LSV Newsletter 06/10

Page 1

LSV NEWS

Dez 2010

Die Siege r im Fotowettbewe rb auf Seite 12

BAUSTELLE

MÄCHTIG ENG

WEIT, WEIT WEG

Es geht voran mit unserem Vereinsheim. Es ist fast fertig und am 3.12. Stätte unserer Weihnachtsfeier. Wie es aussieht und was noch fehlt steht auf Seite 5

...wird es in unserem Luftraum ab März 2011. Weeze bekommt eine TMZ. Den Stand der Planungen und unserer Gegenwehr lest Ihr auf Seite 11

...ist Holger Linnartz am 18.7 geflogen. 870km von Grefrath aus sind kein Pappenstiel. Holger schreibt, wie es ihm erging auf Seite 10

1]


Editorial Und wieder liegt ein fertiger Newsletter vor Euch. Der letzte in diesem Jahr -13 Seiten voller interessanter News rund um unser Hobby. Zeit ein Resumee zu ziehen und den Blick nach vorn zu richten. Wir hatten einen guten Start in die Saison - bis zum August, ab da war Petrus wohl anderweitig beschäftigt. Dennoch haben wir fast so viel geflogen, wie im Vorjahr. Und das Allerwichtigste dabei: wir sind komplett ohne jeden Zwischenfall durch eine weitere Saison geflogen. Unser Vereinsheim ist auch fast fertig: die zur Einweihung umfunktionierte Weihnachtsfeier ist der erste große Event in unserem Vereinsheim. Und wir wachsen: mit fast 200 Mitgliedern sind wir ein echtes Schwergewicht im Flugsport in NRW. Leider wird es im nächsten Jahr wieder mal ein wenig enger auf unserem Sportplatz - dem Luftraum. Wegen des zunehmenden Verkehrs am Flugplatz Weeze hat die DFS eine riesige bis auf 2‘500ft herunter reichende Transponder Mandatory Zone beschlossen, die zum nächsten März in Betrieb geht. Die damit einher gehenden massiven Einschränkungen unserer Freiheit könnt Ihr im entsprechenden Artikel im Detail nachlesen. Dennoch: wir lassen uns nicht unterkriegen und werden auch in der nächsten Saison wieder 40.000km fliegen!

Inhalt Kurz Notiert ..............................................................................3 Neues und Interessantes aus dem LSV und vom Fliegen

Mauly .......................................................................................4 Unser Flugplatzmaulwurf meldet sich auch wieder zu Wort

Fast feddich .............................................................................5 Vereinsheim: das Licht am Ende des Tunnels - ist nicht der Zug

Überlandflugsaison .................................................................6 Conny zieht Resümee der Überlandflugsaison 2010

Europa Endlos .........................................................................8 Frits fliegt mit der Antares einmal durch Europa und Britta fährt hinterher

Soweit die Flügel tragen .........................................................10 Holger läßt uns teilhaben am längsten Flug von Grefrath aus

Es wird enger, viel enger ........................................................11 Weeze bekommt eine TMZ, was heißt das für uns?

Fotowettbewerb .....................................................................12 Alle Bilder, alle Sieger, alles, alles...

Termine ...................................................................................13 Damit Ihr besser planen könnt

Euer Torsten

Impressum

Autoren dieser Ausgabe

LSV News ist das komplett unregelmäßig erscheinende Informationsblatt des LSV Grenzland. Wir streben vier Ausgaben im Jahr an. Herausgeber: LSV Grenzland e.V.. Mail: lsvnews@me.com

Manni Antwerpen (MA), camoantwerpen@aol.com Holger Linnartz (HL), Holger.Linnartz@web.de Torsten Beyer (TB), tb@pobox.com Conrad Gerte (CG), conrad.gerte@web.de Frits Urselmann (FU), urselmann.frits@gmail.com Martina Beyer (MB), tina.beyer@pobox.com

Beiträge ...werden immer gern genommen. Bilder und Text einfach an obige Adresse mailen.

Bilder von Heiko, Helge, Max W. den Teilnehmern des Bilderwettbewerbes, Frits und Torsten.

2]

LSV NEWS C/O LSV Grenzland e.V. Flugplatz 47929 Grefrath


KURZ NOTIERT News und Infos in Kürze

Jäde Mängä Schölör

Neue Gesichter

In der abgelaufenen Saison 2010 befanden sich über 20 Segelflugschüler in der Ausbildung zum Segelflugzeugführer. Jüngster Solo-Pilot war Christian Ackens, der am Wochenende nach seinem 14. Geburtstag zum ersten Mal ein Segelflugzeug alleine steuerte.

Unser Verein wächst und wächst. Im Verlauf der Saison 2010 sind 14 neue Flieger und Fluganfänger zu uns gestoßen. Sie hier an dieser Stelle über das Jahr hin einzeln begrüßt worden. Seit dem letzten Newsletter sind zu uns gestoßen: • Jürgen Kultscher • Franziska Mannhaupt • Johannes Neten • Frank Walheim Wie immer der Aufruf an die „Alten“: schaut mal bei den Neuen vorbei, sagt hallo und helft ihnen, die vielen neuen Namen und Gesichter schneller zu erinnern. Schön, das Ihr dazu gekommen seid. (AM)

„Fünf Schüler haben in diesem Jahr die theoretischen und praktischen Prüfungen zur Privatpiloten-Lizenz abgelegt“, betont Michi den Erfolg der Jugendarbeit im Verein. In dieser Saison sah man die Flieger vom Niederrhein in Wittstock (Mecklenburger Sennplatte) und auf der Wasserkuppe; die Wiege der Fliegerei auf der Röhn, nahe Fulda. Schon während der Basis-Ausbildung wurden die Flugschüler an den Streckenflug herangeführt. An den Niederrhein-Segelflug-Meisterschaften in Krefeld und Goch nahm auch die Schülergruppe des LSV Grenzland teil. Während des Sommers flogen dann die Schüler Tobias Friedrichs, Sven Naumann, Florian Himmel und Robert Wesolek ihre ersten Strecken von 50 km. Und Mark Ohligs erflog imposante 340 Kilometer während des Fluglagers in Wittstock. Ingesamt lernen momentan 22 Schüler bei uns das Fliegen - davon sind drei gerade mal 14. Mit Tobi, Sven Naumann, Florian Himmel und Robert haben vier (nunmehr ehemalige) Flugschüler ihre 50km Flüge absolviert. Wir freuen uns auf Eure tatkräftige Unterstützung beim Ligafliegen in der nächsten Saison. (TB)

Wo bleibt denn der Nikolaus?

