Zukunftskonzept Pinkafeld

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Zukunftskonzept Zukunftskonzept Innenstadt Ideenwerkstatt von 31. Mai - 02. Juni 2023 Begegnungen in Pinkafeld

A Einleitung

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6 A Einleitung

8 B Prozessrückblick

24 C Zukunftskonzept Pinkafeld

28 Prämissen: SDG‘s & Familienfreundliche Gemeinde

30 Handlungsfelder

46 Leitprojekte

60 Schritte in die Umsetzung

64 Impressum Anhang: Ideenprotokoll

Stadtgemeinde Pinkafeld

Bundesland Burgenland

5.939 Einwohner:innen (1.1.2023)

Fläche: 27,43 km²

Bezirk: Oberwart

Pinkafeld ist eine Stadtgemeinde mit 5.939 Einwohner:innen im burgenländischen Bezirk Oberwart. Die Stadtgemeinde liegt an der Pinka, ein Nebenfluss der Raab und Namensgeberin. Historisch ist Pinkafeld geprägt vom Handwerk, insbesondere vom Tuchmachergewerbe. Heute hat Pinkafeld als ein wichtiger Schul- und Fachhochschulstandort insbesondere im Bereich der Technik überregionale Bedeutung.

Pinkafeld

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Inhalt

Anlass und Fragestellung

Pinkafeld blickt in die Zukunft: Ein neues Örtliches Entwicklungskonzepts (ÖEK) für die nächsten zehn Jahre soll bis 2026 entstehen. Dieses Konzept wird von der Landesregierung genehmigt und ist ein strategisches Planungsinstrument für die Raumordnung auf Ebene der Stadtgemeinde. Der Gemeinderat legt das ÖEK als gemeinsame Grundlage und Zielsetzung hinsichtlich der Entwicklung von Siedlungs- und Gewerbestrukturen sowie technischer Infrastrukturthemen wie etwa Mobilität, Wasser- und Energieversorgung, aber auch zu Naturraum und Umweltthemen für das gesamte Gemeindegebiet fest.

Im Vorfeld der Erstellung des ÖEK startete die Stadtgemeinde Pinkafeld einen breit angelegten Bürger:innenbeteiligungsprozess, der sich auf das Herz der Stadtgemeinde bezog: Die Pinkafelder Innenstadt. Ziel dieses vom Büro nonconform begleiteten Prozesses war es, gemeinsam mit Bürger:innen einen Blick auf das Stadtzentrum zu werfen und gemeinsam ein Zukunftsbild dafür zu entwickeln. Zentrale Fragestellungen in diesem Kontext lauteten:

• Wie bleibt die Innenstadt lebendig?

• Was macht eine familienfreundliche Innenstadt aus?

• Wie werden Gassen und Plätze zu Aufenthalts- und Begegnungsorten?

Gemeinsam mit interessierten Bürger:innen und Vertreter:innen der Stadtgemeinde wurden von 31. Mai bis 2. Juni 2023 Ideen und Impulsprojekte für die Stärkung der Innenstadt von Pinkafeld gesammelt und weiterentwickelt. Das daraus entstandene Zukunftskonzept bildet gemeinsam mit der Grundlagenforschung durch den Ortsplaner die Basis für die Erstellung des Örtlichen Entwicklungskonzeptes.

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Pinkafeld um 1857 im Franziszeischer Kataster

Projektgebiet im Kontext

Flugplatz

(neue) Superund Fachmärkte

Altes Kasernengelände

Familienzentrum

Kindergarten

Volksschule

SO SKind er dorf Pinka fe ld KG Pinkaf eld

SOS Kinderdorf

Projektgebiet Innenstadt

St. Vinzenz Pflegeheim

Diakonie

Mittelschule Musikschule

Landesberufsschule

Sc h l o s s Ba t t h y an y

Hallenbad Kunsteisbahn

Altstoffsammelstelle

FH Burgenland

Technologiezentrum

B63 L264 L356
L238 L235
KG Riedli KG Wiesfleck
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HTL HLW

B Prozessrückblick

Vorbereitung

Der Prozess startete im Februar 2023. Vertreter:innen der Stadtgemeinde sowie aller politischen Fraktionen bildeten ein Kernteam, das den Beteiligungsprozess in allen Schritten begleitete.

In einem ersten Auftaktworkshop wurden mit dem Kernteam Zielsetzungen für den Beteiligungsprozess formuliert und der Fokus auf die Betrachtung der Innenstadt fixiert. Dabei brachte sich auch der hinzugezogenen Ortsplaner ein, der in weiterer Folge das Örtliche Entwicklungskonzept ausarbeiten wird. In einer weiteren Besprechung im März 2023 wurden die zentralen Fragestellungen für den Prozess sowie das Design der verschiedenen Materialien mit der Kerngruppe festgelegt.

In einer Analyse- und Vorbereitungsphase sammelte das Team von nonconform Informationen zur Stadt und las sich in bestehende Materialien ein.

Start der Ideensammlung

Die Bürger:innenbeteiligung startete daraufhin am 17. Mai 2023 mit einer 2-wöchigen Phase zur Ideensammlung. In elf in der Innenstadt verteilte Ideenboxen konnten vor Ort bereits Ideen schriftlich eingeworfen werden.

Unter www.ideenwerkstatt-pinkafeld.at brachten zahlreiche Pinkafelder:innen auch online Ideen ein.

Ideenwerkstatt vor Ort

Von 31. Mai bis 2. Juni war das vierköpfige Team von nonconform dann für die Ideenwerkstatt drei Tage vor Ort. Im offenen Ideenbüro standen die Planer:innen für Gespräche zur Verfügung, abends fanden Workshops statt. Die gemeinsam entwickelten Inhalte bilden die Grundlage für das vorliegende Zukunftskonzept.

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Prozessablauf
Beteiligung 3 Traumreisen Beteiligung 3 Traumreisen
Herbst
Mai/Juni
Phase 1 Februar 2023
2023
2023
Phase 2
ideenwerkstatt
Aktivierung
Analyse Vorbereitung Ausarbeitung
Auftaktworkshop Kerngruppe Vertiefungsworkshop Kerngruppe
Schüler:innen
Phase 3 nonconform
3 Tage
2 Wochen
Offenes Ideenbüro vor Ort in Pinkafeld 2 Abendworkshops mit Bürger:innen Schlusspräsentation
3 Zukunftsreisen mit

Startschuss für den Prozess

Beim Auftaktworkshop am 23.02.2023 kam das Kernteam, bestehend aus Vertreter:innen der Gemeindepolitik, der Verwaltung und dem Ortsplaner erstmals zusammen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und der Präsentation des geplanten Beteiligungsprozesses durch das Team von nonconform ging es ans gemeinsame Arbeiten.

Die wichtigste Entscheidung wurde zum Thema der Ideenwerkstatt getroffen: Das Örtliche Entwicklungs-

konzept umfasst die Entwicklung im ganzen Gemeindegebiet. Damit in der Ideenwerkstatt fokussiert gearbeitet werden kann, war es notwendig, einen Themenschwerpunkt zu fixieren. Die Innenstadt als Herz der Stadtgemeinde wurde schnell als Schwerpunktthema fixiert: Der öffentliche Raum, Grünflächen, Begenungs- und Aufenthaltsorte sollen aufgewertet werden, um die Innenstadt dauerhaft zu beleben und einen familienfreundlichen Ort für alle Pinkafelder:innen zu schaffen.

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Programm

ideenwerkstatt

MI, 17. Mai Ideen in Ideenboxen bis DI, 30. Mai an ausgewählten Standorten in der Stadt

An zwei Abendveranstaltungen sowie an drei Tagen im offenen Ideenbüro dachten interessierte Bürger:innen und Vertreter:innen der Stadtgemeinde über die Entwicklung der Pinkafelder Innenstadt nach.

MI, 31. Mai Ideensammeln

14:00 Uhr bis im Ideenbüro am Marktplatz 5

Amtliche Mitteilung der Stadtgemeinde Pinkafeld. Zugestellt durch Post.at

18:00 Uhr Einfach vorbeischauen und Ideen mitbringen!

19:00 Uhr Ideen-Stammtisch im Zelt auf dem Marktplatz Zusammenkommen und Ideen teilen

DO, 1. Juni Ideensammeln

9:00 Uhr bis im Ideenbüro am Marktplatz 5

12:00 Uhr und Einfach vorbeischauen und Ideen mitbringen!

14:00 Uhr bis

Bereits vorab wurden zahlreiche Ideen in den elf Ide enboxen gesammelt, die von den kleinsten kreativen Pinkafelder:innen gestalteten wurden. Viele nutzten auch die digitale Ideenwand unter www.ideenwerk statt-pinkafeld.at, um Gedanken zur Weiterentwick lung der Innenstadt einzubringen.

18:00 Uhr

Zukunft Innenstadt gemeinsam gestalten

19:00 Uhr Ideen auf dem Prüfstand Zusammenkommen, Diskutieren und Entwickeln im Zelt auf dem Marktplatz

FR, 2. Juni Ideensammeln

9:00 Uhr bis im Ideenbüro am Marktplatz 5

12:00 Uhr Einfach vorbeischauen!

ab 19:00 Uhr Das war die Ideenwerkstatt Zusammenkommen und nach vorn schauen!

Sie erreichen uns zu den oben genannten Zeiten am Marktplatz 5.

Kontakt Stadtgemeinde Pinkafeld: Eva Rudolf I Marketing +43 676 849 355 333 eva.rudolf@pinkafeld.bgld.gv.at

Welchen Wohnraum brauchen wir in Zukunft? Wie kann Wohnen in Pinkafeld nachhaltig gelingen?

Donnerstag, 1. Juni zwischen 15:00 und 17:00 Uhr im Ideenbüro am Marktplatz 5.

