ISEK Pilsach - Kurzfassung

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ISEK Pilsach

Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept für den Ortskern von Pilsach

Kurzfassung

Auftraggeberin:

Auftragnehmerin:

Gemeinde Pilsach

vertreten durch :

Andreas Truber, 1. Bürgermeister

fachliche Betreuung

in Zusammenarbeit mit:

Josef Möges, Amtsleiter VG Neumarkt

Lisa Meixner, Verwaltungsfachangestellte

nonconform ideenwerkstatt GmbH

Büro Rosenheim, Westermayer-Straße 1A, 83026 Rosenheim

Bearbeitung durch:

Melina Hölzl, M.Sc. Urbanistik, B.Eng. Landschaftsarchitektur

Korbinian Kroiß, M.Sc. European Studies, B.Eng Landschaftsarchitektur

Lisa Steiner, DI Raumplanung

Sinnwerkstadt Stephanie Utz

Thurmayerstraße 2, 93049 Regensburg

Bearbeitung durch:

Stephanie Utz, Dipl. Ing. (Architekt, Stadtplanung), Ass. Jur. Susanne Nutz, Chemielaboratin, Qualitätsmanagerin, zert. Moderatorin, Mediatorin

Veröffentlicht am 10.02.2025

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (inklusive VU) für den Ortskern von Pilsach wurde im Bayerischen Städtebauförderprogramm mit Mitteln des Freistaates gefördert.

Einführung

Impressionen vom gemeinsamen Arbeiten

Fazit aus der Bestandserhebung und -bewertung

2 Leitbild 12

Übergeordnetes Leitbild Leitlinien

3 Maßnahmen 18

Rahmenplan und Schlüsselmaßnahmen

S1 Entwicklung Schusterareal

S2 Umgestaltung Hauptstraße

S3 Grünes Band Einzelmanßnahmen Maßnahmenablauf

4 Abbildungsverzeichnis 52

erarbeitet. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wurden die Ziele für den Ortskern von Pilsach definiert, um dessen zukünftige Entwicklung zu planen. Das vorliegende ISEK dient als Leitfaden für eine attraktive und zukunftsfähige Entwicklung von Pilsachs Ortskern im Sinne seiner Bewohnerinnen und Bewohner.

Einführung und Bestandserhebung

1

Einführung

Die Gemeinde Pilsach verfolgt das Ziel, den gleichnamigen Hauptort nachhaltig zu entwickeln. Der Fokus soll dabei auf dem Ortskern liegen. Aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen und der Herausforderungen durch demographischen und klimatischen Wandel hat sich der Gemeinderat während einer Klausur 2020 entschieden, städtebauliche Defizite zu beheben und den Ortskern als attraktiven und identitätsstiftenden Standort zu fördern. Ein integrativer Planungsansatz soll dabei Synergien zwischen verschiedenen Bereichen wie Wohnen, Arbeiten und Kultur schaffen. Grundlage für die Umsetzung dieses Vorhabens ist das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das die Entwicklung des Ortskernes für die nächsten 10-15 Jahre beschreibt.

Das ISEK umfasst eine vorbereitende Untersuchung gemäß den Städtebauförderungsrichtlinien und analysiert die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Ortskerns, um konkrete Ziele und Maßnahmen zu formulieren. Die Erstellung des Konzeptes wurde im Rahmen des Bayerischen Förderprogramms gefördert.

Die Vorgehensweise zur Erstellung des ISEK war in drei Teile gegliedert: Zunächst wurden durch eine Bestandsaufnahme und Bürgerbeteiligung die aktuellen Gegebenheiten erfasst. Auf dieser Basis wurden Leitlinien und ein übergeordnetes Leitbild für die Ortskernentwicklung erarbeitet. Der dritte Teil umfasst die Ausarbeitung von konkreten Projektideen und Maßnahmen, die mit der Bevölkerung und einer Steuerungsgruppe aus Gemeinderatsmitgliedern und weiteren relevanten Akteuren abgestimmt wurden. Der kontinuierliche Austausch und die öffentliche Beteiligung gewährleisten ein gemeinschaftlich getragenes Konzept. Alle Ergebnisse und Dokumentationen sind auf der Website der Gemeinde öffentlich zugänglich.

Abb.1: Das Untersuchungsgebiet in Pilsach Auch wenn die Gemeinde Pilsach und der Hauptort wesentlich größer sind, betrachtet das ISEK als Fokusbereich den Ortskern des Ortes Pilsach.

Definition ISEK

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ist ein teilräumliches strategisches und umsetzungsorientiertes Steuerungsinstrument der Stadtentwicklung unter Berücksichtigung eines ganzheitlichen, integrierten Planungsansatzes, das in einem dialog- und prozessorientierten Verfahren erarbeitet und fortentwickelt wird. Das ISEK ist Fördervoraussetzung in allen Programmen der Städtebauförderung. (Quelle: Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte in der Städtebauförderung - Eine Arbeitshilfe für Kommunen I Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen)

Abendveranstaltungen

26.+27. Juni im Gasthaus Schuster

2 Tage vor Ort Ideenwerkstatt

Auftakt 11.03.24

Offenes Ideenbüro 26./27. Juni im Gasthaus Schuster

Ideensammlung an der (digitalen) Ideenwand

Vorbereitung,Bestandsaufnahme, Stärken-Schwächen-Analyse

öffentliche Zwischenpräsentation mit Workshop 14.10.24

Workshop Leitbildentwicklung 17.07.24

Stakeholder-Workshops im Rahmen der Ideenwerkstatt

Vorstellung Ergebnisse Gemeinderat + Steuerungsgruppe 23.01.2025

Leitbild, Entwicklungsziele Handlungsfelder erarbeiten

Abb.2: Prozessablauf zur Erstellung des ISEK

öffentliche Schlusspräsentation 10.02.2025

Maßnahmen, Finanzierungskonzept, Umsetzungsstrategie

Impressionen vom gemeinsamen Arbeiten

Fazit aus der Bestandserhebung und -bewertung

Die Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (nachzulesen in der Langfassung des ISEK unter www.pilsach.de) hat ergeben, dass der Ortskern von Pilsach eine ausgezeichnete Ausgangslage und einen fruchtbaren Boden für zukünftige Entwicklungen bietet. Der Leidensdruck im Ortskern ist nicht so hoch, dass eine Schockstarre, wie sie häufig in anderen Gemeinden vorkommt, aktives Handeln erschweren würde. Ganz im Gegenteil: Das Leben in Pilsach zeichnet sich durch hohe Dynamik und außerordentliches Engagement der Bürgerschaft aus, was zu einer lebendigen Gemeinschaft führt.

Die Gemeinde Pilsach profitiert von ihrer attraktiven Lage in der Metropolregion Nürnberg mit hervorragender Anbindung an die Autobahn A3 und ihrer Nähe zur Kreisstadt Neumarkt i.d.OPf. Diese Standortvorteile spiegeln sich in einem positiven Bevölkerungswachstum wider, das sowohl auf Zuzug als auch auf eine natürliche Bevölkerungszunahme zurückzuführen ist. Herausforderungen bestehen jedoch im demografischen Wandel: Während die Bevölkerung altert, steigt der Bedarf an alternativen Wohnformen, etwa für ältere Bürgerinnen und Bürger oder junge Menschen, die im Ort bleiben möchten. Aktuell dominiert das Einfamilienhaus mit einem hohen Flächenverbrauch die Wohnlandschaft.

Der Ortskern zeichnet sich durch eine gute Grundversorgung mit einer Bäckerei, dem Lagerhaus und einer Hausarztpraxis aus. Gleichzeitig fehlen attraktive öffentliche Aufenthaltsbereiche und barrierefreie Zugänge zu wichtigen Einrichtungen. Die Hauptstraße, obwohl verkehrlich wenig belastet, wird überwiegend als Verkehrsfläche und Parkplatz genutzt und bietet kaum Aufenthaltsqualität. Die Potentiale der Pilsach als grün-blaue Achse sind bisher unzureichend erschlossen.

Die Gemeinde verfügt über eine lebendige Vereinslandschaft, die durch Veranstaltungen wie die Kirwa oder das Dorffest das soziale Miteinander stärkt. Auch für Jugendliche wurden Angebote wie ein Jugendtreff und ein Pumptrack geschaffen, doch gleichzeitig mangelt es an zentralen Treffpunkten und attraktiven Spielflächen.

Die Herausforderungen und Chancen im Bereich Klima und Umwelt sind ebenfalls zentral: Hochwasser und Sturzfluten durch Starkregenereignisse, sowie die Anpassungen an ein sich veränderndes Klima erfordern weitere Maßnahmen.

Die vorhandenen Potentiale sollten möglichst gut ausgeschöpft werden, um diese gute Ausgangslage zielgerichtet in die Zukunft zu tragen und dem aktiven Ortsleben auch räumlich einen angemessenen Rahmen zu verleihen.

