Wirkstoff 3/2025

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Wirkstoff

Lesestoff für den Fachhandel Selbstmedikation

Inspiriertes Ladendesign

Beratung zu Hämorrhoidalleiden

Welche Mittel aus der Drogerie gegen das Jucken und Brennen helfen

Politisches

Monitoring beim SDV

Der Drogistenverband beobachtet und interveniert bei verschiedenen politischen Geschäften

3/2025

Herbert Schwabl im Interview

Was Physik und tibetische Medizin verbindet, erzählt der abtretende Padma-Geschäftsführer

Branche

Interview

Politische Geschäfte im Blick

Viele Gesetze betreffen Drogerien direkt oder indirekt. Der Drogistenverband beobachtet in einem politischen Monitoring aktuell über 70 verschiedene Geschäfte im Parlament. Wenn nötig, wird interveniert.

Impressum Wirkstoff

Was Physik und tibetische Medizin verbindet

Herbert Schwabl erzählt im Interview, was ihn als Physiker an der tibetischen Medizin reizt, wie er Geschäftsführer von Padma wurde und was er nun nach seinem Rücktritt als Geschäftsführer für Pläne hat.

Herausgeber Schweizerischer Drogistenverband, Thomas-Wyttenbach-Strasse 2, 2502 Biel, Telefon 032 328 50 30, info@drogistenverband.ch

Verlag vitagate ag, Thomas-Wyttenbach-Strasse 2, 2502 Biel Geschäftsführung und Verlagsleitung: Tamara Gygax-Freiburghaus, t.gygax@vitagate.ch

Inserate: Tamara Gygax-Freiburghaus, Marlies Föhn, Janine Klaric, inserate@vitagate.ch Abonnemente und Vertrieb: Valérie Rufer, vertrieb@vitagate.ch

Redaktion

Publizistische Leitung: Heinrich Gasser, h.gasser@vitagate.ch

Leiterin Fachmedien, Chefredaktorin Wirkstoff: Céline Jenni, c.jenni@vitagate.ch

Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Adrian Ritter, Astrid Tomczak, Claudia Merki Wissenschaftliche Fachkontrolle: Dr. phil.-nat. Anita Finger Weber

Übersetzung: Daphné Grekos, Marie-Noëlle Hofmann

Titelbild: stock.adobe.com/He2

Produktion

Layout: Claudia Luginbühl

Druck: Courvoisier-Gassmann AG, Biel

ISSN 2673-4974 (Print), ISSN 2673-4982 (Online); CHF 65.–/Jahr, inkl. MWST.

Auflage von 5591 Ex. WEMF/KS-beglaubigt (9/2023)

6. Jahrgang. Erscheinung 10× jährlich

© 2025 – vitagate ag, Thomas-Wyttenbach-Strasse 2, 2502 Biel

Offizielles Magazin des Schweizerischen Drogistenverbandes und Medium von Angestellte Drogisten Suisse

Schwerpunkt

Designt für Interaktionen

Damit Einkaufen Spass macht, muss der stationäre Handel vermehrt auf Erlebniseinkäufe setzen. Eine Ideensuche, wie Drogerien ihre Geschäfte so gestalten, dass Mensch und Gesundheit im Vordergrund stehen.

Fachwissen

Entzündungen

der Nasennebenhöhlen

Eine Sinusitis ist häufig mit einem Druckgefühl im Kopf verbunden und heilt meistens von alleine aus.

Ein Überblick über Entstehung und welche Mittel helfen.

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Angestellte Drogisten Suisse Um möglicherweise diskriminierende Lohnungleichheiten zu erkennen, braucht es Gespräche über den Lohn.

Gegen das Jucken und Brennen Was bei Hämorrhoiden Linderung verschafft und welche präventiven Massnahmen empfohlen werden können.

Editorial

Full-Service oder Take-Away?

Für Wirkstoff-Geschichten habe ich schon einige Drogerien besucht: Manche strotzen nur so von Tradition, andere sind modern eingerichtet, einige strahlen etwas sehr Heimeliges aus, während wieder andere «medizinisch» wirken. So verschieden die Ladendesigns auch sein mögen, der Einkaufsablauf war überall ähnlich: Die Drogistin oder der Drogist wartet hinter der Ladentheke, bis ich dort mein Anliegen schildere. Doch was, wenn eine Drogerie wie ein gutes Restaurant funktionieren würde? Anstatt mich zwischen überbordenden Produktauslagen zu verirren, würde mich eine «Empfangsdrogistin» begrüssen und mich je nach Anliegen in den entsprechenden Bereich weisen. Bräuchte ich beispielsweise nur eine Schmerztablette gegen Kopfweh, würde ich in den «Take-Away»-Bereich gehen: Schnell mein Anliegen schildern, Produkt bekommen, kurze Einnahmehinweise erhalten, bezahlen und weg wäre ich. Hätte ich diffusere Symptome oder bräuchte eine längere Beratung, würde ich in den Sitzbereich des «Drogerie-Restaurants» begleitet und man würde mir vielleicht sogar ein Getränk anbieten. In einem gemütlich eingerichteten Beratungszimmer könnte ich diskret und ohne Zeitdruck mein Leiden schildern. Oder ich möchte in der «Markthalle» zwischen verschiedenen Regalen stöbern, Reformhausprodukte probieren oder Kosmetikartikel testen. Vielleicht lohnt sich einmal ein Blick aus dem Ladenraum heraus, um ein Geschäft innovativer zu denken. Denn beim Thema Ladendesign geht es weniger um Ästhetik als man meinen könnte, sondern darum, welche Werte und Einkaufserlebnisse man vermitteln möchte.

Céline Jenni, Chefredaktorin Wirkstoff, Leiterin Fachmedien, c.jenni@vitagate.ch

Der Drogistenverband verfolgt verschiedenste politische Geschäfte des Parlaments, um unter Umständen zu intervenieren.

Politisches Monitoring

Vernehmlassungen zu Bildungsthemen, ob die «Pille danach» in die Abgabekategorie D umgeteilt oder die Gesundheitsversorgung im Krisenfall sichergestellt wird: Der Drogistenverband beobachtet verschiedenste politische Geschäfte und interveniert, wenn nötig.

7 Céline Jenni

Drogerien sind von vielen verschiedenen Gesetzgebungen betroffen. Der Drogistenverband betreibt deshalb über savoirr.com ein politisches Monitoring. Dort werden alle Geschäfte (zum Beispiel Vernehmlassungen oder Vorstösse), welche die Drogeriebranche direkt betreffen oder von allgemeinem Interesse sind, beobachtet und bei Bedarf wird interveniert. Aktuell betrifft das Monitoring insgesamt etwas über 70 Geschäfte im Parlament oder auch im Stadium der Vernehmlassung.

Beispiel «Pille danach»

Zurzeit ist im Parlament ein Vorstoss (Motion) hängig, der den Zugang zu Notfallverhütungsmitteln vereinfachen soll.

Dabei wird der Bundesrat beauftragt, den Zugang dazu zu vereinfachen, indem er den freien Verkauf von Notfallkontrazeptiva durch eine Neukategorisierung der entsprechenden Präparate in die Medikamentenkategorie D ermöglicht. Dadurch würde die Schweiz bei der reproduktiven Selbstbestimmung wieder zu anderen Ländern in Europa aufschliessen. In einigen Ländern (zum Beispiel Niederlande, Schweden oder Norwegen) sind Notfallkontrazeptiva «over the counter» frei verkäuflich oder in niederschwelligen Verkaufsstellen verfügbar.

Der Bundesrat hat Ende November eine Stellungnahme dazu veröffentlicht, in der er darauf hinweist, dass aus Gründen der Sicherheit der Patientinnen vor der Anwendung ein Beratungsgespräch durch

Parlamentsdienste / Rob Lewis

eine Medizinalperson durchgeführt werden muss. Deshalb soll das Arzneimittel in der Abgabekategorie B bleiben und nicht in die Abgabekategorie D umgeteilt werden. Die Motion wird in der parlamentarischen Kommission behandelt werden, der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest. Der SDV unterstützt die Neukategorisierung dieser Präparate in die Medikamentenkategorie D und dass damit die «Pille danach» auch in der Drogerie erhältlich sein soll. Bereits im November 2024 hat der SDV eine Stellungnahme zum Bundesgerichtsurteil betreffend die Abgabe der «Pille danach» verschickt und sich für einen niederschwelligen Zugang eingesetzt. Die Abgabe könnte auch nach einer persönlichen Fachberatung in Drogerien erfolgen. Das Bundesgericht wies im Herbst 2024 die Beschwerde einer Zulassungsinhaberin ab, die eine Zuteilung ihrer beiden Präparate in eine Arzneimittelkategorie gefordert hatte, die eine Abgabe nach einem Fachgespräch in Drogerien erlaubt hätte.

