voes 2015 X.qxp_VÖS 1/2005 07.03.15 10:18 Seite 25
Kärntner Schweinezüchter arbeiten mit Schweinezuchtverband OÖ Bei der Generalversammlung des Landesverbandes der Kärntner Schweinezüchter am 21. November wurde einstimmig eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweinezuchtverband und Besamung Oberösterreich beschlossen. Die Oberösterreicher überahmen mit 1. Jänner 2015 die Agenden für die Kärntner Schweinezüchter. Die Obfrau des Landesverbandes der Kärntner Schweinezüchter, Brigitte Kriegl-Kuess, sieht in diesem Schritt eine Überlebenschance für die Kärntner Herdebuchzuchtbetriebe. Ausschlaggebend für die Neuorientierung waren die fachliche Betreuung durch den SZV OÖ, die geringe Anzahl aktiver Schweinezüchter sowie die Notwendigkeit der Bündelung der Aktivitäten der Schweinezucht in Österreich, betonte die Obfrau in ihren Ausführungen. Der Kärntner Verband legt mit Ende des Jahres 2014 seine Tätigkeit als anerkannte Zuchtorganisation im Sinne des Tierzuchtrechtes zurück, bleibt aber als Genossenschaft zur Vertretung der Interessen der Kärntner Schweinezüchter und Schweineproduzenten bestehen. 14 aktive Kärntner Schweinezüchter werden Mitglied beim Schweinezuchtverband und Besamung Oberösterreich und ab Jänner 2015 von diesem im Rahmen des ÖHYB Zuchtprogramms betreut. Die geschäftlichen Aktivitäten werden über den SZV OÖ abgewickelt. Die Betreuung vor Ort in Kärnten (Selektierung, Kennzeichnung, etc.) wird wie bisher von Mitarbeitern der
Landwirtschaftskammer und des Landeskontrollverbandes durchgeführt werden. Georg Gstöttenbauer, Obmann des Schweinezuchtverbandes und Besamung Oberösterreich, bezeichnete die Entscheidung als mutigen Schritt und historisches Ereignis. Er führte weiters aus, dass aufgrund der internationalen Entwicklungen in der Schweinezucht auch in Österreich eine Neupositionierung notwendig ist. Die seit 2008 bestehende sehr gute Zusammenarbeit zwischen Kärnten und OÖ im Bereich der Schweinebesamung wird nun also auch auf die Zuchtstufe ausgedehnt. Kriegl-Kuess und Gstöttenbauer hielten unisono fest, dass man für die Zukunft in der Schweinezucht gemeinsam etwas bewegen will und kann. Der Geschäftsführer des Schweinezuchtverbandes und Besamung Oberösterreich,
Dr. Peter Knapp, skizzierte die angedachten Dienstleistungen für die Kärntner Züchter und verwies auf die langjährige Kooperation mit Tirol und Salzburg. „Die erfolgreiche österreichweite Zusammenarbeit in der Schweineprüfanstalt Streitdorf hat uns gezeigt, dass spezialisierte schlagkräftige Strukturen in der Zucht notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit sind. Wir müssen uns in der Schweinezucht in Österreich rüsten, um die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam zu meistern“, unterstrich Knapp in seinem Schlusswort.
Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit: Dr. Peter Knapp, Obmann Georg Gstöttenbauer, Obfrau Brigitte Kriegl-Kuess und Dipl.-Ing. Erwin Brunner. Foto: Knapp
Köstinger zu Besuch beim Schweinezuchtverband Die Abgeordnete zum Europaparlament Elisabeth Köstinger war auf Einladung von SZV Obmann Georg Gstöttenbauer zu Besuch beim Schweinezuchtverband an der Besamungsstation Steinhaus. Neben der Information über die aktuellen Projekte in der Zuchtarbeit und die umfangreichen Serviceleistungen des SZV im Bereich Besamung und Zubehör stand die aktuelle Lage am Schweinemarkt im Mittelpunkt der Diskussion mit den Vertretern von SZV und VLV. Köstinger tritt dafür ein, dass Markordnungsinstrumente für extreme Marktsituationen in Europa erhalten werden. Die Rahmenbedingungen für die Produktion bei Umwelt und Tierschutz müssen europaweit einheitlich geregelt sein, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Das aktuell zu Diskussion stehende Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) darf nicht auf Kosten der Landwirtschaft gehen.
Umso wichtiger ist es, landwirtschaftliche Interessen im Europaparlament zu vertreten. Dazu sind Netzwerke mit Fachleuten notwendig. Köstinger lobt in diesem Zusammenhang die Arbeit der Zuchtverbände und Erzeugergemeinschaften und motiviert zur Zusam-
menarbeit: „Am Markt ist es wie in der Politik: nur wenn wir die agrarischen Anliegen bündeln und international Verbündete suchen, können wir etwas bewegen.“ Dr. Peter Knapp - SZV Geschäftsführer
Elisabeth Köstinger diskutierte mit den Vertretern von SZV und VLV die aktuellen Themen in der Schweinebranche. Die Personen vlnr: Karl Freiseder (Obmann VLV Ferkelringe), DI Johann Stinglmayr (VLV Ferkelringe), Ing. Ernst Schamberger (LK OÖ), Dr. Peter Knapp (SZV OÖ), MEP Elisabeth Köstinger, Georg Gstöttenbauer (Obmann SZV OÖ), Erwin Hannl (Obmann VLV Mästerringe), Walter Lederhilger (VLV Obmann). Foto: Knapp 1 2015 | Bericht | 25