LSV Newsletter 03/12

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LSV NEWS

Sept 2012

FUENTEMILANOS...

FLIEGERLAGER AALEN

LIZENZEN

...Holger und Willy (und oft auch Michi) fliegen im Sommer gern und regelmäßig von Fuentemilanos (Spanien). Warum schreibt Holger ab Seite 5

...dieses Jahr waren wir in Aalen zum Fliegerlager. Im Vergleich zu manch anderem Lager war das Wetter gar nicht so schlecht. Wie gut steht auf Seite 8

...Heerscharen unterbeschäftigter EU Beamter haben in den letzten Jahren säckeweise Bürokratie in die Fliegerei getragen. Die EASA hat sich auch unsere Lizenzen vorgeknöpft. Lest alles ab Seite 11

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Editorial Viele, viele Hände haben wieder mitgeholfen, einen interessanten, vielseitigen (wir haben sogar einen Artikel über Fallschirmspringer!) und vor allem umfangreichen Newsletter zu gestalten. Dafür Allen meinen Dank - die Namen stehen übrigens unten auf dieser Seite. Mauley ist auch wieder zur Stelle und meldet sich gleich mit einem längeren launigen Statement.Inhaltlich steht der Newsletter im Zeichen der Erlebnisse des Sommers. Wir haben Berichte von Wettbewerben, von Urlauben und Fliegerlagern. Sollte für jeden etwas dabei sein. Unser Verein wächst weiterhin ungebremst. Neben dem mittlerweile fast „üblichen“ Maß an Anfängern haben wir auch eine erhebliche Zahl flugerfahrener Neumitglieder gewonnen. Das sollte uns alle mit Stolz erfüllen. Vielleicht zeigt sich so der Erfolg der vielen Veranstaltungen und Maßnahmen, die wir 2012 bestritten haben. Jede dieser Veranstaltungen macht einen irren Aufwand - und vielleicht haben wir es in 2012 ein wenig übertrieben. Ein ganz erheblicher Teil der Last wird von unserer Jugendgruppe getragen - dafür meinen Dank. Ganz sicher zeigt sich aber die Anziehungskraft einer sympatischen Truppe von Flugverrückten. Wir wachsen gegen einen stagnierenden (Sportvereine) oder gar rückläufigen (Flugsportvereine) Trend. Das ist unser aller Erfolg. Laßt uns alle dafür arbeiten, daß das so bleibt - vielleicht mit etwas weniger Arbeit in 2013 :-).

Inhalt Kurz Notiert ..............................................................................3 Neues und Interessantes aus dem LSV und vom Fliegen

Sicherheitskolumne .................................................................3 Neue Kolumne für mehr Sicherheit und eine Karte von Mauly

Fuentemilanos .........................................................................5 Alles über die Fliegerei in Spanien

Fliegerlager Aalen ..................................................................8 Durchwachsenes Wetter, schöne Flüge und KZ Besuche

DM Fallschirmsport .................................................................9 Helge hat‘s wieder getan - aus heilen Flugzeugen gesprungen

Junioren DM ............................................................................10 Max war dabei - hier steht alles

Lizenzdurchblick .....................................................................11 Phil hat den Lizenzdurchblick und teilt sein Wissen hier

Jugendvergleichsfliegen NRW .................................................14 Vier unserer „Jungs“ waren dabei - Dominik berichtet

Quali Wettbewerb in Landau ...................................................15 Connys berichtet aus der Rheinebene

Termine ...................................................................................18 Damit Ihr besser planen könnt

Euer Torsten

Impressum

Autoren dieser Ausgabe

LSV News ist das komplett unregelmäßig erscheinende Informationsblatt des LSV Grenzland. Wir streben vier Ausgaben im Jahr an. Herausgeber: LSV Grenzland e.V.. Mail: lsvnews@me.com

Manni Antwerpen (MA), Holger Linnartz (HL), Max Waldow (MW), Helge Schulz zur Wiesch (HSW), Max Milstrey (MM), Phillippe Rommelaere (PR), Dominik Sauels (DS), Conrad Gerte (CG), Torsten Beyer (TB), Tobias Friedrich (TF), Britta & Hartmut Harnisch (BH/ HH)

Beiträge ...werden immer gern genommen. Bilder und Text einfach an obige Adresse mailen.

Titelbild von Otmar Niens weitere Bilder von, Holger, Linnartz, Torsten Beyer, Felix Rommelaere, Max Milstrey, Helge Schulz zur Wiesch,, Conrad Gerte und aus dem Internet.

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LSV NEWS C/O LSV Grenzland e.V. Flugplatz 47929 Grefrath


KURZ NOTIERT News und Infos in Kürze

Neue Fluglizenzen

Neue Gesichter

nach dem Umwandlungsbericht des Bundesverkehrsministerium sollen die EASA Lizenzen ab dem 08.04.2013 eingeführt werden. Mehr in der Fliegermagazin Ausgabe Oktober 2012 und hier im Newsletter Seite 12.

