
1 minute read
Ein Fremdkörper im Auge: Ab wann droht Gefahr?
Beim Velofahren ist es das Insekt, beim Putzen der Fussel oder beim Strandspaziergang das Sandkorn: Kleine Fremdkörper können rasch und unkontrolliert im Auge landen. Wie gefährlich ist das?
Unser Körper besitzt gut durchdachte Abwehrmechanismen, auch für die Augen. Augenbrauen und Wimpern schützen das Auge vor Schweiss oder Nässe, vor Staub und gröberen Schmutzpartikeln. Droht Gefahr, setzen ausserdem unsere Reflexe ein und wir schliessen blitzschnell die Augen.
Advertisement
Wie reagiert das Auge auf einen Fremdkörper?
Häufigste
Fremdkörper im Auge
Wimpern Sand
Insekten
Staub, Schmutzpartikel Splitter (Holz, Metall, Glas) Pflanzenteile (von Bäumen / Sträuchern)
Landet trotzdem ein Fremdkörper im Auge, fängt dieses an zu tränen, der Lidschlag erhöht sich und ein unangenehmes Gefühl entsteht. Wie ein Scheibenwischer verteilen die Augenlider durch das Blinzeln die produzierte Tränenflüssigkeit auf dem Augapfel. Fremdkörper sollen so in Richtung der Augeninnenwinkel einfach «weggeschwemmt» werden.
Meistens sind kleine Fremdkörper harmlos, da sie sich nur auf der Oberfläche des Auges, also auf der Hornhaut, der Bindehaut oder der Innenseite der Augenlider befinden.
Wie können Fremdkörper aktiv entfernt werden?
Die Schutzmechanismen unseres Sehorgans reichen in den meisten Fällen aus, um einen oberflächlichen Eindringling wieder zu entfernen. Klappt dies aber einmal nicht, kann durch aktiv gesteuertes und vermehrtes Blinzeln, durch Ausspülen des Auges unter fliessendem Wasser oder durch das Wischen mit einem sauberen Tuch in Richtung Augeninnenwinkel nachgeholfen werden. Ist der Fremdkörper entfernt, lassen die Beschwerden in der Regel schnell nach. Ein Reiben am Auge sollte unbedingt vermieden werden, auch wenn Brennen und ein unangenehmes Gefühl schnell dazu verleiten. Durch das Reiben könnte der Fremdkörper tiefer in das Auge eindringen und es verletzen.
Wann wird es gefährlich?
Fremdkörper können Kratzer auf der Oberfläche der Hornhaut verursachen und das Auge dadurch ernsthaft verletzen. Bei der sogenannten Hornhauterosion fühlt es sich an, als wäre der Fremdkörper immer noch im Auge – auch wenn dieser bereits entfernt wurde. Eine solche Verletzung ist nicht unbedingt sichtbar, es können Beschwerden wie Rötungen der Lederhaut, Schwellungen am Augenlid, Schmerzen und auch eine verschwommene Sicht auftreten.
Durchbohrt ein Fremdkörper gar Hornhaut und Augapfel, so spricht man von einer durchdringenden Augenverletzung oder Perforation Häufige Ursachen dafür sind mit dem Auge in Kontakt kommende spitze oder scharfe Gegenstände wie Messer oder Glassplitter. Dadurch verursachte Augenverletzungen müssen sofort behandelt werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Weitere ernst zu nehmende Verletzungsgefahren für die Augen stellen Verbrennungen oder Verblitzungen durch extreme UVEinstrahlung dar. Dadurch können grössere Wunden auf der Hornhaut entstehen, ähnlich einer Schürfwunde. Eine notfallmässige Untersuchung beim Augenarzt ist dann ebenfalls zwingend notwendig. Um das Risiko für solche schwerwiegenden Augenverletzungen möglichst gering zu halten, sollten immer entsprechende Schutz beziehungsweise Sonnenbrillen getragen werden.
Vorsicht !
Auch bei einer vermeintlich harmlosen Augenverletzung ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen.
Es könnten Entzündungen oder Verletzungen im Inneren des Auges vorliegen. Wird die Augenverletzung nicht richtig behandelt, kann dies langfristige Sehschäden zur Folge haben.
