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Das Fachmagazin für die professionelle Hauswirtschaft

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management

Autismus und Coronamaßnahmen

Aus dem Blickwinkel einer Familie

Plastikverbot

Was ab dem 3. Juli 2021 management 6/2021 fürrhw Großküchen gilt

Neue Serie

Potenziale der Trockenreinigung

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Juni 2021 58. Jahrgang

1 : www.rhwonline.de

Beim Umgang mit Menschen mit Demenz ist viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen gefragt. Wie gelingt es, sie in alltägliche Geschehnisse einzubinden und sie dabei kreativ und ohne Leistungsdruck zu fördern? Die Antwort lautet: mit Nadel und Faden!

Durch einen ganzheitlichen Blick und zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigt Sigrid Ratz, wie sehr der Alltag von Demenzbetroffenen und deren Begleitern durch das Nähen bereichert wird. Fühldecken und andere Fühlobjekte ermöglichen es Menschen mit Demenz, mit ihrer Umwelt und ihrer Vergangenheit in Kontakt zu treten.

Sigrid Ratz Nähen mit und für Menschen mit Demenz Verlag Neuer Merkur ISBN 978-3-95409--060-0 152 Seiten, broschiert 21,90 Euro

Wer die Anregungen sogleich umsetzen möchte, dem gibt Sigrid Ratz hilfreiche Tipps und Tricks rund um das Arbeiten mit der Nähmaschine an die Hand.

Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu Fühlobjekten beschreiben mit viel Liebe zum Detail, wie verschiedene Designs anzufertigen sind.

Eine Fundgrube kreativer Ideen für hauswirtschaftliche (Fach-)Kräfte, Betreuungsassistenten, Alltagsbegleiter und Demenzhelfer sowie Angehörige und Freunde von Menschen mit Demenz.

R E H C Ü B H FAC achbuchdirekt.de www.f

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Editorial

Foto: Beate Imhof-Gildein

Impfstatus berücksichtigen

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ein erster Biergartenbesuch seit vielen Monaten war herrlich-unwirklich: QR-Code scannen für den Einlass, Kellner mit Maske in blauer Weste und Lederhose. Dazu altbekannte Geräusche wie Stimmengewirr und Gläserklirren. Kellnerinnen, die von sich Selfies machen, weil sie nicht recht glauben konnten, nach über einem halben Jahr „Kurzarbeit Null“ wieder arbeiten zu dürfen… Die eine oder andere Träne floss, dazu blühende Kastanienbäume, blauer Himmel und Sonne. Es geht wieder los in der (Außen-)Gastronomie!

Außerhalb der Heime ist inzwischen für geimpfte, genesene und getestete Menschen vieles wieder möglich. So wurden in einigen Bundesländern im Mai 2021 auch die Hotels für touristische Zwecke wieder geöffnet, die seit 2. November 2020 geschlossen waren. Wir haben übrigens beschlossen, vorerst (noch) nicht in den Urlaub zu fahren und warten auf den Hochsommer, wo die Inzidenz in Deutschland 2020 monatelang bei etwa bei zehn Fällen pro 100.000 Einwohner lag. Doch wer weiß schon, wie es 2021 sein wird?

In den deutschen Pflegeheimen haben inzwischen fast alle Bewohner*innen den vollen Impfschutz erhalten. So waren beispielsweise in Bayern Anfang Mai rund 90 Prozent der Bewohner*innen geimpft und auch bei den Mitarbeitern lag die Quote immerhin bei rund 60 Prozent.

Es ist eine Phase des Übergangs. Vielerorts gelten noch strenge Regeln, die von den Landesregierungen Ende März 2021 erlassen wurden. Darin wurde das Thema Impfstatus meist noch nicht berücksichtigt. Geimpfte Verwandte dürfen nur mit negativen Tests in die Heime und für sie gelten auch in den Zimmern der Bewohner*innen noch Maskenpflicht und Abstand – selbst wenn alle im Zimmer zweifach geimpft wären. Denn trotz Impfschutzes kann man sich weiter mit dem Virus infizieren, ein Vakzin schützt (in der Regel) vor einem schweren Verlauf. Von Aufbruch und neuen Angeboten ist in den Heimen deshalb nur zaghaft etwas zu spüren. Nach den Todesfällen 2020 und 2021 in stationären Einrichtungen ist die Angst groß, dass es nochmal zu Ausbrüchen kommen kann. Laut aktueller Infektionsschutz-Verordnung – wie der 12. BaylfSMV von Bayern – dürfen die Angehörigen trotz Impfung ihre Mutter oder den Großvater noch nicht mal umarmen.

Die Caritas München forderte deshalb, dass die Infektionsschutz-Verordnung auch in Pflegeheimen für Geimpfte gelockert wird. Und die Politik hat inzwischen reagiert, in der Stadt München brauchen seit Ende Mai 2021 komplett geimpfte Besucher*innen keinen Test mehr und auch keinen

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Termin für den Besuch vereinbaren. Doch wird das in den Kommunen sehr unterschiedlich gehandhabt. Es hängt vom Landkreis ab und seiner Inzidenz sowie vom Hausrecht des jeweiligen Heimes. Auch Programme wie Sport und Gymnastik für geimpfte Bewohner*innen können nun (mit den AHA-Regeln) langsam wieder Fahrt aufnehmen. In BadenWürttemberg brauchen seit kurzem Besucher*innen mit vollem Impfschutz nicht mehr getestet werden. In NRW dürfen sich doppelt geimpfte Angehörige und Bewohner*innen mit Abstand auch ohne Maske im Zimmer treffen (nur dort, sonst Maske im öffentlichen Bereich).

Von einem regulären Alltag sind wir aktuell also recht weit entfernt in den Heimen. Umso schöner ist es beispielsweise, dass der Mai mit einem großen gemeinsamen Essen im Speisesaal eingeläutet werden konnte – vom Team um Heimleiterin Sabine Kunz im AWO Heim Frankfurt am Main.

Dass alle Bewohner*innen zum Essen zusammenkommen, ist noch nicht in vielen Häusern eine Selbstverständlichkeit.

Doch das wird sich noch ändern, ich wünsche Ihnen alles Gute für diese hoffnungsvolle, aber auch weiterhin unsichere Zeit, in der Vorsicht vorgehen muss.

Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken hierzu an robert.baumann@vnmonline.de Herzlich, Ihr

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19. rhw-Hygieneforum online am 28. Oktober 2021

Save the date!

Ihre Fortbildungstermine 2021!

Unsere nächsten Online-Seminare: t Berechnung von Leistungswerten (Leistungszahlen) für die Gebäudereinigung Referent: Andreas Carl 09. Juni, 18 bis 19 Uhr t rhw WebTalk: Professionelles Hauswirtschaftliches Handeln Referentin: Martina Feulner 10. Juni, 08 bis 10 Uhr t Umsetzung der RKI-Händehygienerichtlinie in der Hauswirtschaft Referentin: Carola Reiner 11. Juni, 14 bis 15 Uhr t Personalhygiene (Pflicht-)Schulung gem. § 4 Lebensmittel-Hygieneverordnung Referentin: Ulrike Kleiner 14. Juni, 18 bis 19 Uhr

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Reinklicken lohnt sich!

Online aktualisieren wir fortlaufend unser Angebot.

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t Reinigung und Desinfektion in der Großküche Referentin: Ulrike Kleiner 21. Juni, 18 bis 19 Uhr

Anmeldung, weitere Informationen und alle Seminartermine unter: www.rhwonline.de/kurse

t rhw WebTalk: Professionelles Hauswirtschaftliches Handeln Referentin: Martina Feulner 24. Juni, 18 bis 20 Uhr

Ihr Ansprechpartner: Ulrich Bartel, Telefon (0 89) 31 89 05-54

t Betriebliche Eigenkontrollen in der Gemeinschaftsgastronomie Referentin: Ulrike Kleiner 28. Juni, 18 bis 19 Uhr

VNM

AKADEMIE Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung

t RKI-Richtlinien für die Hauswirtschaft Referentin: Carola Reiner 16. Juli, 14 bis 15 Uhr

Im Beruf besser sein!

VNM AKADEMIE – Verlag Neuer Merkur GmbH Telefon (089) 31 89 05-54 s Fax (089) 31 89 05-38 s akademie@vnmonline.de s www.vnm-akademie.de

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t Tipps und Ideen für die Hygieneschulung Referentin: Carola Reiner 09. Juli, 14 bis 15 Uhr

Inhalt rhw management 6/2021 Editorial

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Inhalt

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Aktuelles

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rhw-Newsticker

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rhw-Expertenrat Die rhw-Experten

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Thema des Monats Plastikgeschirr & Co. werden ab Juli verbannt

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Fachthema Plantarismus: Mehr Bio bitte!

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Trockenreinigung mit großem Potenzial (Teil 1)

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Essensgenuss bei Senioren –

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gerade bei Übergewicht

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Reinigung blitzgescheit, Teil 8: Die Küche

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Riechstörungen als Corona-Symptom

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Report Menschen mit Handicap – Verlierer der Coronapolitik?!

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Schule trotz Corona? So macht es Celle

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Kochen, Küche und Naturheilkunde

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Porträt Montessori für Menschen mit Demenz

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Fotos: Studentenwertk Osnabrück, Motel One, Susanne Binder, Pixabay

Zu guter Letzt

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Termine der Hauswirtschaft

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Vorschau

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Impressum

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Titelfoto: AdobeStock

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage von Fachbuchdirekt bei.

Wir bitten um freundliche Beachtung

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Aktuelles

BHUK-Projekte für Reinigung und Hygiene

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er Bundesverband für Hygiene und Krankenhausreinigung e.V. (BHUK) wurde im Oktober 2020 durch ein Gremium bestehend aus Experten, Praktikern und Interessensgemeinschaften gegründet. Der Sitz befindet sich in Dernbach (Westerwaldkreis). „Es ist unsere Intention, eine Plattform für den Austausch und die Erarbeitung einheitlicher, praxisnaher und nachvollziehbarer Empfehlungen und Leitfäden rund um hygienerelevante Themen zu schaffen“, so Melanie Reese vom BHUKVorstand.

Durch die Organisation von Fachveranstaltungen, die Unterstützung von Forschungsvorhaben und die Mitarbeit an wissenschaftlichen Publikationen soll die interdisziplinäre und auch die branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Hygienikern, Mikrobiologen, Infektiologen, Epidemiologen, Wissenschaftlern und anderen Spezialisten aus

der Praxis gefördert werden. Zusätzlich werden alle Interessierte, Beteiligte und Betroffene aus dem Gesundheitssektor angesprochen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Ende April 2021 traf sich zum Beispiel die Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Leitfadens zum Thema „Reinigungswagen im Gesundheitswesen“. An folgenden Themen wird aktuell gearbeitet: n E rarbeitung eines Leitfadens: Kontaminationsfreies An- und Ablegen von Schutzkleidung bei aerogen übertragbaren Infektionskrankheiten (Vorstellung der Ergebnisse war am 1. Juni 2021) n E rarbeitung eines Leitfadens: Schlussdesinfektion von ISO-Zimmern bei aerogen übertragbaren Infektionskrankheiten (siehe auch Seite 7) Ablauf und kritische Punkte (Vorstellung der Ergebnisse am 8. Juni 2021 von 10:00 bis 12:00 Uhr)

n Erarbeitung eines Leitfadens: Reinigungswagen im Gesundheitswesen n Projekt: Komplementäre Verfahren zur Reinigung und Desinfektion (wie antimikrobielle Oberflächenbeschichtungen, UV-C-Strahlung) Tipp: 19. August bis 20. August 2021, Workshop DIN 13063 Krankenhausreinigung (Entwurf, Stand März 2020) mit Umsetzung in die Praxis, 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr : www.bhuk.de

Kinder bewegen sich deutlich weniger

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urchschnittlich 75 Minuten am Tag betrug die Bewegungszeit von Kindern und Jugendlichen im zweiten pandemiebedingten Lockdown seit Dezember 2020.

Damit lag sie deutlich unter den Werten aus dem Frühjahr letzten Jahres, als alle Sportvereine und Freizeitangebote zum ersten Mal wegen der Corona-Pandemie schließen mussten.

Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Auswertung einer Langfrist-Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), für die Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren befragt wurden. „Waren es im Frühjahr 2020 noch 144 Minuten Bewegungszeit am Tag, sind es jetzt nur noch 61 Minuten. Das Niveau liegt nun auch unter dem vor der Corona-Pandemie. Vorher bewegten sich die Kinder und Jugendlichen etwa 107 Minuten täglich“, sagt Prof. Dr. Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) am KIT. Zusätzlich habe sich die Zeit, die die Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit vor dem Bildschirm verbrächten, um 28 Minuten auf nun insgesamt 222 Minuten am Tag erhöht. „Durch die höhere Inaktivität gab fast die Hälfte der Befragten nach eigener Einschätzung an, dass ihre Fitness stark gesunken sei.

Bei knapp 30 Prozent sei das Gewicht gestiegen“, so Woll.

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Der Sportwissenschaftler sieht für die negative Entwicklung verschiedene Gründe: Im ersten Lockdown sei das Wetter für diese Jahreszeit verhältnismäßig gut gewesen, die Kinder und Jugendlichen hätten sich sehr viel draußen aufgehalten und folglich mehr bewegt. Das sei im Winter nicht mehr in dem Maße möglich gewesen. „Im Gegensatz zum ersten Lockdown hat sich außerdem die verplante Zeit wieder erhöht. Im ersten Lockdown fiel beispielsweise mehr Unterricht aus, da alles neu organisiert werden musste. Dadurch hatten die Kinder mehr Freizeit. Jetzt müssen sie wieder mehr Zeit für den Unterricht zu Hause aufbringen“, sagt Alexander Woll. Der Forscher vermutet außerdem, dass der Frust über die Gesamtsituation bei den Kindern und Jugendlichen gestiegen ist und sie deshalb weniger motiviert sind, sich zu bewegen.

Woll betont: „Die Ergebnisse der Studie sind sehr bedenklich, denn Bewegung fördert nicht nur die Fitness, sondern auch das eigene Wohlbefinden und letztlich auch die Abwehrkräfte – was in Zeiten einer Pandemie umso wichtiger ist.“ Der Wissenschaftler empfiehlt dringend, langfristige Lösungen zu finden, um auch in Situationen wie einer Pandemie die Bewegung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

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Aktuelles

Fotos: © Alterszentrum Sumiswald

Jetzt auch Covid-19-Standard für die Reinigung und Hygiene in Heimen

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ie ZHAW Zürich hat gemeinsam mit einem Netzwerk aus Reinigungs- und Hygienefachleuten standardisierte Prozesse und Maßnahmen für die Reinigung von Covid19-Isolationszimmern entwickelt und in Schulungsmaterialien festgehalten.

Neben den bisherigen Schulungsvideos für Reinigungskräfte in Krankenhäusern gibt es seit dem 20. April 2021 nun auch Standards für die Reinigung von Isolationszimmern in Altenheimen.

Während der ersten und zweiten Welle von Erkrankungen durch den Coronavirus waren Bewohner*innen von Langzeitinstitutionen wie Alters- und Pflegeheimen sowie Institutionen für Menschen mit Behinderung besonders stark betroffen. Bis die Impfungen greifen, werden viele Heimbewohner*innen präventiv oder in Folge einer bestätigten Covid-19-Infektion isoliert. Die Situation stellt auch die Reinigungskräfte vor große Herausforderungen.

Zur fachlichen Unterstützung hat das Institut für Facility Management der ZHAW gemeinsam mit Fachleuten aus der Gebäudereinigung und der Infektionsprävention und in Kooperation mit dem Branchenverband Curavia Schweiz einen Standard für die Reinigung von Bewohnerzimmern während und nach Aufhebung einer Isolation infolge Covid-19 publiziert.

Dieser enthält einen mit Piktogrammen illustrierten Reinigungsablauf sowie Empfehlungen für Schutzmaßnahmen. Ziel ist es, den Reinigungskräften mit konkret anwendbarem Schulungsmaterial zu mehr Sicherheit zu verhelfen – im Umgang mit der Covid-19-Pandemie und darüber hinaus.

Mitautorin Irina Pericin Häfliger (Autorin des Fachbuchs „Reinigungsmanagement“) gegenüber rhw management: „Der Hauptunterschied zwischen einem Heim- und Spitalzimmer besteht in der Einrichtung und Materialisierung. In Bewohnerzimmern wird die Zimmereinrichtung in der Regel mit

Nach dem Covid-19-Reinigungsstandard für Patientenzimmer in Spitälern hat die ZHAW nun auch einen Leitfaden für die Reinigung von Isolationszimmern in Heimen entwickelt

persönlichen Gegenständen, Bildern, Vorlegeteppichen, einzelnen Möbelstücken, usw. ergänzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben in ihrem Zimmer. Diese Aspekte erschweren eine vollständige Reinigung und Desinfektion sämtlicher Oberflächen. Spitalzimmer hingegen sind darauf ausgelegt, dass die Oberflächen von Boden über Wände und Decken desinfizierbar sind und bei Isolationen wird die Ausstattung des Zimmers auf das nötigste wie Bett, Nachttisch, Stuhl und Tisch reduziert.“ Pericin Häfliger ergänzt: „Wichtige Motivation für uns war, dass in den Langzeitinstitutionen oft weniger Ressourcen für die Infektionsprävention zur Verfügung stehen und die Heime besonders betroffen waren.“ Das Dokument steht ab sofort auf der Website der ZHAW kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung (Deutsch, Französisch und Italienisch). : www.zhaw.ch/ifm/covid-reinigung

f Zwischenru

Nach der Lektüre der interessanten Ausgabe von rhw management vom Mai 2021 fielen mir zwei Beschreibungen in Artikeln auf: „Durch Hauswirtschaft geschieht Einzigartiges“ und „Hauswirtschaft fristet ein Schattendasein“.

Stellen Sie sich vor, Sie sind neugierig und möchten mehr über ein Produkt erfahren.

Ersetzen Sie den Begriff „Hauswirtschaft“ durch einen beliebigen Produktnamen. Welche Aussage würde Sie anregen, sich weiter für das Produkt zu interessieren?

Wie wäre es mit einer gemeinsamen Selbstverpflichtung? Wir verständigen uns darauf, auf negative Aussagen in eigener Sache zu verzichten?

Dorothea Simpfendörfer, seit 1964 Überzeugungstäterin für Hauswirtschaft

zur Werbung in eigener Sache

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rhw-Newsticker Der beliebteste Post des Monats bei Facebook

wogen ernähren können, ist der Ansatz in dem Projekt „RobinHood-Food“. Vier Oecotrophologie-Studentinnen von der FH Münster haben es in einem Projekt bei Dozent Dr. Jan Makurat realisiert. : www.fh-muenster.de/tafel Online-Backkurse mit Senior*innen: Das Wiener Generationencafé Vollpension bietet Online-Backkurse mit Senior*innen als Coaches an. Auf der Plattform Vollpension Backen werden archivierte Video-Backkurse sowie Online-Livebackkurse von Senior*innen angeboten. Die Idee entstand zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020, als die Türen der Gastronomie geschlossen bleiben mussten. : www.vollpension.wien/backademie/ Apetito hat mit „myLunch“ nun auch für die Beschäftigten im Homeoffice ein Angebot erstellt, da viele Betriebsrestaurants derzeit geschlossen sind oder nur stark eingeschränkt arbeiten dürfen. Jeden Tag gibt es ein Gericht in Tiefkühlform. Besonders aufwendige Klassiker wie Rinderroulade oder Schweinehaxe stehen dabei hoch im Kurs. : www.mylunch-apetito.de Das 19. rhw-Hygieneforum (geplant in Neu-Ulm) wird am 28. Oktober 2021 online stattfinden. Das Programm wird im Juli 2021 veröffentlicht.

Psychische Herausforderung durch Corona und Homeoffice bewältigen: Unter „www.bgetem.de“ steht ein Online-Befragungstool der Berufsgenossenschaft zur Verfügung. Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden außerdem weitere Informationen rund um psychische Belastungen in der Arbeitswelt. : www.bgetem.de Das Motto des Welthauswirtschaftstages 2022 ist laut des Weltverbandes IFHE: „Mit Resilienz durch Krisen: Was Familien und Haushalte stark macht!“ HBL goes online: Berufsbegleitende Weiterbildung zur Hauswirtschaftliche(n) Betriebsleiter*in an der Alice-SalomonSchule startet zum 30. August 2021 im neuen Format. Die Erarbeitung der Module unterteilt sich in asynchrone Arbeitsphasen (Bearbeitung bei individueller Zeiteinteilung), synchrone Online-Präsenzveranstaltungen (WebKonferenzen, Chats etc., mit Anwesenheitspflicht) und Präsenzveranstaltungen. Es wird ein individuelles, selbstgesteuertes Lernen ermöglicht. : www.bbs-linz-inspiration.de Die hauswirtschaftliche Fachtagung „Hauswirtschaft statt Superfood – Wie Hauswirtschaft zum Wohlbefinden und zur Gesundheit beiträgt“ am 30. Juni 2021 findet als OnlineTagung statt. : www.innovation-kompetenz-hauswirtschaft.de Kochbuch für die Tafel: Menschen in prekären Lebenssituationen Möglichkeiten aufzuzeigen und Anregungen zu geben, wie sie sich mit den Lebensmitteln der Tafel vielfältig und ausge-

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dgh-Jahrestagung vom 22. bis 24. September 2021: Wohin entwickeln sich Hauswirtschaft und die Wissenschaft vom Haushalt(en)? Wohin sollen sie sich entwickeln? Wo liegen die Herausforderungen? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh) in Hannover zum 70-jährigen Verbandsjubiläum. Die Schirmfrauschaft der Tagung übernimmt die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast. : www.dghev.de/termine/jubilaeumstagung-2021/ Neue Schulung ab Sommer 2021: Um Angebote der Betreuung, Entlastung und Unterstützung im Alltag durchführen und mit den Pflegekassen abrechnen zu können, benötigen haushaltsnahe Dienstleister in Baden-Württemberg gemäß UstAVO geschultes Personal. Eine Qualifizierung in neun Modulen mit insgesamt 160 Stunden Umfang wird für alle Anbieter ab Sommer 2021 erneut vom Diakonischen Werk Württemberg angeboten. Hier finden Sie weitere Informationen. : www.innovation-kompetenz-hauswirtschaft.de

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Aktuelles

Poster für die Händedesinfektion

Händedesinfektion – so vergessen Sie nichts!

