DAS VISTA-MAGAZIN FÜR AUGENGESUNDHEIT

Erhellendes über das Sehen
Wenn die Tränen nur so fliessen
Bildschirme und Kleinkinder
Schluss mit trockenen Augen
Sechs Punkte, die neue Welten eröffneten
Bildschirme und Kleinkinder
IMPRESSUM
EDITORIAL
SAISONALER TIPP
Müde Augen im Winter. Übungen und Empfehlungen
SCHUTZ & VORSORGE
Schluss mit trockenen
Augen. Problem Dry Eye Auch Augen können an Grippe leiden. Ansteckung, Symptome und Behandlung
BEHANDLUNG
Strahlender Teint durch chemische Peelings. Jünger und frischer Wenn die Tränen nur so fliessen. Tränenwegserkrankungen
EXPERTENRAT
Ophthalmologische Kompetenz im Engadin. Im Gespräch mit Dr. med. Paolo Bernasconi
FOKUS: LICHT
Erhellendes über das Sehen Ohne Licht keine Sicht. Wie wir sehen Sinneszellen im Blickpunkt. Von Stäbchen und Zapfen Die Schattenseiten des Lichts. Weshalb wir Dunkelheit brauchen
HORIZONT
Sechs Punkte, die neue Welten eröffneten. Brailleschrift Farben hören, Zahlen fühlen. Phänomen Synästhesie Mit Gewinnspiel
FRÜH SCHÜTZT SICH Bildschirme und Kleinkinder. Warum Verzicht wichtig ist
LECKER & GESUND
So bleiben Sie im Winter fit. Vitamin-D-Mangel entgegenwirken
Rezept: Lachspäckchen
HERAUSGEBERIN
Vista Augenpraxen & Kliniken
Viaduktstrasse 42
4051 Basel, Schweiz
Member of veonet
KONZEPTION
Unternehmenskommunikation
Vista Augenpraxen & Kliniken
REDAKTION
Unternehmenskommunikation
Vista Augenpraxen & Kliniken
Denise Anania
MITARBEIT AN DIESER
AUSGABE
Gregor Szyndler
Katja Muchenberger
Florencia Figueroa
Wilma Fasola
LEKTORAT & KORREKTORAT
Götz Translations and Proofreading GmbH www.goetz-translations.com
DESIGN & LAYOUT
Hildegard Brinkel www.hildegard-brinkel.de
DRUCK
Steudler Press AG Zeughausstrasse 51
4052 Basel, Schweiz
AUFLAGE
Dt. 7‘500 Exemplare Ital. 500 Exemplare
KONTAKT communications@vista.ch www.vista.ch/einblick
BILDER
©Vista Augenpraxen & Kliniken
Dr. med. Paolo Bernasconi
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©Adobe Stock: HAKKI ARSLAN
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Mateusz dmitroscope
Julia
Louis-Photo
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Robert Kneschke
Maren Winter afiatun piai
AndS
©unsplash: victoria-poveda
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Bei sämtlichen Personenbezeichnungen sind alle Geschlechter eingeschlossen.
Die aktuelle Ausgabe des Einblicks widmet sich dem faszinierenden wie auch rätselhaften Phänomen Licht. Licht ist nicht nur die Voraussetzung für unsere Existenz, es lässt uns auch sehen. Wir erklären, weshalb unsere Augen auf Licht angewiesen sind und was beim Sehvorgang genau passiert. Doch sosehr Licht unser Leben erhellt, es hat auch seine Schattenseiten. Deshalb werfen wir einen vertieften Blick auf die Folgen von Lichtverschmutzung.
Klimatisierte und beheizte Räume, Medikamente, Luftverschmutzung oder Hormonstörungen – es gibt zahlreiche Faktoren, die zu trockenen Augen führen können. Das tägliche Arbeiten vor Bildschirmen begünstigt trockene Augen zusätzlich. Die Symptome reichen von Stechen, Brennen und Jucken bis hin zu einem Fremdkörpergefühl im Auge oder vermehrtem Tränenfluss.
In unserer digitalen Welt sind Smartphones, Tablets und Computer allgegenwärtig und oft auch schon Begleiter für die Kleinsten. Während Erwachsene davon überwiegend profitieren, stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, Kleinkindern den Zugang zu Bildschirmen zu erlauben? Kinderärzte und Entwicklungspsychologen haben hierzu eine klare Meinung.
Und: 2025 jährt sich die Erfindung der Brailleschrift. Vor zweihundert Jahren entwickelte Louis Braille die nach ihm benannte Schrift und ermöglichte es stark sehbehinderten und blinden Menschen, zu lesen und zu schreiben. Die Brailleschrift ist zwar nicht die einzige Blindenschrift, doch sie hat sich aufgrund ihrer Einfachheit und Effektivität durchgesetzt.
Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen.
Christoph Gassner CEO
Vista Augenpraxen &
Kliniken
Im Winter leiden viele Menschen unter Wintermüdigkeit, die sich nicht nur auf das Wohlbefinden, sondern auch auf die Augen auswirken kann. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Augen während der Wintermonate frisch halten können.
Kürzere Tage und das fehlende Tageslicht während der Wintermonate haben nicht nur einen Einfluss auf die Stimmung und das allgemeine Befinden – die dunkle Jahreszeit kann auch zu Augenmüdigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Mit einigen einfachen und effektiven Massnahmen können Sie Ihre Augen jedoch gezielt entspannen und stärken.
Regelmässige Pausen
Gönnen Sie Ihren Augen immer wieder Pausen und schauen Sie wiederholt auf einen Punkt in der Ferne. Dies entlastet die Augenmuskulatur.
Beleuchtung optimieren
Achten Sie auf eine ausreichende Beleuchtung beim Lesen oder Arbeiten. Eine gute Lampe hilft, die Augen nicht zu überanstrengen.
Hydration
Trinken Sie genügend Wasser, um den Körper und die Augen gut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse unterstützt die Augengesundheit.
Augenrollen
Setzen Sie sich bequem hin und rollen Sie die Augen langsam im Uhrzeigersinn und dann gegen den Uhrzeigersinn. Dies fördert die Durchblutung und entspannt die Augenmuskulatur.
Fokuswechsel
Halten Sie einen Finger oder einen Stift etwa 15 cm vor Ihr Gesicht und fokussieren Sie ihn. Wechseln Sie daraufhin den Fokus auf ein Objekt in der Ferne. Wiederholen Sie dies mehrmals. Diese Übung hilft, die Flexibilität der Augenmuskeln zu verbessern.