Frondienst Wie Ihr ja sicher alle schon bemerkt habt, ist der Winter da. Das heißt: kaum mehr Fliegen, stattdessen schuften. Leider war im Oktober/November die Arbeitsbereitschaft bei der Winterarbeit in der Werkstatt verhältnismäßig verhalten. Kann sein, daß die Leute einfach mal Luft holen müssen nach der Saison, kann sein, daß die „üblichen Verdächtigen“ am Vereinsheim beschäftigt waren, kann aber auch sein, daß die vielen neuen Gesichter den Ablauf im Winter noch nicht so ganz kennen. Also, daher nochmal ganz deutlich: Am Samstag ist ab Mittags in der Regel Winterarbeit in der Werkstatt (hinten in der Halle) angesagt. Neben den üblichen Polier- und Reinigungsarbeiten steht im Moment noch die 100h Kontrolle des Falken auf dem Programm sowie Arbeiten an unseren Anhängern. Hier werden erfahrungsgemäß viele und gern auch unerfahrene Hände benötigt. Auch unsere Flugschüler - jung, wie alt - sind hier sehr willkommen, nach dem samstäglichen Unterricht mit zu helfen, unser Flugund Fahrgerät für die nächste Saison fit zu machen. (TB)

Kopflos ...ist unser Motorsegler im Moment. Bei der 100h Kontrolle sind leider bei einem Zylinder gebrochene Kolbenringe und defekte Ölabstreifer zum Vorschein gekommen. Die betroffenen Teile sind gegenwärtig bei Limbach zur Instandsetzung. In diesem Zusammenhang befinden sich auch die Zylinderköpfe zur Instandsetzung. Wir hoffen, daß die Instandsetzung rasch vonstatten geht und wir noch vor Weihnachten wieder mit dem Falken in die Luft kommen. (TB)

3]

Tja, der kommt dieses Jahr leider nicht. Der Wirt unserer Flugplatzgaststätte wird ja zum Jahresende wechseln und hat die Küche bereits still gelegt. Insofern ist eine Nikolausfeier, wie in den vergangenen Jahren leider in diesem Jahr nicht möglich. Rettung naht in Form unseres - fast fertiggestellten Vereinsheims. Noch sind zwar nicht alle letzten Hände angelegt, aber bis zum 3.12. wird unsere neue Bleibe soweit sein, daß wir sie mal feiernd ausprobieren können. Dies Einweihungsfeier wird aber ohne den Nikolaus stattfinden (Kinder, jetzt mal nicht weiter lesen) - Helmut steht einfach nicht dafür zur Verfügung. Wir feiern also ab 19:00, daß wir ein neues Vereinsheim haben. Bei Bier und leckerem Essen wollen wir gemütlich zusammensitzen und uns über das Vereinsheim und die schön verlaufene letzte Saison freuen. Wer sich noch nicht angemeldet hat: Manni anmailen! (TB)


Neues von Untertage Isch bin feddisch

Was fehtl in EDLF? Genau - eine anständige Logistik. Das hatten wir in Wittstock deutlich besser organisiert. Da kam der Bäcker direkt bis an den Start gefahren und hat dort Teilchen verkauft. Aber, nachdem wir ja jetzt auch einen Bäckers-Sohn in unseren Reihen haben, können wir ja hoffen.

Quatsch, nicht ich bin feddisch, ihr seit fertig. Unglaublich, was ihr da auf die Beine gestellt habt. Also ehrlich, das hätte ich nicht gedacht. Gut, von außen muss noch etwas gemacht werden, aber von innen: einfach der Hammer! Zwei Toiletten, eine Dusche, eine Küche, ein riesen Gemeinschaftsraum und auch noch eine Bar mit einer tollen Theke. Es ist echt super geworden. Ach ja und auch noch ein abgetrenntes Geschäftszimmer, der Albinraum, habe ich gehört, da ist das Bernsteinzimmer nix dagegen, da wird ja dann wohl zweimal die Woche der Ameavia Fanclub tagen. Nee, habt ihr echt Klasse gemacht. Jetzt müsst ihr das nur erhalten. Passt auf, dass da nicht jeder durch die Küche rennt. Passt auf das sie Jungs sich beim Pieseln setzen. Passt auf, dass auch alles immer bezahlt wird. Ihr habt doch eh Ebbe in der Kasse, die muss jetzt mal wieder aufgefüllt werden. Wobei, man hört ja so Sachen: Jetzt sollt ihr auch noch eine große Garage bekommen; so 50 x 15m habe ich gehört. Ihr seid wirklich nicht ganz normal. Wobei, dass wird dann irgendwie mit der Flugplatz Gemeinschaft gemacht. Was soll´s, ich blick da nicht durch. Muss ich ja auch nicht, ich geh gleich eh pennen. Was werden denn da für Vordächer an den Hallen gebaut? Ist das ein Regenschutz oder sollen da auch wieder diese komischen schwarzen Platten dran? Hat aber wohl irgendwie mit der Behörde Ärger gegeben und jetzt scheint erst einmal Baustopp zu sein. Das bekommen die Häuptlinge schon hin. Tja, ansonsten war ja mal wieder richtig was los bei euch. Fluglager, ToT im Regen, Jugendvergleichsfliegen. Ach ja, da hatte ich ja meine größten Bedenken, ich hab da auch einige Fotos gesehen, alter Schwede, da ging aber echt der

