Die Zeile 3/2018

Page 1

DIE ZEILE Nr. 3 / 2018

orte

FormatOst

Appenzeller Verlag

Toggenburger Verlag

edition punktuell

gazin Das Ma auses lagsh r e V s e d unn r b l l e w Sch

Zwischen den Sägemehlringen: Fotograf Lorenz Reifler Monika Rösingers Geschichte eines Chancenlosen Duri Runggers neuer Krimi Silvesterchlausen für Kinder mit Wälti und Heidi


t s Lu f u a t a m i e H

Abonnieren Sie das Appenzeller Magazin fßr nur Fr. 84.– (12 Ausgaben im Jahr). Bestellen: Tel. 071 353 77 55 www.appenzellermagazin.ch verlag@appenzellerverlag.ch


5 6 8 10 14 16 18 19 20 24 26 28 30 31

Inhalt Wer liest da? Christine Item Die kreative Buchhalterin Lorenz Reifler Die Schwinger vor der Linse Röllelibutzen Verein Für Freunde der traditionellen Fasnachtskultur Monika Rösinger Sittengemälde aus dem Toggenburg Duri Rungger Krimis zwischen Chur und Zürich Hans Büchler Das mittlere Toggenburg in Bildern Claudia Finkele/Sarah Mehrmann/Caroline Schärli Junge Redaktorinnen für das Werdenberger Jahrbuch Karin Antilli Frick Wälti und Heidi erklären das Silvesterchlausen

Zeit, sich zu besinnen Unser Herbstprogramm ist voller Lesestoff für Gemüt und Verstand: vom Schwingerkalender über den neuesten Krimi von Duri Rungger bis hin zum neu lancierten Werdenberger Jahrbuch. Nahrhafte Kost verarbeitet die Toggenburgerin Monika Rösinger in ihrem ersten Roman. Sie schreibt über den Vagabund Johann Bleiker, der 1878 ein Mädchen missbraucht und ermordet hat. Ziemlich genau 140 Jahre ist es her seit diesem tragischen Ereignis, das das Toggenburg erschütterte; Unverständnis und Betroffenheit überdauern die Jahre. Solch schwere Gedanken möchte man lieber weit von sich schieben. Und doch gehören sie zum Leben dazu, vielleicht gerade auch in der Vorweihnachtszeit, in der wir hoffentlich Zeit finden, uns zu besinnen – auf weniger Schönes, aber vor allem auf Schönes. So wünsche ich Ihnen eine Advents- und Weihnachtszeit voller leichter Gedanken, Hoffnung und Zuversicht.

Christine König, Lektorin

Sabine Hügli-Vass Carl August Liner, ein moderner Grafiker Haus Appenzell Lebendiges altes Handwerk

DIE ZEILE

Bernhard Brack Die Menschen und ihre Geschichte würdigen Notizen aus dem Verlagshaus Wer liest da? – Auflösung

© 2018, Appenzeller Verlag AG Im Rank 83, CH-9103 Schwellbrunn Tel. +41 71 353 77 55 verlag@appenzellerverlag.ch www.verlagshaus-schwellbrunn.ch DIE ZEILE ist das Kundenmagazin des Verlagshauses Schwellbrunn. Redaktion Christine König Gedruckt auf Terra Print, 70g/m2 Titelbild: Schwingerfotograf Lorenz Reifler. Bild: caw


4 // DIE ZEILE

s e u e N n e k c e entd

ie das S n e r e i n Abon agazin M r e g r u Toggenb r. 43.– fßr nur F Jahr). m i n e b (6 Ausga : Bestellen 53 77 55 .ch Tel. 071 3 rmagazin e g r u b n e g www.tog verlag.ch enburger g g o t @ g verla


Hölzige Harmonie mit Hund Eine Privatbibliothek in Form einer Galerie, der Traum vieler Bücherbesitzer! Hier herrscht behäbiges Traditionsbewusstsein, gepaart mit bürgerlichem Selbstverständnis, charmant beleuchtet von Lämpchen im Jugendstil. Bodenständige Schreiner waren am Werk beim Einbau des Galeriegeländers, der Büchergestelle und der Kassettendecke, von der ein rustikaler Kerzen-Leuchter bis in den darunterliegenden Raum hängt; dort steht auch ein Kasten mit Möbelmalerei. Die Ornamentik der Kassettendecke weist (zu?) schnell auf Appenzell Innerrhoden hin. Die Beschaffenheit des Fussbodens verdeckt

Wer liest da? Bücher prägen den Menschen, Bücher im Regal können etwas über uns aussagen. In unserer Rubrik «Wer liest da?» schicken wir Autorin Gabriele Barbey, langjährige Leiterin der Bibliothek Herisau, kommentarlos ein Foto eines Bücherregals per Mail. Sie kann das Foto am Computer vergrössern, um Details besser zu sehen – mehr aber nicht. Sie analysiert, interpretiert und vermutet vom heimischen Schreibtisch aus, wem das Regal gehören könnte. Die Auflösungen finden Sie weiter hinten in diesem Heft.

Bild: caw

ein unauffälliger Spannteppich. Dieser lässt vermuten, dass der Raum zwischen 1970 und 1980 umgebaut oder neu gebaut wurde. Denn das untere Stockwerk, durch das Geländer sichtbar, wirkt nicht rechtwinklig ... Die Fenster sind neu, aber wie es sich gehört mit Sprossen, auf der einen Seite des Hauses mit Storen versehen, auf der anderen Seite mit traditionellen Zugläden. Einen schön beleuchteten Akzent setzt der Holzschnitt «Markttag» von Ruedi Peter, dem beliebten Ausserrhoder Künstler (1924 bis 1988).

Treue Gefährten Der Hund, ein Basset Hound in Lebensgrösse, emporguckend hinter dem Geländer, schaut rassetypisch herzerweichend aus seinen Porzellanaugen. Erinnert er an einen treu ergebenen Familienbegleiter und Jagdgefährten? Tiere und Naturverbundenheit sind den hier Wohnenden wichtig; im Gestell ein Foto mit Frau und Katze sowie die Bronze-Eule auf dem Fensterbord deuten darauf hin. Symbolisiert die Eule, wohl ein gewichtiges Geschenk, Weisheit und Weitsicht des Hausherrn?

Die Zeile, November 2018

5

Was die Bücher (nicht) verraten Nun zu den Büchern und Buchserien, etwa «Frühling der Gegenwart», der schwarzbändigen Reihe mit Schweizer Romanen, herausgegeben von Charles Linsmayer anfangs der 1980er-Jahre im Buchclub Ex Libris. Allgemeinbildung hat ihren festen Platz: Das lässt sich an der Belletristik wie an den Sachbüchern – Bildbände von China, über die Vojvodina, das alte Uri bis Herisau – ablesen. Max Frisch steht da, oft besonders geschätzt von politisch Denkenden. Ein dicker Sammelband des in Paris lebenden, eigensinnigen Schweizer Autors Paul Nizon (geb. 1929) fällt auf. Die Bücher und DVDs sind wohlgeordnet, Gebrauchsspuren, die auf spezielle Vorlieben oder Tätigkeiten hinweisen würden, sind nicht erkennbar. Und eben dieser Jagdhund aus Porzellan – zu Lebzeiten war er bestimmt eine bekannte Erscheinung, passend zu seinen Besitzern, heute einem Paar über siebzig? Gabriele Barbey

Auflösung auf Seite 31


Die kreative Buchhalterin Das Verlagshaus Schwellbrunn stellt sich vor. Diesmal: Christine Item, zuständig für den Leserservice, für die Administration und die Buchhaltung. Für letzteres sei sie eigentlich zu kreativ, sagt die 50-Jährige. Christine Item mit dem Minishetlandpony Demien. Bild: caw

Es war ein bewegtes Jahr für Christine Item. Gleich zwei freudige Ereignisse gab es für sie zu feiern: ihre Heirat und ihren 50. Geburtstag. Wer schon ins Verlagshaus angerufen hat, wird es vielleicht bemerkt haben, dass sie sich am Telefon mit neuem Namen meldet: Christine Item ist sehr aus Christine Burkart wurde Christine Item. naturverbunden und Nur einmal hat sie sich in ihrer Freizeit viel versprochen – zur Erihrer Koldraussen unterwegs. heiterung leginnen und Kollegen (und ihrer eigenen, denn sie gehört zu den Menschen, die über sich selbst lachen können).

Personalerin und Buchhalterin Seit 1995 arbeitet Christine Item mit Marcel Steiner zusammen, sie ist eine der langjährigsten Mitarbeiterin des Verlegers. Nach der kaufmännischen Ausbildung war die St. Gallerin einige Jahre in der Textilbranche tätig, bevor sie ins Verlagswesen wechselte. Anfangs war sie Assistentin des Geschäfts-

6

Die Zeile, November 2018

leiters – Marcel Steiner führte damals das Appenzeller Medienhaus in Herisau –, später kamen Personalwesen und Buchhaltung hinzu. War sie im Medienhaus für rund hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig, sind es heute im Verlagshaus noch ein Dutzend. Sie ist nicht nur, weil sie «Personalerin» ist, die gute Seele des Teams: Sie fragt im richtigen Augenblick, wie es einem geht, und spendiert gern einmal eine Runde Glace. Zu ihren Aufgaben gehört auch der Leserservice. Dabei schätzt sie insbesondere den Kontakt mit den Kunden. Wenn sie Buchhaltung macht, hört man sie hie und da schimpfen, weil aus unerklärlichen Gründen irgendwo ein paar Rappen verschwunden sind. «Eigentlich bin ich zu kreativ für Buchhaltung», sagt sie und lacht. «Aber weil ich auch gern genau bin, passt es doch gut.»

Ein Herz für Pferde Christine Item ist sehr naturverbunden und in ihrer Freizeit viel


Neua

uflag

e

Eine Landschaftsgeschichte draussen unterwegs. An ihrem freien Tag geht sie oft mit Demien spazieren, ihrem zwanzigjährigen Minishetlandpony. Zehn Jahre lang führte sie einen eigenen Pensionsstall für Pferde. «Mir ging es um die Tiere, darum, die Pferde zu pflegen und ihnen ein schönes Zuhause zu bieten.» Die Tiere hatten es so schön bei ihr, dass der Laufstall gar vom Tierschutzverein ausgezeichnet wurde. Der Pensionsstall habe ihr viel Freude bereitet, bedeutete aber auch viel Aufwand – und das neben ihrem Bürojob und der Erziehung ihres mittlerweile 16-jährigen Sohnes. Sie entschied sich vor fünf Jahren, den Stall abzugeben. Jetzt geniesst sie es, mehr Zeit für anderes zu haben. «Ich wünsche mir, dass wir uns noch mehr in der Welt bewegen, neue Leute kennenlernen, die ebenso positiv eingestellt sind und es ebenso schön finden auf diesem Planeten wie wir.» Sie sagt: wir. Schliesslich ist sie frisch verheiratet. ckö

Wie ist die Landschaft um den Rhein entstan entstanden, in der wir wohnen oder die Ferien ge geniessen? Anschaulich präsentiert Geograf Oskar Keller den geologischen Lebenslauf der Region am Rhein vom Bodensee bis in die Alpen. Der Bodensee und die nahen Alpen, der Rhein und seine Nebenflüsse bilden das Gerüst einer weiten, grenzüberschreitenden Region. Ihre Landschaftsgeschichte reicht tief in die Vergangenheit zurück. Schritt für Schritt legt Geograf Oskar Keller dar, wie das Gebiet um den Rhein seine heutige Gestalt angenommen hat. Dabei ist er sich bewusst, dass Raum und Zeit geologisch schwierig zu erfassen sind. So beschreibt er, wie und wann der Alpstein oder die Silvretta an ihre heutigen Positionen gelangt sind, wie die Gletscher der Eiszeiten wirkten und den Bodensee entstehen liessen, aber auch, dass der Alpenrhein einst ein Nebenfluss der Donau war. Oskar Keller erklärt, warum, geologisch betrachtet, das Rheintal über weite Strecken die Grenze zwischen Europa und Afrika bildet, und erläutert die wichtigsten und typischen Gesteine, die ebenfalls eine bewegte Geschichte haben. Da Landschaft sich am besten in Bildern erschliesst, hat der Autor das Buch mit Fotos, Zeichnungen, Grafiken und Karten reich illustriert. Oskar Keller Alpen – Rhein – Bodensee Appenzeller Verlag 180 Seiten, ill., Fr. 78.– ISBN 978-3-85882-668-8


Die Schwinger vor der Linse Lorenz Reifler steht heute als SchwingerFotograf neben dem Sägemehl. Früher wäre er auch gern mittendrin gestanden.