Drei Teilbereiche stehen im Fokus

Werden die Potentiale aus der SWOT-Analyse räumlich verortet, lassen sich daraus drei spezifische Fokusräume ableiten. Diese drei identifizierten Fokusräume stehen nicht nur räumlich in enger Verbindung zueinander, sondern vereinen auch zahlreiche Aspekte der einzelnen Handlungsfelder.

Das Schuster-Areal Entlang der Pilsach Entlang der Hauptstraße

Die drei Fokusbereiche bilden in ihrem Kreuzungspunkt den zentralen Bereich der Ortsmitte von Pilsach. Durch die gemeinsame Entwicklung der drei Teilbereiche kann ein Kristallisationspunkt um den Gasthof Schuster entstehen. Eine Sanierung und Umnutzung des Gebäudes in Verbindung mit den umliegenden Freiflächen bietet die Chance, die wichtige Ankerfunktion, die das Gasthaus bereits heute erfüllt, langfristig zu erhalten und durch eine sinnvolle Kombination mit weiteren Nutzungen zu stärken. Ausgehend vom Gasthof Schuster spannt sich ein Netz über die beiden weiteren Fokusbereiche entlang der Pilsach und entlang der Hauptstraße, das sich in alle Richtungen des Ortes ausdehnen kann. Entlang der Hauptstraße besteht somit das Potential zur Entwicklung eines Dorfplatzes mit Kern- und Erweiterungsbereich. Durch die Aufwertung und punktuelle Neuschaffung von attraktiven (Wege-)Verbindungen und sogenannten Trittsteinen im öffentlichen Raum können diese drei Fokusbereiche mit den übrigen, bisher eher isolierten Potentialräumen im Ortskern verknüpft werden.

Aufwertung und Neuschaffung öffentlicher Freiräume

SCHULE

SCHUSTER

Abb.3: Potentialkarte Ortskern Pilsach Die Karte zeigt die verortbaren Potentiale im Ortskern von Pilsach. Durch die Zusammenschau dieser Potentialräume, lassen sich drei Fokusbereiche identifzieren, die besonders wichtig sind für die weitere Erarbeitung des ISEK.

Entwicklungskorridor Pilsach (Bach)

Potentialflächen Entwicklung Öffentliches Leben

Dorfplatz mit Kernbereich und Erweiterungsbereich entlang der Hauptstraße

Entwicklungskorridor Pilsach (Bach)

Potentialflächen Entwicklung diversifizierter Wohnraum

PFARRHEIM
SCHLOSS

zukünftige Entwicklung des Ortskerns von Pilsach

verdeutlicht. Die handlungsfelderspezifischen Leitlinien für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des Ortskerns dienen als Orientierungshilfe und schaffen einen klaren Rahmen für die anschließende Entwicklung und Umsetzung konkreter Maßnahmen.

Übergeordnetes Leitbild

Ein Leitbild für den Ortskern von Pilsach

Das übergeordnete Leitbild für den Ortskern von Pilsach dient als zentrale Orientierung und Richtschnur für die zukünftige Entwicklung des Dorfkerns in allen Themenbereichen. Mit dem übergeordneten Leitbild werden wesentliche Werte und Ziele definiert. Dadurch wird eine nachhaltige und strategisch abgestimmte Entwicklung gefördert, die Identität des Ortes gestärkt und sichergestellt, dass die geplanten Maßnahmen den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen.

Darüber hinaus ist das übergeordnete Leitbild - wie auch die themenspezifischen Leitlinien - ein wichtiger Anker für den Fall, dass sich die Rahmenbedingungen für einzelne Maßnahmen ändern sollten: Anstatt wieder von vorne beginnen zu müssen, können die Maßnahmen flexibel angepasst werden, solange sie sich nach wie vor im Rahmen der vereinbarten Leitlinien bewegen.

Nachhaltigkeit

Öffentlicher Raum und Grün

Verkehr und Mobilität

Ortsstruktur und Siedlungsentwicklung

Wohnen

Pilsach

Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Wir leben in Pilsach, einem lebendigen Ort am Wasser. Im Ortskern kommen wir gerne zusammen, um Gemeinschaft zu erleben und aktiv am kulturellen, sportlichen und sozialen Leben teilzunehmen. Vielfältige Angebote und Veranstaltungen beleben unsere Ortsmitte und stärken unsere Verbundenheit. Attraktive öffentliche Räume und Treffpunkte bieten uns Möglichkeiten für Begegnungen und Austausch.

Dynamisch

Zukunftsfähig

Wir sind uns der vorhandenen Qualitäten in Pilsach bewusst und setzen uns aktiv für deren langfristigen Erhalt ein. Nachhaltigkeit und klimaschonende Maßnahmen stehen im Zentrum unserer Planungen für den Ortskern. Durch Hochwasserschutz, grüne Infrastrukturen und den Einsatz erneuerbarer Energien machen wir Pilsach widerstandsfähig gegen die Folgen des Klimawandels. Vielfältige Wohnformen und Angebote für alle Generationen sichern und verbessern unsere Lebensqualität und helfen, dem demografischen Wandel aktiv entgegenzuwirken.

Pilsach

Miteinander

Wir stellen das Miteinander aller Altersgruppen in den Mittelpunkt der Entwicklungen im Ortskern. Gemeinsam schaffen wir neue Qualitäten und Angebote, um unser soziales Gefüge zu stärken. Die Gemeinde fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl und setzt auf Kooperation, wenn es darum geht, gemeinsame Aufgaben zu bewältigen. Bürgerschaftliches Engagement, Vereinsarbeit und gemeinschaftliche Planungsprozesse sind für uns der Schlüssel, um ein lebenswertes Pilsach zu gestalten. Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung bilden die Basis für unsere positive Zukunft.

Leitlinien

Wir verfolgen in Pilsach eine Siedlungsentwicklung mit Maß und Ziel und behalten dabei immer den Ortskern im Blick.

Ortsstruktur und Siedlungsentwicklung

Wir wollen in Pilsach in Zukunft einen Mix aus verschiedenen Wohnangeboten für unterschiedliche Ansprüche und Zielgruppen anbieten.

Wohnen

Wir wollen das bestehende Angebotsspektrum im Ortskern von Pilsach erhalten, stärken und sinnvoll weiterentwickeln.

Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

Wir schaffen in Pilsach gemeinsam generationenübergreifende Begegnungsorte für alle Alters- und Zielgruppen, um Aktivitäten zu stärken und auszubauen und das Leben in der Ortsmitte zu bündeln.

Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Wir gestalten den öffentlichen Raum im Ortskern so um, dass hier künftig attraktive, nutzbare, vernetzte Freiräume mit unterschiedlichen Atmosphären und Funktionen entstehen.

Öffentlicher Raum und Grün

Zur innerörtlichen Verkehrsentlastung legen wir den Entwicklungsschwerpunkt auf die Förderung der aktiven Mobilität.

Verkehr und Mobilität

In Zukunft werden wir in Pilsach bei (baulichen) Entwicklungen noch stärker darauf achten, Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung mitzudenken und in den Fokus zu stellen.

Klimaschutz und Klimaanpassung

Mit den im ISEK festgelegten Maßnahmen definiert den festgelegten Geltungszeitraum. Die Umsetzung der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen wird die

eigenen Beschlussfassung, Planung und schließlich der Realisierung bedürfen. Auch bei der weiteren Konkretisierung und Vertiefung der einzelnen Maßnahmen soll die Bürgerschaft weiterhin eingebunden werden, um eine zielgerichtete Weiterentwicklung sicherzustellen.

Rahmenplan und Schlüsselmaßnahmen

Im Rahmen des ISEK-Prozesses für den Ortskern von Pilsach wurden auf Basis der Analyseergebnisse und der intensiven Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft drei zentrale Schlüsselmaßnahmen für die zukünftige Entwicklung des Ortskerns definiert. Diese Maßnahmen bilden das Herzstück der strategischen Ausrichtung und greifen die wesentlichen Bedürfnisse sowie das Entwicklungspotential des Ortskernes auf:

S1 Entwicklung des Schusterareals

S2 Umgestaltung der Hauptstraße

S3 Grünes Band an der Pilsach

Die Schlüsselmaßnahmen sind als umfassende Maßnahmenbündel angelegt, die jeweils mehrere Einzelmaßnahmen vereinen. Dabei überschneiden sie sich nicht nur thematisch, sondern sind auch räumlich eng miteinander verknüpft. Insbesondere die Pilsachterrasse bildet den zentralen räumlichen Knotenpunkt, an dem alle drei Schlüsselmaßnahmen zusammenlaufen und ineinandergreifen. Diese Maßnahmen verfolgen

das Ziel, die zentralen Funktionen des Ortskerns zu stärken, die Aufenthaltsqualität deutlich zu verbessern und die vorhandenen Potentiale nachhaltig zu nutzen. Die räumliche Nähe und die inhaltlichen Verflechtungen erfordern eine sorgfältig abgestimmte Herangehensweise bei der Planung und Umsetzung. Nur so können Synergien effektiv genutzt und der langfristige Erfolg der Ortsentwicklung gewährleistet werden.