4]

Bubu ab. Wie gesagt, ich hab nichts gehört, keiner hat meine schönen Erdhügel zertrampelt und drauf gespuckt wurde auch nicht. Dass es beim ToT regnet konnte ja nun wirklich keiner ahnen, beim nächsten Mal wird es besser, ihr müsstet nur mehr Reklame machen. Wenn es keiner weiß, dann kommt auch keiner aus dem Bau. Das einzige, was ihr wohl nicht geschafft habt, ist die Nikolausfeier. Klar, wenn der Nikolaus sich weigert zu kommen, dann kann man nichts machen. Hab gehört, der hat im nächsten Jahr eine weibliche Nachfolgerin, bin ja mal gespannt, was ihr euch da einfallen lasst. Weiblichen Nikolaus??? Hab ich ja noch nie gehört. Vielleicht kommt dann noch Naomi Campball als schwarze Frau und Lassi als Rudolf. Nee, das geht nicht, da würden sich die Kleinen erschrecken, da müsst ihr euch etwas einfallen lassen. Ist euch ja bei der Ersatznikolausveranstaltung auch gelungen. Jetzt macht ihr da einfach eine inoffizielle Vereinsheim Einweihungsparty draus. Ich bin ja mal gespannt. Wird bestimmt Klasse, nur wie gesagt Jungs: Hinsetzen beim Pieseln oder rausgehen. Wenn ihr rausgeht achtet auf meine Erdhügel und putzt euch die Füsse ab. Ach ja die Hände----mindesten nach jedem vierten Mal waschen. So, jetzt bin ich aber echt Müde. Ich hau mich jetzt hin. Bis zum Frühjahr Euer Mauly der Flugplatzmaulwurf (mauly.aus.edlf@me.com)


HILFE!

Fast feddich Wie ich zu einem Renovierungsjob kam „Kurze Frage, du bist doch Elektrikerin?“, so fing alles an. Aus dem bisschen Elektrik ist ein Vollzeitjob geworden. Wände einreißen, Fenster einsetzen, Decken runterreißen, alte Kabel, Wasserleitungen und jede Menge Bauschaum entfernen usw. Es hatte den Anschein, als wollte die Renovierung des Vereinsheims eine niemals endende Geschichte werden. „Wie sieht das den hier aus!“, „Warum habt ihr das nicht so gemacht?“, „Ich hätte das aber anders gemacht!“, „Dönerkebabvereinsheim“ - das waren die Sprüche, die noch vor 8 Wochen zur täglichen Motivation gehörten. Aber auch diese Zeit hat ein Ende gefunden, denn durch den unglaublichen Einsatz der Jugendgruppe und die fachliche Unterstützung von hilfsbereiten Experten, die fast ausschließlich aus unserem Verein stammen, haben sich die Sprüche verändert. „Das hätte ich nie gedacht!“, „Habt ihr das Gebäude neu gebaut?“, „So ein Vereinsheim hat sonst kein anderer Verein“ kurzum DAS HABT IHR TOLL GEMACHT! Wir haben einen großen Schulungsraum und eine komplette Küche. Albin hat ein neues Geschäftszimmer und das Wichtigste, die Bar.

„Albins Zimmer?“ Keine Ahnung, wie das zustande gekommen ist, aber früher war es einfach das Geschäftzimmer. Seitdem wir an dem neuen Vereinsheim basteln, spricht jeder nur noch von „Albins Zimmer“. Also: zukünftig gibt es kein Geschäftszimmer mehr - noch Albins Zimmer. Das andere ist die Bar. Ich finde, sie sieht einmalig aus und das ist sie auch, denn sie ist ein Geschenk und extra für uns angefertigt worden. Wei-

tere Sprüche können wir von jetzt an nicht mehr so gut gebrauchen. Es wäre besser, für die letzten Meter noch die eine oder andere helfende Hand zu bekommen. Ob die Bar das Wichtigste im Vereinsheim ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Jugendgruppe und alle „Großen“ Helfer sind davon überzeugt. Der Enthusiasmus ist beeindruckend, den alle an den Tag gelegt haben, um eine perfekte Bar zu bauen. Jeder freut sich auf die erste Fete und das erste Bier an der fertigen Theke. Falls ihr nach dem Bier mal austreten müsst, kein Problem. Wir haben zwei Toiletten - eine für Mädels und eine für Jungs. Es wird noch ein paar Tage dauern, dann sind auch diese Räume bis ins Detail fertig gestellt. Einige etwas komplizierte Bastelarbeiten warten noch auf uns. Beide Toiletten sind aber in Funktion. Zum guten Schluss haben wir auch noch eine Dusche gebaut. Die ist im Moment aber noch nicht in Betrieb. Wenn irgendjemand von euch die alte Flugschule gekannt hat, wird er feststellen, das sich das Haus um eine Nasszelle vergrößert hat. Wir haben auch noch einen neuen Flur, der von Außen begehbar ist und zum Sanitärbereich führt. Wir haben dadurch die Möglichkeit, diesen Bereich während des Flugbetriebs offen zu lassen, ohne das Vereinsheim vollständig offen zu lassen. Es hat mir viel Spaß gemacht, denn ich bin nach 17 Jahren als Hausfrau wieder mal dazu gekommen, mein berufliches Know-How zu nutzen. Es klappt noch. Als Frau und Mutter von drei Segelfliegern habe ich mehr Einblick in den Verein bekommen und viele tolle Leute kennengelernt. Was soll ich euch noch erzählen? Das Beste ist, ihr kommt einfach am 3. Dez. vorbei und Ihr seht Euch alles mal selber an. (MB)

5]

Oben: eine der Toiletten nimmt Form und Farbe an. Mitte: Das etwas feuchte Herbstwetter führte zu diversen logistischen Problemen. Die Walze versinkt gerade im Matsch Unten: Hier wird jeder nach seinen Fähigkeiten eingesetzt: Manni baggert ein bisschen.