Palmieren
Reiben Sie Ihre Hände aneinander, um sie aufzuwärmen. Schliessen Sie die Augen und legen Sie Ihre Hände sanft auf die Augen. Atmen Sie tief ein und aus. Nach ein bis zwei Minuten können Sie Ihre Hände langsam entfernen, sodass sich die Augen wieder an das Tageslicht gewöhnen können.
Im Winter können Sehprobleme wie Schwierigkeiten bei der Nachtsicht häufiger auftreten. Dunkle, kurze Tage und wechselnde Lichtverhältnisse fordern die Augen besonders heraus. Achten Sie grundsätzlich auf eine gut beleuchtete Umgebung, besonders beim Autofahren in der Dämmerung. Tragen Sie auch im Winter Sonnenbrillen mit UV-Schutz, denn Reflexionen von Schnee können die Augen blenden und die Sicht beeinträchtigen.
Wir empfehlen, sich ab dem 40. Lebensjahr zu regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Augenarzt oder Ihrer Augenärztin anzumelden. Wiederholte Augen-Check-ups unterstützen Ihre Augengesundheit. Terminvereinbarung online oder telefonisch unter www.vista.ch.
Der Mensch blinzelt rund 15-mal pro Minute. Erst wenn wir ein Stechen, Brennen, Jucken oder Fremdkörpergefühl im Auge spüren, nehmen wir das Blinzeln jedoch überhaupt wahr. Ursache für dieses und weitere Symptome sind meist trockene Augen. Beim sogenannten Sicca-Syndrom wird das Auge mit zu wenig Flüssigkeit versorgt und nicht ausreichend befeuchtet.
Beheizte und klimatisierte Räume, stundenlange Bildschirmarbeit, Medikamente, Allergien, Luftverschmutzung oder Hormonstörungen – so vielfältig wie die Symptome sind auch die Einflussfaktoren beim sogenannten Sicca-Syndrom. Der häufigste Auslöser für trockene Augen ist eine gestörte Zusammensetzung des Tränenfilms. Die Meibom-Drüsen in den Augenlidern, die die Tränenflüssigkeit produzieren, sorgen für die fetthaltige Schicht des Tränenfilms. Dieser wiederum sorgt dafür, dass die Tränen nicht zu schnell verdunsten. Funktionieren die Meibom-Drüsen nicht richtig, haftet der Tränenfilm nur kurz am Auge – die Folge sind trockene Augen.
GESUNDE LUFTFEUCHTIGKEIT
LIEGT BEI
40 – 60 %
Es juckt und brennt
Ein häufiges Anzeichen für trockene Augen sind ein Brennen und Jucken. Zusätzlich können die Augen gerötet und gereizt sein. Durch die ungenügende Befeuchtung des Auges kann es sich auch anfühlen, als befände sich ein Fremdkörper im Auge – vorübergehend kann sogar die Sehschärfe beeinträchtigt sein.
Abklärung beim Augenarzt
Wichtig bei trockenen Augen ist eine frühzeitige Abklärung bei der Augenärztin oder beim Augenarzt, um einerseits die Ursachen zu diagnostizieren und andererseits geeignete Behandlungsmöglichkeiten in die Wege zu leiten. Zu den herkömmlichen Optionen gehören in erster Linie Medikamente wie entzündungshemmende Augentropfen oder Tränenersatzmittel, die das Auge feucht halten. Für die Behandlung von trockenen Augen spielt zudem die Raumluftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle, denn trockene Luft oder Gebläse können die Symptome verstärken. Eine gesunde Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 % und 60 %.
PRO MINUTE BLINZELT DER MENSCH CA.
Individuelle
Behandlungsmethoden
Helfen herkömmliche Methoden nicht, können weitere Therapien eingesetzt werden – dank neuer Behandlungen und diagnostischer Möglichkeiten lassen sich die Symptome trockener Augen heute in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Behandlungen des trockenen Auges finden immer ambulant statt – Patientinnen und Patienten werden davon im Alltag in keiner Weise beeinträchtigt.
MODERNE BEHANDLUNGSMETHODEN BEI TROCKENEN AUGEN Dank medizinischer Fortschritte stehen heute neue, effiziente Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Sollten klassische Behandlungsmöglichkeiten keine Erleichterung bringen, verfügt die Vista über neue, moderne Behandlungsmethoden (z. B. thermodynamische Behandlung), die Ihnen dabei helfen können, die Augen wieder in Balance zu bringen und an Lebensqualität zu gewinnen.
Weitere Informationen zu trockenen Augen finden Sie unter vista.ch/trockene-augen
Wir alle wissen: Mit dem Grippevirus ist nicht zu spassen, ist eine Grippe doch weit schlimmer und hartnäckiger als eine einfache Erkältung. Dasselbe gilt für die Augen. Auch sie können an einer Grippe erkranken.
Während die Begriffe Grippe und Influenza wohl jedem bekannt sind, klingt eine Augengrippe eher untypisch. Im
Unterschied zur herkömmlichen Grippe werden die Augen nicht von Influenzaviren, sondern von Adenoviren befallen. Das Tückische an beiden Virenarten ist, dass sie sich sehr schnell und mühelos verbreiten.
SYMPTOME UND VERLAUF
Die Symptome einer Adenovirus-Infektion sind zu Beginn meist beidseitig gerötete, tränende, brennende und äusserst lichtempfindliche Augen. Zudem sind die Augenlider geschwollen und schmerzen. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl spricht für eine Infektion. Bei solchen Symptomen sollte unbedingt ein Facharzt zu Rate gezogen werden. Meist klingt die Augengrippe nach zwei bis vier Wochen ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Medikamente helfen nicht gegen das Virus.
Hingegen lindern eine befeuchtende Tropfentherapie und kühlende Umschläge die Symptome.
In einigen Fällen reagiert das Immunsystem sehr stark auf die Infektion, was zu einer vorübergehenden Sehminderung führen kann. Dann kommen kortisonhaltige Augentropfen zum Einsatz. Das Auge erholt sich in der Regel auch von einer starken Augengrippe innerhalb weniger Wochen vollständig.
VERMEIDEN SIE EINE WEITERVERBREITUNG
Das Adenovirus ist hochansteckend und wird über das Tränensekret übertragen. Wie bei der Grippe oder anderen durch Tröpfchen übertragbaren Krankheiten ist es daher besonders wichtig, die folgenden Hygienemassnahmen einzuhalten, um eine Verbreitung der Erreger zu verhindern.
› Fassen Sie sich nicht in die Augen.
› Waschen Sie Ihre Hände sofort gründlich mit Wasser und Seife, falls Sie Ihre Augen berührt haben.
› Teilen Sie keine Augentropfen, Handtücher, Waschlappen oder Kosmetikprodukte mit anderen.
› Nutzen Sie keine Kameras, Brillen oder weiteren Gegenstände, die nah am Auge verwendet werden, gemeinsam mit anderen.