Während der dreitägigen Veranstaltung vor Ort be stand die Möglichkeit, an den verschiedenen Forma ten teilzunehmen. Im offenen Ideenbüro am Marktplatz 5 tüftelten die Teilnehmenden und das Team von nonconform an Vorschlägen und Ideen. Während der beiden öffentlichen Abendveranstaltungen wurden ausgewählte Themen vertieft und an Lösungen ge arbeitet. Untertags blickte das Team von nonconform auch mit Kindern und Jugendlichen der Volks- und Mittelschule in die Zukunft von Pinkafeld. Über 300 Ideenzettel wurden insgesamt gesammelt, viele Gespräche und Diskussionen geführt. Anhand der gesammelten Erkenntnisse erstellte das Team von nonconform das Zukunftskonzept für die Innenstadt von Pinkafeld.

am Marktplatz 5 www.ideenwerkstatt-pinkafeld.at

Veranstaltet von:

Rückblick Ideenwerkstatt vor Ort 12
Ideen einbringen
Ideenbüro 31.05-02.06. am Marktplatz 5 Abendveranstaltungen 31.05.-02.06. im Zelt am Marktplatz
Offenes
31. Mai bis 2. Juni 2023
Ideenwerkstatt Pinkafeld
Vom Schlosspark über die Ampel zur Pinka
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Fokus
„Wohnen“

Ausarbeitung der Ergebnisse

Schlusspräsentation am 22. September 2023

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Das gemeinsame Arbeiten

Kulinarischer Start

Zum Start der Ideenwerkstatt fand ein Mittagessen mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Planung und Wirtschaft statt. In einer gemeinsamen Stadtbegehung – dem sogenannten Ge(h)spräch – erhielt das Team von nonconform im Anschluss wichtige Einblicke, wie die Pinkafelder:innen ihre Innenstadt nutzen, was gut funktioniert und wo neue Lösungen gebraucht werden.

Danach öffnete das offene Ideenbüro seine Türen und erste Bürger:innen brachten sich vor Ort ein. Am Abend fand die erste Workshopveranstaltung zur Ideensammlung und -weiterentwicklung statt.

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Offenes Ideenbüro

Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag öffnete das Ideenbüro am Marktplatz 5 für alle interessierten Bürger:innen die Türen. Hier wurden alle bereits vorab gesammelten Ideen zur Entwicklung der Pinkafelder Innenstadt ausgestellt und während der drei Tage laufend erweitert. Die Besucher:innen konnten Themen und Anregungen für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt einbringen und diese mit dem Team von nonconform besprechen.

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Workshop mit der Mittelschule

Zu Beginn des gemeinsamen Workshops mit Schüler:innen der Mittelschule wurde anhand des großen Luftbildes gezeigt, an welchen Orten sich die Jugendlichen besonders wohlfühlen (z.B. bei Ulreich und im Jugendraum) und wo sie gar nicht gerne aufhalten (z.B. im Schlosspark, Eingang Billa und Penny aufgrund unangenehmer Situationen). Im Workshop setzten sich Schüler:innen der Mittelschule mit der Frage auseinander, welche Nutzungen sie persönlich in der Innenstadt der Zukunft sehen würden. Die Jugendlichen wünschen sich mehr Angebote für Kinder und Jugend in der Innenstadt: von diversen Möglichkeiten für Indoor- und Outdoorsport und Spiel bis hin zu internationaleren Angeboten in der Gastronomie. Weiters ist ihnen wichtig, dass die Nahversorgung (Billa) in der Innenstadt erhalten bleibt. Verbesserungsmöglichkeiten sehen sie in der Sauberkeit der Stadt. Abschließend wurden beschreibende Hashtags für das Pinkafeld der Zukunft gesucht (Bilder rechts).

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Workshop mit der Volksschule

Im Rahmen der Workshops mit zwei Klassen der Volksschule wurden die beliebten (v.a. Schule, Ulreich, Jugendraum) und unbeliebten (v.a. Schlosspark)

Orte Pinkafelds gesammelt. Anschließend reisten die Kinder in einer gemeinsamen Traumreise in die Zukunft von Pinkafeld. Die Schüler:innen berichteten von bunten Straßen und Häusern, die höher waren als sie es jetzt sind. Auf den Straßen hörte man aufgrund der Fußgängerzonen sowie der Fahrräder und Flugtaxis viel weniger Autolärm und man konnte sich dadurch auch in der Klasse besser konzentrieren. Die Schule selbst wurde von den Schüler:innen mitgestaltet und hatte Solarpanele am Dach und Sonnenschutz an den Fenstern. Das Pinkafeld der Zukunft ist eine Stadt der Bäume und Blumen, in der man auch barfuß gehen kann und rauchen verboten ist. Das alles wäre nie möglich geworden, ohne den oder die Kinderbürgermeister:in.

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Abendveranstaltungen

Am ersten Abend der Ideenwerkstatt wurde nach einer Kennenlernrunde gemeinsam erarbeitet, was eine familienfreundliche Innenstadt ausmacht. Anschließend arbeiteten drei Gruppen an Workshoptischen zu den Themen „Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum“, „Belebung der Wirtschaft und Versorgung“ sowie „Verkehr, Mobilität und Infrastruktur“. Dabei kristallisierten sich bereits zentrale weiter zu bearbeitende Themen heraus. Am zweiten Abend wurden die Erkenntnisse aus den bisher gesammelten Ideen und dem ersten Abend vorgestellt, rückgekoppelt und konkretisiert. An einem Tisch wurde zum Thema Begegnung(szonen) in Pinkafeld gearbeitet, während sich ein zweiter mit dem Thema „Innenstadtkümmerer:in für Pinkafeld“ auseinandersetzte. Am dritten „Spinnertisch“ wurde ganz frei gesammelt, welche verrückten Ideen Pinkafelder:innen für ihre Innenstadt haben. Am letzten Abend wurde dann alle gesammelten und weiterentwickelten Ideen in einem vorläufigen Konzept zusammengefasst und erste Empfehlungen zur räumlichen Umsetzung präsentiert.

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C Begegnungen in Pinkafeld Zukunftskonzept für die Innenstadt

Das Ergebnis auf einen Blick

Das Ergebnis des Beteiligungsprozesses teilt sich in folgende Teile:

S. 28 - 29

Prämissen für den Prozess

Pinkafeld als familienfreundliche Stadt und Agenda 2030 Gemeinde

S. 30 - 45

Von der Ideensammlung zu fünf Handlungsfeldern

Von den zahlreichen gesammelten Ideen können Bedürfnisse und Themen abgeleitet werden, die in der Entwicklung der Pinkafelder Innenstadt zu berücksichtigen sind. Die Essenzen daraus sowie die Ergebnissen der Analyse vor Ort wurden für das Zukunftskonzept zu Handlungsfeldern verknüpft. Diese sollen die Basis der Weiterentwicklung der Pinkafelder Innenstadt sein und sich soweit möglich in allen künftigen Projekten und Maßnahmen zur Belebung und zukunftsfähigen Gestaltung der Innenstadt wiederfinden.

Analyse

Hier werden die wesentlichen Ergebnisse aus der Analyse zum jeweiligen Handlungsfeld beschrieben.

Ideen

Hier werden Essenzen der eingebrachten Ideen zum jeweiligen Handlungsfeld zusammengefasst und mit Beispielen anschaulich gemacht.

Maßnahmen

Hier werden die empfohlenen Maßnahmen für das jeweilige Handlungsfeld beschrieben.

S. 46 - 59 Zwei Leitprojekte

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses haben sich für die Umsetzung der in den Handlungsfeldern abgebildeten Ideen und Maßnahmen zwei Leitprojekte ergeben: Die Pinkafelder „Begegnungsorte“ (Hauptplatz und Schlosspark) und der „PinkaCampus“ (Vernetzung mit Schulen und FH).

S. 60 - 61 Auf dem Weg in die Umsetzung

Abschließend werden die empfohlenen Schritte für die Umsetzung zusammengefasst.

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Prämissen:

Familienfreundlichkeit & Agenda 2030 Gemeinde

Überblick verschaffen

Klimafitter öffentlicher

Raum

5 Handlungsfelder

Neue Nutzungen organisatorisch & räumlich bündeln

Bestehendes instandsetzen & aufwerten

2 Leitprojekte

Begegnungsorte

Fokus auf sanfte Mobilität

PinkaCampus

Verkehrskonzept für die Innenstadt

Landschaftsarchitektonischer Wettbewerb

Innenstadtmanagement

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Prämisse:

Pinkafeld - eine familienfreundliche Stadt

Die Stadtgemeinde Pinkafeld ist am besten Weg, sich als familienfreundliche Gemeinde zertifizieren zu lassen. Das Zertifikat, das von der Familie & Beruf Management GmbH vergeben wird, verknüpft Lebensphasen und Handlungsfelder, die eine familienfreundliche Gemeinde ausmachen. Von der Schwangerschaft bis zu Senior:innen, von Beratungsangeboten über Angebote im Bereich Wohnen und Umfeld bis zu Migration und Integration sollen Gemeinden Maßnahmen setzen, um auf verschiedenste Bedürfnisse der Bewohner:innen von Jung bis Alt einzugehen.

Auch in der Ideenwerkstatt wurde diese Aufgabenstellung berücksichtigt und die Frage gestellt: Was macht die Pinkafelder Innenstadt familienfreundlich? Der Fokus lag dabei auf dem öffentlichen Raum, der ein Begegnungsort für alle Pinkafelder:innen werden soll. Darin inbegriffen sind die Themenfelder Wohnen und Umfeld, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Sport sowie Menschen mit Behinderung.

Während der drei Tage vor Ort arbeitete das Team von nonconform mit Bürger:innen verschiedensten Alters. Auch Schüler:innen brachten sich ein: In 3 Workshops wurde mit Schüler:innen der Volksschule sowie der Mittelschule darüber gesprochen, was für sie eine lebenswerte Innenstadt ausmacht. Menschen aus verschiedensten Altersgruppen brachten Ideen ein und auch während der Abendveranstaltungen war eine gute Mischung an Altersgruppen und sozialen Gruppen gegeben. So fanden sich etwa auch Schüler der HTL ein, um den Prozess für eine Studienarbeit zu verfolgen.