Neben den drei Schlüsselmaßnahmen wurden auch Einzelmaßnahmen entwickelt. Diese Maßnahmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in geringerem Maße mit anderen Projekten und Vorhaben verknüpft sind und somit unabhängig voneinander umgesetzt werden können.

Grünes Band a.d. Pilsach Mühlpark

Weg entlang Pilsach

Hochwasserschutz

Ruhe und Erholung Regenwasserretention

Wassergarten

Verweilen am Wasser

zugängliche und erlebbare Pilsach Spielplatz am Wasser aktive Mobilität kurze Wege fußläufige Vernetzung

Nachnutzung Bestandsgebäude Bürger- und Vereinshaus

Gasthaus Schuster

Treffpunkt für Jung und Alt Gastronomisches Angebot Pflegeangebote

Veranstaltungen

Lagermöglichkeiten

Entwicklung Schusterareal

Umsetzungsschritte:

- Kauf Gebäude durch Gemeinde

- Bauliche Bestandsaufnahme

- Entwicklung Nutzungs- und Betreiberkonzept

- Planung und Umsetzung durch Fachplaner

Pilsachterrasse

Wasser erleben

Treffpunkt für alle

Multifunktionalität

Biergarten Veranstaltungsflächen konsumfreier Ort

Grün

Gestaltung Dorfplatz

Verkehrsberuhigung

Einzelmaßnahmen siehe Steckbriefe

Umsetzungsschritte:

- Sturzflutenrisikomanagement-Konzept

- Gewässerplanung für innerörtlichen Pilsach-Abschnitt durch Fachbüros (Gewässerplanung zusammen mit Freiraumplanung)

- Planung und Umsetzung der einzelnen Teilbereiche durch Fachplaner

Temporäre Testphase

Gestaltung Kirchplatz

einheitliche Möblierung

durchgehende Gestaltung mobile Vegetation mobile Sitzgelegenheiten

Vorbereiche

Verkehrsberuhigung

Zonierung

Umgestaltung Hauptstraße

Umsetzungsschritte:

- Verkehrsgutachten durch Fachbüro

- ggf. freiraumplanerischer Wettbewerb

- Planung und Realisierung durch Fachbüro (Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung)

Entwicklung Schuster-Areal

Umnutzung zu einem multifunktionalen Vereins- und Bürgerhaus

Ausgangssituation

Das Gasthaus Schuster ist ein traditionsreicher Treffpunkt für Vereine und Bürger von Pilsach. Nach der Schließung 2019 pachtete der Sportverein Pilsach das Gebäude und betreibt es seither provisorisch. Die Gemeinde möchte das Areal gerne erwerben, um es langfristig für gemeinschaftliche und kulturelle Zwecke zu sichern und weiterzuentwickeln.

Ziele der Maßnahme

• Erhalt und Stärkung des Gasthauses als zentralen Ort für Gemeinschaft und Vereine

• Flexible und multifunktionale Nutzung zur Förderung des sozialen Lebens und der Ortsmitte

• Entwicklung eines langfristig tragfähigen Betriebsmodells

• Einbindung von Vereinen, Bürgern und potentiellen Partnern in Planung und Betrieb

Wesentliche Aspekte für die Entwicklung

• Das Gasthaus Schuster bleibt zentraler Treffpunkt für Vereine und Bürger und soll als Ort der Gemeinschaft gestärkt werden.

• Der angrenzende Stadl wird in die Planung einbezogen; eine schrittweise Sanierung ist möglich.

• Die multifunktionale Nutzung soll die Ortsmitte beleben und das soziale Leben fördern, mit Fokus auf der täglichen Nutzung.

• Gemeinsam genutzte Räume steigern die Attraktivität des Ortes.

• Der gastronomische Betrieb wird in ein nachhaltiges Gemeinschaftsmodell überführt; ein Betreiberkonzept sichert die Nutzungen ab.

• Ein flexibles Konzept passt sich den Bedürfnissen der Gemeinde an.

• Kooperationen mit lokalen Akteuren werden geprüft, um Synergien zu schaffen.

• Bürger werden aktiv eingebunden, um die Angebote bedarfsgerecht zu gestalten und die Identifikation zu stärken.

Umsetzungsschritte

• Sicherung der Verfügbarkeit: Ankauf durch die Gemeinde

• Bestandsaufnahme: Untersuchung von baulichem Zustand, Nutzungsmöglichkeiten und Barrierefreiheit

• Betreiber- und Nutzungskonzept: Analyse von Bedarfen, Entwicklung eines Betriebsmodells und Prü-

Abb.4: Erkenntnisse aus der Beteiligung

fung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie

• Finanzierung: Kombination aus Eigenmitteln, Fördergeldern und Einnahmen aus Vermietung und Pacht

• Bauplanung: Erstellung eines detaillierten Plans mit Beteiligung der Bürgerschaft

• Umbau und Sanierung: Anpassung an moderne Anforderungen, mögliche Eigenleistungen durch Vereine

Bereits erhobene Bedarfe Als Basis für weitere Überlegungen zu Nutzungsund Betriebskonzept:

• Gastronomisches Angebot - Erweiterung des bisherigen Angebots bspw. um Café oder Mittagstisch

• Räumlichkeiten für Vereine:

• Räume für Vereinstreffen und Proben

• Räume für Feiern und Veranstaltungen

• Lagermöglichkeiten (insb. für Dinge die häufig und von allen gemeinsam genutzt werden: Biergarnituren, Zelte, gemeinsam genutzte Materialien, ...)

• Arbeitsräume

Vereine + Gastronomie

Veranstaltungssaal (Vereins-)Feste Kulturangebot Bildungsangebot

Sitzungssaal

Bürgermeisterbüro der Gemeinde

fixe Nutzungen

Multifunktionale Freifläche für Veranstaltungen Gastgarten

Info-Point: Digitale Anschlagtafel, Tourismusinfo

Gemeindeinfrastrukturen + Tourismus

Öffentl. WC Fahrradstation „Radlrastplatz“

Abb.5: Mögliche Nutzungen für das zukünftige Gasthaus Schuster - Ergebnisse aus den Workshops mit Bevölkerung und Vereinen

• Generationenübergreifendes Angebot und Treffpunkt (z.B. Seniorentreff)

• Pflegeangebote, z.B. Tagespflege

• Saal für größere Veranstaltungen (tatsächlicher Bedarf und Größe müssen überprüft werden)

• Bürgermeisterbüro der Gemeinde und Sitzungssaal

• Angebote im Außenbereich:

• Öffentliche WC-Anlage

• Digitale Schautafel

• ev. zusätzliche Nutzungen und Attraktoren: Fahrrad-Ladestation, Reparaturstation

• Multifunktionaler Vorplatz + Erweiterung der Freiflächen der Gastronomie (Biergarten)

„Schuster muss Wirtshaus bleiben!“

Gastronomisches Angebot (Mittagstisch, Café o.ä.)

Essen & Trinken Vereinswirt

Vereinsräume

Treffen & Proben Lagerflächen „Büroräume“?

mögliche zusätzliche Nutzungen

Sollte eine Tagespflege-Einrichtung in den weiteren Planungen verfolgt werden, sollten auch alternative Trägerschaften abseits der klassischen Träger in Betracht gezogen werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Ursulinenhof in Oberried (siehe Beispielprojekt auf S. 94): Hier wurde eine kleine Tagespflegeeinrichtung in Kombination mit betreutem Wohnen realisiert. ???

Tagespflege/ Senior:innentreff

Dienstleistungsangebote für ältere Bürger

Stützpunkt für mobile Pflege

Angebote für Senioren

Co-Working/ Büroräume? Jugendraum? Spezielle Wohnangebote?

Mögliche Nutzungsverortung im Gasthaus Schuster

Die dargestellten Überlegungen dienen ausschließlich der Veranschaulichung einer ersten Prüfung der angedachten Nutzungen. Sie basieren weder auf einem baulichen Aufmaß noch auf einer detaillierten Bestandsanalyse. Ziel ist es, ein erstes Verständnis für potentielle Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln, um die nächsten Schritte vorzubereiten und so eine fundierte Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen. Dabei werden bereits Wechselwirkungen mit den Freiraumplanungen am Dorfplatz sichtbar, die eine sorgfältige Abstimmung und eine klare Strategie zur Schnittstellenklärung zwischen den beiden Maßnahmen erfordern.

Abb.6: Variante 1

notwendig: Aufzug zur barrierefreien Erschließung der Obergeschosse

Tagespflege auf zwei Geschossen ist zu prüfen

kleiner Laden belebt den Dorfplatz zusätzlich > mögl. Konkurrenz zum Lagerhaus beachten!