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uch die besten Händedesinfektionsmittel wirken nur dann, wenn sie richtig angewendet werden! Die Desinfektionsmittel-Kommission im Verbund für Angewandte Hygiene e.V. (VAH) hat gemeinsam mit der Initiative „Hygiene-Tipps für Kids“ zwei Poster für die Anleitung der richtigen Händedesinfektion entwickelt. Ein Poster richtet sich an Profis im Gesundheitsbereich, denn das Erreichen der vollständigen Benetzung der Hände ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade im Gesundheitsbereich kommt es auf die Sorgfalt jedes Einzelnen an. Das Poster „So vergessen Sie nichts“ zeigt im Detail die wichtigen Elemente und Schritte der Einreibetechnik, die eine ausreichende Benetzung gewährleisten, und erinnert an die Hautpflege.

Aber auch in vielen Bereichen unseres Alltags oder auch in manchen Schulen, Kitas und Büros werden jetzt im Zusammenhang mit den AHA+L-Regeln Händedesinfektionsmittel bereitgestellt, für den Fall, dass Händewaschen nicht möglich ist. Aber machen wir das auch wirklich richtig? Für diese Anwendungsbereiche ist das zweite Poster gedacht, das die wesentlichen Schritte des Händedesinfektion hervorhebt.

Die Poster stehen auf der Website des VAH zum Download bereit und sind auch als Print-Version erhältlich. www.vah-online.de/de/wissenschaft-praxis

30 sec.

Uhren und Schmuck an Händen und Handgelenk ablegen

Soviel Desinfektionsmittel verwenden, wie in die Hohlhand passt

Hände über die gesamte Einreibezeit feucht halten

Handfläche auf Handfläche einschließlich Handgelenk

Kreisende Bewegung der Fingerkuppen in der geöffneten Handfläche

Handfläche auf Handrücken, beide Hände

Handfläche auf Handfläche mit verschränkten, gespreizten Fingern

Außenseite der verschränkten Finger auf gegenüberliegende Handfläche

Kreisendes Reiben des Daumens in der geschlossenen Handfläche

© VAH c/o Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Bonn, Design & Illustration: www.robyn.de

Die Einreibe-Methode für Profis im Gesundheitsbereich

Denken Sie auch an eine gute Hautpflege!

Weitere Informationen unter: www.vah-online.de

Eine Kooperation von

HYGIENE-TIPPS-FUER-KIDS.DE IM KRANKENHAUS

Infektionsgefahr in Innenräumen – eine kostenlose Lüftungsapp hilft

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ommen Menschen in einem geschlossenen Raum zusammen, steigt die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung erst kürzlich in einem offenen Brief und einem Positionspapier vom 7.

Dezember 2020 aufmerksam gemacht.

Das Infektionsrisiko steigt selbst dann, wenn die infizierte Person den Raum bereits wieder verlassen hat, bevor eine andere Person ihn betritt. Denn während größere Tröpfchen schnell zu Boden sinken, können die kleineren Aerosole – auch über längere Zeit – in der Luft schweben und sich im geschlossenen Raum verteilen. Regelmäßiges Stoßlüften ist dann besonders wichtig.

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Dabei unterstützt die CO2 -App des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Unfallkasse Hessen (UKH). Sie liegt nun in einer aktualisierten Fassung vor.

Für jede Raumgröße und Personenzahl berechnet sie die optimale, infektionsschutzgerechte Lüftungsfrequenz. Die App bietet eine Timer-Funktion, die an das Lüften zum berechneten Zeitpunkt erinnert. In der Anwendung kann bedarfsgerecht zwischen den Anforderungen Normal-Lüften und InfektionsschutzLüften gewechselt werden. Als Faustregel für Innenräume gilt: Stündlich über die gesamte Fensterfläche zwischen drei Minuten (im Winter) und zehn Minuten (im Sommer) lüften. Besprechungs- und

Seminarräume sollten mindestens alle 20 Minuten sowie vor und nach einer Sitzung gelüftet werden. Mit Hilfe der App lässt sich diese Faustregel den individuellen örtlichen Gegebenheiten anpassen.

Die kostenlose App ist erhältlich über den QR-Code oben oder im App-Store und bei Google Play.

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Aktuelles

Pandemie: Bayerische Staatsminister*in betonen Wichtigkeit der Hauswirtschaft

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ie bayerische Staatsministerin Caroline Trautner und der bayerische Staatsminister Klaus Holetschek sind sich einig: Neben der Pädagogik trägt die Hauswirtschaft elementar zu einem Gelingen im Kita-Alltag bei. In einem Brief an Christine Hopf (stellv. Betriebsleitung diakonia inhouse, Vorstand BayLah) drücken sie ihre Wertschätzung aus und bitten darum, noch weiter durchzuhalten, denn die Pandemie sei noch lange nicht vorbei. Staatsminister Holetschek betont: „Die Pandemie zeigt, dass deren Bewältigung nur als Teamleistung gelingen kann. Das gilt auch in Kindertagesstätten, wo Pädagogik und Hauswirtschaft Hand in Hand arbeiten. Wichtig ist, dass sich alle einbringen, die Hygienemaßnahmen einhalten, im eigenen Umfeld immer wieder dafür werben und – darauf kommt es bei der Arbeit mit Kindern besonders an – mit gutem Beispiel vorangehen.

Staatsministerin Trautner weist in dem Zusammenhang auf die Impfpriorisierung hin: „Es war uns sehr wichtig, dass bei der neuen Impfpriorisierung alle Beschäftigen, die in der Kinder-

tagesbetreuung in den Einrichtungen tätig sind und damit potentiellen Kontakt zu den betreuten Kindern haben, auch vorrangig geimpft werden können. Dies umfasst auch die in den Einrichtungen beschäftigten Hauswirtschaftskräfte“.

Die Hauswirtschaft ist auch außerhalb von Kindertagesstätten systemrelevant. Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft hat im Sommer 2020 die Umfrage zum Thema: „Der hauswirtschaftliche Arbeitsmarkt in Zeiten der Corona-Pandemie“ durchgeführt. Hier wurde unter anderem nach den Herausforderungen für hauswirtschaftliche Fachkräfte in Corona-Zeiten gefragt.

Genannt wurden vor allem die Mehrarbeit durch zusätzliches Reinigungs- und Desinfektionsaufkommen sowie durch erhöhtes Wäscheaufkommen. Der Umgang mit Risikogruppen und die psychische Belastung bei der Arbeit durch die Mund-NaseBedeckung werden ebenso als Erschwernis betrachtet.

Diakonia inhouse beschäftigt rund 55 Mitarbeiter*innen in der Hauswirtschaft und stellt die hauswirtschaftliche Versorgung in 22 Kindertagesstätten sicher.

Gastronomie und Hotels öffnen wieder

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Foto: Robert Baumann

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er Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern begrüßte die Entscheidung des bayerischen Landtags, bei einer Inzidenz unter 100 seit 10. Mai 2021 Öffnungen der Außengastronomie sowie der Hotels seit 21. Mai 2021 zu ermöglichen. Bereits zuvor hatte SchleswigHolstein die Hotels geöffnet, während in Niedersachsen zunächst nur Urlauber aus dem eigenen Bundesland in Hotels reisen dürfen. „Auch wenn sich die Politik noch nicht ganz vom Dogma der Inzidenzen abgewendet hat, bilden die Beschlüsse sinnvolle Regeln zu einer effektiven Pandemiebekämpfung“, erläutert Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotelund Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, „schließlich können im Gastgewerbe sichere Bereiche geschaffen werden, die dazu beitragen, Orte des ungeschützten Aufeinandertreffens zu entzerren“. Ebenso sei ein sicherer Urlaub im eigenen Land mit bewährten Schutz- und Hygienekonzepten sinnvoller als im Ausland.

Der Verband fordert grundsätzlich die Öffnung von Hotels und Gastronomie für alle Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten unabhängig von Inzidenzwerten. „Ziel muss im ersten Schritt eine umfassende Teststrategie mit 48-stündigen personalisierten „Eintrittskarten“ unter Nutzung aller geeigneten digitalen Kontakterfassungsmöglichkeiten sein“, so Inselkammer, „zugleich müssen wir bei weiter rückläufigem Infek-

tionsgeschehen auch in einem zweiten Schritt wieder den Weg zu mehr Normalität ohne Tests wie in der Phase nach dem ersten Lockdown wagen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass unsere Betriebe sicher sind.“ Seit 2. November 2021 waren Hotelübernachtungen in Deutschland nur noch für Geschäftsreisende (und das ohne Messen und Tagungen) sowie aus medizinischen Gründen erlaubt. Viele Hotels haben daraufhin ihren Betrieb eingestellt, auch das Ende 2020 von der AHGZ zum besten Hotel Deutschlands gekürte „Fairmont Vier Jahreszeiten“ in Hamburg. Doch auch in den geschlossenen Häusern wurde den Azubis – so gut es ging – ermöglicht, ihre Ausbildungsinhalte weiter fortzusetzen. Denn die Sehnsucht nach Urlaub und Bewirtung dürfte bei den Deutschen eher gestiegen sein.

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Aktuelles

Foto: Robert Baumann

Raus aus dem schwarz-grau-melierten Arbeitsmarkt

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ei einer Online-Tagung zur Zwischenbilanz des PQHD Fulda in Hannover am 20. April 2021 wurde deutlich, wie bedeutsam haushaltsnahe Dienstleistungen gerade auch in der Corona-Pandemie sein können.

Die Gründerin des Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen (PQHD), Prof. em. Dr. Uta MeierGräwe stellte in ihrem Vortrag klar, dass es wichtig ist, dass Frauen ihre Teilzeit erhöhen, nach der Geburt früher in den Beruf zurückzukehren und dadurch mehr Erwerbsjahre für die Rente erwerben können. All dies sei möglich durch Gutschein-Modelle für haushaltsnahe Dienstleistungen, wie sie schon 2004 in Belgien (unter dem Namen „Titre Service Schecks“) eingeführt wurden.

Eine Erwerbssicherheit soll es allerdings auch für die Mitar-beiter*innen der Dienstleister selbst geben, „denn Minijobs bedeuten auch Minirenten“, sagte MeierGräwe. „Qualifizieren, qualifizieren, qualifizieren“, nennt sie das Motto für die nächsten Monate.

Wenn im September 2021 der Bundestag neu gewählt wird, dann ist es wich-

tig, bis dahin die Wahlprüfsteine der Parteien zu begleiten und die in dieser Legislatur wohl nicht mehr zu erfüllende Koalitionsaussage, dass Gutscheine eingeführt werden, zumindest für die nächste Regierung mitzunehmen.

Auch 2025 werden Frauen nur 60 Prozent des Einkommens der Männer haben, und 60 Prozent der Frauen haben Angst vor Altersarmut ergab jüngst eine BrigitteStudie. Meier-Gräwe verglich die Ziele beim Klimaschutz mit denen bei der unbezahlten Sorgearbeit, die Frauen immer noch deutlich häufiger ausführten. „Beim Klima und bei der Care-Arbeit werden die wahren Kosten für die Gesellschaft externalisiert“, so Meier-Gräwe.

Das auch in die Deutschland bereits erprobte Gutscheinmodell könne helfen, dass die Frauen länger und früher in den Beruf zurückkehren. Dazu sei es wichtig, dass auch Familien mit mittleren und geringeren Einkommen profitieren und die Gutscheine bei zertifizierten Unternehmen eingereicht werden. Der aktuell grau-schwarz-melierte Arbeitsmarkt führe nicht weiter. „Wir brauchen nicht nur High-Tech, sondern auch High-Touch!“ Meier-Gräwe forderte ein Ende der „ver-

Prof. Dr. em. Uta Meier-Gräwe (rechts) und die aktuelle Leiterin des PQHD an der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Christine Küster, (links) zusammen beim Deutschen Hauswirtschaftskongress 2019 in Berlin

balen Aufgeschlossenheit bei gleichzeitiger Verhaltensstarre in der Politik“.

Moderiert wurde die Tagung von Ute Krützmann, Videobotschaften kamen von der niedersächsischen Sozialministerin Daniela Behrens und der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast sowie von Sigried Boldajipor, Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrats e. V. Wir berichten ausführlich über das Thema in rhw praxis 2/2021.

Verlosung zum neuen rhw-Fachbuch „Nähen mit und für Menschen mit Demenz“ Ende Mai 2021 ist das neue rhw-Fachbuch „Nähen für und mit Menschen mit Demenz“ von Fachhauswirtschafterin Sigrid Ratz (mit einem Vorwort von Martina Feulner) im Verlag Neuer Merkur erschienen. Das Praxisbuch beschreibt zunächst Sinn und Wirkung von Nesteldecken und Co. Dann stellt die Autorin ausführlich die verschiedenen Möglichkeiten vor und präzisiert die Herstellung der Hilfsmittel in einem umfangreichen und reich bebilderten Praxisteil des Buches.

Hierfür hat Sigrid Ratz alle Näharbeiten ein zweites Mal durchgeführt, um alles Schritt für Schritt für die Leser*innen eindeutig nachvollziehbar zu machen.

Wir verlosen drei Exemplare des neuen Buches! So können Sie mitmachen: Prämiert werden die drei besten Foto-Einsen-

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dungen, die selbstgenähte Objekte von Ihnen/Ihrer Abteilung/Schulklasse zeigen, wenn diese rund um die Seniorenarbeit entstanden sind. Zeigen Sie uns und den rhw-Leser*innen, was Sie schon genäht haben! Senden Sie hierzu maximal drei aussagekräftige Fotos und einen kleinen Begleitext an Robert Baumann (robert. baumann@vnmonline.de) mit dem Betreff „Nähen“.

Unter allen Einsendungen wird der/die Gewinner*in unter Ausschluss des Rechtswegs ausgelost und per E-Mail benachrichtigt. Die Mitarbeiter des Verlags Neuer Merkur sowie verbundener Unternehmen und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.

Einsendeschluss ist der 25. Juni 2021.

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rhw-Expertenrat

Reinigung: Vollgestellte Bewohnerzimmer abrechnen Auf unserem Gelände befinden sich drei Seniorenheime mit insgesamt 270 Betten. Die Reinigung wird schon seit Jahren von einem externen Dienstleister übernommen. Es gibt Raumbücher und einen Leistungskatalog. Hier wurde beschrieben, wie ein standardisiertes Bewohnerzimmer gereinigt wird. Bei einem Einzug ist es möglich, private Möbel und Gegenstände mitzubringen.

Hier liegt nun mein Problem: Es gibt individuell eingerichtete Zimmer mit Schrankwänden, Couchgarnituren, Regalen, vielen Bildern, persönlichen Gegenständen usw. Die Reinigungskräfte müssen keine Möbel verrücken, das Abstauben von privaten Kleingegenständen kann aus versicherungstechnischen Gründen nicht übernommen werden. Im Heimvertrag ist eine Reinigung der Räume standardisiert geregelt.

Angehörige und auch Bewohner*innen beschweren sich nun über die Reinigungsleistung. Welche Lösungen gibt es, da wir auch auf den Kostenfaktor schauen müssen?

d

Antwort von Andreas Carl Danke für Ihre Frage, das ist tatsächlich ein weit verbreitetes Problem. Ich denke zunächst, dass es eher kein versicherungstechnisches Problem ist, da der Dienstleister eine Haftpflichtversicherung haben muss und diese auch die Obhutsund Bearbeitungsschäden beinhalten sollte. Aus meiner Sicht ist zunächst dieser Punkt zu prüfen und zu klären. Die Versicherungspflicht sollte in der Regel auch in den Ausschreibungs- und Vertragsbedingungen gegenüber dem Dienstleister definiert und festgelegt sein. Eine Reinigung in individuell eingerichteten Zimmern ist also grundsätzlich möglich.

Zunächst ist zusätzlich festzustellen, ob es eine Differenz des Leistungskatalogs in Bezug auf den Heimvertrag zum Dienstleistungsvertrag gibt. Gibt es keine Differenzen, dann ist es soweit schon mal gut. Gibt es Unterschiede, so müssen diese in der Leistungsbeschreibung des Dienstleistungsvertrages korrigiert werden. Dazu später mehr.

Dann muss noch das „Individuelle“ berücksichtigt werden.

Wenn ich eine Ausschreibung für Seniorenheime mache, dann formuliere ich den Standard vom wohnüblichen Umfeld. Dabei

sind auch ein paar Bilder auf dem Bord normal. Nun kommt es auch vor, dass über das wohnübliche Umfeld hinaus so ein Zimmer mit Nippes oder vielen Möbeln und Teppichen regelrecht zugestellt ist.

Dann kann eine extra Pauschale pro Zimmer und Monat für diese einzelnen Zimmer mit dem Dienstleister vereinbart werden. Wichtig ist die Bindung an spezielle Zimmer, denn das wechselt ja bekanntlich im Seniorenheim. Das sollte am besten gleich bei der Ausschreibung vereinbart und angeboten (!) werden.

Nun kann das Heim entscheiden, wie es mit den Zusatzkosten, welche über den Heimvertrag hinausgehen, umgegangen wird.

Das kann eine Kostenübernahme des Heimes sein oder eine Rechnungsstellung an die betreffenden Bewohner*innen.

Grundsätzlich rate ich in einem Fall von größeren Differenzen zwischen Heimvertrag und Dienstleistungsvertrag von einer Leistungs- und Preiskorrektur ab. In den meisten Fällen wird das dann teurer für das Heim, also teurer als eine Neuausschreibung mit neuen und klar definierten Leistungsbeschreibungen.

Bei einer Neuausschreibung können auch Leistungen, wie zum Beispiel das staubbindende Wischen, mit hinein formuliert werden.

Das Wegrücken von schweren Möbeln sollte nicht in den Katalog der Unterhaltsreinigung aufgenommen werden. In der Regel wird beim Wegrücken von leicht beweglichen Gegenständen ausgegangen und zusätzlich die Reinigung unter Gegenständen. In einigen Häusern wird auch zusätzlich das Wegrücken des Bettes mit in die Leistungsbeschreibung aufgenommen. Das ist jedoch nur bei beweglichen Betten sinnvoll.

Privat-Patientenwäsche im Krankenhaus In unserem Krankenhaus fordert die private Krankenversicherung, dass die Wäsche von Privatpatient*innen auf Wunsch als Serviceleistung gewaschen wird. Grundsätzlich vergeben wir unsere Wäsche an eine zertifizierte Großwäscherei, die dieses Prozedere nicht durchführen möchte und kann. Örtliche Reinigungen übernehmen keine Leibwäsche.

Es widerstrebt mir, in der im Haus vorhandenen Haushaltswaschmaschine, die nur im Notfall von der Seelsorge eingesetzt wird, Patientenwäsche bei Bedarf zu waschen. Wenn Angehörige die Wäsche mit nach Hause nehmen, waschen sie zwar auch auf diese Art und Weise, übernehmen dann aber auch

d

Sie haben eine Frage? Wir haben die richtigen Expert*innen für Sie! Sie erreichen das rhw-Expertenteam unter: rhw.redaktion@vnmonline.de Sie können Ihre Frage auch via Facebook an uns senden („E-Mail senden“): www.facebook.com/rhwmanagement Das gesamte rhw-Expertenteam finden Sie im Internet unter www.rhwonline.de/expertenrat Bitte beachten Sie: Unsere rhw-Expert*innen helfen Ihnen bei der Interpretation der aktuellen Gesetzesvorschriften, geben damit aber keine rechtliche Beratung.

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rhw-Expertenrat die Verantwortung. Müssten wir dann nicht ein validiertes System haben, und ist das Ganze aus hygienischer Sicht nicht bedenklich?

Antwort von Carola Reiner Zunächst einmal die Frage der Verantwortung: Hier empfehle ich, direkt bei der Formulierung des Angebots an die Wahlleistungspatient*innen anzumerken, dass die Wäsche nicht nach Krankenhauswäscherei-Standards desinfizierend gewaschen wird, sondern wie im Privathaushalt üblich.

Das kann man ja auch positiv formulieren: „Wir waschen Ihre empfindliche Privatkleidung und -wäsche schonend wie zuhause und nicht wie in der von uns für die Krankenhauswäsche beauftragten hygiene-zertifizierten Großwäscherei mit viel Mechanik und Chemie“ oder so ähnlich und „es handelt sich nicht um ein Desinfektions-Waschverfahren“. Damit dürfte in dieser Hinsicht alles klar sein.

Dann zur Frage, ob ein zertifiziertes Verfahren anzuwenden ist. Nein, bei Privatwäsche müssen Sie das nicht. Krankenhauswäsche muss nach RKI (zum Kundenschutz) und nach den Berufsgenossenschaftlichen Regeln (zum Mitarbeiterschutz) desinfizierend aufbereitet werden, es müssen bestimmte Regeln dabei eingehalten werden. Krankenhauswäsche ist (nach DGUV-Regel 100:500, Kapitel 2.6) definiert als Wäsche, die bei der Versorgung und Behandlung von Patienten in Krankenhäusern (...) anfällt, also Bettwäsche, Handtücher, Abdecktücher, Berufskleidung etc. Die private Wäsche von Patient*innen gehört nicht dazu, daher können Sie sie „normal“ waschen.

Schließlich zur Frage: „Wie erreiche ich den höchstmöglichen Hygiene-Standard?“ Auch wenn die beiden oben genannten Aspekte soweit klar sind, möchten Sie natürlich das Bestmögliche an Hygiene erreichen.

Mit einer Haushaltswaschmaschine sind Desinfektions-Waschgänge nach RKI nicht erreichbar, wohl aber eine Desinfektion nach der Definition „Desinfektion bedeutet die Reduzierung der gefährlichen Keime auf ein Maß, dass von dem Gegenstand keine Gefahr mehr ausgeht“.

Für die praktische Umsetzung heißt das: Je niedriger die Temperatur des Waschgangs ist (weil die Oberbekleidung keine hohen Temperaturen aushält), desto länger muss er bei der höchstmöglichen Temperatur dauern. Also keine Kurz-Programme anwenden. Steigern kann man den Erfolg der Keimreduktion durch die Verwendung von bleichenden Substanzen wie Chlor oder Sauerstoff, wie sie in den Desinfektionswaschmitteln enthalten sind (auch und gerade in den Produkten, die bei niedrigen Temperaturen desinfizieren).

Auch wenn in einer Haushaltswaschmaschine die Temperaturhaltezeit und die Haltezeit des Flottenverhältnisses (und auch das Flottenverhältnis an sich) nicht verifizierbar und sicher wiederholbar sind, kann man sich durch Anwendung des heißesten und längsten Programms in Verbindung mit Desinfektionswaschmittel zumindest an das Maximum an Hygiene annähern.

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Wohin mit den Handschuhen?

Wie verhält es sich mit dem Abwerfen von Einmalhandschuhen? Werden diese nach Benutzung im Küchenbereich besser in den Restmüll oder in die gelbe Tonne geworfen?

d

Antwort von Carola Reiner In die gelbe Tonne gehört ausschließlich Verpackungsmüll aus Plastik, Aluminium und Blech: Folien, Plastikverpackungen, Tuben, Getränkekartons oder leere Konservendosen. Häufig ist auf diesen Produkten das Zeichen „der Grüne Punkt“ aufgedruckt.