Überlandflug Auch in diesem Jahr sind wir wieder fleißig überland geflogen. Dennoch, die nackten Zahlen sehen heuer ein wenig schlechter für uns aus, als im letzten Jahr. In 2009 haben wir in der weltweiten OLC-Wertung über 40.000 km erflogen - wir sind in unseren Flugzeugen praktisch einmal um die Erde herum geflogen. In diesem Jahr waren es (bis jetzt) knapp 34.000 km. Die Gründe dafür sind einfach und es liegt nicht am Wetter: 1.Willi Küppers - einer der fleißigsten Überlandflieger in unserem Verein - hat seine Flüge für den VFS-Krefeld gemeldet. Wie hier bereits berichtet, hat Willi in diesem Jahr mit der ASH 26 in Spanien die Tausend geknackt. Am 07.08.2010 standen abends 1061 km auf dem Logger. Dafür unseren herzlichsten Glückwunsch. 2. Es fehlen die Namibia-Flüge der üblichen Verdächtigen zum Ende 2010 . Die Bretterei über die Kahalari an Weihnachten und zum Jahresende entfällt dieses Jahr. Hätte Willi für den LSV-Grenzland gemeldet und mit ein paar Flügen in Namibia wären wir locker über die 40.000 km gekommen und hätten unser Vorjahresergebnis getoppt.

Oben: der nördlichste Flug dieses Jahr: Michi/Mark an der Ostseeküste Mitte: Hangflugkachelei an der Porta - Michi im Ventus. Unten: Platz satt, Sand satt. Beste Voraussetzungen für gute Thermik in Wittstock.

Sehr positiv finde ich, dass so viele unterschiedliche Piloten (25) Flüge gemeldet haben, u. a. auch z.B. 50km Flüge oder erste Flüge nach dem Schein. Es gibt ja immer wieder Stimmen, daß der Niederrhein thermisch nichts taugt und man hier nur schlecht überland fliegen kann. Unsere Statistik spricht da eine ganz andere Sprache. Natürlich sind die Vereine an der Albkante oder am Thüringer Wald thermisch ganz sicher besser dran, als wir. Aber wenn man die guten Tage nutzt, früh los fliegt und einfach mal probiert, kommen immer wieder tolle Ergebnisse heraus.

6]

Wettbewerbe haben wir dieses Jahr auch kräftig geflogen. Hier ein paar Highlights: Kappes 13.05 bis 16.05 mit nur zwei Wertungstagen: Platz 1 in der Clubklasse, Uwe Spohn ASW15, Platz 3 Doppelsitzerklasse Daniel Mrasek, Michi Müllers, David Osten, Juppi Schoofs, DG 1000, Platz 5 Doppelsitzerklasse: Malte Beyer/ Mark Ohligs/ Denis Ulrich. Fast traditionell fliegt Robert Vietoris auch in diesem Jahr die Bad Breisiger Segelflugwoche um Pfingsten mit und belegt einen guten Platz im Mittelfeld. Euroglide 2010 Frits hat mit Antares 20m an der Euroglide teilgenommen. 2400 km Rennen durch Europa. Start in Eindhoven, erste Wende Bronkow in Osten der Republik, von dort nach Montricher im Schweizer Jura. Dritte Wende Falais in Frankreich (Normandie, kurz vor der Küste) und von dort durch die bescheidene belgischen Lufträume zurück nach Axel in den Niederlanden. Frits war von Anfang an leider technisch gehandicappt. Die Antares kam erst kurz auf knapp von Lange zurück (Freitags, und Sonntags ging der Wettbewerb los). Ihre Akkus hatten am Anfang noch nicht mal 50% Kapazität und konnten sich nur durch regelmässiges Laden erholen. Der Wettbewerb wurde im Grunde bereits am ersten Tag vorentschieden. Wer hier früh wegkam, hatte gute Chancen im besten Wetterfenster zu bleiben. Da hatte Frits Pech, die Flugzeuge mit hohem Index bekamen die hinteren Plätze in der Startaufstellung und er benötigte zusätzlich noch den F-Schlepp. Ein sehr entscheidender Nachteil für ihn, der im Verlauf nahezu nicht aufholbar war. Kurz vor dem Ziel bei 2328 km musste er dann leider aufgeben. Ein technischer Defekt am Motor ließ sich nicht mehr kurzfris-


HILFE!

Resümee 2010 tig beheben. Damit leider nur vorletzter Platz in der Wertung. Erwähnen muss man hier auch unbedingt den Einsatz von Britta als Rückholerin. Sie ist die ganze Strecke mit Frits Camper und dem Anhänger gefahren. Ritschie hat die Sache meteorologisch betreut und Hartmut hat die „Homebase“ übernommen (Verfolgung von Frits per Spot, Kommunikationszentrale). DMST: Conrad Gerte 5. Platz Landeswertung Rennklasse. Natürlich gab es auch Highlights jenseits der Wettbewerbe. Der längste für den LSV gemeldete Flug kam dieses Jahr von Sabine Holthausen. Am Abend des 06.01.2010 - pünktlich zum Sundowner in der Hitze Afrikas standen 810km auf dem Logger des Nimbus 3DM. Am 27.04 600 km flog Jan Omsels mit seiner LS1 im Zielrückkehrflug von Grefrath aus (siehe ausführlichen Bericht im Juni Newsletter. Ende April beim Met-Seminar mit Ritschie fliegen alle Teilnehmer nach Rheine und zurück. Heiko fliegt seinen persönlich besten Schnitt, nachdem er feststellte, dass er abends noch zur FPG-Sitzung muss. Taktische Lehre: Immer dringende Termine ans Ende von Überlandflügen legen. Am 29.05 der erste Tag mit FormelEins-Wetter am Niederrhein. Basis bei 2300 und knackige Bärte. Torsten (96km/ h,Kestrel), Conrad (92km/h, ASW20) und Ralph L.(91 km/h, Ventus CM) fliegen in der Runde 6 der OLC-Liga den achten Rundenplatz heraus. Die besten Schenkel liefen mit 115km/h. Sowas geht tatsächlich auch am Niederrhein und ein Kestrel ist im Vergleich zum Ventus keine lahme Ente. Im Juni beim verlängerten Wochende auf der Wasserkuppe wollen es unsere jungen Wilden (Max, Malte, Christian) wis-