Themenfelder, die dahingehend seitens der Pinkafelder:innen im Ideenbüro eingebracht wurden:

• Barrierefreiheit in der Innenstadt für Menschen mit Behinderung, Senior:innen und Eltern mit Kinderwägen

• Verkehrsberuhigung und sicheres Überqueren der Straße

• Mehr Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Plätzen und in Parks, insbesondere ausreichend Sitzmöglichkeiten im Schatten, Spielmöglichkeiten für Kinder und Begrünung

• Bewegungsangebot für alle Altersgruppen in öffentlichen Grünräumen, insbesondere auch für Senior:innen

• Mehr Aktivitätsangebote für Jugendliche, indoor und outdoor

• Mehr Räume für Jugendliche als Treffpunkte und Rückzugsorte

• Angebote und Veranstaltungen, bei denen Jung und Alt einander begegnen

• Kunst- und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche

• Ausreichendes Angebot an Betreuungseinrichtungen, insbesonders für kleine Kinder

• Leistbares Wohnen für alle Altersgruppen

Die Themenfelder einer familienfreundlichen Gemeinde ziehen sich durch die gesamte Gestaltung des öffentlichen Raums und sind in weiterer Folge implizieter Teil des vorliegenden Zukunftskonzeptes.

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Prämisse: Pinkafeld - als Agenda 2030 Gemeinde

Pinkafeld will nicht nur in Sachen Familienfreundlichkeit große Schritte in die Zukunft gehen, sondern auch Teil der Agenda 2030 werden. Die Agenda 2030 steht für den Aktionsplan der Vereinten Nationen (UN) für Menschen, den Planeten und den Wohlstand. Dazu dienen 17 Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Developtment Goals, SDGs), die 2015 von den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen – darunter Österreich – verabschiedet wurden. Diese Ziele bilden einen Rahmen für die nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene.1

1 Quelle: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030/ziele-der-agenda-2030.html

Im Bürger:innenbeteiligungsprozess zur Pinkafelder Innenstadt wurden Ideen und Maßnahmenpakete im Kontext folgender SDGs erarbeitet:

• SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten

• SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

Ein gesundes Leben für Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

• SDG 4: Hochwertige Bildung

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern

• SDG 8: Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

• SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele Umsetzungsmittel stärken und die Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit Leben füllen

Vor allem das SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) wurde im Rahmen des Prozesses beleuchtet, die weiteren SDGs wurden in diesem Kontext berührt. Eine lebenswerte Innenstadt für Jung und Alt ist eine wichtige Grundlage für nachhaltige Städte und Gemeinden. Ziel eines Innenstadtentwicklungsprozesses ist es, die Zersiedelung an den Rändern der Stadt einzudämmen und Angebote in der Innenstadt zu bündeln – somit nicht nur wertvollen Boden zu sparen, sondern die Lebensqualität für Bürger:innen zu steigern und Geschäftstreibende in der Innenstadt zu stärken (SDG 8). Dabei muss sich ein zukunftsfähiger öffentlicher Raum den Veränderungen durch den Klimawandel anpassen und qualitativ hochwertige Freiräume für Jung und Alt bieten, die als Begegnungsorte die Menschen einander näherbringen (SDG 3). Geschieht dies im Rahmen eines Beteiligungsprozesses, können neue Netzwerke entwickelt, vorhandene gefestigt und somit die Entwicklung verstetigt werden (SDG 17). Die Verknüpfung dieser Aspekte bildet das Ergebnis der Ideenwerkstatt Pinkafeld. Dabei spielte insbesondere auch die Einbeziehung der Bildungsangebote als Teil einer belebten Stadtgemeinde eine Rolle (SDG 4).

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Klimafitter öffentlicher Raum Analyse

Die bestehenden Grün- und Freiraumtrukturen werden als Qualitäten Pinkafelds in zukünftige Entwicklungen eingebunden und gestärkt. Eine qualitätsvolle Grundstruktur an verschiedenen Freiräumen bildet das Rückgrat einer klimafitten Entwicklung Innenstadt.

Mit dem Hauptplatz, dem Markplatz, dem Kirchen- und Josefipark beim Weinhoferplatz sowie dem Schlosspark besitzt Pinkafeld ein vielfältiges Netz an innerstädtischen Grün- und Freiräumen, jeder mit seinen eigenen Qualitäten. Diese sind durch die Hauptverkehrsachsen (Hauptstraße, Wiener Straße, Bruckgasse) miteinander verbunden und somit auch rasch fußläufig erreichbar. Die durch die Stadt fließende Pinka bietet zudem einen hochwertigen Naherholungsraum nahe der Innenstadt.

Der Kirchenpark und Josefipark am Weinhoferplatz dienen als innerstädtische Grünflächen und Ruheoase neben der Pfarre.

Der Rathausplatz verbindet den Weinhoferplatz mit dem Hauptplatz. Die Grünflächen haben einen repräsentativen Charakter.

Der Hauptplatz mit Springbrunnen hat als Tor zur Innenstadt einen repräsentativen Charakter und wird weniger als Aufenthaltsbereich genutzt.

Der Marktplatz wird oft als eigentlicher Hauptplatz verstanden. Er ist mit der Bushaltestelle Ankommensort und zentraler Treffpunkt Pinkafelds.

Die Hauptstraße verbindet als Nord-Süd-Achse den Marktplatz mit dem Schlosspark. Die Straße hat eher einen rein funktionalen Charakter mit wenig Aufenthaltsbereichen. Es gibt einige Bestandsbäume und Beete.

Der weitläufige Schlosspark am südlichen Ende der Innenstädt bietet einen nahegelegenen Erholungsraum, insbesondere für Schüler:innen und Familien, aber auch Platz für größere Veranstaltungen.

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3 2 1 6
5 4 A nalyse

Das öffentliche Freiraumnetz Pinkafelds

Plätze / Parks

Zentrale Achsen

Pinka

31 Hauptstraße Hauptplatz Schlosspark
Marktplatz Weinhoferplatz Rathausplatz 1 5 3 6 4 2
Pinka

Klimafitter öffentlicher Raum Ideen & Maßnahmen

Um Pinkafeld noch lebenswerter und klimafitter zu machen, besteht für die weitere Entwicklung großes Potential, die bestehenden Grün- und Freiflächen in ihren individuellen Charakteren und Funktionen zu stärken. Durch ihre Vernetzung kann darüber hinaus ein übergeordnetes Freiraumnetz geschaffen werden, das Klimawandelanpassungsmaßnahmen integriert. Die im Beteiligungsprozess gesammelten Ideen umfassen die Themen der Erhaltung und Pflege der bestehenden Grünräume und Bepflanzung, Beschattung, die allgemeine Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie Bodenschutz.

Bäume & Beschattung

Pinkafeld besitzt einen großen Baumbestand in der Altstadt. Jedoch ist dieser kaum wirksam, denn der starke Rückschnitt der Kronen führt dazu, dass die Bäume kaum Schatten werfen. Die Prüfung und ggf. Anpassung des Baumpflegekonzeptes würde hier Abhilfe schaffen. Konzepte wie das Schwammstadtprinzip sorgen gemeinsam mit fachgerechter Baumpflege für Langlebigkeit und die volle Klimawirksamkeit von Stadtbäumen. In Kombination mit Sitzmöglichkeiten schaffen Bäume angenehm schattige Aufenthaltsbereiche in der gesamten Innenstadt, die vor allem für Ältere, Erkrankte und Kinder wichtig sind.

Das Schwammstadtprinzip grafisch erklärt von 3:0 Landschaftsarchitektur. Der Retentionsraum für die Niederschlagswässer sichert das Überleben und die Entwicklung von großkronigen Bäumen. Gleichzeitig wird das Kanalsystem entlastet.

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I d een
Schwammstadt in der Zieglergasse in Wien Erhöhte Grünflächen für mehr Wurzelraum mit integrierten Sitzbereichen Schwammstadt am Hauptplatz in Stainz

Bepflanzung

Viele der bestehenden Grünflächen werden aktuell mit temporären (Zier-)Pflanzen bepflanzt. Ein übergeordnetes Bepflanzungskonzept für die Innenstadt sollte den Fokus auf pflegeleichte, mehrjährige und insektenfreundliche Blüh- und Staudenpflanzen sowie extensive Blühwiesen legen. Diese sind nicht nur schön zum Ansehen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur städtischen Artenvielfalt. Entsieglung am Straßenrand

Großzügige entsiegelte Flächen wie versickerungsfähige Parkplätze sorgen für weniger Hitze im Stadtraum und werden auch angesichts von Starkregenereignissen immer wichtiger.

Sofort - bis kurzfristig

• Baumpflegekonzept fachkundig prüfen lassen und gegebenenfalls anpassen

• Bepflanzungskonzept: Zierbeete durch insektenfreundliche Bepflanzung ersetzen

Mittel- bis langfristig

• Erstellung einer Hitzekarte als Grundlage für einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb

• Ausschreibung eines (landschafts-)architektonischen Gestaltungswettbewerbes für die Innenstadt (Plätze, Schlosspark, Straßen)

33 M a
ßnahmen
Entsiegelte Parkplatzflächen und biodiverse Bepflanzung Grüninseln mit Durchwegung und biodiverser mehrjähriger Bepflanzung

Bestehendes instandsetzen & aufwerten Analyse

In Pinkafeld funktioniert vieles bereits gut. Für die weitere Entwicklung gilt es, Bestehendes zu erhalten, instandzusetzen und aufzuwerten. Dabei haben sich drei Ebenen herauskristallisiert, auf die dieses Prinzip angewandt werden soll: der Umgang mit dem Gebäudebestand, Flächen für Bewegung und Freizeit sowie jene zum Aufhalten und Begegnen in der Innenstadt.

Umgang mit dem Gebäudebestand Pinkafeld besitzt eine wunderschöne Altstadt mit gut erhaltener Gebäudesubstanz. Zudem gibt es in Pinkafeld vergleichsweise wenig Leerstand in der Innenstadt, die belebten Erdgeschosse sind jedoch durch viele folierte Fenster nicht sichtbar. Im weiteren Umgang mit dem Gebäudebestand geht es darum, Vorhandenes sichtbar zu machen und für eine belebte Innenstadt weiterhin Frequenz in den Ortskern zu bringen. Hier gilt sowohl für Nahversorgung und Gewerbe als auch für das Wohnen das Credo „Innen- vor Außenentwicklung“.

Bewegung und Freizeit Die Instandsetzung und Aufwertung von bestehenden Parks, Sport und Freiflächen in bzw. nahe der Innenstadt lässt sich unter dem Thema Bewegung und Freizeit zusammenfassen. Schwerpunkte hierbei wären der zentrale Schlosspark, der momentan unter einem schlechten Image leidet, sowie der dahinterliegende Schulsportplatz, welcher in die Jahre gekommen ist. Die Flächen werden durchaus genutzt, die Geräte und Möbel sind allerdings in die Jahre gekommen. Diese Freiflächen könnten mehr generationenübergreifende Angebote, insbesondere für Jugendliche und Kinder beinhalten, da auch die Nähe zur Schule gegeben ist.