Andere recycling-fähige Produkte wie kaputte Plastik-Kleiderbügel, Rührschüsseln, Kochtöpfe oder Kunststoff-Spielzeug sind nicht über die Lizenzgebühr der Hersteller für die Gelbe Tonne und den Gelben Sack abgedeckt. Sie gehören in die Wertstofftonne, die es allerdings (noch) nicht in allen Landkreisen gibt.

In dieser Tonne dürfen dann auch alle übrigen Abfälle aus Plastik und Metall entsorgt werden. Einmalhandschuhe gehören jedoch definitiv in den Restmüll.

Mopps immer in den Trockner?

Ich habe gehört, dass das RKI für Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen vorgibt, dass Reinigungstextilien nach dem Waschen maschinell getrocknet werden müssen. Gilt dies auch für Mikrofaser-Textilien, die so ihre Eigenschaften verlieren würden?

d

Antwort von Carola Reiner Ja, die RKI-Vorgabe, in Einrichtungen des Gesundheitswesens Reinigungstextilien maschinell durchzutrocknen, gilt für alle Faserarten. Es geht darum, dass Reinigungstextilien nicht feucht gelagert werden, da sie sonst durch Keime aus der Luft rekontaminiert werden könnten. Auch ein Trocknen auf einer Wäscheleine dauert zu lange.

Wenn Sie ihre Reinigungstextilien nicht maschinell trocknen wollen oder keinen Trockner haben, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können mit vorpräparierten Reinigungstextilien arbeiten, sie also direkt nach dem Waschen mit Ihrer Reinigungs- oder Desinfektionslösung tränken und bis zur nächsten Benutzung in luftdichten Boxen aufbewahren. Dabei ist die maximale Lagerzeit in den geschlossenen Boxen 72 Stunden, wenn die Reinigungstextilien mit Desinfektionslösung getränkt sind. Sind die 72 Stunden überschritten und Sie haben die Textilien noch nicht benutzt, müssen sie ebenso wieder aufbereitet werden wie die benutzten Reinigungstextilien. Haben Sie die Reinigungstextilien mit Reinigungsmittel (ohne Desinfektionsmittelzusatz) getränkt, beträgt die maximale empfohlene Aufbewahrungszeit in den Boxen 24 Stunden.

Alternativ dazu können Sie den Zeitpunkt des Waschens so legen, beispielsweise per Zeituhr direkt auf den Schichtbeginn, dass Sie die Textilien nicht lagern müssen, sondern gleich wieder verwenden. Dann brauchen sie auch nicht getrocknet werden.

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Thema des Monats

Plastik-Geschirr & Co. werden ab Juli 2021 verbannt

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as Einwegplastik-Verbot gilt in Deutschland und allen anderen EU-Mitgliedsstaaten für folgende Artikel:

n P lastikgeschirr, insbesondere Teller, Becher und Schalen n P lastikbesteck wie Messer, Gabel, Löffel und Essstäbchen n P lastik-Trinkhalme (Ausnahme sind medizinische Zwecke, siehe Kasten) n V erpackungen für warme Speisen aus Polystyrol bzw.

Styropor n K affeebecher aus Styropor n K unststoff-Wattestäbchen.

Tipp für den Health-Care-Bereich Dr. Linda Chalupová, HSEQ-Direktorin bei Eurest Deutschland GmbH, hat noch einen Tipp für die Behindertenhilfe: „Trinkhalme für medizinische Verwendungszwecke, also solche, die unter die VO EU 2017/245 fallen, sind von der Beschränkung des Inverkehrbringes ausgenommen.“ Die Produzenten stellen derartige Einwegprodukte normalerweise aus fossilen Rohstoffen her, zum Beispiel aus Rohöl.

Solche Kunststoffe zersetzen nur sehr langsam und verbleiben viele Jahrhunderte in der Umwelt, wenn deren Nutzer sie nicht richtig (in der gelben Tonne) entsorgen.

Das Einwegplastik-Verbot umfasst aber auch kompostierbare und biobasierte Kunststoff-Produkte. Denn selbst solche vermeintlich umweltverträglicheren Artikel und Verpackungen zersetzen nicht vollständig. Sie zerfallen ebenfalls zu Mikroplastik und landen schlimmstenfalls wieder in Parks, Wäldern, Flüssen, Seen oder eben im Meer.

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Foto: Studentenwerk Osnabrück

Ab dem 3. Juli 2021 dürfen EU-weit Betriebsrestaurants oder Großküchen keine Wegwerfprodukte aus Einwegplastik mehr verkaufen. Der Handel darf vorhandene Ware abverkaufen. Auch deren Herstellung ist ab diesem Stichtag verboten. Und ab 1. Januar 2023 muss in der Gastronomie (fast) überall Mehrweg beim Take-away-Geschäft angeboten werden, hat im Mai 2021 der Bundestag beschlossen.

Hintergrundinformationen: Warum noch ein Verbot?

Dass die EU Einwegplastik verbietet, hat durchaus triftige Gründe. Tag für Tag kaufen Menschen unterwegs ihr Essen oder einen Coffee to go. Allein die Europäer produzieren auf diese Art und Weise 25 Millionen Tonnen Müll – pro Jahr.

Wenn wir nichts dagegen unternehmen, schwimmt in zwei, drei Jahrzehnten mehr Plastik im Meer als Fische. So in etwa hat es der EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans ausgedrückt. Darum soll Einwegplastik per Verbot und durch andere Maßnahmen reduziert werden.

Die Menge an Plastikmüll nimmt ständig zu, weil immer neue Abfälle hinzukommen und der bereits ins Ökosystem gelangte Kunststoff sich nur sehr langsam zersetzt. Fische und andere Tiere verwechseln Plastik mit Nahrung und verschlucken sie.

Oder sie nehmen Mikroplastik beim Fressen völlig unbemerkt auf. So gelangen die Kunststoffpartikel auch in die menschliche Nahrungskette. Auch deshalb ist ein Einwegplastik-Verbot sinnvoll.

Dass Tiere an diesem Abfall verenden können, ist bekannt.

Aber Mikroplastik wurde auch schon in menschlichen Stuhlproben nachgewiesen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind bislang kaum erforscht. Dennoch ist der Gedanke unappetitlich, dass wir jede Woche im Schnitt fünf Gramm Mikroplastik zu uns nehmen – das entspricht in etwa einer Kreditkarte.

Diese Zahl geht auf eine Studie der australischen University of Newcastle von 2019 zurück, die diese im Auftrag des WWF durchgeführt hatte.

Ist ein Verbot sinnvoll? Pro und contra Zur Frage, wie zielführend und sinnvoll ein EinwegplastikVerbot ist, darüber scheiden sich die Geister. Kritikern geht diese Maßnahme nicht weit genug, andere betrachten dies

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Thema des Monats stimmte Produkte, die Kunststoffe enthalten, sollen ab 2021 mit Hinweisen zu negativen Umwelteinflüssen versehen werden. Das betrifft zum Beispiel Zigarettenfilter und Feuchttücher.

Ab 2030 sollen Plastikflaschen zu mindestens 30 Prozent aus recycelten Stoffen hergestellt werden.

Berichte über Teppiche aus Plastikmüll auf den Weltmeeren, verendete Meerestiere und die lange Halbwertszeit von Plastik spielten eine Rolle: Bestimmte Plastik-Einwegartikel sind ab dem 3. Juli 2021 in Deutschland verboten

lediglich als Symbolpolitik. Und wieder andere sehen darin zumindest als einen kleinen Schritt in die richtige Richtung. Die folgende Übersicht fasst das Für und Wider kurz zusammen: PRO Das Verbot von Einwegplastik in der EU ist notwendig, aber noch nicht ausreichend, denn: n P lastikabfall wir nur in geringem Maße recycelt. Sehr viel Müll wird ins Ausland exportiert und landet dort auf Mülldeponien und in der Umwelt. n D as Verbot wirkt unserem verschwenderischen Konsumverhalten entgegen. n Plastik und Mikroplastik gefährden Mensch und Tier. Sie landen in den Seen, Flüssen, Wäldern und Meeren, wo sie sich nur sehr langsam zersetzen. n Staaten können Verbraucher und Hersteller stärker in die Pflicht nehmen und mit einem Einwegplastik-Verbot einen ersten richtigen Impuls setzen.

Hinzu kommt in etwa 1,5 Jahren: Gastronomen müssen Kunden künftig beim Straßenverkauf eine Mehrwegverpackung anbieten, berichtete kürzlich die ARD. Restaurants, Imbisse und Cafés müssen demnach ihren Kunden beim Straßenverkauf künftig neben Einwegverpackungen, die ab 3. Juli 2021 nicht mehr aus Plastik sind, auch alternativ eine Mehrwegvariante anbieten. Eine entsprechende Verpflichtung, die ab dem 1.

Januar 2023 gelten wird, hat der Bundestag am 6. Mai 2021 beschlossen. Ausnahmen gelten dabei für kleinere Gastronomiebetriebe, die maximal 80 Quadratmeter groß sind und nicht mehr als fünf Beschäftigte haben.

Pfandpflicht wird ab 2022 verschärft Gleichzeitig erweiterten die Abgeordneten die Pfandpflicht auf alle Einwegplastikflaschen und Getränkedosen. Ab 2022 soll die Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff (bis zu drei Litern) kommen. Ab dem Jahr 2024 auch für Einwegkunststofflaschen mit Milchgetränken. Ab dem Jahr 2025 müssen PET-Einweg-Getränkeflaschen mindestens 25 Prozent Recycling-Kunststoff enthalten.

Anbieter wie EarthCup oder Naturesse arbeiten mit abbaubaren Plastik-Alternati-

Foto: Robert Baumann

Foto: Pixabay

Bundestag verabschiedet Mehrwegpflicht ab 2023

ven wie Biofolie, Zuckerrohr,

CONTRA Das Einwegplastik-Verbot ist nicht sinnvoll und Kunststoff nicht per se schlecht, denn: n Kunststoffe stellen die Ernährung und Trinkwasserversorgung für eine Weltbevölkerung sicher, die immer weiter wächst. Und sie verbessern die medizinische Versorgung. n Wichtiger als ein Einwegplastik-Verbot ist eine umweltgerechte Entsorgung und Recycling. n Andere Stoffe, die die Plastik ersetzen sollen, sind selbst problematisch, weil deren Herstellung die Umwelt belastet oder weil sie noch schlechter entsorgt werden können.

Verbot von Einwegplastik ist nur ein Baustein Die Strategie der EU lautet: Neben dem Verbot von Einwegplastik soll das Recycling verbessert werden. Bereits 2018 wurde eine Strategie entwickelt, um das Problem unserer tonnenschweren Kunststoffabfälle in den Griff zu bekommen.

Dazu gehört nicht, Wegwerf-Verpackungen per EU-weitem Einwegplastik-Verbot drastisch zu reduzieren, sondern be-

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Palmblatt, PLA (Milchsäure), CPLA (Maniokstärke), Holz oder Zellulose

Caterer verbannt weitere Plastikprodukte aus Sortiment Ein Praxisbeispiel: Der Caterer Sodexo entfernt fünf häufig genutzte Plastikartikel aus seinen Betrieben in Deutschland und ersetzt sie durch nachhaltige Alternativen. Mit diesem Schritt geht Sodexo über die ab dem 3. Juli 2021 geltende Gesetzgebung zum EU-Verbot von Einwegplastikprodukten hinaus und verbannt nicht nur Strohhalme, Teller, Besteck und Rührstäbchen aus Plastik aus dem Sortiment, sondern auch Plastiktüten.

Um Plastikartikel zu reduzieren, setzt das Unternehmen auf nachhaltige Einwegverpackungen aus Holz, Papier, Pappe oder kompostierbare Materialien wie CPLA. Als Mehrwegbehälter auf Pfandbasis dienen aktuell zum Beispiel Weckgläser, Glasflaschen und Essensbehälter aus 100 Prozent recycelbarem Polypropylen.

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Thema des Monats Die aktuell noch verbliebenen Bestände an Plastikartikeln baut Sodexo in ganz Europa schrittweise ab. Lediglich in einigen Bereichen, wie dem Justiz- oder Gesundheitswesen und im Seniorenbereich, sind Plastikprodukte aus hygienischen, medizinischen oder sicherheitsrelevanten Gründen nicht immer ersetzbar. Wo immer es möglich ist, wird Sodexo auch dort die Verwendung von Einweg-Plastikartikeln auf ein Minimum beschränken und evaluiert fortlaufend nachhaltige Ersatzprodukte.

Hierzu zählen beispielsweise auch zentrale Küchenbehälter oder Kochutensilien. Auch bei der Einführung der Kochtüte „Heut Koch ich“ achtete Sodexo auf Wiederverwertbarkeit des Materials. Bei der Außenverpackung kommt ein recyclingfähiger Blockbodenbeutel aus Kraftpapier mit Innenbeschichtung zum Einsatz.

1 Noch rund 1,5 Jahre: Ab 1. Januar 2023 müssen alle Cafès und Restaurants, die Getränke oder Essen to go anbieten, diese zwingend auch in Mehrwegverpackungen ausgeben

Ab dem 3. Juli 2021 darf in Deutschland also kein Wegwerfgeschirr und Einwegbesteck aus Plastik mehr in Umlauf gebracht werden. Manche Mensen, wie zum Beispiel das Studentenwerk Osnabrück, bevorzugen ihr eigenes Mehrweg-System (siehe Foto 1 ). Seit November 2020 bietet die Hochschulgastronomie die Mehrweg-Schale mit dem Aufdruck MEHR-beWEGen an. „Die Mehrweg-Schalen kommen sehr gut bei den Studierenden an, die ersten 1.000 Stück waren innerhalb der ersten Woche im Umlauf“, sagt Theo Thöle, Leiter der Hochschulgastronomie.

Für 2021 wurden weitere 5.000 Mehrweg-Schalen für die sechs Mensen und Cafeterien des Studentenwerks in Osnabrück, Vechta und Lingen bestellt. Über die Studentenwerks-App SWOSY kann Mensa To Go bestellt werden. „Die Mehrweg-Schale ist der Renner und dazu auch noch nachhaltig“, berichtet das Studentenwerk. Die Schalen bestehen aus hochwertigem Qualitätskunststoff, werden ohne die Chemikalie Bisphenol A hergestellt (BPA-frei), sind spülmaschinenfest und für die Mikrowelle (maximal zwei Minuten bei 600 Watt) geeignet.

Kostet die alternative Einweg-Zuckerrohr-Schale (Foto 2 ) in den Mensen pro Gericht 30 Cent, entfallen diese Kosten bei der Mehrweg-Schale. Hier zahlt der Gast einmalig ein Pfand in Höhe von sieben Euro. An fünf Tagen pro Woche spart der Gast bereits 1,50 Euro und im Monat sechs Euro, rechnet der MensaBetreiber vor. Die Mehrweg-Schale gibt es an der Essensausgabe.

Gastronomie der Telekom arbeitet mit Rebowl Und so versuchen immer mehr Unternehmen, neben den auch nach dem 3. Juli 2021 weiterhin erlaubten Plastik-Einweg-Alternativen lieber gleich Mehrweg einzusetzen. Ein Unternehmen, bei dem Sodexo bereits seit Längerem auf nachhaltige Alternativen zu Einwegplastik setzt, ist die Deutsche Telekom: Nach der Einführung des Recup-Pfandsystems für Kaffeebecher an allen deutschen Standorten folgt nun mit Rebowl das Mehrwegsystem für Speisen.

Mit dem Mehrwegsystem Recup wurden an den von Sodexo betriebenen Telekom-Einrichtungen inzwischen allein bis März 2021 mehr als 30.000 Papp- und Plastikbecher eingespart.

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Fotos: Studentenwerk Osnabrück

Beispiel für eigenes Pfandsystem: Mensa Osnabrück

2 Alternativen für Plastikgeschirr können ab dem 3. Juli 2021 auch Schalen Zuckerrohr sein, wie hier beim Studentenwerk Osnabrück

Ein solcher Einsparerfolg ist auch mit Rebowl angedacht.

Beide Alternativen sind für fünf Euro Pfandgebühr erhältlich, verschließbar, mikrowellen- und spülmaschinengeeignet sowie mindestens 200-mal wiederverwendbar. Die Rebowl ist neben der aktuell verfügbaren Fassung von 1,25 Litern bald in zwei weiteren Größen erhältlich.

Das Unternehmen Eurest Deutschland GmbH, das im Auftrag der Flughafen-Tochter Allresto die Airport-Kantinen in München betreibt, setzt seit Mai 2021 ebenfalls auf Mehrwegschüsseln Rebowl des Münchner Start ups Recup. Die Bowls wurden erst im Juni 2020 eingeführt, bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen, der auch in der Mikrowelle erhitzt werden darf.

Eurest Deutschland GmbH arbeitet jedoch auch mit Vytal zusammen, einem Kölner Start up, dessen Ziel es ist, Restaurants und Betriebsrestaurants eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen zu bieten und somit Müll zu vermeiden.

Durch das Scannen von QR-Codes auf der Bowl und in der Vytal-App wird die Ausleihe einer Schüssel im persönlichen Konto vermerkt. Seit Dezember 2020 hat Continental in Regensburg das pfandfreie Mehrwegsystem eingeführt.

Leitlinie für Kundenbehältnisse Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich Speisen in eigene Gefäße von Zuhause einfüllen zu lassen. Die Nutzung von Mehrwegbechern, -behältnissen und -geschirr wird immer beliebter, insbesondere um Verpackungsabfall zu vermeiden.

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Fotos: Arc, Vytal, Robert Baumann, Rebowl

Thema des Monats

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Nach Recup für Becher gibt es seit Mai 2020 auch Rebowl

Die Schalen-Kollektion des

(Mehrwegschalen in drei Größen erhältlich)

französischen Glasherstellers Arc. „So Urban“ ist im

Foto: Berlin loves you

Sinne des neuen Verpa-

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Der Take-Away mit Tiffin-

ckungsgesetzes. In Frank-

Boxen eines Berliner Start-

reich sind bereits seit Janu-

ups wurde bereits 2015 ge-

ar 2021 nicht recycelbare

gründet – nach dem Vor-

Einwegbehälter verboten.

bild in Indien. Die Gäste

Ein QR-Code, dauerhaft auf

stehen aus recycelbarem Polypropy-

bringen Edelstahlboxen

Schale oder Deckel ange-

len – in den Größen 500 ml, 750 ml

nach dem Verzehr wieder

bracht, ermöglicht die Inte-

zum Restaurant.

gration in ein Pfandsystem.

Die Mehrwegschalen von Vytal be-

und 1.250 ml

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Damit es beim Umgang damit hygienisch zugeht, hat der Lebensmittelverband Deutschland drei Merkblätter mit dazugehörigen Lehrvideos veröffentlicht.

Das Merkblatt für den „Umgang mit kundeneigenen Behältnissen zur Abgabe von Lebensmitteln in Bedienung oder Selbstbedienung“ wurde im März 2020 veröffentlicht. Gut zu wissen: Die Leitlinie ist von allen Bundesländern und damit bundesweit von den Überwachungsbehörden anerkannt und gibt deshalb den verantwortlichen Lebensmittelunternehmen besondere Verfahrenssicherheit. Daran mitgearbeitet hat die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh). Die dgh war auch beim „Merkblatt für den Umgang mit Mehrweggeschirren innerhalb von Pfand-Poolsystemen“ beteiligt.

Einige Pfand-Poolsysteme im Überblick Bisher gibt es in Deutschland folgende überregionale Pfandsysteme, die sich etabliert haben: n V ytal: kommt ohne Pfandgebühr aus, wie bei Relevo werden Käufer und Schale bei der Ausgabe per QR-Code miteinander verknüpft. Inzwischen in drei Größen (recycelbares Polypropylen und in den Größen 500 ml, 750 ml und 1250 ml) und seit Kurzem auch für Sushi und sogar als Alternative zu Pizzaverpackungen (Foto 3 ) n R eCup/seit 2020 mit ReBowl für Pfand-Schüsseln, die Leihgebühr beträgt fünf Euro (Foto 4a – 4b ). n T iffin: Berliner Initiative des Startups ECO Brotbox nach indischem Vorbild. Lunchboxen aus Edelstahl sollen helfen, den Verpackungsmüll einzudämmen und Take-Away-Restaurants umweltfreundlicher zu machen. (Foto 5 ) n R eCircle: für zehn Euro Pfand kann man sich eine Mehrwegbox leihen und diese bei jedem Partner gegen die Pfandgebühr oder eine Frischebox eintauschen.

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n CupforCup: Becherpfandsystem, vor allem in NordrheinWestfalen. n Relevo: Schalen und Becher, auf jedem Teil befindet sich ein QR-Code, der beim Annehmen und Abgeben eingescannt werden muss. Wer sich mit der Rückgabe mehr als 14 Tage Zeit lässt, muss zehn Euro bezahlen.

Bei Vytal beispielsweise fallen für Lokale keine Anschaffungskosten an, dafür gibt es laufende Kosten, abgerechnet werden etwa 20 Cent pro Ausleihe. Eine Einwegverpackung kostet den Gastronomen etwa 10 bis 15 Cent. Man kann auch sein eigenes Schalensystem mit QR-Code kennzeichnen (Foto 6 ) Wenn man die Verzehrgutscheine an die Bedingung knüpfen würde, dass hierfür nur Mehrweggeschirr verwendet wird, würden viele die Pfandsysteme kennenlernen wollen, heißt es hierzu in der Süddeutschen Zeitung vom 16. April 2021. Zu Beginn hätten beispielsweise in München noch zu wenig Gastronomen mitgemacht, doch inzwischen gibt es in den großen Städten ein immer besseres Netzwerk. Wo es funktioniert, bevorzugen die Kunden*innen zu 25 bis 40 Prozent den Mehrweg, so die Erfahrung der Münchner Gastronomen.

Fazit: Für die Gemeinschaftsverpflegung und Restaurants ist insbesondere die Mehrwegpflicht ab dem Jahr 2023 von großer Relevanz. Denn dann muss jeder Betrieb für sich überlegen, was er in Einweg anbietet und was entsprechend im Mehrweg. Hinsichtlich der Verpackungsalternativen fragen Sie deshalb auch die eigenen Lieferanten. Häufig haben diese nämlich schon Alternativen im Angebot.

E RoB/Red Quellen/weitere Infos und Merkblätter finden Sie auch unter: : www.bussgeldkatalog.net : www.lebensmittelverband.de

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Fachthema

Plantarismus: Mehr Bio bitte!

