhistorischen Museum in Bern. Manche Steine faszinieren auch aufgrund ihrer Optik. «Sie werden von den Menschen als schön empfunden, denken wir an die farbigen Kristalle und Mineralien, die beispielsweise in Form von Schmuckstücken als langjährige Wegbegleiter dienen», erzählt der Mineraloge. Faszinierend und substanziell zugleich sind Steine, weil sie ein wichtiger Rohstoff, ja die Grundlage des Planeten Erde bilden. «Ohne Steine wäre ein Leben auf der Erde undenkbar», betont Beda Hofmann.

Magma als Ursprung

Das Wort «Stein» hat seinen Ursprung in der indogermanischen Sprachwurzel «Stai», was so viel bedeutet wie «gerinnen», «verdichten», «fest werden». Bei der Entstehung von Steinen und Mineralien wird zwischen der Primären, der Sekundären und der Tertiären Bildung unterschieden. Unabhängig davon steht jedoch das Magma am Anfang des Entstehungsprozesses. Als Magma bezeichnet man die Masse aus der Gesteinsschmelze, die in Teilen des oberen Erdmantels und der tieferen Erdkruste vorkommt. Im Vergleich mit einem Apfel ist die Schale die feste Erdkruste, auf der die Menschen leben. Magma macht nur einen winzigen Bruchteil des Volumens unter der Erdkruste aus, der Mantel ist festes Gestein. Als Tröpfchen sammelt sich Magma daraus und akkumuliert in sogenannten Magmakammern.

Mineral oder Gestein

Magma beinhaltet Stoffe, die durch die enorm hohe Temperatur flüssig sind. Kühlt Magma ab, beginnen sich einige dieser Stoffe abzuscheiden. Besteht das Produkt nach dem Abkühlen aus einem einheitlichen Stoff, spricht man von einem Mineral. Ist das Endprodukt hingegen ein Stoffgemisch, wird dieses Gestein genannt. Jene Gesteine und Mineralien, die primär entstanden sind, werden Magmatite oder auch Primär-Gesteine bezeichnet. In der Mineralogie wird zwischen Vulkaniten und Plutoniten unterschieden. Vulkanite werden an der Erdoberfläche gebildet, Plutonite indes sind in der Tiefe entstanden. Da die Qualität des Magmas unterschiedlich ist, sprich, aus verschiedenen Mineralstoffen besteht, kommen Mineralien an unterschiedlichen Orten vor. Doch nicht nur die Mineralstoffe bestimmen das Ausgangsprodukt, auch Hitze und Druck sowie weitere äussere Einflüsse beeinflussen den Entstehungsprozess.

Wind und Wasser

Das sekundäre Bildungsprinzip von Mineralien ist geprägt durch Verwitterung und Ablagerung. Hier spielt die Natur die Hauptrolle. Durch Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Wind oder Wasser werden Ablagerungen aus den Bergen brüchig, fortgetragen oder weggespült. Irgendwo sammeln sie sich dann wieder an und bilden neue Gesteine. Diesen Vorgang nennt man Sedimentation. Am erstaunlichsten ist das tertiäre Bildungsprinzip: Hier wird durch die Umwandlung bzw. Umbildung eines bestehenden Gesteins neues erschaffen. In der Fachsprache wird dieser Prozess Metamorphose oder Gestaltwandlung genannt. Möglich wird diese Wandlung, wenn Mineralien entweder unter hohem Druck stehen oder einer hohen Hitze ausgesetzt sind. Dies führt dazu, dass bestimmte Stoffe aus dem Mineral herausgequetscht oder herausgedrückt werden. Das Resultat ist ein neues Mineral, das mehr Widerstand gegen den einwirkenden Druck oder gegen die Hitze bieten soll.

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Mineralien aus der Schweiz und aller Welt.

Dieses neue Mineral wird Metamorphit oder auch Tertiär-Mineral genannt. «Hydroterminale Prozesse, die bei der Entstehung von Bergkristallen entscheidend mitwirken, sind sicher besonders bemerkenswert, weil dabei Wasser mit einer Temperatur von über 300 Grad Celsius im Erdinnern auf die Steine einwirkt», sagt Beda Hofmann.

Mehrere Milliarden Jahre alt

Manche Steine sind bis zu viereinhalb Milliarden Jahre alt – genauso alt wie die Erde selbst. Man findet solche Zeitzeugen vor allem im zentralen Alpenmassiv. Wesentlich «jünger», nämlich unter einer Milliarde Jahre, sind die meisten Steine, die uns in der Natur begegnen. Sie repräsentieren laut Beda Hofmann die jüngere Erdgeschichte. Dazu gehört zum Beispiel der Granit aus dem Alpenraum mit einem Alter zwischen 300 bis 350 Millionen Jahre. Bergkristalle aus den Alpen oder der Berner Sandstein etwa sind ca. 15 Millionen Jahre alt. «Besonders spannend

Steine aus dem All

Nicht alle Steine, die sich auf der Erde befinden, stammen von hier. Jährlich erreichen 30 000 Tonnen feiner Staub aus dem All die Erde. Als grössere Brocken fallen nur einige Tonnen pro Jahr vom Himmel – die Meteoriten. Die meisten davon sind Bruchstücke von Asteroiden, kleinen Himmelskörpern. Sie haben sich seit der Entstehung des Sonnensystems vor rund viereinhalb Milliarden Jahren kaum verändert. «Meteoriten liefern deshalb Informationen über dessen frühe Geschichte und sind wertvolle Forschungsobjekte», sagt Beda Hofmann.

Um diese zu finden, durchsuchen Wissenschaftler*innen des Naturhistorischen Museums und der Universität Bern seit 2001 die Wüste des Sultanats Oman; auf hellen Flächen sind die Steine gut sichtbar. Bis 2022 wurden Teile von rund 1300 verschiedenen Meteoriten gesammelt; darunter befinden sich für die Forschung besonders wertvolle Mars- und Mondgesteine.

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ENTSTEHUNG GEBIRGE | GESUND SEIN
Jährlich erreichen 30 000 Tonnen Staub und einige Tonnen Meteoriten die Erde

Rekorde aus der Welt der Steine

Das älteste Gestein

Im Norden von Kanada sind Geolog*innen auf die ältesten Felsen gestossen, die je entdeckt wurden. Sie gehören zum Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel an der Hudson Bay und sind über vier Milliarden Jahre alt.

Seltenstes Edelsteinmineral

Im Jahr 2005 wurde Painit vom Guinness Buch der Rekorde zum seltensten Edelsteinmineral der Welt erkoren. Das Mineral ist stark pleochroitisch, was soviel bedeutet wie, dass es aus verschiedenen Blickwinkeln viele unterschiedliche Farbtöne widerspiegelt. Die Farbpalette erstreckt sich dabei von rosa über rot bis braun und ist damit ein wahrer Augenschmaus.

Grösster blauer Sternsaphir

Der grösste blaue Sternsaphir der Welt wurde in einer Mine in Sri Lanka gefunden und wiegt erstaunliche 1 404,49 Karat, was etwa 280 g (knapp 10 Unzen) entspricht. Lokale Gemmolog*innen gaben an, dass sie zuvor noch nie einen grösseren Saphir gesehen hätten.

Grösster Findling

Der wohl grösste Findling der Welt dürfte sich am Campingplatz in Odda in Westnorwegen stehen. Er wurde vom skandinavischen Inlandeis vor rund 10 000 Jahren hier ablegt. Seine Masse sind beeindruckend: 30 Meter hoch, 25 000 Kubikmeter Volumen und 65 000 Gewicht. Zum Vergleich: Der grösste Findling der Schweiz ist der «Pierre des Marmettes». Der 1 600 Kubikmeter grosse Findling liegt bei Monthey VS und stammt vom Gletscher aus dem Val Ferret.

Quellen: wikipedia.org, moneygold.de, Beda Hofmann

ist das Alter der Steine im Kontext ihrer Geschichte», sagt Beda Hofmann. Sie geben Einblick in die natürlichen Vorgänge ober- und unterhalb der Erdkruste. In der Schweiz hat die Alpenbildung wesentlich zur Entstehung des Granits beispielsweise im Bergell beigetragen.

Das Alter von Steinen bestimmen

Der Kalkstein, wie man ihn aus dem Jura kennt, ist zwischen 150 und 200 Millionen Jahre alt. Sein Alter kann – so Beda Hofmann – über die Analyse von sogenannten Leitfossilien bestimmt werden. Bei der Altersbestimmung konzentrieren sich die Forschenden seit anfangs des 20. Jahrhunderts auf die radioaktiven Elemente wie Blei oder Kalium eines Steins. Die Menge des Bleis als Zerfallsprodukt von Uran dient als Indikator für das Alter eines Steins. «Früher wurde das Alter vor allem über die Analyse der Sedimentlagerungen sowie über den Basaltgang eruiert. Ein Basaltgang in einem Sediment ist offensichtlich jünger als das Sediment», ergänzt Beda Hofmann.

Ein Eldorado für Steinbegeisterte

Für all jene, die sich für Steine und Mineralien interessieren, ist die Schweiz ein spannendes Land. Die Alpen gelten als besonders komplexes Gebirge, aus

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Das Grimselgebiet ist geologisch äusserst interessant. Der Grimselgranit ist vor rund 299 Millionen Jahren entstanden.

dem sich laut Beda Hofmann viele Entstehungsprozesse ableiten lassen. Ein vergleichbares Faltengebirge mit ähnlichen Phänomenen ist zum Beispiel der Himalaya. Der Klimawandel hat laut Beda Hofmann auch einen Einfluss auf das Gestein: «Durch die Gletscherschmelze und abhängig von der Niederschlagsmenge erhöht sich die Erosionsrate im Gestein. Dadurch beschleunigen sich zudem die chemischen Prozesse, die durch die Verwitterung ausgelöst werden.» Allerdings wirke sich der Klimawandel im Gestein wesentlich langsamer aus als etwa in der Vegetation oder in den Gletschern. Man spricht hier immer noch von mehreren Millionen Jahren.

Eigene Sammlung anlegen

Wer sich vertieft mit Steinen auseinandersetzen möchte, dem empfiehlt Beda Hofmann, eine eigene Steinsammlung anzulegen. Auf diese Weise können Steine bestimmt und miteinander verglichen werden. Auch der Besuch von Ausstellungen hilft dabei, sich vertiefter mit der Materie auseinanderzusetzen. Und wer will, kann unter professioneller Führung beim Strahlen sein Glück versuchen.

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Ob als Leiter im Wasserglas, als Talisman unter dem Kopfkissen oder als Gesichtsroller: Edelsteine mit Heilkräften sind gefragt. Doch was bewirken sie eigentlich?

Von kosmischen Urgewalten geschaffen, formten und prägten Feuer, Erde, Wind und Wasser Steine und Mineralien während Jahrmillionen. Dass insbesondere Edelsteine eine magische Wirkung haben, die weit über ihre optische Anziehungskraft hinausgeht, glaubt man nicht erst seit gestern. Bereits unsere Vorfahr*innen sollen Amulette aus Stein zum Schutz vor bösen Kräften getragen oder Werkzeug daraus gefertigt haben. «Die Heilkraft der Steine wird seit Jahrtausenden von Völkern weltweit mit Gesundheit, Schutz, Heilung, Liebe oder gar Unsterblichkeit in Verbindung gebracht», sagt die Naturheilkundlerin Gaby Lisa Helk Laux von der NaturheilschuleSchweiz. «Die Traditionelle Chinesische Medizin befasst sich genauso wie die Indische Medizin seit Jahrtausenden mit Heilsteinen.»

Auch Hildegard von Bingen (1098–1179) räumte den Steinen eine von Gott gegebene Heilkraft ein. Die Universalgelehrte verortete in jedem Edelstein eine transformierende Kraft, die in der Lage ist, negative in positive Kräfte umzuwandeln. Mit der New-Age-Welle in den 1980er-Jahren schwappte die esoterische Steinheilkunde auf die westliche Welt über. Zwar ist die Lithotherapie keine wissenschaftlich anerkannte Therapie, doch eine der ältesten Heilkunden der Menschheit.

Grosses Angebot, viele Anwendungsmöglichkeiten

Doch steigert Rosenquarz die Lebensfreude tatsächlich und sorgen Bergkristalle für Ruhe und Harmonie? «Jeder Heilstein wirkt in seiner Form, seiner Farbe und Struktur anders», erklären Bruno Vogler Pfeiffer und Maja Pfeiffer von der Heilsteinschule Schweiz in Asp/AG. «Heilsteine schwingen und senden dabei sehr feine Frequenzen aus. Diese Schwingungsenergie kann Physis wie Psyche eines Menschen anregen oder ausgleichen.» Gaby Lisa Helk Laux ergänzt: «Heilsteine wirken sich positiv auf die innere Balance, die Lebensenergie, das geistige und körperliche Wohlbefinden des Menschen aus.» Auch Tiere oder Pflanzen sollen davon profitieren können.

Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege gibt, die Steinen eine heilende Wirkung auf Körper und Geist bescheinigen (siehe Interview mit Christoph A. Heinrich, Professor für mineralische Rohstoffe an der ETH Zürich), sind im Zuge der Achtsamkeitsbewegung Nachfrage und Glaube an deren glück- und heilbringende Wirkung gestiegen. Dementsprechend gross ist das Angebot rund um die schönen Mineralien, die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig. «Als Anhänger, Kette oder Armband getragen, geben die Heilsteine gleichmässig und kontinuierlich ihre Energie und Heilwirkung ab», erklärt Gaby Lisa Helk Laux. «Unbearbeitete Rohsteine werden für Bäder, Edelsteinwasser oder zum Auflegen verwendet.» Man kann Heilsteine auch in der Hosentasche tragen oder unter das Kopfkissen legen. Meditation mit Heilsteinen ist genauso möglich wie Massagen. «In der TCM, im Ayurveda und bei Hildegard von Bingen wurden und werden sie als Pulver, Elixier oder Paste angewendet.» Und wer auf das Raumklima einwirken möchte, verteilt Obelisken, Kugeln oder Pyramiden in Haus oder Wohnung. Da Heilsteine Energie abgeben, sollte man sie regelmässig reinigen und wieder aufladen, sagen Fachleute. Heilstein-Therapien werden häufig durch alternativ- oder schulmedizinische Anwendungen ergänzt. Denn sie liefern keine medizinische Diagnose und sollten ärztlichen Rat oder Hilfe nicht ersetzen.

KRAFT DER STEINE | GESUND SEIN 15
«Der Stein sei mit dir»
«
Jeder Heilstein wirkt in seiner Form, Farbe und Struktur anders. »

Wie Heilsteine wirken

Heilstein ist nicht gleich Heilstein. Nachstehend finden Sie eine Übersicht über Anwendung und Wirkung von verschiedenen, gebräuchlichen Steinen.

Der Achat ist wegen seiner besonderen Farben nicht nur ein begehrter Schmuckstein. Er soll auch eine schützende sowie heilende Wirkung haben, die innere Balance unterstützen, das Selbstbewusstsein und das Bindegewebe stärken. Auch wird der Achat als Glücksstein bei einem Neubeginn angewendet.

Hell- bis dunkel-violett ist er einer der schönsten und wertvollsten Edelsteine: der Amethyst. Ihm wird eine beruhigende Wirkung auf die Nerven und das Herz nachgesagt und eine Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit. Unter dem Kopfkissen soll der helle Amethyst zu einem ruhigen Schlaf verhelfen und vor Albträumen schützen.

Wegen seiner blauen Farbe ist der Aquamarin ein begehrter Schmuckstein. Als Heilstein soll er Depressionen vertreiben, innere Ruhe und das geistige Wachstum fördern.

Im antiken Griechenland wurde der Aventurin als Stein, der Optimismus, Mut, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit verleiht, geschätzt. Wegen seiner glitzernden Chromglimmereinschlüsse und der intensiven grünen Farbe wird ihm in China eine potenzfördernde Wirkung nachgesagt.

Der durchsichtige Bergkristall symbolisiert Reinheit und soll Klarheit und Ordnung schaffen, der Intuition zuträglich sein sowie

harmonische Schwingungen begünstigen. Auch eine beruhigende und energiespendende Wirkung auf Körper und Geist wird dem Heilstein nachgesagt.

Die indigenen Völker Mexikos glaubten an den Sonnenkraft speichernden Effekt des Calcits, die er nachts wieder abgibt. Auch eine Lebensenergie und Kraft spendende Wirkung wird dem Stein nachgesagt.

Im alten Ägypten galt der Karneol als Stein der Lebenskraft und Erneuerung. Man findet ihn heute noch bei archäologischen Ausgrabungen als Grabbeilage.

Der rote Jaspis gilt als einer der kostbarsten Steine der Antike und wird bereits in der Bibel erwähnt. In der Antike galt er als Schutzstein, der zudem Harmonie und Glück aber auch Mut und Willenskraft verleihen soll.

Der Rosenquarz soll positive Energie in Beziehungen bringen, die Verbindung zwischen zwei Menschen vertiefen und die Fruchtbarkeit fördern. Ferner kann der Heilstein Kopfschmerzen lindern, unter das Kissen gelegt Depressionen und Schlafstörungen mildern und das Hautbild verbessern, weshalb er häufig als Gesichtsroller gebraucht wird.

Im antiken Griechenland wurde der Sodalith als Heil- und Schutzstein verehrt. Ferner schrieben sie ihm eine unterstützende Wirkung bei der Entfaltung einer künstlerischen Begabung zu. Auch soll er den Stoffwechsel in den Wechseljahren regulieren.

Quelle: Naturheilschule-Schweiz, Heilsteinschule Schweiz

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Aquamarin Amethyst Bergkristall

Christoph A. Heinrich, Professor für mineralische Rohstoffe an der ETH Zürich, erklärt, was ihn an Steinen und Mineralien fasziniert und wie sich deren Potenzial sinnvoll nutzen lässt.

Interview: Angela Bernetta

«natürlich»: Welche Bedeutung haben Steine und Mineralien für Sie?

