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KURZSICHTIGKEIT BEI KINDERN

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Brille und Kinder

Brille und Kinder

BEHANDLUNG MIT KONTAKTLINSEN, EINE GUTE IDEE?

Das Myopie-­Management ist für Eltern, deren Kinder unter Kurzsichtigkeit Myopie leiden, von grosser Bedeutung. Mit verschiedenen Ansätzen kann von Beginn an das Voranschreiten einer Kurzsichtigkeit verlangsamt werden – helfen sollen unter anderem spezielle Kontaktlinsen.

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Für Kinder, die unter Kurzsichtigkeit leiden, steht beim Tragen von Kontaktlinsen nicht nur die Korrektur der Sehschärfe im Fokus. Mit speziellen Kontaktlinsen soll vor allem das Längenwachstum des Augapfels gezielt eingeschränkt werden, um damit der Kurzsichtigkeit entgegenzuwirken. Dafür haben Kinder die Wahl zwischen Tageslinsen und Orthokeratologie­Kontaktlinsen, welche nachts getragen werden.

Kurzsichtigkeit am Tag korrigieren

Spezielle Tageslinsen sorgen nicht nur dafür, dass im Zentrum scharf gesehen wird, sondern legen zudem den Fokus des Auges auf einen Punkt in der Peripherie; also auf den Randbereich des Gesichtsfeldes, in dem man für gewöhnlich von Natur aus unscharf sieht. Dadurch wird ganz gezielt das Längenwachstum des Auges ausgebremst und das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit aktiv verlangsamt.

Scharf sehen über Nacht

Bei Orthokeratologie­Kontaktlinsen (kurz: Ortho-­K­-Linsen) kommt es dagegen auf die formende Wirkung der speziell gefertigten Linse an: So passt sich die Hornhaut des Auges im Schlaf an die Form der aufgesetzten Linse an und der Brennpunkt sowie der Fokus werden verlagert. Ziel ist es auch hier, das Längenwachstum des Augapfels zu verringern. Die formende Wirkung hält nach dem Herausnehmen der Linse zwischen 8 und 16 Stunden an und das Tragen von Linsen oder einer Brille als Sehhilfe tagsüber wird bei nur geringer Sehschwäche überflüssig.

Empfohlen werden die Linsen insbesondere bei einer schnell voranschreitenden Kurzsichtigkeit von mehr als einer Dioptrie pro Jahr (Myopie­Progression). Allerdings nur dann, wenn sowohl das Kind als auch die Eltern das möchten. Die Linsen werden oft erst ab einem Alter von sechs Jahren empfohlen. Individuelle Möglichkeiten sind immer mit den behandelnden Ärzten abzusprechen.

Bei jüngeren Kindern müssen ausserdem auch die Eltern mit der Handhabung von Kontaktlinsen vertraut sein, um beim Einsetzen und Entfernen der Linsen zu unterstützen. Besonders wichtig ist es, dabei immer auf eine ausreichende Hygiene zu achten.

Regelmässige Kontrolltermine beim Augenarzt spielen im Kindesalter eine entscheidende Rolle für die Diagnose von Fehlsichtigkeiten. Egal ob Kurz­, Weitsichtigkeit oder Schielen, grundsätzlich gilt; je früher Sehstörungen erkannt werden, desto schneller kann dem Kind der Alltag erleichtert werden.

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