Das gastronomische Angebot wird weiterhin über die Frontseite des Gebäudes erschlossen, weitere Nutzungen über den Innenhof.

bei Verortung von Seniorenangeboten im OG kann die Dachterrasse als Außenraum genutzt werden.

Lagerflächen für kleineres Equipment der Vereine das häufig im Ortskern gebraucht wird

tatsächlicher Bedarf nach einem Veranstaltungssaal muss noch im Detail überprüft werden

Grenzbebauung - Nutzung für Veranstaltungen bzgl. möglicher Lärmemissionen überprüfen

Synergien zwischen der Gastronomie und dem Veranstaltungssaal können durch die räumliche Nähe gut genutzt werden

Abb.7: Variante 2

abhängig vom Betriebskonzept ermöglicht ein zusätzlicher abgetrennter Gastraum unabhängigere Nutzungen z.B. durch Vereine

Raumbedarf Tagespflege für ca. 10-15 Besucher - Gesamtbedarf ca. 240m2 Nettogrundfläche

- optimal zusätzliche Freianlagen im EG - kleinteilige Raumstruktur für verschiedene Nutzungen - barrierefreie Erschließung (EG oder Aufzug)

>> tatsächlicher Raumbedarf muss mit zukünftiger Trägerschaft überprüft werden

notwendig: Aufzug zur barrierefreien Erschließung der Obergeschosse

Tagespflege im EG ermöglicht gute, barrierefreie Abläufe und eine wirtschaftliche Nutzung

Ein Platz lebt von seinen Rändern! Die Erdgeschossnutzungen sollten belebend auf den angrenzenden Außenraum wirken

Ein neuer Veranstaltungsund Sitzungssaal wäre auch im Dachgeschoss des Gasthauses vorstellbar.

Durch die Platzierung der Tagespflege im Stadl befinden sich die Seniorinnen und Senioren mitten im Geschehen des Ortskerns. Gleichzeitig bleibt jedoch ein gewisser Abstand zur Gastronomie und anderen Nutzungen gewahrt.

Umgestaltung Hauptstraße

Verkehrsberuhigung und Schaffung neuer Freiräume

Ausgangssituation

Die Hauptstraße in Pilsach ist der zentrale Straßenzug des Ortskerns und dient bislang hauptsächlich dem motorisierten Verkehr. Es fehlt ein echter Dorfplatz, der als Treffpunkt für die Gemeinschaft dient.

Ziele der Maßnahme

• Verkehrsberuhigung und Schaffung eines attraktiven öffentlichen Raums

• Gliederung der Hauptstraße in funktionale Abschnitte mit dem zukünftigen Dorfplatz als Herzstück

• Förderung von Aufenthaltsqualität und vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten

Wesentliche Aspekte für die Entwicklung

• Der Erwerb des Schusterareals durch die Gemeinde bildet die Grundlage für die zentrale Neugestaltung des Ortskerns, insbesondere des neuen Dorfplatzes.

• Die Hauptstraße wird in Abschnitte mit eigenen Entwicklungsperspektiven und Prioritäten unterteilt, um gezielte Verbesserungen zu ermöglichen.

• Der neue Dorfplatz am Gasthaus Schuster wird als Kernbereich und Herzstück des Ortszentrums gestaltet. Hier sollen größere bauliche Maßnahmen im Außenraum einen lebendigen Treffpunkt schaffen.

• Der Kirchplatz wird als zusammenhängender Raum zwischen dem Vorplatz des Friedhofs und dem Platz am Kriegerdenkmal gestaltet. Er soll harmonisch und zugänglich sein, vor allem als Ort der Begegnung und des Gedenkens, jedoch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Dorfplatz spielen.

• Die Vor- und Eingangsbereiche zum Ortskern, etwa an der Kreuzung Neumarkter Straße/Litzloher Straße, werden als markante Verkehrsbereiche hervorgehoben. Ein andersartiger Belag schafft eine klare Zonierung und betont den Ortseingang.

• Da die Hauptstraße in gutem baulichen Zustand ist, werden die Neben- und Vorbereiche nur durch leichte Maßnahmen wie farbliche Abhebung der Fahrbahn und mobile Pflanzenelemente optisch aufgewertet, ohne tiefgreifende bauliche Eingriffe vorzunehmen.

Abb.8: Zonierung der Hauptstraße in unterschiedliche Bereiche

Inspirationen zur Umgestaltung der Haupstraße

Punktuelle Fahrbahnverengungen und Torsituationen (z.B. durch Bäume) reduzieren das Durchfahrtstempo und fordern eine erhöhte Aufmerksamkeit von Autofahrern.

Verkehrsberuhigung

Temporeduktion

Aufmerksamkeit

Ein Belagswechsel (baulich und nicht baulich) vermittelt eine neue räumliche Situation und steigert die Aufmerksamkeit der Autofahrer

Oberflächengestaltung

Eine einheitliche und attraktive Möblierung gliedert den Raum und steigert die Aufenthaltsqualität.

Ausstattung

Flexibilität

Bewegliches Mobiliar und Pflanzen erzeugen unterschiedlichste Raumwirkungen und ermöglichen eine flexible Nutzung.

Begrünte und nur teilversiegelte Oberflächen beeinflussen das lokale Mikroklima positiv beeinflussen und schaffen so ein angenehmeres Umfeld für die Anwohner.

Vorschlag zur Zonierung und Gestaltung des neuen Dorfplatzes in Pilsach

Der neue Dorfplatz in Pilsach wird eng auf die geplanten Nutzungen des Gasthauses Schuster abgestimmt, grundsätzlich weiterhin multifunktional nutzbar sein und in verschiedene Zonen unterteilt, um eine flexible Nutzung und die Wünsche der Bürgerschaft zu berücksichtigen:

Gastgarten und Freischankflächen: Der Gastgarten wird leicht nach Osten verlegt, um die Nähe zur Pilsach zu bewahren. Verkehrsberuhigende Elemente wie ein „Bremsbaum“ und Fahrbahnverengungen werden geprüft.

Konsumfreie Aufenthaltsbereiche: Sitzstufen am Zugang zur Pilsach schaffen Verweilmöglichkeiten und verbinden gastronomische Flächen mit öffentlichen Bereichen.

Zentrale Funktionen und Mobilitätsstation: Am Schusterstadl entstehen eine Fahrradreparaturstation, ein Infopoint, ein öffentliches WC und eine Überdachung für den ÖPNV. Zusammen mit den Bushaltestellen wird dieser Bereich ein Mobilitäts- und Informationsknotenpunkt.

fließender Übergang von Gastronomie zu konsumfreien Aufenthaltsbereichen

Erhalt Bestandsbäume

Multifunktionale Flächen vor dem Gasthaus: Diese bleiben für unterschiedliche Nutzungen wie Veranstaltungen oder Parkmöglichkeiten offen. Mobile Pflanztröge sorgen für Flexibilität und optische Aufwertung.

Veranstaltungsfläche vor dem Schusterstadl: Der Bereich zwischen Gasthaus und Stadl wird teils versiegelt, teils begrünt, um Veranstaltungen zu ermöglichen und das Mikroklima zu verbessern.

Halböffentlicher Grünraum im Norden: Die Flächen nördlich des Gasthauses bieten Zugang zu den Obergeschossen und können von einer Tagespflegeeinrichtung als Außenbereich genutzt werden.

Die durchdachte Zonierung macht den Dorfplatz zu einem attraktiven Treffpunkt, der Gemeinschaft, Mobilität und Veranstaltungen verbindet.

Durchwegung entlang der Pilsach

öffentliches WC Infrastrukturen/Anschlüsse für Veranstaltungen durchgängiger, einheitlicher Belag

Erhalt der Bestands-Linde!

Verengung durch Grünfläch mit „Bremsbaum“ dient zudem als Filter zum Gastgarten

wünschenswert: weiterhin öffentliche Nutzung im EG (z.B. Arzt)

Radlstation mit Informationen (Anschlagtafel)

Zusammengelegte Bushalte für eine klare Adressbildung am Gasthaus Schuster mit überdachter Wartemöglichkeit

Abb.9: Vorschlag zur Neuzonierung des zukünftigen Dorfplatzes

Die Darstellung zeigt eine erste Konzeptidee zur Umgestaltung der Hauptstraße im Bereich des Schusterareals. Dieser Vorschlag dient als Grundlage für weitere Überlegungen und muss im Zuge der weiteren Planungen auf technische Machbarkeit und wirtschaftliche Umsetzbarkeit geprüft werden.

Hier werden auch die Wechselwirkungen mit den Planungsleistungen am Schusterareal sichtbar. Eine gute Strategie zur Schnittstellenklärung ist hier besonders wichtig!