› Informieren Sie Ihre Arztpraxis vor einem Besuch über Ihre Symptome.
› Reinigen Sie Türklinken, Lichtschalter und andere häufig berührte Oberflächen regelmässig mit einem viruziden Desinfektionsmittel.
AUGENGRIPPE ODER NICHT?
Rote, brennende und tränende Augen deuten nicht zwingend auf eine Augengrippe hin. Auch eine normale, weniger aggressive Bindehautentzündung kann infrage kommen. In jedem Fall ist es ratsam, einen Termin bei Ihrem Augenarzt zu vereinbaren, damit Sie eine genaue Diagnose erhalten und die richtige Behandlung eingeleitet werden kann.
Ein makelloser Teint! Wer wünscht sich das nicht? Doch Umwelteinflüsse, Alterungsprozesse und Alltagsstress hinterlassen Spuren auf unserer Haut. Von der Reduktion feiner Linien bis hin zur Behandlung von Aknenarben – chemische Peelings sind eine wirkungsvolle Methode, wenn es darum geht, der Haut wieder ein jugendliches Aussehen zu verleihen. Mit der richtigen Vorbereitung und der geeigneten Nachsorge können diese Behandlungen zu einer strahlenden, gesunden Haut führen.
Chemische Peelings sind Alleskönner. Sie verbessern das Hautbild, indem sie die oberste Hautschicht abtragen. Dabei kommen spezielle chemische Lösungen zum Einsatz, die abgestorbene Hautzellen entfernen und die Regeneration der Haut fördern.
Oberflächliche Behandlungen werden mit milden Wirkstoffen wie AlphaHydroxysäuren (AHAs) durchgeführt. AHAs sind perfekt für leichte Hautunreinheiten, feine Falten und ungleichmässige Hauttöne. Bei Aknenarben, tieferen Falten und Pigmentstörungen kommt die stärkere Trichloressigsäure (TCA) zum Einsatz. Peelings mit Phenol sind mit besonderer Vorsicht zu betrachten. Sie sind für schwere Hautschäden, tiefe Falten sowie starke Pigmentveränderungen gedacht und erfordern eine längere Erholungszeit. Ob mild oder stark – für alle Peelings gilt: Lassen Sie ausschliesslich erfahrene Fachpersonen an Ihre Haut.
Welche Ergebnisse kann ich erwarten?
Ein chemisches Peeling verfeinert die Hautstruktur. Es glättet Unebenheiten und raue Stellen, sodass die Haut weicher und ebenmässiger wirkt. Da die Kollagenproduktion durch das Peeling angeregt wird, verringern sich Falten und feine Linien. Chemische Peelings helfen auch bei der Bekämpfung von Akne und Aknenarben, indem sie Poren reinigen und
Entzündungen reduzieren. Zudem können Peelings Hyperpigmentierungen und Sonnenschäden verringern, da sie die Hauterneuerung anregen. Hervorzuheben ist darüber hinaus die Verbesserung der Hautelastizität. Die Stimulierung der Kollagen- und Elastinproduktion führt zu einem Hautbild, das straffer und jugendlicher erscheint.
Was sollte ich vor und nach der Behandlung beachten?
Ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Facharzt oder einer qualifizierten Kosmetikerin ist unerlässlich, wenn es darum geht, Ihren Hauttyp und die geeignete Peeling-Art zu bestimmen.
Vor dem chemischen Peeling sollten Sie Ihre Haut gründlich reinigen und auf Produkte verzichten, die die Haut reizen könnten.
Nach der Behandlung ist Ihre Haut besonders empfindlich und bedarf einer intensiven Pflege. Sonnenschutz ist ein absolutes Muss, da die Haut nach dem Peeling sehr anfällig für schädliche UV-Strahlung ist. Das gilt auch im Winter. Reichhaltige Feuchtigkeitscremes unterstützen die Regeneration und verhindern Trockenheit. Während leichte Rötungen und Schuppungen normal sind, sollten Sie bei starken Reaktionen unbedingt einen Facharzt konsultieren.
Mehr Informationen zum Thema chemische Peelings finden Sie unter vista.ch/behandlung/ chemisches-peeling
Tränenwegserkrankungen
Egal, ob beim Zwiebelschneiden oder beim Liebesfilm mit Happy End: Wir alle kennen Momente, in denen uns ganz plötzlich die Tränen kommen. Doch manchmal tränen die Augen ganz ohne ersichtlichen Grund. Wir erklären, woran das liegt.
Unsere Tränenwege sind ein System von kleinsten Kanälen, durch die Tränenflüssigkeit von den Augen zur Nase abgeleitet wird. Sie beginnen an den Tränenpunkten in den inneren Augenwinkeln, führen durch die Tränenkanäle sowie den Tränensack und münden schliesslich in den Nasen-Rachen-Raum. Tränenflüssigkeit ist essenziell für die Gesundheit unserer Augen, da sie die Augenoberfläche befeuchtet, Schmutz und Fremdkörper wegspült sowie Nährstoffe und Sauerstoff zur Hornhaut transportiert. Darüber hinaus enthält Tränenflüssigkeit
Enzyme, die antibakterielle Eigenschaften aufweisen und so Infektionen verhindern.
Sind diese Kanäle blockiert oder entzündet, führt das zu einer Ansammlung von Tränen, zu Infektionen oder zu einer gestörten Tränenproduktion. Dadurch werden Symptome wie ständiges Tränen der Augen, Schmerzen und Schwellungen hervorgerufen. Diese Beschwerden erfordern oftmals eine medizinische Behandlung.
Zur Überprüfung einer möglichen Tränenüberproduktion führt der Augenarzt den Schirmer-Test durch. Dabei werden spezielle Löschpapier-Streifen (Schirmer-Streifen) in den äusseren unteren Lidwinkel eingehängt. Die Befeuchtung des Papiers zeigt, ob die Tränenproduktion normal ist.
Ein weiterer Test zur Überprüfung der Durchlässigkeit der Tränenkanäle beinhaltet die Spülung mit einer Salzwasserlösung. Der Kopf wird hierbei nach hinten geneigt und die Flüssigkeit fliesst in den Rachen. So können kleine Verstopfungen diagnostiziert und beseitigt werden.
Auch eine Dakryozystographie ist hilfreich, wenn es darum geht, eine Verstopfung exakt zu lokalisieren. Die Tränenwege werden nach einer Kontrastmittelgabe geröntgt, wodurch Verstopfungen und Engstellen sichtbar werden.