Christoph A. Heinrich: Steine und Mineralien sind Zeitzeugen geologischer Entwicklungsprozesse. Sie verraten beispielsweise, dass sich während der Alpenbildung 100 Kilometer tief unter der Erdoberfläche Gesteinsschichten befanden. Bestimmte Mineralien enthalten essenzielle Rohstoffe wie etwa Kupferkies als wichtigste Quelle für die Herstellung von Kupfer. Und als Mineraliensammler gefiel mir natürlich die Schönheit der Kristalle bereits als Bub.

Was fasziniert Sie an Steinen und Mineralien?

Mich fasziniert die äussere Form von Kristallen als Folge ihres mikroskopischen Atombaues. Die Symmetrie der Kristallstrukturtypen ist beeindruckend. So sind alle Kochsalzkristalle würfelförmig, während jeder Quarzkristall sechseckig ist.

Wieso glauben Menschen an die heilende Kraft von Steinen und Mineralien?

Vielleicht vermitteln die Schönheit und Regelmässigkeit der Steine ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung.

Jedem seinen Heilstein

Nicht jeder Heilstein unterstützt jeden, und nicht alle brauchen den gleichen Stein. Die Wahl des richtigen Steins kann intuitiv oder analytisch erfolgen. Während die intuitive Steinwahl aus dem Bauch heraus getroffen wird, orientiert sich die analytische an der Beschaffenheit eines Edelsteins. Grundsätzlich wird jeder Heilstein immer auf den Menschen, die individuelle Situation und das bestehende Problem hin ausgewählt. Essenziell dabei ist, dass der Stein echt ist, damit die ganze Kraft zum Tragen kommt (siehe «Wie Heilsteine wirken»). «Besonders gefragt sind Strahlenschutzsteine wie der Baryt», wissen Bruno Vogler Pfeiffer und Maja Pfeiffer aus Erfahrung. «Diese Steine neutralisieren nicht nur die Strahlen einer Mobilfunkantenne, sondern auch von PCs, Wasseradern oder geologischen Verwerfungen.» Nach Operationen oder bei Verletzungen setzen nicht wenige auf Heilsteine wie den Rhodoniten. Auch Schutzsteine, die drohendes Ungemach abwenden sollen, wie etwa der Lepidolith oder Turmalin, sind beliebt. Und «last but not least» weiss der eine oder die andere bestimmt um den Effekt eines Diamanten, der in Liebensdingen wahre Wunder bewirken kann.

Oder die Freude an den Steinen und Mineralien hilft den Menschen, gesund zu bleiben.

Gibt es Studien, welche die Wirkung von sogenannten Heilsteinen belegen?

Nein. Es gibt keine wissenschaftlich belegten Studien, die Steinen eine heilende Wirkung auf Körper und Geist bescheinigen. Die heilende Kraft der Steine ist ein Mythos, der nicht zuletzt auch kommerziellen Zwecken dient.

Welche Kraft liegt Steinen und Mineralien inne?

Kristalle haben durchaus physikalische Effekte. So bewirkt etwa die Spiralsymmetrie der Quarzkristallstruktur, wenn mechanisch belastet, eine elektrische Spannung zwischen den Kristallpolen, die sogenannte Piezoelektrizität. Piezoelektrische Drucksensoren sind aus vielen technischen Einrichtungen nicht mehr wegzudenken; von Barometern über Quarzuhren bis hin zur Steuerung von Verbrennungsmotoren.

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«Die heilende Kraft der Steine ist ein Mythos»
Jaspis
KRAFT DER STEINE | GESUND SEIN
Christoph A. Heinrich ist Professor für mineralische Rohstoffe an der ETH in Zürich.
roter
Rosenquarz

60 Jahre innovative Homöopathie

diesen Idealzustand bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten, hat sich das Familienunternehmen REGENA zur Aufgabe gemacht.

Bereits seit 1963 haben sich die homöopathischen Komplexmittel der REGENA AG, ursprünglich in Mogelsberg/SG gegründet, für ein breites Anwendungsgebiet bewährt. Bei der Entwicklung der Präparate baut das Unternehmen auf den ganzheitlichen REGENA-Therapie-Ansatz des Begründers Günter Carl Stahlkopf. Aufgrund seiner eigenen lebensbedrohenden Krebserkrankung erkannte der Biologe durch zahlreiche Forschungen, dass die «Natur nichts unternimmt, um sich selbst zu zerstören» und «Krankheit als Heilbestreben des Körpers» zu verstehen ist. Somit versucht dieser immer das Optimale für den Menschen in der jeweiligen Situation zu erreichen. Diesen Heilungsimpuls gilt es mit dem REGENA-Portfolio zu unterstützen und nicht zu ‚unterdrücken‘. In diesem Sinne führt Tochter Cécile Mandefield das Traditionsunternehmen bereits seit über einem Jahrzehnt am heutigen Standort in Tägerwilen/TG weiter und setzt den Fokus mit kühlem Kopf und warmen Herz mit ihrem Team verstärkt auf den Dreiklang: Ursachen-orientierte Wissensvermittlung, Qualitätssteigerung der Produkte und Förderung eines integrativen Denkens im Schulungswesen, in der Gesellschaft und in der Politik.

Dieses Jahr blickt das Unternehmen auf 60 Jahre ereignisreiche Firmengeschichte zurück und feiert zusammen mit der von der Gattin des Firmengründers Monique Stahlkopf 2002 ins Leben gerufenen REGENAAkademie zusätzlich auch 20 Jahre Stiftungsentwicklung. Das Wissen um die REGENA-Therapie, welches durch einen reichen Therapeutenschatz kontinuierlich weiterbelebt wird, findet am 23.09.2023 im Rahmen eines hybriden Fachkongresses* am idyllisch gelegenen Firmenstandort seinen Jahreshöhepunkt unter den Leitgedanken: Inspire, Focus und Connect.

INSPIRE regt mit dem einleitenden Thema Lymphe an, das überforderte System unter die Lupe zu nehmen, um die richtigen Weichen zu legen, die nötigen Prozesse im Körper in Fluss zu bringen. Ansätze zur Entfaltung der Selbstwirksamkeit von Therapeut*innen werden dargestellt, damit sie die Zusammenarbeit mit der REGENATherapie und den naturheilkundlichen Ressourcen mit der nötigen inneren Stärke und Fülle zum Wohle ihrer Patient*innen nach Aussen mobilisieren können.

FOCUS legt den Schwerpunkt auf die Kernbotschaften einer ganzheitlich praktizierten Behandlungskunst,

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«Ein geschmeidiger Körper, ein wacher Geist und Lebensfreude»,

welche Körper – Geist – Seele gleichermassen berücksichtigt. Patient*innen erhalten das Wort zur Übermittlung ihres Heilungsverlaufes, der von Höhen wie insbesondere den Tiefen geprägt sein darf. Im Dialog richtet sich die Patient*innen-Therapeut*innen-Arbeit aus, die sich durch das Schulungsangebot zusammen mit den Kooperationspartnern aus Deutschland, der Schweiz und Österreich weiterentwickelt.

CONNECT baut die Brücke zwischen den beiden vorhergehenden Elementen, um das naturheilkundliche Wissen für die Zukunft im Dialog den Bedürfnissen der neuen Zeit anzupassen. Die Frage wird ins Plenum gestellt, welche Bausteine der Wissensvermittlung sich bewährt haben und welche Ansätze ein Lernen in unserer neuen Zeit erfordern?

Die Teilnehmenden vor Ort erhalten neben einem bekömmlichen Mittagessen auf der Gartenterrasse, Zeit zum Austausch unter Kolleg*innen, einem Firmenrundgang mit Einblick hinter die Kulissen der Produktion, der eingesetzten Pflanzen, der Schulungsmöglichkeiten sowie die Gelegenheit, im Rahmen von ‚Inspirationsinseln‘ bei einzelnen Kurzsequenzen wie Augenentspannung, einer Open-Focus-Meditation oder einer Session zum Thema Selbstwirksamkeit, mitzuwirken. Dieses Kongress-Highlight im Herbst bettet sich als Kondensat einer reichen Fortbildungsaktivität und -entwicklung, welche die REGENA-Akademie für (Wieder-)Einsteiger*innen und begeisterte Anwender*innen der REGENA-Therapie, wie auch für interessierte Anwender*innen weiterer komplementärer Heilmethoden übers ganze Jahr anbietet.

Generell startet das Fortbildungsangebot mit einem webbasierten Online-Basiskurs und einzelnen thematischen Impulsvorträgen (aus der Reihe ‚Wochen-Impulse‘), welche unter www.regena-elearning.com medizinischen Fachpersonen zur Buchung zur Verfügung stehen.

Um die Entwicklung und den Aufbau von engagierten Fachreferent*innen zu fördern, finanziert sich die Stiftung ausschliesslich über Mitgliedsbeiträge, welche sich im Sinne eines Kreislaufs der gegenseitigen Mehrwerte mit einem beachtlichen Dozenten- und Autorenpool für das Forttragen der REGENA-Therapie einsetzt. Darüber hinaus steht auch die Förderung eines integrativen Denkens und einer Aufklärung um die unglaublichen Fähigkeiten, die im Menschen und der Natur stecken, im Vordergrund. In ihren 20 Jahren ist es der REGENA-Akademie zusammen mit ihrem aktiven Dozentenpool gelungen, ihrem Anspruch gerecht zu werden: Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit qualifizierten Ausbildungsstätten und Berufsverbänden in der DACH-Region im deutsch-, wie französischsprachigen Raum spricht für das erfolgreiche Konzepte der REGENA-Therapie, welche zur Therapievielfalt in der naturheilkundlichen Szene als starker Partner beiträgt und in die Zukunft weiter getragen werden soll.

*Anmeldung unter:

REGENA Jubiläumskongress 2023

REGENA Akademie (www.regena-akademie.ch)

«Je stärker der Zell- oder der Gesamtstoffwechsel pathogen verändert ist, desto stärker verändert sich die Normalausscheidung in eine insuffiziente Ausscheidung.

In einem nächsten Schritt wird dann das Bindegewebe rückstauend belastet und es kann sich sklerotisch verändern.

Dies ist der Ansatz der REGENA-GanzheitsZellregenerations-Therapie.» Biologe Günter Carl Stahlkopf

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HOMÖOPATHIE | GESUND SEIN

So gelingt das Grillfest ohne Reue

Ein Grillfest ist für viele Menschen der perfekte Abschluss eines heissen Sommertages. Doch Bratwurst, Chips und Bier enden oft im Völlegefühl und Magenschmerzen. Grillieren funktioniert auch anders, wenn man sich gut vorbereitet und die richtigen Zutaten einkauft.

Therese Krähenbühl-Müller

Wenn die Tage warm und lang sind, zieht es uns ins Freie – so sehr, dass das Essen nicht nur draussen eingenommen, sondern zuvor auch in gemütlicher Runde auf dem Grill zubereitet wird. Doch die Mischung aus Hitze, Sonne und viel feinem, aber vielleicht auch etwas zu üppigem und vor allem zu fettigem Essen bekommt nicht allen gut. Darum lohnt es sich, den Grillplausch gut zu planen und vorzubereiten. Denn es muss nicht immer fettig und schon gar nicht ungesund sein.

Den passenden Grill wählen

Ein Hauptproblem beim Grillieren kann der Grill selbst sein. Je nachdem wie nahe die Flammen dem Essen kommen, ist das Grillgut entweder zu wenig durch oder verkohlt. Beide Dinge sind nicht empfehlenswert. Sie wirken sich nicht nur negativ auf den Geschmack aus, sondern können auch ernsthafte Folgen für die Gesund-

heit haben. Also Augen auf beim Grillkauf oder dann halt optional an einem öffentlichen Brätliplatz ein Feuer machen und genügend Zeit einberechnen, bis sich das Feuer in schöne Glut verwandelt hat. Sowieso braucht die Zubereitung von Essen auf dem Feuer grundsätzlich etwas mehr Zeit und Hingabe, diese zu investieren lohnt sich aber.

Es muss nicht immer Bratwurst sein

Dass die klassische Bratwurst mit ihrem doch eher hohen Fettgehalt nicht das leichteste Grillgut ist, erklärt sich von selbst. Auch fettige Fleischstücke vom Schwein können den Magen belasten. Poulet, Lamm oder Rindfleisch sind leichter, aber sicher auch wieder etwas aufwändiger in der Zubereitung. Schön mariniert, schonend gegart und mit einem guten Salz bestreut, macht so ein schönes Steak dafür auch so richtig Freude. Aber auch Fisch fristet in der Grillgemeinde ein Schattendasein. Egal ob ein Stück

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Thunfisch oder Lachs direkt auf den Grill oder eine schöne Forelle oder Dorade im Salzmantel auf die Glut kommt, Fisch entwickelt gerade auf dem Grill einen besonders feinen Geschmack und ist leicht und bekömmlich.

Augen auf bei der Fett-Wahl

Doch auch die Menschen, die mit Fleisch nicht viel anfangen können, sollten auf ihre Kosten kommen. Viele Gemüsesorten oder auch Champignons lassen sich wunderbar auf dem Grill zubereiten. Nach dem Rüsten und Waschen das Gemüse mit einem heiss raffinierten Öl bestreichen und optional mit etwas gepresstem Knoblauch, Kräutern oder Salz marinieren. Die Ölsorte ist darum so wichtig, weil kaltgepresste Öle einen tieferen Rauchpunkt haben und darum grosse Hitze nicht gut vertragen und sogar krebserregende Stoffe freisetzen. Die Wahl des passenden Fettes zum Grillieren wirkt sich also schlussendlich auch auf die Verträglichkeit der Speisen aus. Kaltgepresste Öle können aber am Ende zum Verfeinern vom Grillgut verwendet werden, da sie häufig einen feinen Eigengeschmack haben.

Salat statt Chips

Chips sind nicht nur eine beliebte und günstige, sondern auch eine sehr simple Grillbeilage. Ausser die Verpackung zu öffnen und in eine Schüssel zu füllen, muss man keine besonderen Fähigkeiten dafür haben – und manche lassen auch diesen Schritt sein und essen sie direkt aus der Tüte. Wer die Chips mit feinen Folienkartoffeln vom Grill, einem frischen Salat mit vielen Kräutern und verdauungsfördernden Beilagen wie zum Beispiel Artischocken ersetzt, wird nach dem Grillieren sicher weniger mit der Verdauung zu kämpfen haben. Gerade die Bitterstoffe, die in den bereits erwähnten Artischocken und auch in vielen Kräutern enthalten sind, sind bekömmlich und beugen dem Völlegefühl vor. Am besten serviert man direkt einen ganzen Artischockensalat. Diesen kann man nämlich im Voraus zubereiten und hat beim Grillfest weniger Stress. Dazu werden kleine Salat-Artischocken gewaschen, die äussersten, harten Blätter entfernt, das obere Drittel abgeschnitten und die Artischocken danach je nach Grösse geviertelt oder sogar noch kleiner geschnitten. Danach gibt es zwei verschiedene Zubereitungsarten. In Italien werden die kleinen, sehr zarten Artischocken oft sogar einfach roh mit einer Vinaigrette serviert. Da gewisse Sorten Blähungen verursachen können, bietet es sich an, auch die kleinen Artischocken im Salzwasser etwa 40 Minuten zu kochen, das Wasser abzugiessen und die Artischocken danach mit einer Vinaigrette in einer Schüssel anzurichten. Wer mag, verfeinert sie mit etwas gehobeltem Käse oder fein gehackten Nüssen.

Kein Bier her

In der einen Hand das Bier und in der anderen Hand die Grillzange – gerade für viele Männer ist das das Idealbild vom gelungenen Grillabend. Dabei ist die Kombination Bier und fettige Speisen nicht nur schwer verdaulich, sondern auch eine unnötige Kalorienbombe. Ein hausgemachter Eistee – beispielsweise Pfefferminztee –

GRILLIEREN | GESUND SEIN 21
Grilliertes Gemüse als Alternative zum Fleisch. Ein Bistecca Fiorentina muss innen noch leicht blutig sein. Bitter macht lustig oder hilft zumindest verdauen – so auch die Artischocke.

beinhaltet wiederum viele gute Inhaltsstoffe von Kräutern und Früchten, hat an heissen Tagen eine herrlich erfrischende Wirkung und kann mit wenig, bis gar keinem Zucker oder Zuckeralternativen wie zum Beispiel Steviakraut zubereitet werden. Wer trotzdem etwas alkoholisches Trinken möchte, kombiniert einen Kräutergin mit viel Tonic. Denn auch dessen Bitterstoffe unterstützen die Verdauung.

Ohne Sauce geht nichts

Ja, Saucen gehören einfach zum Grillieren dazu. Egal ob zu Fleisch oder Gemüse – Saucen verfeinern jede Speise. Aber auch hier gibt es schwere und leichtere Varianten. Eines gleich vorneweg: Die Saucen selbst herzustellen ist in den meisten Fällen eine gute Variante. So können Fett und Zucker, welche in vielen industriell hergestellten Saucen enthalten sind, reduziert oder ganz vermieden werden. Ein frischer Quark, der mit etwas Salz, Kräutern und Pfeffer gewürzt wird, ist schnell zubereitet und schmeckt gut. Dasselbe gilt für ein hausgemachtes Chimichurri, dabei handelt es sich um eine scharfe Würzsauce auf Öl- und Kräuterbasis (Rezept in Box).

Dessert vom Grill

Wer sich nicht schon beim Hauptgang überessen hat, handelt sich oft bei Kuchen und Glace nach dem Grillfest Magenschmerzen ein. Auch dafür gibt es Alternativen, die sogar vom Grill kommen. Denn wie beim Gemüse gibt, es auch Früchte, wie zum Beispiel Ananas, die sich gut auf dem Grill zubereiten lassen. Und wer schon müde und träge von Sonne, Hitze und Essen ist, legt am besten einfach eine Schoggibanane, die er zuvor aufgeschnitten, mit etwas Schokolade befüllt und in Alufolie verpackt hat, in die verlöschende Glut. Dieses Dessert gewinnt definitiv keinen Schönheitspreis, ist aber sehr schnell zubereitet und schmeckt echt lecker.