Unser Verein wächst ungebrochen. Seit dem letzten Newsletter sind zu uns gestoßen: • Niclas Böttcher • Manfred Fischer • Julius Hanßen • Lea Wolf • Heinz-Bernd Hogard • Hans Hupperten • Horst-Dieter König • René Krüger • Lukas Küsters • Jürgen Kultscher • Emilie & Leo Meertz • Dieter Sauels • Edzard Schliepers • Benjamin Schütze • Lena Mielke

Gut: - JAR-FCL Lizenzen verwandeln sich automatisch in EASA Berechtigungen. - ICAO PPL Inhaber bekommen auf Antrag ohne weiteres einen LAPL. - PPL N Besitzernwird das Upgrade von 750 Kg auf 2000 Kg "geschenkt". - Upgrade von einem ICAO PPL oder PPL-N zu einen "vollwertiger" EASA-PPL kann man erlangen durch: mindestens 70 Stunden Flugerfahrung und einen Prüfungsflug bei dem die Fähigkeiten zum kontrollierten Sichtflug nachgewiesen werden. Wesentliche Erleichterungen gegenüber der bisherigen CVFR-Berechtigung: Vor der Prüfung ist keinerlei Ausbildung vorgeschrieben, keine 10 Flugstunden mehr und auch keine Theorieprüfung! Nicht so gut: - UL Stunden dürfen nicht mehr zur Verlängerung des LAPL angerechnet werden. - ICAO PPL Inhaber verlieren ihre Weltweit gültige Berechtigung und damit die Grundlage für eine Validierung im Ausland (z.B. USA) weil der LAPL ist nicht ICAO konform und nur im Bereich der EASA Länder Gültigkeit hat.(PR)

Katana (DA-20) fliegen Wir haben ja seit einem Monat Zugriff auf eine Katana DA-20. Das ideale Flugzeug um die PPL(A) mit SEP(L) Klassenberechtigung zu erhalten und zu nutzen. Da die Katana mit einem Verstellpropeller (VP) ausgestattet ist, soll, falls nicht schon geschehen, eine Differenzschulung mit einem Fluglehrer durchgeführt werden. Hierfür solltet Ihr vorher das Flughandbuch genau studieren. Das Flughandbuch befindet sich im Downloadbereich der LSV Grenzland Homepage. Danach macht Ihr mit einem Fluglehrer einen Einweisungsflug von etwa 30 Minuten. Die Differenzschulung wird vom Fluglehrer handschriftlich im persönlichen Flugbuch bescheinigt. Zusätzlich gibt es folgende Umschulungsmöglichkeiten bzw. Erleichterungen: Für Inhaber der GPL Lizenz mit TMG Eintrag: Mindestens 5 Stunden mit Fluglehrer, Theorieprüfung bei der Bezirksregierung in den Fächern; Verhalten in Besonderen Fällen und Technik. Praktische Prüfung. Für Inhaber einer GPL Lizenz: Mindestens 7 Stunden mit Fluglehrer, Theorieprüfung beim der Bezirksregierung in den Fächern: Verhalten in Besonderen Fällen; Technik und Navigation, Praktische Prüfung. Für Inhaber einer (nur) LSG (UL) Lizenz: Mindestens 10 Stunden mit Fluglehrer, Theorieprüfung beim der Bezirksregierung in allen Fächern, Praktische Prüfung. Als Schulungsbuch wird die Serie von Wolfgang Kuhr, „Der Privatflugzeugführer“ empfohlen (Schiffmann Luftfahrt Verlag). Über Siebert Luftfahrtbedarf zu erwerben. Bei Detailfragen wendet euch bitte an eurem Vereinsfluglehrer. (PR)

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Zunächst einmal ein herzliches Willkommen in unserem Verein. Wie immer der Aufruf an die „Alten“: schaut mal bei den Neuen vorbei, sagt hallo und helft ihnen, die vielen neuen Namen und Gesichter schneller zu erinnern (TF)

Ganz alleine Und wieder ist es dem Einsatz der furchtlosen Fluglehrermanschaft in Verbindung mit dem aussergewöhnlichen Talent unserer Flugschüler gelungen jede Menge Alleinflieger zur produzieren. Ganz herzlichen Glückwunsch an: Rainer Strompen (M) Willy Müllers (M) Daniel Pfeiffer (UL) Mario Schmacks (UL) Max Konnen (S) Rafael Regh (S) Vinzenz Kleuvers (S) Viel Spaß beim Fliegen und passt gut auf Euch auf. (TB)