Tränenkanal
Tränensack
Informationen zu Tränenwegserkrankungen und Therapiemöglichkeiten finden Sie unter vista.ch/ traenenwegserkrankungen
Tränendrüse
Verstopfung
Tränennasengang
Verschluss der Tränenwege
Die häufigsten Tränenwegserkrankungen im Überblick
› Eine Tränendrüsenentzündung äussert sich durch Druckschmerz, Schwellung und Rötung des Oberlids. Plötzliche Entzündungen führen zu einer übermässigen Tränenproduktion, während chronische die Produktion stoppen können.
› Die Tränensackentzündung betrifft den Bereich unterhalb des inneren Augenwinkels. Sie führt zu Eiteransammlungen, Rötungen und Schwellungen. Die Behandlungen reichen von Medikamenten bis zu chirurgischen Eingriffen.
› Der angeborene Tränennasengang-Verschluss tritt bei Neugeborenen auf und führt zu einem ständig tränenden Auge. Meist löst sich die Verengung im ersten Lebensjahr von selbst, andernfalls hilft eine Spülung.
› Tränendrüsentumore verursachen schmerzhafte oder schmerzlose Schwellungen. Sie werden gefährlich, wenn sie in die Augenhöhle wachsen.
› Tränenwegsteinchen entstehen in verengten Tränengängen und gelangen als kleine Körnchen in Nase und Mund. Oft ist eine Spülung oder eine operative Entfernung nötig.
Ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt ist wichtig, damit die Ursache für übermässig tränende Augen gefunden und die Erkrankung behandelt werden kann. Warten Sie nicht zu lange, besonders wenn weder ein Liebesfilm noch Zwiebeln für den Griff zum Taschentuch verantwortlich sind.
IM GESPRÄCH MIT Dr.med. Paolo Bernasconi
Vor 25 Jahren gründete der Augenarzt Dr. med. Paolo Bernasconi in St. Moritz eine Augenpraxis, die in den darauffolgenden Jahren mit Niederlassungen in Scuol, Poschiavo, Savognin, St. Maria und Pontresina zur Aivla Group wuchs. 2022 schlossen sich die Aivla Group und die Vista Augenpraxen & Kliniken zusammen – durch den Zusammenschluss entstand die führende private Anbieterin für Augenheilkunde im Kanton Graubünden.
Facharzt Ophthalmologie FMH, spez. Ophthalmochirurgie
Der Ärztliche Leiter der Aivla Vista Standorte im Engadin ist spezialisiert auf die Behandlung des Grauen und Grünen Stars, der altersbedingten Makuladegeneration und der Uveitis sowie auf Laseroperationen und Neuroophthalmologie. Das ausführliche Interview mit Dr. med. Paolo Bernasconi lesen Sie auf unserer Website unter www.vista.ch/einblick
St. Moritz, 1'856 Meter über Meer: Die Aivla Vista Augenpraxis St. Moritz ist eine der wohl höchstgelegenen Augenarztpraxen in der Schweiz. Die Praxis ist umgeben von Bergen, die St. Moritz majestätisch anmutend umschliessen. Das einzigartige Licht, die klaren Bergseen und die schneebedeckten Gipfel lassen die Farben der Natur im Engadin besonders leuchtend und lebendig wirken. Diese besondere Atmosphäre hat in der Vergangenheit viele Künstler angezogen und inspiriert – unter ihnen der Schriftsteller Hermann Hesse und der Maler Giovanni Segantini. Das Engadin mit all seinen Schönheiten berührt auch das Herz von Dr. med. Paolo Bernasconi, der ursprünglich aus dem Tessin stammt. Der Augenarzt lebt seit Jahrzehnten im Engadin: «Mich fasziniert die Mischung aus hoch entwickelter medizinischer Infrastruktur und der ländlichen, aber dennoch sehr international geprägten Region.»
Fasziniert ist Dr. med. Paolo Bernasconi auch von der Augenheilkunde. Es sei die einzigartige Kombination aus hoch spezialisierter Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten sowie ihren direkten Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten, hält er fest. «Die Augen sind ein unglaublich komplexes und gleichzeitig empfindliches Organ.
Die Fähigkeit, Krankheiten zu erkennen und zu behandeln, die das Sehvermögen beeinträchtigen oder sogar das Leben der Patienten stark beeinflussen können, ist besonders erfüllend», schwärmt Dr. med. Paolo Bernasconi. Der Zusammenschluss von Aivla und Vista kam dank einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen ihm und Dr. med. Eduard Haefliger, Gründer der Vista Augenpraxen & Kliniken, zustande. «Unsere gemeinsame Philosophie, die in der ophthalmologischen Kompetenz wie auch im menschlichen Umgang mit Patienten gleichermassen vorbildlich ist, bildete die Grundlage für den Entschluss, künftig enger zusammenzuarbeiten», erklärt Dr. med. Paolo Bernasconi. Im Fokus stehen stets das Wohl der Patientinnen und Patienten und das Ziel, diese bestmöglich zu behandeln und zu betreuen.
Versorgung auch in abgelegenen Tälern
Die Expansion der Aivla Group und der darauffolgende Zusammenschluss zur Aivla Vista Augenpraxen & Kliniken ermöglichten es, die Expertise von Dr. med. Paolo Bernasconi in verschiedenen Regionen des Engadins anzubieten und Patientinnen und Patienten auch in abgelegenen Tälern zu erreichen. Gerade ältere Personen, die nicht mehr den Weg zu den Zentren auf sich nehmen können, sind so gut versorgt und erhalten hoch qualifizierte Augenmedizin in einer vertrauten Umgebung. Das Augenzentrum im Engadin verbessert die regionale Gesundheitsversorgung sowie die Lebensqualität der Patienten, da es Notfalldienste, Vorsorgeuntersuchungen, Augenoperationen und Behandlungen anbietet. Patientinnen und Patienten können sich sämtlichen augenärztlichen Eingriffen auf höchstem Niveau unterziehen – seien es refraktive Chirurgie, Linsenimplantationen, Netzhautoperationen oder ästhetische Eingriffe.
Das Engadin ist für Dr. med. Paolo Bernasconi nicht nur berufliche Heimat, sondern auch sein Zuhause. Seine freie Zeit verbringt er mit seiner Familie – zudem liebt er das Reiten, das Skifahren und die Tierfotografie. Als «Fotojäger» ist er immer auf der Suche nach dem besten Schnappschuss in optimaler Auflösung. Bemüht – wann immer nötig – die Perspektive zu wechseln, Details zu entdecken, Einzelheiten zu erkennen, dabei das Ganze nicht aus den Augen zu verlieren und den Überblick zu behalten. «Vergessen wir nicht, dass das Auge das Bild macht und nicht die Kamera.» Im Engadin könne er die wilde Tierwelt in einer unvergleichlich schönen Kulisse einfangen. «Das Engadin bietet die perfekte Umgebung dafür, all meine Hobbys und Leidenschaften zu verbinden und die Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir am meisten bedeuten. Der entspannte Lebensrhythmus, die Nähe zur Natur und die hohe Lebensqualität sind für mich als Tessiner, der ursprünglich aus einem urban geprägten Umfeld kommt, eine wertvolle Bereicherung.»