Schwinger war er selbst nie, schwingbegeistert ist er seit jeher. Eine Schulterverletzung beendete im Jugendalter Lorenz Reiflers Traum, selbst im Sägemehl zu stehen. Seiner Faszination fürs Schwingen hat das keinen Abbruch getan. «Mir gefällt besonders der Kampf von Mann zu Mann. Schwingen ist ein ehrlicher Sport.»

Ein eigenes Völkli Seit einigen Jahren widmet der 33-Jährige Hundwiler einen noch grösseren Teil seiner Freizeit dem Schwingsport. Er ist nicht nur Zuschauer, sondern steht als Fotograf für den Appenzeller KantonalSchwingerverband bei Schwingfesten

im Einsatz. Die Fotos der Appenzeller Schwinger publiziert er in Fachmedien, Tageszeitungen und auf seiner Facebook-Seite. Überall fanden seine Bilder Anklang, besonders auch unter den Schwingern selbst. Daraus entstand die Idee des Schwingerkalenders. Schwinger seien ein eigenes Völkli, als Nicht-Schwinger müsse man ihre Eigenheiten erst verstehen lernen. Geholfen habe ihm, dass er von klein auf bei Schwingfesten dabei sei, viele Schwinger seit Jahren kenne und keine Mühe habe, sich im Hintergrund zu halten. Dennoch sei er durch seine Arbeit sehr präsent. Das muss er sein. Denn gerade als Sportfotograf geht es darum, den Augenblick

«Öberefahre» als ursprüngliche Form der Landwirtschaft Mit «Öberefahre» ist heute vor allem die Touristenattraktion gemeint, wenn die Bauern mit ihren Tieren auf die Alp oder wieder nach Hause ziehen. Einst bezeichnete man mit «Öberefahre» den Wechsel einer Viehherde von einem Futterplatz zum nächsten im Winter. Während 200 Jahren war das im Appenzellerland und im Toggenburg die übliche, arbeitsteilige Wirtschaftsform zwischen Heubauern und Heusennen. Der Autor bietet in seinem reich illustrierten Buch Einblick in alle wichtigen Aspekte dieser Art der Landwirtschaft, von der Kuh über die Kleidung, die Herstellung von Butter und Käse bis hin zum Heuverkauf.

Friedrich Manser Öberefahre Appenzeller Verlag 136 Seiten, ill., Fr. 34.– ISBN 978-3-85882-737-1

8

Die Zeile, November 2018

zu erwischen und im richtigen Moment abzudrücken. «Das braucht Gespür und Geduld. Wenn ich den Augenblick verpasse, wurmt mich das.»

Heimatverbunden Lorenz Reifler ist durch und durch heimatverbunden. Alle seine Hobbies zeugen davon: Schwingsport, Bauernmalerei, Fotografie, Turnverein, Silvesterchlausen. Der grössere Bruder nahm ihn als Kind zu Schwingfesten mit, der Vater ist Bauernmaler, filmte und vermittelte ihm die Faszination für diese beiden Ausdrucksformen. Die Bauernmalerei hat mittlerweile zwar der Fotografie Platz gemacht, doch noch immer hat er


daheim ein kleines Malatelier. Er ist Mitglied des TV Hundwils, zehn Jahre war er auch dessen Präsident. Und er ist Silvesterchlaus, zusammen mit seinen Kameraden bildet er den Hörnli-Schuppel, bei dem er unter anderem für die Gestaltung der Hauben und Hüte der schönen Chläuse zuständig ist. Auch beruflich ist Lorenz Reifler kreativ. Er arbeitet als Innenausbauzeichner bei einer Holzbaufirma. Seine Spezialität sind fotorealistische Bilder. Diese Technik war es, die ihn vor Jahren wieder seinem Hobby aus Jugendzeiten, der Fotografie, näherbrachte. Mittlerweile steht er nicht nur als Sportfotograf im Einsatz, sondern auch als Eventfotograf zum Beispiel an Vereinsanlässen oder bei Hochzeiten. Am liebsten bewegt er sich mit seiner Kamera aber auf dem Schwingplatz. «So komme ich dem Geschehen im Ring so nahe, wie ich es als Zuschauer kaum je war.» ckö

Wenn Appenzeller schwingen, ist Lorenz Reifler als Fotograf mit dabei. Bild: caw

Thurgauer

wingfest

Kantonalsch

l gegen Schmid

Dominik

Steiner Michae

ic er Domen l gegen Schneid Zwyssig Raphae

Schwingen ist ein ebenso traditioneller wie faszinierender Sport. Die Schwinger im Sägemehl beeindrucken mit Kraft, Dynamik und Bodenständigkeit. Der Hundwiler Lorenz Reifler besucht mit seiner Kamera jedes Schwingfest mit Appenzeller Beteiligung. Aus seinem reichen Fundus an Bildern ist ein starker Kalender entstanden.

Koch Thomas

Bilder: Lorenz

Jubi

läum

29. April 2018,

Lengwil

Giger Urs

gegen Landolt

Reto

19 JANUAR 20 Do

Fr

So

Mi

Sa

Di

1

2

3

4

5

6

Mo

Di

7

8

ssch

win

Reifler

gegen Funk

Nicola

Raphael, r AKSV: Zwyssig Giger Urs, Kranzgewinne Schmid Dominik, Kuster Marcel,l Bless Michae

gfes

t

Di

Mo

Mi

Do

125 Sa Fr 31 MiJahrDo Di e NO 28 29 30 So Mo Sa SV 26 27 25 Fr Do Mi 22 23 24 Di 19 20 21 16 17 18 15 14 12 13 9 10 11 So

Woche 5

Mo

So

Sa

Fr

Do

Mi

Woche 4

Woche 3

Woche 2

Woche 1

Bless

Micha

el geg

en Rh

Lorenz Reifler

yne

Appenzeller Schwingerkalender 2019 Appenzeller Verlag 400 x 310 mm Fr. 30.–

24.

Juni

Zwyss

ig Rap

201

8, He

risa

JUN Sa

1

So

Mo

2

3 Woc

u

hae

Roth

Martin

I 20 19

he 23

Di

4

Mi

5

en von

ann

Mauro

Koch

Do

Fr

7

Ah Ben

ji

en Ga

rtm

6

l geg

geg

Sa

8

Reto

geg

en Oe

rtig

So

Mo

9 10 Woc

he 24

Di

11

Mi

12

Do

13

Fr

14

Sa

15

ISBN 978-3-85882-812-5

So

16

Mo

17 Woc

he 25

Bilder:

Di

18

Mi

19

Do

Fr

20 21

Sa

nz Reifl

er

Hersc Zwyss he Ma ig Rap rtin, Ble ss hae l, Ku Micha ster el, Marce Roth Ma l

rtin

So

he 26

9

on

Lore

Mo 22 Di 23 Mi 24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 29 30 Woc

Die Zeile, November 2018

Sim

,

r Mi

cha

el


Ein besonderer Adventskalender

Für Freunde der traditionellen Fasnachtskultur

Inspiriert vom Weihnachtszyklus des Malers Willy Fries vereint Walter Hehli Texte von Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Ulrich Bräker, Huldrych Zwingli, Josua Boesch, Ina Praetorius, Peter Roth und Josef Osterwalder in einem speziellen Adventskalender. Walter Hehli Weihnachtswege Toggenburger Verlag 200 Seiten, ill., Fr. 38.– ISBN 978-3-908166-64-1

Die Altstätter Fasnacht 2019 wird noch grösser und spektakulärer als sonst: Der Röllelibutzen Verein Altstätten feiert das hundertjährige Bestehen mit einem Kulturund Brauchtumstreffen, der Strassenfasnacht sowie mit Ausstellung, Buch und Film.

So ist er, der Appenzeller Der Sprachwissenschafter Stefan Sonderegger (1927–2017) wagte in den 1970er-Jahren eine Wesensbestimmung des appenzellischen Menschen. Mit seinem Buch trat er den Zerrbildern des Sennenidylls entgegen. Der Bestseller war lange vergriffen, vorliegende Neuauflage des wortgewaltigen Herisauers ermöglicht neuen Leserinnen und Lesern eine vergnügliche Lektüre.

Der Röllelibutzen Verein Altstätten wird nächstes Jahr hundertjährig und feiert das zünftig. «Wir wollen etwas machen», das hätten sie sich im Vorstand schon vor über vier Jahren vorgenommen, sagt Vereinspräsident und Butzenkönig Carlo Pinardi. Tatsächlich ist es nicht nur «etwas». Eine Festschrift, für die Ferdi Segmüller, einst langjähriger Präsident des Vereins, und Hauptautor Meinrad Gschwend verantwortlich zeichnen, beleuchtet die Figur des Röllelibutz, die Entwicklung der Altstätter Fasnacht und die Geschichte des Vereins. Ein Film zeigt das lebendige Brauchtum heute, und in einer Ausstellung im Museum Prestegg können Fasnachtsfiguren aus Europa besichtigt werden. Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten ist das europäische Kultur- und Brauchtumstreffen, an dem sich Vereine, Zünfte und Gruppen aus fünfzehn Ländern in der Rheintaler Fasnachtshochburg Altstätten präsentieren. Bis zu zwanzigtausend Besucher würden am dreitägigen Festival erwartet, sagt OK-Präsident Alex Zenhäusern. Selbstverständlich wird auch die eigentliche Strassenfasnacht, die

Stefan Sonderegger Appenzeller Sein und Bleiben Appenzeller Verlag 144 Seiten, Fr. 28.– ISBN 978-3-85882-805-7

Vaterunser: modernisiert, verwandelt, verfremdet Das Lesebuch «Vaterunser, Mutterunser» versammelt mehr als 150 Versionen des Vaterunser-/Unservater-Gebets, darunter Mutterunser-Varianten. Nobelste Absicht der Herausgeberin Ina Praetorius und des Herausgebers Rainer Stöckli ist es, einerseits Poetisierungen, andererseits Verfremdungen zu vermitteln, die – in besten Fällen – zum Überdenken unseres Gottesbildes animieren. Rainer Stöckli, Ina Praetorius Vaterunser, Mutterunser Appenzeller Verlag 328 Seiten, ill., Fr. 42.– ISBN 978-3-85882-775-3

10

Die Zeile, November 2018


Schon lange vor Vereinsgründung im Jahr 1919 sorgten die Röllelibutzen für Aufsehen. Sie wurden verboten, bekämpft und konkurrenziert. Selbst ein Verbot des Regierungsrats nützte nichts: Die Röllelibutzen setzten sich gegen sämtliche Obrigkeiten durch und wurden immer beliebter. Längst sind sie zu einem Wahrzeichen Altstättens geworden. In diesem Buch werden Entwicklung, Bedeutung und Einzigartigkeit – aber auch Themen wie Kostüm, Umzüge und Polonaisen – von verschiedenen Seiten beleuchtet. Röllelibutzen Verein (Hrsg.) Die Fasnacht in Altstätten Verlag FormatOst 192 Seiten, ill., Fr. 48.– ISBN 978-3-03895-008-0

Freuen sich aufs Jubiläum: OK-Präsident Alex Zenhäusern, die Autoren Meinrad Gschwend und Ferdi Segmüller sowie Vereinspräsident Carlo Pinardi (von links). Bild: caw

der Röllelibutzen Verein organisiert, mit Umzügen und Monsterkonzert gebührend gefeiert.