Viele Bildungsgeschäfte

Im Bereich Bildung sind von Stufe Lehre bis hin zur höheren Berufsbildung verschiedene Geschäfte am Laufen. Dazu gehört zum Beispiel die abgeschlossene Vernehmlassung zur «Änderung des Berufsbildungsgesetzes (BBG) sowie der Berufsbildungsverordnung (BBV). Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung». Mit der Änderung des BBG und der BBV sollen Massnahmen zur Erhöhung der Bekanntheit, Sichtbarkeit und des Ansehens der höheren Fachschulen sowie der höheren Berufsbildung umgesetzt werden. Dabei soll beispielsweise das Bezeichnungsrecht «Höhere Fachschule» und die Einführung von Titelzusätzen wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» verankert werden. «Der SDV hat im September seine Stellungnahme dazu eingereicht», sagt Andrea Ullius, Geschäftsführer beim SDV, «und wir befürworten, dass mit dieser Vorlage die Attraktivität der höheren Berufsbildung gesteigert werden soll.» Jedoch habe der SDV beantragt, dass die Reihenfolge der Be-

griffe im Abschlusstitel geändert werde –«Bachelor/Master Professional» anstatt «Professional Bachelor/Master», damit die Abschlüsse auch im internationalen Verhältnis besser verständlich seien. Zudem solle anstatt nur eines Titelzusatzes ein Titel «Bachelor Professional in …(Fachrichtung)» eingeführt werden, damit der Titel aussagekräftiger werde.

Ebenso hat sich der SDV dafür eingesetzt, dass bei der «Totalrevision der Verordnung des SBFI über Mindestvorschriften für die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung» die schriftlichen Abschlussprüfungen nicht abgeschafft werden. «Schriftliche Abschlussprüfungen fördern wertvolle Kompetenzen, da die schriftliche Ausdrucksweise auch im Berufsalltag wichtig ist», sagt Ullius.

In der Motion «Lehrbetriebe entlasten» wird der Bundesrat beauftragt, mit gezielten Unterstützungsmassnahmen für Lehrbetriebe, wie zum Beispiel durch Steuerabzüge oder regulatorische Erleichterungen, dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese Motion wird vom SDV beobachtet, da auch Drogerien so teilweise entlastet werden könnten. Aktuell ist diese Motion an die behandelnde Kommission überwiesen.

Versorgung im Krisenfall

Der Vorstoss zur «robusten und resilienten Gesundheitsversorgung in allen Lagen» wurde Mitte Januar 2025 von der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats eingereicht. Der Bundesrat wird beauftragt, gemeinsam mit den Kantonen eine Strategie zu erarbeiten, wie das Gesundheitswesen im Krisen-, Katastrophen- und Kriegsfall eine robuste und resiliente Versorgung von uns allen sicherstellen kann, welche Voraussetzungen für die Leistungserbringung erfüllt werden müssen und wer die Kosten trägt. «Die Position des SDV bei diesem neuen Vorstoss ist es, die Drogerien als primäre Anlaufstelle in der Gesundheitsversorgung einzubringen», sagt Ullius. Auch die anderen politischen Geschäfte verfolgt der SDV im Interesse der Branche weiter. 

Ein Exot der Branche tritt ab

30 Jahre lang war der Quanten- und Biophysiker Herbert Schwabl

Inhaber und Geschäftsführer von Padma. Nun tritt er ab. Im Interview erzählt er, was Physik mit tibetischer Medizin zu tun hat, warum er sein komplementärmedizinisches Unternehmen der Galenica Gruppe verkauft hat und was er am Dalai Lama schätzt.

Sie waren ursprünglich Quanten- und Biophysiker. Wie kam es, dass Sie Geschäftsführer von Padma, einer Firma für tibetische Arzneimittel, wurden?

Herbert Schwabl: Noch als Student während meiner Forschung zur Biophysik kam ich mit Padma in Kontakt und lernte den Firmengründer kennen. Einige Jahre später bot er mir die Geschäftsführung an, die ich 1994 nach reiflicher Überlegung annahm. Bald danach verstarb er. Meine Frau und ich übernahmen Padma. So sind wir von der Uni weg zu einer Firma gekommen. Meine Frau ist Chemikerin. Gott sei Dank hat sie sich in ihrer Dissertation mit Pflanzen und ätherischen Ölen beschäftigt, wodurch sie mit links die Qualitätssicherung und das analytische Labor übernehmen konnte.

Haben Sie eine Ausbildung in tibetischer Medizin absolviert, wie einen Studiengang an der Uni in Lhasa?

Nein, ich hatte «training on the job» und ich glaube, dass ich inzwischen ein anerkannter Experte in tibetischer Pharmakologie bin. Man kennt mich und man kennt Padma in der tibetischen Welt. Unsere

Kontakte beschränken sich auf die tibetische Exilgemeinde und Forscher im Inund Ausland.

Doch wie kommt man von der Physik zur tibetischen Medizin?

Als Physiker hat mich die Frage, die schon der Nobelpreisträger Erwin Schrödinger gestellt hat, immer beschäftigt: Was ist Leben? Die Naturwissenschaft hat keine gute Antwort darauf. Denkt man weiter, könnte man sich auch fragen: Was ist Gesundheit? Das ist für die Wissenschaft zwar schwierig zu beantworten, hat mich aber immer interessiert. Die tibetische Medizin als eine der alten überlieferten grossen Medizintraditionen bringt Antworten aus der Vergangenheit. Überprüft man sie wissenschaftlich, dann merkt man, dass da etwas dran ist. Es handelt sich um eine lebendige Tradition. Auch in der modernen westlichen Welt kann sie Menschen helfen.

Hat Sie Homöopathie, TCM oder Ayurveda nicht interessiert?

Die tibetische Medizin gibt uns eine Denkaufgabe. Wenn wir im Westen über Arznei-

Herbert Schwabl

Der 64-jährige Herbert Schwabl promovierte in Technischer Physik an der technischen Universität Wien. 1994 übernahm er als Inhaber die Geschäftsleitung der Padma AG. 2023 verkaufte er das Unternehmen an die Galenica-Tochter Verfora, blieb aber bis Ende 2024 CEO. Aktuell steht der Vater zweier erwachsener Kinder, der mit seiner Frau in Zürich lebt, der Firma als Berater zur Seite. Schwabl ist Präsident des Schweizerischen Verbands für komplementärmedizinische Heilmittel SVKH und Vorstandsmitglied des Dachverbands für Komplementärmedizin Dakomed. Padma AG mit Sitz in Wetzikon, Zürich, beschäftigt rund 30 Mitarbeitende.

stoffe nachdenken, geht dies so weit, dass ein Molekül in einem Arzneimittel eingesetzt wird, um eine Krankheit zu behandeln. Die tibetische Medizin sagt das Gegenteil – man muss verschiedene Kräuter mischen, um den Körper in Balance zu bringen. Ich habe mich sehr in die Wirkung der Vielstoffgemische vertieft. Dort liegt mein Interesse. Als uns der Dalai Lama einst am Hauptsitz besuchte, sagte er, ein Präparat sollte wirken, ohne dass man daran glauben muss. Diese Offenheit ist wichtig und vielleicht ein Unterschied zu Ayurveda oder TCM. Es ist schade, dass die Pharmazieforschung nur langsam akzeptiert, dass man medizinisch breiter gehen muss. Gerade bei chronischen Krankheiten müssen wir die Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten. Da sind die Vielstoffgemische interessante Alternativen.

Herbert Schwabl

«Es ist schade, dass die Pharmazieforschung nur langsam akzeptiert, dass man medizinisch breiter gehen muss.

Gerade bei chronischen Krankheiten müssen wir die Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten. Da sind die Vielstoffgemische interessante Alternativen.»

Was kann Padma hier anbieten?

In alten Schriften steht, dass die Formel 28 gegen «versteckte Hitze» hilft. Durch die moderne Forschung wissen wir, dass damit Formen von chronischen Entzündungen gemeint sind, sogenannte «silent inflammation». Stille Entzündungen sind die Ursache für viele chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Herzerkrankungen, Diabetes, Arteriosklerose,

Autoimmunkrankheiten. Wir haben ein Produkt mit antientzündlichem Wirkprofil. Aus der Fachberatung in den Drogerien erhalten wir das Feedback, dass unsere Produkte wirken. Das motiviert.

Padma produziert seit über 50 Jahren pflanzliche Arzneimittel auf Basis der tibetischen Medizin. War es schwierig, in der Schweiz eine Zulassung dafür zu erhalten?

Die Firma startete 1970 und nahm eine Pionierrolle ein bei dem, was wir heute Komplementärmedizin nennen. Es war damals nicht klar, ob die Arzneimittel überhaupt je zugelassen würden, was bis heute schwer ist.

Hat Padma deshalb lediglich zwei Arzneimittel auf dem Markt, aber elf Nahrungsergänzungsmittel?

Der vielen Vorschriften wegen wird es immer schwieriger, anders zusammengesetzte Arzneimittel auf den Markt zu bringen. Die Anzahl pflanzlicher Arzneimittel ist deshalb innerhalb von fünfzehn Jahren um die Hälfte geschrumpft. Die Vielfalt wird zunehmend eingeschränkt, obwohl sich die Bevölkerung in einer Volksabstimmung deutlich für die Komplementärmedizin ausgesprochen hat. Das ist enttäuschend und ich bedaure das sehr. Wir dachten, mit dem Ja zur Komplementärmedizin den Weg zu einer grösseren Arzneimittelvielfalt geebnet zu haben. In Wirklichkeit ist das Gegenteil eingetreten. Deshalb bleibt uns im Moment nur die Nahrungsergänzung. Wir schauen, wie wir mit den jetzigen regulatorischen Bedingungen Produkte auf den Markt bringen können.