Neues von Untertage Sàwàddee Ká, tja ihr ungebildeten Nesthocker, wisst ihr mal wieder nicht was das heißt, oder? Das ist Thailändisch und heißt „Hallo“. Oh Ja, Thailand, war das schön: Maniküre, Pediküre, die küren einen alles was man sich vorstellen kann. Die sind da alle so aufgeschlossen und lieb, es ist einfach unglaublich. Apropos Liebe: Steig ich doch in Grefrath aus dem Zug aus und was sehe ich: Einen offenen Anhänger, darauf ein K 7 Rumpf und darin? Da sitzt doch euer Fluglehrer. Komm jetzt nicht auf den Namen. Der mit dem doppelten Schimanski Schnautzbart. Und auf dem zweiten Sitz, Ramona. Haben die zwei doch glatt geheiratet. Glückwunsch und alles Gute. Und dann abends die Fete. Hab ja schon viel erlebt aber die Party war echt klasse. Und wo wurde gefeiert? Klar im Vereinsheim! Hab ich überhaupt nicht wiedererkannt. Ist ja jetzt endlich isoliert worden. Sieht echt super aus, so richtig vom Fachmann gedengelt. Hat doch bestimmt euer Beneter gemacht, oder? Jetzt wollt ihr auch noch die Garage winterfest machen. Ist ja auch sinnvoll, dann können die Getränke auch nicht einfrieren. Auch sonst sieht wirklich alles schön und gepflegt aus. Die Terrasse, die Anbindung zu den Springern, das Jugendschlafgemach auf vier Rädern, nee echt, kann sich alles sehen lassen. Wenn selbst das Fernsehen über den Flugplatz einen Film dreht, dann sollte schon alles ordentlich aussehen. Wobei, also dieser Film, da war ich doch schon etwas enttäuscht. „Die Sendung mit der Maus“. Was soll das denn? Also entweder, „Die Sendung auf der Maus“ oder „Der Maulwurf das unerforschte Lebewesen“. Na ja, man kann eben nicht alles haben. Auf der anderen Seite ist der Film ja echt

Klasse geworden und der Türöffnertag wird bestimmt auch ein tolles Erlebnis. Ihr halst euch aber immer Arbeit auf. Nächstes Jahr wieder als Ausrichter für den Kappes Wettbewerb. Dann wieder Tag der offenen Tür. Muss aber auch so sein und ist auch gut so. Das fördert die Gemeinschaft. Ihr seid ja auch mittlerweile über 200 Mitglieder. Ist schon eine Nummer. Da muss schon etwas abgehen. Dann habt ihr noch ein neues Motorflugzeug dazu bekommen. Fliegt ja echt viel. Hoffentlich bleibt das auch so, dann könntet ihr das ja vielleicht auch kaufen. Ich würde mal abwarten und sehen, wie der Flieger angenommen wird. Wenn der Kohle reinfliegt, dann wäre ein Kauf schon o.K. Soweit ich aber weiß, habt ihr ja noch bis April Zeit eine Entscheidung zu treffen. Mist, jetzt fällt mir echt keine Kritik ein. Mangelnde Disziplin? Geht so. Pünktlichkeit? Geht so. Sauberkeit? Geeehhht…Ja, da hab ich was. Allerdings etwas Positives! Die Sauberkeit im Vereinsheim ist ja nun echt besser geworden. Das kann sich wirklich sehen lassen. Liegt das an den neuen weiblichen Mitgliedern oder eher an den guten Feen, die euch als Nichtflieger betüttern und alles sauber halten. Ich glaube eher letzteres. Mann, die sind doch eh mit dem Schicksal geschlagen: Ihre Männer fliegen nur und damit man noch halbwegs ein Eheleben führt, kommen die Frauen dann mit zum Platz. Und was machen die dann da: Die Putzen euch das Vereinsheim. Haltet euch die bloß warm. Frauen für Pediküre und Maniküre kann ich euch haufenweise besorgen, nur so die Richtigen, die sind rar gesät. Euer Mauley

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Der Nikolaus kommt wieder Merkt Euch schonmal den 8.12. vor. Nach Jahren der Abwesenheit kommt der Nikolaus wieder nach Grefrath. Wir wollen ihn traditionell mit einer schönen Feier im Vereinsheim begrüssen. (TB)

Wetter kochen mit Ritschie In der Zeit vom 04.04.-21.04.2013 können wir einen Meteorologie-Segelfluglehrgang und an einem Wochenend auch 2 Tage für Motorflieger anbieten. Je nachdem, ob Schüler auch teilnehmen wollen, kann man dann eben auch in den Osterferien etwas machen. Zur Erinnerung: morgens wird es Theorie geben mit selbst erarbeitetem Wetter. Und danach soll dieses Wetter auch „erflogen“ werden. Abends ist dann nach Flugbetriebsende ein Debriefing vorgesehen. Die Kosten richten sich nach der Teilnehmerzahl; in der Vergangenheit betrugen die für die Segelflieger bei 10 Personen um die 250 Euro. Interessenten melden sich bitte bei Britta und Hartmut. (BH/ HH)


HILFE!