Farbig und fröhlich Die Röllelibutzen sind das Markenzeichen der Altstätter Fasnacht. Sie sind besonders schön anzusehen mit ihren reich geschmückten Kopfbedeckungen, der Drahtlarve, den namensgebenden Rölleli um den Bauch, den Wasserspritzen und in ihren fröhlichen Farben. Es gibt zwar in den umliegenden Ländern ähnliche Kostüme, aber die Darstellung der Röllelibutzen ist einzigartig. «Kaum ein Winterbrauch ist so farbig und fröhlich wie derjenige der Röllelibutzen – und zudem so angenehm lebhaft», sagt Meinrad Gschwend. Die Faszination, die die Röllelibutzen auslösen, reicht weit in die Zeit vor der Vereinsgründung zurück und hat all die Jahrzehnte überdauert. Die Röllelibutzen sind weitum bekannt und beliebt. Jedes Jahr zählt die Altstätter Fasnacht rund 40 000 Zuschauende, und die Röllelibutzen fehlen in keiner Publikation über das Schweizer Brauchtum.

Fortschrittlicher Verein Meinrad Gschwend hat bereits als Gymnasiast in den 1970er-Jahren eine «Schweizer Jugend forscht»Arbeit über die Röllelibutzen geschrieben. «In der Entwicklung der Röllelibutzen widerspiegelt sich die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Sonderbundskrieg, konfessionelle Spannungen, patriotische Festspiele oder die Grippewelle 1918: Das alles hatte direkte Auswirkungen auf die Röllelibutzen.» Besonders bemerkenswert sei, wie fortschrittlich der Verein immer gewesen sei, sagt er. So liess der Verein von Beginn an Fotos machen, es gibt Filmmaterial aus dem Jahre 1921, und die Röllelibutzen machten mit Werbefahrten im Auto auf sich aufmerksam. Der Verein stand einige Male vor der Auflösung, besonders in den 1950er- und 1960er-Jahren schwand die Mitgliederzahl. Davon kann heute keine Rede sein. Achtzig Butzen zählt der Verein, neue kommen immer wieder hinzu. Die Gründer selbst haben seinerzeit den Grundstein fürs lange Überleben gelegt, indem sie in den Statu-

ten festgehalten hatten, dass das Aussehen der Uniform der Röllelibutzen nicht verändert werden dürfe. Damit haben sie die Einzigartigkeit ihres Brauches gefördert. Heute ist es allerdings nicht einfach, die Uniformen zu unterhalten, weil die Teile des Kostüms nicht mehr Gebrauchsmaterial sind. Die Kunst des Hutmachens liegt nur noch in den Händen einer Frau. Die Rölleli müssen die Röllelibutzen aus Süddeutschland importieren. Auch Masken, Bänder oder Federn sind schwierig zu finden. «Wichtig ist, das Wissen um die Röllelibutzen weiterzugeben», sagt Butzenkönig Carlo Pinardi. ckö

Buchvorstellung: 11. November 2019 Filmpremiere: 14. Februar 2019 Europäisches Kultur- und Brauchtumstreffen: 15. bis 17. Februar 2019 Jubiläumsfasnacht: 2. und 3. März 2019 Ausstellung im Museum Prestegg: 9. Februar bis Ende August 2019


Lesestoff für Gemüt und Verstand

Eine achtsame Reise zu den Gefühlen Binja, ein zehnjähriges Mädchen, durchlebt die Gefühle Angst, Wut, Eifersucht, Hoffnungslosigkeit, Trauer und Freude. Binjas treuer Begleiter Alfonso zeigt ihr, wie sie ihren überwältigenden Gefühlen achtsam begegnen kann. Sie lernt, dass das achtsame Atmen hilft, ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Ruth Monstein Binja, Kinderbuch edition punktuell 52 Seiten, ill., Fr. 29.80

Der Alpstein ist voller Fossilien Herausgeber Peter Kürsteiner und Christian Klug legen die erste umfassende Darstellung der Fossi Fossilienwelt des Alpsteins vor. Zusammen mit 24 Fachleuten porträtieren sie die wich wichtigsten Fossilgruppen, welche aufmerksame Menschen beim Erkunden der Natur des Alp Alpsteins leicht selber entdecken können. Weiter bietet das Buch einen Überblick über die Geologie des Alpsteins, erklärt die Entste Entstehung, Erhaltung und das Vorkom Vorkommen von Fossilien und informiert über den Stand der regionalen Erfor Erforschung der Lebewesen und Lebewel Lebewelten in der geologischen Vergangen Vergangenheit. Im Hauptteil werden die einzelnen Gattungen und Arten nach Tiergruppen geordnet aufgeführt und besprochen – reich illustriert und bebildert. Peter Kürsteiner, Christian Klug Fossilien im Alpstein Appenzeller Verlag 376 Seiten, ill., Fr. 89.– ISBN 978-3-85882-790-6

In neun Etappen auf Zwinglis Spuren Das Wander- und Lesebuch «Zwingli-Wege» verbindet Stationen zwischen Wildhaus und Zürich, an denen Ulrich Zwingli Spuren hinterlassen hat. Den neun Etappen sind Themen aus Zwinglis Leben und seiner Zeit zugeordnet. Marcel Steiner, Yvonne Steiner Zwingli-Wege Appenzeller Verlag 200 Seiten, ill., Fr. 38.– ISBN 978-3-85882-773-9

ISBN 978-3-905724-60-8

Standardwerk über den Alpstein Das Standardwerk «Der Alpstein» wurde im Herbst 2014 aktualisiert und erweitert. Verfasst von fünfzehn sachkundigen Autorinnen und Autoren, lässt das reich illustrierte Buch auch den profundesten Alpsteinkenner Neues entdecken. Hans Büchler (Hrsg.) Der Alpstein Appenzeller Verlag 364 Seiten, ill., Fr. 89.– ISBN 978-3-85882-700-5


Wandern im Appenzellerland abseits der grossen Touristenströme Appenzellerland ist Wanderland: «Wanderparadies Appenzellerland 2» schlägt 48 Wanderungen vor, verteilt auf alle Regionen des Appenzellerlands. Viele Routen befinden sich abseits der Touristenströme, wo es zwischen all den Töbeln und Högern vielfältige Landschaften zu erleben gibt.

Marcel Steiner, Jolanda Spengler

Das Appenzeller Brauchtum kom-pakt

Wanderparadies Appenzellerland Band 2 Appenzeller Verlag 304 Seiten, ill., Fr. 38.– ISBN 978-3-85882-808-8

Das Brauchtum im Appenzellerland wird auch im 21. Jahrhundert gelebt und gepflegt. Es ist für viele Inner- und Ausserrhoder Ausdruck ihrer Heimatverbundenheit, und Auswärtige zieht es immer wieder in seinen Bann. Dieses reich bebilderte Buch erklärt die Bräuche und Traditionen im Jahreslauf.

Gymnasium Fried Friedberg: Von Pallotti Pallottinern aufgebaut Der erste Teil der Trilogie über die bald hundertjährige Geschichte des von Pal Pallottinern gegründeten Gymnasiums Friedberg befasst sich mit den ersten 22 Jahren der Schule. Die anekdoten anekdotenreiche Aufarbeitung der frühen Ge Geschichte der Pallottiner in Gossau lässt ein facettenreiches Bild entste entstehen. Karl Eschenmoser Gymnasium Friedberg Gossau – Anfänge bis 1948 Verlag FormatOst 392 Seiten, ill., Fr. 48.– ISBN 978-3-03895-003-5

Christine König Brauchtum im Appenzellerland Appenzeller Verlag 128 Seiten, ill., Fr. 28.– ISBN 978-3-85882-809-5

Originelle Geschichten über originelle Menschen Esther Ferrari hat in Urnäsch im Appenzellerland Originalen nachgespürt. Entstanden ist ein Buch voller Geschichten über aussergewöhnliche Menschen, die jenseits der Norm lebten und oft mit einer verblüffenden Schlagfertigkeit gesegnet waren. Esther Ferrari Vo äägelige Urnäscher

Bestellen S ie Ih verlagshau re Bücher online s-schwell oder telefo brunn.ch nis 071 353 7 ch 7 55

Appenzeller Verlag 176 Seiten, Fr. 28.– ISBN 978-3-85882-770-8


Sittengemälde aus dem Toggenburg Die Bütschwilerin Monika Rösinger hat einen historischen Roman nach einer wahren Begebenheit geschrieben. Es ist keine leichte Kost, aber eine sehr lesenswerte. Monika Rösinger blickt den Abgrund hinunter. «Da unten hat man das Mädchen gefunden. Aber erst nachdem er verraten hat, wo er sie hinuntergestossen hat.» Monika Rösinger hat uns zum Ort des Geschehens geführt, nahe beim Weiler Wigetshof zwischen Oberhelfenschwil und Langensteig, dort, wo die Strasse nach Lichtensteig abwärts in den Wald hineinführt. Hier verging sich Johann Bleiker am 22. November 1878 an der

In den 1870er-Jahren bringt der Bau der Eisenbahn Arbeit und Verdienst ins Toggenburg. Das Leben der einfachen Menschen im Tal ist hart, das Denken eng und die soziale Kontrolle streng. Johann ist ein Vagant, der da und dort sein Unwesen treibt. Das Buch erzählt seine Geschichte. Eine Geschichte, die nicht zuletzt wegen Eigenmächtigkeit und Nachlässigkeit der Obrigkeit eine unheilvolle Dynamik erfährt: Johann missbraucht und ermordet ein Mädchen. Die schreckliche Tat erhitzt die Gemüter im Toggenburg und in der ganzen Schweiz und beflügelt die Argumentation jener, die die Todesstrafe im Kanton St. Gallen wieder einführen möchten, was ihnen 1879 in der Volksabstimmung auch gelingt.

Monika Rösinger Novembereis orte Verlag 200 Seiten, Fr. 28.– ISBN 978-3-85830-242-7

eBook Monika Rösinger nahe der Stelle, wo Johann Bleiker Frida Bruggmann umgebracht hat. Bild: caw

elfjährigen Frida Bruggmann und ermordete sie. Was genau geschah, weiss man nur aus den Schilderungen des Täters. Der Fall im Toggenburg war mit ein Grund, dass 1879 die Todesstrafe in einigen Kantonen (darunter St. Gallen) wieder eingeführt wurde.

Gute Aktenlage Frida Bruggmanns Eltern haben einen Gedenkstein für ihre Tochter anfertigen lassen. Er steht im Toggen-

burger Museum Lichtensteig. Monika Rösinger, aufgewachsen in Bütschwil, wo sie heute noch lebt, hat ihn als junges Mädchen das erste Mal gesehen. Die Worte darauf und die Geschichte dahinter berührten sie, daran erinnert sie sich gut. Jahrzehnte später las sie einen Artikel über den Fall. Das Thema wurde wieder präsent. Und liess sie nicht mehr los. Sie begann zu recherchieren und die Geschichte für das Buch zu konkretisie-


ren. Ein Buch wollte sie, die viele Jahre im Schuldienst gearbeitet hatte, immer schon schreiben. Nach der Pensionierung fand sie dafür Zeit und Raum. Die Arbeit fiel ihr leicht und schwer zugleich. Leicht, weil sie dank der guten Aktenlage vieles zuverlässig rekonstruieren konnte. Schwer, weil es Mut braucht, über eine Person zu schreiben, die etwas Schlimmes getan hat. Den Mord habe sie lange nicht beschreiben können, erinnert sich Monika Rösinger. Doch sie differenziert. «Ja, er war Täter, aber er war auch Opfer. Er war chancenlos.» Johann Bleiker wuchs im Armenhaus auf, war zeitlebens ein Aussenseiter, schlug sich als Taglöhner durch, liess sein Geld in den Wirtshäusern liegen. Er war ein Mensch am Rand der Gesellschaft ohne Hoffnung auf ein besseres Leben. Er selbst empfand sein Dasein letztlich als so elend, dass er ins Gefängnis wollte. Auch das kann man nachlesen in den Prozessakten.