Ist etwas in der Pipeline?

Kürzlich konnten wir in Österreich eine Zulassung für ein Arzneimittel gegen chronische Atemwegserkrankungen bekommen. Wir hoffen, diese Rezeptur ebenfalls

Die Traditionelle Tibetische Medizin

Sie ist ein eigenständiges Medizinsystem, das Körper, Geist und Seele als eine Einheit betrachtet. Die Grundidee basiert auf den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Herzstück dieser Lehre ist das Gleichgewicht der drei dynamischen Prinzipien Lung (Wind), Tripa (Feuer), Beken (Schleim).

Quelle: Tibmed.org

in der Schweiz registrieren zu können. Wir sind da dran.

Warum sind andere nicht auch auf den Zug der tibetischen Medizin aufgesprungen?

Tibetische Medizin in Europa herzustellen ist nicht einfach. Ein Produkt kann bis zu 20 verschiedene Arzneipflanzen enthalten. Teils muss man die Rohstoffe extra anbauen lassen. Padma hat die Kompetenz, sie in guter Qualität möglichst naturbelassen anpflanzen zu lassen. Diese natürlichen Kräuter nehmen wir als Ausgangsmaterial. Das ist kompliziert und teuer, weshalb es andere wohl nicht machen. Wir geben sehr viel Geld aus für Qualität.

Woher kommen die Kräuter?

Wir lassen sie in Europa und in der Schweiz anbauen. Ein Anbauprojekt befindet sich im Emmental. Andere sind im europäischen Grosshandel in guter Qualität erhältlich. Zur dritten Kategorie gehören Kräuter, die wir aus Asien importieren.

Asien als Importgebiet hat gerade im medizinischen Bereich keinen besonders guten Ruf. Wer macht die Qualitätskontrolle? Padma selbst. Die Kontrolle der Qualität darf man nicht aus der Hand geben, besonders was die Kräuter aus Asien angeht. Kontrolliert und produziert wird in der Schweiz am Hauptsitz in Wetzikon.

Ende Januar 2023 haben Sie Padma verkauft, Ende 2024 den Posten als Geschäftsführer abgegeben. Neu walten Sie noch als Senior Berater in einem 60 % Pensum für die Firma. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Ich fühle mich zwar nicht alt und doch war es letztlich das Alter, welches das Nachfolgethema aufs Tapet brachte. Wir hielten Familienrat. Unsere beiden erwachsenen Kinder wollten die Firma nicht übernehmen. So suchten wir nach einem Käufer.

Käuferin ist Galenica, die bislang nichts mit tibetischer Medizin am Hut hatte. Gab es keinen passenderen Käufer?

Uns war es wichtig, eine Schweizer Lösung zu finden. Internationale Käufer oder In-

vestitionsgesellschaften kamen für uns nicht infrage. Uns ging es um das Weiterbestehen von Padma. Galenica hat ein kompetentes Team und investiert in ihre Firmen. Sie besitzt bereits Cannaplant, die medizinische Cannabispräparate herstellt, sowie Spagyros. Nun kam mit Padma ein weiteres Unternehmen der Komplementärmedizin hinzu.

Sind die tibetischen Arzneimittel als Nischenprodukt in so einem Konzern gut aufgehoben?

Ich gehe davon aus, dass Galenica der Eigenheit der Padma-Produkte Rechnung trägt, von der Rohstoffqualität, dem Einkauf bis hin zur Betreuung durch den Fachhandel. Der Schweizer Markt wird künftig vermehrt mit internationalen Angeboten bespielt und somit gleichförmiger. Da können wir mit Stolz sagen, dass wir mit Padma ein eigenständiges Produktportfolio haben.

Ist die Padma-Firmenkultur tibetisch angehaucht?

Nein, wir sind keine Buddhisten, obwohl ich eine grosse Nähe zum Buddhismus habe. Die Religion ist zu respektieren und Teil unserer Lebenswelt, aber in der Firma nicht ideologisch aufgeladen.

Es steht kein Buddha im Eingang des Hauptsitzes?

Doch, auch aus Respekt und Interesse gegenüber der tibetischen Hochkultur. Wir laden die Mönche von Rikon immer wieder ein, den Hauptsitz zu segnen. So können wir Westler die tibetische Kultur authentisch erleben. Ich verlangte von den Mitarbeitenden nicht, eine Zeremonie gläubig zu verfolgen, aber doch mit Respekt.

Wird sich mit der neuen Padma-Besitzerin Galenica diesbezüglich etwas ändern?

Na ja, sie müssen sicher noch einiges kennenlernen. In meiner Rolle als Berater begleite ich sie dabei. Was die Zukunft bringen wird, da lassen wir uns überraschen.

Auf welche Meilensteine können Sie stolz sein? Nach mehr als zehnjährigem Gerichtsstreit mit dem Bundesamt für Sozialver-

sicherungen erhielten wir 1998 die Kassenzulassung für Padmed Circosan N, das die Krankenkasse auf ärztliche Verschreibung bezahlt. Ebenfalls ein Erfolg war die Annahme der Initiative «Ja zur Komplementärmedizin», bei der ich für die Finanzen zuständig war.

Was fasziniert Sie an Tibet?

Schon als Kind habe ich das Buch «Sieben Jahre in Tibet» gelesen. Seit je hat mich alles, was mit Tibet zu tun hat, angezogen. Der Dalai Lama hat sich für die Wissenschaft interessiert, war auch mit Physikern im Gespräch. Seine philosophischen Ansätze habe ich verfolgt

Herbert Schwabl
«Ich schätze den Dalai Lama enorm, bin ihm schon öfter nähergekommen.
Ich spürte seine immense Aura, Lebenserfahrung und Weisheit.»

Leben Sie nach den Weisheiten des Dalai Lama?

Ich schätze ihn enorm, bin ihm schon öfter nähergekommen. Ich spürte seine immense Aura, Lebenserfahrung und Weisheit. Als Leader versucht er, die tibetische Gesellschaft in die Moderne zu führen, ohne ein «CEO-Mensch» in unserem Sinn zu sein.

Inwiefern hat Ihnen das Physikstudium im Berufsleben genutzt?

Analytisches Denken ist kein Fehler! (lacht) Empathie braucht es auch. Mit meinem Studium bin ich in der Branche eher ein Exot. Gewisse Aspekte der Physik sind sehr nahe an der Philosophie. Bei grundlegenden Fragen wie «Was ist Leben?» hat mir die Physik sehr geholfen. Der Umgang mit Fragestellungen ist mir bekannt und es ist nie so, dass man mit einer Methode auf das Problem zugeht. Das ist aber das Modell der heutigen Medizin. Die Menschen sind unterschiedlich, deshalb bin ich für Methodenvielfalt.

Nimmt die Physik auch in der Freizeit Platz in Ihrem Leben ein?

Ja, ja! Eine Art Hobby von mir ist, dass ich mich einmal monatlich mit Physikerkollegen in einer Arbeitsgruppe treffe mit dem Ziel, Modelle der Quantenmechanik zu berechnen. Es geht darum, die Grundprinzipien der Quantenwelt besser zu verstehen, da die noch nicht ganz entschlüsselt sind.

Was steht auf Ihrer Bucket List?

Die Wissenschaft interessiert mich weiterhin. Mit Kollegen bin ich dabei, ein Buch über Heilpflanzen zu schreiben. Dem Dachverband Komplementärmedizin Dakomed möchte ich weiter aktiv verbunden sein. Dann möchte ich Bücher lesen – über Philosophie, europäische Geschichte, japanische Kunst. Moderne Kunst interessiert mich sehr. Wir werden wohl häufiger nach Wien reisen und auch unsere Kinder in Berlin und London mehr besuchen. Und wichtig – gesund bleiben, da schauen wir darauf.

Neues Drogeriemitglied

Um die Aufnahme in die Sektion und in den SDV bewirbt sich:

• Sektion SR: Droguerie du Lac SA, Sophie Becker, Place Pury 2, 2000 Neuchâtel

Einsprachen sind innert 14 Tagen zu richten an: Schweizerischer Drogistenverband, Zentralvorstand, Thomas-WyttenbachStrasse 2, 2502 Biel

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So geht gutes Ladendesign

Einkaufen im Laden finden viele öd – ausser, das Geschäft bietet ein tolles Einkaufserlebnis. Ein Experte für Ladengestaltung erklärt, wie Drogerien ihre Kompetenzen mit durchdachtem Ladendesign besser in den Vordergrund rücken können und welche Vorteile Multisensorik dem stationären Handel bietet.