Fuentemilanos... Eviva España- die Sonne scheint bei Tag und Nacht Wie in den vergangenen Jahren auch machten sich Willy Küppers und ich in diesem Sommer nach Spanien auf, um im trockenheißen Klima Südeuropas bei beständigem Wetter zu langen Streckenflügen starten zu können. Schon seit Jahren verbringen wir unseren Fliegerurlaub in Fuentemilanos, einem kleinen Dörfchen mit gerade einmal 500 Einwohnern etwa 70 Kilometer südlich von Madrid, bekannt eigentlich nur für seinen Segelflugplatz und die guten thermischen Bedingungen.

Startplatz Fuentemilanos

Impressionen Oben: Briefing am Tower in Fuentemilanos Mitte:Chalets direkt am Flugplatz Fuente Unten: Campingplatz in Fuente

Der Flugplatz selbst liegt genau 1000 Meter hoch auf der 'Meseta', einer weitestgehend flachen und sich über hunderte Kilometer erstreckenden Hochebene, auf der vorwiegend Getreideanbau betrieben wird. Der Flugplatz besitzt eine leicht abschüssige, 100 Meter lange Asphaltlandebahn, ein Restaurant und einen Campingplatz mit dem überaus willkommenen Swimmingpool. Denn das Klima ist außerordentlich heiß und trocken, Tage mit Auslösetemperaturen von über 30°C sind keine Seltenheit. Das gesamte Gelände wirkt dementsprechend braungelb und sonnenverbrannt mit nur wenig Vegetation, woran man sich als Mitteleuropäer erst einmal gewöhnen muss, um ein wenig Idyll darin finden zu können. Allerdings bietet die gesamte Umgebung zahllose Ausflugsmöglichkeiten und mit der Provinzhauptstadt Segovia in 15 km Entfernung ein grandioses kulturhistorisches Highlight. Der Flugplatz wird insbesondere im Juli und August von vielen Gästen bevölkert, die meisten kommen aus Deutschland. Inzwischen sind die reinen Segel-

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flieger in der Minderheit, hingegen nimmt die Zahl der Eigenstarter stetig zu. Die Flugzeuge werden fast ausnahmslos auch über viele Wochen draußen angebunden, Regen ist, von wenigen Gewitterregen einmal abgesehen, ein eher unbekanntes Phänomen. Der Flugbetrieb ist inzwischen voll in der Hand der spanischen Flugschule, Flugbetriebsleiter Antonio bringt die rund 60 Flugzeuge mit einer speziellen Mischung aus straffer Organisation und südländischer Lässigkeit routiniert und zügig in die Luft und auch wieder herunter. Letzteres ist oft der schwierigere Teil. Er leitet auch das tägliche Briefing um 10.30 Uhr, und seine Wetterprognosen sind inzwischen recht zuverlässig geworden. Die Preise für die Fliegerei sind nicht mit deutschen Fliegerlagern vergleichbar. Neben einer Wochenpauschale von 300.€ schlägt die Schleppminute mit gut 6.- € zu Buche, an vielen Tagen sind Schlepps von über 20 Minuten an der Tagesordnung. In der Umgebung gibt es einen preiswerteren Alternativflugplatz, Organisation und Infrastruktur sind aber gewöhnungsbedürftig.

Gelände Aus der Meseta ragt 10 Kilometer entfernt im Süden die Sierra de la Guadarrama auf, eine etwa 100 Kilometer lange Hochgebirgskette mit Gipfeln um 2500 Höhenmeter. Das Gebirge ist steil und schroff, hat nach Norden fast keinen hügeligen Übergang, und ist lediglich maximal 20 Kilometer tief. Dahinter fällt das Gelände wiederum weitestgehend eben nach Madrid und in die La Mancha hin ab. Im Westen schließt sich die Sierra de Gredos an. Diese Sierras sind für die klimatische Besonderheit verantwortlich, der die


...dasThermikparadies im Süden... Segelflieger an ausgewählten Tagen eine ausgeprägte, 10-40 Kilometer breite, lange Konvergenzlinie zu verdanken haben: Mittelmeer- und Atlantikluft strömen zusammen und werden zum Aufsteigen gezwungen, die mitgeführte Feuchte führt zur Wolkenstraßenbildung und ermöglicht im Idealfall weite, schnelle Flüge mit hoher Basis parallel zum Gebirge.