Rezept Chimichurri:

Die Zubereitung von Chimichurri ist simpel und sehr intuitiv. Dazu werden folgende Zutaten verwendet: Thymian, Petersilie, Knoblauch, Zwiebel, Chili, Rapsöl, Zitronensaft, Essig, Salz.

Zubereitung: Je nachdem, wie viel Sauce benötigt wird, wird je ein halber oder ein ganzer Bund Thymian und Petersilie verarbeitet. Dazu die Thymianblätter abzupfen und die Petersilie waschen und den Strunk entfernen.

Dann die Kräuter grob hacken. Mindestens zwei Knoblauchzehen, eine Zwiebel und eine halbe Chili (wer es scharf mag, verwendet eine ganze Schote) ebenfalls fein hacken und zusammen mit den Kräutern in den Mörser geben.

Das Ganze gut zerstossen, immer wieder etwas Öl dazugeben und zum Schluss mit Salz, einem Schuss Essig und ein paar Tropfen Zitronensaft abschmecken.

Eigentlich ist die Zubereitung sehr ähnlich wie bei einem italienischen Pesto.

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Die Schoggibanane ist keine Schönheit, schmeckt aber lecker.

Blähungen? Völlegefühl?

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Gaspan® – bei Blähungen, Druck- und Völlegefühl in der Bauchgegend mit leichten Krämpfen.

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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

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Für die Leichtigkeit des Seins

Erfrischendes tut immer gut und Selbstgemachtes umso mehr! Für diese Limonade lassen sich die Kräutchen direkt von Fenstersims, Balkon oder Garten ernten. Hier weiss man, was drin ist: nichts Künstliches, echte Aromen, ganz viel Frucht. So einfach und fein rieselt er durch die Kehle – der Geschmack der Sommertage.

Zutaten

Kräuterlimonade

2 dl Biofarm-Süssmost

1 EL Biofarm-Apfeldicksaft

1 TL Wacholderbeeren

3 Zweige Basilikum

1 Zweig Rosmarin

4 Zweige Zitronenthymian

3 Zweige Melisse

1 Zweig Salbei

4 dl eiskaltes Mineralwasser

Zubereitung Kräuterlimonade

1. Den Süssmost mit dem Apfeldicksaft aufkochen.

2. Die Wacholderbeeren zerstossen und mit allen Kräutern zum kochenden Süssmost geben. Topf vom Herd nehmen und mit einem Deckel schliessen.

3. Die Kräuter in der Flüssigkeit zwanzig Minuten ziehen lassen. Danach den Sud durch ein feines Sieb abgiessen und kaltstellen.

4. Zum Servieren den Kräutersud mit dem kalten Mineralwasser vermischen, auf Gläser verteilen und nach Belieben mit Kräutern dekorieren.

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REZEPT
DES MONATS

Bergmalkurs auf der Belalp

24. bis 29. September 2023

Den Grossen Aletschgletscher und das Matterhorn im Blick und darunter das wilde Rhonetal – das ist das inspirierende Panorama, das sich von der Belalp aus bietet. Ein Leckerbissen für alle Menschen, die sich malerisch mit der Bergwelt bei optimaler Fernsicht im Herbst auseinandersetzen wollen. In dieser Umgebung fällt es Anfänger*innen und Fortgeschrittenen leicht, mit Hilfe der professionellen Kursleitung die eigene Malsprache zu entwickeln oder zu vervollkommnen. Bei schlechtem Wetter malen wir in den Räumen des gemütlichen Berghotels Belalp – bei schönem Wetter lassen wir uns in der Natur inspirieren. In einer kleinen Gruppe, maximal 8 Teilnehmende, tauschen wir uns täglich gegenseitig über die Erfahrungen aus und nehmen Wissenswertes aus der Bergmalerei mit nach Hause.

Auf einen Blick

6-tägiger Bergmalkurs für Anfänger*innen und Fortgeschrittene auf der Belalp vom 24. bis 29. September 2023. Wir malen und zeichnen mit Aquarell, Acryl, Kreide, Farb- und Bleistift.

Unterkunft: Berghotel Belalp, www.hotel-belalp.ch

Preise: Fr. 1670.– im Doppelzimmr, Einzelzimmerzuschlag Fr. 180.–

Im Preis inbegriffen: Halbpension, Kursdokumentation, Kursleitung

Nicht inbegriffen: persönliches Mal- und Zeichnungsmaterial

Kursleitung: Madlen Fähndrich Campiche, Berg- und Landschaftsmalerin, mehr Infos auf www.gemalteberge.ch

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Die majestätische Berglandschaft rund um den Grossen Aletschgletscher. Bergmalerin aus Leidenschaft: Madlen Fähndrich Campiche.
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Sabine Hurni über …

… gut gekaut ist halb verdaut

50- bis 60-mal. So oft sollte man eine Gabel voll Nahrung kauen, bevor man sie schluckt. Sie denken jetzt vermutlich, dass das nicht möglich sei. So jedenfalls habe ich reagiert. Aber mein Selbstversuch lehrte mich eines Besseren: Es ist nicht bei allen Lebensmitteln möglich, doch bei sehr vielen Lebensmitteln kann man während dem Kauen locker dreimal bis 20 zählen und dabei ganz neue Esserfahrungen machen. Nahrungsfasern werden spürbar, der Geschmack entfaltet sich, die Essgeschwindigkeit verlangsamt sich, man spricht weniger und man ist bedeutend schneller satt. Auch den Magen freuts. Der Ausdruck: «Gut gekaut ist halb verdaut» kommt nicht von ungefähr. Was die Zähne an Kauarbeit verrichten, erleichtert dem Magen die Arbeit.

Ganz besonders wichtig ist das ausgiebige Kauen für Menschen mit Sodbrennen und Refluxerkrankungen. Der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre ist ein funktioneller Schwachpunkt des Körpers. Es gibt dort keinen richtigen Schliessmuskel. Deshalb ist es verhältnismässig einfach, dass Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen kann, also ein Rückfluss, auch Reflux genannt, stattfindet. Dadurch wird Sodbrennen ausgelöst. Es zeigt sich mit einem Brennen im oberen Bauch, das sich bis in den Bereich des Brustbeines ausbreiten kann. Auch ein Zwerchfellbruch, ausgelöst durch starkes Husten, kann zu einer leichten Öffnung des Überganges führen und den Reflux und somit das Sodbrennen begünstigen.

Magensäure ist wichtig

Das Problem dabei ist die Magensäure. Diese ist genauso wichtig für die Verdauung wie die Zähne, der Speichel und der Darm. Der Magen produziert täglich rund zwei Liter Magensaft. Dieser besteht aus Salzsäure und hat einen PH-Wert von 1 bis 2. Durch die starke

Säure werden alle Eiweissmoleküle angegriffen. Zudem wirkt die Salzsäure keimreduzierend. Das schützt den Körper vor Bakterien und Viren, die sich in der Nahrung befinden können. Die Magensäure aktiviert in einem zweiten Schritt die eiweissaufspaltenden Enzyme, die Pepsine. Sie zerlegen die Eiweissmoleküle, damit sie vom Darm ins Blut aufgenommen werden können. Weil die Pepsine nicht zwischen körpereigenen Eiweissen und Nahrungseiweissen unterscheiden können, ist der Magen mit einer Schleimschicht ausgekleidet, die ihn vor den aggressiven Säuren schützt. Die Magensäure ist zudem verantwortlich für die Produktion eines Hilfsstoffes, der später im Darm die Aufnahme von Vitamin B12 gewährleistet.

Ursachen von Magenbrennen

Dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst, kann viele Ursachen haben. Häufig liegt das Problem beim Essverhalten: Zu hastiges Essen, sich überessen, viel Reden und mit den Gedanken woanders sein ist ein Riesenstress für den Magen. Ebenso mangelhaftes Kauen und das Verdauen von industriell verarbeiteten Produkten. Häufig machen auch zucker- und fettreiche Speisen Probleme, alkoholische Getränke oder Stress. Auch Helicobacter-Infektionen und eine chronische Übersäuerung des ganzen Körpers können zu Magenbrennen führen.

Viele Betroffene greifen zu Säureblockern, um die schmerzende Säure zu neutralisieren oder zu binden. Magenbrennen sollte man jedoch nicht dauerhaft mit schnellen, medikamentösen Soforthilfen behandeln, ohne gleichzeitig die Ursachen anzugehen. Die Heilmittel sind wertvoll für akute Beschwerden, das Problem ist damit jedoch nur vorübergehend gelöst. Fehlt die Magensäure, hat dies Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme, das Immunsystem und die Verdauungskraft.

26 KOLUMNE | SABINE HURNI

Ebenso häufig: Mangel an Magensäure

Dazu kommt, dass die Magensaftproduktion ab dem 50. Lebensjahr stark abnimmt. Das Zuwenig an Magensäure zeigt sich jedoch mit ähnlichen Beschwerden wie ein Zuviel an Säure. Dies, weil hier der Magen viel stärker kneten muss und mehr Zeit benötigt, um die Eiweisse aufzuschlüsseln. Das Sodbrennen tritt später auf, wenn der Speisebrei reichlich Säuren enthält und gegen den Mageneingang gedrückt wird. Wer in diesem Fall zu Säureblockern greift, tut sich keinen Gefallen.

Ein Mangel an Magensäure zeigt sich mit Allergien auf Nahrungsmittel, einer Anfälligkeit auf Viren und Bakterien, dem Mangel an Mineralstoffen und entsprechende Auswirkungen wie Haarausfall, schlechte Haut, brüchige Nägel. Auch ein gereizter Darm mit Durchfällen und/ oder Verstopfung kann durch einen Mangel an Magensäure verursacht sein.

Was tun, um das Feuer zu löschen

Um die Ursache für Sodbrennen am Schupf zu packen, muss man an mehreren Schrauben drehen. Wenn Sie hastig essen, nehmen Sie dort Tempo raus. Essen Sie achtsam, bewusst und genussvoll. Nehmen Sie sich Zeit und geniessen Sie jeden Bissen. Kauen Sie Lebensmittel mit Samenhülle wie ungeschälte Hanfsamen, Vollkornreis oder Leinsamen rund 60-mal. Wenn die Zeit dazu fehlt, kaufen Sie besser geschrotete Leinsamen, geschälte Hanfsamen oder weissen Reis. Machen Sie Pausen von drei bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten. Das Essen sollte nicht zu heiss und nicht zu kalt sein. Essen Sie das Essen lieber lauwarm, wenn Sie an Magenbrennen leiden. Wer Sodbrennen hat, sollte zu den Mahlzeiten kein Wasser trinken, stattdessen die Nahrung gut einspeicheln.

Bringen Sie den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht, indem Sie die Kohlenhydrate von den Eiweissen trennen und viel Gemüse als Beilage essen. Machen Sie zudem einen Selbsttest mit Bitterstoffen: Wenn Sie die Bittertropfen nach dem Essen als angenehm empfinden, dann haben Sie vermutlich zu wenig Magensäure und sollten vermehrt Bitterstoffe zu sich nehmen. Wenn der bittere Geschmack bei Ihnen Magenbrennen hervorruft, dann greifen Sie eher zu natürlichen Säurebindern wie Heilerde, Kartoffelsaft, Manukahonig oder das Kauen von Kardamom. Auch das Kauen von Haferflocken hilft. Nicht dreimal oder zehnmal, sondern mindestens fünfzigmal.

Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.

Beratung

PARKINSON

Ich habe die Diagnose Parkinsonsyndrom erhalten. Die Krankheit der Langsamkeit, wie es die Neurologin nennt. Nach dem ersten Schrecken der Diagnose möchte ich gut zu mir schauen. Bewegung scheint gut zu tun. Auch Wandern mit mehr Pausen. Gibt es sonst etwas was ich tun kann?

Als natu rheilkundliche Begleittherapie bei Parkinson geht es vor allem darum, die Nerven zu stärken. Sehr wohltuend sind Ölmassagen. Evtl. könnten Sie sich zwischendurch eine Ayurveda-Woche gönnen, während der Sie täglich eine Ölmassage bekommen. Oder eine andere Anwendung, die Ihnen guttut. Ölen Sie sich auch selbst immer mal wieder mit etwas Johanniskrautöl ein. Das ist ein wunderbares Nervenöl. Wenn Sie mögen, können Sie es mit ätherischem Lavendel-, Rosen- oder Melissenöl anreichern. Lavendel ist in allen Formen sehr hilfreich. Für die Nerven und zur Entspannung – vorausgesetzt Sie mögen den Duft.

Was die Ernährung betrifft, so ist es wichtig, dass Sie warm essen. Es ist neben dem Ölen die wichtigste Massnahme, um die Nerven zu beruhigen. Warmes Frühstück, warmes Mittagessen, warmes Abendessen und zwischendurch warme Getränke. Versuchen Sie einfach alles, was Sie bisher gegessen haben, zu wärmen bevor Sie es essen. Wohltuend sind auch Fussbäder. Versuchen Sie auch der Leber täglich Gutes zu tun indem Sie zum Beispiel bis zum Mittagessen auf Fett verzichten, damit sie sich regenerieren kann. Trinken Sie täglich einen bitterstoffhaltigen Tee, verwenden Sie zum Kochen Kurkuma und konsumieren Sie so viel Gemüse wie es nur geht. In Ihrem Fall jeweils gekocht, gebraten oder als Suppe.

Auch auf den Wanderungen könnten Sie anfangen, warme Speisen mitzunehmen. Zum Beispiel eine Bouillon in der Thermoskanne, eine gekochte Kartoffel anstelle von Brot und zum Frühstück ein Porridge mit Haferflocken geniessen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Ihnen dies Stabilität gibt.

Es gibt zudem verschiedene Heilmittel, die auf subtiler Ebene den Körper unterstützen. Seien es Blütenessenzen, Spagyrik oder auch die Homöopathie. Es ist nicht so, dass Sie damit die Krankheit heilen können. Aber diese Heilmittel können gute, lichtvolle Begleiter sein.

BRONCHITIS

Mein Mann musste die letzten Monate wegen einer Lungenentzündung und Husten immer wieder Antibiotika einnehmen. Es geht ihm wieder besser, aber er hustet immer noch. Was können wir tun um die Heilung zu unterstützen?

Nach dieser schwierigen Zeit für Ihren Mann und den vielen Medikamenten, die er einnehmen musste, ist es wichtig, dass er seinen Darm wieder gut aufbaut. Die Antibiotika, so hilfreich sie manchmal auch sein können, eliminieren leider auch einen grossen Teil der Darmbakterien, die zwingend notwendig sind für ein gesundes Immunsystem. Im Fachhandel gibt es einige gute Produkte. Lassen Sie sich dort beraten. Ihr Mann sollte das Darmaufbaupräparat zweimal täglich und sicher einen Monat lang einnehmen. Gleichzeitig könnten Sie ihm in der Drogerie ein natürliches Aufbaumittel besorgen, damit sich der Körper endlich erholen kann. Bei Schleimthemen empfiehlt Ayurveda Lebensmittel und Zubereitungen zu meiden, welche die Schleimproduktion erhöhen. Dazu gehören die ganzen Milchprodukte, Zucker und Weissmehl. Ziegenkäse geht, ebenso Ziegenmilch und etwas Butter. Ansonsten Milch und deren Erzeugnisse streichen, bis es Ihrem Mann wieder besser geht. Weichen Sie vermehrt auf Reis, Polenta, Gerste und Hirse aus, wenn Sie Getreide kochen. Weizen sehr stiefmütterlich behandeln und beim Brot eher Roggen wählen. Desserts mit Honig süssen anstelle von Zucker. Stattdessen beim Gemüse und den Früchten aus dem Vollen schöpfen. Die drei Mahlzeiten am Tag und alle Getränke sollten warm und gekocht sein.

Für die Stärkung der Lunge könnte Ihr Mann folgende Teezubereitung trinken: Vermischen Sie gemahlene schwarze Senfkörner mit gemahlenem schwarzem Pfeffer. Überbrühen Sie ¼ Teelöffel dieser Mischung mit kochendem Wasser, lassen Sie den Tee 10 Minuten zugedeckt ziehen und fügen Sie danach 1 bis 2 Teelöffel Waldhonig bei. Dreimal pro Tag eine Tasse davon trinken. Ansonsten sind auch Thymian, Spitzwegerich und Huflattich sehr heilsam für die Lunge und die Bronchien.

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BERATUNG | SABINE HURNI
B. T., St. Gallen

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Welche Alternativen habe ich, anstatt in den Spitalnotfall zu gehen?

Die Notfallstation im Spital ist häufig die erste Anlaufstelle, die vielen Menschen in den Sinn kommt, wenn sie körperliche Symptome erleiden, die nicht auf den nächsten Hausarzttermin verschoben werden können. Leider sind die Notfallstationen in der Schweiz chronisch überlastet und lange Wartezeiten vorprogrammiert.

Es ist wichtig, dass Sie sich niemals scheuen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie dies für notwendig halten. Ihre persönliche Perspektive ist genauso wichtig wie die fachliche Sichtweise, und es ist nicht Ihre Aufgabe als Patient*in zu entscheiden, ob ein medizinischer Notfall vorliegt.

Es gibt aber Alternativen zu den Notfallstationen, bei denen Ihnen in vielen Fällen ebenso gut und meist schneller geholfen werden kann:

HAUSÄRZT*INNEN

Dies sollte Ihre erste Anlaufstelle sein, viele Versicherungsmodelle schreiben dies sogar vor.

BERATUNG PER TELEFON

Für nicht lebensbedrohliche Situationen gibt es in allen Regionen der Schweiz Notfallnummern, unter denen Sie rund um die Uhr ärztliche Fachpersonen erreichen. Beispielsweise das Ärztefon Zürich.

WALK-IN-KLINIKEN

Besonders in den Zentren (häufig am Bahnhof) finden Sie Kliniken, wo Sie sich schon am frühen Morgen und bis am späten Abend unangemeldet vorstellen können.

APOTHEKEN

Viele Apotheken können Sie bei kleineren Beschwerden sehr gut beraten – teilweise 24 Stunden am Tag.