Die Pilsachterrasse ist das verbindende Element zwischen dem neu gestalteten Dorfplatz und dem grünen Band entlang der Pilsach. Sie macht den Bach von der Ortsmitte aus zugänglich und erlebbar und stärkt den räumlichen Bezug zum Wasser. Als konsumfreier Aufenthaltsraum bietet sie besondere Qualitäten am Dorfplatz.

Schaffung eines konsumfreien Aufenthaltsbereichs

Erweiterung und Öffnung des Außenbereichs vom Verbesserung der Sichtbarkeit und Zugänglichkeit

Umnutzung altes Feuerwehrhaus

Auftakt Wegeverbindung

öffentl. Weg

Sitzstufen

Sitzstufen an der Pilsach Sitzstufen an der Pilsach

Der Wassergarten bietet in direkter Nähe zum Dorfplatz und dem Schusterareal eine zentrale Grün- und Erholungsfläche, die den Bach erlebbar macht. Mit unterschiedlichen Gestaltungselementen lädt er alle Generationen zum Verweilen, Spielen und Aktivsein ein.

nähe

Sitzgelegenheiten & Zugänge zum Wasser

Kneippanlage

Findlinge & Trittsteine

Mühlpark

Der Mühlpark bildet den naturnahen Abschluss des grünen Bands und stellt den Übergang zur freien Landschaft dar. Als extensiv gestalteter Bereich bietet er nicht nur Erholungsmöglichkeiten in einer naturnahen Umgebung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum lokalen Hochwasserschutz.

Entwicklungsziel:

• Schaffung einer gestalterisch hochwertigen Retentionsfläche mit hoher Aufenthaltsqualität für Erholung und Naturerlebnis

• Verbesserung des Hochwasserschutzes durch gezielte Retentionsflächen

• Zusammenarbeit mit Eigentümer des Schlosses bezüglich der Zufahrtsmöglichkeit zum Schloss

Spielerische extensive Elemente

Gestaltungselemente:

• Naturnah gestaltete Grünflächen

• Rückzugs- und Erholungsbereiche mit Sitzmöglichkeiten

• Potentielle Absenkung von Flächen zur Unterstützung des Hochwasserschutzes (Prüfung erforderlich)

• Bühne/Pavillion/Plattformen

Überschwemmungs-

Retentionsflächen

Attraktive Durchwegung

Abb.13: Mühlpark

Brücke

Einzelmaßnahmen

Aufwertung Freizeitgelände

Aufwertung ÖPNV-Haltestellen

Wege in der zweiten Reihe

Stadl am Pfarrheim

Rund ums Schloss

Wege in der zweiten Reihe

Aufwertung ÖPNV-Haltestellen

SB-Angebot im/am Lagerhaus

Digitale Kommunikation

Aufwertung ÖPNV-Haltestellen

Nicht verortete Maßnahmen

Nachverdichtungsstudie

Neues Wohnen im Ortskern

Radverkehr und Fahrradtourismus

Parkplatzkonzept

Klimaresiliente Freiflächen

Kümmerer

Neben den drei zentralen Schlüsselmaßnahmen wurden für den Ortskern von Pilsach auch weitere Einzelmaßnahmen entwickelt. Diese Maßnahmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in geringerem Maße mit anderen Projekten und Vorhaben verknüpft sind und somit unabhängig voneinander umgesetzt werden können.

Im Folgenden werden diese Einzelmaßnahmen in Form von Steckbriefen vorgestellt. Dabei werden sie nicht nur inhaltlich beschrieben, sondern auch hinsichtlich ihrer Priorität und ihres Beitrags zu den verschiedenen Leitlinien und Entwicklungszielen des ISEKs bewertet. So entsteht ein übersichtliches und fundiertes Bild ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Ortskerns.

Abb.14: Übersicht der Einzelmaßnahmen

Nachverdichtungsstudie

Flächenpotentiale und Gestaltungsvorgaben für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung

Um Nachverdichtungspotentiale nachhaltig zu nutzen, städtebauliche Fehlentwicklungen zu vermeiden und eine qualitätsvolle Baukultur zu fördern, soll für den Innenbereich von Pilsach ein städtebaulicher Rahmenplan in Form einer Nachverdichtungsstudie erstellt werden. Diese dient als strategisches Instrument zur baulichen (Weiter-)Entwicklung des Ortskerns.

Der Rahmenplan definiert mögliche Nachverdichtungspotentiale sowie erhaltenswerte Grünbereiche und gemeindliche Entwicklungsziele und schafft eine verbindliche Grundlage für künftige planungsrechtliche Schritte wie Bebauungspläne. Er liefert dem Gemeinderat und der Verwaltung zugleich klare Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen für private Bauvorhaben und legt Rahmenbedingungen für die Entwicklung größerer Freiflächen fest. So wird eine geordnete und qualitätsvolle bauliche Entwicklung im Ortsbereich gesichert.

Wesentliche Aspekte für den städtebaulichen Rahmenplan sind dabei unter anderen:

• Analyse der prägenden städtebaulichen und landschaftlichen Rahmenbedingungen, Besonderheiten und Restriktionen.

• Identifikation konkreter Nachverdichtungspotentiale im Ortskern, die städtebaulich sinnvoll und ressourcenschonend genutzt werden könnnen.

• Erarbeitung von Gestaltungskriterien für Architektur und Außenraum.

Im Rahmen der Nachverdichtungsstudie sollte zudem geprüft werden, ob durch einen Selbstbindungsbeschluss des Gemeinderats zur vorrangigen Innenentwicklung zusätzliche Fördermöglichkeiten erschlossen werden können.

Umsetzung

> Ortsstruktur und Siedlungsentwicklung

> Öffentlicher Raum und Grün

> Klimaschutz und Klimaanpassung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge M2

Neues Wohnen im Ortskern

Vielfältiges Wohnraumangebot durch neue Wohnprojekte

Zur Förderung der Vielfalt des Wohnangebotes in Pilsach sollen auf den innerörtlichen Potentialflächen vorrangig Projekte realisiert werden, die das bestehende Wohnangebot durch alternative Wohnformen und Betreibermodelle für alle Generationen bereichern. Ziel ist es, ein innovatives (Pilot-)Wohnprojekt zu entwickeln, das flexibel auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen eingeht.

Zentrale Aspekte für die Umsetzung eines innovativen Wohnprojektes können dabei die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum in Verbindung mit Pflegeund Betreuungsangeboten sein, die ein breites Spektrum an Wohn- und Pflegekombinationen bieten, sowie kleinere, bezahlbare und barrierefreie Wohneinheiten, die für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv sind. Besondere Potentiale werden auch in gemeinschaftlich nutzbaren Flächen wie Mehrzweckräumen oder Gemeinschaftsgärten gesehen, die das nachbarschaftliche Miteinander fördern und bei geringem Flächenbedarf einen Mehrwert für alle bieten.

Im Ortskern von Pilsach gibt es derzeit mehrere potentielle Entwicklungsflächen, die mittel- oder langfristig für Wohnprojekte in Betracht kommen könnten. Allerdings lassen die aktuellen Eigentumsverhältnisse konkrete Planungen derzeit noch nicht zu. Einzelne Eigentümer haben jedoch bereits Interesse an Entwicklungsprojekten signalisiert, oder es ist aufgrund von (Teil-)Leerständen mit baldigen Veränderungen zu rechnen. Sobald sich die Perspektiven für einzelne Grundstücke konkretisieren, sollten die Ergebnisse

zusammen mit Entwicklungen an der Feuerwehr planen

städtebauliche Kante zur Straße ausbilden

Baulichen Auftakt zum Ortskern ausbilden bestehende Durchwegung zur Schule beibehalten

Abb.15: Potentialflächen Wohnen

Die Darstellung gibt einen ersten groben Überblick, was es bei zukünftigen Entwicklungen auf den einzelnen Flächen zu beachten gilt.

> Ortsstruktur und Siedlungsentwicklung

> Wohnen

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S2, S3, M1, M6

der Nachverdichtungsstudie in die räumliche Planung einbezogen werden. Grundsätzlich ist im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen stets zu prüfen, ob eine Nachnutzung bestehender Bausubstanz möglich ist.

Seitens der Gemeinde wird in einem ersten Schritt der aktuelle Bedarf an Wohnraum erhoben und es werden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten und innovative Wohnkonzepte untersucht.

potentielle Erweiterung Grünflächen Wassergarten

Stärkung der (baulichen/ grünen) Kante als Fassung des Straßenraums/Dorfplatzes

Durchwegung und Durchgrünung vorsehen

> Anbindung an neues Wohngebiet im Nordosten

dichtere Bebauung Richtung Ortskern

potentielle Zusatzfunktionen ergänzend zur Bäckerei

Ausbildung einer ansprechenden Auftaktsituation für den Ortskern

Rund ums Schloss

Schloss- und Ortsgeschichte erlebbar machen

Zur besseren Einbindung des Schlosses Pilsach in das Ortsgeschehen und zur Erlebbarkeit der Ortsgeschichte sollen in Kooperation mit den neuen Eigentümern geeignete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Ziel ist es, das Schloss als wichtigen Teil der Gemeinde kulturell und räumlich besser zu integrieren.