7 Céline Jenni

«Ein Laden muss ein Ort der Begegnung sein», sagt Dr. Markus Schweizer, Geschäftsführer und Partner bei Holistic Consulting GmbH und Experte für Ladengestaltung. Wenn die Interaktion in den Mittelpunkt gestellt werde, dann mache das Einkaufen im stationären Handel auch mehr Freude. Denn wie eine Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) von 2023 zeigt,¹ macht Einkaufen den wenigsten Menschen in der Schweiz Spass, noch empfinden sie es als sinnstiftend. Das sind schlechte Nachrichten für den stationären Handel, der durch den wachsenden Onlinehandel ohnehin schon unter Druck steht. Hat es sich also ausgebummelt? Das GDI schlägt vier P-Ansätze vor, damit der Handel aus der Spass- und Sinneskrise kommt:¹

Promptness (schneller): Es braucht mehr Effizienz durch Minimierung von unliebsamen Zeitfressern und Stress.

Proximity (näher): Ein direkterer Zugang zu Geschäften, Services, Produkten und Menschen ist gefragt.

Pleasure (schöner): Das Einkaufserlebnis muss gefördert werden, in dem es inspiriert und Services anbietet.

Purpose (sinnvoller): Die Läden müssen Bedeutsamkeit durch soziales und nachhaltiges Engagement aufzeigen.

Drogerien und Apotheken können bei allen vier Punkten ansetzen: So dienen sie als erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen und können damit überfüllte Arztpraxen und Spitäler entlasten. Zudem sind viele Drogeriestandorte in der Nähe von Wohngegenden und bieten durch Beratungsangebote einen direkten Kundenkontakt. Ausserdem bieten viele Drogerien zusätzlich zu den Dienstleistungen spezielle Erlebnisse wie beispielsweise Kräuterspaziergänge oder Vorträge.

Beratungsräume schaffen

Damit Kundinnen und Kunden also gerne Läden aufsuchen, muss das Nutzungserlebnis stimmen. Dabei spielt das Ladendesign eine entscheidende Rolle: Je nach Raumgestaltung werden andere Signale ausgesendet, um welche Art Geschäft es sich handelt. Die Anordnung von Produkten in einem Regal, der Duft im Laden, das Licht, die Musik und prominente Produktplatzierungen beeinflussen den Einkauf.²

«Im Ladendesign haben viele Drogerien und Apotheken noch Nachholbedarf, da der Fokus oft nicht auf der Ladengestaltung, sondern eher im Verkaufen liegt», sagt Schweizer. Mit dem stärkeren Wettbewerbsdruck unter anderem vom Onlinehandel könne man sich mit einem gut durchdachten Ladendesign differenzieren und eine echte Wohlfühloase für die Kundschaft bieten. «Das grösste Optimierungspotenzial in Drogerien und Apotheken sehe ich bei der Interaktion», sagt Schweizer. Häufig seien Läden transaktionsbasiert gestaltet, also dass an der Theke vor allem Produkte verkauft werden. «Für ein persönliches Beratungsgespräch scheint mir eine Ladentheke aber nicht der richtige Ort zu sein, denn die Diskretion ist, je nach Kundenandrang, nicht gegeben», sagt Schweizer. «Auch ein Beratungszimmer, das im Hinterraum liegt, verbreitet nicht die Wohlfühl- und Vertrauensatmosphäre, die ich als Drogistin oder Drogist schaffen möchte, um auf individuelle Beratungsthemen einzugehen.» Dass Beratungsräume vermehrt in den Fokus rücken und ein Teil des Ladens sein sollten, bemerkt auch Matthias Kaiser, Client Director Apotheken und Drogerien beim Ladenbauer Killer Interior AG: «Es zeigt sich ein Trend, dass Beratungsräume in der Ladenfläche integriert werden und nicht mehr im Hintergrund sind.» Die individuelle Beratung werde immer wichtiger und damit auch der Wunsch nach Diskretion. «Bei beengten Platzverhältnissen gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, dass Kassen weiter auseinandergestellt werden. Auch Raumtrennungselemente oder Vorhänge sind möglich.» So könnten auf der einen Seite eher der reine Produkteverkauf abgewickelt werden, auf der anderen Seite dafür eher die Beratungsgespräche.

Sensorische Erlebnisse bieten

Drogerien wandeln sich also – weg von reinen Verkaufsräumen, hin zu einem Ort, an dem der Mensch und die Beratung im Vordergrund stehen. Damit ändert sich auch das Einkaufserlebnis für die Kundschaft. Denn viele Einkäufe beginnen online, indem sich die Kundinnen und Kunden vorgängig informieren, unabhängig davon, wo nachher eingekauft wird.¹ Obwohl Einkäufe online schneller abgewickelt werden können, bietet der stationäre Handel einen unschlagbaren Vorteil: Im Laden kann ein Produkt mit

allen Sinnen wahrgenommen werden. Sehen, Riechen, Hören, Fühlen und, je nach Produkt, Schmecken bieten Erlebnisse auf verschiedenen sensorischen Ebenen. Das heisst, im Verkaufsbereich müssen sensorische Erfahrungen gezielt geschaffen werden, damit diese zum Eintreten und Verweilen in der Verkaufsumgebung motivieren.² In der Drogerie gibt es dafür viele Möglichkeiten, beispielsweise dass Cremes gleich auf der Haut ausprobiert, an Parfums gerochen, Reformprodukte degustiert oder Make-up getestet werden können. Oder in einer Verkaufsecke können Teemischungen degustiert werden und auf Wunsch mischen Drogistinnen und Drogisten die passende Mischung gleich vor der Kundschaft ab und zeigen die richtige Zubereitungstechnik vor. Auch in die Ladenfläche integrierte Handwaschbecken, um Seifen, Peelings oder

andere Reinigungsprodukte zu testen, können reizvoll sein.

Wie ein Gesamtkunstwerk

Auch der Laden selbst bietet eine Fülle an sensorischen Eindrücken, die grösstenteils unbewusst wahrgenommen und verarbeitet werden. Deshalb kann über den gezielten Einsatz von verschiedenen Reizen, das Verhalten auf subtile Art und Weise beeinflusst werden. Eine Kaufentscheidung hängt aber nicht von einem einzelnen Reiz ab, sondern wird durch weitere Faktoren wie Preis, Lage, Auswahl und Qualität der Beratung beeinflusst. Sind aber zwei vergleichbare Geschäfte in diesen Punkten ähnlich, schafft man mit einem multisensorischen Einkaufserlebnis einen Vorteil.²

Anti-Ageing-Intensivpflege gegen die sichtbaren Anzeichen der Hautalterung.

Hochdosierte Wirkstoffe, wie Hyaluronsäure, Matrixyl® 3000 und der Louis Widmer BiostimulatorenKomplex reduzieren Falten sichtbar, regenerieren und schützen die Haut. Dermatologische Kompetenz. Kosmetische Exzellenz. Seit 1960

Das Thema «Duftmarketing» wird in der Titelgeschichte der Mai-Ausgabe von Wirkstoff vertieft behandelt.

«Bei Multisensorik ist das Wichtigste, dass alle einzelnen kleinen Bestandteile zusammenpassen müssen», sagt Schweizer. «Es ist wie ein Gesamtkunstwerk: Passen alle Einzelteile zusammen, ergibt es ein stimmiges Bild.» Multisensorik im Laden fängt in dem Moment an, bei der jemand zur Türe hineinkommt. «In der sogenannten Willkommenszone muss ich mir sofort einen Überblick schaffen können, in welcher Art von Laden ich bin, was ich angeboten bekomme – also Produkte oder Dienstleistungen – und wo ich was finde.» Die Sinne werden dabei unter anderem von Farben, Licht, der Beschaffenheit des Bodens, der Temperatur, den Düften und der Musik beeinflusst. Da es so viele Details seien, könne es sehr komplex werden.

Wenn die multisensorischen Reize kongruent sind und somit ähnliche Botschaften vermitteln, dann führt dies in der Regel zu besseren Bewertungen.²

Warme Farben wirken vertrauensvoll

Das Buch «Multisensorisches Design von Verkaufsumgebungen» von Marko Sarstedt, Monika Imschloss und Susanne Adler bietet ein paar konkrete Handlungsempfehlungen zum Thema Sehen, Hören und Riechen. Das komplexe Zusammenspiel von Düften wird in der Mai-Ausgabe von Wirkstoff vertieft behandelt. Allgemein lässt sich aber festhalten, dass zu den wünschenswerten Eigenschaften von Umgebungsdüften gehört, dass sie passend zur Umgebung und Zielgruppe sind, vertraut und nicht zu intensiv wirken.

Kleine Tipps, grosse Wirkung

Jede Verkaufsumgebung bietet verschiedene optische Reize, wobei mit Farben und Licht relativ einfach das Konsumentenverhalten beeinflusst werden kann. So zeigen Studien, dass gedimmtes Licht in warmen Farben dazu führt, das Konsumenten eher hedonische Produkte auswählen, während helles Licht die Wahl von «vernünftigen» Optionen begünstigt. Helle Farben assoziieren wir unter anderem mit Gesundheit und Leichtigkeit, zum Beispiel bei Verpackungen. Warme Farben wie gelb, orange und rot vermitteln Gefühle von Nähe, Vertrautheit und Zugehörigkeit, kalte Farben wie blau oder schneeweiss werden dafür mit Premiumprodukten assoziiert. Farben haben je nach Kontext aber auch verschiedene Bedeutungen: grüne Farbtöne werden zum Beispiel mit Frische und Natürlichkeit, aber auch mit Neid in Verbindung gebracht.