sen. Sie schreiben über 500 km auf - von der Wasserkuppe den Thüringer Wald runter. Am Ende schwächelt das Wetter leider und die Piloten merken auch, dass solche Strecken an der Substanz zehren. Christian (Duo von der Wasserkuppe) verkürzt auf knapp 400km und kommt nach Hause. Malte (ASG29 von der Wasserkuppe) nutzt die Technik und zündet den Turbo, während Max im Ventus nach 450 km dann den Acker nehmen muss. Das solide ASG29-Fahrwerk rettet Malte dann bei der Landung nach sieben Stunden auf der Wasserkuppe buchstäblich den Arsch. Am 26.06 fliegt Conrad 540km. Fast wäre das angemeldete 500km FAI-Dreieck auf der Nordroute gelungen, wenn das Sauerland nicht blau gewesen wäre. Anfang Juli wird es schweineheiss und es bleibt nahezu blau. Spanische Verhältnisse am Niederrhein. Nahezu der komplette Verein verpennt diese Chancen nach der üblichen Formel heiss + blau = stabil + Mist werden Ausflüge ins Freibad heisser diskutiert, als das Überlandflugwetter. Die Spanien-Füchse Holger Linnartz und Willi Küppers zeigen uns, wie es geht. Holger fliegt am 01.07 ein 750 km Jojo von Grefrath und Willi am 30.06 508 km. Den Vogel aber schießt Holger am 18.07 ab: er fliegt in fast 10 Stunden 869 km. Siehe hierzu auch den separaten Bericht von Holger. Anfang August dann unser Fluglager in Wittstock. Nur an wenigen Tagen sind Überlandflüge möglich. Den interessantester Flug liefern Michi/Obelix auf DG1000 ab. Bis nach Peenemünde an die Ostsee fliegen sie und zeigen unser DG mal das Meer. Auch die jungen Wilden sind wieder mit Flügen um die 300km mit dabei. Da haben dann auch die Eingeborenen gestaunt, als Michi abends beim Bier die Fotos von der Ostsee zeigt.(CG)

7]

Oben: Ortwin macht sich auf der Wasserkuppe fertig für einen schnellen Flug am Thüringer Wald. Mitte: Zurück von der Ostsee Wasser ablassen und landen. Unten: Martin Wörtler mit seinem Discus von Unterwössen aus in den Alpen.


Europa Endlos Nach einer langen Reparaturzeit kann ich endlich in Zweibrücken meine Antares 20 E wieder abholen. Jetzt liegen 2 Wochen und 2327 km vor mir. Britta Harnisch, die als „Crew“ mitmacht hat, alles sehr sorgfältig vorbereitet. Strassenkarten, ICAO Karten,Sonnebrand, Essen, Trinken, Geld halt alles was man so braucht für das Abenteuer Euroglide! Ritschie, unser Meteofreund und Bekannter von diversen Meteorologie-Lehrgängen unterstützt mich mit Wetterberatung und gilt als sehr, sehr wertvolles Mitglied des Abenteurteams. Die Euroglide (www.euroglide.nl) ist ein Segelflugwettbewerb quer durch Europa. Es geht in Eindhoven los. Diesmal sind die Wendepunkte Bronkow, dann geht‘s in die Schweiz, weiter nach Faliase/Frankreich und zurück nach Axel in den Niederlanden. Gesamtstrecke 2327 km ! Wir starten in Eindhoven - ein militärisch und zivil genutzter Flugplatz. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück für alle 60 Teilnehmer und ihr Crews. Beim Briefing um 10 Uhr verspricht man gutes Wetter. Das wird harte Arbeit und viel Autofahrerei für Britta. Der Camper samt Anhänger ist genau so lang wie ein Sattelzug über 15m. Eine tolle Leistung von Britta die damit zur Truckerin ehrenhalber aufsteigt. Oben: klein und groß. Die eigentlich ja durchaus große Antares wirkt klein und zerbrechlich neben dem Jet Mitte: Euroglide Frühstück. Wenig Thermik aber schön warm. Unten: Britta als Trucker-Girl: 3000km mit einem über 15m langen Schleppzug - das kann Gunter Gabriel nicht so gut.

Per F-Schlepp gehen wir alle raus. Es dauert ein bisschen und erst um 15.30 Uhr komme ich als Letzter in die Luft. Die Basis liegt bei ca. 1300m. Das Steigen ist gut. Das ist mein erster Start auf der Antares dieses Jahr. Wegen der langen Reparatur konnte ich leider nicht vorher üben. Dass heisst also: ein bisschen vorsichtig fliegen und nicht soviel Risiken eingehen. Ich erreiche um etwa 16.45 den Flugplatz Hamm. Leider meldet sich dort nie-