Bio-Lebensmittel und eine pflanzenbasierte Ernährung (Plantarismus) gehören zu den absoluten Gewinnern der Corona-Krise. Doch in der Gemeinschaftsverpflegung fristen Bio-Lebensmittel bisher eher ein Schattendasein. Das wird sich in Zukunft jedoch ändern (müssen). der geschützt ist durch eine EG-Verordnung und das Ökolandbau-Gesetz. Das gibt es nicht für Labels wie fair oder regional.

Viele Initiativen für mehr Bio

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lantarismus heißt der Ernährungstrend der Stunde. Auf diese stark pflanzenorientierte Ernährungsform können sich alle einigen: ob Veganer, Vegetarier, Flexitarier, Clean Eater oder Vollwertköstler. Neben der hohen gesundheitlichen Qualität sind pflanzenbasierte Gerichte auch noch weniger umweltbelastend. „Der Verbraucher ist heute generell gesundheitsorientierter und wünscht sich Entlastung im Außer-Haus-Markt mit frischen Snacks, Smoothies, Salaten, essfertigem Obst und gesunden Bowls. Eine pflanzenorientierte Ernährung spielt in diesem Kontext eine sehr große Rolle und hat durch die Krise noch an Dynamik gewonnen“, sagte Trendforscherin Karin Tischer auf der IDX_FS Expo, der digitalen Internorga, die im März 2021 stattfand.

Und auch Bio-Lebensmittel sind die Gewinner der Krise, denn wer sich gesünder und pflanzenbasiert ernährt, setzt häufig auch auf den biologischen Anbau. Die Bio-Nachfrage im Handel ist im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gewachsen, nämlich um plus 22 Prozent.

Schließlich gibt es für Bio auch viele gute Gründe. Bio-Lebensmittel haben einen globalen und sozialen Nutzen. So ist die Artenvielfalt im Öko-Landbau viel höher und trägt damit deutlich zur Biodiversität bei. Landwirte, die rückstandsfrei produzieren, werden unterstützt, das ist weltweit wichtig.

Auch ist die ökologische Landwirtschaft der einzige Bereich,

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Mittlerweile gibt es auf allen politischen Ebenen Initiativen für mehr Bio. So hat sich zum Beispiel die EU auf die Agenda geschrieben, dass die Ökolandbau-Fläche bis 2030 25 Prozent betragen soll (bisher acht Prozent). Und die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr eine Initiative gestartet, den Anteil von Bio-Lebensmitteln in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung auf 20 Prozent und mehr zu steigern (bisher magere ein Prozent).

Auch in allen Bundesländern gibt es mittlerweile Öko-Aktionspläne. So ist zum Beispiel ganz Hessen eine Öko-Modellregion, in Baden-Württemberg gibt es zwölf Bio-Musterregionen und 18 deutsche Städte bezeichnen sich als Bio-Städte. Dies ist ein Zusammenschluss von Kommunen zu einem Netzwerk, das die ökologische Landwirtschaft und das Bio-Lebensmittelangebot vor Ort fördern möchte. „BioBitte“ heißt eine Informationskampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die speziell Küchenleiter*innen, Vergabestellen und Fachreferate auf ihrem Weg zu mehr Bio in öffentlichen Küchen mit Hintergrundinformationen, Handlungshilfen und Netzwerk-Veranstaltungen unterstützen soll (: www.bio-bitte.info).

Auf der Webseite werden auch Best-Practice-Beispiele aus ganz Deutschland vorgestellt. Ein sehr bemerkenswertes Beispiel aus dem hauswirtschaftlichen Bereich ist die Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Stuttgart.

Bereits seit 2007 ist die Schulküche hier biozertifiziert und erreichte 2018 den Bioland-Goldstatus. Die Mensa wird von den Schüler*innen und Studierenden der Fachakademie eigenständig betrieben und eine ausgewogene Schulverpflegung wird mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verknüpft. Täglich werden rund 60 Mittagsmahlzeiten frisch gekocht, die bis zu 90 Prozent Bio-Produkte enthalten.

Die Unterstützung des Anbauverbands Bioland, zum Beispiel bei der Speisenplanung, hat laut der Fachakademie maßgeblich zur Steigerung des Bio-Anteils beigetragen. Intern wird das Wissen unter anderem durch in Workshops ausgebildete „BioCoaches" unter den Studierenden weitergegeben.

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Fachthema

Wegweiser für Gesundheitseinrichtungen:

Bis 2030 soll die Ökolandbaufläche in der EU 25 Prozent

Die Broschüre „Pflanzlich. Nachhaltig. Gesund“ bietet Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen eine praxisnahe, gut realisierbare Anleitung zur Etablierung eines pflanzenbasierten Speisenangebotes. Geboten werden sowohl Hintergrundwissen und Argumente für eine pflanzliche Ernährung als auch Umsetzungshilfen wie Best-Practice-Beispiele und Rezepte. Die Broschüre ist ein Gemeinschaftsprojekt der Krankenkasse BKK ProVita, dem Deutschen Krankenhausinstitut sowie dem ökologischem Beratungsunternehmen a‘verdis. Der Wegweiser kann unter www.a-verdis.com unter Publikationen kostenlos heruntergeladen werden.

betragen, derzeit sind es erst acht Prozent

Fotos oben: BLE, Bonn, Dominic Menzler; Foto unten: Nuernberger Messe, Thomas Geiger

in der Corona-Krise wurden hier drei neue Menülinien eingeführt: n „Mensa Global“: eine pflanzlich-vegane Linie mit Fokus auf Klimaschutz, angeboten werden zum Beispiel Chilis, Curry, Kumpir und Falafel. n „Mensa Active“: vitale und ausgewogene Gerichte zum Beispiel Active Bowls vegetarisch, mit Fisch oder Fleisch. n „Mensa Classic“: nach dem Motto herzlich und herzhaft gibt es hier eine traditionelle deutsche und europäische Küche mit Burger, Schnitzel und Eintöpfen.

Anlässlich der BioFach im Februar 2020 stellte Bundesministerin Julia Klöckner „BioBitte“ vor, eine Informationskampagne für mehr Bio in öffentlichen Küchen

Veggie als Erfolgsmodell in der Esprit-Kantine Aber auch die Betriebsgastronomie greift den Bio-Gedanken zunehmend auf. Mit einem Bio-Anteil von über 80 Prozent ist die Betriebskantine der Esprit Europe GmbH in Ratingen ein leuchtendes Beispiel. Versucht wird auch, möglichst Bio-Produkte aus der Region zu kaufen.

Zwei Drittel des Angebotes ist pflanzenbasiert. Fleisch und Fisch wird im Front-Cooking angeboten. „Wenn wir einmal im Monat unseren Veggie Day veranstalten, ist das unser bestfrequentierter Tag“, sagt Martin Friedrich, Küchenchef des Modekonzerns. Die zukunftsorientierte Großküche stößt bei den Mitarbeitenden auf eine sehr gute Akzeptanz.

Auch die Studierendenwerke setzen immer mehr auf Bio und pflanzenbasierte Kost. „Wir versorgen ein junges und kritisches Klientel. Unsere Kunden erwarten ein super veganes Angebot und sie interessiert auch, wo unsere Lebensmittel herkommen“, berichtet Theo Thöle, Leiter der Hochschulgastronomie beim Studentenwerk Osnabrück auf der digitalen Internorga. Mitten

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Die Corona-Zeit wurde hier dazu genutzt, das Speisenangebot auf den Kopf zu stellen und zu prüfen, was ist noch zeitgemäß.

Es wurde eine eigene Speisenplan-App entwickelt, das Essen kann bis 11:00 Uhr tagesaktuell bestellt werden. „Von den ursprünglich rund 10.000 Mensagästen verpflegen wir bei derzeit geschlossenen Mensen bis zu 1.300 Studierende to-go, damit sind wir sehr zufrieden“, so Theo Thöle. Im November 2020 wurde eine Mehrweg-Schale aus Qualitätskunststoff im Pfandsystem eingeführt. „Die Rückgabe der gespülten Schalen klappt zu 100 Prozent, die Studierenden sind da sehr zuverlässig.“ Bio-Zutaten finden sich in allen Linien, insgesamt liegt der BioAnteil bei 13 Prozent. Einzelne Bio-Gerichte anzubieten hat sich in der Praxis als kompliziert herausgestellt, besser ist BioKomponenten überall zum Einsatz zu bringen. „Bio heißt auch nicht gleich teurer, einige Produkte sind sogar preiswerter als die konventionellen“, so der Leiter der Hochschulgastronomie.

Bio-Angebot für die GV wird größer Auffällig ist allerdings, dass die Grossisten für die Gemeinschaftsverpflegung immer noch ein wenig zurückhaltend in Sachen Bio sind. Geschätzt wird, dass rund zwei Prozent des gesamten Einkaufsvolumens in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie auf Bio-Produkte entfällt, hier ist also noch viel Luft nach oben. „Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sich dieses Jahr bei den Angeboten einiges verbessern wird“, so die Prognose von Rainer Roehl vom ökologischen Beratungsunternehmen a’verdis.

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Fachthema

Das Bio-Frühstück der Hotel-Gruppe Motel One kommt trotz des höheren Preises bei den Gästen sehr gut an

Und auch Manfred Hofer, Geschäftsführer des Großhändlers Transgourmet, sieht Bio im Aufwind. „Trotz schlechter Rahmenbedingungen war unser Bio-Sortiment im letzten Jahr im zweistelligen Plus. Das hat uns überrascht und motiviert“, so Hofer auf einem Digital-Talk zum Thema Bio-Food der dfv-Mediengruppe im Mai. Aufgrund der vielen politischen Initiativen würden Verpflegungsverantwortliche in Zukunft arg gefordert sein, mehr Bio einzusetzen.

Transgourmet hat seit drei Jahren sein Bio-Sortiment systematisch ausgebaut und im April dieses Jahres als derzeit einziger GV-Großhändler mit „Natura“ eine eigene internationale BioMarke für den Außer-Haus-Markt vorgestellt. Natura will neben der kontrollierten Bio-Qualität auch mit einer gesicherten Verfügbarkeit und einem nachvollziehbaren Preis bei den Produkten sowie vor allem mit der Unterstützung von Betrieben bei der Bio-Zertifizierung punkten.

Bio-Frühstück bei Motel One als Renner Dass Bio auch ein schönes Kommunikationsthema und Alleinstellungsmerkmal ist, mit dem man besonders eine junge reisefreudige Zielgruppe ansprechen kann, zeigt das Beispiel der Budget Design-Hotels „Motel One“. Seit Anfang 2015 wird den Gästen in den insgesamt 75 Häusern ein Bio-Frühstück angeboten. Dafür wurde der Preis in einem ersten Schritt von 7,50 auf 9,50 Euro angehoben und in einem zweiten Schritt auf heute 11,50. Der Bio-Anteil wurde kontinuierlich erhöht und auch das vegane Angebot ausgebaut. „Das Bio-Frühstück kommt bei unseren Gästen sehr, sehr gut an.

Es gibt jede Menge positive Kommentare und die Gäste sind bereit, den Mehrpreis zu zahlen“, erklärte Verena Ferner, CSR & Sustainability Managerin von Motel One auf dem Digital-Talk. „Bei uns bekommt man, was man wirklich braucht und das in super Qualität“, so Ferner. So wird beispielsweise kein Rührei mehr angeboten, dafür gekochte Eier in Bio-Qualität. Ein weiteres Nachhaltigkeitsziel war Einwegverpackungen einzusparen. Mit Erfolg, heute findet man zu 75 Prozent unverpackte Lebensmittel am Buffet.

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Jedes Jahr stellt die Ernährungsexpertin Hanni Rützler einen neuen Food-Report mit Impulsen für Handel, Industrie und Gastronomie vor. Der Food Report 2022, der im Mai 2021 erschienen ist, zeigt Food-Trends nach der Krise. Die Post-CoronaGastronomie wird gemüsereicher sein, lautet einer dieser Trends. Künftig geht es laut Hanni Rützler nicht mehr nur um die eigene gesundheitsbewusste Ernährung, sondern um eine verantwortungsvolle Esskultur, die auch die Gesundheit des Planeten einschließt. Ein gutes und gesundes Leben erfordere auch eine gute, also „gesunde“ Umwelt.

Künftig werden, so prognostiziert die Trendforscherin, pflanzliche Gerichte ein fester Bestandteil eines jeden guten Restaurants sein. Hierfür sei nicht nur Fantasie in der Küche gefragt, sondern auch ein spezifisches Knowhow.

Der Food-Report beinhaltet viele Best-Practice-Beispiele, Analysen sowie Daten und Fakten zur Marktentwicklung.

Der Report ist für 150 Euro erhältlich unter : www.dfv-fachbuch.de.

„Wenn man mit Bio anfängt, kann ich nur raten, weniger ist mehr. Und man sollte mit einer externen Bio-Beratungsstelle für die Zertifizierung zusammenarbeiten, denn die wissen genau, worauf die Kontrolleure achten und können wertvolle Tipps geben“, rät Verena Ferner Neueinsteigern.

Auslobung der Bio-Zutaten hat sich bewährt Bewährt hat sich auch, mit Grundprodukten wie Nudeln, Reis, Kaffee und Tee zu starten, da hier Beschaffungssicherheit und Preisstabilität über das ganze Jahr hinweg bestehen. Daher ist es auch besser, nicht ein komplettes Bio-Gericht auf der Speisekarte anzubieten, sondern einzelne Bio-Zutaten auszuloben.

Weitere Tipps von Bio-Profis lauten, verstärkt vegetarische Gerichte einzuführen und bei Fleischgerichten die Portionen zu verringern, da Bio-Fleisch weiterhin sehr teuer ist. Die CoronaPandemie hat die Probleme der Massentierhaltung und der Fleischproduktion ja wieder sehr eindrücklich vor Augen geführt, so dass man davon ausgehen kann, dass Tischgäste es honorieren, wenn Bio- statt Billigfleisch angeboten wird.

Und: der Austausch ist hier ganz wichtig – entweder mit Kolleg*innen, die Erfahrung mit dem Bio-Einsatz in ihren Einrichtungen haben, in Workshops zu dem Thema oder auch mit Hilfe des bundesweiten Netzwerks der BioMentoren. Das sind Führungskräfte in Betrieben der GV und Gastronomie, die ehrenamtlich ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben und auch ihre Betriebe für Hospitationen zur Verfügung stellen (: www.biomentorenwebsite.wordpress.com).

E Alexandra Höß

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Foto links: Motel One; Foto rechts: Cover, Deutscher Fachverlag GmbnH

Food-Report 2022: Gesundheit, Gemüse, Genuss

t Termine, Orte und Zeiten: t Aufbaukurs für Hygienebeauftragte 19. Oktober 2021 online 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr Anmeldeschluss: 15. Oktober 2021 27. Oktober 2021 in Hannover Seminar- und Tagungszentrum des DRK, 9.00 Uhr bis zirka 16.30 Uhr Anmeldeschluss: 29. September 2021 t 5-Tage-Präsenz-Seminar Mo 11.00 Uhr bis zirka 17.00 Uhr, Di–Do 9.00 Uhr bis zirka 17.00 Uhr, Fr 9.00 Uhr bis zirka 16.00 Uhr 04. bis 08. Oktober 2021 in Hannover Seminar- und Tagungszentrum des DRK, Buchholzer Str. 76, 30629 Hannover Anmeldeschluss: 03. September 2021 21. bis 25. Februar 2022 in München Kardinal Wendel Haus, Mandlstraße 23, 80802 München Anmeldeschluss: 17. Dezember 2021 t 4-Tage-Online-Seminar 08. bis 12. November 2021 (Mi, 10. November ist frei) jeweils von 9 Uhr bis 16 Uhr t Referent: Dr. med. vet. Dieter Bödeker, freiberuflich tätiger Hygieneberater für Alten- und Pflegeheime sowie für ambulante Pflegedienste t Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von rhw management/rhw praxis sowie Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. oder MdH e. V. 125,– Euro (regulär 145,– Euro) für den Aufbaukurs online 185,– Euro (regulär 225,– Euro) für den Präsenz- Aufbaukurs 750,– Euro (regulär 1.000,– Euro) für das 4-Tage-Online-Seminar 770,– Euro (regulär 1.020,– Euro) für das 5-Tage-Präsenz-Seminar

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Preis je Seminar zzgl. gesetzlicher MwSt.!

Seminarunterlagen und Tagungsverpflegung (bei Präsenzveranstaltungen) sind inbegriffen.

VNM

AKADEMIE Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung

Weiterbildung zum/zur Hygienebeauftragten Inhalte: s Aufgaben eines/einer Hygienebeauftragten s Rechtliche Grundlagen (z. B. Anforderungen des IfSG an Gemeinschaftseinrichtungen) s Prüfungen durch das Gesundheitsamt und den MDK, Beispiele für Beanstandungen s Elemente eines Hygiene- und Desinfektionsplans, Anpassung von Hygienemaßnahmen s Personal-, Lebensmittel- und Wäschehygiene s Grundzüge der Mikrobiologie s Gefahrenanalyse (z. B. HACCP) s Maßnahmen bei Problemkeimen s MRSA/MRGN und Legionellen s Impfschutz, Hautschutzplan s Verfahren zur Reinigung und Desinfektion, Sterilisation s Umgang mit Desinfektionsmitteln und mögliche Gefahren s Risikoeliminierung und -minimierung Referent: s Abfallentsorgung Dr. med. vet.

Dieter Bödeker s Schnittstelle Küche – Pflege Seminarziel: Mit der Benennung eines/einer Hygienebeauftragten kommen die genannten Einrichtungen ihrer Verpflichtung zur Eigenverantwortlichkeit und Eigenkontrolle nach, die ihnen durch die aktuelle Gesetzgebung (SGB, IfSG, PQSG, LMHV) zugeteilt worden ist.

Die fünftägige Ausbildung bietet eine sehr gute Grundlage, alle Aufgaben einer/s Hygienebeauftragten z.B. in folgenden Einrichtungen wahrzunehmen: Altenpflegeeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Reha-Einrichtungen, Mutter-Kind-Kurzentren, Einrichtungen der Wiedereingliederungshilfe, Wohnheime für Behinderte, Blinde oder Gehörlose, Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 33 und § 36 Infektionsschutzgesetz.

Zielgruppe: Die Weiterbildung richtet sich an hauswirtschaftliche Fachkräfte aus den Bereichen der stationären und ambulanten Altenpflege sowie Gemeinschaftseinrichtungen nach §33 und §36 Infektionsschutzgesetz (IfSG), hauswirtschaftliche Betriebsleitungen, Heilerziehungspfleger/innen.

Hinweis zum Aufbaukurs: Es hat sich in der Vergangenheit vielfach bewährt, im Anschluss an den Grundkurs für Hygienebeauftragte kontinuierlich an eintägigen Aufbaukursen in ein- bis zweijährlichen Abständen teilzunehmen. So wird gewährleistet, dass die Hygienebeauftragten immer auf dem aktuellen Stand der Vorschriften sind. Idealerweise können hierbei die in der Praxis oftmals auftretenden Probleme besprochen und sogar gelöst werden. Hinzu kommt: Regionale Netzwerke mit Hygienesiegel oder auch das neue „RAL Gütezeichen Gebäudereinigung im Gesundheitswesen“ (RAL-GZ 903) verlangen sogar eine Auffrischung dieses Wissens für Hygienebeauftragte mindestens alle zwei Jahre, um eine Rezertifizierung zu erhalten.

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Online-Anmeldung unter: www.rhwonline.de/kurse-und-veranstaltungen/ Ihr Ansprechpartner: Ulrich Bartel, Telefon (0 89) 31 89 05-54 Alle Veranstaltungen finden am jeweiligen Ort selbstverständlich unter den aktuellen Hygienerichtlinien (insbesondere den Abstandsregelungen) statt.

In Hannover ist die Teilnehmerzahl aktuell auf 18 begrenzt.

VNM AKADEMIE – Verlag Neuer Merkur GmbH Telefon (0 89) 31 89 05-54 s Fax (0 89) 31 89 05-38 s akademie@vnmonline.de s www.vnm-akademie.de

Geschäftsbedingungen für Veranstaltungen, Seminare und Workshops

Ich melde mich/uns verbindlich zum Seminar „Weiterbildung zum/zur Hygienebeauftragten“ bzw. Aufbaukurs für Hygienebeauftragte an (bitte ankreuzen): 19. Oktober 2021 online H Anmeldeschluss: 15. Oktober 2021

Oktober 2021 in Hannover H 27.

Anmeldeschluss: 22. September 2021

04. bis 08. Oktober 2021 in Hannover 21. bis 25. Februar 2022 in München H Anmeldeschluss: H Anmeldeschluss: 17. Dezember 2021 03. September 2021

1. Teilnehmer Name, Vorname 2. Teilnehmer Name, Vorname Firma/Einrichtung (falls Rechnungsanschrift) Sollte aufgrund einer fehlerhaft mitgeteilten Rechnungsanschrift eine neue Rechnung ausgestellt werden, so behalten wir uns vor, eine Bearbeitungsgebühr von EUR 15,00 in Rechnung zu stellen.

Straße, Hausnummer PLZ, Ort Telefon/Fax E-Mail

Abo-Nr./Mitgliedsnr. Bitte geben Sie unbedingt an, ob Sie Abonnent sind, sonst müssen wir Sie zum Normalpreis anmelden.

Haben Sie einen Gutschein und möchten ihn für dieses Seminar einlösen, so reichen Sie uns diesen bitte zusammen mit der Anmeldung, spätestens jedoch bis zum Anmeldeschluss ein. Spätere Rabattierung nicht möglich.

Datum, Unterschrift

Es gelten die nebenstehend gedruckten Teilnahmebedingungen.

H Ich bin Vegetarier (Ich bitte um Berücksichtigung bei der Tagungsverpflegung)

Veranstalter/Anschrift VNM Akademie • Verlag Neuer Merkur GmbH Behringstraße 10 • 82152 Planegg • Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38 E-Mail: akademie@vnmonline.de

Stornierungen müssen in Textform erfolgen und werden vom Veranstalter in Textform bestätigt.

Bei Stornierungen, die vor dem Anmeldeschluss der Veranstaltung eingehen, wird eine Bearbeitungsgebühr von 25,00 Euro zzgl. Umsatzsteuer in gesetzlicher Höhe erhoben. Bei Fernbleiben ohne Stornierung oder bei Stornierungen nach dem Anmeldeschlusstermin wird die volle Teilnahmegebühr berechnet. Der Teilnehmer kann jedoch kostenlos einen Ersatzteilnehmer benennen. Die Zahlungspflicht bleibt in diesem Falle beim ursprünglichen Teilnehmer.

Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor, die Veranstaltung aus dringenden Gründen abzusagen.

Auf unseren Veranstaltungen und Events werden teilweise Foto- und Filmaufnahmen für die Berichterstattung erstellt. Die Verwendung kann in allen Print- und Online-Medien der Verlag Neuer Merkur GmbH zur Nachberichterstattung und Bewerbung zukünftiger Veranstaltungen verwendet werden.