Aufhalten und Begegnen Die Innenstadt verfügt über diverse (öffentliche) Plätze und Räume, an denen sich das alltägliche Leben abspielt. Vieles funktioniert bereits gut. Neben der Klimawandelanpassung (Handlungsfeld klimafitter öffentlicher Raum) kann hier durch weitere gestalterische Maßnahmen die Aufenthaltsqualität erhöht und die bestehenden Atmosphären und Funktionen der einzelnen Orte gestärkt werden. So ergeben sich auch neue Nutzungsmöglichkeiten.

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A nalyse

Umgang mit Gebäudebestand

Bewegung & Freizeit

Aufhalten & Begegnen

Alexander Putsch-Platz

Hauptstraße

Weinhoferplatz

Schlosspark

Schulsportplatz

Pinka
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Marktplatz Hauptplatz Rathausplatz

Bestehendes instandsetzen & aufwerten Ideen & Maßnahmen

Die Pinka soll als altstadtnaher Natur- und Erholungsraum und als Biotop möglichst naturbelassen erhalten bleiben. Neben den bestehenden strandähnlichen Zugängen nördlich der Altstadt soll sie nur punktuell zugänglich gemacht werden, um die Biodiversität zu schützen. Geführte Pflanzenspaziergänge sind eine Idee für die Wertschätzung der Artenvielfalt entlang der Pinka.

Aufenthaltsbereiche und Infrastruktur entlang des Wassers

Wasserzugang ohne großen Eingriff

Sitzstufen als

Trotz seiner zentralen Lage (vor allem für Schüler:innen) wird der Schlosspark aktuell nur wenig bzw. ungern genutzt. Eine Zonierung und Umgestaltung könnte dazu beitragen, das Image des Parks aufzubessern und bedarfsgerechte Angebote für unterschiedliche Nutzer:innengruppen und Situationen zu bieten. Beispielsweise generationenübergreifende Motorikparks, ein Spielplatz mit Aufenthaltsbereichen für Betreuungspersonen, öffentliche WCs, Flächen für Kunst im öffentlichen Raum, eine Freiraumklasse aber auch explizit freie Flächen für flexible Nutzungen von Ballspielen bis zu Veranstaltungen.

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I d een
Freiluftklassenzimmer Diverse Sitz- und Liegemöglichkeiten und Plattformen, die auch als Bühne dienen können Zonierung durch Gelände und Materialität Mehrgenerationen Motorikpark

Um den Altstadtcharme zu erhalten und das Thema Bodenschutz voranzutreiben, gilt es zukünftig Innen- vor Außenentwicklung zu forcieren. Das bedeutet einerseits die Revitalisierung und Innenverdichtung des Gebäudebestandes (z.B. durch Generationenwohnen im Zentrum) dem Neubau am Stadtrand vorzuziehen und andererseits Maßnahmen für die Stärkung des Zentrums zu treffen (z.B. Erhaltung des Branchenmixes und der Nahversorgung in der Innenstadt, etc.).

Temporäre und fixe Überdachungen schaffen schattige Aufenthaltsbereiche

In Stanz im Mürztal entstand ein Mehrgenerationenwohnhaus inklusive Starterwohnungen mit Nahversorger im Erdgeschoss – und das mitten im Zentrum.

Wasserspiele und Wasserläufe bieten Abkühlung

Durch Gestaltungsmaßnahmen in Kombination mit Maßnahmen zur Klimawandelanpassung (s. Handlungsfeld „Klimafitter öffentlicher Raum“) kann die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter erhöht werden. Dazu zählen einfache Sitzgelegenheiten z.B. entlang der Hauptstraße, auf den Plätzen und in den Parks oder auch multifunktionales Mobiliar(z.B. Liegeplattformen, die auch als Bühne dienen können). Konkrete Ideen aus dem Beteiligungsprozess sind außerdem die Umwandlung des Springbrunnens in ein begehbares Wasserspiel sowie die Schaffung einer Hundezone in der Innenstadt.

Sofort - bis kurzfristig

• Eine Verdichtung des Mülleimer-Netzes inkl. Aschenbecher und Sackerl-fürs-Gackerl in der Innenstadt (sowie an der Pinka und den Schulsportplätzen) sorgt für mehr Sauberkeit.

• Mehr Bankerl v.a. im Schatten aufstellen, insbesondere im Schlosspark und Josefipark

• Trinkwasserspender für Zwei- und Vierbeiner:innen in der Innenstadt und den Parks bereitstellen

Mittel- bis langfristig

• Ausschreibung eines (landschafts-)architektonischen Gestaltungswettbewerbes für die Innenstadt (Plätze, Schlosspark, Straßen)

• Im ÖEK Maßnahmen zur Innenentwicklung vor Außenentwicklung festlegen (z.B. Siedlungsgrenzen, innerstädtische Erweiterungsflächen, Vorrangzonen für siedlungsnahes Grün und Landwirtschaft, Retentionsmaßnahmen, Revitalisierungsmaßnahmen)

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M a ßnahmen

Fokus auf sanfte Mobilität

Analyse

Pinkafeld liegt direkt an der südburgenländischen Pendlerroute. Die Innenstadt ist mit direkten Busverbindungen Richtung Graz und Wien gut angeschlossen. Die direkt am Markt bzw. Hauptplatz liegende Busstation ist somit auch ein wichtiger zentraler Umstiegs- und Treffpunkt in Pinkafeld. Die Innenstadt ist fußläufig, aber auch mit dem Fahrrad rasch erschlossen.

Vor der Volksschule am Rathausplatz herrscht zu den Bring- und Holzeiten Verkehrschaos, welches sich seit dem Schließen des Durchganges zwischen Schule und Kindergarten verstärkt hat, da der Zugang zum Kindergarten auf der „Rückseite“ liegt und Eltern rund um den Block fahren.

Auf dem sich im Herzen der Innenstadt befindenden Marktplatz liegt mit der Bushaltestelle der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Pinkafelds. Täglich pendeln von hier aus Menschen Richtung Wien und Graz. Der Platz selbst ist somit rund um die Bushaltestelle ein wichtiger zentraler Treffpunkt in der Innenstadt. Daneben wird der Platz teilweise als Parkplatz sowie temporär als Marktplatz genutzt. Gleichzeitig mündet hier die Hauptstraße, welche die wichtigste Verkehrsachse der Innenstadt ist. Der Verkehrslärm durch den Durchzugsverkehr steht teilweise in Konflikt mit anderen (potentiellen) Nutzungen am Marktplatz.

Ein „Haupttor“ in die Pinkafelder Innenstadt befindet sich im Nordosten: von der Wiener Straße über den Rathausplatz kommend Richtung Hauptplatz. Hier findet man eine großzügige Platzsituation mit einer größtenteils ungenutzten Nebenstraße.

Die Hauptstraße führt als Hauptverkehrsader zweispurig durch die Innenstadt. Hier treffen sowohl öffentlicher Verkehr als auch Individualverkehr von PKW bis Fahrrad aufeinander.

In der Bruckgasse kommt es oft zu Gefahrensituationen zwischen PKWs und Radfahrer:innen.

Am Weinhoferplatz und Alexander Putsch Platz neben der Pfarre befindet sich eine Vielzahl an Parkplätzen.

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A nalyse
3 2 1
4 5 5 6
Schlosspark
Marktplatz Hauptplatz Rathausplatz Hauptstraße Alexander Putsch-Platz Weinhoferplatz 1 1 2 3 4 H H H Bruckgasse Wiener Straße Franz Liszt-Gasse Am Platzl Mariengasse Kreuzgasse Wassergasse Fabriksgasse Fabriksgasse Kirchengasse Rathnergasse Schulstraße H
Pinka
H Pinkafeld Schulstraße Pinkafeld Schlossgasse Pinkafeld Hauptplatz Pinkafeld Volksschule Pinkafeld Grazer Straße
H Pinkafeld Kaserne Steinamangerstraße H
Gartengasse Schlossgasse Mühlgasse Mühlbachweg Pinkagasse Schützner Straße Batthyanystraße Antonifeldstraße 6 6 5
H Pinkafeld HTL
Pinkafeld FH

Fokus auf sanfte Mobilität Ideen & Maßnahmen

Leitsystem an Haltestellen

Ein Punkt, der besonders oft im Zuge des Beteiligungsprozesses erwähnt wurde, ist der Bedarf nach einem möglichst sicheren barrierefreien Wegenetz durch die Innenstadt. Dieses soll im Zuge von künftigen Umgestaltungsmaßnahmen mitgedacht werden.

Eine Begegnungszone, wo einander alle Verkehrsteilnehmer:innen gleichberechtigt begegnen, kann im Bereich der Kreuzung Hauptplatz / Marktplatz für die gewünschte Verkehrsberuhigung sowie Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen sorgen und im Zuge einer generellen (Um-)Gestaltung der Innenstadt die Aufenthaltsqualität an diesem zentralen Ankerpunkt der Innenstadt stärken.

Leitsystem mit Reflektoren

Barrierefreiheit durch Leitsysteme und das Vermeiden von Schwellen

40 I d een
Begegnungszonen in Velden (oben) und in Graz (unten)

Maßnahmen für eine verkehrsberuhigte Innenstadt sollten mit einem Verkehrsplaner im Rahmen eines übergeordneten Verkehrskonzeptes für die Innenstadt mit Fokus auf Stärkung der sanften Mobilität (zu Fuß, Fahrrad) erarbeitet werden. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:

• Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen

• Ausbau der Radinfrastruktur (Radwege, überdachte Abstellplätze besonders an Verkehrsknotenpunkten etc.)