Die Aivla Vista Augenpraxen & Kliniken bieten an ihren Standorten im Engadin alle augenärztlichen Behandlungen an. Alle Standorte sind mit hoch spezialisierten Geräten zur Diagnostik ausgestattet und verfügen über ein kompetentes Team. Mehr Informationen finden Sie unter www.vista.ch/standorte
Erhellendes über das Sehen
Im Fokus der aktuellen Ausgabe widmen wir uns einem ebenso faszinierenden wie rätselhaften Phänomen: dem Licht. Licht ist nicht nur die Voraussetzung für unsere Existenz, es lässt uns auch sehen. Wir erklären, weshalb unsere Augen auf Licht angewiesen sind und was beim Sehvorgang genau passiert. Sosehr Licht unser Leben erhellt, es hat auch seine Schattenseiten. Deshalb werfen wir einen vertieften, ungeschönten Blick auf die Folgen von Lichtverschmutzung.
Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Über 80 % aller Informationen nehmen wir über die Augen auf. Die visuelle Wahrnehmung ist ein komplexer Prozess. Sie ermöglicht es uns, die Welt um uns herum zu erkennen, zu verstehen und mit ihr zu interagieren. Licht ist die Voraussetzung für diesen Vorgang. Ein Sonnenuntergang, ein blühender Baum, ein spielendes Kind – all das könnten wir ohne Licht nicht sehen. Licht bildet somit die tragende Basis, auf der unsere Augen und unser Gehirn zusammenarbeiten.
Licht ist eines der grossen Wunder unseres Planeten und fasziniert die Menschen seit jeher. Wissenschaftler von Aristoteles bis Albert Einstein versuchten, das Geheimnis von Licht zu ergründen.
Licht ist der sichtbare Teil des elektromagnetischen Spektrums, sprich derjenige Teil, der bei uns Hellund Farbempfindungen auslöst. Es besteht aus Photonen, den kleinsten Einheiten des Lichts, die sich in Wellen bewegen. Diese Wellen haben unterschiedliche Längen, die ihre Farbe bestimmen. Die Wellenlängen, die von den meisten Menschen wahrgenommen werden können, reichen von etwa 400 Nanometer (Violett) bis 780 Nanometer (Rot). Neben der Sonne, der wichtigsten natürlichen Strahlenquelle, bringen künstliche Lichtquellen Helligkeit in unser Leben. Das ist nicht nur von Vorteil. Doch dazu später.
Auge im Querschnitt
Was passiert beim Sehvorgang?
Lichtquellen wie die Sonne, Glühbirnen oder LED-Lampen strahlen Licht aus, das auf Objekte in unserer Umgebung trifft. Dieses Licht wird von deren Oberflächen reflektiert. Wie bei einem Kameraobjektiv gelangt das Licht nun durch das Auge bis auf unsere Netzhaut. Hier wird es gebündelt und Bilder entstehen. Bis es dazu kommt, bedarf es eines perfekten Zusammenspiels zwischen den einzelnen Bausteinen unserer Augen. Schauen wir uns diese Bausteine und ihre Aufgaben genauer an.
Hornhaut Das Licht tritt zuerst durch die Hornhaut, die transparente äussere Schicht des Auges. Die Hornhaut bricht das Licht und leitet es zur Linse weiter.
Pupille und Iris Die Pupille ist die zentrale Öffnung in der Iris, dem farbigen Teil des Auges. Sie reguliert die Menge des einfallenden Lichts. Bei starkem Licht wird sie kleiner, bei schwachem grösser. Die Iris funktioniert dabei wie die Blende einer Kamera.
Linse Hinter der Pupille befindet sich die durchsichtige, elastische Linse. Sie fokussiert das Licht, indem sie ihre Form verändert. Dieser Anpassungsprozess, der die Schärfe des Bildes auf der Netzhaut gewährleistet, wird Akkommodation genannt.
Netzhaut Das gebündelte Licht passiert den Glaskörper, eine gelartige Substanz, und trifft auf die Netzhaut im hinteren Teil des Auges. Die Netzhaut ist eine lichtempfindliche Schicht, die mit etwa 130 Millionen Sehzellen ausgestattet ist. Diese Sinneszellen wandeln das Licht in elektrische Impulse um.
Wie die Sinneszellen die richtigen Informationen an unser Gehirn senden, damit wir Farben und Kontraste wahrnehmen, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
Unsere Netzhaut ist reich ausgestattet. Sie verfügt über Millionen von Sinneszellen. Die Haupttypen sind Stäbchen und Zapfen. Diese Sehzellen spielen eine zentrale Rolle bei der Transformation von Licht in elektrische Impulse, die unser Gehirn in scharfe, verständliche Bilder umwandelt.
Stäbchen sind Profis bei schwachem Licht
Pro Auge sind ca. 120 Millionen Stäbchen im Einsatz, dank derer wir Grautöne und Bewegungen wahrnehmen können. Stäbchen sind hoch spezialisierte, sehr lichtempfindliche Fotorezeptoren, die für das Sehen bei schwachem Licht verantwortlich sind. Sie sind in der Lage, minimale Lichtreize wahrzunehmen. Dadurch ermöglichen sie es uns, in der Dämmerung oder bei Nacht zu sehen.
Zapfen sorgen für Farbenvielfalt
Im Gegensatz zu den Stäbchen sind Zapfen für das Sehen bei hellem Licht zuständig, also am Tag oder bei künstlichen Lichtquellen. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Farbwahrnehmung. Jedes Auge verfügt über etwa sechs Millionen Zapfen. Diese sind in drei Typen unterteilt, die auf die verschiedenen Wellenlängen des Lichts unterschiedlich empfindlich reagieren:
› K-Zapfen (kurze Wellenlängen) sprechen am stärksten auf blaues Licht an.
› M-Zapfen (mittlere Wellenlängen) sind auf grünes Licht spezialisiert.
› L-Zapfen (lange Wellenlängen) reagieren hauptsächlich auf rotes Licht.
Millionen Stäbchen sind pro Auge im Einsatz
Dank der reibungslosen Zusammenarbeit aller Fotorezeptoren können wir bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen sehen – von den schattenhaften Grautönen in der Nacht bis hin zur prächtigen Farbenvielfalt am Tag.