Susanne Gedamke, Geschäftsführerin SPO

LEISTENBRUCH

Ich hatte kurz nacheinander zwei Leistenbrüche. Um den Körper zu entgiften, kaufte ich mir einen Spagyrikspray. Zwei Tage später hatte ich einen dritten Leistenbruch. Nun bin ich sehr verunsichert. Ist es möglich, dass die Kraft der Naturheilmittel die Netzbefestigung gelöst hat? R. Z., Bern

Ein Zusammenhang zwischen den Essenzen und dem erneuten Leistenbruch ist schlicht unmöglich. Es muss ein sehr blöder Zufall gewesen sein, dass beides so zeitnah geschah. Die Brennnessel regt die Nierentätigkeit an, die anderen Essenzen wirken auf die Leber und den Darm. Das Naturheilmittel wirkt somit auf die Organe und unterstützt diese in ihrer Entgiftungsarbeit. Dies auf einer subtilen Ebene. Dass die Pflanzenessenzen ein Material, das sich im Körper befindet, abstossen können, ist schlicht unmöglich. Wenn, dann würde das der Körper selbst erledigen. Aber nicht innert zwei Tagen. Die Ursache für einen Leistenbruch ist in der Regel ein erhöhter Druck auf die Bauchwand. Durch das Tragen von schweren Lasten, durch starkes Pressen beim Stuhlgang oder beim Husten. Auch die Vernarbung kann bewirken, dass der Bauchraum weniger beweglich ist und erhöhten Druck nicht gut abfedern kann.

Um weitere Komplikationen zu vermeiden, würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie die beiden Narben entstören lassen. Da diese schlecht zugänglich sind, macht man das in der Regel über die Füsse. Eine gute Fussreflexzonenmassage könnte Ihnen bestimmt helfen. Massieren Sie die Narben täglich mit Johanniskrautöl ein. Das hält das Gewebe geschmeidig.

Beachten Sie zudem folgendes:

• Meiden Sie Übergewicht

• Trainieren Sie die Bauchmuskeln

• Bauen Sie das Bindegewebe mit Schachtelhalm auf

• Überlassen Sie das Lastentragen anderen

• Trinken Sie genug, essen Sie Ölsaaten und ballaststoffreiche Lebensmittel. Das sorgt für einen regelmässigen Stuhlgang

Mehr zum Thema Patient*innenrecht:

Schweizerische Stiftung SPO

Patientenschutz, www.spo.ch

Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.

Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch

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Von Ich zum Wir, ohne das Ich zu verlieren

Wann glauben wir, was jemand behauptet?

Eine Studie fand heraus: Nicht nur, wenn wir es für richtig halten. Sondern auch, wenn wir eine Bindung zu der Person haben. Wenn es also jemand aus derselben Firma, mit derselben Hautfarbe oder ein Mitglied ihrer Familie sagt. Fazit: Die meisten Menschen stellen Bindung über ihr Gefühl für Wahr und Falsch.

Vertrauen und Zusammengehörigkeit sind natürlich etwas Gutes. Aber wenn wir für die Bindung unseren grössten Schatz aufgeben – unser inneres Gefühl für Richtig und Falsch, unser gesundes Ich – dann laufen wir Gefahr, zum Spielball für Manipulation, Machtmissbrauch, Gruppendynamik zu werden. Dann wird eine Bindung toxisch.

In gesunden Bindungen haben Zweifel ihren Platz. Da sind Widerspruch, Kritik, Unterschiede nicht nur erlaubt, sondern gefordert. Einer Autorität bricht kein Zacken aus der Krone, wenn sie von anderen wissen will: Wie fandest du, was ich gesagt habe? Auch eine Chefin sollte dazu in der Lage sein, sonst wird es einsam an der Spitze.

Liebesbeziehungen können auch aus falsch verstandener Liebe toxisch werden. Wenn ich mich verliebe, will ich herausfinden, wer der andere ist. Ich öffne mich immer weiter, bis ich ihn quasi von innen verstehe. Wir werden «eins», sind in Gleichschwingung – wie Wasser. Dieses tiefe Verstehen ist wunderschön. Aber wenn wir es übertreiben, verlieren wir uns. Und das hat nichts mehr mit Liebe zu tun. Denn wie sollen wir jemanden lieben, der keine Ecken und Kanten mehr hat – kein Ich?

Deshalb ist wichtig zu wissen: Wer bin ich? Was denke, fühle, will ich – und was ist beeinflusst, inspiriert, gefordert vom anderen? Um beim Bild zu bleiben: Wasser hatten wir jetzt genug, nun braucht es Feuer. Wie erzeugen wir Feuer? Durch Reibung.

Das kann man üben. Es beginnt mit kleinen Dingen, Vorlieben, Unterschieden, über die wir uns verständigen und sogar – in Liebe – streiten können. Nur unser gesundes Ich kann dem Geliebten ein Gegenüber und ein manchmal notwendiges Korrektiv sein. Deshalb beginnt Partnerschaft mit dem Ehren unserer Unterschiede. Oder, wie mein Liebster neulich sagte: «Nein, ich mag dieses Kleid an dir nicht besonders. Aber ich mag, dass du etwas trägst, was dir gefällt – ich mag unsere Unterschiede.»

Hier kommt ein Test: Was wäre, wenn ein geliebter Mensch etwas gegen Ihre Wertvorstellungen tut? Wenn er – ich erfinde ein Beispiel – jemanden betrügt? Wagen Sie es – trotz oder wegen Ihrer Liebe –, ihn zur Rede zu stellen? Setzen Sie ihr Grenzen? Oder gehen Sie mit –versuchen Sie, ihn zu rechtfertigen, zu erklären? Oder sogar, die Schuld bei sich selbst zu finden?

Antworten Sie nicht zu leicht. Wenn wir von toxischen Beziehungen oder häuslicher Gewalt hören, denken wir leicht, uns könnte das nie geschehen. Wer so denkt, sagte mir ein Berater, sei besonders gefährdet.

Ein Tipp aus eigener Erfahrung, wenn Sie jemanden kennen, der in einer toxischen Beziehung steckt: Machen Sie Angebote, sagen Sie Ihre Meinung – aber zwingen oder «helfen» Sie ihm/ihr nicht komplett heraus. Lassen Sie sie oder ihn diese Erfahrung selbst machen. Nichts erneuert unser gesundes Ich nachhaltiger, als sich selbst aus einer Abhängigkeit zu befreien.

Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.

31 KOLUMNE | LIEBESSCHULE
Leila Dregger

Lästige Kristalle im System

Steine bereiten Freude. Siedeln sich kristallisierte Ablagerungen in der Niere oder Blase an, ist der Spass vorbei. Menschen, die zu Harnsteinen neigen, sollten auf die Ernährung achten, wenig Koffein oder Alkohol trinken und die richtigen Pflanzen einsetzen.

Erna Jonsdottir Illustration: Sonja Berger

Denise legt sich mit einem Buch ins Bett, als sie plötzlich krampfartige Schmerzen verspürt. Wellenartig ziehen diese über ihren rechten Unterleib bis hin zu den Genitalien. Nach einer schlaflosen Nacht sucht sie ihre Frauenärztin auf. Die gynäkologische Untersuchung zeigt nichts Auffälliges. «Nierensteine können solche Schmerzen verursachen», sagt die Ärztin während sie mit dem Ultraschall die rechte Niere kontrolliert. «Schauen Sie, Sie sind steinreich – auf beiden Seiten», stellt sie fest und zeigt mit dem Finger auf die weissen Punkte im Bild, die teils kleiner sind als der Kopf einer Stecknadel. «Sie hatten eine leichte Nierenkolik.»

Der Wohlstand brachte Schmerzen Nierensteinleiden, medizinisch Urolithiasis, sind seit der Wohlstandszeit nach dem 2. Weltkrieg (1939–1945) zur Volkskrankheit geworden: Zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Dabei trifft es Männer häufiger als Frauen und selbst Kinder können an den Ablagerungen erkranken.

Die genauen Mechanismen, die zur deren Entstehung führen, sind nicht vollständig geklärt. Die Kristallisationstheorie besagt, dass sich bei zu hoher Konzentration bestimmter Harninhaltsstoffe kleine Kristalle bilden, die sich in der Folge vergrössern. In zirka fünf bis zehn Prozent aller Fälle liegt eine genetische Verlangung vor. Doch auch diverse Risikofaktoren wie Alkohol oder eine eiweissreiche Ernährung sorgen für Nierensteinleiden.

Übeltäter Kalzium und Oxalat

In der Regel bleiben Harnsteine unbemerkt, weil sie gelöst mit dem Urin ausgeschieden werden. Lagern sich gewisse Substanzen in den ableitenden Harnwegen ab, bilden sich Kristalle. Diese setzten sich häufig aus Kalzium und Oxalat zusammen. Doch auch

Harnsäure, Phosphat oder Zystin können die Bildung von Harnsteinen begünstigen; Kalziumoxalatsteine zählen zu den häufigsten, gefolgt von Harnsäuresteinen. Je nach dem, wo die Harnsteine liegen, spricht man von Nierensteinen, Harnleitersteinen oder Blasensteinen.

Der schmerzhafte Weg der Harnsteine

Blockiert ein Nierenstein den Harnleiter, wird der Druck in der Niere erhöht. Die Folge ist eine Kolik, die durch starke, krampfartige und wiederkehrende Schmerzen geprägt ist. Meist beginnt die Kolik im Bereich der betroffenen Niere und strahlt in Richtung Leistengegend bis zu den Genitalien. Häufig ist sie von Übelkeit und Erbrechen, von Blut im Urin und einem Drang zur Bewegung begleitet.

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HARNSTEINE | GESUND WERDEN
Meist beginnt die Kolik im Bereich der betroffenen Niere und strahlt in Richtung Leistengegend bis zu den Genitalien. »

Nierensteine:

Ursachen und Risikofaktoren

Harnsteine sind kristallisierte Ablagerungen in den Harnwegen oder im Nierenbecken. Je nach Lokalisation spricht man von Nierensteinen, Harnleitersteinen oder Blasensteinen.

In der Urologie wird unterschieden zwischen vier verschiedenen Arten von Nierensteinen:

• Kalziumoxalatsteine (80 – 85 %)

• Harnsäuresteine (5 – 10 %)

• Infektsteine (5 – 10 %)

• Cystinsteine (1 %)

Neben der genetischen Veranlagung gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die zu einer Erhöhung der Salz- und Mineralienkonzentration im Urin führen:

Eine geringe Trinkmenge

Diese senkt den Wasseranteil im Urin. Im Gegenzug steigt im Harn die Konzentration von Substanzen wie Kalzium. Sie kristallisieren und werden zu Nierensteinen.

Eiweissreiche Ernährung

Eiweissreiche Lebensmittel wie Fleisch und Fisch enthalten eine hohe Konzentration von Purinen und begünstigen die Entstehung von Nierensteinen. Der Grund: Eine proteinreiche Ernährung verursacht eine hohe Säurelast im Körper. Diese wird in unseren Knochen ausbalanciert und später über die Niere in den Urin ausgeschieden. Der dadurch stark übersäuerte Urin beschleunigt die Entstehung von Harnsäure-haltigen Nierensteinen.

Oxalate

Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Oxalat wie Schokolade, Mangold, Nüsse, Rhabarber, Randen oder Spinat fördern die Entstehung von Kalziumoxalatsteinen. Ebenso einen Einfluss auf eine gesteigerte Oxalat-Produktion in der Leber haben Kaffee, Süssgetränke oder Gelatine-basierte Bonbons.

Zu viel Salz

Eine hohe Salzaufnahme sorgt für ein überschüssiges Ausscheiden von Kalzium in den Urin. Durch die hohe Kalzium-Konzentration kommt es zur Entstehung von Kalziumoxoalatsteinen und Kalziumphosphatsteinen.

Krankheiten

Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Nierensteinrisiko (Urin zu sauer). Verschiedene Stoffwechselstörungen wie eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, eine Störungen des Harnsäurestoffwechsels (Hyperurikämie und Gicht) oder Infektionen der Harnwege können die Entstehung von Nierensteinen ebenso begünstigen.

Wandert ein Stein durch den Harnleiter in Richtung Blase – in der Schweiz sind jährlich bis zu 40 000 Personen von schmerzhaften Nierensteinabgängen betroffen –, bewegt sich der schmerzende Punkt langsam nach unten in den hinteren Bauchraum und schliesslich schräg in Richtung Körpermitte. Ist der Stein in der Blase angekommen, können die Schmerzen plötzlich enden. Gelangt der Übeltäter in die Harnröhre, treten sie in der Mitte des Beckens wieder auf. Bis der Stein in der WC-Schüssel landet, wandert der akute Schmerz die Harnröhre entlang. Blasensteine können auch direkt in der Blase gebildet werden. Sie entstehen, wenn sich die Blase nicht vollständig entleeren lässt und Restharn in der Blase verbleibt.

Harnsteine ausschwemmen

Eine Urolithiasis lässt sich in der Regel gut behandeln – bestimmte Nierensteine können mit Medikamenten aufgelöst werden, selten müssen sie zertrümmert oder chirurgisch entfernt werden.

Wichtig: Die Therapie und Vorbeugung hängt von der Zusammensetzung der Harnsteine ab. Für die Analyse im Labor sollten Betroffene deshalb beim Wasserlassen auf Harnsteine achten und diese mit einem Sieb oder einem Filter auffangen. Kleine Steinchen können mit genügend Trinkmengen dünner Tees ausgeschwemmt werden. Für eine Durchspülungstherapie besonders bewährt haben sich unter anderem Goldrute, Brennnessel, Birke, Schachtelhalm und Löwenzahn. In der Apotheke erhältlich sind auch Mischungen, die sogenannten Nieren- und Blasentees.

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Wichtige Aspekte der Steinprophylaxe sind die Ernährung, der Lifestyle und eine genügende Flüssigkeitszufuhr.

Die Goldrute zur Prophylaxe

Die pflanzlichen Aquaretika können auch als Steinprophylaxe eingesetzt werden. Die Goldrute beispielsweise enthält ätherisches Öl, Saponine und Flavonoide. Aufgrund ihrer diuretischen, antibakteriellen sowie spasmolytischen Wirkung werden Teezubereitungen oder Extrakte bei entzündlichen Harnwegsinfekten sowie zur Vorbeugung von Harnsteinen eingesetzt. Ein leicht entwässerndes Kraut ist die Brennnessel. Weil wässerige Zubereitungen alkalisch reagieren, wird die Harnsäureausscheidung erhöht und die Wahrscheinlichkeit einer Steinbildung verringert. Eine ähnliche Wirkung haben das Schachtelhalmkraut und der Spargelwurzelstock.

Vorsicht: Eine Durchspülungstherapie mit Aquaretika ist bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit nicht angebracht.

Die Ernährung im Visier

Wichtige Aspekte der Steinprophylaxe sind die Ernährung, der «Lifestyle» und eine genügende Flüssigkeitszufuhr: Kalziumoxalatsteinen liegt ein zu geringes Harnvolumen gepaart mit einer hohen Konzentration von Kalzium und Oxalsäure in den Nieren und Harnwegen vor. Diese Faktoren können durch eine eiweissarme Kost und mit dem Verzicht auf stark oxalhaltiges Gemüse und Früchte (Bohnen, Rhabarber, Nüsse, Süsskartoffeln) beeinflusst werden.

Damit die Urinmenge hoch genug ist, sollten täglich zwischen 2,5 bis 3 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser und verdünnten Zitrussäften getrunken werden. Citrate behindern die Kristallbildung im Urin.

Finger weg von Koffein und

Alkohol

Viel Koffein verstärkt die Ausscheidung von Kalzium in den Urin. Damit wächst das Risiko, dass sich Nierensteine bilden. In Kombination mit einem starken Alko-

holgenuss – er stört den Mineralhaushalt des Körpers –wird deren Bildung zusätzlich gefördert. Kommt eine eiweiss- und salzreiche Ernährung hinzu, ist die Misere perfekt.

Auch wer zu Harnsäuresteinen neigt, sollte auf eine eiweissarme Kost mit wenig Kochsalz setzen und möglichst wenig Alkohol und Kaffee trinken. Auf diese Laster verzichtet Denise seit ihrer Diagnose. Denn wie es sich herausstellte, war sie übersäuert und litt in der Folge an Harnsäuresteinen. Auf Rat ihrer Ärztin ernährt sie sich heute basisch, verzichtet auf die erwähnten Genussmittel und trinkt jeden Tag Wasser mit einem halben Teelöffel Natron. «Damit sparen Sie sich teure Basenpulver und kleine Nierensteinchen lösen sich auf», so die Ärztin.

Der fürchterliche Steinschneider Menschen sind seit Jahrtausenden von Nierensteinleiden betroffen – genauso alt sind die Bemühungen, Betroffene von den Schmerzen und dem Stein zu befreien. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war es der Steinschneider, auch Lithotomus, der auf die Entfernung von Blasen- oder Harnröhrensteinen spezialisiert war und diese operativ mittels Steinschnitt (Lithotomie) anging.

Es gab mehrere aufwändige Verfahren, die sehr schmerzvoll waren. Bei Erwachsenen etwa führte er seine Werkzeuge über einen Schnitt in die Harnröhre unterhalb der Prostata in die Blase ein, um den Stein zu greifen und durch den Blasenhals herauszuziehen. Diese Operation barg Gefahren: Nicht selten schnitten Steinschneider mit schlechten Anatomie-Kenntnissen den Schliessmuskel durch, was zur dauerhaften Inkontinenz führte. Auch kam es wegen der fehlenden Hygiene nach den Eingriffen häufig zu Entzündungen mit tödlichen Folgen.

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HARNSTEINE | GESUND WERDEN

Vom Trauma in die Befreiung

Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, welche sich im Nervensystem verankert. Doch wie kommt es genau dazu? Und wie werden wir aus dem Trauma befreit?

Die Traumatherapeutin gibt Antworten.

Susanne Scherzinger-Hochuli

Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden.» So definiert Dr. Peter A. Levine, einer der bedeutendsten Traumaexperten unserer Zeit, die Entstehung und auch den Weg aus dem Trauma.

