A858827968 leseprobe 01

Page 1

Inhalt 2019 Bezeichnung der Zeichen, Abkürzungen und Mondphasen ........        2

Besuch beim Schellenschmied, S. 53

Stickereien von Verena Schiegg, S. 64

Mit dem Tierarzt unterwegs, S. 72

Kalendarium ........................................................................................        8 Märkte 2019 in der Ostschweiz .........................................................      32 Messen und Ausstellungen 2019 .......................................................      41 Kalender über die Trächtigkeit der wichtigsten Haustiere ............      42 Posttaxen / Impressum........................................................................      43 Witterung vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018 ................................      44 Klimadaten vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018...............................      48 Kalendarische Begriffe im Appenzeller Kalender...........................      50 Schlag für Schlag zu einem faszinierenden Klangkörper .................      53 Warmer und modischer Schal.................................................................      60 Drei-Gang-Menü zum Nachkochen (Rahel und Daniel Inauen)..      61 Filigrane Appenzeller Nadelkunst .....................................................  64 Drogerien: Ganzheitliche Hilfe bei medizinischen Problemen ........      68 Wettbewerb: Welche sechs Dörfer sind das?..................................      70 Rund um die Uhr unterwegs für Kuh und Bauer................................      72 Kreuzworträtsel...................................................................................      81 Rätselseite.............................................................................................      83 Dorfrundgang in Appenzell ..............................................................      84 Ka Zitt! .................................................................................................      96 Appenzeller Witze..............................................................................      98 De Melchior macht Karriere ............................................................  100 Blick in die Welt .................................................................................  103 Blick in die Schweiz ............................................................................ 112 Blick ins Appenzellerland .................................................................. 117 Verstorbene Persönlichkeiten ............................................................ 132 Rätselauflösungen ............................................................................... 144 Der schweizerische Bundesrat .......................................................... 145 Eidgenössische und kantonale Behörden von Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen und Thurgau ............ 146

Strickanleitung für modischen Schal, S. 60

Dörfer aus der Luft: Wettbewerb, S. 70

Dorfrundgang in Appenzell, S. 84


Das Jahr 2019 ist ein Gemeinjahr von 365 Tagen Bedeutung der in diesem Kalender vorkommenden Zeichen und Abkürzungen Die himmlischen Zeichen

• ♈ • ♉ • ♊ • ♋ • ♌ • ♍ • ♎ • ♏ • ♐ • ♑ • ♒ • ♓

Widder Stier Zwillinge Krebs Löwe Jungfrau Waage Skorpion Schütze Steinbock Wasserm. Fische

Sonne, Mond und Planeten

• Sonne • Mond ☿ Merkur

Mondzeichen

• • • • •

♀ Venus

♁ Erde

♂ Mars • Jupiter ♄ Saturn

Vollmond Letztes Viertel Neumond Erstes Viertel Obsigend

(über sich gehend)

• Nidsigend

(unter sich gehend)

Abkürzungen Aufg.: Aufgang Untrg.: Untergang ob.: obere unt.: untere Erdn.: erdnah Erdf.: erdfern w. rechtl.: wird rechtläufig w. rückl.: wird rückläufig h: Uhr So/Fi: Sonnenfinsternis Mo/Fi: Mondfinsternis

☊ Aufsteig. Knoten ☋ Absteig. Knoten Aspekte

☌ Zusammenkunft

⛢ Uranus

(Konjunktion)

♆ Neptun

(Opposition)

☍ Gegenschein

Jahresregenten: 1. Jänner bis 20. März, wie im Vorjahr Venus ♀, 20. März bis Jahresende Merkur ☿ Die Sommerzeit: Sie wird im Appenzeller Kalender seit der Ausgabe auf das Jahr 1997 benutzt. Im Jahr 2019 gilt sie vom 31. März um 2 Uhr MEZ bis zum 27. Oktober um 3 Uhr MESZ. Die Sichtbarkeit der Planeten 2019: Merkur bleibt immer nahe bei der Sonne. Die besten Chancen, ihn zu sehen bestehen in der Morgendämmerung Ende November und in der Abenddämmerung Ende Februar. Am 11.11. läuft Merkur vor der Sonnenscheibe durch. Die erste Hälfte dieses Transits ist ab Mittag bis zum Sonnenuntergang beobachtbar. Venus ist ab Jahresbeginn bis Mitte Juli als Morgenstern zu sehen. Nach ihrem Verschwinden wird sie ab Mitte September bis Ende Jahr als Abendstern wieder sichtbar. Venus und Jupiter zeigen sich am Morgen des 22.1. und am Abend des 24.11. in nahem Abstand zueinander. Mars ist ab Jahresbeginn bis Mitte Juli am Abendhimmel zu sehen und danach ab Ende Oktober bis zum Jahresende am Morgenhimmel. Jupiter ist ab Jahresbeginn bis Anfang September am Nachthimmel zu sehen. Zu Jahresbeginn gegen Morgen, Mitte Juni dann die ganze Nacht und danach am Abend. Jupiter steht am 10.6. in Opposition zur Sonne. Saturn und Venus zeigen sich am Morgen des 18.2. und am Abend des 11.12. in nahem Abstand zueinander. Saturn ist ab Ende Januar das ganze Jahr über am Nachthimmel zu sehen. Zu Beginn der Sichtbarkeit am Morgen, Mitte Juli dann die ganze Nacht und danach am Abend. Saturn steht am 9.7. in Opposition zur Sonne.

Zeitangaben, Beispiele:

♀ Venus geht um 6.00 Uhr auf, bedeutet zwischen 5.50 und 6.10 Uhr. ♄ Saturn geht nach 6.00 Uhr unter, bedeutet zwischen 6.10 und 6.30 Uhr. ♃ Jupiter geht vor 7.00 Uhr auf, bedeutet zwischen 6.30 und 6.50 Uhr.

Die Berechnung der Zeitangaben im Appenzeller Kalender basieren auf dem Ortszentrum von Herisau.