Wetterlagen Als Mitteleuropäer kann man seine meteorologischen Erfahrungen von zu Hause getrost auch dort lassen. In Spanien ist alles anders. Denn hier ist in erster Linie Temperatur wichtig, je mehr, desto besser. Gute Wetterlagen gehen von einem Hitzetief über Nordafrika und Südspanien mit einer süd-südwestlichen Strömung einher. Der typische Zyklus, sofern es ihn wirklich gibt, beginnt bei Nordwind mit einem Rückseitentag, bei dem Neuankömmlinge dank des schönen Wolkenbildes schnell nervös werden. Wer schon länger da ist, macht an diesem Tag einen Ausflug: die Basis ist niedrig, die Thermik nur in der Ebene vorhanden und schlecht, und spätestens am Nachmittag ist es dann blau (und schlecht). Die kommenden zwei Tage braucht es bei blauem Himmel zum Aufheizen, die Thermik wird langsam besser und es geht langsam höher, und ist mit deutschen blauen Wetterlagen vergleichbar. Vorteil: der Wind kommt von Norden, und damit sind schöne, weite Hangflüge möglich. Die meisten Piloten aber erheben sich noch nicht aus ihrem Liegestuhl. Dann kommt es langsam zu zögerlicher Wolkenbildung, und am Ende des Zyklus stellt sich mit etwas Glück die oben beschriebene Wetterlage über zwei oder drei Tage ein, was zu hektischer Betriebsamkeit führt. Im Idealfall sind dann Streckenflüge bis 1000 Kilometer möglich. Ist der atlantische Wetter-

spieler allerdings zu stark, wandert die gut sichtbare Konvergenz nach Süden über den Gebirgskamm ab und befindet sich im Luftraum von Madrid. Am Ende bricht das Wetter nach mehr- oder weniger heftigen Gewittern einen Tag lang weitestgehend zusammen, und der nächste Zyklus kann beginnen.

gewendet, denn die Luftmassen werden wieder feuchter.Varianten gehen, je nach Wetterlage, von hier aus noch nach Norden oder Süden weiter, ansonsten zurück zur Sierra. Sehr große Streckenflüge führen dann am Flugplatz vorbei noch bis zu 150 Kilometer nach Südwesten, und danach wieder weit nach Nordosten zurück.

Streckenflug

Im Bereich der Meseta und der übrigen Ebenen ist eine eventuelle Außenlandung kein Problem, sehr große, abgemähte Getreidefelder sind ein idealer Flugplatzersatz. Allerdings ist Vorsicht vor mehr oder weniger großen Steinen geboten, die dem Fahrwerk mit Pech ein neues Outfit geben können. Der Bereich der Hangfußflächen oder des Gebirges hingegen ist nahezu unlandbar. Daher tut man gut daran, bei einschlafender Thermik rechzeitig vom Gebirge nach Norden abzugleiten. Ein paar Flugplätze auf dem Kurs sind eine weitere Hilfe.

Ein guter Streckenflugtag beginnt gegen 11 bis 12 Uhr, an mittelguten Tagen gegen 14 Uhr. Oft endet zwar der Flugtag mit dem Sonnenuntergang, nicht aber das Thermikende. Man könnte sicherlich noch ein Stündchen oder mehr fliegen. Eigentlich sollte ein fünfstündiger Flug, und damit eine Strecke über 250 Kilometer, fast jeden Tag im Sommer möglich sein. Viele gute Streckenflugtage beginnen zunächst erst einmal unübersichtlich. Normalerweise folgt man bei hangverstärkter Thermik und oft bei Wolkenbildung dem Gebirgszug nach Nordosten, bis das Massiv etwa 90 Kilometer von Fuentemilanos endet. Fliegt man dem Gebirge entlang zurück, kann der Pilot in vielen Fällen ein Jojo mit fünf Wendepunkten bis zu 600 Kilometer weit am Gebirge entlang fliegen, ohne je weiter als 100 Kilometer vom Startplatz entfernt zu sein. Oft ist dieser Teil der Strecke auch der Beste und Schnellste. Diese Art der Fliegerei ist recht einfach, allerdings sollte der Pilot unbedingt ein wenig Hochgebirgserfahrung mitbringen, denn manchmal wird dicht an Steilhängen gekurbelt oder reliefnah am Hang geflogen. Hat man Größeres vor, trennt man sich bei Kilometer 90 vom Gebirge und gleitet in die meist noch unentwickelte Ebene ab. Mit Glück findet sich dann im Blauen der ein oder andere Bart, bei Kilometer 200-250 vom Platz wird jedoch

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Luftraum Der Wetterraum würde noch deutlich mehr hergeben, wären da nicht die erheblichen Einschränkungen durch den kommerziellen Flugverkehr. Der Flughafen Madrid wurde in den letzten Jahren deutlich ausgebaut, und der an- und abfliegende Verkehr ist deutlich, manchmal beängstigend nah. Hauptproblem ist der große Luftraum der Klasse A um Madrid, unter dem der Startflugplatz und die gesamte Rennstrecke liegen. Dank eines NOTAM's darf der Segelflug in den Sommermonaten in Teilbereichen des Luftraums A bis zu 10.000 msl Fuß betrieben werden. Die Wolkenbasis liegt aber nicht selten bei 4000–4500 Metern, während das Gelände bereits zwischen 1000 und 2500 Meter hoch ist. Weitere Beschränkungen für die Zukunft sind leider nicht auszuschließen.