8]

mand auf meine Funksprüche. Also fliege ich zurück und lande in Marl, wo wir sehr freundlich in Empfang genommen werden. Am nächsten Tag geht‘s weiter. Hartmut ist bereit, mich zu schleppen und fliegt mit unserer Remo nach Marl. Meine Akkus in der Antares sind noch nicht so weit aufgeladen, dass ich einen Eigenstart machen kann. Auch das ist eine Folge der langen Reparatur. Die Hochleistungsakkus in meinen Flügeln werden ca. 14 Tage wiederholte Ladezyklen benötigen, bis sie die volle, für den Eigenstart erforderliche Leistung bringen. Gutes Flugwetter begrüßt mich auf meinem Weg in Richtung Osten. Der Tag endet in Köthen - einem ehemaligen DDR Militärflugplatz. Allerdings ist kein Mensch da und so fahren wir weiter nach Dessau. Ritschie verspricht erneut gutes Flugwetter und er sollte abermals Recht behalten. Mit Leichtigkeit erreiche ich den Wendepunkt Bronkow. Weiter geht es und ich lande heute in Coburg. In Coburg war es sehr nett. Meine Antares wurde intensiv in Augenschein genommen und ich konnte ohne Probleme die Batterien laden. Die ersten Teilnehmer (allesamt TopFlieger) sind schon fertig mit der Aufgabe und bereits in Axel(NL) gelandet. Unfaßbar was und wie die geflogen sind. Ich mache mich weiter auf meinen Weg um die Aufgabe. Ab Coburg geht es heute in die Berge. Nach einigen tief durchflogenen Tälern erreiche ich die schwäbische Alb. Wie von Ritschie vorher gesagt steht hier der Hammer. Ich fliege in bester Alb-Thermik weiter bis Freiburg. Vor der Landung steht noch ein ,,narrow escape,, mit einer 2 mot auf dem Programm. Das brauche ich auch nicht jeden Tag.


HILFE!

2300km durch Europa Wir fahren zum Flugplatz Hotzenwald. Und weiter geht die Reise über die Schweiz ins Jura. Von dort fliege ich zum zweiten Wendepunkt. Ich umrunde auf 2300m und von dort geht‘s ins Blaue hinein nach Frankreich. Ich lande auf dem Flugplatz Dole - ein grosser Zivilflugplatz. Britta folgt mir und bekommt von Hartmut regelmäßig meine Positionsmeldungen. Er kann mich nämlich von zuhause über das Internet verfolgen. Wir haben ein Spot-Gerät, das meine Position regelmäßig an einen Server im Internet sendet. Hartmut leitet diese Information dann per SMS weiter an Britta. Ein sehr wertvoller Service für die reibungslose Verfolgung. Wie haben unsere Vorfahren sowas bloß bewerkstelligt? Von Dole fahren wir nach Baune, ein Ultralight Flugplatz und ich erreiche jetzt den letzten Wendepunkt Falaise. Leider wird das Wetter nun schlechter. Viel Sonne aber kein Aufwind. Ritschie empfiehlt uns, ein par Tage ,,Urlaub“ zu nehmen. So fahren wir ans Meer, um uns ein wenig auszuruhen und auch mal die französischen Muscheln zu probieren. Das hat uns sehr gut gefallen! Das schöne an Frankreich ist nämlich: man kann gut Essen auch wenn die Thermik schläft. Nach zwei Tagen Zwangspause fängt das Wetter an, sich wieder zu verbessern. In Blauthermik und einer maximalen Höhe von 1200m erreiche ich Reims. Leider musste ich hier den Motor schmeissen - so gut war das Wetter dann doch noch nicht. Von Reims geht‘s weiter nach Lille, wo für uns die Euroglide leider endet. Der Elektromotor versagt und lässt uns im Stich. Offenbar ist das eine bis hier nicht aufgefallene Spätfolge des Unfalls letztes Jahr. Also geht das Flugzeug zurück nach Zwei-

brücken zu Lange, damit die einen neuen Motor einbauen können. Wir haben diesen Wettbewerb leider nicht gewonnen. Aber wir sind um eine wunderbare Erfahrung (2220km ) reicher und haben wieder viel über das Wetter gelernt. Ich konnte viele schöne Flugtage erleben und gemeinsam hatten wir einen schönen Urlaub. Obwohl das Autofahren für Britta bisweilen etwas viel war. Etwa 3000km in knapp zwei Wochen und das meiste davon allein am Steuer - das ist kein Pappenstiel. (FU) Und was sagt die Rückholerin?: Ach, ja der Fritse… der flog ja immer oben herum! Es war schon ein gewisses Gefühl der Verlorenheit, wenn er seine Höhe nach dem Start erreichte und den Abflug meldete. Und dann hatte ich meine eigenen Abenteuer auf der Erde zu bestehen, wie z.B. in Coburg mit dem langen Hänger die Auffahrt zum Flugplatz zu finden, bei der ich mich so sehr verfahren hatte (das Navi hat gesponnen: typisch, der hat auch nur niederländisch mit mir geredet!), daß ich in den winzigen, winkeligen Gässchen der Altstadt auskam. Auch hat er ja nicht mitbekommen, wie viele Kreisverkehre ich in Frankreich auf meiner „Verfolgungstour“ durchfahren habe. Die Landschaften habe ich als wunderschön erlebt, besonders, wenn ich in die untergehende Sonne fuhr. Und ich weiß auch nicht, wer mehr gelitten hatte, als das endgültige Aus wegen des kaputten Motors feststand. Aber, wir selbst sind heil und ohne Blessuren wieder zu Hause angelandet mit einer Fülle an neuen Eindrücken, Erfahrungen und netten Bekanntschaften. Und wer weiß, vielleicht sind wir ja beim nächsten Mal eine Mannschaft (BH)

9]

Oben: Bestes Wetter für unseren Europa-Abenteurer Frits. Mitte: Kartenstudium im Verfolgerfahrzeug. Unten: Flugzeuganhängerparade beim Start der Euroglide.


HILFE!