Weshalb?

eis» beruht zwar auf einer wahren Begebenheit. Aber die 66-Jährige hat sich die Freiheit genommen, der schweren Geschichte auch leichtere Aspekte hinzuzufügen. So erzählt sie von «Fineli», Bleikers Tochter. Ihre Geburt ist belegt, über ihr Leben aber nichts bekannt. Im Buch lebt sie als Hausmädchen des italienischen Bauingenieurs. Nach Fertigstellung der Bodensee– Toggenburg-Bahn zieht sie mit der Familie nach Italien. ckö

Weshalb musste es so weit kommen? Das fragt man sich immer wieder. Nur in einer einzigen Akte stand, man hätte früher reagieren sollen, sagt Monika Rösinger. «Es ist wohl der damaligen Zeit zuzuschreiben, heute ist die Gesellschaft sensibilisierter auf Fragen sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt.» Sie wolle aber mit ihrem Roman nicht politisieren, sondern «ein Sittengemälde» zeichnen. «November-

Den Staub besingen, das Chaos, die Nacht In sieben Kapiteln und achtzig Kurztexten er erkundet Christine Fischer die Facetten des DenDen kens, der Imagination und der Wahrnehmung. In poetischen Sprachbildern wagt sie unge ungewöhnliche Blickwinkel auf Phänomene menschmensch lichen Erlebens. Christine Fischer Der Zweifel, der Jubel, das Staunen orte Verlag 136 Seiten, ill., Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-225-0

Drei Menschen auf dem Weg zwischen Verlust und Befreiung Bauerkalender voller Wortspielereien Der Kalender von Tobias Bauer versammelt 200 Pöms: gereimte und ungereimte Gedichte oder kurze Spoken-Word-Texte, die an Gedenk-, Namens-, Aktions- und Feiertage anknüpfen – witzig, tiefsinnig und immer wortspielerisch leichtfüssig.

Ein berührender Roman über drei Menschen auf der Suche nach ihrem Weg aus der vermeintlichen Ausweglosigkeit. Einer Ausweglosigkeit, die durch den Unfalltod des Sohnes und Bruders entstanden ist und an der die Familie zu zerbrechen droht. Arja Lobsiger Jonas bleibt

Tobias Bauer

orte Verlag

Bauerkalender

128 Seiten, Fr. 28.–

orte Verlag

ISBN 978-3-85830-224-3

224 Seiten, ill., Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-223-6

eBook eBook


Zwei Morde im Toggenburg Liza Huber, Privatdetektivin aus Zürich, entdeckt bei einer Wanderung auf dem Klangweg im Toggenburg eine Leiche. Im Auftrag der Lebenspartnerin der ermordeten pensionierten Goldschmiedin beginnt Liza Huber, Nachforschungen anzustellen.

Krimis zwischen Chur und Zürich

Regula Stadler Tod auf dem Klangweg orte Verlag 176 Seiten, Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-237-3

eBook

Wird Moira van der Meer von der Vergangenheit eingeholt?

Duri Rungger hat seinen fünften Krimi geschrieben; er spielt in Zürich. Die Grossstadt biete ihm mehr Möglichkeiten, seine Geschichten zu entwickeln, sagt er. Graubünden als Schauplatz liegt ihm dennoch am Herzen.

Jan Krüger, die erste grosse Liebe von Moira van der Meer, wird erschossen aufaufgefunden. Alles deutet auf einen misslungenen Raubüberfall hin. Rechtsanwältin Moira van der Meer will das nicht glauben und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Eines gleich vorneweg: Duri Rungger hat sich mittlerweile an den Ruhestand gewöhnt. Er muss nicht mehr gegen die Pensionierung anschreiben, wie er augenzwinkernd vor einigen Jahren erklärte. Jetzt macht ihm Schreiben einfach noch Spass. «Tod am Bellevue» ist sein fünfter Krimi. «Doch eigentlich», so sagt er, «kommt alles andere vor dem Schreiben. Ich schreibe ja aus Vergnügen, nicht weil ich muss.» So kümmert er sich zusammen mit seiner Frau um den Garten Am liebsten hat es und das Haus in Aarau, oder besucht Duri Rungger, wenn mit ihr Konzerte und seine Figuren selbst ihn Ausstellungen. Doch er sich hinüberraschen. wenn setzt und schreibt, dann auch einmal einen ganzen Tag lang. Die Geschichte, im Kopf gesponnen, muss er nur noch zu Papier bringen. Nicht immer verläuft alles, wie vorgesehen. Und das ist gut so: «Die schönsten Momente beim Schreiben erlebe ich, wenn die Figuren selbständig werden und etwas tun, was ich nicht erwartet habe. Dann bekommen sie Leben», sagt Duri Rungger.

Eva Ashinze Tod in Winterthur orte Verlag 256 Seiten, Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-222-9

eBook

Mord und Verstrickungen auf dem Glaspass Ein deutscher Tourist stürzt in Graubünden am Piz Beverin zu Tode. Als der eigenartige und eigensinnige Dorfbewohner Pulit in den Fokus der Ermittler gerät, werden die einheimischen Rentner Toni und Annamaria Hunger aktiv, um ihren Freund zu schützen und zur Klärung des Falls beizutragen. Rita Juon Tod am Piz Beverin orte Verlag 248 Seiten, Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-236-6

eBook

16

Die Zeile, November 2018


Mehr Möglichkeiten in Zürich Drei seiner fünf Krimis spielen in Graubünden, zwei in Zürich. Beide Regionen kennt der 77-Jährige bestens. In Chur ist er aufgewachsen, in Zürich hat er Biologie studiert. Der Schauplatz Zürich biete mehr Möglichkeiten, sagt er. «Der afrikanische Janus» etwa, in dem es um afrikanische Kunst geht, hätte er nicht im Kanton Graubünden ansiedeln können, da dort die entsprechende Kunstszene fehlt. Ähnlich ist es bei seinem aktuellen Krimi «Mord am Bellevue», der sich im Milieu und in Luxushotels abspielt – bei den Luxushotels biete Chur zu wenig Auswahl. An den verschiedenen Schauplätzen ermitteln verschiedene Kommissare. Roc Caminada und Raeto Zinsli sind die einzigen, die mehrere Male zum Zug kamen, bislang dreimal. Sie ermitteln im Graubünden der 1950erund 1960er-Jahre – also in der Jugend des Autors. Bei der Erarbeitung der Figuren für die drei Ethnokrimis habe er sich da und dort an Freunde und Bekannte aus jener Zeit gehalten; auch der geschichtliche Hintergrund stimme. Duri Rungger greift gern auf seine Erfahrungen zurück. Er versuche, nicht über Dinge zu schreiben, von denen er nichts verstehe, sagt er. Paradebeispiel ist «Der afrikanische Janus», in dem es um afrikanische Kunst geht. Duri Rungger selbst ist ein grosser Liebhaber und Sammler.

Kein Habitué Wenn er seine Krimis auch an unterschiedlichen Orten spielen lässt und mit verschiedenen Kommissaren besetzt, Gemeinsamkeiten gibt es: Die Figuren verkehren nicht selten in noblem Umfeld – etwa im «Waldhaus» in Sils Maria oder im «Baur au Lac» in Zürich. Er kenne die Lokale natürlich,

Der pensionierte Biologe Duri Rungger mag es, wenn seine Figuren etwas Unvorhergesehenes tun. Bild: caw

sei manchmal auch dort eingekehrt, «aber ich bin kein Habitué, sonst hätten mir diese Orte wohl kaum so Eindruck gemacht», sagt Duri Rungger. Eine Idee für den nächsten Krimi hat er übrigens bereits. In einem Traum sei ihm ein heimtückischer Mord in den Sinn gekommen. Ob die Geschichte in Chur oder Zürich spielen soll, weiss Duri Rungger noch nicht. ckö

Der Tod eines Zürchers im Engadin könnte ein banaler Unfall gewesen sein, doch Kratzspuren im Gesicht des Toten erwecken den Verdacht, er sei absichtlich verursacht worden. Inspektor Caminada nimmt im eleganten Umfeld des Hotels Waldhaus in Sils-Maria seine Ermittlungen auf.

Der eigenbrötlerische Kommissar Paul Kuhn sucht in einem Striplokal in Zürich Zerstreuung. Als dort am Neujahrsabend eine Tänzerin von Gästen belästigt wird, eilt ihr Kuhn zu Hilfe. Als er sich später nach ihrem Wohlergehen erkundigen will, ist sie spurlos verschwunden, und die Ereignisse überstürzen sich: Am Bellevue wird ein Polizist erschossen, ein zweiter verwundet, in einem Luxushotel wird eine Leiche gefunden und in einem zweiten ein Gast brutal ermordet. Die Fälle werden Kuhn und seiner Assistentin Laura Crameri übergeben. Da einige der Verdächtigen mit mehrfachen Identitäten unterwegs sind, sind die Ermittlungen komplex. Als langsam klar wird, wer in welchem Verhältnis zu wem steht, zeichnet sich die Lösung der Fälle ab, wobei eines der Opfer nicht ganz so harmlos ist, wie es scheint.

Duri Rungger

Duri Rungger

LIEFERBAR

Tod am Silsersee

eBook

Mord am Bellevue

208 Seiten, Fr. 26.–

orte Verlag

ISBN 978-3-85830-219-9

216 Seiten, Fr. 26.– ISBN 978-3-85830-244-1

eBook

Die Zeile, November 2018

17


Das mittlere Toggenburg in Bildern Hans Büchler hat Fotografien über das Leben der Menschen im mittleren Toggenburg zwischen 1868 und 1939 gesichtet und damit ein Zeitdokument zusammengestellt.

Hans Büchler ist ein visueller Mensch. In seinem Haus in Wattwil würde er wohl am liebsten zusätzliche Wände ziehen, um noch mehr Bilder und Fotografien aufhängen zu können. Als

Student begann er Druckgrafiken aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu sammeln; heute ist seine Sammlung auf eine beachtliche Grösse und beeindruckende Vielfalt angewachsen. «Das Bild fasziniert mich. Für mich sind Bilder Quellen», sagte der pensionierte Kantonsschullehrer für Geschichte.

Hans Büchler auf der Eisenbahnbrücke beim Bahnhof Lichtensteig. Bild: caw

Versierter Buchautor

Das mittlere Toggenburg mit den Gemeinden Wattwil und Lichtensteig erlebte vor und nach der Jahrhundertwende starke Veränderungen. Der Niedergang der Buntweberei hatte in den 1860er-Jahren eine eigentliche Depression ausgelöst. Die Verantwortlichen von Handel, Wirtschaft und Politik waren überzeugt, dass nur eine Anbindung an die Wirtschaftszentren St. Gallen und Winterthur in die Zukunft führte. Der Bau der Toggenburger und der Bodensee–Toggenburg-Bahn eröffnete schnelle Wege. Die Maschinenstickerei blühte auf, die Toggenburger Bank wurde gegründet und Industrien angesiedelt. Fotografische Dokumente lassen ins Leben im mittleren Toggenburg eintauchen. Die Fotografen haben Informationen vor Ort gesammelt, Veränderungen festgehalten und ein regionales Selbstbewusstsein mitgeprägt. Hans Büchler Die Zukunft beginnt Toggenburger Verlag 288 Seiten, ill., Fr. 38.– ISBN 978-3-908166-84-9

Hans Büchler ist ein versierter Buchautor, hat er doch schon zahlreiche historische, volkskundliche und alpine Bücher zum Toggenburg, dem Kanton St. Gallen, beiden Appenzell und dem Alpstein verfasst oder mitherausgegeben. Für sein neuestes Buch «Die Zukunft beginnt – Fotografien aus dem mittleren Toggenburg 1868–1939» hat der 76-Jährige unzählige Bilder aus eben jenem Gebiet und jener Zeitspanne gesichtet. Viele davon fand er in den Archiven der Gemeinden Wattwil und Lichtensteig und im Archiv des Toggenburger Regionalmuseums Lichtensteig, das er über 25 Jahre lang nebenamtlich leitete. Auch in privaten Archiven und solchen von Firmen wurde er fündig.