HILFE!

...mit Sommergarantie Sommer 2012 In diesem Sommer konnten wir das durchweg sehr heiße Wetter über fast drei Wochen hinweg genießen, lediglich unterbrochen von wenigen Tagen mit kühler Luft (28°C) und einem vollständig unbrauchbaren Gewittertag. Allerdings waren die meisten Tage nur schwierig planbar, außerdem gab es überdurchschnittlich viele blaue Tage, genauso viele Tage, an denen sich die Konvergenzlinie in die TMA Madrid verlagert hatte und die damit nicht optimal nutzbar waren. So begann der Streckenflug meist als 'Fahrt ins Blaue', und mit etwas Glück stellten sich ab 15 Uhr klar erkennbare Strukturen und Wolken ein, wohl dem, der bis da auf dem richtigen Kurs war. Ein paar Tage mit der gebigsparallelen Konvergenz eigneten sich ideal für Vielecke.

Impressionen Oben: „Mondlandschaft“ ca. 100km nordwestlich von Fuentemilanos. Mitte: morgendliche Startaufstellung. Unten: Topographie der iberischen Halbinsel.

Eine Ausnahmewetterlage bescherte hohe Wolken in der Ebene, in der ich erstmals meinen lang gehegten Wunsch erfüllen konnte, bis nach Portugal zu fliegen. Auf dem Weg nach Nordwesten war die Thermik abschnittsweise so stark, dass die ich die Höhe unter der Wolkenstrasse kaum mehr wegdrücken konnte, um nicht über 10.000 ft zu steigen, und musste die Landeklappen längere Zeit zur Hilfe nehmen. An der Grenze zu Portugal formt der Fluss Duero tiefe Schluchten, und das anschließende portugiesische Hochland wirkte für eine Außenlandung nicht gerade einladend. Nördlich von Valladolid ging es dann bis an den Rand des kantabrischen Randgebirges, das an den Atlantik angrenzt bis nordwestlich von Burgos. Eigentlich sehr gut im Zeitplan, wandte ich mich schon gegen 18.30 Uhr wieder nach Norden, um die 'restlichen' 220 Kilome-

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ter abzufliegen, allerdings baute die Wetterlage schnell ab, wurde blau und gab schließlich am Duero kaum noch auskömmliches Steigen her, dafür aber starken Gegenwind. Gut 50 Kilometer vor dem Ziel war der Motor dann die letzte Option, um wieder nach Hause zu kommen. Ein ungewöhnliches (fast-) FAIDreieck in den Norden, das an einem normalen Tag über die geplanten 800 Kilometer durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre. An den meisten Tagen entschieden wir uns für die üblichere Jojo-Variante parallel zum Gebirge und konnten dort eine Vielzahl von Streckenflügen zwischen 500 und 800 Kilometern erfliegen, gekrönt von Willi Küppers' Flug über 820 Kilomer am 24. Juli. Mit über 100 Flugstunden und für spanische Verhältnisse gemischten Wetterlagen, dafür aber vielen beeindruckenden Flügen und neuen Erkenntnissen ging dieser Sommerurlaub nach drei Wochen zu Ende. Der ganz große Tag war 2012 nicht dabei, ist aber, anders als in Namibia, in Spanien auch nicht immer die Regel. In jedem Falle aber gut genug, um auch im kommenden Jahr in Fuentemilanos wieder an den Start zu gehen.(HL)


Fliegerlager Aalen Zwei Wochen, Sechs Flieger, abwechslungsreiches Wetter, Jung, Alt , „die Rentner“ und ganz wichtig: Jede Menge Spaß zusammen! Schon vom letzten Jahr, wusste ich ganz sicher: „Fliegerlager sind etwas ganz besonderes!“, daher stand für mich schon lange im vorher fest, dass ich unbedingt dabei sein werde, egal wohin es dieses Jahr geht. - Es sind eben die unvergesslichen Erlebnisse, die man gemeinsam macht: Camping mit guten Freunden und anderen Vereinsmitgliedern, fremde Regionen kennenlernen und natürlich jede Menge Fliegen. Nun zum diesjährigen Fliegerlager… Als alles mühselig in den Anhängern und Autos verpackt war, ging es nachts um ca. 2 Uhr für Mark und mich, zusammen mit der Ka-8 im Schlepptau, auf den Weg nach Aalen. Morgens im Nieselregen angekommen, wurden wir schon von den „Rentnern“ Ortwin und Reinhard empfangen, die uns den vorgesehenen Zeltplatz zeigten und uns beim Zeltaufbau gemütlich zusahen. Nach und nach sind dann auch die Anderen am Flugplatz eingetrudelt und haben ihre Unterkünfte aufgebaut. An diesem Wochenende, bei immer besserem Wetter, haben wir eine Einweisung auf das Fluggelände und die Fahrzeuge des Aalener „Luftsportrings“ bekommen, sowie die Starts mit Fluglehrern durchgeführt um auch das Areal aus der Luft besser kennenzulernen. Jetzt konnte das Fliegerlager so richtig starten! In den folgenden Tagen hatten wir großes Glück und es war jedem die Möglichkeit gegeben längere Thermikflüge, sowohl am Platz, als auch für viele das erste mal Überland zu erfliegen. Das sorgte für gute Stimmung, die sich auf die Abende erstreckte: Lagerfeuer, lange A-