• Bushaltestellen als Freqzenzbringer zentral belassen

• Ergänzungen zum überregionalen ÖPNV innerhalb des Stadtgebietes (z.B. Citybus)

• Parkraummanagement konzentrieren Geschwindigkeitsreduktionen

Einbahnregelungen, um Durchfahrten zu reduzieren und Platz zu schaffen Untersuchung der Auswirkungen der Maßnahmen auf die städtische Umgebung

Sofort - bis kurzfristig

• Radständer nahe der Bushaltestellen und generell in der Innenstadt aufstellen

• Durchgang zwischen Volksschule und Kindergarten wieder öffnen

Mittel- bis langfristig

• Kiss & Ride Volksschule / Kindergarten

• Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes für die Innenstadt und umliegende Straßen mit einem Verkehrsplaner (Basis für landschaftsarchitektonischen Wettbewerb für die Innenstadt)

41 M a
ßnahmen
Citybus Hartberg Fahrradstraße Schützengarten Lustenau Bike & Ride zum sicheren Abstellen von Fahrrädern, v.a. für Pendler:innen Kiss & Go Obertrum zum sicheren Verabschieden von Kindern bei der Schule

Dokk1 in Aarhus ist Schmökern Nebensache. Als „Community Center“ und Kulturhaus nicht nur ein Ort des gebündelten Wissens sondern bietet als Ort für alle Bürger:innen auch Bürgerservices. Zudem finden hier literarische Vorträge, Workshops, Kulturabende, uvm statt.

Neue Nutzungen organisatorisch & räumlich bündeln

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses haben sich einige neue Nutzungsbedarfe ergeben. Im Sinne einer lebendigen Innenstadt und der Verdichtung von Begegnungsorten (s. Leitprojekt 1) sollten neue Nutzungen thematisch gebündelt und an hochfrequentierten Orten in der Innenstadt angesiedelt werden.

Bücherei als Bildungs- und Begegnungszentrum Büchereien und Bibliotheken sind kein Relikt der Vergangenheit, sondern wichtige öffentliche Bildungs- und Kulturzentren von heute. Gerade in Zeiten der digitalen Informationsflut bieten sie kurartiertes Wissen an und laden zum Verweilen ein. Moderne Bibliotheken bieten nicht nur Raum für Bücher, sondern auch für Lesungen, Workshops und Veranstaltungen, ruhige und spielerische Lernformen von analog bis digital, Musik und Film, oder einfach nur als gemütlicher konsumzwangsfreier Treffpunkt für alle Menschen. Moderne Bibliotheken entwickeln sich daher mit ihrem diversen Angebot von einem Bücherlager zu einem Wissens- und Begegnungsort der Zukunft.

Generationenübergreifende Reperatur-Cafés

Maker Spaces sind offene Lernräume, die einen niederschwelligen Zugang zu Werkzeugen, Technologien, Materialien und Know-How bieten. Durch Workshops, Reperatur-Cafés und ganzheitliche Bildungsformate werden digitale und analoge Technologien für junge Menschen, aber auch generationenübergreifend erlebbar und erlernbar gemacht.

42
I d een

Nicht alle Leerstände finden schnell neue Mieter:innen. Für die Zeit dazwischen bieten niederschwellig zugängliche Zwischen- oder Umnutzungen eine Möglichkeit für all jene, die auf der Suche nach einem Raum sind, um ihre Ideen testen – vom temporären Pop Up Geschäft bis zum Ausstellungsraum. Und manches wird so gut angenommen, dass es bleiben kann. Drei Beispiele:

Unter dem Titel Kunst im Zwischenraum wurden Leerstände in der Innsbrucker Altstadt in einer Kooperation aus Stadtmarketing und Künstler:innenschaft genutzt, um die Werke regionaler Künstler:innen zu zeigen und gleichzeitig Interessantes aus den leeren Schaufenstern zu machen.

Die Zimmer und Suiten der Grätzlhotels finden sich mittlerweile in mehreren österreichischen Städten: In ehemals leerstehenden Ergeschoßlokalen – vom Lampen- bis zum Kinderschuhgeschäft – wurden erstklassige Hotelzimmer eingerichtet, in denen man hautnah am Treiben der Stadt ist.

Das Konzept der Pop Up Stores fand auch im steirischen Leoben Einzug: In der gesamten Innenstadt wurden leerstehende Geschäftslokale temporär zu günstigen Konditionen an Personen vermietet, die eine Geschäftsidee ausprobieren und verwirklichen wollen. Ziel ist es, das Geschäft ins Laufen zu bringen, sodass die Leerstände dauerhaft – zu marktüblichen Preisen – bezogen werden können.

Die drei Kunsthandwerkerinnen links nutzten dieses Konzept etwa, um ihre hergestellten Produkte – Keramik, Glas und Seifen – gemeinsam anzubieten.

Sofort - bis kurzfristig

• Schaufenster weniger zukleben und sichtbar machen, was Pinkafeld alles kann!

• Bestehende Leerstände und potentielle Leerstände auf die Eignung für neue Nutzungen prüfen (-> Innenstadtmanagement)

Mittel- bis langfristig

• Niederschwellige und temporäre Nutzung von Leerstand ermöglichen (->Innenstadtmanagement)

• Neue Nutzungen gezielt in der Innenstadt anordnen, sodass Begegnungen verdichtet werden und mehr Frequenz entsteht (siehe Leitprojekt 1 Begegnungsorte)

• Erstellung eines Strategieplans für Leerstandsbelebung / die gezielte Ansiedelung von Nutzungen (->Innenstadtmanagement)

• Kooperation mit den Schulen bzw. Campus-Projekt (Leitprojekt 2) in der Entwicklung neuer innerstädtischer Nutzungen wie einer multifunktionalen Bibliothek

43 M a ßnahmen

Überblick verschaffen Innenstadtmanagement

Im Rahmen des Bürger:innenbeteiligungsprozesses sind viele Ideen für die zukünftige Entwicklung der Pinkafelder Innenstadt entstanden. Für eine erfolgreiche Innenstadtentwicklung sind sogenannte Kümmererstrukturen als Brücke zwischen Projektidee, -entwicklung und -umsetzung eine wichtige Voraussetzung. Innenstadtkümmerer stehen als Koordinator:innen und Vermittler:innen zwischen Stadt, Geschäftstreibenden, Immobilien-Eigentümer:innen und Bürger:innen dafür ein, dass die Visionen und Ziele, die erarbeitet wurden, mit Leben gefüllt und umgesetzt werden. Zur Projektentwicklung und für den Umsetzungsprozess braucht es auf den Ort bezogenen Konzepte und vor allem Personen, die den Veränderungsprozess als Ansprechpartner:innen begleiten und managen.

Pinkafeld setzt mit der neuen Stelle für Stadtmarketing und Veranstaltungskoordination einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung. Für die Zukunft ist es zu empfehlen, auch weitere Funktionen eines zielgerichteten Innenstadtmanagements in der Stadtgemeinde anzusiedeln, damit die langfristige Umsetzung der erarbeiteten Vision gesichert werden kann.

Das Profil: der/die Innenstadtmanager:in...

koordiniert den Veränderungsprozess, hat das Ganze und aktuelle Entwicklungen im Blick und verzahnt Einzelaktivitäten, beobachtet und lanciert die richtigen Themen zur richtigen Zeit, denkt strategisch und visionär

... ist Ansprechstelle und Schnittstelle zwischen allen Akteur:innen der Innenstadtveränderung (Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Eigentümer:innen, Bürger:innen)

koordiniert Angebot und Nachfrage für Innenstadtbelange, akquiriert aktiv Interessent:innen und unterstützt bei der strategischen Ansiedelung neuer Nutzungen & Gewerbe in der Innenstadt

... baut zielgerichtet nützliche Netzwerke auf und hält sie lebendig

... fördert und unterstützt die Eigenmotivation verschiedener Akteur:innen (Bevölkerung, Bewohner:innen, Eigentümer:innen, Geschäftsleute) und kümmert sich um die Ermöglichung von Veränderung

begleitet unterschiedlichste Projekte, Initiativen und Maßnahmen für den Veränderungsprozess und arbeitet dabei gemeinsam mit der Bevölkerung und Stakeholder:innen

... bindet interne und externe Fachleute und Beratung ein

... informiert über unterschiedliche Kanäle laufend über den Prozess und die Ergebnisse

Bereits in vielen österreichischen Städten wie Trofaiach oder Waidhofen an der Ybbs werden Innenstadtkümmerer erfolgreich eingesetzt.

Links: erstes Vernetzungstreffen der Innenstadtkümmerer, Rechts: Erich Biberich, Innenstadtkümmerer Trofaiachs

44
I d een

Kultur und Veranstaltungen waren ein großes Thema im Beteiligungsprozess. Die Pinkafelder:innen wünschen sich sowohl mehr Kunst im öffentlichen Raum als auch Orte für Lesungen, Konzerte und Feste. Großes Potential für ein Kunst- und Kulturzentrum bildet das Stadtmuseum. Weiters gibt es eine Reihe an Veranstaltungsideen wie ein „Platzerlfest“ in der ganzen Innenstadt bis hin zu weltrekordverdächtigen Ideen wie die längste Tafel der Welt.

Die Erstellung eines anschaulichen Überblickes über die bestehenden Veranstaltungsräume z.B. in Form eines digitalen Veranstaltungsraumüberblicks wäre ein erster Schritt, um einerseits einen Überblick für Veranstalter:innen zu schaffen und weiters mögliche zusätzliche Bedarfe an Veranstaltungsorten und -räumen zu konkretisieren. Inspiration für den Veranstaltungskataster: Die Plattform welocally macht Raumangebote, Veranstaltungen und Schaufenster virtuell sichtbar.

Sofort - bis kurzfristig

• Bestehende Veranstaltungsräume in einem Kataster sichtbar machen und veröffentlichen

• Schaffung einer eigenen Mailadresse für Innenstadtthemen

• Zuordnung von Aufgaben des Innenstadtmanagements in der bestehenden Verwaltung

Mittel- bis langfristig

• Schaffung einer eigenen Stelle für das Innenstadtmanagment

45 M a
ßnahmen

Mit zwei Leitprojekten in die Umsetzung kommen

Für die Umsetzung der aus dem Beteiligungsprozess entstandenen Handlungsfelder und Maßnahmen wurden zwei Leitprojekte entwickelt:

Leitprojekt 1 Begegnungsorte

Wo finden Begegnungen in Pinkafeld künftig statt? Und was braucht es, damit die Pinkafelder Innenstadt künftig hochwertige Aufenthalts- und Begegnungsräume bietet? Im Leitprojekt Begegnungsorte werden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses als Grundlage für einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb für die Innenstadt zusammengefasst.

