Toggenburger Verlag Leseprobe
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Wanderparadies Toggenburg

Schibenstoll, Wildhaus
Herausgegeben von Jolanda Spengler unter Mitarbeit von Roger Fuchs, Brigitte Knöpfel, Christine König, Charlotte Linsener, Katja Nideröst, Marcel Steiner und Carmen Wueest Spengler
WANDERPARADIESTOGGENBURG Jolanda
1. 4. Auflage, 2006 5. überarbeitete und ergänzte Auflage, 2022 © by Toggenburger Verlag, CH-9103 Schwellbrunn
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Radio und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
Umschlagbild: Vorder Selamatt, Blick auf Churfirsten (Bild: Carmen Wueest) Karten: Bundesamt für Landestopografie swisstopo, gezeichnet mit schweizmobilplus.ch Herstellung: Verlagshaus Schwellbrunn ISBN www.toggenburgerverlag.ch978-3-908166-99-3
18 Übersichtskarte 10 Die Vielfalt der Landschaft wandernd entdecken 12 Wil – Bettwiesen – Dreibrunnen – Wil 18 Wil – Züberwangen – Weieren – Wil 24 Jonschwil – Bettenauer Weiher – Uzwil 30 Gähwil – St. Iddaburg – Gähwil 36 Tufertschwil – Winzenberg – Tufertschwil 42 Lichtensteig – Ruine Neutoggenburg – Lichtensteig 48 Wattwil – Köbelisberg – Wattwil 54 Mosnang – Schlosshöchi – Wisen – Mosnang 60 Libingen – Schnebelhorn – Libingen 66 Wattwil – Chrüzegg – Wattwil 72 Brunnadern – Wasserfluh – Oberhelfenschwil – Brunnadern 80 St. Peterzell – Dicken – Wilkethöchi – St. Peterzell 88 Mogelsberg – Oberschauenberg – Mogelsberg 90 Schwägalp – Ofenloch – Spicher – Schwägalp 96 Hemberg – Salomonstempel – Mistelegg – Hemberg 102 Ebnat-Kappel – Salomonstempel – Ebnat-Kappel 108 Ebnat-Kappel – Tanzboden – Ebnat-Kappel 114 Rietbach – Bütz – Nesslau – Krummenau 120 Rietbad – Chopfberg – Lutertannen – Rietbad 126 Schwägalp – Hinterfallenchopf – Chlosteralp – Ennetbühl 132 Nesslau – Stockberg – Nesslau Inhalt

