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AUGEN ALS FENSTER ZUR SEELE

Mit unseren Augen kommunizieren wir – ganz ohne Worte. Es heisst, ein Blick sage mehr als tausend Worte. Doch was verraten die Augen wirklich über uns?

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Unsere Augen spielen beim Projizieren der eigenen Gefühlswelt auf die Umgebung eine nicht unbedeutende Rolle. Instinktiv schauen wir während eines Gesprächs in die Augenregion des Gegenübers. So kann man manchmal die Liebe auf den ersten Blick erfahren oder sich doch eher unangenehm durchschaut fühlen. Unsere Augen verraten uns unbewusst.

Vor lauter Angst können uns die Augen weit offenstehen, vor Freude können sie gar leuchten. Die Augen, vor allem aber die Pupillen lassen sich nicht, wie beispielsweise der Mund, so leicht kontrollieren. Beim Empfinden von Freude, Angst, Stress, Anspannung oder Ekel kommt es zu einer Erweiterung der Pupillen.

UWIE GENAU REAGIEREN PUPILLEN AUF UNTERSCHIEDLICHE GEFÜHLSLAGEN?

Durch die Pupille dringt Licht ins Innere des Auges auf die Netzhaut. Mithilfe zweier Muskeln in der Iris wird der Lichteinfall auf die Netzhaut reguliert und dementsprechend vergrössern oder verkleinern sich die Pupillen.

Diese beiden Muskeln werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert, das in enger Verbindung mit unserem Gefühlszentrum im Gehirn steht. Der Körper reagiert dann unter anderem bei Wut, Trauer, Schmerz, aber auch bei Freude ganz unbewusst mit einer Pupillenerweiterung.

Grosse, erweiterte Pupillen stuft das Gegenüber als Signal von Aufmerksamkeit und emotionaler Beteiligung ein. Nicht nur die Pupillen selber, auch die Mimik, durch Veränderung der Positionierung der Augenlider und ­brauen, sind wichtig für die nonverbale Kommunikation.

Ist man glücklich und lacht, so lächelt das Auge mit. So kann die Freude alleine schon am Glanz in den Augen und an den entstehenden Fältchen wahrgenommen werden. Die Ringmuskeln der Augen und des Mundes hängen zusammen. Heben sich also beim Lachen die Mundwinkel an, lächeln die Augen automatisch mit.

Auch Trauer ist an den Augen abzulesen: Werden Tränen unterdrückt, reagieren die Pupillen mit einer Erweiterung, die Augenlider sind schwer und aufgrund angesammelter Tränenflüssigkeit leicht geschwollen und die Augenbrauen sind nach innen gestellt.

Müdigkeit lässt sich ebenfalls leicht erkennen, denn diesmal verengen sich die Pupillen, um den Lichteinfall zu minimieren.

Übrigens: In der Forschung steht die Erweiterung der Pupillen im Zusammenhang mit der Psyche. Bei Menschen mit Depressionen weicht die Reaktion der Pupillen von der Pupillenreaktion eines gesunden Menschen ab.

Mit den Augen nehmen wir nicht nur unsere Umwelt wahr – als Fenster zur Seele verraten sie mehr über unser Innenleben als wir denken.

Sobald wir zu lügen beginnen, gerät der Körper in eine Stresssituation und die Pupillen erweitern sich –  Lügen werden somit leicht erkannt.

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