Die Finsternisse des Jahres 2019

Bewegliche Feste von 2019 bis 2028

Der Mond verfinstert sich 2019 zwei Mal. Die totale Mondfinsternis am 21. Januar ist in der zweiten Nachthälfte bis Sonnenaufgang fast bis zum Schluss sehr schön zu sehen. Die partielle Mondfinsternis am 16. Juli ist ab Mondaufgang bis zum Schluss nach Mitternacht ebenfalls sehr schön zu sehen.

Jahr

Die Sonne verfinstert sich 2019 drei Mal. Am 6. Januar partiell, am 2. Juli total und am 26. Dezember ringförmig. Keine dieser Finsternisse kann von der Schweiz aus gesehen werden.

Ostern

2019

21. April

30. Mai

9. Juni

2020

12. April

21. Mai

31. Mai

2021

4. April

13. Mai

23. Mai

2022

17. April

26. Mai

5. Juni

2023

9. April

18. Mai

28. Mai

2024

31. März

9. Mai

19. Mai

2025

20. April

29. Mai

8. Juni

2026

5. April

14. Mai

24. Mai

2027

28. März

6. Mai

16. Mai

2028

16. April

25. Mai

4. Juni

Jahreszeiten 2019

Auffahrt Pfingsten

mit dem Eintritt der Sonne in das Zeichen:

Der Frühling beginnt am 20. März

um 22 Uhr 59 Min. MEZ

Der Sommer

beginnt am 21. Juni

um 17 Uhr 55 Min. MESZ des Krebses

Der Herbst

beginnt am 23. September um 09 Uhr 51 Min. MESZ der Waage

Der Winter

beginnt am 22. Dezember

um 5 Uhr 20 Min. MEZ

Tierkreiszeichen In seiner Bewegung um die Erde zeigt sich der Mond – wie auch die Sonne – der Reihe nach vor allen zwölf Gebieten des Tier­kreises. Dafür braucht er 27.3 Tage, so dass er im Durchschnitt gut zwei Tage in ­jedem Zeichen verweilt. Für jeden Tag wird im Appenzeller Kalender das Zeichen aufgeführt, in welchem der Mond steht. Wechselt das Zeichen, ist zudem die Stunde des Wechsels aufgeführt. Beispiel:  •04h •   Jungfrau bis 04 Uhr, ab 04 Uhr Waage.

des Widders

des Steinbocks

♈ ♋ ♎ ♑


☾-Lauf

Jänner

I.

Aufg.

Untrg.

Neujahr • Berchtold • 10h • Genoveva • 20h  Titus • • Simeon • F Heil. 3 Könige •

3.21 4.28 5.34 6.35 7.31 8.21

13.53 14.24 14.58 15.38 16.24 17.16

7 Isidor Montag • 8h • 8 Erhard Dienstag • 9 Julian Mittwoch • 21h • Donnerstag 10 Samson • 11 Diethelm Freitag • 12 Anselm Samstag • 9h • Anbruch des Tages um 6.28 13 1. S. n. Epiph. Sonntag •

9.04 9.40 10.11 10.38 11.02 11.25

Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

1. Woche

2. Woche

1 2 3 4 5 6

Weise aus dem Morgenland   Matth. 2

Jesus lehrt im Tempel   Luk. 2

14 15 16 17 18 19 20

Israel, Felix • 20h • Maurus • Marzell • 2h  Anton • • Priska • Martha • 5h • 2. S. n. Epiph. •

12.10 12.34 13.03 13.37 14.20 15.13 16.17

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

21 22 23 24 25 26 27

Agnes, Meinrad • 5h • Vinzenz • Emerentia • 4h • Timothe • Pauli Bekehr. • 5h • Polykarp • 3. S. n. Epiph. • 9h •

17.32 18.51 20.12 21.31 22.47 –.– 0.01

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

28 29 30 31

Karl Valerie Adelgunda Virgil

4. Woche

Die Hochzeit zu Kana   Joh. 2

Vom Aussätzigen   Matth. 8

• • 16h • • •

♄☌• • erdnah

TagesLänge

Auf die

ziemlich • kalte • 2.28, ♀ Morgenstern

Sonnenaufgang  8.10 Untergang 16.46

8.30 8.31 8.32 8.33 8.35 8.36

18.12 ☋, ⛢ wird rechtl. Witte- 8.37 19.12 rung 8.39 20.13 • erdfern folgt 8.40 8.42 21.14 22.17 mässig 8.44 8.45 23.20 Abschied um 18.34 Alter Sylvester 13. 11.47 –.– kalte. 8.47

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

3. Woche

Himmels-Erscheinung und mutmassliche Witterung

1.12 2.20 3.26 4.29

Sonnenaufgang  8.07 Untergang 16.54

0.24 • 7.46 1.30 2.39 3.50 5.03 6.13 7.18 • in ♒, •, ☊

Es zeigen sich trübe und kalte

Sonnenaufgang  8.02 Untergang 17.04

8.14 • 6.16, • erdnah 9.00 ♀☌♃ 9.38 10.10 10.38 11.05 11.30 • 22.11

Tage mit wenig

Sonnenaufgang  7.55 Untergang 17.14

11.57 12.27 13.00 13.38

Sonnenschein.

Lostage im Januar: 1. (Neujahr); 6. (Heilige 3 Könige); 13. (Hilarius); 17. (Anton); 20. (Sebastian); 25. (Pauli Bekehrung). Sonne in ♒ am 20. um 10.00 Uhr.

8.49 8.51 8.53 8.55 8.57 9.00 9.02 9.04 9.07 9.09 9.12 9.14 9.17 9.19 9.22 9.25 9.27 9.30


Januaris, 31 Tage

1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31

Der Wassermann

Die Tierkreiszeichen im Januar   1. bis 20. Steinbock (bis 10.00 Uhr)   20. bis 31. Wassermann Der Mond im Januar 6. Neumond 14.  Erstes Viertel 21. Vollmond 27.  Letztes Viertel

kalt mässig kalt trüb/kalt wenig Sonne

Die Planeten im Januar Mitte des Monats geht Venus vor 5 Uhr auf, geht Mars vor Mitternacht unter, geht Jupiter nach 5 Uhr auf, ist Saturn nicht sichtbar.