Haftung Verlag Neuer Merkur GmbH haftet auf Schadensersatz – gleich aus welchem Rechtsgrund – nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Bei einfacher Fahrlässigkeit besteht eine Haftung nur für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit und für Schäden aus der Verletzung einer wesentlichen Vertragspflicht (d. h. einer Verpflichtung, deren Erfüllung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrags überhaupt erst ermöglicht und auf deren Einhaltung der Vertragspartner regelmäßig vertraut und vertrauen darf); in diesem Fall ist unsere Haftung jedoch auf den Ersatz des vorhersehbaren, typischerweise eintretenden Schadens begrenzt. Die Teilnahme an den Aktivitäten des Rahmenprogramms erfolgt auf eigene Gefahr.

Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Gerichtsstand ist, sofern der Vertragspartner ein Kaufmann, eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder ein öffentlich-rechtliches Sondervermögen ist oder der Vertragspartner keinen allgemeinen Gerichtsstand im Inland hat, München.

Diese Bedingungen werden mit der Anmeldung anerkannt.

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Seminar-Anmeldung per Fax an: (0 89) 31 89 05-38

Vertragsabschluss Vertragsparteien werden die unter „Einrichtung/ Firma“ genannte Person – bzw. sofern dort keine Eintragung vorhanden ist, der Teilnehmer – und der Verlag Neuer Merkur GmbH. Bei einer Anmeldung eines Unternehmens muss die Anmeldung durch eine vertretungsberechtigte Person erfolgen. Anmeldungen können schriftlich, per Online-Anmeldung, Telefax oder E-Mail erfolgen. Die Anmeldung ist verbindlich. Der Teilnahmevertrag kommt erst durch Zusendung der Teilnahmebestätigung zustande. Die Teilnahmegebühr ist nach Rechnungstellung vor Beginn der Veranstaltung an Verlag Neuer Merkur GmbH zu bezahlen; eine Barzahlung am Tag der Veranstaltung ist nicht möglich. Die Veranstaltungsgebühr beinhaltet die Teilnahme an der Veranstaltung inkl. Tagesverpflegung (zzgl. MwSt). Daneben besteht die Möglichkeit, auf eigene Kosten und eigenes Risiko am Get-Together teilzunehmen, sofern dieses angeboten wird.

Report

Menschen mit Handicap – Verlierer der Coronapolitik?!

Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde die Werbetrommel für Inklusionsthemen jeder Art gerührt – doch dieser Klang ist seit Pandemiebeginn im März 2020 vielerorts verstummt.

Nur vereinzelt hört man Politik und Medien heute noch über Menschen mit Behinderung sprechen. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Corona-Krise zunehmend von einer Pandemie-Krise in eine soziale Krise.

Symbolbild

D

enn gerade jetzt wäre es umso wichtiger, den Blick verstärkt auf diese Gruppe unserer Gesellschaft zu richten, da sie auf spezielle Weise von den CoronaRegeln betroffen ist. Wir sprechen mit Eveldina Avdagic, deren Sohn Eldin eine Autismus-Spektrum-Störung hat, über Wünsche, Ängste, Sorgen und den Alltag mit Corona. Sie nimmt uns mit in die Welt der Menschen mit Handicap, über die zurzeit so wenig gesprochen wird.

Uhrzeiten als Orientierung Es ist 5:30 Uhr – Eldin ist bereits putzmunter, hat seinen Vater zur Arbeit verabschiedet, sämtliche Fernseher angeschaltet und drängt darauf, nun auch seine Mutter aus dem Bett zu jagen. Es war mal wieder eine kurze Nacht für Eveldina

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Avdagic. „Autisten haben oftmals mit Schlafproblemen zu kämpfen. Das Einschlafen ist kein Problem, nachts wird Eldin allerdingws sehr häufig wach, um zu „kontrollieren“, ob alles in Reih und Glied ist. Spätestens wenn Papa dann weg ist, muss auch ich aufstehen und mit ihm sein gewohntes Morgenritual durchgehen“, erklärt Eveldina Avdagic mit müden Augen. Zum gewohnten Morgenritual gehören das Aufstehen, das Duschen, das Frühstücken, das Schultasche packen und auf den Schulbus warten – alles zu einer ganz bestimmten Uhrzeit, die Eldin stets im Blick haben muss. „Eldin rennt ständig mit einer kleinen Uhr herum, damit man auch ja nicht vom Zeitplan abweichen kann. Für ihn ist es irritierend, wenn etwas nicht so abläuft, wie er es kennt. Feste Strukturen geben ihm die nötige Sicherheit“, weiß die 46-jährige Mutter.

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Report Digitales Konzept an Förderschulen?

Doch genau genommen stammt das beschriebene Morgenritual noch aus Vor-Corona-Zeiten – denn seit März 2020 geht Eldin nicht mehr zur Schule. Wegen Corona. Also fällt das Schultasche packen, der Schulbus und auch der Großteil des restlichen, fest strukturierten Tagesablaufs in der Schule weg. „Das schlimmste ist, dass Eldin nicht versteht, was Corona ist und warum sich sein Alltag so gravierend geändert hat. Und wir können es ihm auch nicht erklären“, sagt Eveldina Avdagic. Eldin verbringt jeden Tag seit dem 20. März 2020 nun zu Hause, in Dauerferien quasi. Homeschooling stellt bereits Regelschulen vor enorme Herausforderungen. An Förderschulen, wie Eldin sie im nordrheinwestfälischen Hochsauerlandkreis mit Schwerpunkt geistige Entwicklung besucht, ist das digitale Schulkonzept fast gar nicht umsetzen. Das Grundmodell eines praxisnahmen, persönlichen Lernens und Förderns kollidiert mit den Corona-Beschränkungen. „Wir sind keine Sonderpädagogen. Es wäre einfacher, sein Kind in Deutsch, Mathe und Erdkunde zu unterstützen. Aber das, was Eldin in der Schule lernt, können wir beim besten Willen nicht gewährleisten. Außerdem müssen wir auch noch selbst arbeiten gehen, Logopädie- und Autismustherapie-Termine wahrnehmen, einkaufen, den Haushalt schmeißen“, erklärt die Mutter.

Autismus ohne aktives Sprechen Eldin zählt zu den Autisten, die zwar verstehen, was man ihnen sagt, aber nicht aktiv sprechen. Seine Kommunikation erfolgt über Laute, vereinzelte, immer wieder wechselnde Worte wie „Mama“, „Papa“, „Ball“ oder „Ne“ sowie über Gesten. Seine Lerninhalte in der Schule zielen daher vor allem darauf ab, seine geistige Entwicklung zu fördern, soziale Fähigkeiten zu stärken und Handwerkliches zu erlernen. Also Dinge, für die es keine gesprochene Sprache seinerseits braucht, sondern die er sich bei Lehrern und Mitschülern abgucken kann. „In der Schule hat sich Eldin auch immer ganz besonders auf den Sportunterricht gefreut. Er wusste ganz genau, dass er mittwochs die Sporttasche packen musste und war überglücklich“, erinnert sich Eveldina Avdagic. „Kinder wie Eldin sind auf spezielle Förderung angewiesen und brauchen die Schule. Sie bietet ihm so viel Sicherheit und Stabilität“, weiß Eveldina Avdagic.

Klare Trennung von Schule und Zuhause nicht möglich Doch was hat die Schule unternommen? „Ehrlicherweise hat die Schule auch nur einen begrenzten Handlungsrahmen und muss Corona-konforme Entscheidungen in Bezug auf die Beschulung ihrer Schüler treffen. Es gab schon auch digitale Initiativen. Diese waren allerdings eher für die Kinder und Jugendlichen umsetzbar, die mehr verstehen und sprechen können als Eldin“, so Eveldina Avdagic. Diesen Kindern wurden Arbeitsmaterialien zugeschickt, Videobotschaften der Schule vorgespielt oder sie konnten per App an Tablet, Handy oder PC mit Videoerläuterungen lernen. Doch Kinder wie Eldin können Schule und Zuhause nicht trennen, deswegen sei es unmöglich und auch tendenziell destabilisierend für ihn, zu

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Hause auf irgendeine Weise in Berührung mit der Schule zu kommen. „Er kann es nicht einordnen und wird dann entweder Desinteresse zeigen oder vielleicht sogar ein wenig wütend werden“, so Eveldina Avdagic.

Im Sommer 2020 war Eldins Schule zeitweise wieder geöffnet und die Schüler durften gruppenweise und wochenweise kommen. Doch auch hier ist Eldin ein Sonderfall, denn er ist auf eine Integrationskraft (I-Kraft genannt) als Schulbegleitung angewiesen. „Leider hat seine tolle frühere I-Kraft kurz vor Corona den Job gewechselt, also mussten wir uns auf die Suche nach Ersatz machen. Schon ohne Corona ist es schwierig, eine geeignete Begleitung zu finden, die Harmonie muss schließlich bei beiden stimmen. Doch während Corona war dies schier unmöglich. Niemand wollte oder konnte den Job machen. Es ist zugegeben auch ein sehr unattraktives Angebot“, erklärt Eveldina Avdagic. Integrationskräfte werden in Deutschland nur für die Tage bezahlt, an denen sie den Schüler auch aktiv und in Präsenz begleiten.

Integrationskräfte haben nicht die nötige finanzielle Sicherheit Die ständige Angst vor weiteren Lockdowns und damit einhergehenden Schulschließungen bietet für die Integrationskräfte demnach nicht die nötige finanzielle Sicherheit, geschweige denn ein regelmäßiges Einkommen. Kinder, die auf eine Integrationskraft angewiesen sind, dürfen in der Regel auch nur mit dieser Begleitung zur Schule kommen. Ist die Integrationskraft krank, kann auch der Schüler nicht zur Schule kommen.

Hat der Schüler im Umkehrschluss für eine ganze Weile keine I-Kraft, muss er meist zu Hause bleiben. Immer wieder wurde Eveldina Avdagic bei der Suche nach einer Ersatzkraft von der Lebenshilfe und anderen Trägern vertröstet. „Oft kam die Frage „Wie geht es Ihnen damit?“ Da musste ich schon schwer schlucken, wie soll es mir schon gehen? Was viel schlimmer war: Wie geht es meinem Sohn? Ich musste zusehen, wie unausgelastet er war. Man fühlt sich machtlos, hilflos und allein gelassen. Ich bin froh, dass er wenigstens seine Logopädin regelmäßig sehen kann und einmal die Woche zur AutismusTherapie mit einem tollen Therapiehund gehen kann“, sagt Eveldina Avdagic.

Da Eldin im Sommer noch immer keine Integrationskraft gefunden hatte, machte die Schule eine Ausnahme. „Eldin durfte dann zwei bis dreimal die Woche halbtags zur Schule gehen. Früher wurde er um acht Uhr zu Hause abgeholt und kam nachmittags um 16:00 Uhr erst wieder nach Hause. Die Wochentage, an denen er zeitweise kommen durfte, wurden mir aber auch sehr kurzfristig mitgeteilt. Deswegen musste ich flexibel bleiben – da gab es keinen Raum für Planungssicherheit. Man konnte sich nicht zu 100 Prozent verlassen“, erzählt die Mutter.

Doch der kleine Lichtblick währte nur für wenige Wochen. „Ich glaube, ich kann an einer Hand abzählen wie oft Eldin im Sommer in der Schule war. Denn ganz schnell kamen die Sommerferien, gefolgt von den Herbstferien und schon war

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Für manche autistischen Schüler*innen und Schüler ist der Fidget Spinner ein notwendiges Mittel, um den Stress abzubauen, der durch die Anforderungen des Schultags entsteht

auch der zweite Lockdown da“, so Eveldina Avdagic. Sporadisch rufe die Schule an, oder auch die Lebenshilfe in Sachen I-Kraft. Doch klare Antworten auf die nächsten Schritte oder spezielle Möglichkeiten für Eldin gebe es nicht. „Grundsätzlich enttäuscht mich ganz besonders die unzuverlässige Kommunikation. Sowohl seitens der Schule als auch seitens der Lebenshilfe auf der Suche nach einer Integrationskraft. Wie oft wir einfach auf versprochene Anrufe gewartet haben und dann doch wieder selbst hinterherrennen mussten. Auf der anderen Seite weiß ich natürlich, dass es zurzeit auch kein einfacher Job ist – gerade weil Schulen sich an die politischen Entscheidungen halten müssen“, weiß Eveldina Avdagic.

ben. „Eldin leidet zusätzlich an einer chronischen Bronchitis, bekommt oft schwer Luft. Manchmal kommen durch den Luftmangel epileptische Anfälle hinzu. Würde er sich mit Corona anstecken, wäre das womöglich lebensbedrohlich für ihn.

Daher befindet sich unser Sohn praktisch in dauerhafter Selbstisolation“, erklärt Eveldina Avdagic. Doch die psychischen Belastungen und Risiken sind neben den physischen nicht zu unterschätzen. Für die meisten Menschen mit Handicap geistiger Art sind die Schulen, Behindertenwerkstätten und Co. der einzige Ort für soziale Kontakte neben der Familie. Lehrer, Betreuer und Mitschüler sind nochmal wichtigere Bezugspersonen.

Förderschulen beim Infektionsschutz mit gleichen Regeln wie allgemeine Schulen

„Von der Politik fühlen wir uns übersehen. Manchmal wirkt es fast schon so, als würde man der Problematik absichtlich aus dem Weg gehen. Während sich in den vergangenen Jahren gefühlt jeder „Inklusion“ auf die Fahne geschrieben hat, scheint von diesen guten Vorsätzen nichts mehr übrig zu sein. Die Corona-Entscheidungen waren mit Sicherheit wichtig und richtig, jedoch sind sie nicht unbedingt für jede Gesellschaftsgruppe in Deutschland sinnvoll und anwendbar. Menschen mit Behinderungen kommen hier einfach zu kurz“, stellt Eveldina Avdagic klar.

Tatsächlich unterliegen Förderschulen genau den gleichen Regeln des jeweiligen Bundeslandes wie allgemeine Schulen. „Und das ist meiner Meinung nach grundfalsch. Ich bin froh, dass Vertreter der Behindertenhilfe und Inklusionsaktivisten wie Raul Krauthausen durch ihre Forderungen auf die unglückliche Lage für Menschen mit Handicap aufmerksam machen und fordern, die Maßnahmen verstärkt durch die Brille von diesen Menschen zu sehen. Dazu zählt auch, Ausnahmen für die Öffnung von Förderschulen zu ermöglichen“, so Eveldina Avdagic.

Laut Schule ist das Grundproblem vor allem die Sicherstellung des Infektionsschutzes. Trotz ausgearbeiteter Hygienepläne sei nicht zu garantierten, Infektionen auszuschließen. Weil Kinder mit geistigen Einschränkungen nicht wissen, was diese Regeln zu bedeuten haben. Viele – wie auch Eldin – lehnen das Tragen einer Schutzmaske zudem ab. Hinzu kommt, dass viele dieser Menschen auch mit Vorerkrankungen zu kämpfen ha-

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Fast ein Zehntel der Einwohner Deutschlands mit Behinderung In Deutschland leben zirka 7,9 Millionen Menschen mit Behinderung (Stand: Ende 2019), das ist immerhin fast ein Zehntel der Einwohner Deutschlands. Tatsächlich gibt es hier einen großen Denkfehler. Da viele dieser 7,9 Millionen Menschen mit Handicap in bestimmten Einrichtungen und Wohnheimen untergebracht sind, vergessen viele, dass es in Deutschland auch sehr viele gehandicapte Menschen gibt, die sich zu

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Report Hause entweder selbst versorgen oder von ihrer Familie gepflegt werden. „Eldin ist alles andere als selbstständig. Er braucht viel Hilfe und die geben wir ihm zu Hause. Eine Pflegeeinrichtung kommt für uns nicht in Frage. Trotzdem ist das eine enorme Belastung. Das war es schon vor Corona, doch jetzt haben wir noch weniger Möglichkeiten einen Ausgleich für diese Belastung zu finden. Das zehrt sehr an der Psyche der gesamten Familie“, sagt Eveldina Avdagic. „Autisten sind wahnsinnig sicherheitsbedürftig, und Corona bedeutete für Eldin vor allem eins: Unsicherheit, Angst, Destabilisation und Stress. Völlig herausgerissen aus seinen für sein Seelenwohl nötigen klaren Strukturen“, so Eveldina Avdagic.

Sport auf dem Vibrationsboard

Bücher zum Thema Autismus

Trotzdem versuche die Familie, neue Strukturen und vor allem Abwechslung so gut es geht zu etablieren. „Eldin macht jetzt jeden Tag vor dem Mittagessen eine halbe Stunde Sport mit mir auf dem Vibrationsboard. Er steht auf dem Board und wir werfen uns gegenseitig einen Ball zu. Im Sommer haben wir extra einen großen Pool im Garten aufgebaut. Da konnte er sich mehrmals am Tag abkühlen und austoben. Auch sein Zimmer haben wir komplett umgestaltet und in ein Jungendzimmer verwandelt, er kommt mit seinen 14 Jahren schließlich auch immer mehr in die Pubertät. Was leider nicht mehr möglich ist, sind Highlights wie der wöchentliche Großeinkauf im Lieblingssupermarkt, wo er sich etwas aussuchen durfte.

Das Infektionsrisiko ist dort ohne Maske für ihn einfach zu groß“, beschreibt Eveldina Avdagic.

„10 Dinge, die autistische Kinder ihren Eltern sagen möchten“, der Elternratgeber aus den USA erscheint in deutscher Übersetzung.

Das Buch zeigt in zehn Kapiteln zehn zentrale Besonderheiten autistischer Kinder auf – zum Teil in „Ich-Form“ aus der Sicht des autistischen Sohnes der Autorin. Es hat vier Schwerpunkte: Wohnen, Kommunikation, soziales Verhalten und Stärkung des Selbstwertgefühls autistischer Personen. Der Ratgeber richtet sich insbesondere an Eltern mit autistischen Kindern, aber auch pädagogische Kräfte (Kita, Schule) profitieren von den Ausführungen.

Doch es gibt auch Lichtblicke. Eldins engste Bezugspersonen gehören aufgrund seiner Erkrankung bereits zur Impfgruppe 2. Da er selbst noch unter 16 Jahre alt ist, gibt es noch keinen für seine Altersklasse zugelassenen Impfstoff. Für ihn stellt jedoch die Impfung seiner Eltern bereits eine enorme Minimierung des Infektionsrisikos dar. Darüber hinaus fordern Fachverbände, dies auch für Mitarbeitende in der Betreuung von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen und zu ermöglichen.

„Basiswissen Autismus und komplexe Beeinträchtigungen“ von Georg Theunissen befasst sich mit autistischen Personen mit (schweren) mehrfachen, sensorischen, kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen und nicht nur – wie in der Fachliteratur der letzten Jahre häufig üblich – sogenannten hochfunktionalen oder Asperger-Autist*-innen. So sollen alle Personen aus dem Autismus-Spektrum davon profitieren können. Das Lehrbuch für die Heilerziehungspflege und Heilpädagogik ist übersichtlich gestaltet und in verständlicher Sprache verfasst.

Neue Integrationskraft in Aussicht Seit kurzem steht für Eldin auch endlich eine neue Integrationskraft in Aussicht. Über die Lebenshilfe konnte ein junger Mann vermittelt werden, der die Schulbetreuung übernimmt. Eldin wurde sogar in sämtliche Notbetreuungsgruppen aufgenommen, so dass er aller Voraussicht nach vier Tage die Woche zur Schule gehen kann. Grund dafür war, dass seine neue Integrationskraft den Job nur übernehmen konnte, wenn mein Bruder eine gewisse Anzahl an Tagen in die Schule geht.

Regulär wäre seine Klasse nur an zwei Tagen eingeteilt gewesen. Um den jungen Mann zu halten, hat die Schule dann aber alle Hebel in Bewegung gesetzt. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, was hinsichtlich der Schulschließungen bzw. Öffnungen entschieden wird.

Mittlerweile startet Eldins Schule wieder mit einem Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht. Dies betrifft vorerst die Schüler*innen der Primarstufe und zum Teil der Berufspraxis-

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stufe. Die Klassen werden dazu in zwei Lerngruppen aufgeteilt und von einem gleichbleibenden Team von Lehrkräften unterrichtet. Auch die Tage des Präsenzunterrichts bleiben über die Wochen gleich, sodass eine gewisse Planungssicherheit gegeben ist. Ihr Sohn Eldin und seine Familie wartet also weiter, die Hoffnung auf ein winziges Stück Normalität in Zukunft hält sich dabei in Grenzen.

E Medina Avdagic

„Autismus und herausforderndes Verhalten“, ebenfalls von Georg Theunissen, ist in 4. Auflage erschienen. Neu enthält diese unter anderem konkrete Anregungen für die Arbeit in Schulen sowie Beispiele für alltägliche Unterstützungsleistungen beim Wohnen. Hinzugekommen sind außerdem Anregungen für den Umgang mit Stress wie auch Vorschläge für wirksame Interventionen.

Die Bücher sind im Lambertus-Verlag erschienen.

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Zwischen Macht und Schicksal

Band 2

Karoline Toso

Esmeraldas Geheimnis Das Erbe des Marquis Edition Aglaia im Bookspot Verlag 544 Seiten Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-137-9 14,80 Euro (Print), 7,99 Euro (E-Book)

Karoline Toso

Chartres, 1487: Von der Freiheit einer Tänzerin in die Starre des aristokratischen Lebens.

So erging es Esmeralda, als sie den Duc de Valois ehelichte, um der Inquisition zu entkommen. Fünf Jahre sind seitdem vergangen und der Druck, dem Haus de Valois einen Erben zu schenken, wächst.

Dann wird Esmeraldas ehemaliger Schänder nach Chartres beordert und ihre Tochter erkrankt schwer. Kann die Duchesse mit seiner Hilfe das Leben der jungen Prinzessin retten, ohne ihr Geheimnis preiszugeben?

Quasimodo und Sophie werden währenddessen abermals zur Zielscheibe der Kirche und sind gezwungen, die Notre-Dame zu verlassen. Auf dem Weg zu Esmeralda muss sich Sophie den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Ist das Erbe des Marquis bereits verloren oder kann sich das Blatt noch wenden?

Ein unerwartetes Erbe und ein Geheimnis, das alles verändert: In der spannenden Fortsetzung ihrer Historien-Saga lässt Karoline Toso die Figuren aus »Der Glöckner von Notre-Dame« ganz neue Wege einschlagen.