Nichts Schnelllebiges Hans Büchler hat den Fotografien Themen zugeordnet: Lebensalter, Arbeit, Industrie, Bahnfieber, Infrastruktur, Augenblicke, freie Zeit. «Die Bilder sollen das Leben zeigen, soweit das möglich ist.» Denn: Die Menschen damals hatten – anders als heute mit den Smartphones – kaum je eine Kamera zur Hand. Das Buch verdeutliche damit «ein kontrastieren-

18

Die Zeile, September 2018

des Anderssein zur heutigen Schnelllebigkeit», sagt Hans Büchler, zumal sich das mittlere Toggenburg mit provinzieller Verspätung entwickelt habe. Exemplarisch nennt er die Fotos unter dem Stichwort «Freie Zeit» von Vereinsausflügen und anderen gesellschaftlichen Anlässen. Heute würden solche Veranstaltungen nicht mehr im selben Mass stattfinden. So bietet das Buch Gelegenheit, frühere Lebensumstände wiederzuentdecken und den einen oder anderen Ort wiederzuerkennen. ckö

LIEFERBAR Über 300 Fotos erzählen aus dem Familienalltag, von bäuerlich-gewerblicher Arbeit und aus dem Dorfleben zwischen Wildhaus und Ebnat-Kappel. Hans Büchler Alltag und Festtag im oberen Toggenburg Toggenburger Verlag 208 Seiten, ill., Fr. 34.– ISBN 978-3-908166-55-9


Junge Redaktorinnen für das Jahrbuch Drei junge Frauen bilden das neue Redaktionsteam des Werdenberger Jahrbuchs. Die drei wagen voller Elan Neues, um eine breite Leserschaft für das Jahrbuch zu gewinnen.

Kindheit ist das Thema des Werdenberger Jahrbuchs 2018. Das passt. Denn das Werdenberger Jahrbuch steckt wieder in den Kinderschuhen. Es ist das Erste unter der Regie eines neuen Redaktionsteams. Sarah Mehrmann, Claudia Finkele und Caroline Schärli sind seit gut einem Jahr für die Redaktion des Jahrbuchs zuständig. Kennengelernt haben sich die

Das Werdenberger Jahrbuch 2018 nimmt das Thema Kindheit in den Fokus. Zahlreiche Autorinnen und Autoren setzen sich dabei mit dem Erwachsenwerden in Vergangenheit und Gegenwart auseinander. Der reich bebilderte Band beleuchtet das Thema sowohl mit persönlichen Kindheitserinnerungen und literarischen Texten als auch wissenschaftlichen Aufsätzen, wobei das Spektrum von historischen und kulturwissenschaftlichen bis zu rechtswissenschaftlichen Beiträgen reicht. Ein breites Panorama an aktuellen Beiträgen aus der Region, Buchbesprechungen sowie die Jahreschronik der Werdenberger Gemeinden runden das Jahrbuch ab. Claudia Finkele/Sarah Mehrmann/ Caroline Schärli Werdenberger Jahrbuch 2018 – Kindheit Verlag FormatOst 264 Seiten, ill., Fr. 45.– ISBN 978-3-03895-005-9

drei am Historiker-Stamm für junge Historiker und Geschichtsinteressierte, den der Vorstand der Historisch-Heimatkundlichen Vereinigung der Region Werdenberg (HHVW) ins Leben gerufen hat.

Mit der Region verbunden Die drei Frauen sind unterschiedlich mit der Region verbunden, alle sind historisch und kulturell interessiert: Sarah Mehrmann ist in Buchs aufgewachsen, wo die 35-jährige Mutter zweier Kinder noch lebt. Die Kulturanalytikerin und Literaturwissenschafterin ist beim Filmclub Takino in Schaan zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Claudia Finkele ist in Sargans aufgewachsen und wohnt nun in Mels. Die 26-jährige Historikerin arbeitet als Lehrerin am Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs. Durch ihre Buchser Grossmutter ist sie mit dem Werdenberg verbunden. Caroline Schärli stammt aus der Region Basel. Heute arbeitet die 35-jährige Kunsthistorikerin als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Schweizerischen Studienstiftung in Zürich und lebt in Buchs.

Optisch und inhaltlich offener Die drei haben sich die Freiheit genommen, den Inhalt des Jahrbuches so frei und unbeschwert zu bespielen, wie es Kinder tun würden. Es soll ein Buch für die Bevölkerung sein. Allerdings: Wie viele Jahrbücher verliert auch das Werdenberger Jahrbuch Leserinnen und Leser. «Wenn wir neue Leser wollen, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir sie für lokal-

Die Zeile, November 2018

19

Die Redaktorinnen Sarah Mehrmann (links) und Claudia Finkele. Caroline Schärli fehlt. Bild: caw

kundliche Themen begeistern können», sagt Susanne Keller, Präsidentin des HHVW. Also stellte sich das neue Redaktionsteam die Frage: Wie können wir lokalhistorische Themen populär vermitteln und das Buch besser in der Bevölkerung verankern? Die Antwort: mit einer optisch und inhaltlich offeneren Gestaltung. So fassen die Redaktorinnen das Thema weiter, haben dem Buch ein leichteres Layout verpasst und neue Formate eingeführt: Nebst wissenschaftlichen Texten finden darin literarische Platz, ebenso Essays, Interviews oder Fotostrecken. Eine Buchser Schulklasse geht den Spielsachen dreier Generationen nach. Und für die folgenden Jahre sind ähnliche Projekte oder auch Wettbewerbe geplant. Breit abgestützt wird das Jahrbuch durch eine grosse Zahl von Autorinnen und Autoren, die vielfältige Beiträge gestalten. Und die Historische Vereinigung nimmt künftig die Jahrbuch-Themen in ihr Veranstaltungsprogramm auf. Mit diesen Neuerungen sollte das neu aufgegleiste Werdenberger Jahrbuch den Kinderschuhen bald entwachsen sein, aber weiterhin als Gedächtnis der Region dienen. ckö


Wälti und Heidi erklären das Silvesterchlausen Wälti und Heidi sind zurück: Die Figuren führen Kinder in den Brauch des Silvesterchlausens ein. Karin Antilli Frick bringt nach dem Erfolg des Erzählbuchs ein Mal- und Rätselbuch heraus.

Silvesterchlaus-Kennerin darf man sie auf jeden Fall nennen. Karin Antilli Frick ist zwar nicht in Urnäsch aufgewachsen, aber den Ausserrhoder Winterbrauch kennt sie bis ins Detail. Ihr Mann Walter Frick ist Noerolli des Waisenhausschuppels, und er ist Hauptfigur der Geschichte «Wälti wird Silvesterchlaus». Viele Male hat sie ihm beim Fertigen der Haube geholfen, sie hat das Chlausefieber genauso gespürt wie er oder ihre Söhne, als diese als Buben chlausen gingen. Es ist Tradition, dass Karin Antilli am Alten Silvester, dem 13. Januar, die Silvesterchläuse bei sich zu Hause bewirtet. Am Neuen Silvester richtet sie seit zwei Jahren ein Beizli in ihrem Atelier ein. Schöner Zufall: Es befindet sich im Keller des Hauses, in dem Walter Frick mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist.

Malen und rätseln Vor zwei Jahren erschien «Wälti wird Silvesterchlaus» mit Bildern von Karin Antilli und dem Text von Esther Ferrari. Immer wieder hört Karin Antilli von Eltern und Grosseltern: «Ich habe die Geschichte schon so oft erzählt» – genau diese Rückmeldung hat man als Autorin gern. Zwei Jahre lang hat die 52-Jährige an den Illustrationen gearbeitet. Die Hauptfiguren Wälti und seine jüngere Schwester Heidi haben sie auch danach nicht losgelassen. Karin Antilli hat nun ein Mal- und Rätselbuch erarbeitet. Das kommt nicht von Ungefähr, denn sie ist Lehrerin für textiles und technisches Gestalten sowie Englisch an der Schule Hundwil und zudem Autorin verschiedener Lehrmittel. Mit ihrem neuen Buch lädt sie fünfbis zehnjährige Kinder ein, zu suchen

Vadian – Weltbürger und Reformator aus St. Gallen

Zeichnen und Malen ist für Karin Antilli Frick Hobby und Beruf. Bild: caw

und zu rätseln, auszumalen und angefangene Bilder nach eigenen Vorstellungen fertig zu zeichnen. «Sie sollen aus dem Malbuch ihr ganz persönliches Büchlein gestalten.» Dabei lernen sie den Winterbrauch kennen und können die eine oder andere Verbindung zum Erzählbuch entdecken.

Vorbild Wilhelm Busch Karin Antilli malt seit ihrer Kindheit. «Bereits als Primarschülerin habe ich meine erste Geschichte gezeichnet», erinnert sie sich. Wilhelm Busch,

Chinderspröchli

Bettina Schawalder Frei stellt das Leben und Wirken des St. Galler Reformators Joachim von Watt (1484–1551), genannt Vadian, erstmals kindgerecht dar. Sie veranschaulicht einen identitätsstiftenden Teil der St. Galler Stadtgeschichte.

Das Buch greift mit seinen Spröchli auf alte Traditionen zurück. Es ist reich illustriert von Esther Petrillo-Wild und enthält eine CD, für die Daniela Lendenmann Melodien komponiert hat, die sie spielt und singt. Als zweiter Sprecher wirkt der Schauspieler Philipp Langenegger mit.

Bettina Schawalder Frei Vadian Appenzeller Verlag 40 Seiten, ill., Fr. 29.80 ISBN 978-3-85882-774-6

Esther Ferrari Daa isch de Tuume Appenzeller Verlag 64 Seiten, ill., mit CD, Fr. 38.– ISBN 978-3-85882-729-6


Zeichner von Max und Moritz, und Jim Henson, Erfinder der Muppets, bewundert sie seit Langem. Wenn sie deren Bücher durchblättert, gerät sie ins Schwärmen. Sie stehen in ihrem Büro daheim in Urnäsch, wo auch die Vorlagen fürs Malbuch entstanden sind. Mit Bleistift oder Tusche hat sie einen Teil der Illustrationen gezeichnet, danach eingescannt und am Computer mit Hilfe eines Graphic Boards fertiggestellt. «Das ist wie zeichnen auf Papier mit der Möglichkeit, einfach Retuschen vorzunehmen», erklärt sie. Während dem Malen hört sie Hörbücher, gern Fantasyromane, gern auf Englisch. «So kann ich abschalten und in meine eigene Welt eintauchen.» ckö

Was ist ein schöner Rolli? Mit welchen Materialen schmückt ein schö-wüeschter Chlaus seinen Groscht? Diese und viele andere Fragen werden in diesem Buch geklärt. Die Geschwister Wälti und Heidi wachsen in einer Urnäscher Chlausefamilie auf und werden immer im Herbst vom Chlausefieber gepackt.