Je frostiger der Jänner, je freundlicher das ganze Jahr.

Verlagshaus Schwellbrunn Im Rank 83, 9103 Schwellbrunn Tel. 071 353 77 55 verlagshaus-schwellbrunn.ch Parkplätze vor dem Verlagsladen

Jeden Mittwochnach­mittag von 14 bis 17 Uhr öffnen wir zusätzlich zum Verlagsladen unsere Gaststube zur Linde.


Märkte 2019 in der Ostschweiz Nach Monat und Ortschaft geordnet Alle Rechte der Vervielfältigung, der Fotokopie und des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

Januar

Bülach, 12., Flohmarkt, Stadthalle

Februar

Altstätten SG, 7., Lichtmessmarkt (Pelzfell nur bis Mittag) Bülach, 26., Warenmarkt Altstadt Lichtensteig, 15., Warenmarkt Pelzfell

März

Affoltern a. Albis, 30., Chilbi und 31., Frühlingsmarkt, Chilbi Altstätten SG, 30., Flohmarkt Amriswil, 20., Jahrmarkt Bad-Ragaz, 25., Stickelmarkt Bülach, 2., Flohmarkt Stadthalle Ilanz, 6., Warenmarkt Kaltbrunn, 30., Frühlingsmarkt Schiers, 5., Frühlingsmarkt St. Gallen, 30., Flohmarkt St. Mangen Turbenthal, 25., Frühlingsmarkt Wädenswil, 30., Frühlingsmarkt Winterthur, 16., Kunst- und Handwerkermarkt Winterthur, 23., Flohmarkt Zürich-Oerlikon, 28., Warenmarkt

April

Affoltern a. Albis, 6./7., Chilbi Arbon, 6., Ostermarkt Bauma, 5./6., Baumer Märt Ebnat-Kappel, 25., Warenmarkt Frauenfeld, 28./29., Frühjahrsmarkt Gossau SG, 27., Klostermarkt Markthalle Grüningen ZH, 27./28., Frühlingsmarkt Ilanz, 3., Warenmarkt Kirchberg SG, 17., Warenmarkt Küblis, 10., Warenmarkt Mosnang, 24., Frühlingsmarkt Näfels, 4., Näfelser Fahrt Schaffhausen, 17., Frühlingsmarkt St. Gallen, 10.–14., Jahrmarkt (OFFA) St. Gallen, 27., Flohmarkt St. Mangen Urnäsch, 20., Frühlingsmarkt Uster, 6., Flohmarkt Uster, 13./14., Frühlingsmarkt

32

Wald ZH, 9./10., Frühlingsmarkt Winterthur, 6. und 20., Kunst- und Handwerkermarkt Winterthur, 13. und 27. Flohmarkt Zürich-Oerlikon, 25., Warenmarkt

Mai

Altstätten SG, 2., Maimarkt, Waren, Gemüse, Vieh Appenzell, 1., Maimarkt Arbon, 11., Flohmarkt Bischofszell, 10., Frühlingsmarkt Buchs SG, 10., Chilbi Buchs SG, 11./12., Chilbi mit Jahrmarkt Bülach, 11., Flohmarkt Stadthalle Bülach, 28., Maimarkt Altstadt Davos, 28., Warenmarkt Flums, 14., Mai-Markt Glarus, 4., Flohmarkt Glarus, 5., Landsgemeindemarkt Gossau SG, 4./5., Maimarkt Kilbi Heiden, 18., Warenmarkt Horgen, 25., Dorfmärt Ilanz, 1., Warenmarkt Nänikon, 25./26., Chilbi Neu St. Johann-Sidwald, 9., Jahrmarkt Pfäffikon ZH, 14., Frühlingsmarkt Schaan FL, 18./19., Jahrmarkt St. Gallen, 16., Ökomarkt St. Gallen, 25., Flohmarkt St. Mangen Uster, 4., Flohmarkt Uznach, 11., Maimarkt Volketswil, 23., Frühlingsmärt

Marktdaten 2019 Die Daten dieser Märkte in der Ostschweiz wurden vom Verlag zusammengetragen. Änderungen bleiben vorbehalten, der Verlag übernimmt keine Gewähr für die ihm von den Marktveranstaltern gelieferten Daten. Redaktionsschluss: 20. Mai 2018

Weesen, 1., Maimarkt Wil SG, 7., Maimarkt Winterthur, 2., Maimarkt Winterthur, 4. und 18., Kunst- und Handwerkermarkt Winterthur, 11. und 25., Flohmarkt

Juni

Arbon, 8., Flohmarkt Berneck, 2., Kilbi Bülach, 15., Chilbi, Flohmarkt Stadthalle Diepoldsau, 16., Kilbi Horgen, 21.–24., Chilbi Kreuzlingen/Konstanz, 29./30., grenzüberschreitender Flohmarkt Rheineck, 23., Jakobimarkt Rorschach, 7./8., Frühlingsmarkt St. Gallen, 29., Flohmarkt St. Mangen Thalwil, 15., Flohmarkt Uster, 1., Flohmarkt Winterthur, 1. und 22., Kunst- und Handwerkermarkt Winterthur, 15. und 29., Flohmarkt Winterthur, 28.–30., Albanifest Zürich-Oerlikon, 27., Warenmarkt

Juli

Balgach, 7., Kilbi Ilanz, 17., Warenmarkt Samedan, 31./1. Aug., Dorffest St. Gallen, 27., Flohmarkt St. Mangen Uster, 6., Flohmarkt Widnau, 28., Kilbi Winterthur, 27., Flohmarkt Zürich-Oerlikon, 25., Warenmarkt

August

Abtwil, 24./25., Jahrmarkt Altstätten SG, 19., Jahrmarkt Bülach, 24., Flohmarkt Stadthalle Elm, 18., Chilbi Erlenbach ZH, 31., Chilbi Glarus, 18., Chilbi Gonten, 31., Chilbi Kreuzlingen, 9.–11., Fantastical, Kreuzlinger Seenachtsfest Mels, 29., Bartholomäusmarkt