Band 1

Esmeraldas Blick Die Ketzerin von Notre-Dame Edition Aglaia im Bookspot Verlag 400 Seiten Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-135-5 14,80 Euro (Print), 7,99 Euro (E-Book)

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Porträt

Montessori für Menschen mit Demenz Die Hauswirtschafterin Susanne Binder hat 2018 ihren Betreuungsdienst „Nonna Anna“ für Senioren in Regensburg gegründet. Das bereits vor zehn Jahren entwickelte „Nonna Anna“-Konzept berücksichtigt Montessori-Prinzipien auch in der ambulanten Hauswirtschaft.

Was bedeutet das Montessori-Konzept für Demenzerkrankte? Und was lässt sich davon in der ambulanten Hauswirtschaft überhaupt umsetzen?

Wir sind kein Hauswirtschaftsservice, der penibel mit der Zahnbürste die Fliesenfugen reinigt, sondern wir wollen für Wohlbefinden, Teilhabe und Genuss sorgen. Ein perfekter Haushalt ist schön – aber es gibt Wichtigeres. So schaue ich mit den Senioren gemeinsam nach, was den Alltag erleichtern könnte. Viele der Klienten haben beispielsweise noch viel zu große Küchen und zu viel Inventar. Hier wird gemeinsam beraten, welche Geräte funktionieren oder was kann weg.

Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr und verschafft Überblick und Orientierung.

Die Menschen mit Demenz sehen seit einem Jahr nur noch Menschen mit Masken, wie ist es Ihnen gelungen, dies zu vermitteln?

Bei Klienten mit Demenz funktioniert das Maskentragen nicht – wenn man ganz ehrlich ist. Wenn wir mit Maske arbeiten, werden wir oft von den Klienten angesprochen: ‚Jetzt tu doch

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das Ding mal runter‘. Im Gegensatz zur Pflege, wo direkt am Patienten gearbeitet wird, können wir in der Betreuung und Hauswirtschaft natürlich mehr Abstand wahren und ein kurzes ‚Hallo‘ im Flur mit Abstand ohne Maske sollte dann auch mal möglich sein.

Die Testungen und seit März 2021 die Impfungen haben die Arbeit jedoch erleichtert. Angehörige fragen bewusst nach, wie weit hier der Stand ist. Das ist insgesamt eine positive Entwicklung. Ich bin inzwischen auch längst geeimpft.

Was ist ein besonders Verbindungselement, wenn Sie die Wohnung betreten? Vielleicht der gemeinsame Tee oder Kaffee?

Rituale sind und bleiben auch in der Corona-Zeit wichtig.

Mundart ist ein echter Eisbrecher, vor allem ist es die Sprache, denn diese verbindet. Wenn ich in meiner niederbayerischen Mundart spreche, dann reagiert der demente Klient gleich mit einem: „Du bist aber nicht aus Regensburg.“ Wir benutzen, wann immer es geht, auch bewusst den Dialekt der Klienten aus deren Kindheit, denn wir sind oft der einzige Kontakt in

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Porträt

ZUR PERSON Hauswirtschaft, Fünf-ElementeKüche, Fulib und Kneipp Susanne Binder (55) ist (wie ihre Tochter übrigens auch) Hauswirtschafterin. Binder absolviert gerade berufsbegleitend ihre Ausbildung zur Fachhauswirtschafterin in Erlangen.

Susanne Binder bietet zusätzlich zu ihrer Arbeit bei „Nonna Anna“ auch „Fulib“ an: „Fit und leistungsfähig im Berufsalltag“ mit basischer Küche nach der 5-ElementeLehre. Hierzu gibt es Kochevents im privaten Rahmen oder auch für Teams in Firmen.

In Kooperation mit der Kochschule Isabel Ockert, die „Fulib“ entwickelt hat, entstehen hier immer wieder neue Ideen rund um die Küche, die auch Anklang bei den Senioren finden. Und ein besonderes Highlight sind die „Fulib“-Kochevents, aber auch Angehörigenschulungen zur Ernährung im Alter auf dem „Weber Fünf“ – einem Begegnungs- und Erlebnisbauernhof im Rottal. Mit dem Besuch auf dem Alpakahof kann hier Genuss, Natur und auch Lernen neu erlebt werden. Zudem ist Susanne Binder ausgebildete Kneipp-Gesundheitstrainerin (SKA).

der Woche. Und eine halbe Stunde zu quatschen und damit die Seele aufzuräumen anstatt der Regale, das gehört für mich und mein Team einfach dazu. Körper, Geist und Seele sind für mich untrennbar und sollten daher gleichermaßen betrachtet werden.

Wie bewerten Sie aus fachlicher Sicht die Arbeit von Ehrenamtlichen?

Begonnen habe ich meinen Dienst zunächst selbst mit ehrenamtlichen Kräften, deren Einsatz in jedem Bundesland anders geregelt ist. Mittlerweile habe ich jedoch nur noch feste Mitarbeitende. Zum einen dürfen Ehrenamtliche nur eine bestimmte Anzahl an Stunden einbringen, und auch die Verwaltung und Suche nach geeigneten Kräften gestaltet sich sehr aufwändig.

Fest angestellten Helferinnen bin ich weisungsbefugt und der Spielraum, was die zu leistenden Stunden bei Kundinnen angeht, ist größer. Trotzdem bleibt die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden spannend. Aktuell suche ich Verstärkung, bislang erreichten mich leider nur wenige Bewerbungen, die dem Anforderungsprofil entsprechen. Neue Mitarbeitende müssen physisch und psychisch belastbar sein, da der Umgang mit Pflegebedürftigen und Angehörigen eine gute eigene Resilienz erfordert. Ich versuche nun, über aktuell laufende Kurse für

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Betreuungskräfte oder auch in Kursen, die Hauswirtschafterinnen ausbilden, fündig zu werden.

Wie gehen Sie damit um, dass nun auch rückwirkend alte Budgets aus dem Entlastungsbetrag 2019 und 2020 zur Verfügung stehen, mit denen man gar nicht geplant hatte?

Ich mache die Kunden darauf aufmerksam und viele genießen es, nun mit mehr Betreuungszeit planen zu können. Bei neuen Anfragen bringe ich es gleich ins Gespräch und dieser Umstand wird in die Beratung mit einbezogen. Und ja, durchaus werden Sonderdienste gebucht. So gönnte sich eine Kundin im Mai eine Fahrt mit mir zu ihrer Schwägerin, die 130 Kilometer entfernt wohnt. Der Tag wurde mit einem Guthaben aus dem Jahr 2019 bezahlt.

Welche Dienstleistungen sind im Moment besonders stark gefragt?

Der Bedarf nach haushaltsnahen Dienstleistungen ist riesig. Die Versorgung zu Hause ist ja ohnehin schon um ein Vielfaches größer als in Heimen: Rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden – meist von Angehörigen – zu Hause versorgt, so das Statistische Bundesamt. Alle meine Mitarbeiterinnen sollten flexibel sein und Zeit haben. Denn die Klienten vereinbaren individuelle Termine nach ihren Wünschen und Bedürfnissen.

Es geht nicht darum, pünktlich jeden Dienstag um 9.00 Uhr zu kommen und die Wohnung zu wischen.

Hat sich durch die Corona-Situation beim Thema Kochen viel geändert?

Ja, wir kochen noch mehr. Die Klienten sollen sich trauen, wieder etwas zu wagen, zum Beispiel wieder einen Mixer in der Hand halten und nicht nur die Mikrowelle zu bedienen mit Essen auf Rädern. Bei einem Mutter-Sohn-Gespann kochen wir beispielsweise regelmäßig am Donnerstag und erstellen zusammen die Einkaufsliste für vier Personen. Zugleich wird auch für den nächsten Tag gemeinsam vorgekocht.

Bei einigen hauswirtschaftlichen Anbietern neigt man dazu, einfach über die Bedürfnisse drüber zu mähen und den Kunden die Entscheidungen abzunehmen, weil es so oft schneller geht.

Das Gegenteil passiert beim Nonna-Anna-Prinzip. Mittag am Tisch zu essen ist nett, aber es zusammen gekocht zu haben, ist besser. Das alles geht aber nur, wenn ich auch ausreichend Zeit und Hintergrundwissen habe.

Danke Ihnen für das Gespräch.

E Interview: Robert Baumann

rhw praxis 2/2021 Mehr zum Thema und ein ausführliches Porträt über Susanne Binder lesen Sie in der rhw praxis 2/2021 „Ambulante Hauswirtschaft und Betreuung“, die Ende Juni 2021 erscheint.

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Report

Schule trotz Corona?

So macht es Celle

J

olina Luttermann, Schülerin in Klasse 1 der zweijährigen Fachschule Hauswirtschaft in Celle, berichtet über ihre bisherige Fachschulzeit. Die Schülerinnen der Fachschule Hauswirtschaft sind im August 2020 bereits mit vielen Hygieneauflagen in das erste Fachschuljahr gestartet. Zu Beginn konnten sie noch in Präsenz unterrichtet werden, da sie als Kohorte eingestuft wurden. Nach den Herbstferien waren sie verpflichtet, eine Maske im Gebäude zu tragen und seit den Winterferien befinden sich die Schülerinnen im sogenannten Szenario C und werden zuhause per Videokonferenzen beschult.

Dies hat viele Projekte beeinflusst. Im Herbst 2020 konnten die Schülerinnen noch gemeinsam einen kleinen Herbstmarkt durchführen. „Selbstverständlich war für jede Verkaufsaktion ein Hygienekonzept erforderlich, welches wir im Voraus mit unseren Lehrkräften erarbeitet haben“, so Jolina Luttermann.

Dies ist eine zusätzliche Kompetenz, die sie sonst nicht so intensiv erworben hätten.

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Projekte auch im Distanzunterricht Auch jetzt im Distanzunterricht arbeiten die Schülerinnen sehr projektorientiert. Sie arbeiten in Gruppen oder in Einzelarbeit zum Beispiel den „Tag der offenen Tür“ aus. Dieser konnte dieses Jahr auch nicht wie gewohnt stattfinden. Daher wurden verschiedene Medien und Plattformen genutzt und jeder, der interessiert ist, kann sich digital über die Schule und unseren Unterricht informieren. „Ich würde nicht behaupten, dass wir durch die Pandemie einen Nachteil gegenüber den Jahrgängen vorher haben. Wir haben die Möglichkeit, alles aus einem anderen Blickwinkel anzugehen und entwickeln vieles neu, wodurch wir nicht an die Projekte der letzten Jahre gebunden sind“, so Luttermann.

Natürlich erfordert der Unterricht auf Distanz eine enge Vernetzung mit den Lehrkräften und auch unter den Mitschülerinnen. „Dadurch erlernen wir viele Kompetenzen durch die stark vermehrte Nutzung der verschiedensten Kommunikationsplattformen. Wir hoffen alle darauf, unser Praktikum am Ende des

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Fotos: Fachschule Hauswirtschaft Celle

Hygienekonzepte im Schulbetrieb sind aktuell genauso gefragt wie projektorientiertes Arbeiten. Welche neuen Kompetenzen können durch diese besondere Situation vermittelt werden? Und wie kann trotz Pandemie für die Schule geworben werden? Das zeigt das Beispiel der Fachschule Hauswirtschaft in Celle.

Report Jahres absolvieren zu können, da wir dort noch einige neue Eindrücke und Erfahrungen für den Arbeitsalltag sammeln könnten.“

Fachschulunterricht im „Corona-Jahr“ 2020 Oberstudienrätin Gabriele Passon leitet den Bildungsgang der zweijährigen Fachschule Hauswirtschaft in Celle mit den besonderen Schwerpunkten Direktvermarktung und Tourismus.

Sie berichtet uns näher darüber: „Hätte mir jemand im Jahr 2019 prophezeit, was sich in den nächsten Monaten des neuen Jahres ändern würde – ich hätte es nicht geglaubt, aber wir alle mussten es erfahren“, so Passon.

Besonders stolz ist sie auf die Projekte mit dem Ziel einer praxisnahen Weiterbildung zur zukünftigen Betriebsleiterin. Die Schülerinnen haben die Chance, sich mit den Lehrkräften als Coach auszuprobieren, eigene Erfahrungen einzubringen und sich in der zukünftigen Rolle Betriebsleitung zu erproben, ohne ein wirtschaftliches Risiko tragen zu müssen.

Im März 2020 wurde vieles anders – Kontaktreduzierung im öffentlichen Leben, auf der Arbeit, im Privatbereich und auch an Schulen. Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepte und Abstandsregeln sollten unser Handeln in der Zukunft maßgeblich bestimmen. Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr 2020/21 liefen vorsichtig optimistisch. Doch ohne Änderungen ging es nicht und die sich ständig ändernden Verordnungen machten es nicht nur in der Schule kompliziert.

das Wohl unserer Schülerinnen, die Ausbildungsziele, die Entwicklung der Infektionszahlen sowie die damit einher gehenden Regelungen für die Unterrichtsgestaltung im Blick behalten – das ist und bleibt eine große Herausforderung“, fasst es Gabriele Passon zusammen.

Ein weiterer wichtiger Baustein in der Weiterbildung zur hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin in Celle ist die Erprobung als Betriebsleiterin in den schuleigenen Betrieben Café KräuThaer und KräuThaerLaden.

Im Rahmen von drei Praxisphasen übernehmen die Schüler*innen die Verantwortung für sämtliche Arbeiten und Entscheidungen in Rücksprache mit unseren Mitarbeiter*innen. Auch hier mussten gültige Vorgaben Berücksichtigung finden, aktualisiert und vor allem praktisch umgesetzt werden. Die Gäste mussten (solange sie kommen durften) informiert werden und waren froh, wenn die Hygienekonzepte sich als praxistauglich erwiesen haben.

Unter anderem neue Lösungen zur Wegführung, der Aufbau von Verkaufszonen sowie das Hinweisen der Gäste auf gültige Vorschriften stellten die Schülerinnen der Faschschule Hauswirtschaft Celle vor neue Herausforderungen.

Wie lukrativ ist ein Lieferservice?

Alles mit Augenmaß

Trotz aller Bemühungen wurden die Schülerinnen auch in „ihrem“ Betrieb mit den gleichen „echten“ Problemen konfrontiert: Decken die sinkenden Umsätze die entstehenden Kosten? Wie lukrativ ist der „Außer-Haus-Verkauf“ oder ein Lieferservice? In welchem Rahmen kann die Kurzarbeit angemeldet werden, wann sollten Urlaubszeiten oder Betriebsferien geplant werden?

Aktuell werden die Bilanzkennzahlen aus dem Wirtschaftsjahr 2020 von den Fachschülerinnen der Klasse 2 im Unterrichtsmodul „Betriebsergebnisse interpretieren und Möglichkeiten der Existenzsicherung ableiten und prüfen“ ermittelt und bewertet. Welchen Anteil haben beispielsweise die Personalkosten trotz anteiliger Kurzarbeit … „Das sind Fragestellungen, die wir vor zwei Jahren in dieser Form im Unterricht nicht betrachtet hätten“, so Passon.

Die Weiterentwicklung möglicher Verkaufskonzepte wird auch in Zukunft Gegenstand des Unterrichts bleiben. Unter dem Motto „Gut durchdacht – für Sie gemacht“ werden fertige Gerichte als weiteres Verkaufsangebot für den KräuThaerLaden entwickelt und produziert.

Der Außer-Haus-Verkauf als Alternative – bis das Café wieder öffnen darf – gehört ebenso dazu.

Das Café KräuThaer und der KräuThaerLaden hatten seit ihrem 20jährigen Bestehen als Schulbetriebe die Saison stets am ersten Märzwochenende mit dem „Tag der offenen Tür“ für interessierte Schülerinnen und Gäste begonnen. In diesem Jahr 2021 war es anders – „wir müssen uns gedulden und auf neue Art neugierig machen“, so die Oberstudienrätin Gabriele Passon.

E RoB

Es gab viele Fragen, die aus verschiedenen Gründen nicht ohne weiteres zu klären waren. „Wir müssen mit Augenmaß

: www.ats-bbs3celle.eu/fachschule-hauswirtschaft.php

Apfelfest mit Besucherbeschränkung So konnte das Apfelfest als Event im Heilpflanzengarten nicht in der üblichen Form durchgeführt werden. Die Besucherzahlen musten reguliert werden und durften eine bestimmte Höhe nicht überschreiten.

Das neue Format im Jahr 2020 hieß nun „BunThaer Herbst“ und wurde von Schülerinnen und Lehrkräften in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen der schuleigenen Betriebe „Café KräuThaer“ und „KräuThaerLaden“ erarbeitet.

Nun ging es darum, ein Hygienekonzept entsprechend der aktuellen Vorgaben termingerecht zur Genehmigung vorzulegen. Die Zahl der Besucher*innen musste erfasst werden, damit die festgelegte Obergrenze eingehalten werden konnte. Wann war es sinnvoll und praktikabel, die notwendigen Daten zu erheben und wie konnte vermieden werden, dass sich lange Schlangen bilden? Wie viele Desinfektionsmittelspender waren auf dem Gelände nötig und wo sollten sie platziert werden?

Können Trennscheiben aus Plexiglas vor möglicher Ansteckung schützen – wie viele werden benötigt und welcher Preis müsste dafür gezahlt werden?

Hinzu kamen Fragen, welche Speisen und Getränke angeboten werden sollten, wie das Aktionsangebot für Kinder „kontaktlos und selbsterklärend“ gestaltet werden kann und wie beispielsweise feste Arbeitsgruppen/Kohorten gebildet werden können.

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Fachthema

Trockenreinigung mit großem Potenzial (Teil 1) Die Trockenreinigung hat als Reinigungsmethode das größte Potenzial, die sehr hohen marktüblichen Leistungswerte leichter zu ermöglichen, ohne auf Reinigungsqualität und Ergonomie auf sehr hohem Niveau zu verzichten. Mit der Trockenreinigung lassen sich auch Leistungen erbringen, welche im professionellen Bereich kaum noch gereinigt werden. Das sind beispielsweise Schreibtische mit Stapel von Papieren, Bildschirme mit Tastaturen und unzugängliche Stellen mit Kabelgewirr.

F

ür das rhw-Online-Seminar zum Thema Trockenreinigung und den Artikel „Reinigen blitzgescheit“ Teil 6 zum Staub entfernen gab es sehr viel Interesse und Zustimmung. Daher soll das Thema Trockenreinigung nun auch hier noch etwas näher beleuchtet werden.

Dass die Trockenreinigung eine große Chance ist, ist unter Experten seit Jahren unumstritten. Doch in der Praxis kommt die Trockenreinigung kaum zum Einsatz.

Diese Tatsache hat diverse Ursachen.

In der gewerblichen Reinigung wird oft zunächst nur an den Fußboden gedacht.

Auch bei einem Qualitätscheck ist zu erkennen, dass die meisten zunächst den Fußboden betrachten. Klar ist, dass wenn jemand ein Gebäude betritt und der Fußboden schmutzig und schmierig ist, das erste Urteil über die Sauberkeit schon gefällt ist. Doch beim näheren Hinschauen wird schon beurteilt, wie viel

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Staub auf Schränken und Möbeln liegt.

Das Entfernen von Staub ist im Seniorenheim – mit vielen privaten Andenken auf Konsolen und Schränken – genauso anspruchsvoll wie in einem Büro, wenn der Schreibtisch an schwer zugänglichen Stellen mit Staub oder sogar Spinnweben übersät ist.

Doch zunächst soll der Fußboden behandelt werden: Bei der Trockenreinigung gibt es kein Schwarz und kein Weiß. Es kann also nicht entschieden werden, von nun an nur noch trocken zu reinigen oder nicht. Trockenreinigung kann keinen Absolutheitsanspruch beanspruchen und muss in Kombination mit der Nassreinigung erfolgen.

Beispiel Sporthalle Ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung ist die Reinigung einer Schulsporthalle im Normalbetrieb. Ein tägliches Nasswi-

schen ist auf der großen Fläche sehr mühsam und die Qualität lässt zu wünschen übrig, denn die Reinigungskraft wird mehr befeuchten als wischen und Schmutz entfernen. Zusätzlich kostet das Nasswischen sehr viel Zeit und es ist eine enorme körperliche Anstrengung.

Alternativ wäre die maschinelle Reinigung denkbar, das geht schon schneller und ist auch gründlicher. Doch das Schmutzaufkommen eines normalen Sporthallenbetriebs mit Sportschuhen rechtfertigt den Aufwand für die tägliche maschinelle Reinigung in der Regel nicht. Die Kombination von viermal wöchentlicher Trockenreinigung und einmal wöchentlicher maschineller Nassreinigung führt aus meiner Sicht zum besten ergonomischen und wirtschaftlichen Ergebnis.

Die Reinigungsqualität wird auch am höchsten sein, denn bei der maschinel-

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Fachthema len Reinigung muss dann nicht der Fußboden in Windeseile abgefahren werden, sondern er wird maschinell sauber gereinigt. Hinzu kommt, dass der Hallenboden bei so einem Wechsel zwischen Trockenreinigung und (maschineller) Nassreinigung am wenigsten belastet wird und gerade die Markierungen auf dem Hallenboden länger halten.

Beispiel Verwaltungsgebäude Doch nicht nur in der Sporthalle ergibt die Trockenreinigung einen wirtschaftlichen, ergonomischen und qualitativen Sinn. Ein Beispiel kann auch eine Verwaltung im Sommer sein. In Büros mit wenig Publikumsverkehr kann der Fußboden häufig auch „nur“ trocken gereinigt werden. Doch was ist mit Flecken und Feuchteintrag an Regentagen? Diese Flecken werden in Ausgabe 7/8-2021 noch im Bereich der Technik und Methode der Trockenreinigung besprochen.

Um den allseitigen Vorteil der Trockenreinigung in so einem Bereich zu nutzen, benötigt es eben etwas Flexibilität und Kreativität. Werden die Büroräume zum Beispiel zweimal wöchentlich gereinigt, kann festgelegt werden, dass an einem Tag die Hälfte der Büros trocken und die zweite Hälfte nass gereinigt werden soll.

So können bei der Trockenreinigung auch die Staubflusen unter den Schreibtischen, Schränken und beim Kabelsalat aufgenommen werden. Und bei der Nassreinigung bleibt mehr Zeit für die gründliche Reinigung mit Sorgfalt oder sogar zweistufig, ohne ein Verschmieren durch Staubflusen zu verursachen. Da sich der Zeitfaktor bei solch einer Kombination nicht ändern soll, kann an Regentagen und im Winter auch ganz schnell wieder auf die Nassreinigung umgestellt werden. Es braucht, wie gesagt, nur die richtige Technik und Methode und etwas Flexibilität.

Beispiel Beherbergungsbetrieb Ein nächstes Beispiel sind Tagungsstätten mit Beherbergungsbetrieb. Über die Reinigungsqualität von Hotels kann ausführlich gestritten und diskutiert werden. Es ist jedoch festzustellen, dass besonders Hotels mit strukturierten Vinyl-

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fußböden (also Holzoptik mit Rillen) ganz oft keine Probleme mit Schmutz in den Strukturen (Rillen) haben.