138 Alt St. Johann – Gräppelensee – Alt St. Johann 144 Bernhalden – Lütispitz – Risipass – Bernhalden 150 Wildhaus – Gulmen – Wildhaus 156 Gamplüt – Zwinglipass – Mutschensattel – Gamplüt 162 Stein – Hinter Höhi – Gulme – Vorder Höhi – Stein 168 Arvenbüel – Vorder Höhi – Flügenspitz – Arvenbüel 174 Alp Selamatt – Wildmannlisloch – Brisizimmer – Alp Selamatt 180 Alp Selamatt – Schibenstoll – Alp Selamatt 186 Gamsalp – Inggadells – Sattel – Gamsalp 192 Chäserrugg – Rosenböden – Chäserrugg 198 Wil – Jonschwil – Lütisburg – Bütschwil 204 Bütschwil – Lichtensteig – Wattwil – Ebnat-Kappel 210 Ebnat-Kappel – Krummenau – Nesslau – Stein 216 Stein – Alt St. Johann – Thurwis – Wildhaus 223 Moorweier,BildnachweisTännler,Ebnat-Kappel.
Übersichtskarte8 Schnebelhorn Tweralpspitz MattstoggSpeer Gonzenbach SteintalerBach Linthkanal Wil Jonschwil LütisburgBazenheid Tufertschwil Kirchberg MühlrütiGähwil Mosnang Bütschwil Libingen LichtensteigWattwil Ricken GanterschwilBrunnadernKappelEbnat-MogelsbergOber-helfenschwil ToggenburgSeitenzahl 198 24 30 54 204 42 48 102 66 108 36 7288 60 210 12 18
9 Gulme Churfirsten Gamserrugg Walensee Säntis StockbergLütispitz SchofbergAltmann Mutschen Gulme ThurIjentalerBach Luteren Säntisthur Necker Hinderfallenchopf Wald St. HembergPeterzellKrummenauEnnetbühl PasshöheSchwägalpUnterwasser Wildhaus Arvenbüel NeuSteinSt. NesslauJohann Alt St. Johann 162 174 150 216 180 156 8096 90 126 144120 138 192 186114168 132 Seez
10 Kennen Sie den Grand Canyon der Ostschweiz? Wissen Sie, wo der Mit telpunkt des Kantons St. Gallen liegt? Und was hat es mit dem Wild mannlisloch auf sich? Mit diesem Wanderbuch entführen wir Sie nicht nur an wunderschöne und aussichtsreiche Orte im Toggenburg. Sie er halten zugleich Informationen zu allerlei, das in unmittelbarer Nähe der Routen Aufmerksamkeit erregt: grosse Felsbrocken von Bergstürzen beispielsweise oder Burgruinen, die von der Herrschaft der Grafen von Toggenburg zeugen. Und wer genau hinschaut, entdeckt am Wegesrand eine seltene Orchidee und erspäht im Schutz des Bergwaldes ein scheu es Reh, eine Gämse oder ein Auerhuhn. Gerade weil sich die Landschaft so vielfältig präsentiert, lohnt es sich, das Toggenburg wandernd zu erkunden. Lieblich sind die Höger im unte ren Toggenburg und im Neckertal. Thurtal aufwärts werden die Berge immer höher, bis sie mit dem Säntis, dem Schofberg und den sieben Chur firsten einen voralpinen Abschluss finden. Damit wird klar: Im Toggen burg kommen Genusswanderer ebenso auf ihre Rechnung wie ambitio nierte Gipfelstürmer.
Die Talschaft ist durchzogen von einem dichten Wandernetz, das vom Verein St. Galler Wanderwege unterhalten und markiert wird. Die Wege führen über Flurstrassen, Wiesen, Riete sowie Brücken und lassen auf Waldpfaden den weichen Erdboden spüren. Und auf schmalen Bergwe gen geht es über Stock, Stein und Karstgebiet. Das «Wanderparadies Toggenburg» enthält 35 Routen – kürzere und längere, einfache und an spruchsvolle. Sie sind mehrheitlich als Rundwanderungen ausgelegt. Zu den Ausnahmen gehören die vier Etappen des Thurwegs von Wil bis Wildhaus. Bei den Routen haben wir uns ausschliesslich an den offiziel len Wanderwegen orientiert. Auf einigen wenigen Teilstücken sind aus gesetzte Stellen zu passieren, die jedoch entsprechend gesichert sind. entdecken
Die Vielfalt der Landschaft wandernd
Jolanda Spengler
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T1 Der Wanderweg ist gelb markiert, das Gelände flach oder leicht ge neigt, keine Absturzgefahr, Orientierung problemlos möglich.
T4 Alpinwandern auf weiss-blau-weiss markierten Wegen, die im Ge lände nicht überall zu erkennen sind. Das Gelände ist exponiert, Absturzgefahr bei heiklen Grashalden, einfachen Firnfeldern und steilen Geröllflächen. Gutes Orientierungsvermögen und alpine Er fahrung sind notwendig.
Mit der Klassifizierung T1 bis T4 ist der Schwierigkeitsgrad analog der Berg- und Alpinwanderskala des Schweizer Alpen-Clubs SAC definiert.
T2 Der Bergweg ist weiss-rot-weiss markiert, das Gelände ist teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen, Trittsicherheit und ele mentares Orientierungsvermögen sind notwendig.
Jede Wanderung ist auf einem Ausschnitt der Landeskarte eingezeichnet und mit einem Höhenprofil ergänzt. Die angegebenen Wanderzeiten werden durch ein digitales System anhand der Höheninformationen von swisstopo berechnet und entsprechen dem durchschnittlich geübten Wanderer. Wenn Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code scannen, führt Sie der auf SchweizMobil hinterlegte Link zur Wanderroute. Das «Wanderparadies Toggenburg» soll dazu anregen, das Thur- und Neckertal in seiner landschaftlichen Schönheit immer wieder von Neuem zu geniessen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und viele erlebnisrei che Wanderungen im Toggenburg.
T3 Der Bergweg ist weiss-rot-weiss markiert und ist im Gelände nicht durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen sind mit Seilen gesichert. Eventuell braucht man die Hände, um das Gleichgewicht zu halten. Absturzgefahr an exponierten Stellen. Durchschnittliches Ori entierungsvermögen, gute Trittsicherheit und elementare alpine Er fahrung sind notwendig.
Bettwiesen.