Musik hat am Point of Sale grundsätzlich positive Effekte und kann relativ einfach und kostengünstig in die Verkaufsumgebung implementiert werden. Welche Musik aber besonders gut funktioniert, hängt stark von der Zielgruppe und deren Musikgeschmack, von der Tageszeit (morgens werden eher schnellere, energetischere Stücke bevorzugt, abends ruhigere, langsamere) und der Lautstärke ab. Verschiedenste Studien zeigen, dass Musik die Produktwahl und -wahrnehmung, wie auch das Einkaufs- und Ausgabeverhalten beeinflusst. Bei lauter Musik beispielsweise wählen Konsumenten eher ungesunde Lebensmittel, während bei reduzierter Lautstärke die Wahl eher auf gesündere Lebensmittel fällt. Bei der Musikwahl empfehlen die Buchautoren jedoch auch, den Wohlfühlfaktor für die Mitarbeitenden zu berücksichtigen, damit es dort keine negativen Effekte gibt.²

Neu- oder Umbauten einer Drogerie werden schnell kostenintensiv, doch es gebe pragmatische Ansätze, versichert Markus Schweizer, Experte für Ladengestaltung. Der entscheidende Punkt sei, dass man das Ladendesign gut durchdenke – und das sei gleichzeitig auch die grösste Schwierigkeit. Bei folgenden vier Punkten würde Schweizer beim Ladendesign als erstes ansetzen, wenn man Zeit und Lust hat, etwas mit kleinem Budget zu verändern:

• Aufräumen: Über die Zeit hinweg sammeln sich in Räumen viele Einzelteile an, zum Beispiel Bilder, Kalender, zusätzliche Regale, Zweitplatzierungen, Displays, etc. Deshalb sollte man sich Zeit nehmen, um alles radikal wegzuwerfen, was es nicht unbedingt braucht, und alles gründlich zu säubern.

• Licht: Neonleuchten, die kaltes Licht ausstrahlen und dadurch eine anonyme Stimmung verbreiten, sollen mit warmem Licht ersetzt werden. Insbesondere bei den Interaktionszonen braucht es eine gute und schöne Ausleuchtung. Wenn es aufwändiger sein darf: Mit einem Lichtspiel arbeiten, bei dem Spotlight-Lichter einzelne Fokuspunkte setzen.

• Farbe: Wände neu streichen, wenn die Farbe über die Zeit abgewetzt wurde. Empfehlenswert ist eine weisse Farbe mit einzelnen Farbapplikationen für eine frische und interessante Wirkung.

• Begegnungszone einrichten: Damit Interaktionen stattfinden können, braucht es Bewegungsfreiheit im Raum. Deshalb sollte nicht jede einzelne Fläche mit Regalen zugestellt werden.

Drogerie-Konzepte einmal anders

Neben Ideen, wie Multisensorik gezielt in einer Drogerie umgesetzt werden könnte, lohnt sich vielleicht auch ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn… eine Drogerie wie ein Restaurant, ein Markt oder ein Pop-Up-Laden gestaltet wäre? Was würde sich an den Prozessen ändern? Was würde das für das Design bedeuten? «Solche spielerischen Ansätze sind sehr gut und sollten standortspezifisch angeschaut werden», sagt Schweizer. «In ländlichen Gebieten würde das vielleicht eher einen ‹Ort der Begegnung › ergeben, an dem das Dorfleben abgebildet wird.» In städtischen Umgebungen wäre es vielleicht eher eine Art medizinisches Zentrum, an dem ein Netzwerk von Spezialisten zusammenarbeiten würde, um den Patientinnen und Patienten einen möglichst effizienten und zeitsparenden Ablauf zu ermöglichen. «In Apotheken und Drogerien kommen häufig die gleichen Elemente vor, und vielleicht könnte man das Konzept mit so einem Gedankenexperiment weiterentwickeln», so Schweizer. Gewisse Schlüsselelemente, damit der Laden immer noch als Drogerie oder Apotheke erkennbar sei und Fachkompetenz ausstrahle, müssten natürlich beibehalten werden. Die Philosophie, was ein Drogist, eine Apothekerin genau sein möchte, spiegelt sich also im Design wider. «Die Persönlichkeit spielt stark in das Design hinein», erzählt auch Ladenbauer Kaiser, «das Individuelle ist sehr wichtig.»

Hier wird getestet, wie ein Raum wirkt

Doch hängt Design auch mit Gesundheit zusammen? Die simple Antwort nach einem Besuch am Swiss Center for Design and Health (SCDH) ist ja. Am SCDH in Nidau BE wird getestet, geforscht und gelehrt, wie sich mit Design die Gesundheit verbessern lässt. «Design trägt entscheidend zu unserem Wohlbefinden bei», sagt Stefan Sulzer, Managing Director am SCDH. Das Kompetenzzentrum arbeitet unter anderem mit Spitälern zusammen. «Dabei geht es aber nicht nur darum, dass die Patientinnen und Patienten schnell wieder gesund werden, sondern auch, dass das Personal eine optimale Arbeitsumgebung hat», betont Sulzer. Im Kompetenzzentrum könne des-

halb auf 560 Quadratmetern simuliert werden, wie Räume gebaut werden müssten, damit Arbeitsprozesse möglichst optimal ablaufen – und zwar nicht nur für den Oberarzt, sondern auch für die Pflegefachkräfte, die Logistikerin oder die Reinigungskräfte. «Alle Nutzergruppen, die im Spital arbeiten, werden in die Simulationen miteinbezogen, denn diese Personen wissen am besten über die internen Prozesse Bescheid», erzählt Sulzer. «Wenn dieses praktische Wissen von Anfang an in eine Simulation einfliesst, können Architekten und Bauleiterinnen teure Baufehler und spätere Anpassungen vermeiden.» Sulzer zeigt dabei, wie auf der grössten Extended-Reality-Simulationsfläche der Schweiz Grundrisse im Massstab von 1:1 auf den Boden projiziert werden. Darauf können Kartonwände und anderes Mobiliar nachgebaut werden, so dass der Grundriss begehbar und direkt erlebbar wird. In diese nachgebauten Räume werden dann beispielsweise echte Spitalbetten gestellt und es wird mit allen Anspruchsgruppen getestet, ob diese auch gut um Ecken rollen oder ob ein Operationssaal genügend Platz zum Arbeiten bietet. Prototypen realisiert das SCDH gleich selbst in verschiedenen Werkstätten für Holz, Metall, Textil oder Kunststoff. «Im SCDH arbeiten Akademikerinnen mit Praktikern zusammen», erzählt Sulzer beim Gang durch die verschiedenen Räume, «Interdisziplinarität und partizipatives Vorgehen sind für uns wichtig.»

Die Wirkung eines Raumes wird auf der Simulationsfläche erlebbar.

Das vollständige Literatur verzeichnis finden Sie hier.

Gibt es also «gesundes Design»? Sulzer schmunzelt bei dieser Frage: «Am SCDH stellen wir nicht primär die Ästhetik in den Vordergrund, sondern es geht vor allem um das evidenzbasierte Design.» Darunter verstehe man die Konstruktion einer Umgebung auf Grundlage wissenschaftlicher Forschung, die gesundheitsfördernd wirken sollte (siehe Zusatztext «Evidenzbasiertes Design» unten). Eine Studie aus den USA vor mehr als 40 Jahren legte dabei den Grundstein für diese Forschungsrichtung. Dabei zeigte sich, dass Patienten, die in die Natur sehen konnten, deutlich weniger lange im Spitalbett lagen und weniger starke Schmerzmittel benötigten als diejenigen, die an eine Backsteinmauer blickten. Andere Studien zeigen, dass gut gestaltete Räume auch medizinische Fehler, Patientenstürze oder Verletzungen des Personals verringern, Stressgefühle mindern und die Produktivität und Sicherheit erhöhen.

Holz, warmes Licht und organische Formen

Wie muss nun eine Drogerie gestaltet sein, damit sie als Ort der Gesundheitskompetenz wahrgenommen wird? «Naturmaterialen wie Holz wirken beruhigend und können zum Beispiel helfen, eine gesundheitsfördernde Umgebung zu schaffen», sagt Sulzer vom SCDH. Dies bestätig auch Matthias Kaiser von Killer Interior: «Holz und Naturmaterialien sind hilfreich für eine einladende Umgebung.» Insbesondere, wenn sie mit warmem Licht kombiniert werden, da bläuliches Licht sehr kalt und wenig einladend wirke. «Auch Farbakzente haben Platz, damit es nicht steril wirkt.» «An oberster Stelle stehen Sauberkeit und Hygiene», betont Ladendesignexperte Schweizer, «dabei geht es nicht nur um Dreck, sondern auch darum, dass beispielsweise Regale und Theken keine Risse oder abblätternde Farbe haben.» Ansonsten

Evidenzbasiertes Design

werden Signale ausgesendet, die der Fachkompetenz entgegenwirken würden. «Ich verbinde Drogerien und Apotheken eher mit einer weissen Farbe. Zusätzliche Applikationen mit Farbtupfern wirken modern», so Schweizer. «Ich würde auch auf spitze Formen verzichten, da diese eher aggressiv wirken.» Organische Formen seien viel weicher, einladender, freundlicher – und bauen dadurch eine Nähe zur Kundschaft auf.