Wenn Gefahr droht, reagiert unser Nervensystem mit einem Schub von Energie. Unser Instinkt ist es gewohnt, mit Kampf oder Flucht zu reagieren. Ganz können wir dieses Verhalten in der Tierwelt beobachten. Auf Angriff erfolgt Kampf, ist die Möglichkeit des Kampfes aussichtslos erfolgt die Flucht, wird auch die Flucht aussichtslos, bleibt die Chance zu überleben noch in der momentanen sogenannten Todesstarre, ähnlich der Ohnmacht. Wenn die Gefahr gebannt ist, beruhigt sich das Nervensystem und gibt die mobilisierte Energie wieder frei.

Zu viel, zu schnell, zu heftig

Ein traumatisches Ereignis verhindert in unserem Organismus den normalen Zyklus von Aktivierung – Verteidigung – Flucht – Beruhigung. Im Moment des Geschehens, werden wir überwältigt durch ein Zu-viel, Zu-schnell, Zu-heftig. Auch wenn der Körper viel Energie mobilisiert hat, er kann diese weder verwerten noch entladen. Als Folge davon können Gefühle von Hilflosigkeit, Erstarrung und Abspaltung zurückbleiben, welche die Lebensenergie und die Lebensfreude wesentlich beeinträchtigen oder sogar blockieren. Körperliche und psychische Blockaden geben sich dabei die Hand und zeigen sich dadurch, dass man nicht mehr in die Gänge kommt oder in der Angst gefangen ist. Auch der Verlust von alltäglicher Flexibilität und Mutlosigkeit zeigen sich meist in einem übermässigen Kontrollverhalten und haben ihre Wurzeln in traumatischen Ereignissen. Auch wenn der Ursprung des Traumas nicht bekannt ist; der Körper erinnert sich so oder so daran, weil sich das Trauma im Körper manifestiert hat und die Lebensenergie dadurch nicht mehr frei fliessen kann.

Doch es gibt auch einen Weg aus dem Trauma. Hier noch einmal ein Zitat von Traumaexperte Dr. Peter A. Levine: «Ein Trauma ist heilbar, wenn wir dem Körper dafür die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, denn die Folgen eines Traumas liegen nicht im Ereignis, sondern in den daraus resultierenden Auswirkungen auf das Nervensystem.»

Ein Trauma schreit immer nach Befreiung Nach über 5000 Jahren Patriarchat (gem. Wikipedia: Väterherrschaft, Vaterrecht herrschte seit 3100 v. Chr) sind wir nun wieder im Matriarchat angekommen. Das bedeutet auch; was früher ein Tabuthema war, darf und soll heute ausgesprochen werden. Ohne das männliche Prinzip zu schwächen oder zu verurteilen, gilt es jetzt, das weibliche Prinzip zu stärken und alle damit verbundenen Themen ans Licht zu bringen.

Seit Jahren begleite ich Frauen und Männer, welche Übergriffe und Missbrauch erlebt haben, aus ihren traumatischen Erinnerungen und Blockaden heraus. Trauma ist ein Thema, welches viel grossflächiger zu finden ist, als die sogenannten «dramatischen» Übergriffe und Missbräuche, welche publik gemacht werden und über welche gesprochen wird.

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« Übergriffe und Missbräuche haben einen neuen Horizont bekommen, und der muss sichtbar werden. »

Übergriffe und Missbräuche haben einen neuen Horizont bekommen, und der muss sichtbar werden. Was noch zu Beginn meiner Tätigkeit vor über 20 Jahren ein von Scham belegtes Tabuthema war, wird heute offen angesprochen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn es bringt diesen Menschen, die den Mut haben, darüber zu sprechen, eine komplett neue Lebensqualität sowie einen neuen Bezug zu sich selbst und zu ihrem Körper. Der Wunsch nach aktiver Gestaltung des eigenen Lebens bekommt Energie. Die Schöpferkraft kommt in Bewegung und dadurch wird das Drehbuch des Lebens neu geschrieben.

Dennoch gibt es immer noch sehr viele Menschen, die von Scham und Schuld geprägt sind und bis anhin nicht den Mut hatten, sich ihren Verletzungen und ihrem Schmerz zuzuwenden. All jenen möchte ich Mut machen, sich ihren Verletzungen zu stellen. Auch wenn wir vielleicht gar nicht (mehr) wissen, wann was passiert ist. Dass etwas passiert ist, zeigen der Körper, das Nervensystem, das allgemeine Wohlbefinden, die allgegenwärtige Trauer, die mangelnde Lebensfreude, die Ohnmacht, die Unsicherheit, die Ängste und vieles mehr. – All diese Gefühle sind nicht normal!

Nur weil wir uns an diese lebensblockierenden Hindernisse gewöhnt haben, bedeutet das nicht, dass sie okay sind und, dass wir sie ein Leben lang aushalten müssen. Die Wahrheit ist, dass uns das Trauma von einem von Freude und Energie erfüllten Leben trennt. Es ist ein Grundrecht unserer Existenz, dass wir alle frei sein dürfen von psychischen und physischen Verletzungen und Traumas aus der Vergangenheit. Dabei erlaube ich mir die Bemerkung, dass die Vergangenheit frühere Inkarnationen miteinschliesst, welche in ihren Auswirkungen auf ein sich manifestiertes Trauma, genauso massgebend sind, wie das Erlebte in dieser Inkarnation. Wenn belastende Erfahrungen der Vergangenheit präsent sind, was traumatische Ereignisse unweigerlich sind, dann nehmen diese sehr viel Raum ein. Sie bekommen, bewusst oder unbewusst, unsere volle Aufmerksamkeit und beherrschen unser Leben. Sie sind fast ununterbrochen auf irgendeine Art und Weise in unserem Kopf, in unseren Gedanken und in unserem gesamten System. Ihre Allgegenwärtigkeit ist so kraftvoll, dass wir uns sogar mit ihnen identifizieren. Wir machen sie völlig ungewollt zu unserer Wahrheit. Dadurch geben wir der Vergangenheit den Status der Gegenwart, was uns klar verdeutlicht, dass wir in diesem Moment sowohl körperlich wie auch psychisch stehen bleiben und uns dadurch in jeder Hinsicht selbst blockieren.

Das Ziel ist, die ganzheitliche Flexibilität und Lebenskraft zurückzuholen.

Wenn wir uns und unserem Körper jedoch helfen, zurück in die ursprüngliche Flexibilität und Kraft zu finden, dann kommt auch die Lebenskraft wieder in ihren Fluss. Man könnte sagen, die Vergangenheit verliert dann ihre Existenz. Ab diesem Moment werden wir von

ihr nicht mehr beherrscht und beeinflusst. Wir finden zurück zu unserem wahren Leben und zurück zu unserer wahren Existenz und zur freien Ergründung von «Wer bin ich?». Nur so finden wir zurück in unsere körperliche und seelische Balance, was uns ein Leben in der Präsenz des Hier und Jetzt erst möglich macht –frei von Vergangenheit und Zukunft.

Wie löst sich ein Trauma, beziehungsweise ein blockiertes Nervensystem?

Es gibt im Leben eines jeden Menschen eine Zeit vor dem Trauma. Eine Zeit der Unbeschwertheit und Gelassenheit. Ein Körperempfinden vor dem alles verändernden und blockierenden traumatischen Ereignis. Auch wenn sich unser Verstand vielleicht nicht mehr an diesen Zustand erinnert, Körper, Geist und Seele erinnern sich daran und begleiten das Nervensystem zurück in seine Flexibilität.

Der Weg aus dem Trauma heraus, ist die Reise zur Neuorientierung.

Wenn ich meine Klient*innen aus ihrem Trauma heraus begleiten darf, dann bezieht sich das Gespräch erst in zweiter Linie auf das traumatische Ereignis an sich. In erster Linie konzentrieren wir uns gemeinsam auf dessen Auswirkungen auf das Nervensystem. Da das Nervensystem des Menschen von Natur aus das Bedürfnis hat, in seiner Funktion von Flexibilität und Kraft zu sein, unterstützt mich dabei die mir vertraute und erlernte Methode Somatic Experiencing® von Dr. Peter A. Levin, dieses Ziel zu erreichen.

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Wenn belastende Erfahrungen der Vergangenheit präsent sind, was traumatische Ereignisse unweigerlich sind, dann nehmen diese auch sehr viel Raum ein.

Behutsam richte ich die Aufmerksamkeit auf das Körperempfinden der betroffenen Person, durch das sich ein traumatisch geprägtes Nervensystem zum Ausdruck bringt. Schrittweise findet so die Entladung der blockierten Energie ihren Weg und gleichzeitig wird die durch das Trauma verloren gegangene Orientierung wieder aufgebaut. Es entsteht eine neue Ausrichtung, die das gesamte System wieder in Balance und Harmonie bringt.

Wie finde ich heraus ob ich ein Trauma habe? Beim Ursprung eines Traumas kennt der Körper keine Wertung über dessen Dramatik. Darum unterscheiden wir auch nicht zwischen kleinen und grossen Traumas. Für den betroffenen Menschen ist sein Trauma immer ein zentrales Thema. Dieses beeinträchtigt ihn in seiner Lebensfreude, in seiner Lebensenergie und in seiner Schöpferkraft. Das sind wesentliche Anzeichen dafür, dass sich ein Trauma etabliert hat.

Weitere Merkmale, dass sich

ein Trauma etabliert hat sind:

• Belastende Gefühle wie Angst oder Panik, Aggression, Schuldgefühl, Trauer, Lust- und Sinnlosigkeit sowie Hilflosigkeit.

• Starke Anspannungsgefühle, welche sich durch Herzrasen, Schwitzen, Schmerzen, Magen-DarmBeschwerden, Schlafstörungen und Albträume zeigen können.

• Immer wiederkehrende Ereignisse, Erlebnisse und Situationen, die dem Trauma ähneln oder gleich sind.

Kann es sein, dass ich unter einem Trauma leide ohne es zu wissen?

Es kann sein, dass sich ein traumatisches Ereignis dann abgespielt hat, als sowohl der Körper wie auch die Seele (noch) nicht in der Lage waren, dieses zu verarbeiten. Oft tritt dann eine sogenannte dissoziative Amnesie, eine Gedächtnisstörung, ein. Diese wird durch den Stress innerhalb der Traumasituation ausgelöst und führt zur Unfähigkeit, sich an Informationen erinnern zu können. Diese Gedächtnislücken können wenige Minuten bis Jahrzehnte dauern.

Susanne Scherzinger-Hochuli ist Lebensberaterin und -begleiterin, diplomierte Traumatherapeutin SE und Autorin. Seit 2002 arbeitet sie als Spezialistin für Systemische Familien- und Organisationsthemen mit eigener Praxis in Aarau und bildet in der Anwendung des «Familienstellens» aus. Ihre Ausrichtung und ihre Medialität gehört der ganzheitlichen Spiritualität, den geistigen Gesetzen des Universums sowie dem Urwissen Advaitas. Als Expertin in diesen Fachgebieten unterrichtet sie als Soul-Coach. Der Weg zu einem Kontakt und weitere Informationen führt über die Homepage www.susanne-scherzinger.ch

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Wenn wir uns und unserem Körper helfen, zurück in die ursprüngliche Flexibilität und Kraft zu finden, dann kommt auch die Lebenskraft wieder in ihren Fluss.

6 10SerieNatur-heilkunde

Die Lehre der heilsamen Güsse

Wassertreten und die Arme baden – Wasseranwendungen sind das zentrale Element jeder Kneipp-Therapie. Die Güsse und Waschungen lassen sich in jeden Alltag einbauen und sind höchst effektiv.

Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) ist der Begründer der Kneipp-Therapie. Diese basiert auf fünf Säulen: Wasser, Lebensordnung, Bewegung, Ernährung und Pflanzenheilkunde. Angelehnt an die fünf Elemente, können diese fünf Säulen in der Prävention wie auch in der Heilarbeit einen grossen Nutzen haben. Die Kneipp-Therapie ist eine Abhärtungsmassnahme. Sie setzt auf verschiedene Reize, die das Immunsystem aktivieren und uns dabei helfen, zu einer naturnahen und ausgeglichenen Lebensweise zurückzufinden. Die Kneipp-Therapie ist in den letzten Jahren aus der Mode gekommen. Das ist schade, denn es handelt sich um eine fast kostenlose, effiziente und sehr anwendungsfreundliche Heilmethode, die jede medizinische Behandlung sinnvoll ergänzen kann. Sehr gute Erfolge werden zum Beispiel allein mit Armbädern bei Bluthochdruck, Herzschwäche oder Kreislaufproblemen erzielt.

Gedankengut –

Die fünf Säulen der Gesundheit

Wie bei allen ganzheitlichen Heilmethoden wird der Mensch auch bei der Kneipp-Therapie als Einheit von Körper, Seele und Geist betrachtet. Die fünf Säulen der Kneipp-Therapie sollen diese Lebensordnung in Balance halten oder das Gleichgewicht wieder herstellen. Obwohl alle Aspekte wichtig sind, ist die Wasseranwendung das Herz jeder Kneipp-Therapie:

• Die Säule der Hydrotherapie, beschreibt über 100 verschiedene Wasseranwendungen wie Güsse, Wickel, Bäder und Waschungen. Sie alle haben eine Reizfunktion auf den Körper, sei es aufgrund der Temperatur oder dem Druck des Wassers. Die häufigsten Wasseranwendungen sind Teilwaschungen, Teilbäder, Wechselbäder, Wassertreten und kleine Güsse.

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• In der Säule der Lebensordnung geht es um die seelische Gesundheit. «Vergesst mir die Seele nicht», ist eine der Kernaussagen in der Kneippschen Lehre. Als Pfarrer sah er die Heilung der Seele im christlichen Glauben begründet. Heute befasst sich die Säule der Ordungstherapie mit Entspannungstechniken, spirituellen Fragen und der ausgewogenen Work-Life-Balance.

• Die Säule der Ernährungstherapie, empfiehlt den Konsum von frischen Nahrungsmitteln. Kneipp appelliert an eine abwechslungsreiche Misch- und Vollwertkost mit einem hohen Anteil an naturbelassenen pflanzlichen Nahrungsfasern.

• Die Säule der Phytotherapie, verwendet bestimmte Pflanzenteile zu Heilzwecken, als Gewürzkräuter oder als Salate. Auch Teeanwendungen und Tinkturen werden innerlich, wie auch äusserlich als Heilbad, zur Inhalation oder für die Zubereitung von Kompressen empfohlen.

• Die Säule der Bewegungstherapie, soll den Kreislauf in Schwung bringen, den Stoffwechsel anregen und die Muskulatur sowie das Immunsystem stimulieren. Empfohlen werden sanfte Ausdauersportarten wie Schwimmen, Walken, Wandern, Radfahren, Langlauf oder Tanzen.

Wirkebene – Heilsame Reize setzen

Die Kneipp-Medizin ist eine sinnvolle Ergänzung anderer medizinischer Bereiche. Mithilfe der Kneipp-Therapie werden Reize gesetzt, welche die Selbstheilungskräfte aktivieren. Ist der Mensch keinen Reizen ausgesetzt, schwächt dies den Körper, während gut an die Betroffenen angepasste Reize das System stärken. Zu starke Reize wiederum schwächen den menschlichen Organismus. Am effektivsten sind Wasseranwendungen, die Wärme und Kälte im Wechsel zuführen. Das geht so: Nach der heissen Dusche am Morgen, macht

man einen aufsteigenden Ganzkörperguss mit kaltem Wasser. An der Aussenseite des rechten Fusses beginnen, hoch zur Leistenbeuge, innen wieder runter. Danach auf der Aussenseite des linken Fusses dasselbe wiederholen. Dann der rechte Arm bis zur Schulter und zurück, der linke Arm bis zur Schulter und zurück, der Bauch als kreisender Wasserstrahl, das Gesicht und am Schluss der Rücken.

Auch mit einer Trockenbürste lassen sich Reize setzen. Ebenso mit Wickeln, Barfusslaufen und Sonnenbaden. Spazieren Sie morgens mit warmen Füssen über eine feuchte Wiese, legen Sie sich über die Mittagszeit für zwei bis 12 Minuten an die Sonne und spazieren Sie wie ein Storch durch einen Brunnen. So simpel es klingt: Den Kreislauf freuts. Weitere Anwendungsbeispiele finden Sie unter www.kneipp.ch.

Nach der heissen Dusche am Morgen, kann man einen aufsteigenden Ganzkörperguss mit kaltem Wasser machen.

Serie Naturheilkunde

Die Naturheilkunde hat eine lange Tradition und gilt über den ganzen Erdball hinweg als Medizin des Volkes. Nicht immer ist es einfach, sich in der Fülle an Methoden und Angeboten zurechtzufinden. Wir geben einen Überblick.

Teil 1: Indische Naturheilkunde Ayurveda

Teil 2: Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN)

Teil 3: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Teil 4: Tibetische Medizin

Teil 5: Anthroposophische Medizin

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ASCA – Das Qualitätslabel für Komplementärmedizin

Die Stiftung ASCA ist eine wichtige Institution im Bereich der Alternativ – und Komplementärmedizin in der Schweiz.

Das grosse Angebot an Komplementär- und Alternativmedizin wird von der Mehrheit der Bevölkerung genutzt und geschätzt. In diesem Gebiet gibt es eine Referenz: ASCA. Seit 30 Jahren vergibt die schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin ASCA Qualitätslabel an Therapeutinnen und Therapeuten, welche die hohen Anforderungen der Aus- und Weiterbildung erfüllen und sich an strenge ethische und berufliche Regeln halten. Entdecken Sie hier die Kernaufgaben der Stiftung ASCA.

Kernaufgaben der Stiftung

Die Hauptaufgaben der Stiftung lassen sich stichwortartig folgendermassen zusammenfassen:

• Anerkennung von Therapeut*innen (schweizweit gibt es inzwischen etwa 18 000) und Vergabe eines Qualitätslabels

• Kontrolle der Aus- und Weiterbildung von Therapeut*innen

• Vermittlung der ASCA-anerkannten Therapeutenliste an die Partnerversicherer

• Akkreditierung von Schulen mit Kontrolle der Ausbildungsinhalten sowie der Ausbildung von Lehrpersonen

• Therapeut*innen-Suchmaschine: Auf der Homepage der ASCA können Interessierte ausgebildete Therapeut*innen für eine bestimmte Therapie in ihrer Region finden.