bende in unserer „Zeltstadt“ und nicht zu vergessen die Partys zusammen mit den Niederländischen Fliegerkollegen. (Das habe ich fast vergessen: Wir haben uns die 2 Wochen das Segelfluggelände mit Niederländischen Segelfliegern geteilt und obwohl es anfangs viele Sorgen und Gedanken über diese Nachbarschaft auf

Vom Niederrhein an die Donau dem Flugplatz gab, muss man sagen, dass Flugbetrieb UND das sonstige Programm mit ihnen sehr gut funktioniert haben.) Inmitten der zwei Wochen schlug dann das Wetter und somit auch die Stimmung um, denn es wurde frisch, windig und regnerisch… Doch wir wären keine Segelflieger, wenn wir nicht ein abwechslungsreiches Alternativprogramm zusammengestellt hätten… (Und das war nicht Saufen!) So fuhren wir zum Beispiel zu einer Betriebsbesichtigung zu Schempp-Hirth, waren im Luftfahrtmuseum in Oberschleißheim mit anschließender Exkursion zum KZ-Dachau, außerdem sind wir noch Go-Kart gefahren und waren mit Heiko wandern. Doch auch nach den langen grauen Tagen hatten wir wieder das Glück noch ein paar Tage fliegbares Wetter zu genießen.

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Für das Leibliche Wohl war übrigens ebenfalls bestens vorgesorgt, indem wir uns eine kleine Küche in Manni’s rotem Pavillon errichtet haben, mit Kühlschrank und Gyros-Pfanne. (Welche ungelogen für beinahe jede Mahlzeit verwendet wurde, von Grillen bis Kaiserschmarren !)

Abschließend möchte ich mich bei allen, die dieses Fliegerlager zu dem gemacht haben, was es heute ist und woran wir uns bestimmt noch sehr oft erinnern werden, bedanken. Einen ganz besonderen Dank (auch stellvertretend für die Jugendgruppe und alle anderen Teilnehmer) möchte ich den Fluglehrern, Fahrern und Organisatoren widmen, die uns all das ermöglicht haben, in der Hoffnung 2013 wieder mit dem LSV Grenzland auf Reisen zu gehen! Fliegergrüße, Max Waldow P.S.: Wenn es 2013 ein Fliegerlager gibt, ist das hier meine Voranmeldung! ;-D (MW)


HILFE!

DM Fallschirmsport Deutsche Meisterschaften Fallschirmsport 2012 Wir sind ja ein Luftsportverein. Und auch wenn wir selbst in unserem Verein keinen Fallschirmsport anbieten, so sind wir doch in Grefrath fast immer von Fallschirm springenden Kameraden umgeben. Unser Mitglied Helge (der lange Kerl oben rechts) betreibt neben der Segelfliegerei auch den Fallschirmsprung und war diesen Sommer auf den Deutschen Meisterschaften für Fallschirmsport. Hier sein Erlebnisbericht: Unmittelbar vor einem Fallschirmspringer-Wettbewerb 2011 in Eisenach sprachen mich 3 Mädels an, ob ich nicht Lust hätte, mit ihnen am Wettbewerb teilzunehmen. Ihnen fehlte noch eine dritte Person für ein Vierer-Team. Kleinlaut sagte ich zu, hatte ich doch verletzungsbedingt die vergangenen 1½ Jahre nie ernsthaft Formationssprünge trainiert. Abends beim Bier einigten wir uns auf den Teamnamen „Helden wie wir“. Das Wetter ließ keinen einzigen gemeinsamen Trainingssprung zu. Es gelang uns aber, eine Platzierung im Mittelfeld der Anfängerklasse zu erreichen.