Auf fantasievolle und unterhaltsame Art erklären die beiden diesen eindrücklichen Appenzeller Silvesterbrauch und laden Kinder zwischen fünf und zehn Jahren zum Zeichnen, Malen und Rätseln ein. Wimmelbilder, Kreuzworträtsel, Mandalas sowie Bilder zum fertig Malen wechseln sich ab. Dieses Mal- und Rätselbuch eignet sich für Chlausefans und solche, die es werden wollen. Es regt zum eigenständigen Denken an und ist viel mehr als nur ein Ausmalbuch. Karin Antilli Frick Silvesterchlausen – Das Mal- und Rätselbuch Appenzeller Verlag 32 Seiten, ill., Fr. 10.– ISBN 978-3-85882-811-8

LIEFERBAR In «Wälti wird Silvesterchlaus» erzählen Karin Antilli Frick (Bilder) und Esther Ferrari (Text) die Geschichte des Urnäscher Buben Wälti authentisch und zeichnen eine bunte und aufregende Welt des Silvesterchlausens. Karin Antilli Frick, Esther Ferrari Wälti wird Silvesterchlaus Appenzeller Verlag

Flöckli reisst aus «Flöckli, das Geisslein» von Lilly Langenegger, Langenegger, ist ein Longseller. Seit seinem Erscheinen vor 20 Jahren konnte es über 50 000 Mal verkauft werden. Es erzählt die Geschichte eines vorwitzigen Geissleins, das eines Tages wegläuft. Obwohl alle beim Suchen helfen, bleibt Flöckli verschwun verschwunden. Wird Käthi den Ausreisser wiederfinden?

40 Seiten, ill., Fr. 29.80

Lilly Langenegger Flöckli, das Geisslein Appenzeller Verlag 32 Seiten, ill., Fr. 29.80 auch auf CD sowie in Englisch und Französisch erhältlich ISBN 978-3-85882-249-9

ISBN 978-3-85882-734-0

Eine Katzengeschichte für kleine und grosse Tierfreunde

Die Geschichte eines Appenzeller Sennenhunds

Marco muss seine Lieblingskatze Tigerli weggeben; die Familie hat nicht Platz für alle Kätzlein. Marco kann seinen Kummer darüber nicht vergessen. Als er erfährt, dass es Tigerli nicht gut geht, erfüllt sich sein grösster Wunsch: An Weihnachten kann er Tigerli heimholen.

Ueli verliert seinen geliebten Appenzeller Sennenhund Bläss. Der Bub ist untröstlich. Deshalb darf er im Frühling einen Wel Welpen aussuchen. Ist es möglich, dass Bläss der Vater des neuen Hündchens ist? Denn Zita, die Mutter des Kleinen, ist im Sommer mit Bläss herumgetollt.

Lilly Langenegger Tigerli kommt heim Appenzeller Verlag 32 Seiten, ill., Fr. 29.80 auch in Englisch und Französisch erhältlich ISBN 978-3-85882-436-3

Lilly Langenegger Bläss und Zita Appenzeller Verlag 32 Seiten, ill., Fr. 29.80 auch auf CD sowie in Englisch und Französisch erhältlich ISBN 978-3-85882-251-2


Kalender 2019

Marcel Steiner Panorama Appenzellerland 2019 Appenzeller Verlag 700 x 500 mm, Fr. 76.– ISBN 978-3-85882-798-2

Carmen Wueest Appenzeller Bildkalender 2019 Appenzeller Verlag

JANUA Di

1 Woche

1

Mi

2

Do

3

R 2019 Fr

4

Sa

5

So

6

Mo

7 Woche

400 x 310 mm, Fr. 25.80

2

Di

8

Mi

Do

Fr

Sa So Mo 9 10 11 12 Di Mi 13 14 Do Fr 15 16 Sa So Mo 17 18 Di 19 20 Mi Do 21 22 Fr Sa 23 24 So Mo 25 26 Di Mi 27 28 Do 29 30 31 Silvesterchl

ausen,

Woche

ISBN 978-3-85882-797-5

Woche

4

Woche

22

Hörnlischup

3

Die Zeile, November 2018

5

pel Hund

wil. Foto:

Carmen

Wueest


Ruedi Flotron Toggenburger Bildkalender 2019 Toggenburger Verlag 400 x 310 mm, Fr. 25.80 ISBN 978-3-908166-81-8

Sa

Fr

Juni

So

Do Mi 29 30 Di Mo 27 28 So Sa 25 26 Fr Do 23 24 Mi Di 21 22 Mo 19 20 17 18 16 15 Di 13 14 So Mo Sa 11 12 Fr Do 9 10 Mi Di 7 8 So Mo 5 6 Sa 3 4 1 2 Mi

Do

Fr

Sa

So

Mark Eisenhut St. Galler Zeiten 2019 Appenzeller Verlag 330 x 235 mm, Fr. 29.90 ISBN 978-3-85882-799-9

OK TOBER Di

1

Mi

2

Do

3

Fr

4

Sa

5

2019 So

6

Mo

7 Woche 41

Di

8

Mi

Do

Fr

Sa

Unterwegs

So Mo 9 10 Di 11 12 Mi Do 13 14 Fr Sa 15 16 So Mo 17 18 Di Mi 19 20 Do Fr 21 22 Sa So Mo 23 24 Di 25 26 Mi Do 27 28 29 30 31 an die Viehsch

Woche 42

Woche 43

Woche 44

Thurgauer Kantonalschwing

fest

Schwinger Urs, Muster

Hermann

Lorenz Reifler Hans Muster, Mario

Bürgi Michael, Muster

Kräftig

Appenzeller Schwingerkalender 2019 Appenzeller Verlag

Hermann

400 x 310 mm, Fr. 30.– 29. April 2018, Lengwil

Hans Muster, Mario

Kräftig

JANUAR 2019 Di

1

Mi

2

Do

3

Fr

Sa

So

4

5

6

Woche 1

Bilder: Lorenz Reifler

Appenzeller Kranzgewinner mit Namen und Vornamen, Namen und Vornamen, Appenzeller Kranzgewinner mit Namen und Vornamen

Mo

Di

Mi

7

8

Fr Sa So Mo Di 9 10 11 12 13 14 Mi Do Fr Sa So Mo 15 16 17 18 19 Di Mi Do 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31

Woche 2

Do

Fr

Sa

So

Mo

Di

Mi

ISBN 978-3-85882-812-5

Do

Woche 3

Woche 4

Woche 5

Christine König

Yvonne Steiner

Appenzeller Kalender 2019

Jolanda Fäh, Susanne Mathies

Saat- und Pflanzkalender 2019

mit Behördenverzeichnis AI/AR/SG/TG

Poesie-Agenda 2019

Appenzeller Verlag

orte Verlag

Gärtnern nach Mondlauf und Tierkreiszeichen

170 × 210 mm, brosch., 160 Seiten,

105 x 148 mm, ill., brosch., 256 Seiten,

Appenzeller Verlag

Fr. 13.30

Fr. 18.–

135 x 195 mm, geb., 64 Seiten, Fr. 18.50

ISBN 978-3-85882-796-8

ISBN 978-3-85830-230-4 Die Zeile, November 2018 23

ISBN 978-3-85882-795-1

au Ebnat-K

appel. Foto:

Ruedi Flotron


Der Dichtung ist mit

itE R

unserem Verstand nicht beizukommen, sie reisst ihn mit sich fort

SC

HR

und wirft ihn um.

IFT

übe r de r Tie fe s ind

ZEIT

me n, d ie

Michel de Montaigne

Carl August Liner – ein moderner Grafiker Maler, Zeichner und Grafiker: Carl August Liner (1871–1946) gilt als Kunstmaler des heimatlichen Volksund Brauchtums. Aber er war auch ein wichtiger Vertreter der frühen modernen Druckgrafik – und ein cleverer Vermarkter seiner Kunst.

Der Ort für Poesie und Prosa mit Schwerpunkthema, Hinweise auf Bücher und Veranstaltungen und einer Galerie voller Poesie.

CHT ORTUR

RA IZ

URZEITSCHRIFT

s Merz

N° 197 |

«

rung der Worte

U AT

SC

HW

EIZ

ER

LIT

ERA TU

freu Die gem t sich dHeimat ach t zu arauf, Die wer als 1. Aug lite den rari ust-Re sch d ! eG e a ttun

g

RZ

EIT

SC

IF HR

RZE

ITS

CH

RIF

T

»

T

Die sie Poe t lern man vom e Tier aus, das sich im

3 N° 18

H | SC

WEI

ZER

LITE

RZ RATU

EITS

CHRI

FT

de länISCHE e g gs AR

u n ER Üb ER LiT UCHS D CHW NA

1

1

d Wal et nd befi

1

TSCHRIFT

Jahresabo orte Literaturzeitschrift mit Poesie-Agenda Fr. 80.–

Carl August Liner nutzte einige seiner Druckgrafiken als effizientes Mittel der künstlerischen Selbstvermarktung und kann als Vorreiter des modernen Künstlerplakats in der Schweiz bezeichnet werden. Mit seinem Plakatentwurf von 1898/1899, den er anlässlich des Kulturhistorischen Festzugs in St. Gallen schuf, gehört er unter die ersten Kunstschaffenden in seiner Heimat, die moderne Gestaltungsprinzipien in das Reklamewesen einführten. Zusammen mit einer Gruppe weiterer Künstler leistete er zudem einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung der modernen Druckgrafik in der Schweiz und in Deutschland. Nicht nur das, auch die Vielfalt seiner druckgrafischen Erzeugnisse verdeutlicht: Seine Tätigkeit als Grafiker nimmt einen wichtigeren Stellenwert in seinem Werdegang ein als angenommen.

Pionier des Holzschnitts Auch die St. Galler Kunsthistorikerin Sabine Hügli kannte vor allem Carl August Liners (1871–1946) Zeichnungen und Gemälde mit Sujets aus der Heimat- und Volkskunde. Die Gast-

Jetzt bestellen: Tel. 071 353 77 55 www.orteverlag.ch verlag@orteverlag.ch 1

24

Die Zeile, November 2018


Der St. Galler Künstler Carl August Liner (1871–1946) ist in seiner Wahlheimat Appenzell und in der Ostschweiz noch heute ein hoch geschätzter Kunstmaler des heimatlichen Volks- und Brauchtums. Dass er einst ein wichtiger Vertreter der frühen modernen Druckgrafik in der Schweiz war, mag weniger bekannt sein. Sein druckgrafisches Werk ist im Verhältnis zu seinem Gesamtwerk eher klein, dafür zeigt es anschaulich, dass seine Kunst eng mit modernem Gedankengut verbunden ist. Mit der Vergangenheit brach er jedoch nicht so radikal, wie dies bei der künstlerischen Avantgarde der Fall war. Die Publikation erscheint anlässlich einer Ausstellung, die ab 24. November 2018 im HVM St. Gallen gezeigt wird. Sabine Hügli-Vass Carl August LiNER Verlag FormatOst 168 Seiten, ill., Fr. 28.– Sabine Hügli ist beeindruckt von Liners Modernität. Bild: caw

ISBN 978-3-03895-004-2

kuratorin des Historischen und VölVöl kerkundemuseums St. Gallen (HVM) ist nach ihren Recherchen von der Modernität Liners senior beeindruckt. «Allein das Medium der Druckgrafiken zeigt, dass er am Puls der Zeit war.» Für die Ausstellung «Schlicht und einfach Liner – Druckgrafiken und Zeichnungen», die ab Ende November im HVM in St. Gallen gezeigt wird, und den begleitenden Katalog hat die 37-Jährige tief in Liners Biografie und Werk gegraben. Viel wurde bislang nicht über ihn geschrieben, vor allem über seine Tätigkeit als Grafiker war wenig bekannt. Dieses Kapitel hat Sabine Hügli aufgearbeitet und illustriert es mit etlichen Werken. Sie stammen grösstenteils von der «Stiftung Landhaus Unterrain, Carl und Katharina Liner» in Appenzell, daneben aus den Kunstmuseen St. Gallen und Appenzell. Es sind Radierungen, Lithografien und Holzschnitte, die als eigenständige Kunstwerke und nicht als Gebrauchsgrafik (Auftragsarbeiten im Sinne von Werbung) gelten. Besonders die Technik des Holzschnitts sagte Liner senior zu; er gilt auch in diesem Bereich als

einer der Pioniere des frühen modernen Holzschnitts der Schweiz. Weil er seine Druckgrafiken selbst herstellte, konnte er seine Werke einfach vervielfältigen und einer breiten Käuferschaft anbieten. Das steigerte seinen Bekanntheitsgrad – zusammen mit den Künstlerplakaten eine effektive Marketingstrategie. Ob er das den im Marketing seit jeher geschäftstüchtigen Innerrhodern abgeschaut hatte? Auf jeden Fall war es ein geschickter Schachzug des Wahlappenzellers.