Millionen Zapfen finden wir in jedem Auge
Auge im Querschnitt mit Netzhaut im Detail
Elektrische Impulse vom Auge ans Gehirn
Sobald Licht auf die Netzhaut trifft, absorbieren es die Fotopigmente in den Stäbchen und Zapfen. Sie lösen eine chemische Reaktion aus, die zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Impulse führt. Diese Impulse werden von den Sehzellen über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet und dort im visuellen Kortex verarbeitet. Erst im Gehirn wird das ursprünglich auf dem Kopf stehende Bild korrigiert und zu einem klaren, verständlichen Ganzen zusammengesetzt. Dieser ebenso komplexe wie spannende Prozess lässt uns unsere Umgebung präzise und detailliert wahrnehmen.
Schliessen wir nach dem Betrachten eines Gegenstands oder einer Lichtquelle die Augen, sehen wir manchmal für einige Sekunden Farben, Punkte oder Muster. Diese etwas merkwürdigen optischen Wahrnehmungen nennt man Nachbilder. Sie entstehen, wenn unsere Fotorezeptoren länger einem starken Lichtreiz ausgesetzt sind. Bei einer intensiven Stimulation werden die betroffenen Rezeptoren überreizt. Sie ermüden und verlieren vorübergehend ihre Empfindlichkeit. Schliessen wir nun die Augen oder blicken auf eine neutrale Fläche, reagieren die weniger ermüdeten Rezeptoren. Sie schaffen ein Bild in den komplementären Farben des ursprünglichen Reizes. Dieser Effekt zeigt, wie unser visueller Apparat auf unterschiedliche Lichtverhältnisse reagiert und sich anpasst, um uns eine fortlaufende Wahrnehmung zu ermöglichen.
Licht steuert auch unseren Schlaf-wachRhythmus. Tageslicht ist dabei ein wahrer Muntermacher. Indem es die körpereigene Melatoninproduktion unterdrückt, sorgt es dafür, dass wir wach und aktiv sind. Wird es dunkel, steigt die Melatoninproduktion an, was uns müde macht und auf den Schlaf vorbereitet. Natürliches Licht ist somit ein wichtiger Zeitgeber für unsere innere Uhr.
Die Erfindung von künstlichen Lichtquellen eröffnete der Menschheit ungeahnte Möglichkeiten. Doch gerade in unserer modernen Welt zeigen sich zunehmend die Schattenseiten dieser Innovationen. Fehlt natürliches Licht oder wird es permanent durch künstliches gestört, gerät unser Wohlbefinden aus dem Takt.
Wissenschaftler entdeckten einen dritten Lichtrezeptor in der Netzhaut: die fotosensitiven Ganglienzellen. Diese enthalten das lichtempfindliche Protein Melanopsin. Der dritte Lichtrezeptor ist nicht für das Sehen verantwortlich, er registriert die Helligkeit in der Umgebung. Besonders empfindlich reagiert er auf blaues Licht. Sind wir diesem Licht ausgesetzt, wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin unterdrückt.
Ganglienzellen sind weitere Lichtrezeptoren in der Netzhaut (siehe Grafik vorherige Seite)
Lichtverschmutzung ist ein wachsendes globales Problem. Sie entsteht durch übermässige oder fehlgeleitete -
türlichen Wechsel von Hell und Dunkel % Lichtverdie Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht über städtischen Gebieten. So kann man die Lichter von Los Angeles noch aus bis zu 300 km Entfernung sehen.
› Blendung: helles Licht, das unangenehm oder sogar schmerzhaft ist – z. B. Scheinwerfer oder Kamerablitze.
› Lichteinfall: Licht, das in Bereiche scheint, in die es nicht gehört – z. B. Strassenlaternen, die ins Schlafzimmer leuchten und die Nachtruhe stören.
› Überbeleuchtung: zu viele Lichtquellen auf engem Raum – z. B. Las Vegas mit den zahllosen permanent funkelnden Casinos und Hotels.
Übermässige künstliche Beleuchtung irritiert den menschlichen Schlafwach-Rhythmus. Das kann zu Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Lichtverschmutzung stört aber auch Tiere und Pflanzen. Viele Tierarten sind auf natürliche Lichtverhältnisse angewiesen – etwa Zugvögel, Fische, Fledermäuse und nachtaktive Insekten, die Pflanzen bestäuben. Lichtverschmutzung hat somit nicht nur für uns Menschen, sondern für das gesamte Ökosystem weitreichende negative Folgen.
Licht aus !
Dunkelheit ist für unsere Gesundheit ebenso wichtig wie Licht. Sie ermöglicht es unserem Körper, sich zu erholen und zu regenerieren. Gerade Blaulicht, wie es von Displays strahlt, sollten wir vor dem Schlafengehen vermeiden. Ganz grundsätzlich können wir uns und unserer Umwelt sehr viel Gutes tun, wenn wir ein wenig sparsamer und sorgfältiger mit künstlichem Licht umgehen.
der Weltbevölkerung leben unter einem lichtverschmutzten Himmel 80 %
Blindenschrift ermöglicht es stark sehbehinderten und blinden Menschen, zu lesen und zu schreiben. Das verdanken sie vor allem Louis Braille. Doch warum setzte sich gerade die Brailleschrift weltweit durch?
Im Alter von drei Jahren verletzte sich 1812 Louis Braille mit einer Ahle seines Vaters schwer am rechten Auge. In der Folge entwickelte sich eine bakterielle Infektion, die auch auf das andere Auge übergriff. Zwei Jahre später war Louis Braille vollständig blind. Trotz seiner Beeinträchtigung besuchte Braille die Dorfschule. Später erhielt er ein Stipendium für die erste Blindenschule der Welt – das Pariser Blindeninstitut. Dort erlernte er die Relief-Blindenschrift sowie die Nachtschrift, die ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurde. Braille fand beide Systeme zu komplex und begann, sie zu vereinfachen.
1824 stellte der damals erst 15-jährige Teenager seine Brailleschrift der Öffentlichkeit vor. Sie ist ebenso simpel wie genial. Ein Buchstabe setzt sich aus maximal sechs Punkten zusammen: drei in der Höhe, zwei in der Breite. Dadurch lassen sich mit 64 Punktekombinationen alle Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen des Blindenschrift-Alphabets abbilden. Die sechs Punkte sind universal und selbst für Musiknoten fand Braille ein System. 1850 wurde die Brailleschrift offiziell in französischen Blindenschulen eingeführt und später auch in anderen Ländern übernommen.
Braille ist nicht die einzige Blindenschrift. Mit der Reliefschrift und der Punktschrift stehen zwei Hauptsysteme zu Verfügung.
Hierbei handelt es sich um herkömmliche lateinische Buchstaben oder einfache grafische Muster, die ertastet werden können.