Soweit die Flügel tragen Gleich zu Beginn der Ferien waren beide Krefelder Vereine in den Urlaub aufgebrochen. Daher entschloss ich mich kurzerhand, das Wochenende am 17. und 18. Juli von Grefrath aus zu starten. Der Samstag erwies sich als eher mau Ich setzte auf den Sonntag. Die Berichte waren außergewöhnlich euphorisch und kündigten großflächig einheitliche Streckenflugmöglichkeiten an bei frühem Thermikbeginn. Einzig an der Westgrenze würde es eher Blauthermik geben. Meine Planung war klar: früh starten und über die Kraftwerke der Ville und Dormagen schnell nach Osten. Beim Start um 10.30 Uhr standen bereits erste Cumuli in unserem Bereich. Ich verzichtete auf einen langen Steigflug bis in Reichweite des Kraftwerks und stellte bereits querab Dülken in rund 800 Metern den Motor ab. Die Thermik war mäßig und ging bis 1000 Meter. Mit gesunder Vorsicht bahnte ich mir den Weg zum Kraftwerk, das mir mit fast 1500 Metern eine gute Ausgangshöhe für den Weiterflug bescherte. An dieser Stelle warf ich meine Planung um, gleich in Richtung Osten zu fliegen. Ich blieb auf dem für die Punktewertung besseren langen ersten Schenkel in Richtung Süden. Die Eifel erwies sich als ungewohnt zäh bei einem Mix aus Wolken- und Blauthermik. Wie häufig in diesem Entwicklungsstadium der Thermik stehen die besseren Bärte im Blauen, während die Pilotenpsyche unbedingt die sich auflösenden und schwächeren Wolkenfetzen anfliegen will. Der Weiterflug bis südlich von Bitburg überzeugte mich nicht. Die Schnittgeschwindigkeit waren schwach. Hier erflog ich also den Beweis aus dem Wetterbericht für den Westen. Ich entschloss mich um 12.30 Uhr kurz vor Utscheid, lieber in das besser Wetter im Osten zu fliegen. Bei

besser werdender Thermik ging es zügig über den Nürburgring, die Hohe Acht und Bad Breisig in den Westerwald. Anders als bei vorherigen Flügen, bei denen ich wegen des Luftraums C Köln größere, unglückliche Umwege in Kauf nehmen muss-

te, peilte ich auf möglichst geradem Weg die Sauerland- Nordkante an. Ab Ailertchen lief es dann richtig kernig mit Basishöhen um 2000 m MSL. Ich flog jeweils gut 500 Meter ab - eigentlich liegt mir die Thermikfliegerei nicht besonders. Ich fliege lieber geradeaus. Hinter Siegerland in Euphorie gefallen, brachte mich mein "Serien- Durchhänger" in der Gegend um Allendorf zu den nüchternen Tatsachen zurück. Nach mühsamer Thermiksuche lief es aber bald forsch weiter in Richtung Edersee, Korbach, Mengeringhausen nördlich an Kassel vorbei auf den Norwestharz zu. Wie immer stellt sich irgendwann die Frage, wann umkehren? Das Thermikende war für 19 Uhr prophezeit und inzwischen war es schon fast 16 Uhr. Ich überquerte

10]

noch die Weser und drehte über dem Solling um. Das war richtig. Kaum gewendet, lies die Verbindlichkeit der Bärte schnell nach. Wie immer ist auch der optische Eindruck von den Beleuchtungsverhältnissen und der Einstrahlungsrichtung abhängig. Das ist zwar nur Psychologie, aber einmal mehr fiel ich darauf herein. Meine Hoffnung lag auf dem knackigen Flugband von Rothaargebirge und Haarstrang. Aber hier gab es zeitraubende Ernüchterungen. Ab Brilon erreichte ich die Basis nicht mehr. Ich mühte mich in ungleichmäßigen Bärten von 1-1,5 m/s eher ungeschickt im mittleren Höhenband ab. Bei Lüdenscheid endlich erlöste mich ein kräftiger Bart bis auf 2000 Meter aus der Misere. Der Flug durch den Korridor gestaltete sich völlig unproblematisch und schnell. In Dormagen probierte ich dann die Qualität der Industrie, die mir bei der Flugverlängerung noch gute Dienste leisten sollte. Gegen 18.30 Uhr wandt ich mich über Weissweiler erneut gen Osten, nach einem zornigen Bart auf 1800 Meter. Der Rest dann eher Linienflug: über die Kölner Kraftwerke und Dormagen zum Flugplatz Langenfeld, zurück auf Schenkel 5 über denselben Weg nach Weissweiler. In merklich schwächerem Steigen gewann ich dem Kraftwerk noch 1700 Meter Höhe ab. Bei Dülken waren es dann noch etwa 600 Meter, und mit knapp 200 Metern erreichte ich gegen 19 Uhr nach 870 Kilometern den Niershorst. Ich war erstaunt, wie weit man auch aus unserer Gegend mit einen "Mittelklasseflugzeug" kommt. Bislang hatte ich die Leistungsgrenze bei etwa 800 Kilometern erwartet. Die Pilotenleistung war durchschnittlich. Allzu oft erwischte ich mich bei zu langsamem Vorfliegen und mittelmäßiger Thermikfliegerei. Bei optimaler fliegerischer Umsetzung sollten daher also noch einige Kilometer mehr gehen. (HL)


Es wird enger zählen: eine Landung ist eine Bewegung, ein Start ist eine Bewegung. Mitte Oktober fand dann in Langen bei der DFS das entsprechende Planungstreffen statt, bei dem die DFS uns mit dem Bild links überrascht hat. Die TMZ ist riesig und im Vergleich zu anderen Flugplätzen in Deutschland mehr als doppelt so groß. Eine Erklärung für diese Ausmaße blieb die DFS schuldig. Nach erheblichen Interventionen unsererseits, hat die DFS nunmehr immerhin einen Segelflugsektor (hellgelb) vorgeschlagen. Das letzte Wort ist hier sicher noch nicht gesprochen, denn es ist nicht hinzunehmen, daß hier bis auf 2‘500ft herunter der Luftraum de facto reserviert wird. Der DAeC und die betroffenen Vereine sind mit Hochdruck dabei, alle erdenklichen Hebel in Bewegung zu setzen, um diese TMZ für uns halbwegs erträglich zu gestalten.