Beim Beobachten der Reinigungskräfte fällt auf, dass die Zimmer hauptsächlich gesaugt und Flecken punktuell entfernt werden. Es fehlt einfach an Platz auf den Servicewägen, die meist mit Wäsche schon übervoll sind. Zusätzlich sind die Zeitvorgaben oft so knapp, dass ein zusätzliches nassen Wischen der Zimmer gar nicht möglich wäre. Im Ergebnis entsteht so sogar eine höhere Reinigungsqualität.

Der hygienische Aspekt bei der Nassreinigung mit den Vorgaben (für jeden Raum einen frischen Mopp oder Desinfektion) fällt dabei nicht an. So können Beherbergungsbetriebe ohne besondere hygienische Anforderungen durchaus erfolgreich trocken gereinigt werden.

Allerdings ist die Frage, ob es der Staubsauger sein soll oder doch lieber ein Mopp. Dazu im zweiten Teil dieses Artikels in der nächsten Ausgabe mehr.

Beispiel Seniorenheim Und als letztes Beispiel das Seniorenheim: In diesem Bereich ist die Zurückhaltung in Bezug auf Trockenreinigung besonders groß. Zunächst muss geklärt sein, in wie weit der Fußboden desinfizierend gereinigt werden muss, was in den meisten Fällen nicht der Fall ist. Eine desinfizierende Reinigung ist mit der Trockenreinigung nicht möglich! Auch in geschützten Wohnbereichen ist die Trockenreinigung kaum möglich.

Doch dieser Ausschluss lässt sich nicht auf das gesamte Haus übertragen. Bei den meisten Bewohnerzimmern lässt sich eine Trockenreinigung gut realisieren.

Doch in diesem Bereich ist die Behandlung von Flecken besonders wichtig.

Im Bewohnerzimmer fällt aus verschiedenen Gründen viel Staub an. Es wird im Zimmer geschlafen (Textilstaub aus dem Bettzeug), es wird sich umgezogen (Textilstaub aus der Kleidung) und es wird sich aufgehalten, was mit Staubaufwirbelungen und Staubentweichung aus den Polstern einhergeht.

Bei einer Schmutzanalyse eines Bewohnerzimmers würde wahrscheinlich der lose aufliegende Schmutz mit über 95 Prozent den wesentlichen Anteil ha-

ben. Wenn dann dieser hohe Staubanteil auf dem Fußboden nass aufgenommen werden soll, dann muss gut gearbeitet werden, sonst ist die Fehlerquote recht hoch. Häufig zeigt es sich an den schmutzigen Ecken und Rändern sowie verschmierten Fußböden mit Chemieund Schmutzrückständen. Und besonders gerne nistet sich Schmutz in den Rillen von strukturierten Vinylfußböden ein.

Wichtig: Gebäude mehrmals begutachten Es gibt noch viele weitere Beispiele. Und es lohnt sich in jedem Fall, über die Trockenreinigung nachzudenken und die jeweils beste Lösung für das individuelle Gebäude zu suchen und zu finden. Zunächst ist es sehr hilfreich, vor einer durchzuführenden Reinigung durch das Gebäude und die einzelnen Zimmer zu gehen. Das schärft den Blick für den tatsächlichen Zustand und die Möglichkeiten der Trockenreinigung. Diese Begutachtung erfolgt am besten an mehreren verschiedenen Tagen.

In der Praxis wird leider zu oft die Trockenreinigung pauschal abgelehnt. „Ja super, aber bei uns geht es nicht, weil…!“ Das liegt auch oft an der sehr natürlichen Scheu vor Neuem, besonders bei Reinigungskräften. Was nicht als Kritik zu verstehen ist, sondern als Verständnis für die Situation der Reinigungskräfte.

Nachdem geklärt ist, in welchen Bereichen und in welchem Umfang die Trockenreinigung möglich ist, wird in Teil 2 in rhw management 7/8-2021 geklärt, wie diese Reinigung stattfinden kann, um auch tatsächlich zum Erfolg zu kommen.

E Andreas Carl

Video-Tipp Das Video zum rhw-Online-Seminar mit Andreas Carl auf der Interhygienica am 21. Februar 2021 kann unter folgendem Link weiterhin gebucht und angeschaut werden: : www.rhwonline.de/events/trockenreinigung/

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Fachthema

Essensgenuss bei Senioren – gerade bei Übergewicht Viele Senioren sind im Laufe ihres Lebens statistisch übergewichtig geworden.

Oft hat sich das Übergewicht gemeinsam mit den individuellen Ernährungsgewohnheiten im Laufe des Lebens schrittweise entwickelt. Die vielfältigen Gleichgewichte im Körper haben sich entsprechend dem zunehmenden Körpergewicht kontinuierlich angepasst.

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wischen diesen Gleichgewichten gibt es zahlreiche gegenseitige Wechselwirkungen von hoher Komplexität.

Aus diesen Gründen sind Veränderungen in der Ernährung hochaltriger Senioren nur mit Bedacht und Achtsamkeit für eventuelle, unerwartete Nebenwirkungen risikoarm möglich. Es müssen beispielsweise Wirkverstärkungen bei verschiedenen Medikamenten bei sinkendem Körpergewicht oder eingeschränkte Verdauungsfähigkeiten beachtet werden.

Beispielsweise sollten bei standardgemäßer Erhöhung der Trinkmenge unter anderem folgende Nebenwirkungen beachtet werden: n Die Wirkintensität von Bluthochdruckmedikamenten kann beeinflusst werden. n Das Auftreten von Inkontinenz kann verstärkt werden. n Das kann zu sozialem Rückzug führen. n Das kann zu einer notwendigen Neu-Auswahl von Inkontinenzmaterial führen. n Das kann zu einer Mehrbelastung der hochaltrigen Niere führen.

Nebenwirkungen nicht unterschätzen Noch vielfältiger sind die zu betrachtenden Nebenwirkungen einer Reduktionsdiät bei Menschen über 70 Jahren. Folgende Aspekte müssen unter anderem berücksichtigt werden: n Mit der reduzierten Lebensmittelmenge kann der Bedarf an essenziellen Nährstoffen oft nicht mehr vollständig gedeckt werden. n Bei fehlender Bewegung baut der Körper zuerst Muskelgewebe statt Fettgewebe ab. Als Ergebnis habe ich einen menschlichen Körper mit prozentual stark gesteigertem Anteil an Fettgewebe mit reduzierter Muskelmasse. Dies führt zu steigender Immobilität und zusätzlichem Gelenkverschleiß, was die Bewegungsfreude und somit den Energieverbrauch noch mehr reduziert. n Beim Verstoffwechseln von Körperfettreserven kommen die eingelagerten Schadstoffe wieder aktiv in die Blutbahn, die zuvor ein Leben in den Fettdepots aufgebaut wurden. Die oft symptomatisch schlechte Laune von Menschen während einer klassischen Reduktionsdiät oder schlechte Blutwerte

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während der Reduktionsphase sind nur zwei der dafür typischen Symptome. Diese Schadstoffe kommen in die Blutbahn und müssen vom älteren Körper abgebaut und ausgeschieden werden. n Wirkstoffmengen von Medikamenten müssen dem neuen Körpergewicht angepasst werden.

Aus diesen Gründen sollte eine Reduktionsdiät nur unter kompetenter ärztlicher Aufsicht bei Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit durchgeführt werden. Zu Beginn muss in jedem Fall der Wunsch und Wille des Menschen erfasst und berücksichtigt werden. Empfindet der Mensch mit Übergewicht dieses als störend? Möchte dieser Mensch sein Körpergewicht reduzieren oder fühlt er sich mit diesem wohl?

Selbstbestimmungsrecht nach Artikel 2 Grundgesetz: (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“ Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jeder selbst bestimmen kann, darf und soll, wie er sich ernährt. Mit welchem Recht sollte ich als hauswirtschaftliche Mitarbeiterin einer Seniorin vorschreiben dürfen, was sie mit ihren 85 Jahren essen darf und soll? Hier entwickelt sich schnell eine manipulative Bevormundung oder sogar Reglementierung, die das im Grundgesetz verankerte Selbstbestimmungsrecht missachtet.

Wird eine Verpflegungsänderung zur Handhabung des Übergewichts gewünscht, so ist bei hochaltrigen Menschen die Gewichtsstabilisierung der wichtigste Schritt. Dadurch werden die Gleichgewichtszustände im Körper erstmal gefestigt und eine weitere Gewichtszunahme gebremst oder vermieden.

Der aktuelle Stand des Wissens zur Handhabung von Adipo-

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Fachthema helle als auch dunkle Soßen. Aber auch das Abbinden von dunklen Soßen mit dem pürierten Bratgemüse ist eine ernährungsphysiologisch als auch kulinarisch hervorragende Alternative.

Die Freude am Essen umfasst neben einer kulinarisch hochwertigen und bekömmlichen Zubereitung auch unbedingt das passende Wohlfühlambiente. Dazu gehören unter anderem attraktives Geschirr, passendes Besteck, bequemes Speisemobiliar, angenehme Raumgestaltung mit passender Akustik sowie gewünschte Gesellschaft und sympathischer Service.

Foto links: Dieckmanns Gute Gerste; Foto rechts: Sascha Kühnau

Beispiele für geeignete Speisen Links: Bunter Gerstoni-Salat mit Spargel – hier mit Gerste

Typische begehrte Speisenangebote im Tagesablauf mit geringerem Energiegehalt könnten beispielsweise sein:

aus dem Schaumburger Land (enthält den Ballaststoff Beta-Glucan) Rechts: Gemüseschnitzerei in einem Seniorenheim

sitas ist in der „S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Adipositas“ zusammengefasst. In dieser 2019 veröffentlichten Leitlinie wird auch darauf verwiesen, dass es bei natürlichem Verlauf bis zum 65. Lebensjahr statistisch zu einer ansteigenden Gewichtszunahme kommt. Bei einem Blick ins eigene soziale Umfeld wird diese Aussage tendenziell bestätigt.

Lebensmittelauswahl geschickt anpassen Welche Verpflegungsangebote sind nun empfehlenswert für übergewichtige Senioren?

Grundsätzlich gilt: n Essen muss schmecken und Freude bereiten können. n Es muss eine Sättigung erreicht werden.

Eine der wirksamsten Maßnahmen ist die Veränderung der Lebensmittelauswahl. Werden Lebensmittel mit geringer Energiedichte delikat zubereitet, können diese auch in größeren Mengen verzehrt werden, ohne eine zu hohe Energieaufnahme zu erreichen.

Dazu zählen vor allem die vielfältigen delikaten Zubereitungsvariationen von Gemüse. Daneben können Speisen mit Hülsenfrüchten oder aus Vollkorn mit ihren hohen Ballaststoffgehalten für eine nachhaltige energiebegrenzte Sättigung sorgen.

Eiweißreiche Lebensmittel, wie magere Fleisch-, Fisch- und Eierspeisen, können genauso wie fettarme Milch- und Milchprodukte eine nachhaltige Sättigung und die im Alter immer wichtiger werdende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren sichern. Zudem kann mit hoher Eiweißzufuhr auch einem Muskelabbau bei geringer Energieaufnahme vorgebeugt werden.

Bei der Zubereitung sollte neben dem ursprünglichen Energiegehalt der Lebensmittel auch die Energieanreicherung beachtet werden.

Dazu gehören unter anderem die unangemessene Fettaufnahme beispielsweise beim Braten von Paniertem in zu kaltem Fett und die unangemessene Energieerhöhung durch Kohlenhydrate beispielsweise beim klassischen Binden von Soßen. Inzwischen gibt es bereits hervorragend einsetzbare Bindemittel auf Ballaststoffbasis, beispielsweise aus Zitronenschale, sowohl für

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Zum Frühstück n Rührei mit verschiedensten Komponenten wie Tomaten-, Zwiebel-, Paprika- oder Käsewürfel n Omelett mit Zwiebel- Pilzfüllung n Spiegelei n Gratinierte Tomaten n Getreidebreie n Buchweizengrütze.

Zum Mittag n Gemüsesuppen mit begrenzter Fett- und Kohlenhydratmenge n Aufläufe n Gemüseragouts n Fisch- oder Fleischklößchen.

Zum Abendessen n Linsensalat n Gemüse-Rohkostsalate mit Buttermilch- oder Joghurtdressing n Sülzen n Gemüsecremesuppen n Brühen mit Einlage.

Als Zwischenmahlzeit und Knabberei n Gemüsestifte mit Dips n Obststücken n Knabbergemüse n Räucherfisch.

Die in der Adipositas-Leitlinie aufgeführten Formula-Diäten als wirksame Startmöglichkeit für eine Gewichtsreduktion sollten bei Senioren unbedingt nur unter ärztlicher Begleitung erfolgen. Sie können dank ihrer ausbilanzierten Zusammensetzung eine Mangelernährung mit einzelnen Nährstoffen trotz geringer Energiezufuhr wirkungsvoll verhindern.

Viel zu oft bestimmen Berufsgruppen mit reduzierten Wahrnehmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten das Verpflegungsangebot, was zu fragwürdigen und manchmal sogar verheerenden Auswirkungen führt. Hier gilt es selbstbewusst und kompetent die eigene Profession mit ihren ganzheitlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten darzustellen. Mit fundiertem hauswirtschaftlichem Wissen kann und muss die Verpflegung von Senioren mit Übergewicht besonders ganzheitlich und genussvoll erfolgen.

E Sascha Kühnau

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Fachthema

„Reinigung blitzgescheit“ Teil 8: Die Küche

D

as Ziel ist es, eine durchschnittlich stark benutzte Küche in weniger als fünf Minuten wieder streifenfrei und ohne Rückstände zu säubern.

Dabei soll möglichst wenig Chemie eingesetzt und geschrubbt werden.

Was wird gebraucht: n n n n n n n n n

s aubere Mikrofasertücher Teddyhandschuh Wasser Sanitärreiniger* Sprühkännchen** Spülmittel leere Spülmittelflasche*** Küchenrolle B ürste mit Kunststoffborsten (Hygiene)

Bei der Reinigung muss die Küche in verschiedene Abschnitte unterteilt werden.

In diesem Beispiel werden das Waschbecken, die Dunstabzugshaube, der Herd und die Ablageflächen gereinigt.

Folgende Grundsätze sind für die verschiedenen Verschmutzungsarten zu beachten: Fette – die starke Fettlöse- und Aufnahmekraft der Mikrofaser (Beschreibung im Teil 1 Spiegel).

Kalk – Sinnerscher Kreis, insbesondere die Einwirkzeit (Beschreibung im Teil 2 Waschbecken).

Angebranntes – Sinnerscher Kreis, insbesondere die Einwirkzeit (am besten mit der vorgefertigten Spülmittellösung).

Lose Verschmutzungen, wie Staub, Mehl, Krümel – lassen sich zunächst trocken besser entfernen als nass, mit Nässe wird alles nur verschmiert.

Saft, Milch und sonstige flüssige Verschmutzungen – zunächst mit der Küchenrolle weitestgehend aufnehmen und erst dann nass reinigen, einweichen mit der vorgefertigten Spülmittellösung.

Zunächst ist, so wie immer, das Aufräumen angesagt.

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So wird es gemacht: Schritt 1 n A ngebranntes und Verkleckertes mit der Spülmittelösung einweichen.

Schritt 2 n Arbeitsbrett in der Spüle abspülen und mit der Spülmittellösung einweichen.

Schritt 3 n Mit dem gut ausgewrungenen Teddyhandschuh oder Mikrofasertuch (mit der Spülmittellösung) das Bedienfeld und die Flächen der Dunstabzugshaube abwischen und den Vorgang mit einer frischen Seite wiederholen.

Durch die vielen Ecken und Kanten empfiehlt sich vorzugsweise der Handschuh. (Das Tuch nicht knüllen!

Es muss vollflächig aufliegen, wie beim Spiegel!)

Schritt 4 n Das Schneidebrett mit der Bürste intensiv reinigen, mit heißem Wasser abspülen und zum Trocknen abstellen.

Schritt 5 n Waschbecken mit dem Sanitärreiniger im Kännchen einweichen.

Schritt 6 n D ie Ober- und Arbeitsflächen der Küche mit dem Teddyhandschuh oder Mikrofasertuch abwischen und mit der sauberen Seite wiederholen.

Gegenstände wie Gewürze, Ölflaschen können mit dem Handschuh umschlossen, gereinigt und zur Seite gestellt werden. Nach der Reinigung der Oberfläche wieder zurückstellen.

Schritt 7 n Flüssigkeit vom Kochfeld mit der Küchenrolle aufnehmen. n Bei stärkerer Verschmutzung einweichen und Verbranntes vorab mit einem Küchenschaber ablösen. n „Schmodder“ mit einem Küchentuch aufnehmen. n Mit dem gut ausgewrungenen Mikrofasertuch mindestens zweimal mit einer frischen Seite abreiben.

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Fachthema Schritt 8 n Waschbecken mit dem Mikrofasertuch reinigen (siehe auch Teil 2 Waschbecken).

Schritt 9 n Fußboden reinigen.

Das alles sollte in der Regel nicht länger als fünf Minuten dauern. Länger dauert es, wenn man jedes Teil separat behandelt und reinigt, ohne die anderen Gegenstände bereits einzuweichen. Der Trick dabei ist, dass mit sehr wenig Wasser gearbeitet wird.

Unbedingt so machen: Das Tuch/der Mikrofaser-Handschuh müssen gut ausgewrungen werden. Sind diese zu nass, funktioniert es nicht, weil die Mikrofaser den Schmutz dann nicht aufnehmen kann, sondern nur verteilt. In der Regel ist kein zusätzliches Wasser notwendig! Wer den Wasserhahn aufdreht, braucht viel länger für ein gutes Ergebnis.

Mit Spülmittellösung so einsprühen, dass die schwer zugänglichen Stellen am Wasserhahn und Siphon gut benetzt werden. Das Tuch (den Handschuh) bei fettigen Stellen unbedingt nach dem ersten Wischen umdrehen. Das Tuch braucht eine frische Seite, um das gelöste Fett aufzunehmen.

Hintergrund – Das Wirkprinzip Die wichtigsten Wirkprinzipen sind die Fettlösekraft der Mikrofaser und der Sinnersche Kreis. Durch die Einwirkzeit kann der Chemieanteil und das Schrubben erheblich reduziert werden.

Beim Sinnerschen Kreis werden vier Einflussfaktoren, welche sich untereinander direkt proportional beeinflussen, beschrieben. Das sind die Temperatur, die Einwirkzeit, die Chemie und die Mechanik. Wird ein Anteil größer, so werden die anderen Anteile kleiner.

Beim Waschbecken n D ie Temperatur spielt beim Fett in der Küche zwar eine größere Rolle, doch durch die Mikrofaser kann auf höhere Temperaturen verzichten werden (und man braucht sich nicht die Hände zu verbrennen). Einzige Ausnahme:

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Holzbrett. Vor allem nach dem Kontakt mit Fleisch sollte ein Holzbrett nach der Reinigung mit heißem Wasser abgespült werden. n D ie Chemie (Säure) kommt stark verdünnt zum Einsatz. Das Spülmittel dient zum Lösen und Abtransportieren des Schmutzes, besonders beim Schneidebrett. Des Weiteren dient das Spülmittel dazu, die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren, um eine gute Benetzung (Kochfeld) zu erreichen. n Die Mechanik entsteht durch die Mikrofaser im Tuch und den Handschuh – geht nur wenn die Mikrofaser nicht zu nass ist. Eine Bürste oder ein Küchenschaber erhöhen die Mechanik. n Die proportional lange Einwirkzeit schafft die Grundlage für eine schnelle und streifenfreie Reinigung Das Mikrofasertuch kann durch seine sehr große Oberflächenstruktur extrem gut Flüssigkeiten, insbesondere Fett, aber auch gelösten Schmutz wie Kalk, Seife usw. in sich aufnehmen und festhalten. Ist das Tuch zu nass, sind die Zwischenräume des Tuches schon mit Flüssigkeit belegt und das Tuch kann nichts mehr aufnehmen.

Durch das ganzflächige Aufliegen des Tuches werden alle Stellen des Wischbereichs gleichmäßig bearbeitet. Wer das Tuch knüllt, wird den Schmutz an den Hohlstellen zwischen Tuch und Oberfläche nicht erreichen und braucht ein Mehrfaches an Zeit.

Die Methode funktioniert nicht, wenn: n Die Chemie pur verwendet und zu nass gearbeitet wird.

Was ist, wenn ... die Küche länger nicht gereinigt wurde?

Dann kommt man an einer gründlichen Reinigung nicht vorbei und die beschriebenen Schritte funktionieren nicht vollständig. Grundsätzlich jeweils die Einwirkzeit erhöhen und schon sollte es funktionieren.

Funktioniert auch bei: n Küchengeräten. Besonders bei strukturierten und unregelmäßigen Oberflä-

chen wie bei Kaffeeautomaten oder der Küchenmaschine empfiehlt sich der Einsatz des Handschuhs.

Bloß nicht!

Essig verwenden! Es gibt kaum Ratgeber, in dem Essig nicht empfohlen wird. Ein unglaublicher Mythos und völlig falsch.

Warum? n Essig hat eine sehr, sehr geringe Kalklösekraft – was noch kein Problem ist, es braucht eben nur viel davon. n Essig ist eine flüchtige Säure. Wer mag schon gerne Säure einatmen? n Essig ist eine korrosive Säure. Essig bringt unedle Metalle wie Kupfer, Magnesium, Kalzium, Zink oder Eisen zum Rosten. Da diese Säure auch noch flüchtig ist, können Gegenstände in der Küche unter ständigem Essigeinfluss zum Rosten kommen. Dazu reicht es, eine offene Flasche Essig für längere Zeit in die Küche zu stellen.

Auszug aus Wikipedia: „Mit Kupfer reagiert die Essigsäure in Gegenwart von Sauerstoff zu Kupferacetat, einem grünen, gesundheitsschädlichen Salz, das besser unter dem Namen Grünspan bekannt ist.“ E Andreas Carl *Sanitärreiniger Es gibt zahlreiche Anleitungen zum Selbstbasteln von Reinigungsmitteln. Doch ein Mittel sollte meiner Meinung nach selber produziert bzw. dosiert werden: Das ist die Reinigungslösung für das Bad. Der ökologischste Weg: Eine Sprühflasche mit Wasser füllen und Zitronensäure aus der Drogerie nach Dosieranleitung für Armaturen dazu geben. Fertig!

