QUARTIERE BAUEN UND ENTWICKELN Die WAG lobte 1988 für ein 27 ha großes Grundstück in LinzEbelsberg einen Wettbewerb zur Errichtung eines Wohnquartiers aus. Der Entwurf von Franz Riepl gewann den 1. Preis und wurde bis 1998 in leicht modifizierter Fassung realisiert. Die Bebauung umfasst nicht nur ein reines Wohngebiet, sondern auch die Gestaltung eines Ladenzentrums sowie einer sozialen Infrastruktur wie einen Kindergarten mit Eltern-KindZentrum. Ein zweiter Kindergarten wurde – rückbaubar in Wohnungen – in ein Wohnhaus integriert. Außerdem enthält der Bebauungsplan Riepls zwei Kirchenneubauten für die katholische wie die evangelische Gemeinde. Beide wurden jedoch nicht realisiert. Das Wohnquartier ist in die Landschaft an den Hang angepasst und durch eine Verkehrsachse in zwei Abschnitte geteilt. Der nordwestliche Teil besteht aus mehreren Kammstrukturen und ist im Westen durch eine abschließende Zeile begrenzt. Östlich der Verkehrsachse, auf der sich eine Straßenbahn-Haltestelle befindet, sind öffentliche Einrichtungen wie Einkaufszentrum,
Apotheke und eine Arztpraxis angeordnet. Teile der Siedlung sind ebenso Sport- und Freizeitanlagen u. a. mit Schwimmbecken, Tennishalle und Fußballplatz. Die städtebauliche Gestaltung Riepls legt ein besonderes Augenmerk auf die Einpassung der baulichen Struktur in die landschaftlichen Gegebenheiten des abfallenden Geländes, entsprechend wurden die Wegführung in der Siedlung sowie die Grünanlagen gestaltet. Die zwei- bis fünfgeschoßigen Häuser sind alle standardmäßig mit Liften ausgestattet und fast alle 1.332 Wohnungen in Ebelsberg-Ennsfeld haben einen Balkon. Ebelsberg-Ennsfeld ist durchgehend verkehrsberuhigte Zone mit Tempo 30; in den grünen Innenhöfen zwischen den Zeilen befinden sich zahlreiche Spielplätze und Erholungszonen. Die Siedlung wurde mehrfach in entsprechenden Fachorganen u. a. von Friedrich Achleitner für ihr beispielhaftes städtebauliches Konzept gelobt und von Wohnbauexperten als Vorbild empfohlen. Insgesamt 10 Jahre lang konnte die WAG ein ganz besonderes Projekt fördern und mitbegleiten. Von 1989 bis 2000 agierte die „Werkstatt Lebensumwelt“ in der Siedlung, um gemeinsam mit den Bewohnern Kultur- und Bildungsprojekte durchzu-
Liftzubauten in Linz. Bis 2013 realisierte die WAG insgesamt 360 Liftzubauten in ihren Siedlungen.
WOHN(GE)SCHICHTEN
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