Transponder Mandatory Zone (TMZ) Eine TMZ ist ein Luftraum, der nur beflogen werden darf, wenn man einen Mode-S Transponder an Bord und in Betrieb hat. Jedes so ausgerüstete Luftfahrtzeug kann ohne Freigabe in eine TMZ einfliegen. Wer in eine TMZ einfliegt muss auf der FIS Frequenz (bei uns Langen Information 129.875) hörbereit sein. In Sonderfällen kann Hörbereitschaft auf der TURM oder RADAR Frequenz erforderlich sein. Für Weeze hat die DFS hier noch nichts verkündet. Der vorgeschlagene Segelflugsektor kann bei Aktivierung natürlich ohne Transponder beflogen werden. (TB)

Es ist ja keine Überraschung. Jeder, der in dieser Saison östlich von Weeze unterwegs war, hat sie gesehen. Die blau-weißen 737 von RyanAir. Die DFS hat beschlossen, per März 2011 rund um Weeze eine Transponder Mandatory Zone (TMZ) einzurichten. Das Bild oben zeigt die biblischen Ausmaße der TMZ. Aber der Reihe nach: Im Spätsommer ist die DFS an unseren Verband herangetreten und hat uns über ihre Pläne informiert. Gerd Rademacher vom DAeC LV NRW hat alle betroffenen Vereine zusammengetrommelt und über mehrere Treffen hinweg haben wir unsere Position zur TMZ entwickelt. Dass es eine TMZ geben würde war insofern klar, als der Kriterienkatalog des Ausschuss Unterer Luftraum (AUL) eine solche ab 10.000 IFR Bewegungen fordert. Dabei muss man wissen, dass Verkehrsflieger Flüge doppelt

11]

Die TMZ als solche ist dabei gar nicht das Kernproblem. Es ist absehbar, dass die DFS bei unvermindert hohen Flugbewegungen in den nächsten Jahren auf die Idee kommen wird, aus der TMZ einen Luftraum D oder C zu machen. Dann ist für uns dieser Luftraum komplett dicht - und die Investitionen in Transponder (ca. 2.000,- pro Flugzeug) nutzlos. Das gilt es zu verhindern. Entweder durch Rücknahme der sehr ausufernden Größe oder durch sogenannte lokale Betriebsregelungen (die nicht in der ICAO Karte stehen), die es uns als ortsansässigen Vereinen erlauben, weiterhin unseren schönen Sport auszuüben. Wir können nur hoffen, daß die von der Bundesregierung beschlossene Kerosinabgabe dem Billigflugwahn in Weeze ein Ende setzt und insbesondere RyanAir seine Flugzeuge woanders hin verlegt. In jedem Fall aber müssen wir jetzt lernen in und durch eine TMZ zu fliegen (TB)


HILFE!

Fotowettbewerb So, der Wettbewerb ist zu Ende. Wir hatten leider nur eine sehr überschaubare Teilnehmerzahl. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade deswegen) haben wir 13 hochwertige Fotos zur Teilnahme eingereicht bekommen. Allesamt, tolles Bilder, die viele faszinierende Aspekte unseres schönen Hobbies einfangen. Schaut selbst. In groß gibt es alle Bilder unter dieser URL (auch zum herunterladen): http://gallery.me.com/tbeyer#100383&bgcolor=black&view=grid

2

And the winner is: 1. Platz: Heiko Meertz mit dem Schattenflieger 2. Platz: Hartmut Harnisch mit dem Nachtflug und Matthes Poth mit Robert im Ka8-Anflug. Heiko gewinnt eine 90min Gutschrift auf sein Flugzeitkonto. Matthes und Hartmut gewinnen jeweils 60min Gutschriften auf ihre Flugzeitkonten. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner.

2

Buenos Dias - schöne Bilder Hier die eingereichten Bilder. Oberste Reihe: Uwe Spohn, 2. Reihe (vlnr) Martin Wörtler, Heiko Meertz, Max Waldow, Max Waldow. 3. Reihe: Matthes Poth, Martin Wörtler, Hartmut Harnisch, Mark Ohligs. Unterste Reihe: Max Waldow.

12]


...schreibt‘s Euch hinter die Ohren oder in den Kalender

Termine

Ihr plant eine Veranstaltung? Mail an tb@pobox.com und sie taucht hier auf. Alle Termine auch zum Abbonneren für outlook und ical unter webcal://www.me.com/ca/sharesubscribe/1.38259266/M2CD-8-1-6D95AC5D-56B0-4F39-B4A0-8CB219ED89D1.ics

DATUM

WAS/WO

BESCHREIBUNG

KONTAKT

3.12.10

keine Nikolausfeier Vereinsheim-Einweihung

Wir wollen mal probieren, ob man in dem neuen Vereinsheim auch ordentlich feiern kann.

Manni, ma@camo-antwerpen.de

31.12.10

Silvesterfliegen / Flugplatz Grefrath

Wenn Petrus ein einsehen mit uns hat, schaffen wir es dieses Jahr vielleicht wieder in die Luft

Torsten, tb@pobox.com

Vorauss. 19.3.11

Mitgliederversammlung / Auffelder Bauernkaffee

Voraussichtlicher Termin für die Mitgleiderversammlung

Manni, ma@camo-antwerpen.de

26.3.11

Sicherheitsunterweisung

Wie in jedem Jahr machen wir auch in diesem Jahr wieder eine Sicherheitsunterweisung. Werkstatt oder Vereinsheim

kein Anmeldung erforderlich, erscheinen schon!

02.04.11

schriftliche A-,B- und C-Prüfungen

Jetzt wird‘s ernst: Prüfungstermin für alle Flugschüler für die schriftliche Theorieprüfung zur A-, B- und C.

Teilnahme, wie beim Winterunterricht auch.

23.6 26.6.11

Wasserkuppentrip

Unser alljährlicher Ausflug zur Wasserkuppe

Torsten, tb@pobox.com

13]


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.