Leitprojekt 2 PinkaCampus

Pinkafeld ist ein wichtiges Bildungszentrum im Burgenland, das fünf Schulen und eine Fachhochschule umfasst. Wie kann dieses Potenzial genutzt werden, um Zukunftskompetenzen und junge Menschen in die Innenstadt zu bringen? Und wie profitieren die Schulen und Schüler:innen von einer Vernetzung?

46

Planschen

Wohnen

Begegnungsorte

Spielen

Verkehrsknotenpunkt

Ankommen

Genießen

Treffpunkt

Schanigarten

Verwalten

Ruheoase

Zurückziehen

Nahversorgung

Wohnen

Pinka

Naturnahe

Naherholung

Flanieren

Nostalgie

Mittagspause

Wohnen

Lernen

Lernen

Lernen

Erholung Bewegung

Spielen

Schlosspark

Veranstalten

Wohnen

47
P
aCampus
i nk
Hauptstraße Marktplatz Hauptplatz
Sport
Kunst & Kultur Lernen Repräsentativ Markt Raum für Jugend

Leitprojekt 1

Begegnungsorte

Das Leitprojekt Begegnungsorte setzt sich damit auseinander, wie und wo die gesammelten Bedarfe nach Belebung, Nutzungsverdichtung und Aufwertung der innerstädtischen Atmosphäre räumlich umgesetzt werden können. Dabei treffen die Deutungen des Wortes Begegnungszone als Verkehrslösung sowie Begegnungszone als Ort für Begegnungen aufeinander. Zwei Fokus-Bereiche wurden in der Pinkafelder Innenstadt als Begengunsorte identifiziert:

Fokus

1: Rund um den Markt

Der Bereich rund um den Marktplatz ist durch seine Funktionen als Verkehrsknotenpunkt und Ankommensort in der Stadt sowie die dort befindlichen Geschäfte und Gastronomie bereits jetzt ein wichtiger Treffpunkt in Pinkafeld. Dieser Bereich besitzt großes Potential, durch gezielte Nutzungsansiedelungen sowie die (Um-)Gestaltung des öffentlichen Raums von einem Ort der Besorgungen zu einem städtischen Begegnungsort für alle Pinkafelder:innen zu werden.

Fokus 2: Schlosspark

Für einen Begegnungsort mit Erholungscharakter bietet der weitläufige Schlosspark mit seiner zentralen Lage und in unmittelbarer Umgebung der Mittelschule, Landesberufsschule, HLW und HTL eine hervorragende Grundlage. Durch eine bedarfsgerechte Umgestaltung und Zonierung kann der Schlosspark zu einem Begegnungsort im Grünen werden, an dem sich alle Pinkafelder:innen wohlfühlen.

Sofort - bis kurzfristig

• Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes für die Innenstadt mit Untersuchung der Auswirkungen auf die städtische Umgebung durch einen Verkehrsplaner

(Basis für den landschaftsarchitektonischen Wettbewerb für die Innenstadt)

Mittel- bis langfristig

• Ausschreibung eines (landschafts-)architektonischen Gestaltungswettbewerbes für die Innenstadt (Plätze, Schlosspark, Straßen)

48 M a ßnahmen

Fokus 1: Rund um den Markt Empfehlungen

Drei Begegnungsorte rund um den Markt

Der erste Fokusbereich für Begegnungen liegt rund um den Markt: vom Marktplatz über den Hauptplatz bis zum Weinhofer Platz. Der Marktplatz hat mit seinem städtischen Charakter dabei das meiste Potential, künftig Begegnungen zu verdichten. Denn hier bestehen durch die dort angesiedelte Bushaltestelle, Gastronomie- und Gewerbebetriebe sowie das Marktgeschehen bereits heute die meisten Frequenzbringer in der Innenstadt, die es zu erhalten, ergänzen und stärken gilt. Als Gegensatz dazu bietet der Weinhoferplatz mit dem Josefipark und dem Kirchenpark eine ruhige Grünoase mitten in der Innenstadt. Der Hauptplatz bildet die Übergangszone zwischen den städtischen und grünen Begegnungsorten der Innenstadt. Um Marktplatz, Hauptplatz und Weinhoferplatz als zentrale Begegnungsorte zu stärken und deren Aufenthaltsqualität zu erhöhen, werden auf den folgenden Seiten Empfehlungen formuliert.

Hauptplatz

1 Markplatz

2

Weinhoferplatz

3

49

Fokus 1: Rund um den Markt Empfehlungen

Begegnungszone als Verkehrslösung

Damit der Marktplatz als zentraler Begegnungsort gestärkt werden kann, sollte der Verkehr beruhigt werden. Eine Begegnungszone –im Sinne des rechtlichen Begriffes aus der Verkehrsplanung – , in der sich alle Verkehrsteilnehmer:innen auf gleicher Ebene begegnen, schafft die gewünschte Verkehrsberuhigung, erhöht die Sicherheit für alle und schafft gleichzeitig mehr Raum für andere Aktivitäten und Nutzungen, die für die Belebung des Marktplatzes und dessen Umgebung sorgen.

Übergeordnetes

Verkehrskonzept

Um geeigneten Rahmenbedingungen für eine Begegnungszone zu setzen, braucht es ein übergeordnetes Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt mit Untersuchung der Auswirkungen auf die städtische Umgebung. Maßnahmen wie Einbahnen und Geschwindigkeitsbegrenzungen können hierbei zur weiteren Verkehrsberuhigung und Sicherheit in der Innenstadt beitragen. Gleichzeitig sollen sanfte Mobilitätsformen wie Zufußgehen und Fahrradfahren gestärkt werden. Die Bushaltestellen sollen am aktuellen Standort bleiben, da diese wichtige Frequenzbringer sind. Ein zentral gelegener überdachter Fahrradabstellplatz als Park & Ride würde das Fahrradfahren in der Innenstadt weiters stärken. Ein Park & Ride für Pkw sollte eher dezentral, aber mit guter Anknüpfung an den Busverkehr verankert werden.

50 Einbahn? Einbahn! Einbahn? P+R Fahrrad Hauptplatz Marktplatz H Hauptplatz Marktplatz H
Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, PKW, Busse, etc... Raum für Begegnungen schaffen! dezentrales P+R für PKW

Lebendige Ränder

Leuchtende Ränder!

Hauptplatz

Marktplatz

Aufenthaltsqualität stärken Die Umsetzung einer Begegnungszone stärkt die Aufenthaltsqualität nicht nur durch die damit einhergehende Lärm- und Geschwindigkeitsreduktion. Durch die Minimierung von Flächen für Fahrbahnen und Parkplätze entsteht mehr Raum für qualitätsvolle öffentliche Aufenthaltsbereiche, die diverse Nutzungen ermöglichen. Mit intensiver Begrünung und Schattenspendern sorgen diese auch im Sommer für ein angenehmeres Stadtklima. Um die Aufenthaltsqualität auch abends sowie in den dunklen Wintermonaten zu stärken, bietet sich indirekte Beleuchtung der begrenzenden Gebäude an („leuchtende Ränder“).

Hauptplatz

Marktplatz

Flexible Mitte

Freie Mitte und lebendige Rändern

Während die Ränder der Begegnungszone durch die Konzentration von Frequenzbringern in den Gebäuden und die Transparenz der Erdgeschosse für die gewünschte Lebendigkeit der Innenstadt im Alltag sorgen, soll die Mitte der Begegnungszone frei gehalten werden, um diverse Nutzungen wie Feste, Märkte, Konzerte, etc. zu ermöglichen. Fixe Möblierung sollte daher nur an den Rändern angedacht werden, um die Mitte frei und flexibel zu halten.

Die verkehrsrechtliche Begegnungszone wird also auch zur zentralen Begegnungszone im Alltag der Pinkafelder:innen.

51
...mehr Platz für Begrünung, Schatten, Sitzmöglichkeiten Fahrbahn- & Parkplatzminimierung...

Fokus 1: Rund um den Markt Empfehlungen

Grüne Begegnungs„zone“

Hauptplatz Marktplatz

Wasserspiel, Schatten, Sitzgelegenheiten, wildes Grün...

Hauptplatz

Als Gegenstück zur städtischeren Begegnungszone um den Marktplatz, wo immer was los ist, bildet der Weinhoferplatz mit den Grünflächen rund um die Pfarre eine grüne Begegnungszone (nicht im verkehrsrechtlichen Sinn). Diese zeichnet sich durch eine niedrigere Begegnungsdichte und hohe Aufenthaltsqualität aus. Hier ist es ruhig und grün, man kann sich hierhin zurückziehen. Die Aufenthaltsqualität kann durch die die Entsiegelung der Parkplatzflächen und die Erhöhung des Grünanteils vor der Pfarre sowie die Schaffung von schattigen Sitzgelegenheiten in den Parks gestärkt werden.

Frequenzbringer, freie und flexible Mitte, lebendige Ränder mit Sitzgelegenheiten, Schatten

Sitzgelegenheiten, Entsiegelung, Grünanteil stärken

Der Hauptplatz als Übergang

Der Hauptplatz bildet den Übergangsbereich zwischen städtischer und grüner Begegnungszone. Hier ist nicht mehr ganz so viel los wie am Marktplatz, gerade für Familien kann hier aber ein attraktiver innerstädtischer Aufenthaltsort entstehen. Die zeitgemäße und klimafitte Umgestaltung der Grünflächen und punktuelle Eingriffe wie ein bodenbündiges Wasserspiel für Kinder machen Lust, dort länger sitzen zu bleiben. Dafür sind schattige Sitzgelegenheiten notwendig. Die Beruhigung der Nebenstraße würde die Platzsituation darüber hinaus attraktivieren.

52
2 1 Markplatz Hauptplatz 3 Weinhoferplatz
Urbane Begegnungszone
Grüne
Begegnungszone

Überblick städtischer Begegnungsorte + Beispiele

Begegnungszone

Wasserspiel

Schwammstadt + „wildes Grün“

Hauptplatz

2 1 Marktplatz

Weinhoferplatz

3

Schattige Sitzbereiche

Veranstaltungen

Schattige Sitzbereiche

Fahrradinfrastruktur

Entsiegelung

53

Landesberufs-

gasseGarten-

Der Schlosspark ist eine weitläufige Grünfläche, die sehr viele Möglichkeiten bietet. Durch eine Zonierung soll mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden, gleichzeitig soll der Schlosspark aber für verschiedene Nutzungen flexibel bleiben.