• Zusammenarbeit mit Berufsverbänden, namentlich im Rahmen der Definition und Anpassungen von Ausbildungskriterien und der Weiterbildungskontrolle.

• Forschung und Weiterentwicklung im Bereich Komplementärmedizin

Forschung und Weiterentwicklung

Die Anzahl Therapiemethoden ist schwer präzis zu eruieren. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation existieren ca. 400 verschiedenen Methoden. Die Stiftung ASCA prüft ständig den Inhalt ihrer Methoden-

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liste: Werden die Therapien noch genutzt, sind genug Therapeut*innen ausgebildet, gibt es noch Schulen, die eine Ausbildung anbieten, sind die Ausbildungsvoraussetzungen noch aktuell …?

Diese Arbeit ermöglicht, einen möglichst klaren Überblick über den aktuellen Zustand der Komplementärmedizin zu gewährleisten. Mit ca. 150 Methoden bietet die Stiftung ASCA ein breites Spektrum von Methoden, die effektiv in der Schweiz genutzt werden. Für Therapeut*innen und Schulen werden die Anforderungen ständig angepasst und aktualisiert.

Die Anerkennung neuer Therapiemethoden ist auch einer der Hauptzwecke der Stiftung ASCA und unterliegt einem langen, anspruchsvollen und strengen Verfahren. Jedes Jahr bekommt die Stiftung ASCA zwischen 10 und 15 Anfragen zur Anerkennung einer neuen Methode. Die meisten Anfragen kommen von Berufsverbänden oder Ausbildungsstätten. Offiziell anerkannt werden jedoch im Durchschnitt lediglich 1 bis 2 neue Methoden.

Das ASCA-Qualitätslabel

Die Qualität der Therapien ist das eine, die Qualität der Menschen, welche solche Therapien anbieten, das andere. Eine weitere Hauptaufgabe der Stiftung ASCA besteht in der Kontrolle der Therapeut*innen.

Das ASCA-Qualitätslabel gewährleistet den Patient*innen, dass der*die Therapeut*in eine Ausbildung in Schulmedizin und in der Methode besitzt, dass er*sie jährlichen Weiterbildungskursen folgt und die ASCAReglemente respektiert (berufliche und ethische Richtlinien, Patientenrechte …).

Zahlreiche Versicherer stützen sich auf das ASCAQualitätslabel, um Behandlungen zu rückerstatten.

Mehr als 350 Schulen

Die Stiftung ASCA akkreditiert Ausbildungsschulen (genauer: Lehrgänge). Aktuell sind mehr als 350 Schulen akkreditiert. Geprüft werden der Inhalt der Kurse, die Ausbildung der Lehrkräfte und die Kursunterlagen. Bevor die Schule das ASCA-Qualitätslabel bekommt, wird sie von Fachpersonen besucht. Zuständig für die Entscheide ist die ASCA-Schulkommission.

Das Ziel ist, eine Homogenität der Ausbildungen in der ganzen Schweiz und eine ständige Qualitätssicherung und -erhöhung zu erreichen.

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Mit ca. 150 Methoden bietet die Stiftung ASCA ein breites Spektrum von Methoden, die effektiv in der Schweiz genutzt werden.
KOMPLEMENTÄRMEDIZIN | PUBLIREPORTAGE
Auf der Homepage der ASCA können Interessierte ausgebildete Therapeut*innen für eine bestimmte Therapie in ihrer Region finden.

Der Knochenheiler

Der robuste Beinwell ist ein fester Bestandteil der pflanzlichen Notfallapotheke. Zuverlässig heilt er, was schmerzhaft in Brüche ging und ist selbst unverwüstlich.

Auf einem Spaziergang durch meinen früheren Wohnort besuche ich jene Stelle am Waldrand, wo einst mein Garten lag. Vor vielen Jahren habe ich diesen aufgegeben und zum Abschied eine einzige Pflanze zurückgelassen, um auch in Zukunft nicht auf sie verzichten zu müssen – den Beinwell.

Mit einer Stechgabel grabe ich den dicken, schwarzen Wurzelstock aus, breche ein paar fingergrosse Stücke davon ab und stecke sie wieder in den feuchten Boden. Aus diesen Wurzelstücken werden neue Pflanzen wachsen. Den Rest nehme ich mit. Der Beinwell ist meine Notfallmedizin und ich will immer wissen, wo ich ihn finden kann.

Eine Pflanze mit Charakter

Der Beinwell ist hart im Nehmen. Manchmal schneide ich das ganze Kraut ab, um es den Hühnern zu verfüttern oder die Gartenbeete damit zu mulchen. Schon zwei Wochen später hat die Pflanze wieder so viel frisches Kraut gebildet, als wäre nichts gewesen. Hin und wieder pflücke ich mir ein paar frische, junge Blätter ab und esse sie roh. Das Eigenartige dabei ist, dass das pflanzliche Gewebe durch das Kauen nicht etwa weicher wird, sondern lediglich Volumen verliert. Seine Textur bleibt spröde.

Die kieselsäurehaltige Pflanze gehört zu den Raublattgewächsen, den Boraginaceae. Weitere bekannte Arten dieser Familie sind Lungenkraut, Natternkopf, Ochsenzunge, Borretsch und Vergissmeinnicht. Ihre Blätter und Stängel sind von rauen Haaren bedeckt.

Der in sogenannte Doppelwickel eingerollte Blütenstand des Beinwells ist eine Zierde für den Garten. Die ausdrucksstarke Formensprache dieser Blüten erinnert mich an die Architektur des Jugendstils.

Der stärkste Befestiger

Der Name Beinwell setzt sich zusammen aus den Begriffen «Bein», einer alten Bezeichnung für Knochen und «wallen» für «zusammenwachsen» oder «verheilen». In der Deutschschweiz nennt man die Pflanze auch «Wallwurz». Der wissenschaftliche Name Symphytum officinale stammt vom griechischen Wort «symphyein» ab, was ebenfalls «zusammenwachsen» bedeutet. Die Bezeichnung «officinale» – bei anderen Heilpflanzen auch «officinalis» – verweist auf das «Officin», die Werkstatt der Apotheke. Pflanzen die diesen Zusatz im Namen tragen, sind seit langer Zeit als Arzneipflanzen in Gebrauch. Hildegard von Bingen verwendete den Namen «Consolida maior» – der «stärkste Befestiger».

Keine andere Heilpflanze hat einen so starken Bezug zur Heilung von Knochen wie der Beinwell. Er eignet sich hervorragend zur Behandlung von Knochenbrüchen, Prellungen, Zerrungen, Blutergüssen, Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündungen, Lymphknotenschwellungen, schlecht heilenden Narben und Arthrose. Gebräuchliche Anwendungsformen sind Salben, Bäder und Kompressen mit frisch zerstossener Wurzel, Kraut oder Tinktur.

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Frisch geerntete Wurzel

Der im Beinwell enthaltene Wirkstoff Allantoin fördert die Bildung von Kallus, dem Narbengewebe der Knochen. Er regt die Zellneubildung an, steigert die Durchblutung, wirkt entzündungshemmend und wundreinigend. Die Pflanze enthält ausserdem Kieselsäure, Gerbstoffe und sehr viel Schleim. Beinwellsalben und -breiumschläge reduzieren schnell und zuverlässig Schmerzen und Schwellungen und fördern die Beweglichkeit der Gelenke.

Meine Nachbarin hatte infolge einer Bestrahlungstherapie einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Der Knochen hätte längst wieder zusammenwachsen sollen, doch die Bruchstelle blieb schmerzhaft angeschwollen und auch der letzte Untersuch zeigte keine Besserung. Bei einem Gespräch zwischen Tür und Angel kamen wir auf den Beinwell zu sprechen. Als sie von seiner Heilwirkung vernahm, wünschte sich die Dame eine Arznei aus dieser Pflanze. Ich gab ihr einen frisch ausgegrabenen Wurzelstock mit, den sie zu Brei zerstossen auf das gebrochene Schlüsselbein auftragen könne. Die regelmässig angelegten Kompressen liessen die Schwellung rasch abheilen. Nach wenigen Wochen war auch der Knochen wieder fest zusammengewachsen.

Eine historische Domäne des Beinwells ist seine positive Wirkung bei Lungenkrankheiten. In vielen alten Kräuterbüchern finden sich Rezepte gegen Husten, eitrigen Auswurf, Katarrh, Tuberkulose und Lungengeschwüre, die sowohl innerlich wie auch äusserlich mit Beinwell behandelt wurden. Auch die Therapie von Magen- und Darmerkrankungen mit Beinwell hat Tradition.

Ein kontrovers diskutiertes Naturheilmittel

Von der innerlichen Anwendung selbst gesammelter Blätter und Wurzeln wird heute abgeraten. Die in der Pflanze enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA) werden als potenziell lebertoxisch bewertet, weil sie als isolierte Monosubstanzen im Tierversuch leberschädigendes Potenzial zeigten.

Vergessen wir aber nicht, dass jede Pflanze viele verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Säuren und Mineralien enthält, die eine ganz andere Gesamtwirkung entfalten als eine isolierte Monosubstanz. Bei sachgemässer Anwendung, das heisst mit der notwendigen Vorsicht und der richtigen Dosierung, zeigen Naturheilmittel selten unabsehbare Nebenwirkungen und in aller Regel werden sie gut vertragen.

Seit Ende der 90er-Jahre sind PA-freie Beinwellsorten im Handel. Mit diesen Produkten lassen sich nässende Wunden, Schürfungen und offene Beine bedenkenlos behandeln. Auch Kinder vertragen Beinwellanwendungen gut.

Beinwell in der Küche

Beinwell ist eine von alters her geschätzte Nahrungspflanze. Frische, junge Beinwellblätter lassen sich ähnlich wie Spinat zubereiten. Sie bereichern Suppen, Aufläufe, Rouladen und Gemüsewähen.

Früher wurden die Wurzeln ausgekocht als Gemüse gegessen. Kleine Stücke kann man roh essen. Sie enthalten viel Schleim, der sich beim Kauen klebrig anfühlt. Die gelegentliche Einnahme von kleinen Mengen der jungen Blätter schätze ich als unbedenklich ein. Ob und wie viel Beinwell konsumiert werden darf, diese Entscheidung überlasse ich der Leserschaft. Vorsicht ist immer geboten, doch es gibt gravierendere Gesundheitsrisiken als dieses.

Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet Kräuterwanderungen in der Innerschweiz an: www.medizinwald.com

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Eingerollter Blütenstand

Anwendungenstipps

Herstellung einer Beinwell-Tinktur (ca. 100–150 ml)

Materialien:

• 2 weithalsige, verschliessbare Glasgefässe (300–500 ml Volumen)

• 5 Tinkturfläschchen (30 ml Volumen) aus Braunglas mit Tropfeinsatz

• 150 bis 200 ml Weingeist (Trinkspiritus) oder Schnaps (35–45 % Vol.)

• 1 Handvoll frische, gesäuberte Beinwellwurzel

• Keramikmesser, sauberes Schneidebrett

• Küchensieb, Trichterr

Vorgehen:

• Die Beinwellwurzel in möglichst kleine Stückchen schneiden und in das Glas geben

• Die Wurzelstücke mit Weingeist komplett bedecken

• Das Glasgefäss verschliessen und beschriften: «BeinwellAnsatz / X Menge / X % Vol. / Datum»

Den Ansatz während mindestens zwei Wochen an einem dunklen Ort ausziehen lassen und täglich wenden oder schütteln. Nach zwei Wochen die Flüssigkeit durch das Sieb in das zweite Gefäss geben. Danach in die Tinkturfläschchen abfüllen.

Fläschchen beschriften: «Beinwell-Tinktur / X Menge / X % Vol. / Abfülldatum / Hersteller:in»

Anwendung:

Die Tinktur eignet sich für Kompressen zur Behandlung von trockenen Wunden. 20 bis 30 Tropfen Tinktur in 1 Deziliter warmes Wasser geben, ein sauberes Baumwolltuch oder eine Gazebinde damit tränken und auf die wunde Körperstelle legen. Mit einem Wolltuch abdecken und 20 bis 30 Minuten ruhen lassen. Die Kompresse regelmässig erneuern.

47 HEILPFLANZE | GESUND WERDEN
Scan eines blühenden Beinwelltriebes

Staunen &Wissen

BIENENVÖLKER

Bienen haben Winter besser überstanden

Die Schweizer Bienen haben den letzten Winter besser überstanden als jenen vor einem Jahr. 15 Prozent der Bienenvölker überlebten die kalte Jahreszeit 2022/2023 nicht. Vor einem Jahr hatten die Imker*innen das Verschwinden von über 20 Prozent der Bienenvölker festgestellt. Die Verluste erreichen damit wieder das übliche Niveau, wie aus der am Freitag veröffentlichten Jahreserhebung von apisuisse hervorgeht. Nach Ansicht des Dachverbands der Schweizer Imkerschaft hat das warme Wetter im Jahr 2022 dazu geführt, dass die Honigbienen genug Pollen und Nektar sammeln konnten, um starke Völker zu entwickeln. Das war im nassen 2021 nicht der Fall. Berücksichtigt man auch die Verluste vor dem Winter sowie die Völker, die zu schwach waren, um sich zu entwickeln, belief sich die Gesamtmortalität auf 32,5 Prozent. Auch dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, in dem 39,1 Prozent der Völker verloren gingen. ska

TIERWELT

Träumen Tauben vom Fliegen?

Tierischen Träumereien auf der Spur: Forschende haben schlafenden Tauben ins Hirn geblickt und dadurch Hinweise auf Abläufe während ihres Schlafzustands gewonnen. Bestimmte Aktivitätsmuster lassen dabei vermuten, dass die Vögel während der sogenannten REM-Schlafphase von Flugszenen träumen. Das schreibt «wissenschaft.de». Ausserdem zeichnen sich Muster von Flüssigkeitsbewegungen im Gehirn ab, die mit Reinigungsfunktionen während des Schlafs verknüpft sein könnten, berichten die Wissenschaftler*innen. So zeigte sich: «Während der REM-Phasen waren vor allem Gehirnbereiche aktiv, die für die Verarbeitung visueller Reize zuständig sind, darunter auch Areale, die analysieren, wie sich die Umgebung einer Taube während des Flugs bewegt», berichtet Co-Autor Mehdi Behroozi von der Ruhr-Universität Bochum. Einen weiteren Hinweis lieferten Aktivitäten in Bereichen, die dafür bekannt sind, dass sie unter anderem Signale aus den Flügeln verarbeiten, berichtet das Team. «Aufgrund dieser Beobachtungen vermuten wir, dass auch Vögel wie wir Menschen in REM-Phasen träumen», sagt Behroozi. Was sich vor dem geistigen Auge der Tauben dabei abspielt, lässt sich anhand der Hinweise ebenfalls vermuten: «Vielleicht durchleben sie Flugsequenzen», so Behroozi. ska

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BIODIVERSITÄT

Ökoquartier in Lausanne erhält den Binding Preis für Biodiversität 2023

Das Areal der Überbauung «Pra Roman» in Lau sanne wird als herausragendes Projekt für Bio diversität im Siedlungsraum mit 100 ausgezeichnet. «Die Bewohnerschaft hat ge meinsam mit der Bauherrin, der Genossenschaft Codha, eine grüne Oase für Mensch und Natur geschaffen. Durch eine frühe Beteiligung aller Betroffenen sind eine ökologische Lebenskultur und ein naturnaher, ökologisch vernetzter Aus senraum entstanden, die die Biodiversität vor bildhaft fördern und wesentlich zum Wohlbefin den der Bewohnerschaft beitragen», heisst es in einer Mitteilung. Die Siedlung «Pra Roman» mit zwölf Mehrfamilienhäusern auf einer Fläche von 22 000 Quadratmetern liegt an der Peripherie von Lausanne. Bei der Arealüberbauung im Jahr 2020 wurde die Umgebung vorbildlich in die Planung und Erstellung miteinbezogen. So schuf die Preisträgerin etwa wechselfeuchte Wildkorridore mit integrierten Kleinstrukturen für Amphibien und Kleinsäuger und zur Förderung der Wildpflanzen. Dieses Bewusstsein, Verantwortung für die ökologische Vernetzung in einem grösseren System zu übernehmen, ist zentral für die Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum. Das Areal Bach in St. Gallen wird mit dem Binding Anerkennungspreis für Biodiversität 2023 ausgezeichnet. ska

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Wetterzeichen

Sonnenenergie generiert Gewitter

In der altbabylonischen und altgriechischen Zeit führte man die zerstörerische Wirkung des Blitzes auf einen zündenden Feuerstrahl und einen zerschmetternden Donnerkeil zurück, der von den Gottheiten zur Erde geschleudert wurde. Heute wissen wir, dass der Blitz eine gigantische elektrische Entladung ist, die für uns gefährlich werden kann. An einem heissen Sommertag können sich mächtige Gewitterwolken entwickeln. Durch fallenden Regen und Hagel, sowie Auf- und Abwinde wird statische Ladung innerhalb der Wolke erzeugt, die sich schliesslich in einem Blitz entladen kann. In einem Blitz treten während Sekundenbruchteilen Stromstärken auf, die im Durchschnitt 20–30 Millionen Volt und 20 000 Ampere betragen (normale Steckdose: 250 Volt, 10 Ampere!). Dieser Starkstrom erhitzt die den Blitz umgebende Luft schlagartig auf ca. 30 000 Grad Celsius. Dabei dehnt sich die Luft explosionsartig mit einem lauten Knall aus – es donnert. Der Blitz kann einige Kilometer lang sein. Deshalb erreicht der Schall aus den entfernteren (oberen) Teilen des Blitzes einen bestimmten Punkt später, als aus dem nahen (unteren) Teil, was ein ausgedehntes Rollen des Donners zur Folge hat. Während eines Gewitters sollten hoch aufragende Gegenstände wie Bäume oder Strommasten gemieden werden. Auch das Baden oder Surfen in Gewitternähe ist gefährlich, denn der Blitz schlägt auch immer wieder in einen See ein. In einem Auto ist man vor Blitzen geschützt, da die Metallkarosserie den Blitz bei einem Einschlag aussen herum in die Erde ableitet. Allerdings sollten das Dach und die Fenster geschlossen sein.