Erste Ideen zur besseren Einbindung sind:

• Eine Fußwegeverbindung durch den Schlossgarten in Form eines Geschichts- oder Kulturpfads, der historische Informationen über das Schloss und den Ort Pilsach vermittelt. Dieser kann auch im Mühlpark fortgeführt werden.

• Ein Schlossfest in Kooperation mit den neuen Schlosseigentümern, bei dem die Pforten des Schlossgartens und des Schlosses für Besucher einmal pro Jahr geöffnet werden um das kulturelle Erbe erlebbar zu machen.

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S3, M4, M6

Abb.16: Hörpfad im Ismaninger Schlosspark (Beispielbild)
Abb.17: Infoschilder auf Themenwegen (Beispielbild)

Stadl am Pfarrheim

Nachnutzung des Stadls für kulturelle Zwecke

Der Steinstadl am Pfarrheim steht derzeit leer und ungenutzt, ist jedoch ein baukulturell wertvolles Gebäude in Pilsach. Um dieses architektonische Juwel wiederzubeleben und das kulturelle Leben in der Gemeinde zu fördern, wird eine Umnutzung als saisonal genutzter Kulturort angestrebt.

Ziel ist es, den Stadl mit möglichst geringen Mitteln für eine neue Nutzung zu adaptieren. Dabei stehen grundlegende Maßnahmen wie die Anpassung von Räumen, eine Verbesserung des Bodens, Brandschutzmaßnahmen, Beleuchtung sowie die Sicherstellung eines Fluchtwegs im Vordergrund. Eine grundlegende, aber kostensparende Sanierung soll die Basis schaffen, um das Gebäude ohne größere Eingriffe nutzbar zu machen.

Die Wiederbelebung des Steinstadls soll nicht nur die lokale Kulturszene bereichern, sondern auch die Geschichte Pilsachs, insbesondere in Verbindung mit dem Schloss, sichtbarer machen. Geplant ist, den Stadl als Veranstaltungsort für Kunstausstellungen, Lesungen oder Ausstellungen zur Ortsgeschichte zu nutzen. Diese Umnutzung trägt zur Erhaltung des historischen Gebäudes bei und stärkt zugleich die kulturelle Identität der Gemeinde.

Bei der Umnutzung gilt es, mögliche Synergien und potentielle Nutzungskonflikte mit den Angeboten am Schusterareal zu berücksichtigen. Da das Gebäude

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge M3, M13

in Privateigentum ist, müssen die Eigentümer selbstverständlich eingebunden werden. Erste Gespräche hierzu haben bereits stattgefunden.

Abb.18: Kulturhaus Steinstadl in Kastl als Beispiel für eine erfolgreiche Belebung
Abb.19: Steinstadl am Pfarrheim Pilsach

Radverkehr und Fahrradtourismus

Erweiterung der Fahrradinfrastruktur in Pilsach

Förderung des Alltagsradverkehrs

Um die Situation für Fahrradfahrende in Pilsach kurzfristig zu verbessern, werden an zentralen Punkten wie dem Gasthaus Schuster, der Schule und dem Dorfplatz schnell umsetzbare Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört die Installation zusätzlicher Fahrradständer, die eine sichere und praktische Abstellmöglichkeit bieten.

Diese sicheren und praktischen Abstellmöglichkeiten erleichtern den Zugang zu Einrichtungen und Treffpunkten und stärken so den Radverkehr im Alltag. Dadurch wird das Fahrradfahren in Pilsach attraktiver und die umweltfreundliche Mobilität gezielt unterstützt.

Förderung des Fahrradtourismus

Um den Fahrradtourismus im Ort Pilsach gezielt zu stärken, wird die Einrichtung eines Radrastplatzes mit spezieller Fahrradinfrastruktur an einer zentralen Stelle im Ortskern, idealerweise am neuen Dorfplatz, vorgesehen. Dieser wird mit Fahrradstellplätzen, einer Reparatursäule, einem Trinkwasserspender und weiteren Serviceangeboten ausgestattet, um den Bedürfnissen von Radreisenden gerecht zu werden. Eine verbesserte Beschilderung an den Ortsrändern und entlang der Radwege soll den Rastplatz und Pilsach als fahrradfreundliche Gemeinde sichtbarer machen und gezielt überregionale Radfahrer:innen ansprechen.

Abb.20: Anlehnbügel für komfortables Abstellen (Beispielbild)

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

> Verkehr und Mobilität

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S1, S2, M6, M13

Abb.21: Überdachte Fahrradständer (Beispielbild)

Langfristig soll geprüft werden, ob überörtliche Radwege durch den Ort geführt werden können, um Pilsach stärker in den Fahrradtourismus einzubinden.

Eine solche Maßnahme würde nicht nur die Attraktivität des Ortes für Radfahrende erhöhen, sondern auch die wirtschaftliche Belebung des Ortskerns unterstützen und die Verbindung von Alltags- und Freizeitradverkehr stärken.

Abb.22: Infotafeln und Sitzgelegenheiten (Beispielbild)

Fahrradreparaturstation mit Information (Beispielbild)

Abb.23: Schattige Sitzgelegenheiten (Beispielbild)

Abb.25: Fahrradreparatur- und E-Ladestation (Beispielbild)

Abb.24:

Wege in der zweiten Reihe

Gezielte Aufwertung und Erweiterung der Fußwege im Ortskern

Neben dem geplanten Weg entlang der Pilsach, der in der Schlüsselmaßnahme „Grünes Band“ beschrieben ist, soll das Fußwegenetz im Ortskern von Pilsach durch gezielte Aufwertungen und den Ausbau von Querverbindungen verbessert werden. Eine wichtige Maßnahme ist die Schaffung neuer Wegeverbindungen, wie zum Beispiel durch das Schlossgelände oder längerfristig von der Schlossgasse über die Lehmeyer-Wiese zum Kräuterlehrgarten. Diese Verbindungen bieten den Bürgern und Besuchern eine attraktive und sichere Alternative abseits der Hauptstraßen.

Durch diese neuen Verbindungen wird nicht nur das bestehende Wegenetz gestärkt, sondern auch das neue Baugebiet „Hofäcker“ besser an den Ortskern angebunden. Diese Maßnahme stärkt den Fußgängerverkehr, steigert die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und verbessert sowohl die fußläufige Erreichbarkeit zentraler Orte und Einrichtungen im Ort als auch die Sicherheit für Kinder auf ihrem Schulweg.

> Verkehr und Mobilität

> Öffentlicher Raum und Grün

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S3, M1, M2, M3, M5

Aufwertung ÖPNV-Haltestellen

Verbesserung der Wartesituation im öffentlichen Verkehr

Um den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Pilsach attraktiver zu gestalten, sollen die Bushaltestellen, insbesondere am Gasthaus Schuster und an der Schule, aufgewertet werden. Diese Maßnahme umfasst die Ausstattung der Haltestellen mit Sitzmöglichkeiten und einer Überdachung, um den Wartenden einen komfortablen und wettergeschützten Aufenthaltsbereich zu bieten. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Haltestellen optisch ansprechend und dennoch funktional zu gestalten und gut in das Umfeld einzubinden.

Zusätzlich wird eine klare und sichtbare Ausschilderung der Bushaltestellen umgesetzt, damit sie leicht erkennbar und für ortsunkundige Fahrgäste schnell auffindbar sind. Angrenzende Radständer erlauben es ÖPNV-Nutzern ihr Rad direkt an der Haltestelle abzustellen. Ziel ist es, eine attraktive und einladende Wartesituation zu schaffen, die den ÖPNV für die Bürger und Besucher von Pilsach als komfortable Alternative zum Individualverkehr fördert, vor allem da bald eine stündliche Verbindung nach Neumarkt eingeführt wird.

Langfristig könnte die digitale Dorf-App auch Informationen zu den Fahrplänen der Bushaltestellen bereitstellen, um die Nutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen.

Abb.27: Bushaltestelle mit ansprechendem Design (Beispielbild)

Abb.26: Solar-Bushaltestelle (Beispielbild)

> Verkehr und Mobilität

> Öffentlicher Raum und Grün

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S2, M5, M6, M11

Abb.28: Radabstellanlagen bei der Bushaltestelle (Beispielbild)

Abb.29: Bushaltestelle aus regionalen Materialien (Beispielbild)

Parkplatzkonzept

Optimierung der Parkplatzsituation im Ortskern

Bei künftigen Entwicklungen im Ortskern gilt es neue Optionen hinsichtlich einer Erweiterung oder Bündelung von Parkplätzen zu prüfen. Bei der Ausweitung von Parkplätzen sollte vor allem auf deren Bündelung (zur Verminderung des Suchverkehr) sowie qualitätsvolle Gestaltung (versickerungsfähige Oberflächen, Begrünung, Beschattung) geachtet werden.