Moonalphabet: Diese Schrift besteht aus geometrischen Formen und ist für Menschen geeignet, die später im Leben erblinden. Die Symbole lehnen sich an die lateinischen Buchstaben an. Sie sind leicht zu erlernen, jedoch nicht zum Schreiben geeignet.
Stachelschrift: Hier werden lateinische Buchstaben punktiert dargestellt. Diese Methode macht schnelles Lesen und handschriftliches Nachschreiben schwierig.
Hierbei werden Buchstaben in einem Punkteraster nachgebildet.
Brailleschrift: Die Brailleschrift setzte sich aufgrund ihrer Einfachheit und Effektivität durch. Als bekannteste Punktschrift weltweit kann das Braillealphabet mit seinen 64 Zeichen in vielen Sprachen rund um den Globus angewendet werden.
New York Point: Die Zeichen dieses Alphabets sind lediglich zwei Punkte hoch. Aufgrund der unterschiedlichen Zeichenlängen ist die Schrift allerdings schwerer zu lesen als Braille.
Auch im 21. Jahrhundert bringt die Brailleschrift mehr Selbständigkeit in den Alltag von blinden Menschen, sei es im öffentlichen Raum oder in den eigenen vier Wänden. Dennoch nimmt die Verwendung der Brailleschrift tendenziell ab. Vorlese-Software und die Bereitstellung barrierefreier digitaler Inhalte lassen sich oft schneller und bequemer nutzen. Nichtsdestotrotz bleibt Braille ein wichtiges Werkzeug zur Förderung der Alphabetisierung und der Unabhängigkeit blinder und schwer sehbehinderter Menschen. Letztlich ist die Brailleschrift ein Wegbereiter für Inklusion.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten Farben hören,
Geräusche schmecken oder Zahlen fühlen. Was merkwürdig erscheint, ist für Menschen mit Synästhesie völlig normal. Wir schauen uns dieses Phänomen genauer an.
Synästhesie, abgeleitet von den griechischen Wörtern «syn» (zusammen) und «aisthesis» (Wahrnehmung), beschreibt die Verschmelzung von Sinneseindrücken. Bei der Stimulation eines Sinnes – wie etwa dem Sehen – wird eine unwillkürliche Reaktion in einer weiteren Sinneswahrnehmung ausgelöst. Synästhesie ist ein neurologischer Vorgang, bei dem die Grenzen zwischen den Sinnen verschwimmen. Ein Synästhetiker kann beispielsweise beim Hören von Musik gleichzeitig Farben sehen oder beim Lesen von Texten bestimmte Geschmacksrichtungen erkennen.
So werden bei der Graphem-Farb-Synästhesie Buchstaben und Zahlen in spezifischen Farben gesehen. Für jemanden mit dieser Form der Synästhesie könnte die Zahl «5» immer blau und der Buchstabe «A» immer rot erscheinen.
ZU DEN HÄUFIGSTEN ARTEN DER SYNÄSTHESIE ZÄHLEN:
› Graphem-Farb-Synästhesie: Buchstaben und Zahlen sind fest mit bestimmten Farben verbunden.
› Farbiges Hören: Geräusche und Musik erzeugen gleichzeitig Farbwahrnehmungen und Formen.
› Sequenz-Raum-Synästhesie: Zeiteinheiten wie Wochentage oder Monate haben eine spezifische räumliche Anordnung im inneren Auge.
› Gefühlssynästhesie: Emotionen werden als Farben oder Formen wahrgenommen.
› Lexikal-gustatorische Synästhesie: Worte haben bestimmte Geschmacksrichtungen oder spürbare Texturen.
Neurowissenschaftler vermuten, dass bei Synästhetikern ungewöhnlich starke Verbindungen zwischen verschiedenen sensorischen Arealen des Gehirns bestehen. Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) fand man heraus, dass bei Synästhetikern während der Stimulation eines Sinnes weitere Hirnareale aktiviert werden, die normalerweise nicht beteiligt sind. So zeigt etwa das Gehirn eines TonFarb-Synästhetikers Aktivitäten in den visuellen Arealen, wenn er Musik hört.
BERÜHMTE SYNÄSTHETIKER UND IHRE ERFAHRUNGEN
Viele namhafte Persönlichkeiten waren oder sind Synästhetiker. Einige von ihnen liessen diese besondere Fähigkeit in ihre Arbeit einfliessen. Der russische Maler Wassily Kandinsky schuf Kunstwerke, die auf seinen farbigen Klangwahrnehmungen basierten. Der Schriftsteller Vladimir Nabokov beschrieb in seinen Büchern synästhetische Erlebnisse, insbesondere seine farblichen Assoziationen mit Buchstaben und Wörtern.
Auch in der Popkultur gibt es Synästhetiker, die ihre einzigartigen Sinneswahrnehmungen als Inspirationsquelle nutzen – unter ihnen Lady Gaga, Billy Joel, Pharrell Williams und Billie Eilish.
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Viel Glück!
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Für viele Synästhetiker ist ihre besondere Fähigkeit eine Bereicherung des Alltags. Die zusätzlichen Sinneseindrücke können die Kreativität und die Gedächtnisleistung fördern. Synästhetiker sagen, dass sie sich aufgrund der farblichen oder sensorischen Assoziationen besser an Informationen erinnern können. Synästhesie kann aber auch eine Herausforderung sein. Manche Synästhetiker empfinden die ständigen zusätzlichen Sinneseindrücke als überwältigend oder störend, insbesondere in Umgebungen mit vielen Reizen.
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GEWINN SPIEL
WARUM VERZICHT WICHTIG IST
Ob bei der Arbeit, zuhause oder unterwegs – in unserer digitalen Welt sind Smartphones, Tablets und Computer allgegenwärtige Begleiter. Während Erwachsene davon überwiegend profitieren, stellt sich die Frage: Was ist mit den Kleinsten? Ist es sinnvoll, Kleinkindern den Zugang zu Bildschirmen zu erlauben?
Alle Eltern kennen diese Mo-
mente:
Das Kind testet die elterliche Geduld mit einer Ausdauer, die der eines Marathonläufers gleichkommt. Um Frust bei den Eltern und Tränen beim Kind zu vermeiden, empfiehlt sich der Bildschirm mit seiner magischen Anziehungskraft. Wer könnte da widerstehen? Ein bisschen Zeit vor dem Bildschirm kann die rettende Insel im aufgewühlten Ozean des Familienlebens sein.
Studien belegen indes, dass die exzessive Nutzung von Bildschirmen bei Kleinkindern erhebliche negative Auswirkungen haben kann. Deshalb sprechen sich Kinderärzte und Entwicklungspsychologen dafür aus, dass Kinder unter anderthalb Jahren überhaupt keinen Zugang zu Bildschirmen haben sollten.