Organische Formen werden im Ladenbau allerdings selten eingesetzt: «Runde Formen sind meistens sehr viel teurer zu produzieren und mit viel Handarbeit verbunden», sagt Kaiser. Allerdings könne es sich durchaus lohnen, mir runden Elementen Akzente zu setzen, damit diese als Eye-Catcher wirken. «Der Normalfall sind aber schon eckige Regale und Theken, da diese einfacher, schneller und günstiger herzustellen sind», sagt Kaiser.

Was der Mensch ausstrahlt

Der Faktor Mensch spielt beim Ladendesign ebenfalls eine entscheidende Rolle. «Das Personal gehört auch zur Ladeneinrichtung. Die Bekleidung ist wichtig und gehört zum Erscheinungsbild eines Geschäfts dazu», sagt Schweizer. Es müsse nicht ein Arztkittel sein, um kompetent zu wirken, da dies auch als zu medizinisch wahrgenommen werden könne und dadurch eher abschreckend wirke. Aber eine einheitliche Bekleidung könne mit der Wirkung eines Raumes korrespondieren. «Wenn wir bei einer Drogerie von einem Ort der Begegnung ausgehen, spielt die Ausstrahlung der Menschen eine entscheidende Rolle. Die Kundschaft merkt sofort, welche Stimmung die Mitarbeitenden verbreiten und ob die Atmosphäre vertrauenswürdig wirkt», sagt Schweizer. Der Mensch sei immer das Ausschlaggebende, ob Kundinnen und Kunden einen Laden erneut aufsuchen oder nicht. 

Evidenzbasiertes Design ist ein Vorgehen, bei dem gestalterische Entscheide auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden. Dabei stehen beispielsweise die Sicherheit und das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten und Gesundheitspersonal im Fokus. Zwei Beispiele, die im Drogeriealltag wichtig sind:

• Eine Studie konnte zeigen, dass eine gute Beleuchtung des Arbeitsplatzes wichtig ist, um Medikationsfehler zu vermeiden. Findet die Medikamentenabgabe bei einer Beleuchtung von 1500 Lux statt, ist die Fehleranfälligkeit kleiner als bei einer Arbeitsplatzbeleuchtung von weniger als 450 Lux.³

• Wenn der Bodenbelag hohe Kontraste aufweist, können diese Stellen als dreidimensionale Hürden (zum Beispiel Stufen) wahrgenommen werden und das Sturzrisiko bei demenzerkrankten Personen erhöhen.4 Ebenso können stark reflektierende Bodenbeläge als nasse Flächen fehlinterpretiert werden und so zu Unsicherheit beim Gehen führen.5

Wie

viel verdienst Du?

Der Lohn ist immer noch häufig ein Tabuthema. Um mögliche diskriminierende Lohnungleichheiten erkennen zu können, ist es aber notwendig, die Löhne seiner Arbeitskolleginnen und -kollegen zu kennen. Was tun?

7 Regula Steinemann

Regula Steinemann, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin Angestellte Drogisten Suisse. Dies ist eine Seite von Angestellte Drogisten Suisse. Die Meinung der Autorin muss sich nicht mit jener der Redaktion und/oder des Schweizerischen Drogistenverbands decken.

www.drogisten.org

Art. 8 Abs. 3 der Bundesverfassung hält fest, dass Mann und Frau Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit haben. Dieser Grundsatz gilt auch für private Arbeitgebende, wobei nicht jeder Lohnunterschied per se verboten ist. Sind objektive Kriterien für die Lohnunterschiede massgebend (zum Beispiel Zusatzausbildung, längere Erfahrung, usw.), dann können sie zulässig sein. Es muss eine Einzelfallprüfung vorgenommen werden, ob sachliche Kriterien vorliegen oder nicht.

Tabuthema

Die Arbeitnehmenden verhandeln grundsätzlich ihre Löhne selbst mit den Arbeitgebenden. Die Gründe, warum nur wenige offen über ihren Lohn sprechen, sind vielfältig. Es hat sicherlich auch mit der langen Zeit verbreiteten Meinung zu tun, dass Löhne Geschäftsgeheimnisse darstellen und man durch Bekanntgabe des eigenen Lohns gegen das Treueverbot von Art. 321a OR verstossen könnte. Abschreckend gewirkt haben dürfte demnach, dass man bei einem Verstoss gegen die Geheimhaltungspflicht mit Sanktionen (wie Schadenersatz oder in groben Fällen mit einer fristlosen Kündigung) rechnen musste und die Verletzung eines Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnisses sogar strafrechtlich verfolgt werden kann. Zwischenzeitich ist sich die Rechtsprechung und herrschende Lehre einig darüber, dass dem nicht so ist und es kein gesetzliches Verbot gestützt auf die Treuepflicht von Art. 321a OR gibt. Es ist

also zulässig, über den Lohn zu sprechen und sogar andere Angestellte, die weniger verdienen, zu ermuntern, Lohnverhandlungen aufzunehmen, ohne dass eine Verletzung der Treuepflicht vorliegt.

Darüber reden

Diese Rechtsprechung erscheint einleuchtend, da es doch wichtig ist, die Löhne seiner Kolleginnen und Kollegen zu kennen, um überhaupt beurteilen zu können, wo man lohntechnisch innerhalb eines Unternehmens steht und ob möglicherweise eine Diskriminierung vorliegen könnte oder nicht. Es gibt immer wieder Anfragen an unseren Verband, wo sich Mitglieder über die empfohlene Lohnhöhe informieren möchten oder sich darüber beschweren, dass sie vermutungsweise weniger verdienen als andere. Es gibt verschiedene Lohnrechner, die gewisse Anhaltspunkte bieten können (zum Beispiel der Lohnrechner des Bundes) oder auch die Lohnempfehlungen des Schweizerischen Drogistenverbands und von unserem Verband. Sie ersetzen aber nicht das Gespräch mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen, welches Aufschluss über die konkrete Situation geben kann. Fakt ist, dass Missgunst dem Betriebsklima nachhaltig schaden kann. Ein klärendes Gespräch mit den Arbeitgebenden kann hilfreich sein, wenn man unsicher ist oder sich ungerecht behandelt fühlt.

Angestellte Drogisten Suisse steht seinen Mitgliedern bei Unsicherheiten gerne beratend und unterstützend zur Seite. 

Erst

der Schnupfen, dann der Druck

Mit der Erkältung fängt es jeweils an. Manchmal wandern die Erreger, die sie ausgelöst haben, in die Nasennebenhöhlen. Dann kann es auch dort zu Entzündungen kommen. Meist heilt eine solche Sinusitis aber von selbst wieder ab.

7 Adrian Ritter

«Bitte senken Sie den Kopf»: Der Test, zu dem Daniel Tuor, Leiter der Tauben Apotheke und Drogerie in Schaffhausen, erkältete Kundinnen und Kunden auffordert, wenn sie zusätzlich über verstopfte Nasennebenhöhlen klagen, ist einfach. Wenn das Druckgefühl dort zunimmt, wenn man den Kopf senkt, deutet das auf eine Entzündung in den Nebenhöhlen (Sinus) hin –eine Sinusitis. Die Schmerzen im Gesicht gehören neben der verstopften Nase und einem eingeschränkten Geruchssinn zu den Hauptsymptomen der Erkrankung. Manchmal kommen zusätzlich Fieber und Kopfschmerzen hinzu. Zu den Nebenhöhlen unserer Nase zählen die Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, Siebbeinzellen und die Keilbeinhöhle (siehe Grafik auf Seite 21). Diese sind über schmale knöcherne Öffnungen mit der Nasenhöhle verbun-

Entzündete Schleimhäute in der Nase können ein unangenehmes Druckgefühl im Kopf erzeugen.

Stirnhöhlen

Siebbeinhöhlen

Keilbeinhöhlen

Kieferhöhlen

den. Sind die Schleimhäute in der Nase wegen eines Schnupfens angeschwollen, kann das Sekret der Nase nicht mehr abfliessen. Dadurch verstopfen sich die Durchgänge zu den Nebenhöhlen und diese sind nicht mehr gut belüftet. Ein ideales Umfeld, damit sich auch dort Erreger vermehren können. In der Folge entzünden sich auch die Schleimhäute in den Nebenhöhlen, bilden Schleim und führen zu einem Druckgefühl. «Zusätzlich kann sich Eiter bilden, beispielsweise bei einer bakteriell bedingten Entzündung», sagt Esther Steveling, Oberärztin am Universitätsspital Basel. Betroffen sein können nur eine, mehrere oder alle Nebenhöhlen – oft sind es nur die Kieferhöhlen. Da immer auch die Nasenschleimhaut entzündet ist, spricht man fachlich genauer auch von einer Rhinosinusitis. Daniel Tuor schätzt, dass etwa 10 Prozent seiner erkälteten Kundschaft zusätzlich eine Sinusitis entwickelt. «Wen es trifft, lässt sich nicht voraussagen, da spielt auch die Veranlagung mit», sagt der Apotheker.