Montlingen, 25., Kilbi Niederurnen, 31., Chilbi Oberurnen, 24./25., Chilbi Oberglatt, 31., Chilbi Oberrieden ZH, 30./31., Chilbi Rebstein, 30./31., Räbschter Kilbi Romanshorn, 1.–3., Sommernachtsfest Samedan, 1., Dorffest San Bernardino, 1. und 15., Warenmarkt Schönengrund, 25., Chilbi St. Gallen, 31., Flohmarkt St. Mangen Thalkirch, 29., Warenmarkt Thalwil, 31., Gotthardmarkt Urnäsch, 11./12., Chilbi Uster, 3., Flohmarkt Wädenswil, 24.–26., Chilbi Wald ZH, 23.–25., Chilbi Wetzikon, 17.–19., Chilbi Winterthur, 3. und 17., Kunst- und Handwerkermarkt Zollikon, 17.–19., Chilbi Zürich-Oerlikon, 29., Warenmarkt

•Fenster-Service

September

Altstätten SG, 28., Flohmarkt Appenzell, 30., Kilbi Arbon, 14., Flohmarkt Bazenheid, 14, Jahrmarkt Bichwil, 21./22., Chilbi Degersheim, 1./2., Jahrmarkt Ebnat-Kappel, 26., Warenmarkt Erlenbach ZH, 1., Kilbi Gonten, 1., Chilbi Herisau, 17., Viehschau Hinwil, 20.–22., Chilbi Horgen, 28., Dorfmärt Horn TG, 6.–8., Seefest Ilanz, 18., Warenmarkt, evtl. Viehmarkt Islikon, 28./29., Härbscht-Märt Kirchberg SG, 18., Warenmarkt Küblis, 12., Warenmarkt Lenzerheide, 13., Warenmarkt Lichtensteig, 29., Nostalgietag/ Fotoflohmarkt Meilen, 6., Herbstmärt Meilen, 12.–14., Chilbi Mönchaltorf, 7./8., Chilbi-Märt Mosnang, 25., Herbstmarkt Niederurnen, 1., Chilbi

Näfels, 7./8., Chilbi Netstal, 19., Kreuzmarkt Kerenzen, 21./22., Chilbi, Mühlehorn Mollis, 28./29., Chilbi Oberglatt, 1., Chilbi Oberrieden ZH, 1., Chilbi Rapperswil-Jona, 18., Warenmarkt Rehetobel, 13./14., Warenmarkt Rorschach, 27./28., Herbstmarkt Schwanden, 20.–22, Chilbi Schwellbrunn, 30., Viehschau, Jahrmarkt St. Gallen, 28., Flohmarkt St. Mangen Stäfa, 28.–30., Chilbi Stein AR, 24., Viehschau, Jahrmarkt Thalwil, 14., Flohmarkt Urdorf, 27.–29., Chilbi Urnäsch, 26., Viehmarkt Uster, 7., Flohmarkt Volketswil, 26., Herbstmärt Walzenhausen, 14., Jahrmarkt Winterthur, 7. und 21., Flohmarkt Winterthur, 14., Kunst- und Handwerkermarkt Zürich-Oerlikon, 26., Warenmarkt

• Holzfenster •• Holzfenster Holzfenster

• Holz-Metall-Fenster

•• Holz-Metall-Fenster Holz-Metall-Fenster

• Einbruchschutz •• Einbruchschutz Einbruchschutz •• Glasreparaturen Glasreparaturen• Glasreparaturen •• Fenster-Service Fenster-Service• Fenster-Service

33


Witterung vom 1. Juni 2017 bis 31. Mai 2018 Quelle: MeteoSchweiz

Juni 2017: Heiss, heiss, heiss

Die Junitemperatur bewegte sich verbreitet 3,0 bis 3,5 Grad über der Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite und im Engadin stiegen die Werte meist 2,3 bis 3,0 Grad über die Norm. Im landesweiten Mittel belegt der Juni 2017 mit einem Überschuss von 3,3 Grad Rang zwei hinter dem Juni 2003. Dieser lieferte den legendären Überschuss von 5,5 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010. An 21 Messstandorten verteilt über die ganze Schweiz wurde der 23. oder 24. Juni 2017 zum wärmsten Junitag seit Messbeginn. Vom 22. auf den 23. Juni registrierten einige Regionen der Schweiz die mildeste Nacht seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981. Aussergewöhnlich mild war die Nacht in der Ostschweiz. Die Niederschlagsmengen summierten sich auf der Alpensüdseite, in Graubünden sowie lokal in den Kantonen Uri und Glarus auf 130 bis 200 Prozent der Norm 1981–2010. Am Messstandort Lugano lieferte der neue Junirekord 301 Prozent der Norm. In den Alpen erreichten die Niederschlagssummen je nach Gewitteraktivität meist zwischen 70 und 120 Prozent der Norm. Nördlich der Alpen fielen nur 50 bis 90 Prozent, lokal auch nur 30 bis 40 Prozent der Norm 44