Zudem sollten die bestehenden (größeren) Parkplätze (z.B. am Spielplatz) im Ort besser ausgeschildert werden. Durch eine klare Ausschilderung und gezielte Lenkung zu den bestehenden Parkplätzen wird ortsunkundigen Besuchern, sowie Anwohnern eine schnelle und einfache Orientierung ermöglicht. Dies reduziert den Parksuchverkehr, entlastet den Ortskern und erhöht den Komfort für alle Nutzer gleichermaßen.

Die Erstellung eines solchen Konzeptes erfolgt optimalerweise zusammen mit der Umgestaltung der Hauptstraße, welche eine Verkehrsuntersuchung notwendig macht.

> Verkehr und Mobilität

> Öffentlicher Raum und Grün

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S2, M10

Freizeitgelände an der Schule

Spielplatz in Verknüpfung mit Sportplatz

Der Spielplatz an der Schule soll mit den angrenzenden Schulsportflächen zu einem ganzheitlich gestalteten Freizeit- und Spielgelände weiterentwickelt werden, wodurch der Sportplatz für die Freizeitnutzung am Nachmittag attraktiver und einladender gestaltet wird.

Ein zentrales Ziel bei der Umgestaltung ist die Aufwertung der bestehenden Verbindung zwischen dem Spielplatz und dem angrenzenden Sportplatz sowie die Schaffung einer fußläufigen Durchlässigkeit vom Parkplatz über den Sportplatz zum Spielplatz.

Das Angebot und die hochwertige Gestaltung des Spielplatzes sind entscheidend für die Aufenthaltsqualität. Multifunktionale Spielmöglichkeiten bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und fördern die Attraktivität des Geländes. Motorikelemente wie Holzbalken und Klötze könnten das bestehende Angebot ideal ergänzen und sowohl für Kinder verschiedener Altersgruppen als auch Erwachsene spielerische Bewegungsmöglichkeiten schaffen. Sie bereichern den Spielplatz um generationenübergreifende Elemente und fördern die motorischen Fähigkeiten aller Altersgruppen.

Zur besseren Gliederung des Spielplatzes und zur Schaffung zusätzlicher Spielräume für Kinder werden Sträucher und Hecken gepflanzt. Diese eignen sich zum Verstecken und Spielen und tragen gleichzeitig zur Gliederung des Geländes bei. Langlebige Sitzmöglichkeiten sowie schattenspendende Bäume erhöhen die Aufenthaltsqualität zusätzlich.

Die angrenzende Hangfläche wird naturnah gestaltet und durch Kletter- und Rutschmöglichkeiten erweitert, wodurch sie ohne aufwändige bauliche Maßnahmen zu einem spannenden und vielseitigen Spielbereich für Kinder wird und eine Verbindung zum Sportgelände entsteht.

Abb.30: Gestaltung mit natürlichen Materialien (Beispielbild)

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

> Öffentlicher Raum und Grün

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge M6, M10

Abb.31: Attraktiv gestaltete Spielflächen (Beispielbild)

Abb.32: Geländeübergänge gut gestalten (Beispielbild)

Klimaresiliente Freiflächen

Umbau öffentlicher Grünflächen nach dem Schwammstadtprinzip

Im Rahmen des lokalen Hochwasserschutzes sollen die öffentlichen Grünflächen in Pilsach nach dem Schwammstadtprinzip neugestaltet werden. Derzeit wird das anfallende Regenwasser überwiegend über Gräben schnellstmöglich ins Tal und somit in die Pilsach abgeleitet.

Entlang der durch das Dorf fließenden Gräben, die in die Pilsach münden, wird punktuell ein Kaskadensystem eingerichtet. Dieses System verlangsamt den Abfluss des Regenwassers und ermöglicht eine temporäre Rückhaltung. Dadurch wird die Belastung des Tals entlang der Pilsach bei Starkregenereignissen reduziert, was einen Beitrag zur Minimierung des Überschwemmungsrisikos darstellt.

Die Umgestaltung der Grünflächen leistet zudem nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, sondern erhöht zugleich die Attraktivität und Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums.

Beispielbilder

Abb.33: Regenwasserrention im Straßenraum

Abb.35: Tiefbeete zur Abflussverzögerung

> Öffentlicher Raum und Grün

> Klimaschutz und Klimaanpassung

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S3, M6, M8, M9

Abb.34: Muldenkaskaden zur Abflussverzögerung

Abb.36: Regenwasserrention mit ansprechender Bepflanzung

Digitale Kommunikation

Einführung einer digitalen Anschlagtafel zur Verbesserung der Bürger-Kommunikation

Zur Förderung einer besseren und niederschwelligeren Kommunikation zwischen der Gemeinde und ihren Bürgerinnen und Bürgern wird eine digitale Anschlagtafel am zukünftigen Gasthaus Schuster installiert. Diese Tafel dient als zentrale Informationsquelle für die Bürgerschaft und ist mit der bestehenden digitalen Dorf-App verknüpft. In einer ersten Phase könnte die Anschlagtafel vorübergehend im Lagerhaus aufgestellt werden. Langfristig wird geprüft, auch in anderen Ortsteilen solche digitalen Informationstafeln zu installieren, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen.

Die digitale Anschlagtafel ermöglicht es sowohl der Kommune als auch den örtlichen Vereinen, aktuelle Informationen, Veranstaltungen und wichtige Ankündigungen unkompliziert und schnell mit der Bürgerschaft zu teilen. Durch die Verknüpfung mit den Social-Media-Kanälen und der Dorf-App können die Informationen zeitgleich auf verschiedenen Kanälen bereitgestellt werden, was den Zugang zu relevanten Nachrichten für alle Bürgerinnen und Bürger erleichtert. Die Weiterentwicklung der Dorf-App stellt sicher, dass beide Kommunikationswege effizient miteinander funktionieren und kontinuierlich an die Bedürfnisse der Gemeinde angepasst werden.

> Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

kurzfristig mittelfristig langfristig Umsetzung Wirkungszusammenhänge

S1, S2, M5, M7, M13

Abb.37: Digitale Anschlagtafel (Beispielbild)

SB-Angebot im/am Lagerhaus

Stärkung des Lagerhauses durch innovative Angebote

Zur Stärkung des Lagerhauses als Standort für die lokale Alltagsversorgung und als Treffpunkt wird das Warenangebot um einen Selbstbedienungsautomaten (SB-Automat) erweitert. Dieser Automat bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, grundlegende Waren des täglichen Bedarfs auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Lagerhauses zu beziehen.

Der SB-Automat soll unterstützend wirken und das bestehende Angebot im Lagerhaus ergänzen, ohne dieses zu ersetzen. Er könnte in einem Vorraum oder einem geeigneten Nebengebäude des Lagerhauses aufgestellt werden, um jederzeit zugänglich zu sein. So wird die Nahversorgung in Pilsach weiter verbessert und gleichzeitig die Funktion des Lagerhauses als zentraler Treffpunkt und Versorgungsort gestärkt.

> Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S1, S2

Kümmerer

Katalysator für Engagement und Initiative vor Ort

Zur langfristigen Belebung und Stärkung des Ortskerns und des kulturellen Angebotes in Pilsach wird die Position eines „Kümmerers“ geschaffen. Diese zentrale Ansprechperson vernetzt die unterschiedlichen Akteure und Aktivitäten im Ort und treibt deren Umsetzung aktiv voran. Als Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinde, Vereinen und Geschäftsleuten übernimmt der Kümmerer eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Ortskerns.

Die Aufgaben des Kümmerers sind vielfältig: Er bringt die richtigen Menschen zusammen, überwindet Anlaufschwierigkeiten und entwickelt kreative Ansätze, wenn Projekte neue Formen annehmen. Darüber hinaus fördert er das bürgerschaftliche Engagement und initiiert gezielte Maßnahmen zur Belebung des Ortszentrums.

Mögliche Aufgabenbereiche:

• Koordination des Gasthauses Schuster: Der Kümmerer sorgt dafür, dass das Gasthaus als Vereins- und Generationenhaus optimal genutzt wird. Dabei verknüpft er die Aktivitäten der örtlichen Vereine, schafft Synergien und behält den Überblick über Raumangebote und Nutzungsmöglichkeiten.

• Förderung des Kulturangebots: Er treibt die Entwicklung und Umsetzung kultureller Angebote im Ortskern voran, um die Geschichte und Kultur von Pilsach sichtbarer zu machen – etwa durch Veranstaltungen oder Angebote rund ums Schloss.