Selbstheilung ist die Regel

Ausgelöst wird die Entzündung zumeist durch Viren oder seltener Bakterien – typischerweise dieselben Erreger, die auch zur ursprünglichen Erkältung geführt ha-

ben. Ob viral oder bakteriell, meist heilen die Sinusitis und die zugrundeliegende Erkältung nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab. Denn in der Regel wird das Immunsystem mit den Erregern fertig, was einfach Zeit braucht. «Unterstützt werden kann unsere Abwehr dabei seitens Drogerie und Apotheke mit Mitteln wie Sonnenhut, Zink, Vitamin D3 und C sowie Spagyrik», sagt Daniel Tuor. Wichtig sei zudem, dass Sinusitis-Erkrankte genug trinken, damit sich der Schleim verflüssigen kann.

Ansonsten orientiert sich die Behandlung der Sinusitis, wie bei der Erkältung, vor allem an den Symptomen. Primäres Ziel ist es, den Schleim zum Abfliessen zu bringen, damit die Nebenhöhlen wieder belüftet werden. Gleichzeitig wird bei der Behandlung unterschieden, ob es sich um eine akute, rezidivierende (mehr als viermal pro Jahr) oder chronische Sinusitis (länger als 12 Wochen) handelt.

Salzlösungen und pflanzliche Extrakte helfen

Die Leitlinie 2022 zur Rhinosinusitis-Behandlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde empfiehlt für die akute und wiederkehrende Sinusitis unter anderem abschwellende Medika-

Malinich

mente (Dekongestiva) und beschreibt den Einsatz ärztlich verordneter Medikamente. Zusätzlich empfiehlt sie Nasenspülungen mit Kochsalzlösung und die Inhalation heisser Dämpfe (38–42 °C). Im Bereich der Phytotherapeutika haben sich gemäss der Leitlinie der patentierte Pflanzenextrakt aus Ampfer, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut und Schlüsselblume sowie Eukalyptusextrakte als wirksam erwiesen. Bei der chronischen Sinusitis empfiehlt die Leitlinie ebenfalls Salzlösungen (als hochvolumige, iso- bis leicht hypertone Spülung) und – bei geringerem Wirksamkeitsnach-

weis – den patentierten Extrakt aus Ampfer, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut und Schlüsselblume.¹

Nasenspülungen und befeuchtende Nasensprays helfen, Schleim und Mikroben aus der Nase zu entfernen. Und Inhalationen gelangen im Vergleich zu Flüssigkeiten einfacher bis in die Nebenhöhlen. Die Anwendung von ätherischen Ölen ist umstritten,² da sie möglicherweise die Zilien, die Flimmerhärchen der Schleimhäute, lähmen. Diese sind aber für den Abtransport von Schleim wichtig. Esther Steveling rät zumindest bei Personen mit einer zusätzlichen Allergie von ätherischen Ölen für die Inhalation ab. Auch für Babys und Kinder können ätherische Öle problematisch sein.

Schlüsselblume kann zusammen mit anderen Pflanzen bei Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt werden.

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Zudem: Insbesondere Sprays können zu Schleimhauttrockenheit und Blutungen in der Nase führen. «Es ist deshalb wichtig, dass sich die Patientinnen und Patienten in der Arztpraxis, Apotheke oder Drogerie die korrekte Anwendung und die maximale Zeit der Anwendung zeigen und erklären lassen. Und am besten zusätzlich eine Salbe benutzen, welche die Schleimhaut pflegt und beruhigt», sagt Steveling.

Schwere Verläufe erkennen

Auch wenn eine Sinusitis in der Regel von selbst wieder verheilt: In seltenen Fällen kann sie einen schweren Verlauf nehmen.

Ein Besuch beim Hausarzt oder der Hausärztin ist gemäss Esther Steveling angezeigt, wenn jemand mehrere Tage Fieber hat, unter starken Schmerzen leidet oder

Symptome wie eine Gesichtsschwellung, Lethargie oder neurologische Beschwerden hinzukommen. Dies können Hinweise auf Komplikationen sein. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten eine Sinusitis ärztlich abklären lassen.

Bei der ärztlichen Diagnostik können zusätzlich zur Erfragung der erwähnten Symptome eine endoskopische Prüfung der Nase, Bildgebung mit Computertomographie oder Ultraschall sowie ein Abstrich zur Anwendung kommen. Dies insbesondere bei unklaren Ursachen oder Komplikationen.

«Eine schwere Sinusitis muss immer ärztlich abgeklärt werden. Denn es gibt viele Unterformen der Krankheit und entsprechend ist auch die Behandlung unterschiedlich», sagt Steveling. Manchmal kann eine Antibiotikagabe nötig sein. In der Tat ist die Sinusitis im Zusammenhang mit

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bakteriellen Sekundärinfektionen einer der häufigsten Gründe für die Verschreibung von Antibiotika.

Zudem können sich die Erreger aus den Nebenhöhlen weiter ausbreiten, etwa auf die Knochenhaut, in die Augenhöhlen oder die Gehirnhaut. Hat eine betroffene Person nicht nur starke Kopfschmerzen, sondern ist zusätzlich lichtempfindlich, reizbar und sehr müde, kann dies auf ein Infektionsgeschehen im Gehirn hinweisen. Dann ist eine sofortige Behandlung im Spital nötig.

Wenn die Sinusitis chronisch wird

Bleibt eine schwere Sinusitis unbehandelt, besteht zudem die Gefahr, dass die Erkrankung wiederkehrend oder chronisch wird. Eine chronische Sinusitis sollte ebenfalls ärztlich abgeklärt werden. Hierbei sollten krankhafte Veränderungen wie Ausstülpungen der Schleimhaut, sogenannte Nasenpolypen, ausgeschlossen werden. Auch andere anatomische Besonderheiten können zusätzliche Behandlungen nötig machen, etwa einen operativen Eingriff, um den Sekretabfluss zu verbessern.

Verläuft eine Sinusitis chronisch, könnte es sich auch um eine allergische Form der Erkrankung handeln. Hier können zusätzlich zur symptomatischen Therapie Vermeidungsstrategien und eine allergenspezifische Immuntherapie hilfreich sein. Eine seltene Form der allergischen Sinusitis ist die allergische Pilzsinusitis. Oft ist diese mit Beschwerden in nur einer Gesichtshälfte verbunden. Bei dieser Erkrankung ist nicht selten eine chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes und eine

anhaltende Kortisonbehandlung gegen das überaktive Immunsystem nötig.

Erkältung

verhindern als primäres Ziel

Wie aber kann man einer Sinusitis vorbeugen? «Alles, was hilft, einer Erkältung vorzubeugen, hilft auch, eine mögliche Sinusitis zu verhindern», sagt Apotheker Daniel Tuor. Also genügend Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und wenig Stress. Die Idee, man dürfte sich nicht zu stark schnäuzen, weil man sonst die Erreger in die Nebenhöhlen presse, ist gemäss Tuor ein Mythos. Erstens könnten sich die Erreger ohnehin auch selbst in die Nebenhöhlen bewegen und zweitens sei der Druck, der beim Niesen entstehe, viel stärker als beim Schnäuzen.

Was aber zu beachten ist: Gerade bei kälteren Temperaturen nicht durch den Mund, sondern die Nase einatmen. Denn sowohl Nase wie Nebenhöhlen haben die Aufgabe, die Luft zu befeuchten und aufzuwärmen, bevor sie in die Lunge strömt. «Gelangt trockene und kalte Luft durch den Mund direkt in die Lunge, kann sie die Bronchien reizen und das Erkältungsrisiko erhöhen», sagt Apotheker Daniel Tuor. Salzwasser und Nasensalbe seien auch bei der Prävention von Erkältungen hilfreich. Salzwasser gurgeln wäscht bei den ersten Anzeichen eines Infekts Keime aus und die Nasensalbe befeuchtet die Schleimhaut, sodass Viren weniger gut in sie eindringen können. 

Quellen

1 https://register.awmf.org/assets/guidelines/017-049_ und_053-012l_S2k_Rhinosinusitis_2022-12-abgelaufen.pdf

2 https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Akute_ Sinusitis

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Hämorrhoiden – Effektive Hilfe aus der Drogerie

Viele leiden darunter, aber kaum jemand spricht darüber: Hämorrhoidalbeschwerden. Viele Mittel aus der Drogerie können Linderung verschaffen. Wenn der Leidensdruck aber zu gross wird, kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein, wie Proktologe Mark Henschel erklärt.