1981–2010. Am meisten Niederschlag fiel am Messstandort Crana-Torricella im Tessin mit 520 mm, am wenigsten in Basel mit nur gerade 32 mm. Die Sonnenscheindauer lag in den meisten Gebieten zwischen 120 und 135 Prozent der Norm 1981–2010. In Basel war es der viertsonnigste, in Bern und in Neuchâtel der fünftsonnigste Juni in den ab 1959 homogenen Datenreihen. In den Bergen bewegte sich die Sonnenscheindauer lokal auch nur zwischen 100 und 110 Prozent der Norm. Am meisten Sonnenschein erhielt Hallau im Kanton Schaffhausen mit 302 Stunden, am wenigsten Mottec im südlichen Wallis mit 141 Stunden. Juli 2017: Wechselhaft und

gewittrig Die Julitemperatur bewegte sich verbreitet 0,5 bis 1,1 Grad über der Norm 1981–2010. Im Zentralwallis gab es auch Werte bis 2,0 Grad über der Norm. In den Ostalpen registrierten einzelne Regionen Überschüsse von 0,3 Grad oder weniger. Scuol im Unterengadin erlebte einen Juli mit Normtemperatur. Im landesweiten Mittel lag die Julitemperatur 0,8 Grad über der Norm 1981–2010. Die unterschiedliche Gewittertätigkeit brachte im Juli sehr

unterschiedliche Niederschlagssummen. Auf der Alpensüdseite fielen regional nur 30 bis 50 Prozent der Norm 1981–2010. Im östlichen Mittelland hingegen stiegen die Monatssummen auf 130 bis 160 Prozent der Norm. In der übrigen Schweiz bewegten sich die Werte meist zwischen 70 und 110 Prozent der Norm 1981-2010. Die Sonnenscheindauer erreichte im Juli auf der Alpensüdseite und im Engadin 100 bis 120 Prozent der Norm 1981–2010. In den übrigen Gebieten der Schweiz bewegten sich die Werte meist zwischen 85 und knapp 100 Prozent der Norm. August 2017: Heiss und nass

Die Augusttemperatur bewegte sich verbreitet 1,3 bis 1,7 Grad, in höheren Lagen 1,8 bis 2,3 Grad über der Norm 1981– 2010. Im landesweiten Mittel lag der August 1,7 Grad über der Norm 1981–2010. Die unterschiedliche Gewittertätigkeit brachte im August sehr unterschiedliche Niederschlagssummen. In der Westschweiz fielen 65 bis 80 Prozent der Norm 1981–2010. Im Mittelland waren es 70 bis 90 Prozent, lokal auch 120 bis 135 Prozent der Norm. Am Alpennordhang, in Nord- und Mittelbünden sowie im Engadin erreichten die Werte


80 bis 130 Prozent, lokal bis 140 Prozent der Norm. Nass war der August im Wallis und auf der Alpensüdseite mit 120 bis 170 Prozent der Norm 1981-2010. Auf der Cimetta oberhalb Locarno fiel mit 371 mm das Doppelte der normalen August-Regensumme. Hier war es, zusammen mit dem August 2004, der nasseste August in der 36-jährigen Messreihe. Die Sonnenscheindauer bewegte sich verbreitet zwischen 100 und 110 Prozent der Norm 1981–2010. Maximal 263 Sonnenstunden, registriert auf dem Gornergrat, stehen dem minimalen Wert von 125 Stunden des Walliser Messstandortes Mottec (Val de Zinal) gegenüber. September 2017: Eher nas-

ser Herbstbeginn Die Septembertemperatur bewegte sich in tieferen Lagen beidseits der Alpen verbreitet 0,8 bis 1,7 Grad unter der Norm 1981–2010. In Berglagen lag sie 2,0 bis 2,6 Grad unter der Norm. Im landesweiten Mittel blieb der September 1,6 Grad unter der Norm 1981–2010. Der September lieferte sehr unterschiedliche regionale Niederschlagssummen. In der westlichen Hälfte der Schweiz fielen verbreitet 45 bis 75 Prozent der Norm 1981–2010. Im westlichen Mittelland und im Wallis waren es lokal auch nur 25 bis 35 Prozent der Norm. Die Nordostschweiz erhielt hingegen 90 bis 135 Prozent der Norm 1981– 2010. Eher nass zeigte sich der

September in den Ost- und in Teilen der Südalpen mit Mengen zwischen 110 und 150 Prozent der Norm 1981-2010. Lokal gab es hier sogar 170 bis 190 Prozent der Norm. Von der Linthebene über das St. Galler Rheintal bis nach St. Gallen kamen über drei Tage Niederschlagssummen zusammen, die nur alle 50 bis 100 Jahre oder seltener zu erwarten sind. Im Tessin schliesslich fielen 65 bis 90 Prozent der Septembernorm. Während eines Tiefdruckgebiets Mitte September fiel in den Bergen sogar Schnee bis 1100 m. Die Sonnenscheindauer erreichte im September verbreitet 70 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010. Am Genfer-, Neuenburger- und Bodensee sowie im südlichen Tessin gab es normale Septemberwerte. Auffallend son­ nenarm war der September auf dem Pilatus und auf dem Säntis mit nur 63 Prozent der Norm 1981–2010. Oktober 2017: Perfekter Alt-

weibersommer Die Oktobertemperatur bewegte sich auf der Alpensüdseite und im Wallis in tieferen Lagen zwischen 1,4 Grad und 2,0 Grad, in Berglagen 1,8 Grad bis 3,0 Grad über der Norm 1981–2010. Im Engadin stieg die Monatstemperatur hingegen nur 0,2 Grad bis 0,7 Grad über die Norm. Die übrige Schweiz registrierte verbreitet Werte zwischen 0,5 Grad und 1,5 Grad über der Norm. Im landesweiten Mittel lieferte der Oktober einen Temperaturüber-

schuss von 1,2 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010. Der Oktober zeigte sich verbreitet sehr niederschlagsarm. Auf der Alpensüdseite erreichte die Monatssumme meist weniger als 10 Prozent der Norm 1981–2010. Im Engadin waren es nur 15 bis knapp 30 Prozent der Norm. Nördlich der Alpen und im Wallis fielen 20 bis 50 Prozent der normalen Oktobersumme. Entlang des Alpennordhangs sowie in Nord- und Mittelbünden lagen die Mengen meist zwischen 60 und 100 Prozent, in Gipfellagen lokal auch über 120 Prozent der Norm 1981–2010. Der Oktober war in vielen Gebieten sehr sonnig. Die Sonnenscheindauer erreichte nördlich der Alpen verbreitet 130 bis 170 Prozent, in der Westschweiz regional 170 bis knapp 200 Prozent der Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite bewegte sich die Sonnenscheindauer meist zwischen 150 und 170 Prozent der Norm. In den Alpen gab es Werte zwischen 110 und 130 Prozent der Norm 1981–2010. An einzelnen Messstandorten, vor allem in der West- und in der Südschweiz, gab es Oktoberrekorde. November 2017: Start in die Wintersportsaison Im November fiel auf der Alpennordseite mehrmals Schnee bis in tiefere Lagen. Dank guter Neuschneeverhältnisse starteten einige Wintersportorte mit dem Skibetrieb. Auf der Alpensüdsei-