Umgeben vom Baumbestand soll eine freie Mitte auch künftig eine hochwertige weitläufige Grünfläche für unterschiedlichste Zwecke bleiben. Zahlreiche Nutzungen sind denkbar, von alltäglichen Aktivitäten wie Picknick und Fußballspiel bis hin zu Veranstaltungen wie Konzerte oder Freiluftkino. Um diese Nutzungsflexibilität zu erhalten gilt es daher, die Mitte auch in der zukünftigen Entwicklung frei zu halten.

Landesberufsschule

Amphitheater / Freiluftklassenzimmer und gemütliche Aufenthaltsbereiche für die Mittagspause und nach der Schule

Schulsportplatz

Zonierung rund um den Baumbestand

Genereationenübergreifende Angebote für Spiel, Bewegung und Aufenthaltsbereiche im Schatten

Am Rand des Parks rund um den großzügigen Baumbestand können durch entsprechende Zonierung Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten sowie generationenübergreifende Spiel- und Bewegungsangebote geschaffen werden. Der Schlosspark liegt außerdem unmittelbar angrenzend an Schulen (HLW, Mittelschule, Landesberufsschule, HTL). Aktuell wird er von diesen allerdings kaum genutzt. Durch entsprechende Angebote im Rahmen einer Umgestaltung sollen Aufenthaltsbereiche geschaffen werden, die sowohl für die Pausen als auch für den Unterricht (Freiluftklasse) genutzt werden können.

54
HLW Mittelschule
Hauptstraße Schulstraße schule
Schulsportplatz
Hauptstraße Schulstraße HLW Mittelschule
gasseGarten-
Fokus 2: Rund um den Schlosspark Empfehlungen Freie Mitte Platz für flexible Nutzungen - Picknickparties, Konzerte, Kino im Park, Fußball, ... Die Mitte frei halten

Auf einen Blick + Beispiele

Outdoor Klassenzimmer

Freie Mitte, Mähabschnitte, Blühflächen, Veranstaltungsflexibilität

Hauptstraße Schulstraße

Freie Mitte

Landesberufsschule

Zonierung rund um den Baumbestand

Schulsportplatz

Freibereiche mit diversen Aufenthaltszonen

Mehrgenerationen Motorikpark

55
gasseGarten- HLW
Mittelschule

Eine Stadt voller Zukunftskompetenzen

Pinkafeld beherbergt als Bildungsstandort zahlreiche Ausbildungsstätten für Klein bis Groß. Das Bildungsangebot der Stadtgemeinde – von der Kinderkrippe bis zur Mittelschule – wird von berufsbildenden Schulen ergänzt: HLW, HTL, Landesberufsschule und das Bildungszentrum für Sozialberufe bilden Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Burgenland und angrenzenden Regionen aus. Mit dem Standort der FH Burgenland ist auch Erwachsenenbildung stark in Pinkafeld verankert: In Studien und Lehrgängen in den Bereichen Wirtschaft, Informationstechnologie, Soziales, Energie & Umwelt und Gesundheit werden Erwachsene in zahlreichen zukunftsträchtigen Sparten ausgebildet. Ergänzt soll das Angebot künftig um eine Außenstelle der Danube Private University Krems (DPU) werden, sodass am Standort der FH künfig auch Medizin studiert werden kann.

In Pinkafeld wird also immens viel Wissen gesammelt und weitergegeben. Pflege und Technologie sind Themen am Puls der Zeit, die gerade in Zeiten der Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und gleichzeitiger Überalterung der Gesellschaft immer wichtiger werden. Dieses Potenzial ist in der Innenstadt aber kaum sichtbar, der einzig wahrnehmbare Schnittpunkt ist die Billa-Filiale, wo sich Schüler:innen ihre Jause besorgen. Die Student:innen sind kaum bis gar nicht in der Innenstadt sichtbar. Hier schlummert eine einzigartige Chance zur Belebung der Innenstadt bei gleichzeitigem Austausch von Wissen und Kompetenzen.

Die Stadt ist der Campus

In der Ideenwerkstatt wurden Ideen gesammelt, wie Schüler:innen und Student:innen stärker zum Teil des Stadtlebens werden können. Anlassfall war der konkrete Bedarf, dass Schüler:innen den älteren Pinkafelder:innen dabei helfen könnten, ein neues Notebook einzurichten oder sich mit dem Smartphone zurechtzufinden. Auf dieser Basis entstanden einige Bilder, wie eine Win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen kann. Die Schüler:innen und Student:innen könnten ihr Wissen im Sinne eines Reallabors in der Praxis ausprobieren, soziale und generationenübergreifende Kontakte knüpfen, die Innenstadt würde mehr von jungen Menschen belebt und die Pinkafelder:innen könnten stärker am Wissen teilhaben. Bestenfalls, könnten mit den Aktivitäten auch noch leerstehende Geschäftslokale temporär mit Leben gefüllt werden. Ganz nach dem Motto „Die Stadt in die Schule – die Schule in die Stadt!“ können zahlreiche kleinere und größere verknüpfende Aktivitäten angedacht werden.

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Leitprojekt 2 PinkaCampus
„Campus“ ist lateinisch für Feld
A
PinkaCampus = PinkaFeld
nalyse
57 HTL Landesberufsschule Mittelschule HLW FH Kindergarten Volksschule Jugendraum ? ? ? ? ? ? ?
P i nkaCampus

PinkaCampus

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses kamen einige Ideen auf, wie Stadt und Schulen im Sinne einer lebendigen Innenstadt und der Verdichtung von Begegnungen (s. Leitprojekt 1) enger verknüpft werden können.

Die Stadt kommt in die Schule

Die Standorte der berufsbildenden Schulen sowie der FH bilden derzeit abgeschlossene Campus-Situationen, die von Pinkafelder:innen nur selbst als Schüler:innen oder ggf. anlassbezogen als Eltern besucht werden. Diese Raumangebote könnten jedoch mehr bieten: Die gemeinsame Nutzung von Räumen und der bestehenden Infrastruktur könnte zu verschiedensten Synergieeffekten führen. So ist vorstellbar, dass die Werkstätten der HTL vieles bieten, was etwa für Workshops und Bildungsangebote für Pinkafelder:innen genutzt werden könnte. Ein Makerspace oder das Reparatur-Café könnte somit auch direkt in der Schule als generationsund institutionsübergreifendes temproräres Angebot stattfinden, bei dem die Schüler:innen ihr Können unter Beweis stellen können. Eventuell sind damit auch Weiterbildungsangebote für Erwachsene verknüpfbar. Theorie und Praxis können so direkt in den Räumen der Bildungseinrichtungen zusammenkommen. Auch für die eine oder andere größere Veranstaltung könnten die Schulräumlichkeiten Platz bieten.

Die Schule kommt in die Stadt

Die Verknüpfung von Pinkafelder:innen und Schüler:innen soll nicht nur hinter den Türen der Bildungsstandorte stattfinden, sondern viel mehr ein Baustein zur Belebung der Innenstadt werden. Übungsfirmen könnten direkt in der Innenstadt eingerichtet werden, somit sogar Leerstände temporär bespielt werden. Verschiedenste Übungen von Schulen und FH könnten direkt im Reallabor an Orten in der Innenstadt stattfinden und Alltagsorte der Pinkafelder:innen miteinbeziehen. Eine multifunktionale Bibliothek in der Innenstadt könnte auch für Schüler:innen interessant sein. Abschlussarbeiten oder wissenschaftliche Auseinandersetzungen könnten sich mit Themen und Herausforderungen der Stadt auseinandersetzen und Bürger:innen oder Vertreter:innen der Stadtgemeinde zu Interviewpartner:innen und lokalen Expert:innen werden.

Die Campuswerkstatt

Welche Aktivitäten gesetzt werden sollen, die für alle Beteiligten eine Win-win-Situation darstellen, muss gemeinsam von Vertreter:innen der Stadt, der Schulen, Schüler:innen bzw. Studierenden und interessierten Bürger:innen entwickelt werden. Ein wiederkehrendes Format – die Campuswerkstatt – könnte ein jährlicher Treffpunkt sein, um darüber nachzudenken und Projektideen gemeinsam zu entwickeln. Die Campuswerkstatt kann eine lockere Veranstaltung sein, wo Informationen ausgetauscht, Ideen gesammelt, weiterentwickelt und in Form von Kooperationen in die Umsetzung gebracht werden. Die Organisation sollte im ersten Schritt bei der Stadtgemeinde liegen.

58

Unter dem Motto „it takes a Grätzl to raise a child“ bilden die Wiener Bildungsgrätzl dauerhafte, in einem Stadtteil verankerte Kooperationen von Schulen und Kindergärten mit außerschulischen Einrichtungen aus den Bereichen (Erwachsenen-)Bildung, Jugendund Sozialarbeit, Sport, Kultur und Gesundheit.

Ein Schulgarten bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, im Tun über Ernährung, Biodiversität und Naturschutz zu lernen. Der Ertrag kann gemeinsam verkocht werden. Interessierte Pinkafelder:innen könnten hier ihr Wissen zu Pflanzen, Anbau und Pflege weitergeben und der Schulgarten so zum gemeinsamen Projekt im Schlosspark werden. Als Dank kann dann das Verkochte gemeinsam genossen werden. Die HLW Braunau (links) ist etwa Teil des Projekts „KlimaAcker“ und trägt mit ihrem Schulgarten zur Artenvielfalt vor Ort bei.

Die generationsübergreifende Vermittlung von Kompetenzen kommt in der Gemeinde Kalsdorf gut an. Dort schulen Schüler:innen Senior:innen im Umgang mit dem Computer.

Sofort - bis kurzfristig

• Kontaktaufnahme und Erstgespräche mit Schulleiter:innen

Mittel- bis langfristig

• Veranstaltung der ersten Campuswerkstatt

• Fixierung gemeinsamer Ziele

• Umsetzung gemeinsamer Aktivitäten

59 I n spirationen M a ßnahmen

Auf dem Weg in die Umsetzung

Um die im Rahmen der Ideenwerkstatt entstandenen Empfehlungen und Leitprojekte in die Umsetzung zu bringen, werden folgende Schritte empfohlen:

1. Erstellung eines Verkehrskonzeptes für die Innenstadt Als Grundlage für die weitere Planung bzw. den empfohlenen Gestaltungswettbewerb sollte ein Verkehrskonzept für die Innenstadt mit Maßnahmen zum ruhenden und fließenden Verkehr und Untersuchung der Auswirkungen auf die städtische Umgebung erstellt werden.