«Aus Altem, das sich bewährt hat, Neues schaffen – das war seine Maxime.» Die Druckgrafiken sind exemplarisch Ausdruck dessen: traditionelle Sujets mit den neuesten künstlerischen Tendenzen in Verbindung bringen. ckö Die Ausstellung «Schlicht und einfach Liner» im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen dauert vom 24. November bis 14. April 2019.

Für Innovation und Fortschritt Die Bildthemen von Liners Druckgrafik ähneln denen seiner Malerei: Landschaften und Strassenszenen der Ostschweiz, Szenen des ländlichen Lebens, Porträts von Familienmitgliedern. Liner war ein Städter, stammte aus St. Gallen, schätzte aber das Ländliche und Genügsame sehr. Er zog dahin, wo seine Inspiration floss und hielt das Volks- und Landleben Innerrhodens fest. Wegen dieser Sujets gilt er eher als traditioneller Maler. Dennoch habe er stets Innovation und Fortschritt in allen Lebensbereichen befürwortet, sagt Sabine Hügli.

Die Zeile, November 2018

25

LIEFERBAR Eine Auswahl der entdeckten Funde ist heute in der Ausstellung «Faszination Archäologie – Schätze aus St. Galler Boden» im HVM zu bestaunen. Das Buch taucht in diese spannende Welt ein und gibt Einblick in das Leben der Menschen vergangener Zeiten. Sarah Leib Faszination Archäologie Verlag FormatOst 112 Seiten, ill., Fr. 28.– ISBN 978-3-03895-002-8


Lebhafte und persönliche Geschichten in Gaiser Mundart Ludi sucht eine Frau, Ralf erinnert sich, Moritz recherchiert. Chläüs wehrt sich und Josef trifft Maria. Theres spioniert, Frau Hüeberli integriert und Melchior macht Karriere. Zweiundzwanzig neue Geschichten von Anita Glunk im Gaiser Dialekt: humorvoll, liebevoll, besinnlich und skurril und mit einer rechten Prise schwarzem Humor. Anita Glunk Zimmer zwää mit Absicht Appenzeller Verlag 104 Seiten, Fr. 28.– ISBN 978-3-85882-804-0

Humorvolle und verblüffende Geschichten im Kurzenberger Dialekt Verblüffende Zwischenfälle und schier unglaubliche Vorfälle prägen dieses Buch. Im Mittelpunkt stehen Leute wie du und ich. Menschen, die intelligent und witzigschlau agieren oder aber sich reichlich naiv verhalten. 34 humorvolle Kurzgeschichten entführen in die Welt unterschiedlichster Menschen, spiegeln ungeschminkt die Realität und gewährleisten bestes Lesevergnügen.

Peter Eggenberger Vo gschiide ond tomme Lüüt Appenzeller Verlag 128 Seiten, ill., Fr. 22.– ISBN 978-3-85882-761-6

Appezäller Witz Band 3 Bei Ruedi Rohner kommt der Appenzeller Witz so daher, wie es dem Wesen des Appenzellers entspricht: sauber, träf und zugespitzt zu einer oft überraschenden Poin Pointe. Nie sind die Witze jenseits der Schicklichkeitsgrenze angesiedelt. Verletzendes, Entwürdigendes oder eindeutig Zweideutiges hat da keinen Platz.

Ruedi Rohner Appezäller Witz Band 3 Appenzeller Verlag 120 Seiten, Fr. 22.– ISBN 978-3-85882-391-5

Lebendiges altes Handwerk Die aktuelle Ausstellung im Haus Appenzell in Zürich zeigt die Vielfalt von altem Handwerk. Dabei haben sich einige Berufe gerade im Appenzellerland bis heute erhalten.

Hao und Ernst Hohl, Kuratorin und Stifter des Hauses Appenzell in Zürich, haben für die Erarbeitung der neuen Ausstellung da recherchiert, wo Handwerk ausgeübt wird: in den Werkstätten von Handwerkern und Kunsthandwerkern. «Bei unseren Besuchen spürten wir grosse Leidenschaft», sagen die beiden. Doch das allein reicht oft nicht mehr, um gewisse Berufe am Leben zu erhalten. Es braucht auch eine Portion Idealismus. Denn heute fristen viele handwerkliche Berufe ein Schattendasein – falls sie überhaupt noch existieren. Doch es gibt auch Lichtblicke, wie Hao und Ernst Hohl erfahren haben: Manche Berufe könne man noch immer lernen, etwa Seiler oder Glasmaler.

Verbindung zum Brauchtum Die Ausstellung «Zwischen Licht und Schatten – Altes Handwerk, Zünfte, Laternen» erlaubt Einblicke in traditionelle Berufe wie Hutmacher, Bader, Sattler oder Weissküfer. Hao und Ernst Hohl haben während der Arbeit


Wohl fast jeder hat Vorfahren, die einen handwerklichen Beruf ausübten. Hutmacher, Bader, Sattler oder Weissküfer – das sind heutzutage alles alte Berufe. Die Ausstellung im Haus Appenzell vermittelt Einblicke in bekannte und vergessene Berufswelten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Handwerkstraditionen der Säntisregion, die in Live-Werkstätten hautnah erlebt werden können. Trouvaillen aus den Zunftarchiven und prachtvolle Laternen illustrieren den historischen Einfluss des Zunftwesens auf die Berufsgattungen.Eine künstlerische Interpretation der alten Handwerke präsentieren drei Kunstschaffende aus der Ostschweiz. Haus Appenzell Zwischen Licht und Schatten Appenzeller Verlag

Ernst und Hao Hohl in einer typischen alten Werkstatt – die täglich von ihrem fast neunzigjährigen Besitzer gebraucht wird.

128 Seiten, ill., Fr. 30.– ISBN 978-3-85882-810-1

Bild: caw

an Ausstellung und dazugehörigem Katalog festgestellt, dass besonders im Appenzellerland das Handwerk – vielmehr: das Kunsthandwerk – noch immer einen hohen Stellenwert geniesst. «Das hängt wohl mit der Verbindung zum Brauchtum und den Traditionen zusammen», sagt Ernst Hohl. Doch der Blick geht übers Appenzellerland hinaus. Wenn es um alte Berufe geht, kommt man um die Zürcher Zünfte nicht herum. Sie ermöglichten ab dem 14. Jahrhundert den Austausch über berufliche Themen, reglementierten das Gewerbe und prägten das städtische Zusammenleben. Mitte des 19. Jahrhunderts sind sie zwar von allen öffentlichen Aufgaben entbunden worden, haben sich aber deswegen nicht aufgelöst. Heute kennt man sie vom Sechseläuten-Umzug. Mit dabei tragen die Zunftleute immer ihre Zunftlaternen. Sie sind wichtigstes Erkennungsmerkmal der Zünfte. Einige der prächtigsten Exemplare sind in der Ausstellung in Zürich zu sehen.

Traumberuf: Forscher Für Ernst Hohl, der viele Jahre als Innenarchitekt tätig war, war die Erarbeitung von Ausstellung und Katalog auch eine Flurbegehung, während der er viele Handwerksberufe, mit denen er früher zu tun hatte, wieder traf. Doch die Ausstellung blickt auch in die Zukunft. Schulklassen aus Appenzell Inner- und Ausserrhoden sowie aus Schaffhausen, Kloten und von einer internationalen Schule in Zürich haben für das Haus Appenzell Laternen mit ihren Traumberufen gestaltet. Darunter finden sich Forscher, Profifussballer, Modedesignerinnen, aber auch traditionelle Berufe wie Polizist, Tierärztin, Landwirt oder Bäcker. Einen künstlerischen Blick aufs Thema werfen drei zeitgenössische Kunstschaffende aus der Ostschweiz, die sich auf ihre Art mit Licht und Schatten auseinandergesetzt haben. Thomas Urben, Urnäsch, rückt typische Berufsgegenstände ins rechte Licht, Markus Oertle, Urnäsch, hat

Die Zeile, November 2018

27

Werkstätten in Guckkastenform entworfen, und Xu Ying, die in Schaffhausen lebt, hat eine übersetzte Form der Zunftlaterne gestaltet.

Lebendige Werkstätten Alte Handwerkskunst sei durchaus zeitgemäss, sagt Hao Hohl: «Da ist noch viel Leben drin.» Davon überzeugen können sich die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung gleich selbst, wenn Handwerker aus der Säntisregion ihr Können demonstrieren. «Schön ist es, wenn wir die Ausstellungsbesucher motivieren, eine Werkstatt zu besuchen.» Damit sie vor Ort ebenso über die Handwerkskunst staunen können wie Hao und Ernst Hohl. ckö

Die Ausstellung im Haus Appenzell, Bahnhofstrasse 43, Zürich, ist bis 27. April 2019 jeweils Di–Fr von 12–17 Uhr und Sa von 11–17 Uhr geöffnet. Die Daten der Live-Werkstätten sind abrufbar unter www.hausappenzell.ch


Die Menschen und ihre Geschichten würdigen Bernhard Brack ist kirchlicher Sozialarbeiter und hört Menschen in herausfordernden Lebenssituationen zu. Ihre Geschichten hat er aufgeschrieben, um sie selbst verarbeiten zu können, aber auch, um den Menschen seinen Respekt zu zeigen.

Nach einem Gespräch mit einem Klienten greift Bernhard Brack gern zu einem Gedichtband. Im Regal in seinem Büro reihen sich nicht nur Aktenordner aneinander, sondern auch Bücher einiger seiner Lieblingsdichter: Tomas Tranströmer, Philippe Jaccottet oder Mohammed Bennis. Er schlägt eine Seite auf und liest. «Oft bin ich überrascht, wie gut die Zeilen zu den zum Teil verfahrenen Situationen, von denen ich gerade gehört habe, passen.» Bernhard Brack ist Leiter der Sozialdienste der Katholischen Kirchgemeinde St. Gallen. Er berät und unterstützt Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, bei sozialen und psychischen Problemen, bei rechtlichen und finanziellen Fragen. Die kirchliche Sozialberatung betreut oft Personen, die durch die Netze von Ämtern und anderen Institutionen gefallen sind. Hier bietet die Kirche mit ihrem niederschwelligen Angebot Hilfe.