45


Kalendarische Begriffe im Appenzeller Kalender Marcel Prohaska

Das Kalendarium des Appenzeller Kalenders enthält Begriffe, die teils sehr alt und in der heutigen Zeit nicht mehr geläufig sind. Nachstehende Erläuterungen sol­ len dem besseren Verständnis des Kalendariums dienen. Fronfasten Als Fronfasten bezeichnet man die drei Fastentage Mittwoch, Freitag und Samstag in den vier Quatemberfasten, an denen die Fronen zu leisten waren. Qua­ tember leitet sich aus dem Latei­ nischen ab und bedeutet «vier Fastenzeiten». Die Quatember­ fasten werden seit 1800 Jahren begangen, früher aber an an­ deren Terminen im Kirchenjahr

50

als heute. Die alte Regel «Nach Asche (Aschermittwoch), Pfings­ ten, Kreuz (Kreuzerhöhung 14.9.) und Luzei (Heilige Lucia 13.12.) gedenke, dass Quatember sei» findet heute keine Anwen­ dung mehr, da im Zweiten Vati­ kanischen Konzil die zeitliche und inhaltliche Ausgestaltung den jeweiligen Bischofskonferen­ zen übertragen wurde. Die Schweizerische Bischofskonfe­ renz legte für Quatember, leicht abweichend zu anderen Bi­ schofskonferenzen, die erste Fastenwoche vor Ostern, die Woche vor Pfingsten, die Woche vor dem Eidgenössischen Bettag und die erste Adventswoche fest. Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist seit 1848 der

erste gesamtschweizerische Fest­ tag, der von allen Parteien und religiösen Gemeinschaften mit­ getragen wird. Bettag ist der dritte Sonntag im September. Lediglich der Kanton Genf be­ geht den Bettag am Donnerstag nach dem ersten Sonntag im September. Hundstage Die Hundstage bezeichnen um­ gangssprachlich die heisse ste Zeit des Jahres. Der Ursprung der Hundstage reicht bis in die frü­ hesten Kulturepochen Ägyptens zurück. Diese Hochkultur inmit­ ten lebensfeindlicher Wüsten konnte sich lediglich im direkten Umfeld des Nils behaupten. Ab


3000 Jahre v. Chr. wird überlie­ fert, dass die ägyptische Göttin Sopdet, deren Verkörperung im Stern Sirius gesehen wurde, als Verkünderin der jährlich wieder­ kehrenden Nilüberschwemmun­ gen galt. Nach den alljährlichen Regenfällen in Äthiopien schwoll der Nil an und verteilte zwischen Juni und Oktober sein Wasser und das in ihm enthaltene Schwemmgut über das Kultur­ land im Niltal. Die höchste Flut trat häufig Ende Juni, Anfang Juli auf. In dieser Zeit konnte am Morgenhimmel kurz vor Sonnen­ aufgang zum ersten Mal der Stern Sirius gesehen werden. D ­ amit kündigte Sirius beziehungsweise die Sirius zugeordnete Göttin Sopdet die kommenden Über­ schwemmungen des Nils an. Die erstmalige Sichtbarkeit eines Ob­ jekts in der Morgendämmerung kurz vor Sonnenaufgang nennen Astronomen den «heliakischen Aufgang». Nach diesem ersten

Erscheinen wird das Objekt, in diesem Fall der Stern Sirius, von Morgen zu Morgen besser und länger sichtbar, bis es wenige Mo­ nate später während der ganzen Nacht am Himmel zu sehen ist. In den rund 5000 Jahren, die seit jener Zeit vergangen sind, hat sich die Erdachse verscho­ ben. Astronomen nennen die­ sen knapp 26 000 Jahre dauern­ den Umlauf der rund 23,5 Win­ kelgrad schief stehenden Erd­ achse Präzession. Diese Taumel­ drehung der Erdachse führt da­ zu, dass der Ort, wo die gedachte Verlängerung der Erdachse in den Himmelsglobus stösst, sich beständig ändert. Heute steht der Polarstern in unmittelbarer Nähe des sogenannten Him­ melspols. Vor 5000 Jahren war es der Stern Thuban, der hellste Stern im Sternbild des Dra­ chens, der in der Nähe des da­ maligen Himmelspols stand. Die heutige Festlegung der

Schwellbrunn, 5. April 2018. Bild: Carmen Wueest

Hundstage ist nicht einheitlich geregelt, sondern zeigt starke regionale Unterschiede. Im Ap­ penzeller Kalender dauern sie exakt sechs Wochen und zwar vom 16. Juli bis zum 27. August. Meteorologen beziehen sich auf die Hundstage, wie sie im Römi­ schen Reich galten, nämlich auf die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August. Übrigens: Sirius ist heu­ te erst etwa ab Mitte August in der Morgendämmerung zu er­ kennen. Mondphasen Eine schmale Mondsichel knapp über dem Horizont ist faszinie­ rend, genauso wie der riesig wir­ kende Vollmond, der die nächtli­ che Landschaft in ein helles Licht taucht. Es ist immer derselbe Mond, der sich ganz verschieden zeigt. Die Stadien seiner Verän­ derung sind Neumond, auch Leermond genannt, danach Ers­ tes Viertel, Vollmond, Letztes Viertel und wieder Neumond. Ein solcher Zyklus dauert 29 Ta­ ge, 12 Stunden, 44 Minuten und knapp 30 Sekunden. Dies ist ein Monat, astronomisch synodi­ scher Monat genannt. Unser Mond zieht seit fast viereinhalb Milliarden Jahren auf einer jedes Jahr um 3,8 Zen­ timeter grösser werdenden Bahn um die Erde. Bei seiner Entste­ hung muss er näher bei der Erde gestanden sein als heute. Es gibt Hinweise, dass der Mond keine hundert Millionen Jahre nach der Entstehung der Erde bei ei­ nem Zusammenstoss eines Pla­ 51