Die konkreten Aufgaben des Kümmerers sollten flexibel an die Entwicklungen im Ort angepasst werden. Für die erfolgreiche Umsetzung seiner Tätigkeiten benötigt der Kümmerer eine angemessene finanzielle Unterstützung sowie ein Budget für die eigenständige Durchführung kleiner Maßnahmen. Dazu zählen beispielsweise Kommunikationsmaterialien, Ressourcen für Veranstaltungen oder kleinere Anschaffungen.

Um Kontinuität und Effektivität sicherzustellen, wird eine Mindestlaufzeit von drei Jahren für die Position empfohlen. Dies schafft die Grundlage für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Ortskerns.

> Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

> Zusammenleben, Freizeit und Kultur

Umsetzung

kurzfristig mittelfristig langfristig

Wirkungszusammenhänge

S1, M3, M4, M11

Maßnahmenablauf

Das Ablaufdiagramm veranschaulicht die zeitliche Einordnung der Schlüsselmaßnahmen und ihre Zusammenhänge. Es bildet ab, wie die Maßnahmen aufeinander aufbauen oder parallel ablaufen können, ohne dabei starre Vorgaben zu machen. Einzelmaßnahmen werden den jeweiligen Schlüsselmaßnahmen zugeordnet und in ihrer Abfolge dargestellt. Dadurch wird sichtbar, welche Wechselwirkungen zwischen den Maßnahmen bestehen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen können. Die Stränge im Diagramm zeigen dabei stets die zeitliche Reihenfolge und Verknüpfungen der Maßnahmen, ohne den Eindruck

Abb.39: Maßnahmenablauf

Gasthaus Schuster

Exkursion zu Beispielprojekten

einer linearen Umsetzung zu erwecken. So bietet das Ablaufdiagramm eine klare Orientierung für die Planung und Umsetzung, bleibt jedoch flexibel, um auf künftige Entwicklungen oder Prioritäten reagieren zu können.

Grunderwerb

Bauliche Bestandsaufnahme

Dorfplatz & Hauptstraße

Verkehrsuntersuchung

erfolgt parallel

Grünes Band

Testnutzungen

Erstellung Machbarkeitsstudie inklusive Nutzungs- und Betriebskonzept

Gasthaus Schuster & Freianlagen Dorfplatz werden integriert geplant

Testnutzungen im Innen- & Außenraum >> Erkenntnisse fließen in Planung ein

Freiraumplanung Dorfplatz & Hauptstraße Erkenntnisse fließen ein

Erarbeitung Parkplatzkonzept

Pilsachterasse wird in Dorfplatzplanungen integriert

Grundstücksverhandlungen Pilsachweg Planung Pilsachterrasse

Erstellung Entwicklungsplan Pilsach Planung Weg entlang der Pilsach

Entwurfsplanung Wassergarten & Mühlpark

Fachplanungen Schusterareal

Monitoring und Evaluierung

Ein kontinuierliches Monitoring und eine regelmäßige Evaluierung sind essenzielle Bestandteile des ISEK-Prozesses, um den Fortschritt der Maßnahmen zu überprüfen und deren Wirkung zu bewerten. In angemessenen Abständen, idealerweise jährlich, sollte der Umsetzungsstand der Maßnahmen im Rahmen der Steuerungsgruppe geprüft werden. Dabei werden nicht nur der Projektstand, sondern auch Erfolgsfaktoren, Verzögerungsgründe und Hemmnisse reflektiert.

Wichtige Fragen umfassen:

• Welche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt oder begonnen?

• Entsprechen die Maßnahmen dem Leitbild und den Entwicklungszielen?

• Wo sind Anpassungen nötig, weil sich Rahmenbedingungen verändert haben?

Dieses Verfahren sichert eine zielgerichtete Umsetzung, Transparenz gegenüber Beteiligten und die Möglichkeit, flexibel auf neue Herausforderungen oder Chancen zu reagieren.

Eröffnung & Einweihung Schuster & Dorfplatz

Umbau und Sanierung Schusterareal
Bauliche

Abbildungsverzeichnis

Abbildungen und Quellen

Sofern nicht anders angegeben: Eigene Darstellung.

Abb.1: Das Untersuchungsgebiet in Pilsach

Abb.2: Prozessablauf zur Erstellung des ISEK

Abb.3: Potentialkarte Ortskern Pilsach

Abb.4: Erkenntnisse aus der Beteiligung

Abb.5: Mögliche Nutzungen für das zukünftige Gasthaus

Abb.9:

Abb.10:

Abb.13: Wassergarten

Abb.14:

Abb.15: Übersicht der Einzelmaßnahmen

Abb.16: Potentialflächen

Abb.17: Hörpfad im Ismaninger Schlosspark (Beispielbild)

Quelle: https://ismaning.de/2023-sightseeing-durch-ismaning/ 40

Abb.18: Infoschilder auf Themenwegen (Beispielbild)

Quelle: https://gewerk.com/wp-content/uploads/2019/05/ gewerkdesign-ausstellung_Brodowin_COVER.jpg 40

Abb.20: Steinstadl am Pfarrheim Pilsach 41

Abb.19: Kulturhaus Steinstadl in Kastl als Beispiel für eine erfolgreiche Belebung Quelle: http://www.kastler-kunsttage.de/ Der-Steinstadel/der-steinstadel.html 41

Abb.21: Anlehnbügel für komfortables Abstellen (Beispielbild)

Quelle: https://www.streetlife.nl/de/produkte/stripfahrradst%C3%A4nder 42

Abb.22: Überdachte Fahrradständer (Beispielbild)

Quelle:https://images.esi.info/ Images/163451_1667576475472_PF.jpeg?tr=w-1200,h800,c-at_max 42

Abb.23: Infotafeln und Sitzgelegenheiten (Beispielbild)

Quelle: https://www.motasdesign.com/projekt/wiener-alpenorientierungssystem/ 43

Abb.25: Fahrradreparaturstation mit Information (Beispielbild)

Quelle: https://www.ruesselsheim.de/mobilitaet/radfahren-inruesselsheim/tipps-rund-ums-rad/ 43

Abb.24: Schattige Sitzgelegenheiten (Beispielbild)Quelle: https://planbe-landschaftsarchitektur.de/media/dorfplatz_ lellwangen_03.jpg 43

Abb.26: Fahrradreparatur- und E-Ladestation (Beispielbild)

Quelle: https://www.schwaebischealb.de/attraktionen/ radreparaturstation#/article/3b11f2ba-d7ff-4a3a-bf5cae3d4d08c8ae 43

Abb.28: Bushaltestelle mit ansprechendem Design (Beispielbild) Quelle: https://www.architectoo.de/oeffentlichebauten/landschaftsarchitektenwettbewerb-bushaltestellewaschplatz-leimersheim/ 45

Abb.27: Solar-Bushaltestelle (Beispielbild)

Quelle: https://mobilitaetsprojekte.vcoe.at/projekt/station-byfonatsch-energieautarke-wartestation-2017/ 45

Abb.29: Radabstellanlagen bei der Bushaltestelle (Beispielbild)

Quelle: https://www.architectoo.de/oeffentliche-bauten/ landschaftsarchitektenwettbewerb-bushaltestelle-waschplatzleimersheim/

45

Abb.30: Bushaltestelle aus regionalen Materialien (Beispielbild)

Quelle: https://www.arcguide.de/projekte/gartenbaulandschaftsarchitektur/dorfplatz-zweinitz/

Abb.32: Attraktiv gestaltete Spielflächen (Beispielbild)

Quelle: https://www.spielraum.ch/img/containers/ fotodatenbank/referenzen/spiel-und-begegnunsplatzschoenbuehl/spiel-und-begegnunsplatz-schoenbuehl-07. jpg/3b5689e7f8a9012763f048a1d43a32b5/spiel-undbegegnunsplatz-schoenbuehl-07.jpg

Abb.33: Geländeübergänge gut gestalten (Beispielbild)

Abb.35: Regenwasserrention im Straßenraum

Quelle: https://www.bodenbuendnis.or.at/oekostrasse-obergrafendorf

Abb.37: Tiefbeete zur Abflussverzögerung

Quelle: https://sourceable.net/low-impact-stormwatermanagement/

Abb.36: Muldenkaskaden zur Abflussverzögerung

Quelle: https://www.cgconcept.be/wateropvang-openbaargroen-en-tuinen/

Abb.38: Regenwasserrention mit ansprechender Bepflanzung

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48

Quelle: https://www.bodenbuendnis.or.at/oekostrasse-obergrafendorf 48

Abb.39: Digitale Anschlagtafel (Beispielbild)

Quelle: https://zukunftsregion-rupertiwinkel.bayern/wp-content/ uploads/2022/12/220128_zrr_digitale_anschlagtafeln_ visualisierung-1024x768.jpg

Abb.40: SB-Angebot Hofladen (Beispielbild)

Quelle: http://mooshof-greber.at/hofladen/

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Abb.41: Maßnahmenablauf 52

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