VON WIL ABSTECHEREININDENTHURGAU 3 h 15 min 295 m 295 m 12,6 km SchweizMobil Wil – Bettwiesen –Dreibrunnen – Wil13 T1


14 Wil Bettwiesen Dreibrunnen Wil Rossweid, Bronschhofen. Sonnenhof, Bettwiesen. Dreibrunnen, Wil.



Die Wanderung startet in der um 1200 von den Freiherren von Toggenburg gegründe ten Stadt Wil. Wil markiert heute den Schnittpunkt der Verkehrsachsen St. Gallen Zürich und Thurgau Toggenburg. Kurz vor Bettwiesen auf Thurgauer Territorium führt die Wanderroute teils über Wiesen, durch Wälder oder auf Asphalt am Schloss Bett wiesen vorbei. Dieses gehörte einst zu den Gütern des Klosters Fischingen und ist heute in Privatbesitz. Einen weiteren Höhepunkt bildet die Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen, ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Start und Ziel Wil, Bahnhof Gaststätten In Wil und Bettwiesen; Restaurant Pilgerhaus Dreibrunnen, Dreibrunnen, Wil Parkplätze Parkhäuser rund um den Bahnhof Wil Öffentlicher Verkehr Mit den SBB, dem Postauto oder Bus nach Wil
Wil Bettwiesen Dreibrunnen Wil 15

21 3 4 5 6 7 8 9 10 1 km 1 BahnhofWil, 3 Altgruben 4 Weid 5 Maugwil 6 Beckingen 7 Schloss 8 Bettwiesen 9 Trungen 10 Dreibrunnen 1 BahnhofWil, 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 km m 600500400300200 2 Stadtweier

6. Beckingen. Mittlerweile auf Thurgau er Boden angekommen, dem Schild nach Bettwiesen folgen. Der Weg führt über Wiesen und teils durch den Wald.
7. Schloss. Das Schloss Bettwiesen wird erst richtig sichtbar, wenn es bereits umrundet ist. Es befindet sich in Privat besitz. Früher gehörte das Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert zu den Gütern des Klosters Fischingen.
ROUTE
9. Trungen. Am Ausgang des Weilers Trungen zeigt der Wegweiser nach Wil. Bis zur Wallfahrtskirche Maria Dreibrun nen geht es entlang einer Strasse ohne Trottoir.
10. Dreibrunnen. Die barocke Wall fahrtskapelle kann auf eine über 700 Jah re alte Geschichte zurückblicken. Der Na me Dreibrunnen ergab sich aus den drei Quellen, die in der Nähe entspringen. Bald nach der Kapelle werden die ersten Häuser von Wil passiert, es geht zurück zum Bahnhof.
Wil Bettwiesen Dreibrunnen Wil 17
5. Maugwil. Im Dorf die Strasse über queren und weiter nordwärts halten. An einer Wegverzweigung 50 Meter weiter dem Wanderwegweiser rechts in die Be ckingertrasse folgen. Nach einem kurzen Waldstück befindet man sich wieder auf offenem Feld, bei der Kreuzung links nach Beckingen wandern.
8. Bettwiesen. Vorbei an der Kirche führt der Weg hinunter zur Hauptstrasse. Nach deren Überquerung südwärts nach Trungen wandern. Beim Trunger Holz en det der Abstecher ins Thurgauische.
4. Weid. Statt weiter Richtung Nole zu wandern, dem Weg links nach Maugwil folgen. Unterwegs lohnt sich der Blick zurück. Er zeigt ein eindrückliches Berg panorama mit Säntis, Churfirsten und bei guter Sicht sogar den Glarner Alpen.
3. Altgruben. Beim letzten Autokreisel –zugleich Bushaltestelle Wil Städeli – ge radeaus dem Wanderwegschild in die Langeggstrasse folgen. Es geht nun ein Stück auf einem Kiesweg weiter. Das städtische Gebiet weicht dem ländlichen.
2. Stadtweier. Den Park in nördlicher Richtung verlassen. Dabei kann eine alte Dampflokomotive der Frauenfeld-WilBahn (Baujahr 1887), gut gesichert hinter einem Gitter, entdeckt werden. Die kurz darauf erreichte Strasse führt bergwärts Richtung Nole.
1. Wil, Bahnhof. Richtung Altstadt führt der Weg entlang der Einkaufsgeschäfte der Oberen Bahnhofstrasse zum Stadt weier, einem Naherholungsgebiet. Der Ort bietet einen imposanten Blick hinauf zur Häuserreihe der Wiler Altstadt.
Altstadtkulisse, Wil.