neten namens Theia mit der noch jungen Erde aus den Trüm­ mern dieser Kolli­ sion entstan­ den ist. Umläuft der Mond die Erde, so wird er von der Sonne beschie­ nen. Wie die Erde kennt auch der Mond einen Wechsel von Tag und Nacht. Aber der Mond dreht sich langsamer als die Erde um seine eigene Achse: Ein Mondtag dauert 27 Erdtage, 7 Stunden und gut 43 Minuten. Es wundert da­ her nicht, dass an so einem Mondtag die Temperatur am Mittag bis auf knapp 1­ 20 Grad steigt und in der Nacht auf über minus 200 Grad Celsius fällt. Da der Mond keine Lufthülle besitzt, schwanken die Temperaturen ohne Wärmespeicherung frei. Betrachten wir den Mond von der Erde aus, so blicken wir von der Seite auf einen runden, felsi­ gen, mit Einschlagkratern über­ säten Körper, der uns seine TagNacht-Grenze zeigt. Nimmt die Phase zu, also von Neumond über das Erste Viertel bis zu Voll­ mond, dann sehen wir dort, wo der Mond scheinbar abgeschnit­ ten, ist den Übergang von Nacht zu Tag; dort findet der Sonnen­ aufgang auf dem Mond statt. Nimmt die Phase ab, also von Vollmond über das Letzte Viertel bis zu Neumond, blicken wir auf den Übergang von Tag zu Nacht; dort findet der Sonnenuntergang auf dem Mond statt. Die schein­ bar abgeschnittene dunkle Seite des Mondes kann man an man­ chen Tagen dennoch sehen. Nämlich genau dann, wenn die Erde genug Sonnenlicht gegen 52

den Mond reflektiert, so dass die sonnenabgewandte Seite des Mondes ein wenig beleuchtet wird. Wer den Mond genauer betrachten will, vielleicht sogar mit Hilfe eines Fernglases oder eines Teleskops, sieht am meis­ ten, wenn er das vor dem Ersten oder nach dem Letzten Viertel tut: Je voller der Mond ist, umso heller wird er und umso flacher lässt das schattenlose Licht den mittäglichen Mond erscheinen. Ob- und Nidsigend Die Bahn des Mondes ist etwas ganz Spezielles, auch für Astro­ nomen. Die Erde, der Mond und die Sonne beeinflussen sich ge­ genseitig. Der Mond läuft auf ei­ ner Bahn um die Erde, die weder auf den Äquator, noch auf die scheinbare Sonnenbahn, die so genannte Ekliptik, ausgerichtet ist. Die Mondbahn erhebt sich gut fünf Winkelgrade aus der Ekliptik. Und auch die Erde steht nicht senkrecht auf der Ekliptik; sie erhebt sich 23,5 Winkelgrad aus der Senkrechten. Das Zu­ sammenfügen dieser beiden Nei­ gungen führt zu einem kontinu­ ierlich sich verschiebenden Lauf des Mondes am Himmel. Richten wir unseren Blick an den Him­ mel und orientieren uns an dem für uns feststehenden Äquator, so zeigt sich der Mond, wie er über den Äquator hochsteigt und spä­ ter wieder unter den Äquator absinkt (siehe dazu Abbildungen auf den Seiten 4 und 5). Betrachten wir den täglichen Lauf eines Objekts am Himmel,

sei dies nun die Sonne, ein Pla­ net, ein Stern oder der Mond, folgt nach dem Aufgang ein Aufsteigen bis zum höchsten Punkt am Himmel. Danach sinkt das Objekt wieder ab, um am Ende seines für uns sichtba­ ren Laufes wieder unterzugehen. Erreicht ein Objekt den höchs­ ten Punkt, so spricht der Astro­ nom von der Kulmination. Die­ se findet immer exakt gegen Sü­ den statt. Ab dem Zeitpunkt, an dem der Mond seine monatliche Kulmination am Himmel er­ reicht hat und in der Folge täg­ lich immer weniger hoch am Himmel steigt, nennt man den Mond nidsigend. Ab dem Zeit­ punkt, an dem der Mond seine tiefste Kulmination erreicht hat, um danach täglich wieder höher zu steigen, nennt man den Mond obsigend.

Unterschiede zu anderen Kalendern Jeder Kalender ist Ausdruck sei­ ner unmittelbaren Umgebung sowie von Kultur und Brauch­ tum, die die Inhalte des Kalen­ dariums bestimmen: von den Monatsnamen über die Na­ menstage, die Angaben zum Kirchenjahr bis zu den astrono­ mischen Ereignissen, auf die hingewiesen wird. Astronomi­ sche Ereignisse gibt es zuhauf; die angegebenen Informatio­ nen und deren Darstellung ent­ spricht den lokalen Wünschen und gehört zum unverwechsel­ baren Erscheinungsbild des Ap­ penzeller Kalenders.


Schlag für Schlag zu einem faszinierenden Klangkörper Christine König

Dank ihm lebt ein altes Handwerk weiter: Der Herisauer Peter Preisig ist einer der wenigen, der Schellen und Rollen schmiedet. Die aufwendigen Prozesse hat er sich selbst beigebracht – es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Denn das Wissen um das Schellenschmieden wird nur zurückhaltend weitergegeben.

her. Dabei ist besonders das Schmieden von Senntumsschel­ len – jenen drei harmonisch aufeinander abgestimmten Schellen für Alpfahrt, Viehschau und Schellenschütten – eine anspruchs­volle Angelegenheit. Der Durchbruch gelang ihm vor über zwei Jahren. Die Erleichte­

Bild: Carmen Wueest

Auf dem Tisch in der Schmitte stehen drei Schellen mit schwar­ zen Bäuchen. «Ein Gspiel für einen Landwirt. Ein Auftrag. Ich bin am Abarbeiten», sagt Schel­ lenschmied Peter Preisig. Er strahlt. Endlich läuft es. Seit bald zwanzig Jahren stellt der Herisauer Schellen und Rollen

rung war gross, die Zweifel be­ seitigt. Er habe oft ans Aufhören gedacht, zeitweise sei das Schmieden kaum mehr mit Be­ ruf und Familie vereinbar gewe­ sen. Mehr als fünfzehn Jahre tüftelte er, bis sein Gspiel in Form und Klang überzeugte. «Ich weiss gar nicht, was schö­ ner war: zu wissen, dass die Versuchsphase beendet war oder dass ich das Verfahren end­ lich beherrsche», sagt der 43-Jährige. Seine Ausdauer hat sich ausbezahlt, im Papierhalter

Peter Preisig hat lange getüftelt, bevor er das Verfahren des Schellenschmiedens zufriedenstellend beherrschte.