Der rationale Weg: Eine Sprühflasche mit Wasser füllen und Sanitärreiniger in einer zweiprozentigen Dosierung dazu geben (auf 0,25 Liter Wasser also 5 ml Sanitärreiniger). Fertig! **Sprühkännchen Für das Sprühkännchen wird ein aerosolfreier Sprühkopf benötigt, sonst wird die Reinigungslösung vernebelt und die Säure eingeatmet. Mit einem aerosolfreien Sprühkopf kommt die Reinigungslösung in Tropfen oder Schaum aus dem Sprühkopf. Tipp: Eine gebrauchsfertiger Badreiniger hat bereits so einen Kopf. Die Flasche kann wunderbar verwendet werden. ***Leere Spülmittelflasche In die leere Spülmittelflasche Wasser einfüllen und ein paar Tropfen Spülmittel dazu geben. Diese Lösung ist wunderbar geeignet, um Angebranntes bzw. Haftendes auf den Oberflächen wie Herd, Schneidebrett oder Küchenplatten einzuweichen und zu entfernen.

Sicherheitshinweis: Die Sprühflasche mit dem angesetzten Badreiniger muss unbedingt gekennzeichnet werden und darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

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Kochen, Küche und Naturheilkunde Bereits als Kind habe ich nichts lieber gemacht, als im Wald zu spielen und unterschiedliche Pflanzen zu sammeln. Daher kann ich mich wirklich glücklich schätzen, dass meine Mama sehr viele Pflanzenarten bestimmen kann und wir immer frisches Gemüse aus dem Garten und vom Feld hatten. Erst als ich ausgezogen bin, wurde mir bewusst, dass dies in der Regel nicht der Fall ist. Doch kundige Ratgeber können helfen.

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n meiner Begeisterung für Kochen und Naturheilkunde hat sich seit meiner Kindheit nichts geändert und so habe ich begonnen, Gemüse und Obst regional zu kaufen und beim Kochen und Backen mit den Gewürzen sehr experimentierfreudig zu sein. Nach und nach habe ich die unterschiedlichsten kleinen Hausmittelchen in meinen Alltag eingebaut und auch beim Kochen verstärkt darauf geachtet.

Meine kleine Kräuterkunde Das kleine Buch „Meine kleine Kräuterkunde“ (Verlag: Eden Books, 12,00 Euro) ist besonders in Zeiten von Corona einer meiner besten Freunde geworden. Im praktischen DIN A6 Format kann man es problemlos in beinahe jeder Tasche mitnehmen, wenn man mal wieder im Park oder in der freien Natur spazieren geht. Besonders im Frühjahr und Sommer kann man viele der im Buch erwähnten Kräuter auf den Wiesen und Feldern blühen sehen. Da ich auch für mein Leben gern zeichne, ist der Zusatz im Buch „beobachten – zeichnen – beschreiben“ genau das Richtige für mich. Zu all den genannten Kräutern gibt es eine kurze Information.

Offen gesagt, habe ich das Basilikum für das von mir ausprobierte Pesto (Foto 1 ) nicht draußen, sondern in einem Topf im Bioladen gefunden. Was mir an dem Rezept sehr gut gefallen hat, ist, dass einem endlich mal gesagt wird, dass man das Basilikum, die Pinienkerne und den Parmesan mixen soll und erst danach das Olivenöl hinzufügen muss. Bei vielen anderen Pesto-Rezepten wird das Olivenöl direkt hinzugefügt und so wird das Pesto bitter. Denn nur ein sehr hochwertiges Öl entwickelt beim Mixen keine oder wenige Bitterstoffe.

Eine weitere für mich faszinierende Tatsache, die ich aus dem Buch gelernt habe, ist, dass Pfefferminz eine Mischung aus grüner Minze und Wasserminze ist und in vielen Kulturen als heilig galt. Oder, dass Aristoteles Soldaten geraten hat, keine Minze vor einer Schlacht zu essen, da dieser eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird und so die Soldaten von ihrer Aufgabe abgelenkt sein würden.

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Die Apfel-Apotheke Auf das Buch „Die Apfel-Apotheke“ (Knaur Verlag, 18,00 Euro) bin ich tatsächlich durch eine Werbung aufmerksam geworden. Da es aber so wunderbar in meine aktuelle Kolumne gepasst, habe ich natürlich sofort zugegriffen. Ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich tatsächlich kein allzu großer ApfelFan bin. Genaugenommen habe ich Apfelkuchen (Foto 2 ) früher immer gehasst, da mir die Äpfel schnell zu mehlig wurden. Nichtsdestotrotz wollte ich dem Ganzen noch mal eine Chance geben und habe daher das Apfelkuchen-Rezept aus dem Buch getestet. Und siehe da: Es schmeckt!

Doch Spaß beiseite. Das Buch ist wirklich sehr interessant und die vielen Rezepte sind für mich ein persönliches Highlight.

Sie haben dafür gesorgt, dass ich nun regelmäßig Äpfel esse, da ich eine neue Bandbreite an Verwendungsmöglichkeiten dafür habe.

Das Kapitel, welches mich unter anderem am meisten begeister hat, ist „Schutz vor Krankheit“. Hier gibt es ein Unterkapitel zum Thema Atemwegserkrankung, welches ich mir genau-

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Report

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er angeschaut habe, da ich leider zu Bronchitis und Lungenentzündungen neige. Ob die einzelnen Rezepte hier tatsächlich eine entsprechende Wirkung haben, kann ich natürlich so nicht genau sagen, da es mir derzeit gut geht.

Dennoch ist die Erklärung durchaus schlüssig und im Zweifelsfall hilft es zwar nichts, hat aber wenigstens gut geschmeckt.

So wie der Apfelkuchen. Denn wie heißt das englische Sprichwort so schön: An apple a day keeps the doctor away.

Natürliche Hausmittel Der Titel „Natürliche Hausmittel – Bewährte Erfolgsrezepte aus der Naturheilkunde“ (BC Publications, 12,95 Euro) gibt eine kompakte kurze Übersicht über die häufigsten Krankheiten und Wehwehchen. Er ist nach Symptomen gegliedert und gibt eine schnelle pragmatische Lösung.

Doch das Buch hat im Gegensatz zu vielen anderen einen großen Vorteil. Es ist sehr realistisch, in dem es auch dazu rät, einen Arzt in bestimmten Situationen aufzusuchen. Das mag sich etwas lächerlich anhören, da dies ja eigentlich dem gesunden Menschenverstand entsprechen sollte, doch leider ist es nicht immer der Fall.

Persönlich mag ich eine Mischung aus traditioneller und moderner Medizin. Daher halte ich es auch für sehr sinnvoll beide Arten der Medizin in naturheilkundlichen Büchern zu erwähnen. In diesem Buch sind häufig noch ergänzende Tipps und eine Tabelle am Ende der Kapitel zu finden, die alles gut zusammenfasst.

Des Weiteren gibt es ein Kapitel zu den Themen Gelenke, Muskulatur und Rücken. Dort findet man Tipps zu Bewegungen und Übungen, die man auch problemlos in den Alltag integrieren kann. Diese sind für Bürojobs, in denen man am PC sitzt, besonders geeignet, da man hier ja schnell Probleme mit dem Schulter- und Nackenbereich hat. Eine Übung geht folgendermaßen: Legen Sie Ihr Kinn an die Brust und drehen Sie dann den Kopf langsam von rechts nach links und wieder zurück. Wiederholen Sie diese Bewegung für einige Minuten.

Das ist meine absolute Lieblingsübung.

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Heilen mit Lebensmitteln – Das Kochbuch Seit ich dieses Kochbuch „Heilen mit Lebensmitteln“ (ZS Verlag, 22,99 Euro) habe, bin ich wieder unter die SmoothieTrinker gegangen. So gibt es derzeit bei mir jeden Morgen einen. Mein Lieblingsrezept ist der Beeren-Buttermilch-Smoothie (Foto 3 ). Durch kleine Symbole auf der Rezeptseite weiß man schon auf den ersten Blick, wofür der Smoothie gut ist. In diesem Fall stärkt er das Immunsystem und ist gut für Magen und Darm. Da er sehr satt macht, fällt er nicht ohne Grund in die Frühstückskategorie. Der Smoothie kann so über Stunden hinweg getrunken werden. Da man nur 150 Gramm Beeren benötigt, ist es einfach, die gefrorenen durch frische zu ersetzen. Das macht auch das Pürieren wesentlich einfacher. Geschmacklich wird der Smoothie dadurch samtiger, während die gefrorenen Beeren ihm eine etwas säuerliche Note verleihen. Ich habe mich für die Variante mit Ahornsirup entschieden, da ich das lieber mag als Honig. Im Rezept sind zwei bis vier Löffel angegeben, ich habe stets drei genommen. Um ehrlich zu sein, kann man den Sirup aber vom Süßegrad her auch gern weglassen... Man benötigt dann noch 250 g Buttermilch und eine halbe Zitrone. Mein Tipp ist es, die Buttermilch im Bioladen zu kaufen, da es sie dort in der Glasflasche gibt und sie so etwas länger im Kühlschrank haltbar ist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Buch sehr übersichtlich in fünf Kapitel gegliedert ist. Die Mahlzeiten sind relativ einfach und ohne viel Aufwand zuzubereiten, was ich sehr praktisch finde, da mir in meinem Alltag oft die Zeit fehlt, um wirklich ausgiebig zu kochen. Das Buch beinhaltet auch einen relativ ausführlichen Theorie-Teil, der interessant ist und viele Informationen zu den einzelnen Lebensmitteln und ihren Wirkungen gibt.

Das große Buch der Heilpflanzen „Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur“ (Nikol Verlag, 14,99 Euro) ist ein umfassendes Werk, welches einen sehr gelungenen Überblick über Pflanzen und Kräuter gibt. Zu jeder Pflanze gibt es allgemeine

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Vorbereitung für das Knoblauchelexier

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Informationen, aber auch Wissenswertes zu Botanik, Ernte und Aufbereitung, Inhaltsstoffe (Wirkstoffe), Heilwirkung und Anwendung in der Homöopathie. Einzelne Kräuter enthalten noch Zusätze wie Nebenwirkungen und Empfehlungen des Autors.

Durch diese Herangehensweise erhält man viele Informationen, wird aber dennoch nicht abgeschreckt, sondern hat das Gefühl, gut beraten zu sein. Da wir sehr viel Pfefferminze haben, habe ich mir diesen Teil genauer angeschaut. Ich habe es noch nie ausprobiert, war aber überrascht, dass Pfefferminz-Tee bei Magenproblemen, Übelkeit und Erbrechen ein hilfreiches Heilmittel sein soll. Ich dachte tatsächlich immer, dass dieser Tee wahrscheinlich zu scharf sei, aber da es in dem Buch empfohlen wird, werde ich es definitiv mal ausprobieren. Wer also auf der Suche nach einem umfassenden Ratgeber zum Thema Heilpflanzen ist, kann bei diesem Buch bedenkenlos zugreifen.

Die Natur-Apotheke – mit Knoblauchelixier Von all den zu diesem Thema getesteten Büchern ist „Die Natur-Apotheke“ (Servus Verlag, 25,00 Euro) mein absoluter Favorit. Es ist unglaublich schön aufbereitet. Der Vintage-Look des Buches, die filigranen Zeichnungen und die Textur des Papiers erinnern an ein altes Kräuterhexen-Buch, was mir sehr gut gefällt. Das Design folgt immer dem gleichen Stil: eine Seite zu den Informationen über die Pflanze und auf der zweiten eine detaillierte Zeichnung, die sowohl die Pflanze, als auch die Wurzeln, Blüten und andere Bestandteile zeigt.

Hier habe ich mir das Knoblauchelixier ausgesucht. Der Geschmack ist zugegebenermaßen nicht gerade angenehm, aber wenn es hält, was es verspricht, dann hilft es bei Durchblutungsproblemen, stärkt die Gedächtnisleistung und das Immunsystem. Für das Elixier benötigt man 30 geschälte

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Knoblauchzehen, fünf unbehandelte Zitronen und einen Liter Wasser. Man schält und schneidet den Knoblauch und kocht ihn anschließend mit den kleingeschnittenen Zitronen im Wasser auf. Dann lässt man alles kurz aufquellen und püriert die Mischung. Danach das Endergebnis einfach in eine Flasche abfüllen und fertig ist das Knoblauchelixier (Foto 4 ).

Nun heißt es jeden Tag für drei Wochen vor oder nach der Hauptmahlzeit ein Shot-Glas davon trinken, eine Woche Pause und dann noch mal drei Wochen. Mein Tipp: Einfach an das Ergebnis denken, dann bekommt man es auch runter.

Und ganz wichtig: Zähneputzen hinterher nicht vergessen!

E Jara Dressler

ZUR PERSON Jara Dressler ist auf einem Bauernhof auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen und hat von klein an die Wichtigkeit gesunder Ernährung und guter, frischer Lebensmittel mitbekommen.

Während ihrer Schulzeit hat sie in einer nahegelegenen Bioland-Bäckerei ausgeholfen und auch während und nach ihrer Zeit als Rettungssanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz, ihren unzähligen Auslandsaufenthalten und ihrem Studium, ihre Begeisterung für leckeres, gesundes und natürliches Essen nie verloren. Dies führte nicht nur zu einer Beschäftigung beim ZDF und bei Gräfe und Unzer, sondern auch zu einem eigenen Kochbuch, welches auf Märchen basiert.

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Fachthema

Riech-Störungen als Corona-Symptom In den ersten Beschreibungen von Covid-19 fehlten sie noch ganz – heute gelten bei freier Nase plötzlich auftretende Riech- und Schmeckstörungen als eines der frühesten und spezifischsten Symptome einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus.

Wenn die Geruchswahrnehmung plötzlich nachlässt oder ganz ausfällt, sollte das daher als Warnsignal ernst genommen werden, betont die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO-KHC).

V

om gewöhnlichen Schnupfen kennt es nahezu jeder: Die Nase ist verstopft, man riecht nichts mehr, und auch das Essen schmeckt irgendwie fade. Während der Riechverlust hier jedoch typischerweise mit starker Schleimbildung und einer Schwellung der Riechschleimhäute einhergeht, ist die Nase bei Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion meist frei. „Während der Pandemie sollte eine plötzliche und nicht von Schnupfensymptomen begleitete Einschränkung des Riechvermögens daher immer als Hinweis auf eine mögliche SARS-CoV-2-Infektion gewertet werden“, sagt Prof. Dr. med.

Thomas Hummel, Vorstandsmitglied der DGHNO-KHC (Arbeitsgemeinschaft Olfaktologie und Gustologie) und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Universitätsklinikum Dresden.

Bis zu 80 Prozent betroffen In verschiedenen Studien seien bis zu 80 Prozent der Covid-19-Kranken von Riech- und Schmeckstörungen betroffen gewesen. Diese chemosensorischen Symptome hätten sich häufig bereits am dritten Tag nach der Infektion gezeigt und seien somit oft das erste, in manchen Fällen sogar das einzige Covid19-Symptom. „Dieses Frühwarnsystem sollte man sich zunutze machen“, so Hummel. Betroffene sollten sich umgehend in Quarantäne begeben und einen SARS-CoV-2-Test vornehmen lassen.

Weil Patient*innen oft erst auf Nachfra-

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ge über Riech- und Schmeckstörungen berichten, sollten auch Ärzte diese Symptome während der Pandemie besonders im Blick haben und gezielt erfragen – möglichst bereits bei der Terminvergabe am Telefon. Gegebenenfalls kann dann ein SARS-CoV-2-Test veranlasst, zumindest aber bei der Untersuchung auf geeignete Schutzmaßnahmen geachtet werden.

Generell kann eine Riechstörung auch durch andere Viren – etwa Grippeviren – oder durch Schädel-Hirn-Verletzungen ausgelöst werden. Auch als frühes Symptom einer neuro-degenerativen Erkrankung wie der Parkinson- oder der Alzheimer-Erkrankung tritt ein Riechverlust auf. Während virale Infekte oft die Nervenzellen in der Riechschleimhaut oder im Riechnerv schädigen, sind bei neurodegenerativen Erkrankungen vor allem die Riechzentren im Gehirn betroffen, und der Riechverlust setzt nur schleichend ein. Wie die olfaktorischen, also die den Geruchssinn betreffenden Störungen bei einer SARS-CoV-2-Infektion entstehen, ist noch nicht genau erforscht. „Bei den meisten Betroffenen erholt sich die Riechfunktion innerhalb weniger Wochen wieder“, erläutert Hummel. „Das spricht gegen eine echte Nervenschädigung.“ Ob der Geruchssinn letztlich in allen Fällen uneingeschränkt zurückkehrt, ist jedoch noch ebenso unklar wie die Frage, ob die beobachteten Veränderungen des Geschmackssinns auf eine tatsächliche Schmeckstörung zurückgehen. „Die meisten Menschen

können die durch eine Riechstörung verursachte Veränderung des Feingeschmacks nicht gut von einer Störung des Schmecksinns, also der gustatorischen Sensitivität, unterscheiden“, sagt Hummel.

Erste Abklärung: Geruchstest basteln Wer sich nicht sicher ist, ob der eigene Geruchssinn noch richtig funktioniert, kann sich zu Hause zumindest einen groben Geruchstest basteln: In vier identischen Döschen werden gut unterscheidbare Geruchsträger wie Minze, Gewürznelken, Zitrone oder duftende Kosmetikprodukte platziert; diese werden von Menschen ohne Geruchseinschränkung in der Regel wahrgenommen. „Ähnlich kann man auch vorgehen, wenn der Geruchssinn nach einer Covid-19-Erkrankung nicht rasch wiederkehrt“, sagt Hummel. Die Döschen dienten dann zum Riechtraining, welches nach und nach um schwierigere, dezentere Düfte erweitert werden könne. „Bei Riechstörungen anderer Ursache hat sich gezeigt, dass ein solches Training der Nase wieder auf die Sprünge helfen kann – und zugleich dem Nachlassen des Geruchssinns im Alter entgegenwirkt.“ Wer nach einer COVID-19-Infektion unter länger anhaltenden Geruchs- und Geschmacksstörungen leide, kann sich für ein Riechtraining an Riechsprechstunden von HNO-Kliniken wenden.

E Red

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IMPRESSUM

Zu guter Letzt

rhw management – Reinigung · Hygiene · Wohlbefinden

Aktuelle Termine der Hauswirtschaft

Das Fachmagazin für die professionelle Hauswirtschaft Herausgeberin: Beatrix Bierschenck Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich), Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de

Juni 2021

Redaktion: Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@web.de

10. und 11. Juni 2021** 37. VdF-Fachtagung zum 30-jährigen Verbandsjubiläum Berlin

Redaktionsbeirat: Ursula Bolhuis, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Carola Reiner, Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckhardt, Prof. Dr. Margarete Sobotka, Prof. Dr. Margot Dasbach, Ute Krützmann Marketingleitung: Uwe Kremmin Layout: Thomas Heindl, H2Design

18. Juni bis 20. Juni 2021** NRW-Textilreinigungs-Verbandstag 2021 Phantasialand in Brühl 23. Juni 2021* Internationales Management Forum (IMF) Foodservice aus Hanau 23. und 24. Juni 2021*** 12. ICW-Süd/HWX-Kongress Veitshöchheim statt Würzburg 30. Juni 2021* Tagung der Verbände der LAG Hauswirtschaft BadenWürttemberg (alle drei Jahre) „Hauswirtschaft statt Superfood! Wie Hauswirtschaft zum Wohlbefinden und zur Gesundheit beiträgt“ aus Stuttgart

Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de, Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-53 Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 41a vom 1. Oktober 2020 Abonnenten- und Kundenservice: Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44, E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de, Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr rhw management erscheint 10 x pro Jahr. Jahresabonnement 106,00 Euro.

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung 53,00 Euro. Einzelheft 13,50 Euro.

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Aufgrund gestiegener Produktions- und Druckkosten müssen wir die Abonnentenpreise anpassen

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Juli 2021 6. bis 8. Juli 2021* Messe Altenpflege aus Nürnberg 12. Juli 2021** Deutscher Hotelkongress und Gala “Hotelier des Jahres”, Berlin 21. Juli 2021** 14. Münchner Hygienetag, München * Online ** Publikum vor Ort *** Hybrid (Online und Publikum vor Ort)

Druck: FROMM GmbH & Co. KG, Breiter Gang 10-16, 49074 Osnabrück ISSN 1866-4504 Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche Nutzungsrechte am Beitrag ein: • das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte • die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss). © Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH

VORSCHAU AUF DIE AUSGABE 7/8-2021 Am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum läuft seit Herbst 2020 der Pilotbetrieb für einen UV-C-Roboter, der in Deutschland entwickelt wurde. Wir zeigen die Chancen und Grenzen dieser Maschinen auf. Außerdem stellen wir die neueste Arbeit von Fachhauswirtschafterin Sigrid Ratz vor, das Fachbuch: „Nähen mit und für Menschen mit Demenz“.

Redaktionsschluss: Anzeigenschluss:

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8. Juli 2021 15. Juli 2021

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Verschmitzt & lebendig Ist das Alter 40 etwa eine Grenze, die Lebensläufe teilt und Flügel stutzt? Doch die Endvierzigerin Silke wollte schon immer fliegen. »Wenn es sein muss, auch allein.« So beginnt alles.

Nachdem ihr Sohn Julian das Nest verlassen hat, stürzt sich Silke kopfüber ins eigene Leben. Mit Peter erlebt sie intensive zwei Wochen, bevor ihre Alarmglocken läuten und sie den Sonderling auf die Straße setzt. Eine aufregende Ü40-Party wirbelt Reini in ihr Leben, einen extrovertierten, modernen Lebemann, der beim Reden »durch die Haut atmet«.

Begegnungen, die von Silkes Freundinnen Sandra und Anett natürlich nicht unkommentiert bleiben. Beißende »Diven-Dialoge« strapazieren Silkes Bauchmuskeln und geben ihrem Herzen Halt.

Von Nachbarin Lydia, so bezaubernd wie betagt, erfährt Silke berührende Geschichten, die sie nie wieder loslassen.

Als Silke schließlich ihren Sohn in Berlin besucht, wird sie vom bunten Großstadtleben verschlungen. Doch die spannenden Erlebnisse sind von Schmerz durchdrungen, denn in Berlin ist Silkes beste Freundin Martina begraben.

Ein Auf und Ab, wie im wahren Leben: »Ab 40 wird’s einfach nicht schwer« ist witzig, nachdenklich & stimmungsvoll – ganz wie man es von Sylvia Kling gewohnt ist!

Sylvia Kling • Ab 40 wird‘s einfach nicht schwer Ladies Lounge, ein Imprint des Bookspot Verlags 288 Seiten, Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-148-5 12,95 Euro • Auch als E-Book erhältlich!

Die frech-einfühlsame Suche einer Frau, die sich neu entdeckt Sylvia Kling • Ab 40 wird’s eng BC Publications 160 Seiten, Taschenbuch ISBN 978-3-941717-49-7 9,99 Euro Auch als E-Book erhältlich!

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