7 Astrid Tomczak

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden: Diese Polster aus Blutgefässen und Bindegewebe im Analkanal spielen eine wichtige Rolle bei der Kontinenz. In den Worten von Mark Henschel: «Sie helfen, den Darm dicht zu halten. Besonders unterstützen Hämorrhoiden die Kontrolle über Luft und Flüssigkeit», erklärt der Proktologe vom Chirurgie Team Bern. «Man kann sich das wie ein zusätzliches Abdichtsystem vorstellen, das den Stuhlgang reguliert und verhindert, dass ungewollt Luft oder dünner Stuhl austritt.» Beschwerden treten erst auf, wenn sich diese Polster vergrössern. Typische Symptome sind Juckreiz, Brennen, Blutungen oder ein Fremdkörpergefühl. Dabei gibt es vier Stadien: Im ersten sind die Hämorrhoiden vergrössert, aber nicht sichtbar. Sie verursachen in der Regel keine Schmerzen, können jedoch Blutungen hervorrufen. In Stadium zwei rutschen die Polster beim Stuhlgang in den Analkanal vor und ziehen sich danach spontan zurück. Im dritten Stadium treten Hämorrhoiden beim Stuhlgang nach aussen und verbleiben zeitweise dort.

Dies kann zu Schleimabsonderungen, Juckreiz und Nässen führen. Im vierten Stadium schliesslich sind Hämorrhoiden dauerhaft ausserhalb des Analkanals und ziehen sich nicht mehr zurück.

Sitzbäder, Salben und Zäpfchen

Henschel geht davon aus, dass rund 80 Prozent der Betroffenen ihre Beschwerden mit Salben, Zäpfchen oder Tabletten behandeln können – viele davon sind rezeptfrei in der Drogerie erhältlich. Salben mit Wir kstoffen wie Lidocain oder Quinisocain (Liste B) betäuben lokal und lindern Schmerzen sowie Juckreiz. Andere Wir kstoffe – etwa Zink oder Panthenol – wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Obwohl ihre direkte Wirksamkeit bei Hämorrhoiden nicht eindeutig nachgewiesen ist, können sie die Beschwerden lindern. Ähnlich sieht es bei Präparaten mit pflanzlichen Extrakten wie Hamamelis (Zaubernuss) oder Ka-

Rund die Hälfte der über 50-Jährigen leidet an Hämorrhoidalbeschwerden.

mille aus, die das Gewebe zusammenziehen und ebenfalls entzündungshemmend wirken. Auch hier ist jedoch die Studienlage begrenzt, weshalb ihre Anwendung individuell abgewogen werden sollte. Menschen, die auf Kamille allergisch reagieren, sollten auf ein alleiniges Hamamelis-Präparat zurückgreifen. Diosmin, ein zur Gruppe der Flavonoide gehörender Wir kstoff, wird zudem als Kombinationspräparat mit Hesperidin zur Therapie von Hämorrhoiden und Venenleiden eingesetzt. Ein weiteres Mittel, um die Beschwerden abzumildern, sind warme Sitzbäder, insbesondere solche mit Eichenrindenextrakt. Sie können Juckreiz lindern und wirken entzündungshemmend, fördern die Durchblutung und unterstützen die Heilung. Mark Henschel betont: «Solche Mittel sind vor allem in den frühen Stadien wirksam und können den Alltag erheblich erleichtern.»

Ältere Menschen und Schwangere besonders betroffen

Vergrösserte Hämorrhoiden treten bei unter 35-Jährigen kaum auf, hingegen leidet rund die Hälfte der über 50-Jährigen unter Hämorrhoidalbeschwerden. Besonders betroffen sind Schwangere – und zwar unabhängig vom Alter. Das liegt daran, dass «das wachsende Kind im Bauchraum auf

den venösen Kreislauf drückt, was zu vergrösserten Hämorrhoiden führen kann», erklärt Henschel. In der Drogerie finden auch Schwangere geeignete Produkte. Hier zielt die Behandlung vor allem darauf ab, die Verdauung zu regulieren: Flohsamen oder Leinsamen helfen, den Stuhl weich zu halten und sind unbedenklich fürs werdende Kind. «Auch Magnesium kann dabei unterstützen, den Darm in Bewegung zu halten», so Henschel. Bei der äusseren Anwendung sind Salben mit Hamamelis (Zaubernuss) sinnvoll. Doch für werdende Mütter gibt es eine gute Nachricht: «Die meisten Beschwerden bessern sich nach der Geburt von selbst», so Henschel. Generell gilt: Leichte Beschwerden wie gelegentliches Jucken oder ein bisschen Blut auf dem Toilettenpapier sind meist unproblematisch. Wenn jedoch rezeptfreie Mittel keine Verbesserung bringen, die Beschwerden länger als eine Woche anhalten, sehr schmerzhaft sind oder stärker werden, empfiehlt Henschel den Gang zur Spezialistin oder zum Spezialisten. «Schmerzen sind ein Alarmzeichen, da die Hämorrhoidalpolster an sich schmerzunempfindlich sind», warnt Henschel. Auch Blut im Stuhl sollte ärztlich abgeklärt werden. Diese Symptome könnten nämlich auch auf andere Erkrankungen – etwa Entzündungen oder Tumoren – hinweisen. Der Facharzt rät ab dem 50. Lebensjahr zu regelmässigen stock.adobe.com/Pixel-Shot

Vorsorgeuntersuchungen, da mit zunehmendem Alter auch das Risiko für andere, ernstere Darmleiden steigt.

Wann es ärztliche Hilfe braucht

Wenn die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist, kann ein medizinischer Eingriff unumgänglich werden. Dabei kommen verschiedene operative Verfahren zum Einsatz. Eine der häufigsten Methoden ist die Gummibandligatur. Dabei wird ein Gummiband um die vergrösserten Hämorrhoiden gelegt, um die Blutzufuhr zu unterbinden. «Das Polster fällt nach etwa einer Woche ab und der Eingriff ist schmerzarm sowie ambulant durchführbar», erklärt Mark Henschel. Eine weitere Option ist die Infrarotkoagulation, bei der die Hämorrhoiden durch Hitze verödet werden. Die Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL) wird oft mit einem «Lifting» kombiniert: Hierbei wird der Hämorrhoidalknoten nach oben gezogen und fixiert. «Dabei wird meist der schmerzempfindliche Bereich am Darmausgang nicht berührt, was die Behandlung schonender macht», so Henschel. In besonders schweren Fällen, etwa wenn die Hämorrhoiden dauerhaft aussen verbleiben, kann eine Hämorrhoidektomie, also die vollständige Entfernung der Hämorrhoiden, notwendig sein.

Die langfristige Wirksamkeit dieser Eingriffe hängt von der gewählten Methode ab. Besonders die Hämorrhoidektomie gilt als langfristig sehr erfolgreich. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Hämorrhoiden erneut auftreten, liegt bei nur ein bis zwei Prozent», sagt Henschel. Bei Verfahren wie der Gummibandligatur liegt das Rückfallrisiko bei etwa 10 bis 20 Prozent. Die meisten Eingriffe dauern rund 30 Minuten und können in der Regel ambulant durchgeführt werden. Nur in fortgeschrittenen Stadien

oder bei Begleiterkrankungen ist ein stationärer Aufenthalt erforderlich.

Prävention: Der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden

Hämorrhoidalleiden sind durch den Lebensstil und Gewohnheiten beeinflusst. Sie entstehen nämlich häufig durch chronische Verstopfung, starkes Pressen beim Stuhlgang, ballaststoffarme Ernährung oder Flüssigkeitsmangel. Auch langes Sitzen auf der Toilette und Übergewicht erhöhen das Risiko. «Prävention beginnt mit kleinen Veränderungen im Alltag», betont Henschel. «So lassen sich viele Beschwerden vermeiden.» So beugen etwa eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten und Gemüse, ausreichend Flüssigkeit sowie Bewegung Verstopfungen vor.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Vergrösserte Hämorrhoiden sind manchmal lästig, aber meist ungefährlich. Henschel betont: «Eine medizinische Dringlichkeit besteht selten, es sei denn, es treten massive Blutungen auf.» Der Proktologe weist jedoch darauf hin, dass manche ältere Menschen blutverdünnende Medikamente einnehmen, was zu stärkeren Blutungen führen kann. «Hier kann es erforderlich sein, die Hämorrhoiden chirurgisch zu entfernen. Aber abgesehen davon haben vergrösserte Hämorrhoiden keinen Krankheitswert.» Wichtig ist, das Thema offen anzusprechen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen. 

Quellen:

• https://www.landapotheke-wl.de/krankheiten/haemorrhoiden

• https://www.doccheck.com/de/detail/articles/41156-rezeptfreie-behandlung-bei-haemorrhoiden-wo-liegen-derengrenzen

• https://www.echtemamas.de/haemorrhoiden-schwangerschaft/

• https://www.netdoktor.de/krankheiten/haemorrhoiden/ schwangerschaft/

• https://www.ptaheute.de/wissen-am-hv/wissen-am-hv-haemorrhoiden/salben-zaepfchen-sitzbaeder-haemorrhoidenbei-schwangeren-was-ist-erlaubt

• https://flexikon.doccheck.com/de/Diosmin

Mark Henschel

ist Chirurg mit dem Spezialgebiet Proktologie. Er betreut Patientinnen und Patienten in Bern und Solothurn. Am Lindenhofspital Bern leitet er das Darmzentrum Bern, welches durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert ist. SK

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