53


Erhitzen, treiben, wieder erhitzen und treiben: Schmieden braucht Kraft und Ausdauer.

an der Wand sammelt er die Aufträge. Seine Stelle als Anla­ ge- und Apparatebauer bei der Firma Bühler hat er gekündigt, seit etwas über einem Jahr kon­ zentriert er sich aufs Schmieden.

Geheimnisvolles Handwerk Die Herstellung von Schellen und Rollen ist aufwendig und schweisstreibend. Peter Preisig zeigt das Handwerk gern, aber er gibt – wie alle Schellenschmiede – längst nicht alles preis. Bereits die Wahl des Materials erfordert Erfahrung. «Nicht jeder Stahl eignet sich für jeden Klangkör­ per», erklärt er. Mit Hilfe einer Schablone reisst er eine Schelle aufs Blech, sie entsteht an einem Stück. Rollen macht er aus zwei 54

Hälften, die er mit dem Zirkel einzeichnet. Peter Preisig bindet die Lederschürze um und stellt den Ventilator der Esse ein. So­ gleich flackert das Feuer auf und wärmt die Schmitte. Die Glut gehe hier nie aus, sagt er. Er legt das Blech ins Glutnest, wartet, bis es gleichmässig erhitzt ist. Zwischen 900 und 1200 Grad heiss muss es sein und kirschen­ rot, damit er es bearbeiten kann. Mit der Zange nimmt er das Blech heraus, um es mit dem Hammer im Gesenk, einer Hohl­ form, zu schmieden. Er treibt den Stahl in die gewünschte Form, Schlag für Schlag, immer die fertige Schelle oder Rolle vor dem geistigen Auge, denn jeder Schlag hat Auswirkungen auf Form und Klang. Nach einigen

Minuten ist das Blech dunkel, fast schwarz, es kühlt aus und muss erneut im Feuer erhitzt werden. Erhitzen, treiben, wie­ der erhitzen, treiben … – unzäh­ lige Male, so lange, bis die Hälf­ ten der Schelle bauchig ge­ schmiedet sind oder eine Rollen­ hälfte rund geworden ist. Bei der Arbeit an den Senntums- oder Chlausenschellen darf er auf Un­ terstützung seines Zuschmieds Martin Holderegger zählen. «Al­ lein könnte ich sie gar nicht ma­ chen, das wäre zu streng.»

«So näbis gschpunne Schös» «Mit wenigen Mitteln so ‹näbis gschpunne Schös mache›, nur aus Stahl, Messing und Lehm – das ist die Faszination am Schel­


Bilder: Carmen Wueest

An einem Gspiel Schellen arbeitet Peter Preisig bis zu 150 Stunden.

lenschmieden», sagt Peter Prei­ sig. Er ist eng mit dem Brauch­ tum verbunden. Daheim wurde viel gesungen, er ist Silvester­ chlaus und sitzt als Schmied auf dem Bloch. Während seiner Aus­ bildung zum Carrosseriespeng­ ler habe er lieber eine Rolle oder eine Schelle getrieben statt einen Kotflügel auszubeulen, erinnert er sich. Die Leidenschaft für das alte Handwerk wurde so gross, dass er sich eine Esse kaufte und eine kleine Werkstatt einrichtete. Kein Vergleich zur jetzigen Schmitte im Marstal auf Gossau­ er Boden, grad ennet der Grenze zu Herisau. Hier wurde ab 1831 über vierzig Jahre lang Schwarz­ pulver für den Strassenbau her­ gestellt. Jetzt hängt in der einsti­ gen Pulverfabrik Werkzeug an

den Wänden, Zangen, Hammer, Sägen, an der Wand türmen sich Holzscheite, mitten drin steht Peter Preisig mit Schiebermütze, Hosenträger und Halstuch – ein Bild wie aus vergangenen Zeiten. Hier hat er sein Hobby zum Be­ ruf gemacht. Er weiss: Es ist eine Herausforderung, ein Handwerk aus dem 18. Jahrhundert im drit­ ten Jahrtausend zu pflegen. Des­ halb arbeitet er an einem Klang­ schalen-Projekt mit, sucht nach neuen Wegen.

Reisen zum Altmeister ins Tirol Peter Preisig ist einer der letzten Schellenschmiede überhaupt; in der Schweiz gibt es nebst ihm nur Andreas Keller aus Winden,

der Rollen für Silvesterchläuse produziert. Lange kauften die Bauern, Sennen und Silvester­ chläuse aus dem Säntisgebiet ih­ re Schellen und Rollen in Öster­ reich. In Tirol gab es drei führen­ de Schellenschmiede-Dynastien, die über Jahrhunderte das Wis­ sen über das Handwerk inner­ halb der Familie weiterreichten: Haueis, Zangerl und Mattle. Heute existiert nur noch die Schellenschmiede Mattle. «Es ist mir wichtig, das Hand­ werk so authentisch wie möglich auszuüben», sagt Peter Preisig. Um die Grundlagen des Schmie­ dens zu erlernen, schaute er ei­ nem Schmied über die Schulter. Er studierte Materialien oder den Prozess des Feuervermes­ singens. Selbst das Köhlern – das 55


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.