2. Ausschreibung eines (landschafts-)architektonischen Gestaltungswettbewerbs Damit eine hohe gestalterische und planerische Qualität für die weiteren Planungs- und Umsetzungsschritte gewährleistet werden kann, wird ein geladener (landschafts-)architektonischer Wettbewerb empfohlen. Die Realisierbarkeit der Gestaltungsvorschläge soll dabei in Phasen bzw. Paketen beschrieben werden, die etappenweise nacheinander umgesetzt werden können. Hier empfiehlt sich die Ausschreibung in zwei Umsetzungsteilen für die Begegnungszone: Marktplatz und Hauptplatz (gemeinsam) bis hin zum Weinhoferplatz, Schlosspark. Ergänzend könnte es einen Ideenteil für den verbindenden bzw. umliegenden Straßenraum (Bruckgasse und Hauptstraße) geben.

2.1 Optional

Ausschreibung eines Lichtkonzeptes Ergänzend bzw. anschließend zum Gestaltungswettbewerb kann ein Lichtkonzept für die Begegnungszone Markt-/Hauptplatz ausgeschrieben werden.

Unabhängig von den anderen Punkten: Weiterentwicklung Tätigkeitsprofil Innenstadtmanagement Der Tätigkeitsbereich des Innenstadtmanagements sollte weiterentwickelt und langfristig eine eigene Stelle dafür geschaffen werden (s. Handlungsfeld „Überblick schaffen“)

60

Verkehrsplanung

Verkehrskonzept Innenstadt

mit den innenstadtrelevanten Maßnahmen zum ruhenden und fließenden Verkehr und Untersuchungen der Auswirkungen auf die städtische Umgebung

(Landschafts-) Architektur

Lichtplanung

Lichtkonzept Optional

Umsetzungsteil 1 Begegnungszone Markt-& Hauptplatz

Gesamtheitliche Gestaltung auf Basis von Leitprojekt 1 und Verkehrskonzept

Gestaltungskonzept (Wettbewerb)

Einholen von Gestaltungsvorschlägen für ausgewählte öffentliche Räume

Umsetzungsteil 2 Begegnungsort Schlosspark

Zonierung und Gestaltung von Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten sowie Spiel- und Bewegungsangeboten

Realisierbarkeit in Phasen bzw. Paketen beschreiben

ggf. unterschiedliche Gewinner:innen für Teilbereiche

Ideenteil Straßenraum

Gestaltungsvorschläge am Beispiel Hauptstraße und Bruckgasse (Bäume, Bepflanzung, Schatten, Parken, Aufenthalt...)

Weiterentwicklung Tätigkeitsprofil

Innenstadtmanagement: Organisation Veranstaltungen, Kommunikation mit Eigentümer:innen, Koordination Angebot und Nachfrage etc.

61

Bildquellen

TEIL A

Einleitung

S. 6-7

Franziszeischer Kataster https://maps.arcanum.com/de/map/cadastra l/?layers=3%2C4&bbox=1792145.4680815246%2 C6001362.442755073%2C1798383.1750387219% 2C6003764.172100497

Luftbild S. 7: Google Maps

TEIL C

Klimafitter Grün- und Freiraum S. 30-33

Luftbild S. 31- Geodaten Burgenland

Schwammstadt / Bäume

Bepflanzung + Sitzbank

https://logic-bespoke.com/projects/teesside_ park/

Grafik Schwammstadtprinzip (c) 3:0 Landschaftsarchitektur

Hauptplatz Stainz 3:0 Landschaftsarchitektur

https://www.3zu0.com/referenzen/hauptplatzstainz/#&gid=lightbox-group-1844&pid=6

Schwammstadt Zieglergasse

https://www.dnd.at

Bepflanzung

https://www.naturgartenvielfalt.de/wildblumenshop/blumenwiese/

https://landezine.com/jaktgatan-andlovangsgatan/

Ortszentrum Lanzenkirchen 3:0 Landschaftsarchitektur

https://www.3zu0.com/referenzen/ortszentrumlanzenkirchen/#&gid=lightbox-group-1823&pid=11

Entsiegelte Flächen

Ökostraße Obergrafendorf

https://www.bodenbuendnis.or.at/images/gross/ kostrae%20(1)Marktgemeinde%20Ober-Grafendorf. jpg

Lovedon_Parking

https://i.pinimg.com/originals/b1/38/54/ b13854166f79830f660f912cb2a9277c.jpg

Parkplatz Fuchsgraben in Wemding (D) https:// www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/ Infrastruktur-Parkplatz-soll-Altstadtattraktiver-machen-id25835126.html

Bestehendes instandsetzen & aufwerten S. 34-37

Luftbild S. 35 - Geodaten Burgenland

Aufenthaltsbereiche an der Pinka

https://worldlandscapearchitect.com/wpcontent/uploads/2022/11/Grand-Junction-ParkPlaza-Land-Collective-Alan-Karchmer-19.jpg

https://worldlandscapearchitect.com/wpcontent/uploads/2022/11/Grand-Junction-ParkPlaza-Land-Collective-Alan-Karchmer-19.jpg

Schlosspark

https://www.die-planergruppe.de/project/ stadtlandschaft-luedinghausen/

https://landezine.com/activity-landscapekastrup-by-masu-planning/

Motorikpark Feldkirchen

https://www.ferdis-place.at/motorikparkfeldkirchen/

Hängematte

https://landezine.com/ilawa-forest-bylandscape-architecture-lab/

Freiluftklasse / Amphitheater

https://www.dezeen.com/2015/11/06/apehedge-school-outdoor-classroom-pavilionamphitheatre-architecture/

Innen- vor Außenentwicklung

Generationenwohnen im Mürztal

https://www.derstandard.at/story/2000128720560/ alt-und-jung-im-ortszentrum-wiegenerationenwohnen-funktioniert

Aufenthaltsqualität

Wasserspiel, Market Place Willich https:// landezine.com/market-place-willich-by-kraftraum/

Schattige Sitzgelegenheiten Straßenraum

https://landezine.com/stationsstraat-sintniklaas-by-grontmij-belgium/

Sitzmöbel Zieglergasse Wien

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/ architektur/oeffentlicher-raum/sitzfibelsitzmoebel.html

Schirme als temporäre Überdachung

Foto: https://www.kulturcafe.kitzbuehel.at/ Ueberdachung_Innenhof_BH_Kitzbuehel

62

Fokus auf sanfte Mobilität

S. 38-41

Luftbild S. 39 - Geodaten Burgenland

Begegnungszone

Begegnungszone Velden (c) Barbara Filips

Begegnungszone Graz Lendplatz https://www. krone.at/2982431

Barrierefreies Wegenetz

Haltestelle & Mobilitätshub – Lisa Steiner

Reflektoren Foto: https://kingsoutdoorlighting. com/products/crg30-paver-light https://i.pinimg.com/564x/2a/ec/b6/2aecb6043ae be8475ef5ebfa1de0db06.jpg

Verkehrskonzept

Kiss&Go Obertrum – Lisa Steiner

Bike & Ride

https://www.aktivmobil-bw.de/service/ beratungsstelle-bikeride/

Citybus Hartberg

https://www.meinbezirk.at/hartbergfuerstenfeld/c-lokales/neuerungen-imoeffentlichen-verkehr-gestalten-sie-mit_ a2493910

Fahrradstraße Lustenau

https://www.lustenau.at/de/neuigkeiten/ fahrradstrasse-im-schuetzengarten

Neue Nutzungen organisatorisch & räumlich bündeln

S. 42-43

Bücherei

https://includi.com/de/project/dasmultifunktionale-gemeindezentrum-de-plataanin-naarden/

Maker Space

Repair café

https://repaircafe-hdf.org/creer-un-repaircafe/

Dokk1

https://www.forbes.at/artikel/wo-das-wissenandockt.html

Leerstand aktivieren

Kunst im Zwischenraum

https://www.tt.com/artikel/17689874/kunst-inden-schaufenstern-leerstand-sinnvoll-genutzt

Grätzlhotel

https://www.graetzlhotel.com/graetzl-hotel/ zimmer/street-suite-karmelitermarkt/

Pop-Up Stores

https://www.meinbezirk.at/leoben/c-lokales/ leoben-drei-kunsthandwerkerinnen-unter-einemdach_a4333690

Überblick verschaffen

S. 44-45

Kümmerer

Trofaiach, Ernst Biberich

https://www.meinbezirk.at/leoben/c-lokales/ trofaiach-meine-stadt-wer-anzuenden-will-mussbrennen_a2149335#gallery=default&pid=10481416

Kümmerertreffen

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ leoben/5411383/Trofaiach_Erstesoesterreichisches-Treffen-fuerOrtskernkuemmerer

Kultur und Veranstaltungen

Lange Tafel

https://www.archdaily.com/947544/tulip-nilyour-place-at-the-table-adhoc-architectes?ad_ source=search&ad_medium=search_result_projects

Welocally https://graz.welocally.at

Platzerlfest - Targ Weglowy Square, Gdansk https://i.pinimg.com/originals/42/f9/9a/42f99a 72fef1bd9e5e77f31d0884939d.jpg

Leitprojekte

S. 46-60

Luftbilder: Google Maps

PinkaCampus S. 59 Bildungsgrätzl https://graetzl.bildung.wien.at

Schulgarten

https://www.meinbezirk.at/braunau/c-wirtschaft/ hlw-braunau-engagiert-sich-um-artenreichenschulgarten_a6164804

Generationenübergreifende

Kompetenzenvermittlung

https://www.meinbezirk.at/graz-umgebung/cleute/kalsdorf-schueler-schulen-senioren_ a1246430

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Impressum

nonconform ideenwerkstatt GmbH

Büro Wien

Lederergasse 23/8/EG, 1080 Wien

www.nonconform.at office@nonconform.at

Verfasser:in Protokoll

Marieluise Brandstätter

Julia Halbauer

Wien

Berlin

Kärnten

Bayern

Nordrhein-Westfalen

Oberösterreich

Steiermark

www.nonconform.at http://www.ideenwerkstatt-pinkafeld.at/

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