Schreibend verarbeiten Vor Jahren sollte Bernhard Brack etliche Akten ablegen. Er tat es nicht, ohne noch einmal einen Blick hineinzuwerfen und mit Schreiben über die Menschen und deren Geschichte zu beginnen. «Das war einerseits Psychohygiene für mich, andererseits eine Würdigung des Lebens dieser Menschen.» Daraus ist das jüngste Buch des St. Galler Autors entstanden. Auch das – wie schon die Autobiografie über die Beziehung zu seinen Eltern – ein sehr persönliches. Das Geschichtenschreiben stand

auch hier am Anfang: Aus Interesse an den Menschen und ihren Geschichten sei er Sozialarbeiter geworden, sagt der 61-Jährige. Und Geschichten hat er in seinen dreissig Jahren Berufserfahrung viele gehört. Von der alleinerziehenden Mutter, die die Zahnarztrechnung des Kindes nicht bezahlen kann; vom depressiven Mann, der Hilfe beim Öffnen der Post braucht; von der … Es klingelt. An der Tür der Beratungsstelle mitten in St. Gallen steht eine italienisch sprechende Frau, die einen

Die alte Frau tritt ans Fenster ihres Altersheimzimmers und sagt sinnierend: «Ich kann sehen, hören, schmecken, sprechen, denken, fühlen …», hält eine Weile inne und fährt fort: «Allein das schon ist ein Wunder.» Dieses Buch handelt von Menschen, denen das Leben auf unerwartete Weise mitgespielt hat. Es erzählt, wie sie widrige Umstände und zerbrechende Lebenswünsche aushalten und wie sie in ihrem Überlebenskampf – verschämt, fantasie- und humorvoll – ihre Würde zu wahren suchen. Gleichzeitig finden sich erhellende Fotografien und Projekte, die auf herausfordernde Lebenssituationen zu antworten versuchen. Sie öffnen den Blick und ermutigen zu eigenen Schritten. Bernhard Brack Das Buch der Brüche Verlag FormatOst 160 Seiten, ill., Fr. 28.– ISBN 978-3-03895-007-3

28

Die Zeile, November 2018

Stempel auf einem Formular für ein Amt braucht. Auch das gehört zu Bernhard Bracks täglicher Arbeit.

Immer offen bleiben Manchmal hört Bernhard Brack dieselbe Geschichte immer und immer wieder. Wirre, diffuse Geschichten, bei denen es letztlich um Geld geht. «Die Kunst ist, auch den Menschen, die diese Geschichte erzählen, offen zu begegnen. Es könnte auch eine andere werden als angenommen», sagt Bernhard Brack. Oft gehe es am Anfang um etwas Banales, erst im Gespräch zeige sich das eigentliche Problem. Mühe hat er mit Aggressionen. Danach brauche er Zeit, um sich zu sammeln. Er arbeitet nicht voll. Nebst seiner Tätigkeit als Leiter der kirchlichen Sozialdienste lässt er sich Raum und Zeit, um zu schreiben. Kürzlich hat er eine Ausbildung in biografischem Schreiben absolviert und einen Text über das Leben israelischer Migranten geschrieben. ckö


Die Reformation in der Ostschweiz Teil 2 Verschiedene Autorinnen und Autoren gehen den Auswirkungen der Reformation in den entscheidenden Jahren 1525 bis 1531 nach. Folgende Themen werden aufgegriffen: Zwingli, Vadi Vadian, Bildersturm, Juden, Frauen, Nonnen von St. Katharina, Täufer, Ehegericht, Aufnahme der Reformation in der Ostschweiz, Veränderungen in den Herrschaften, Erinnerungskultur. Historischer Verein des Kantons St. Gallen 158. Neujahrsblatt 2018 Verlag FormatOst 392 Seiten, ill., Fr. 46.– ISBN 978-3-03895-000-4

Das Toggenburger Jahrbuch – Füllhorn einer der kulturreichsten Regionen der Ostschweiz Wie ein Füllhorn im Herbst die Früchte ausschüttet, will das Toggenburger Jahrbuch in sich vereinigen, was das laufende Jahr hervorgebracht hat. Nicht nur Rückschau haltend, sondern nach allen Seiten blickend, alles aufnehmend, was festgehalten und dargestellt zu werden verdient. Bernhard Brack legt die Akten der Fälle, die er bearbeitet, nicht einfach ab. Er würdigt sie – und damit auch die Menschen dahinter. Bild: caw

Hans Büchler (Hrsg.) Toggenburger Jahrbuch 2019 Toggenburger Verlag 248 Seiten, ill., Fr. 34.– ISBN 978-3-908166-83-2

LIEFERBAR Wie seinen eigenen Weg finden durch ein Gestrüpp, in dem es wuchert von Erlerntem, Anerzogenem und Idealen? Auf der Suche nach seinem eigenen Lebensentwurf folgen wir dem Autor durch Krisen und Wendepunkte bis zur Begleitung seiner Eltern in den Tod. Bernhard Brack So bist du gegangen, Väterchen

Rorschach Band 2 Rorschach und die Region am östlichen Bodensee haben viel zu erzählen. Nach dem erfolgreichen ersten Band mit «Geschichten aus der Hafenstadt» (in vierter Auflage) weitet Otmar Elsener im zweiten Band den Blick über die Stadt hinaus.

orte Verlag 208 Seiten, Fr. 28.–

Otmar Elsener

ISBN 978-3-85830-205-2

Rorschach Band 2 Appenzeller Verlag 272 Seiten, ill., Fr. 38.– ISBN 978-3-85882-784-5


IZEN T O N DEM S U A SG A L VER US HA Für Kurzentschlossene: «feiern & lesen» in Schwellbrunn

Alle wollten von Alma hören Über 150 Personen drängten sich in die Churer Stadtbibliothek als Patrizia Parolini Anfang Oktober ihr Romandebüt «Almas Rom» vorstellte. Moderatorin Esther Krättli, Literaturredaktorin bei Radio Rumantsch, führte durch den Abend, und die Autorin machte das Publikum durch geschickt ausgewählte Textpassagen neugierig auf die Lektüre des 400 Seiten starken Buchs.

Das Verlagshaus im Dauerregen Übers Wetter darf man sich dieses Jahr wahrlich nicht beklagen. So muss es schlicht und einfach als ungünstiger Zufall gewertet werden, dass ausgerechnet während des zweitägigen Geschäftsausflugs des Verlagshauses Schwellbrunn ein Tiefdruckgebiet über der Schweiz lag. Doch der Dauerregen konnte die gute

Was im Frühling Blumen & Bücher heisst, ist in der kalten Jahreszeit feiern & lesen. Das Haus Sternen von Meisterflorist Walter Zellweger und das Verlagshaus Schwellbrunn sind ein bewährtes Gespann. Fünf Tage kann man mit Christbaumschmuck aus Grossmutters Zeiten in Erinnerungen schwelgen und Momente des Staunens erleben. Im Verlagsladen darf geschmökert werden, und die Gaststube des Verlagshauses lädt bei Glühwein und heisser Suppe zum Verweilen ein. 7. bis 11. November 2018, 14 bis 20 Uhr.

Laune der Verlagshaus-Mitarbeiter nicht trüben. Das Team genoss den Ausflug in die Innerschweiz, genauer in den Kanton Nidwalden, der Heimat des langjährigen Druckvorstufenleiters Josef Scheuber. Wanderung, Dorfführung in Stans, Besuch der Glasi Hergiswil sowie gute Verpflegung bei guten Gesprächen standen auf dem Programm.

30

Die Zeile, November 2018

Erster Teil der Friedberg-Trilogie vorgestellt Der erste Teil der Trilogie zum Hundertjahr-Jubiläum des Gossauer Gymnasiums Friedberg deckt die Jahre 1926 bis 1948 ab. Autor Karl Eschenmoser, während 33 Jahren Geschichtslehrer am Friedberg, erzählt bei der Buchvorstellung einige Anekdoten vom ersten Jahrgang an der Schule.

«Zimmer zwää mit Absicht» vorgestellt Worte und Musik gab es bei der Buchvorstellung von Anita Glunks «Zimmer zwää mit Absicht» in Gais. Das Buch folgt auf den beliebten ersten Band «Zimmer ääs mit Bergsicht».


Auf der Spur von Büchern und Hunden Politisch denkender Mensch, über siebzig Jahre alt, Hundefreund – Gabriele Barbeys Mutmassungen gingen in die richtige Richtung, aber herausgefunden hat sie es nicht: Das Bücherregal auf Seite 5 gehört Werner Meier, Gemeindepräsident von Lutzenberg, früher Journalist und Gemeindeschreiber.

Werner Meier. Bild: caw

Der «Traum vieler Bücherbesitzer», wie Gabriele Barbey die Bibliothek in Form einer Galerie beschreibt, befindet sich im kleinen Weiler Wienacht im Appenzeller Vorderland im Haus von Werner und Betty Meier. Barbey vermutete, die Bücher gehören einem «politisch denkenden Menschen». Da liegt sie richtig: «Seit den 1960er-Jahren befasse ich mich mit politischen und historischen Büchern. Ich lese auch gern literarische Texte, etwa von Dürrenmatt, Frisch, Grass, Josef Roth, ebenso Memoiren – allerdings weniger einfach Geschichten», sagt Werner Meier. Seit 2013 ist er Gemeindepräsident von

Lutzenberg (zum zweiten Mal, vor über dreissig Jahren stand er der Gemeinde schon einmal vor). Davor war er Journalist (während neun Jahren Chefredaktor des «Nebelspalters»), in der Unternehmensberatung tätig und Gemeindeschreiber von Heiden. Er gehörte während vierzehn Jahren dem Kantonsrat an und war von 1991 bis 1993 Ausserrhoder Kantonsratspräsident. Zwei Dinge sind «Wer liest da»-Autorin Gabriele Barbey ins Auge gestochen: der Holzschnitt des Heidler Kunstschaffenden Ruedi Peter (1924– 1988) und der grosse Porzellanhund. Tatsächlich besitzt Werner Meier

Ebnat-Kappler Mosaik 2018: Jetzt erhältlich! Mit Geschichte und Geschichten von hier: authentisch, vielfältig, spannend. Mit detaillierter Dorfchronik. Ebnat-Kappler Mosaik 2018 40 Seiten, ill., Fr. 15.– ISBN 978-3-908166-86-3

Verkaufsstellen: Toggenburger Drogerie, Ebnat-Kappel Papeterie Haab, Ebnat-Kappel Stäheli Früchte und Gemüse AG, Ebnat-Kappel Bäckerei Forrer, Ebnat-Kappel Café-Konditorei Kunz, Ebnat-Kappel Toggenburg Medien AG, Wattwil Buchhandlung Kostezer, Wattwil Verlagshaus Schwellbrunn, Schwellbrunn

Die Zeile, November 2018

31

mehr als einen Holzschnitt von Ruedi Peter. Er und seine Frau hätten den Künstler gut gekannt. Sie pflegen noch heute Kontakt zu dessen Frau. Den Basset aus Porzellan haben Werner und Betty Meier vor dreissig Jahren in einer Boutique im italienischen Mantua gefunden und ihn gleich mit nach Hause genommen. Werner und Betty Meier sind Hundeliebhaber. «Wir haben zwei Bassethunde gehabt: Der erste war Robin, der zweite Henry. Beide waren Prachtskerle, und wir hatten mit ihnen grosse Freude. Der dritte Hund, ein Norwich Terrier, gehörte mehr als 16 Jahre zu uns.» ckö


st h c a n Weih auf verknd Sonntag gu Samsta

ber m e z e D 15./16. ber m e z e D 22./23. 6 Uhr 11 bis 1

St.Gallen

au

Waldstatt

d

e ist di woch inde t t i rL nM Jede stube zu eöffnet t Gas 17 Uhr g 14 – von

Richtung Herisau Richtung Degersheim

Kirche

«Ochsen»

A1

Schwellbrunn

Degersheim

Gästehaus Kreuz 83

Schwellbrunn

ank Im R P

Richtung Dicken/Schönengrund

St.Gallen

Gossau

Verlagshaus

P

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr Parkplätze vor dem Verlagshaus

Richtung Waldstatt

Herisau

Im Rank 83 CH-9103 Schwellbrunn Waldstatt

Dicken Schönengrund St.Peterzell

Tel. +41 71 353 77 55 verlag@appenzellerverlag.ch verlagshaus-schwellbrunn.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.