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Sternschnuppenregen in lauer Sommernacht

In der ersten Augusthälfte tauchen besonders viele Sternschnuppen auf. Es sind die Perseiden, deren maximale Tätigkeit zwischen dem 10. und 14. August liegt. Der Perseiden-Meteorschwarm ist einer der reichsten Sternschnuppenschauer, der in lauen Sommernächten gesehen werden kann. Der Höhepunkt wird mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde am frühen Morgen des 13. August erwartet. Die Erde durchquert in dieser Zeit die Überreste des Schweifes des Ursprungskometen Swift-Tuttle und fängt diese kleinen Teilchen ein. Wenn diese nur Millimeter grossen Körnchen mit über 200 000 km/h in die Erdatmosphäre eintauchen, werden sie von der Reibung in der Lufthülle bis zur Weissglut aufgeheizt. Beim Verglühen in etwa 80 Kilometern Höhe hinterlassen sie jene Leuchtspuren, die im Volksmund Sternschnuppen genannt werden. Da die

Sternschnuppen scheinbar aus einem Punkt des Sternbildes Perseus zu kommen scheinen, werden sie Perseiden genannt. In der Astronomie heisst dieser Punkt Radiant. Dieses Phänomen ist ein rein perspektivischer Effekt – ähnlich demjenigen, der auftritt, wenn man im Auto durch fallende Schneeflocken fährt. Auch in diesem Fall scheinen die Schneeflocken alle von einem Punkt auf das Auto zuzufliegen. Das Perseiden-Maximum am 13. August ist in diesem Jahr sehr optimal, da es einen Tag vor Neumond stattfindet. Damit kann der Sternschnuppenschauer ohne störendes Mondlicht beobachtet werden. Je dunkler der Beobachtungsort ist, desto besser sind die Perseiden sichtbar.

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Gartenparadies auf Balkonien

Einen eigenen Garten zu haben ist ein Privileg, das nicht allen vergönnt ist. Doch schon ein eigener Balkon reicht, um sich eine eigene, grüne Oase zu schaffen. Wir zeigen, wie das trotz beschränktem Platz möglich ist.

Michael Gerber

Der Balkon ist ein grossartiger Ort, um Pflanzen anzubauen und sich eine grüne Oase inmitten der geschäftigen Stadt zu schaffen. So wird der Balkon zur Gewürzecke, zum Ökoelement, zum Naschort und zur Lesenische. Lange von vielen hauptsächlich als Lager- und Abstellplatz genutzt, entdecken die Menschen ihr Outdoor-Zimmer als persönlichen Entwicklungsraum neu. Zwar ist der Platz begrenzt und die Grundlage, um eine grüne Oase entstehen zu lassen, nicht immer ideal. Und doch gibt es meist keinen besseren Ort, um sich die Natur direkt vor die Türe zu holen. Ob man eigene Beeren naschen, Bienen beim Arbeiten beobachten oder zwischen grünen Blättern in ein Buch versinken will: Balkongärten sind wertvolle Orte, um sich mit der Natur zu vernetzen.

Eine überlegte Planung

Wie so oft beginnt aber auch beim grünen Balkon alles mit der richtigen Planung: Was möchten Sie auf Ihrem Balkon? Was können Sie umsetzen? Soll es ein Leseplatz oder gar ein Tisch zum Essen sein oder wollen Sie auch noch Wäsche zum Trocknen aufhängen? Was soll um Sie herum wachsen, wenn Sie am Entspannen sind? Einheimische Stauden, Gemüse oder sogar Obst?

Setzen Sie sich doch mit einem Stuhl, einem Doppelmeter und Notizmaterial auf Ihren Balkon. Messen und skizzieren Sie Ihre Ideen auf ein Blatt Papier. Wichtig bei der Auswahl der Pflanzen ist die Ausrichtung des Balkons. Ist die Lage sonnig oder wind- und regengeschützt? Wie lange scheint die Sonne direkt in Ihren Balkon? Welche Ecken haben sehr viel und welche haben fast kein direktes Sonnenlicht? Lassen Sie solche Überlegungen unbedingt in Ihre Planung einfliessen. Lassen Sie sich inspirieren. Sei es durch Bücher, Beobachtungen in der Natur, Gespräche mit Freund*innen oder über Internetseiten. Auch ein Ausflug ins Gartencenter samt Beratung kann sich lohnen.

Wasser und Boden

Ohne Wasser, kein Leben! Deshalb stellt sich bald auch die Frage nach einem Wasseranschluss auf Ihrem Balkon. Wenn Sie Wasser haben, ist dies ein sehr grosser Vorteil. Meistens ist dies jedoch nicht der Fall. Wenn Sie das Wasser mit Giesskannen auf Ihren Balkon bringen müssen, überlegen Sie sich von Beginn weg, wie Sie dies bewerkstelligen. Ziehen Sie eventuell eine automatische Bewässerung mit einem Wasserspeicher (z. B. ein kleines Plastikfass) in Erwägung. Bewässerungssysteme sparen nicht nur Zeit, sondern auch Wasser. Mit einem Bewässerungscomputer ausgestattet sind Ihre Balkonkästen und Topfpflanzen auch zur Urlaubszeit zuverlässig versorgt.

Eine einfachere Lösung sind Tonkegel auf die sie eine gebrauchte Petflasche stecken können. Dies garantiert in den heissen Sommertagen eine stetige Wasserzufuhr. Bei der Topfwahl können Sie nicht viel falsch machen. Ein paar Überlegungen lohnen sich trotzdem. Plastiktöpfe lassen sich einfach transportieren, halten aber nicht ewig. Tontöpfe sind nicht nur schön, sondern bieten, wenn

53 BALKONPFLANZEN | DRAUSSEN SEIN
Auch ein Bienenhotel hat auf dem Balkon Platz.

sie nicht beschichtet sind, eine gute Feuchtigkeitsregulation. Seit einigen Jahren sind auch Pflanzsäcke auf dem Markt. Auch dies ist eine sehr spannende Option auf dem Balkon. Es muss auch nicht immer ein neues Produkt sein. In vielen Brockenstuben finden Sie eine grosse Auswahl an Töpfen für wenig Geld. Alte Suppenschüsseln oder grosse Blechdosen können mit ein wenig Geschick ebenso zu Pflanzengefässen umgenutzt werden.

Feucht, aber nicht nass

Für die meisten Pflanzen ist es wichtig, dass die Erde lange feucht bleibt, ohne dass es aber zu Staunässe kommt. Ein Abflussloch und ein grosser Untersetzer sind also sehr wichtig. Auch wie Sie den Topf befüllen, ist wichtig. Im unteren Bereich gehören Blähton oder Kies hinein. Dies sorgt für eine gute Entwässerung. Diese Schicht muss mit wasserdurchlässigem Vlies abgedeckt sein. Darüber können Sie nun das HumusSubstrat füllen, in das Sie dann die Pflanzen hineinsetzen. Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an das Substrat. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf in einem Gartencenter. Begrenzte Platzverhältnisse können Sie auch durch Rankhilfen, Pflanzenregale oder aufgehängte Ampeln vergrössern. Auch für sogenannte vertikale Gärten gibt es Fachliteratur und Tipps und Tricks aus dem Internet.

Bepflanzung Nord-West-Seite

Richtet sich der Balkon nach Norden oder gegen Westen ist er meist schattig und kühl. Nehmen Sie sich die Unterholzvegetation des Waldes zum Vorbild. Ob Farne, Grässer oder Efeu, aber auch Schnittlauch, Bärlauch oder Petersilie mögen es schattig. Erkundigen Sie sich im Gartencenter, was im Angebot ist. Nehmen Sie sich Zeit. Wagen Sie sich an ungewöhnliche Experimente. Kombinieren Sie Gemüse mit Wildstauden oder Beeren mit Farnen.

• Minze (Mentha): Tatsächlich wächst die Pflanze sogar im Halbschatten wunderbar, auch wenn ihr Aroma in der Sonne etwas intensiver wird. Gleichzeitig bietet die Minze eine erstaunliche Vielfalt an verschiedenen Sorten, die geradezu zum Sammeln einladen: Neben der klassischen Pfefferminze (Mentha x piperita) sorgen Sorten wie die Ananasminze (Mentha rotundifolia variegata) für Abwechslung und neue Geschmackserlebnisse.

• Bärlauch (Allium ursinum), der ursprünglich in Wäldern zu finden ist, eignet sich auch ideal für den Anbau auf einem schattigen Balkon. Ein Glück, schliesslich darf das aromatische Würzkraut in keiner Küche fehlen. Doch nicht nur sein Geschmack ist ein Grund, um den Bärlauch anzubauen – seine weissen, sternförmigen Blüten machen den Bärlauch auch zu einem richtigen Hingucker.

• Spinat (Spinacia oleracea): Kann Spinat nur auf sonnigen Feldern angebaut werden? Diese Auffassung stimmt glücklicherweise nicht: Erstaunlicherweise lässt sich das gesunde Blattgemüse auch auf dem Schattenbalkon hervorragend anbauen. Zwar

wachsen die Blätter der Pflanze etwas langsamer als bei seinen Kollegen im sonnigen Beet, ansonsten ist aber kaum ein Unterschied zu bemerken. Besonders Fans von Baby-Spinat kommen auch beim Anbau auf dem Balkon auf ihre Kosten: Bereits nach wenigen Wochen können die ersten zarten Spinatblätter geerntet werden.

Bepflanzung Süd-Ost-Seite

Die Sonne heizt den Südbalkon und andere sonnige Standorte gnadenlos auf. Besonders die pralle Mittagssonne macht dann vielen Balkonpflanzen zu schaffen. Ohne Storen oder Sonnenschirm droht ein regelrechter Sonnenbrand. Einige Balkonpflanzen haben aber ein paar Tricks parat, mit denen sie der Sonneneinstrahlung entgegenwirken. Dazu gehören zum Beispiel kleine Blätter, die der Sonne aus dem Weg gehen und wenig Wasser verdunsten. Aber auch harte und behaarte Blätter sind ein effektiver Sonnenschutz auf dem Balkon oder der Terrasse. Im Sommer sollten die Pflanzen täglich gegossen werden, am besten morgens und abends. Zu den sonnenliebenden Balkonpflanzen gehören:

• Erdbeeren: Bei guter Bewässerung und ausreichend Dünger fühlen sich die Erdbeeren sehr wohl auf einem sonnigen Balkon. Sie sind sehr pflegeleicht. Pflanzen Sie verschiedene Erdbeer-Sorten mit unterschiedlichen Erntezeiten und sorgen Sie so für frische Früchte den ganzen Sommer über.

• Margeriten: Die Margeriten kommen gut mit hohen Temperaturen und viel Sonne zurecht. Ihr Boden sollte aber immer feucht gehalten werden.

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• Tomaten: In grossen Töpfen mit nährstoffreichem Boden wachsen Tomaten auf dem sonnigen Balkon sehr schnell und bringen eine ergiebige Ernte. Direkte Sonneneinstrahlung und Hitze machen ihnen nichts aus. Allerdings müssen Tomaten gut gedüngt und grosszügig gegossen werden.

• Lavendel: Es gibt viele Gründe, Lavendel zu pflanzen. Er ist anspruchslos in der Pflege, liebt die Sonne und duftet nach Urlaub in Frankreich. Sein Duft vertreibt lästige Insekten. Ausserdem muss er nur mässig gegossen werden und verzeiht auch mal eine kurze Dürreperiode.

• Rosmarin, Lorbeer und Thymian: Diese Pflanzen dürfen aufgrund ihrer ähnlichen Ansprüche an den Standort (möglichst sonnig, etwas Wasser und Dünger) auch gerne in einen gemeinsamen Balkonkasten gesetzt werden, auch zusammen mit dem ebenso pflegeleichten Lavendel.

Hat seine Ausbildung zum Landschaftgärtner EFZ auf der Gartenbauschule Oeschberg absolviert. Anschliessend hat er sich zum Natur- und Umweltfachmann an der Sanu Biel und zum Arbeitsagogen bei der IfA Luzern weiterbilden lassen. Seit 2021 ist er als Praxisbildner wiederum auf dem Oeschberg tätig.

So halten Sie Ihre Pflanzen den Winter über gesund!

Der Sommer geht auch mal vorbei. Wie können Sie dafür sorgen, dass Ihre Pflanzen den Winter überleben? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Balkon gesund halten. Einige Pflanzen wie Basilikum, Ringelblume oder Mais sind einjährig, da erübrigt sich die Frage der Überwinterung. Auch bei frostharten Pflanzen wie Efeu, Thymian oder Rosmarin bringt der Winter keinen zusätzlichen Aufwand.

Wenn Sie es exotisch mögen und Ihren Garten mit Palmen geschmückt haben, benötigen Sie einen veritablen Wintergarten, an dem die Pflanzen den Winter überstehen können. Auch Geranien oder Zitronen überwintern drinnen, am besten an einem Ort mit Licht, der aber nicht zu warm ist, wie beispielsweise in einem unbeheizten Treppenhaus. Bei einigen Balkonpflanzen genügt ein leichter Schutz vor der Kälte. Ein wichtiger Aspekt ist die richtige Wahl des Standortes, die Pflanzen müssen vor zu starken Temperaturschwankungen geschützt werden. Idealerweise sollten Sie Ihre Pflanzen an einem windgeschützten Ort platzieren, der ein wenig vor der Kälte geschützt ist. Auch wenn es in Ihrem Garten schneit, können Sie die Pflanzen durch Abdecken mit Flies oder Hanfhäcksel vor dem Schnee schützen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die richtige Wasserversorgung. Die Pflanzen benötigen auch im Winter Wasser, da sie ansonsten durch die Kälte austrocknen können. Überwintern Sie Ihre Pflanzen drinnen, kann die geheizte Wohnung den Pflanzen viel Wasser entziehen. Versuchen Sie daher, Ihre Pflanzen in regelmässigen Abständen zu giessen, aber nicht zu viel, damit die Wurzeln nicht faul werden.

Nun kommt aber erst mal die wachstumsfrohe Zeit. Gehen Sie doch mit den oben genannten Tipps und Tricks an die Bepflanzung Ihres Balkons. Und noch ein letzter Hinweis: Ein Wildbienenhotel sorgt für Bestäubung und Gesumm. Viel Spass beim Ausprobieren!

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Michael Gerber Auch begrünt bietet der Balkon noch viel Platz für Gross und Klein. Junges Leben am Erwachen.

Biber als Kunstschaffende

Biber fällen Bäume, um Wasser zu stauen. Die Nager mit Zähnen, scharf wie Stechbeitel, schaffen sich damit Teiche mit geschütztem Unterwasserzugang zu ihrem Bau.

Werner Bangerter

In der Regel bearbeiten die Tiere Baumstämme mit geringstmöglichem «Arbeitsaufwand», indem sie eine Kerbe in V-Form rund um den Stamm meisseln, bis der Baum instabil wird und fällt. Hie und da aber gestalten Biber unter erheblichem Aufwand in unseren Augen Kunstwerke, die für sie keinen offensichtlichen Nutzen haben. Es entstehen Skulpturen, die manchem Kunsthandwerker zur Ehre gereichen würden.

Die Bilder sind im «Ziegelmoos» entstanden, einem Naturschutzgebiet unweit von Gampelen zwischen Bieler- und Neuenburgersee.

Der Biber

Der Biber wurde Anfang des 19. Jahrhunderts wegen intensiver Bejagung in der Schweiz ausgerottet. Erst 1962 wurde der bis zu 30 Kilogramm wiegende Nager mit nachwachsenden Schneidezähnen im eidgenössischen Jagdgesetz als geschützte Art aufgenommen.

Nach verschiedenen erfolgreichen Aussiedlungsaktionen schätzte man 2019 den Bestand auf 3500 Tiere. Als Baumeister hat der Biber einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft: Neue Wasserflächen können entstehen, Ufergehölze verändern sich. Bei natürlichen und naturnahen Gewässern geraten Biber nicht selten in Konflikt mit dem Menschen. In der Forst- und Landwirtschaft kommt es zu Frassschäden, zum Fällen von Bäumen und zu Vernässungen von forst- und landwirtschaftlichen Kulturen und zu Verstopfungen von Drainagesystemen, Strassen und Wege werden untergraben. Trotzdem werden vom Gesetz her keine Gebiete ausgeschieden, welche von der natürlichen Besiedlung des Bibers freigehalten werden sollen.

Quellen:

Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna (SZKF), Konzept Biber Schweiz (BAFU)

BIBER | DRAUSSEN SEIN
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Manchmal entstehen richtige Naturskultpuren. Die Kraft der Biberkiefer ist erstaunlich.

Magische Steine und mystische Bäume

Zu viel Hektik bei der Arbeit und im Privatleben? Wer seinen Akku wieder aufladen und dazu richtig herunterfahren möchte, findet im Engadin eine Vielzahl an Plätzen mit besonderer Energie, die beruhigend und stärkend wirken.

Es gibt Orte, an denen man sich einfach tief entspannt fühlt und eine ungekannte Verbundenheit mit der Natur verspürt. Orte, die derart auf uns wirken, sind meist auch Kraftorte, die allein schon durch ihre Schönheit Ruhe bringen oder magisch wirken. Das Engadin ist besonders reich an solchen Orten, die das Auge besänftigen, den Puls beruhigen und aus denen wir Kraft schöpfen können –egal ob es Landschaften, Bäume, Quellen, Steine oder Kirchen sind. Auch wenn sich diese Energie nach BovisEinheiten messen lässt, ist nicht immer genau erklärbar, weshalb gerade diese Orte so kraftvoll wirken. Hauptsache aber, sie sind für die Besuchenden beruhigend, stärkend und erbauend.