WEIER, RASTSTÄTTEAUTOBAHN-UNDWALDEINE 2 h 50 180 m 180 m 11,4 km SchweizMobil Wil – Züberwangen –Weieren – Wil19 T1


20 Neulandenquartier (oben) und Altstadt, Wil. Züberwangen, Zuzwil.




– Weieren – Wil 21

Wil –
Züberwangen,Wil Zuzwil. Züberwangen
Nach wenigen Schritten bietet sich beim Wiler Stadtweier ein beeindruckender Blick auf die Altstadt. Am Ende dieser verschachtelten Häuserzeile thront der mächtige Hof zu Wil. Die Geschichte der ehemaligen Residenz der St. Galler Fürstäbte ist über 800-jährig. Hinter dem Stadttor ist es nicht weit auf den Nieselberg, wo Kieswege durch den Wald bis Züberwangen führen. An vielen Gewächshäusern vorbei geht es zum Dorf Weieren, dann entlang einer langen Feldstrasse zurück nach Wil. Ins Schwitzen gerät bei dieser gemütlichen Wanderung niemand. Start und Ziel Wil, Bahnhof Gaststätten In Wil und Züberwangen; Autobahnraststätte Thurau, Zuzwil Parkplätze Parkhäuser rund um den Bahnhof Wil Öffentlicher Verkehr Mit den SBB, dem Postauto oder Bus nach
1 2 3 4 5 6 1 km 1 BahnhofWil, 3 Nieselberg 4 KircheZüberwangen, 5 Weieren 6 Waldau 1 BahnhofWil, 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 km m 600500400300200 2 Altstadt

Wil –
Züberwangen – Weieren – Wil 23
6. Waldau. Nach einem kurzen Wald stück geht es dem Waldrand entlang und durch den Weidliwald weiter. Ausgangs Wald zeigt ein Wanderwegweiser mit Bahnsymbol, dass es über Asphaltstras sen nicht mehr weit ist bis zum Aus gangspunkt am Bahnhof. Wer bislang noch keine Pause eingeschaltet hat, fin det im Stadtkern von Wil eine grosse Auswahl verschiedener Restaurants.
ROUTE
1. Wil. Gestartet wird beim Bahnhof. Den Weg Richtung Obere Bahnhofstras se einschlagen. Linker Hand geht es zum beliebten Naherholungsgebiet Stadtwei er. Darin zu schwimmen ist zwar verbo ten, dafür gibt es rundherum lauschige Stellen mit Sitzbänken, die zum Beobach ten der Enten einladen. Die Treppen der gut sichtbaren Schwertstiege führen di rekt in die Obere Wiler Altstadt. Hier fin det am Samstagmorgen der Wochen markt mit einem vielfältigen und regiona len Frischwarenangebot statt.
2. Altstadt. Durch das Stadttor den Kern der Äbtestadt verlassen. Ein paar Meter weiter geht es rechts Richtung Spital. Nach 150 Metern links abbiegen in die Neulandenstrasse und das gepflegte Wohnquartier bis zum Waldeingang durch queren.
3. Nieselberg. Die Strecke führt zuerst leicht aufwärts durch den Wald. Auf dem gut ausgebauten Waldweg des Niesel bergs geht es hinunter bis nach Züber wangen. Abwärts im Wald gilt es aufzu passen, weil auf den Wanderwegwei sern die Ortsangaben fehlen; erst bei der zweiten Wegverzweigung kurz vor Ende des Waldes links abzweigen.
4. Züberwangen, Kirche. Im kleinen Dorf angekommen, sind die vielen Ge wächshäuser der Gärtnerei Rutishauser unübersehbar. Das traditionsreiche Fa milienunternehmen setzt neben Weih nachtssternen und anderen klassischen Blumensorten auf Vielfalt. Kultiviert werden auch verschiedenste Heilpflan zen wie Medizinalhanf, Sonnenhut und Ginkgo 5. Weieren. Im Dorf bei der Hauptstras se zweigt der Weg südwärts Richtung Thur ab. Pferde weiden, im Sommer wächst der Mais meterhoch. In der grü nen Landschaft taucht wie aus dem Nichts der Flachbau der Autobahnrast stätte Thurau auf. An diesem ungewöhn lichen Ort kann eingekehrt werden: links brummen Autos, rechts liegt die ruhige, flache Landschaft. In diesem Gebiet ar beitet der Kanton St. Gallen daran, den Lauf der Thur zu renaturieren.