KEINE Bildschirmzeit für Kinder unter 18 Monaten
Der frühe Kontakt mit Bildschirmen hemmt die kognitive Entwicklung von Kleinkindern. Am besten lernen sie durch direkte Interaktionen mit ihrer Umgebung und mit anderen Menschen. Bildschirmzeit schränkt diese wertvollen Lernmomente ein.
pro Tag
Für die Sprachentwicklung eines Kindes sind echte Gespräche entscheidend. Auch hier haben Studien gezeigt, dass Kinder, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, einen geringeren Wortschatz und schlechtere sprachliche Fähigkeiten aufweisen.
Auch die Entwicklung sozialer Fähigkeiten leidet. Kinder lernen durch Spielen und die Interaktionen mit Gleichaltrigen, wie man kommuniziert, Konflikte löst und Empathie entwickelt. Bildschirme bieten keine adäquate Ersatzumgebung für diese wichtigen Lernprozesse.
Allgemein wird empfohlen, dass Kinder unter 18 Monaten keine Bildschirmzeit erhalten sollten. Mit einer Ausnahme: Videoanrufe. Sie fördern die familiäre Bindung. Für Kinder zwischen 18 und 24 Monaten sollten Eltern qualitativ hochwertige Programme auswählen und diese zusammen mit den Kleinen anschauen, um die Lerninhalte zu erklären und zu ergänzen. Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren sollten nicht länger als eine Stunde pro Tag vor dem Bildschirm sitzen. Auch hier ist der Fokus auf hochwertige, lehrreiche Inhalte zu legen.
Anstatt Kleinkinder sich selbst vor dem Bildschirm zu überlassen, können Eltern andere Aktivitäten fördern. Kinder sollten ermutigt werden, frei zu spielen, um ihre Kreativität und
ihre Problemlösungsfähigkeiten entwickeln zu können. Das Vorlesen von Büchern fördert die Sprachentwicklung und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind. Spiele, die zwischenmenschliche Interaktionen erfordern, helfen dabei, soziale Fähigkeiten auszubilden. Zeit im Freien unterstützt die körperliche Gesundheit und bietet zugleich unzählige Lernmöglichkeiten.
Fazit: Ab einem gewissen Alter ist ein bisschen Bildschirmzeit in Ordnung. Jedoch in einem gesunden Mass. Hier können Erwachsene als gutes Vorbild vorangehen. Denn auch uns schadet es nicht, wenn wir weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen.
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Vitamin-D-Mangel entgegenwirken
Vitamin D unterstützt das Immunsystem, fördert die Knochengesundheit und hilft bei der Regulation des Kalziumspiegels im Blut. Gerade im Winter, wenn die Tage kürzer und dunkler sind, leiden viele an einem Vitamin-D-Mangel. Wir sagen Ihnen, wie Sie dem entgegenwirken.
Die primäre Quelle für Vitamin D ist das Sonnenlicht. Sobald die UV-B-Strahlen der Sonne auf unsere Haut treffen, wird in den Hautzellen Vitamin D3 produziert. In den Wintermonaten ist die Sonnenintensität deutlich reduziert und wir verbringen mehr Zeit in Innenräumen. Das Sonnenlicht hat es im Winter somit schwer und die körpereigene Produktion von Vitamin D ist gehemmt.
Ein dauerhafter Vitamin-D-Mangel beeinträchtigt insbesondere die Gesundheit der Knochen. Bei Kindern kann das zu Rachitis führen – einer Krankheit, die die Knochen weich und verformbar macht. Bei Erwachsenen verursacht ein chronischer Vitamin-D-Mangel eine Osteomalazie. Daraus resultieren zu weiche Knochen und Muskelverspannungen. Darüber hinaus erhöht ein niedriger Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Obschon die Sonne im Winter schlechtere Karten hat, gibt es Möglichkeiten, den Vitamin-D-Haushalt in Schwung zu halten. Dazu gehört die Anpassung der Ernährung. Lebensmittel wie fettreicher Fisch, Milchprodukte, Eier und Champignons sind hervorragende Vitamin-D-Quellen. Leider reicht eine gesunde, ausgewogene Ernährung allein nicht dazu aus, um den Bedarf vollständig zu decken. Nahrungsergänzungsmittel können sich dann als sinnvoll erweisen. Für die richtige Dosierung sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. Von Vitamin-D-Präparaten aus der Drogerie raten wir ab. Gute Tageslichtlampen wiederum können wohl den Winter-Blues vertreiben, unseren Vitamin-D-Haushalt beeinflussen sie jedoch nicht, da sie keine UV-Strahlung abgeben. Gehen Sie lieber täglich an die frische Luft. Ein ausgedehnter Spaziergang hebt die Stimmung und kurbelt Ihre Vitamin-D-Produktion an.
REZEPT
FÜR 4 PERSONEN
DAS BRAUCHT ʼ S
4 Lachsfilets (je ca. 150 – 200 g)
1 Zitrone
4 Karotten
2 Lauchstangen
2 EL Olivenöl
1 TL getrockneter Thymian
Salz und Pfeffer nach Geschmack Pergamentpapier und Küchengarn
Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Lachsfilets vorsichtig mit kaltem Wasser abwaschen und trockentupfen. Von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Die Lachsfilets auf das Pergamentpapier legen (jeweils ein Filet pro Päckchen).
Zitrone gründlich waschen und in zwei Hälften schneiden. Eine Hälfte entsaften und den Zitronensaft in eine Schüssel geben. Olivenöl, Salz und Thymian hinzufügen und alles gut verrühren.
Karotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Lauch in Ringe schneiden. Das Gemüse zur Öl-Zitronensaft-Mischung geben, gründlich vermengen und gleichmässig über die Lachsfilets verteilen. Die verbliebene Zitronenhälfte in Scheiben schneiden und auf das Gemüse legen. Die Päckchen sorgfältig zusammenfalten und mit dem Küchengarn zubinden. Für 25 – 30 Minuten in der Mitte des Ofens garen. Päckchen aufmachen und servieren. Guten Appetit!
Über 80 % aller Informationen nehmen wir über die Augen auf. Die visuelle Wahrnehmung ist ein komplexer Prozess –Licht ist die Voraussetzung für diesen Vorgang.
FOKUSTHEMA Licht ab S. 16
Mit unserem «Einblick» wollen wir die Faszination für das Thema Auge mit Ihnen teilen, ungewöhnliche Einblicke bieten und über Behandlungsmethoden und Ursachen von Augenkrankheiten informieren. Zurückgreifen können wir dabei auf rund 40 Jahre Expertise im Bereich der Augenheilkunde. www.vista.ch/einblick