Der Menhir auf Prospiz in S-chanf

Er steht in der Senke von Prospiz oberhalb von S-chanf, ist 2,2 Meter hoch und sieht aus wie eine Märchengestalt: der mächtige Menhir. Fachleute der Geomantie

sprechen ihm eine aussergewöhnlich hohe magnetische Strahlung zu. 73 000 Bovis-Einheiten soll er haben – so stark wie die Kathedrale von Chartres! Ganz aus der Luft dürfte das nicht gegriffen sein, gilt doch diese Gegend als eine der drei magnetischen Störzonen in der Schweiz, die sogar auf der Luftfahrtkarte eingezeichnet ist. Ein Kraftort also, wie man ihn nur selten in der Schweiz antrifft.

Die Quellen von Scuol

Mit über 20 Quellen kann sich die Gegend um Scuol als ein wahres Wasserparadies bezeichnen. Zu verdanken ist dies dem «Unterengadiner Fenster», einer geologischen Erosionserscheinung. Drei ausgeschilderte Mineralwasserwege führen an den Brunnen und Quellfassungen vorbei, wo Informationstafeln Auskunft über Namen, Quelltyp und die wichtigsten Inhaltsstoffe geben. Schon Paracelsus hat die «Heilquellen» hoch gelobt. Sie werden auch heute noch als Kraftorte bezeichnet.

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Zwischen den Seen bei Sils

Zufall war es kaum, dass Friedrich Nietzsche genau an diesem Ort Inspiration für seine Gedanken gefunden hatte. Die Landschaft zwischen dem Silvaplaner- und dem Silsersee gilt als besonderer Ort der Kraft. Oft ist der Philosoph entweder auf die Halbinsel Chastè oder dann nach Surlej bei Silvaplana gewandert. Dort, bei einem pyramidenartigen Stein, soll ihm 1881 auch der Gedanke von der «Ewigen Wiederkunft des Gleichen» gekommen sein. Im Sommer lassen sich zwischen den beiden Seen 18 000 Bovis-Einheiten messen. Im Winter steigen die Werte gar auf 24 500 Einheiten, wenn Schnee und Sonne ein höheres Pulsieren bewirken.

Der God da Tamangur in S-charl

Tamangur – ein Name wie aus einer mystischen Zauberwelt. Nicht irgendwo in Sibirien, sondern im Unterengadin. Ganz hinten im S-charl-Tal wandert man

entlang des Flüsschens Clemgia hinauf zum God da Tamangur, dem höchstgelegenen Arvenwald Europas. Fast wie in einem Urwald fühlt man sich inmitten der knorrigen, zerzausten Bäume, die zum Himmel streben und Wind, Wetter und auch Felsen trotzen. Bis zu 800 Jahre alt sollen manche von ihnen sein. Eine halbe Ewigkeit. Der Ort muss wahrlich eine besondere Kraft ausstrahlen.

Die Gnadenkapelle im Kloster Val Müstair

«Freude dem, der kommt. Friede dem, der hier verweilt. Segen dem, der weiterzieht.» So wird man am unteren Ende des Val Müstair begrüsst. Gastfreundschaft geniesst im Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair eine lange Tradition. Wer die Stille – und Kraft – sucht, begibt sich am besten in die winzige Gnadenkapelle, die 1758 der Kirche angebaut wurde. Je nach Tag und Zeit variieren hier die Boviswerte zwischen 18 000 und 24 000 Einheiten. www.muestair.ch

Die Kapelle San Bastiaun in Zuoz

Unscheinbar steht sie am Dorfrand von Zuoz: die Kapelle San Bastiaun. Darin versteckt sich ganz viel Zahlenmystik. Das Gotteshaus, das Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, besteht aus einem quadratischen Langhaus und einem quadratischen Chorraum. Der ganze Bau basiert auf mittelalterlicher Zahlenmystik. Die Dreiheit von Breite, Höhe und Länge ergibt die Vierheit des würfelförmigen Chors. Auch bei den Fresken wiederholen sich die Zahlen drei und vier sowie deren mathematischen Kombinationen. Und vor der Kapelle steht auch noch ein heiliger Stein, auf dessen Ecke San Bastiaun erbaut wurde. Bei so viel Überlegungen beim Bau wird auch der Standort nicht zufällig gewählt worden sein.

Zwischen dem Silvaplaner-

dem Silsersee spielt das Engadin seine Kraft in besonderer Intensität aus.

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und Beim Bau der Kapelle San Bastiaun wurde nichts dem Zufall überlassen.

Kanalisierte Wanderlust

Wenig Gefälle, viel Natur: Die alten Walliser Suonen sind wie gemacht für erholsame Ausflüge in der Bergwelt – ein perfektes Beispiel dafür ist die Beitra-Wasserleite bei Visperterminen.

Am Eingang des vorderen Vispertales liegt das Heidadorf Visperterminen auf 1378 m ü. M. Natürlich schweift das Auge hier als erstes zu den umliegenden Viertausendern der Walliser und Berner Alpen. Doch nicht nur die Bergnatur zeigt sich hier authentisch, auch kulturell wurde in der Region vieles sorgfältig überliefert und gepflegt. In der Ortschaft selbst sind es die typischen Holzchalets, die verschiedenen Kirchen, Kapellen und Bräuche. Ein wichtiges Erbe sind jedoch auch die alten Bewässerungskanäle, die Suonen: Denn diese Walliser Wahrzeichen werden seit Langem gepflegt und sind mit ihrer spektakulären Bauweise die perfekten Begleiterinnen für eine erholsame Wanderung. Ihr geringes Gefälle kommt entspannten Wanderlustigen schliesslich gerade recht.

Pioniere im Steilhang

Ab dem 14. Jahrhundert liessen Gemeinden und Freiherren die Suonen an steilen Hängen und in abgelegenen Seitentälern errichten. Damals stellten nämlich viele Walliser Bäuer*innen ihre Betriebe von Getreideanbau auf Viehwirtschaft um, wofür sie mehr Wasser

benötigten. Äcker verschwanden, Weiden entstanden, und es galt, Futtervorräte für die Wintermonate anzulegen. Doch im trockenen Klima der Region war diese Form der intensiven Landwirtschaft nur mit entsprechender Bewässerung möglich. Da die umliegenden Berge als Barriere für viele Wolken von ausserhalb wirken, liegen hier einige der niederschlagsärmsten Orte der Schweiz. Mit Kraft und Geschick schufen die Walliser*innen darum imposante Bauwerke in allen Höhenlagen, um Bäche zu Höfen und Wiesen zu leiten. Die Leitungen im schroffen Felsgebiet einzig mit Schaufeln, Spitzhacken, Holz und Seilen zu realisieren und danach zu unterhalten, war ein gefährliches Unterfangen – es wurde also einiges an Pioniergeist benötigt.

200 Suonen sind übrig

Heute nennt man die Kanäle in den frankofonen Regionen «Bisse», während sich im deutschsprachigen Raum die Begriffe «Suone» oder «Wasserleite» verbreitet haben. Einst führten bis zu 600 davon das begehrte Nass durch die Täler, mittlerweile sind noch 200 Suonen in Betrieb. Die meisten davon sind zwischen fünf und zehn

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Kilometer lang, den Rekord halten die Leiten von Saxon und Levron mit 28 und 18 Kilometern. Auch rund um Visperterminen erstrecken sich mehrere dieser schönen Kanäle: Dazu gehört die Suone Bodmeri, die an zehn historischen Rosenkranzkapellen entlangführt, sowie die Suone Heido, die sich vom Aussichtspunkt Giw oberhalb des Dorfes aus erreichen lässt. Doch eine besonders lauschige und historische Wanderung führt der 3,3 Kilometer langen Suone Beitra entlang.

Der Beitra-Weg des Wassers

Die Geschichte der Suone Beitra reicht bis ins Jahr 1440 zurück. Sie erstreckt sich zwischen 1300 und 1450 m ü. M., und noch heute lassen sich unterwegs Zeitzeugen wie alte Walliser Stadel und Trockensteinmauern aus vergangenen Tagen bewundern. Die Wasserleitung selbst beeindruckt mit ihrer traditionellen Bautechnik: Mal plätschert das Wasser auf geraden Passagen sachte

zwischen Birken, mal springt es wild über moosige Stufen. Mal führt der Kanal mitten durch den Fels, manchmal unter hölzernen Stegen hindurch. Ausserdem vermischt sich das kulturelle Erbe unterwegs immer wieder mit viel Naturschönheit am Wegesrand: Zum einen zeigt sich in der Ferne immer wieder der Gipfel des Weisshorns. Zum anderen wissen in der Nähe auch Blumen, Schmetterlinge und Käfer den Wasserreichtum des Kanals zu schätzen – rundum ist das kühle Nass ja äusserst rar, sodass sich hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt heimisch fühlt. Selbst Gämsen nutzen die Suonen gelegentlich als Tränke. Es lohnt sich also auch für Fans von Flora und Fauna, den «Beitra»-Schildern mit grüner Markierung zu folgen.

Weiler Birch als Wendepunkt

Um die insgesamt 5,4 Kilometer lange Rundwanderung mit ihren je 284 Höhenmetern Auf- und Abstieg zu absolvieren, ist eine mittlere Kondition erforderlich. Als Ausgangspunkt bietet sich der Herrenviertelplatz im alten Dorfteil von Visperterminen an. Hierhin bringt einen das Postauto von Visp aus, Autofahrer*innen benötigen für diese Strecke rund 20 Minuten. Vom Zentrum aus wendet man sich nun als erstes zur Dorfkirche, worauf bald die ersten grünen Wegweiser der Suone auftauchen. Die Tour verläuft nun erst in südlicher, dann südöstlicher Richtung. Nach einem kurzen Abstieg und einer Passage an Schafweiden entlang schliessen sich ein Holzsteg mit kleiner Aussichtsplattform und ein moderater Aufstieg an. In der Hälfte der Strecke lädt der Weiler Birch zur Rast. Der zweite Teil der Wanderung führt dann an der ehemaligen Kornkammer des Vispertals entlang zurück ins Dorf.

www.heidadorf.ch

Hier ist die Wasserleite in Holz gefasst.

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Einsendeschluss ist der 27. Juli 2023. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Lösung des Rätsels

IMPRESSUM

43. Jahrgang 2023, ISSN 2234-9103

Erscheint 10-mal jährlich

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 20 182 Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2022)

Kontakt

mail@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Redaktion, Herausgeber und Verlag

Weber Verlag AG , Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun Tel. +41 33 336 55 55, leserbrief@natuerlich-online.ch www.weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften

Dyami Häfliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktor

Samuel Krähenbühl, s.kraehenbuehl@weberverlag.ch

Leser*innenberatung

Sabine Hurni, s.hurni@weberverlag.ch

Weitere Autor*innen

Fabrice Müller, Angela Bernetta, Sabine Hurni, Sarah C. Sidler, Therese Krähenbühl-Müller, Leila Dregger, Erna Jonsdottir, Susanne Scherzinger-Hochuli, Yves Scherer, Andreas Walker, Michael Gerber, Werner Bangerter, Silvia Schaub, Benjamin Haltmeier

Grafik/Layout

Shana Hirschi, Nina Ruosch

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Anzeigenleitung

Dino Coluccia, Tel. +41 76 324 64 45 d.coluccia@weberverlag.ch

Anzeigenadministration/Marketing

Blanca Bürgisser, Tel. +41 33 334 50 14 b.buergisser@weberverlag.ch

Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung

Aboverwaltung

abo@weberverlag.ch, Tel. +41 33 334 50 44

Druck

Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Bildnachweise

Andrea Abegglen: Seiten: 26, 66

Fabrice Müller: Seiten: 9,10,11

Therese Krähenbühl-Müller: Seiten: 20-22

Sonja Berger: Seiten: 32-35

Yves Scherer: Seiten 4, 46,47

Andreas Walker: Seiten: 50, 51

Michael Gerber: Seiten : 53-55

Werner Bangerter: Seite: 58

Jan Geerk: Seite: 59

Gian Andri Giovanoli: Seite: 59

Heidadorf Visperterminen: Seiten: 60-61

ABONNIEREN

Einzelverkaufspreis Fr. 9.80

Abonnement 1 Jahr Fr. 89.–

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Was ist normal bei der Entwicklung von Kindern? Hausmittel für Kinder.

Was hilft, wenn unsere Jüngsten krank sind?

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65 SERVICE natürlich

Von grossen und kleinen Wünschen

Mit einem hölzernen «togg» fiel das kleine Ding direkt vor meinen Füssen auf die frisch gejätete Erde. Eine Haselnuss aus heiterem Himmel. Ich blickte hoch und sah den Raben, der sie hatte fallen lassen, gerade noch übers Hausdach verschwinden. «Danke», rief ich ihm nach und hob das unerwartete Geschenk auf. Es war eine Nuss vom letzten Herbst, die der Vogel irgendwo gefunden hatte.

Was wollte mir der Rabe mit dieser Nuss sagen? In der Anderswelt, in der sich Mensch- und Tierwesen als Geister begegnen können, haben mir die schwarzen Vögel schon oft einen guten Rat gegeben. Also setzte ich mich mit der Haselnuss in der Hand ins warme Gras, schloss die Augen und dachte nach. Wie immer in solchen Momenten der kleinen Meditation, stiebten meine Gedanken erst einmal wie eine Schar unbändiger Kinder wild in alle Richtungen davon. Einige wollten mit dem Thema partout nichts zu tun haben, aber eines rief unablässig im Kreis hüpfend «Hexenbaum, Hexenbaum», ein zweites trällerte die Titelmelodie von «Drei Nüsse für Aschenbrödel», und ein drittes sagte nur ein Wort: «Ragusa». Diese drei Gedankenkinder winkte ich zu mir.

«Ja», sagte ich zu ihnen, «die Hasel ist mehr als nur ein Baum.» Schon unsere Jäger- und Sammlervorfahren haben seine Nüsse den Verstorbenen als Wegzehrung für die Seele ins Grab gelegt. Bei den Griechen, Kelten und Germanen wurde die Hasel zum Baum der Erkenntnis, der Poesie und der Erotik. Und die Hagazussa, die Geisterreiterinnen, Heilerinnen und Kr äuterweiber, haben aus dem Holz der Hasel Wünschelruten, Zauberstäbe und Amulette geschnitzt, die Krankheiten und böse Geister fernhalten sollten. Ausserdem sind ihre Nüsse Samen, die das Geheimnis des Lebens bewahren – und natürlich können sie geheime Wünsche erfüllen. «Hurra», riefen die Gedankenkinder erwartungsfroh.

«Aber Vorsicht», mahnte ich, «Haselmagie gefällt nicht allen.» Der Glaube an die besonderen Kräfte der Hasel war bei den Menschen früher so stark und weit verbreitet, dass es den Mächtigen Angst machte. So hat zum Beispiel der christliche Merowingerkönig Dagobert im 7. Jahrhundert in seiner Gesetzessammlung Lex Ripuaria jeglichen Haselzauber verbieten lassen. Zum Glück mit mässigem Erfolg, wie die vielen überlieferten Märchen zeigen, in denen Haselbäume und -nüsse eine wichtige Rolle spielen. Das besondere Wesen der Hasel schlug sich jedoch nicht nur in Zaubereien, sondern auch in Weisheiten nieder, wie in diesem altdeutschen Sprichwort: «Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht.» Darin steckt viel Tiefsinn und wohl deshalb hat Johann Wolfgang von Goethe dieses Sprichwort einst einem Freund ins Poesiealbum geschrieben.

Tja, und nun liegt in meiner Hand also diese eine Nuss, geschenkt von einem vorbeifliegenden Raben. Wie in jeder Nuss schlummert auch in ihr ein Wunsch. Die Hoffnung lässt ihn keimen, aber erst der Wille, die Schale zu brechen, lässt ihn auch wirklich wahr werden. «Was machst du jetzt mit der Nuss, welchen Wunsch erfüllst du uns?», wollten meine drei Gedankenkinder wissen. Und im Chor riefen sie «Knack sie auf, knack sie auf!» «Geduld, Geduld», beruhigte ich die drei. «Ich suche keinen Prinzen wie Aschenbrödel, und ich kann auch nicht auf einem Hexenbesen reiten – darum schlage ich vor: Wir kaufen uns ein Ragusa.» Die Kinder jubelten, und ich mit ihnen. Auch die Nüsse mit den kleinen Wünschen sind es immer wieder wert, geknackt zu werden.

Markus Kellenberger ist Autor, Journalist, Menschenbegleiter und naturverbundener Trommelreisender. In seiner Kolumne betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht.

66 KOLUMNE | ANDERSWELT

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Tag 3 Budapest

Stadtrundfahrt* in Ungarns Hauptstadt.

Tag 4 Vukovar

Ausflug* in den Naturpark Kopački rit.

Tag 5 Belgrad

Rundfahrt* in Serbiens Hauptstadt. Nachmittags Ausflug Topola und Oplenac (Fr. 55).

Tag 6 Passage Eisernes Tor

Passage Eisernes Tor.

Tag 7 Rousse

Rousse – das «Tor zur Welt». Stadtrundfahrt*.

Tag 8 St. Georgs-Kanal/Donaudelta > Tulcea

Vormittag an Bord. Nachmittags Fahrt im

Donaudelta mit kleinen Booten*.

Tag 9 Oltenita > (Bukarest) > Giurgiu Ankunft in Oltenita. Stadtrundfahrt* in Bukarest.

Tag 10 Kreuzen in der Walachei An Bord. Durchquerung Kataraktstrecke.

Tag 11 Novi Sad

Stadtrundfahrt* mit Besuch Nationalpark

Fruška Gora und Nonnenkloster Petkovica. Tag 12 Kalocsa > Solt

Ab Kalocsa Ausflug* in die Weiten der Puszta. Oder Wanderung im Nationalpark Kiskunsági (Fr. 58).

Tag 13 Bratislava

Ausflug* Bratislava und Altstadtführung. Tag 14 Krems Besuch Kunstmeile Krems*. Oder Besuch Weinerlebniswelt Loisium (Fr. 58).

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Donaudelta – Heimat der Lipowaner Fischer Bratislava Buchen & informieren mittelthurgau.ch | 071 626 85 85 Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden EXCELLENCE EMPRESS
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