Oben: Auszug aus dem 4er Programm. Daraus wurden die zu zeigenden Formationen gelost. Mitte: "Helden wie wir" bei der DM (Foto: Zbyszek Michalek) Unten: Trainingssprung in Eisenach (Foto: Thomas Förster)

Nach unzähligen Telefonaten und zig Bildschirmseiten Gruppendiskussion im Internet vereinbarten wir für 2012 einen Trainingstermin nach dem anderen. Wir übten insgesamt 3 Stunden im Windkanal in Bottrop und konnten Dieter Schwarz in Eisenach, Mitglied der Nationalmannschaft und Inhaber zahlreicher DM-Titel, für uns als Trainer gewinnen. Das Wetter machte uns teilweise einen Strich durch die Rechnung. Doch auf die Deutschen Meisterschaften, die vom 11.-19. August 2012 am Flugplatz „Hungriger Wolf“ bei Itzehoe stattfinden sollten, wollten wir nicht verzichten. Mit

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Zelten, Grill und Sprungausrüstung richteten wir uns zur Campingidylle ein, gemeinsam mit rund 250 DM-Teilnehmern. Zwei Cessna Caravan brachten die Springer auf die Ausgangshöhe 3400 Meter. Von da aus mussten in 35 Sekunden drei verschiedene Freifallformationen nacheinander gezeigt werden (in der Einsteiger-Klasse). Danach fängt man wieder von vorne an. Es gibt insgesamt 16 einfache Vierer-Formationen (sogenannte Randoms) und 22 doppelte, mit einem vorgeschriebenen Übergang zwischen zwei Punkten (sogenannte Blöcke). Ein „Übergang“ kann zum Beispiel bedeuten, dass sich alle Springer einzeln oder als Pärchen um die eigene Achse drehen und anschließend wieder aneinander andocken. Oder dass sich ein Springer vom Rest der Formation löst, um die anderen herumschwirrt und die Formation auf andere Weise wieder vervollständigt. . In jedem der 10 Wertungssprünge ist eine vorher ausgeloste Abfolge zu zeigen. Ein Kameramann filmt die Formation seitlich von oben und liefert sein Video anschließend bei den Schiedsrichtern ab. Diese rechnen für jede korrekt gezeigte Formation einen Punkt und ziehen bei Fehlern entsprechend Punkte ab. Am Ende reichte es für Platz 8 in der Einsteiger-Klasse. Der Punktedurchschnitt von 5,9 war für unser Team eine persönliche Bestleistung. Das vom Sprungplatzbetreiber Josef Stewing gecoachte Team „RSA“ aus Stadtlohn startete ebenfalls bei den Einsteigern und erzielte Platz 9. (HSW)


Mein erstes Mal... Durch meinen 5. Platz bei der Niedersächsischen Landesmeisterschaft der Junioren 2011 hatte ich mich für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft 2012 qualifiziert. Im Anschluss an unser Fluglager in Aalen fuhr ich mit meiner DG 100 und Felix im Gepäck am 20. Juli nach Stölln- Rhinow, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Rathenow, ganz tief versteckt im Osten, westlich von Berlin. Viele von euch haben sicher schon einmal von dem Flugplatz gehört, da Otto Lilienthal zwischen 1893 und 1894 hier Flugübungen abhielt. Nach unserer Ankunft nach einer sehr entspannten Fahrt, bauten wir schnell unser Zelt auf und begrüßten viele Bekannte aus dem vorangegangen Wettbewerb. Im Anschluss daran musste ich noch zur Dokumentenkontrolle und zum Wiegen des Flugzeuges, bevor wir entspannt in einem kleinen Restaurant in der Nähe des Flugplatzes den Abend haben ausklingen lassen.

1.Trainingstag Leider wurde uns durch das Wetter die Möglichkeit genommen, uns aus der Luft an die Umgebung zu gewöhnen. Einerseits schade, auf der anderen Seite hatte es aber auch Vorteile, da wir nun ganz ohne Zeitdruck noch ein paar Besorgungen machen und letzte Vorbereitungen treffen konnten.

2.Trainingstag Wir wachten bei strahlend blauem Himmel auf und uns war sofort bewusst : heute wird was passieren. Euphorisch rüsteten wir noch vor dem Frühstück das Flugzeug auf und stellten uns an den Start auf unsere zugewiesene Position. Nach einem sehr langen und trägen Briefing bekamen wir endlich unsere Aufgaben.

Der Start war durchweg gut organisiert und die 70 Flugzeuge waren innerhalb einer Stunde in der Luft. Auch wenn die Basis noch verhältnismäßig tief bei 1000 Metern lag, war die Thermik ein wahrer Genuss. Nach dem Abflug mussten mein spontan ernannter Teampartner Timo Kämpf (ASW 15) und ich schnell feststellen, dass die geplante Aufgabe viele Schwierigkeiten mit sich bringen würde, da in Flugrichtung die Wolken breit gelaufen waren und die Bärte durchaus nicht rund waren. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keinen Rückholer hatte , entschloss ich mich umzukehren. Eine weise Entscheidung ,die mir einen wunderschönen Flug über 400 km über unserem zukünftigen Wettkampfgebiet bescherte.

1. Wertungstag Nun ging es tatsächlich los. Die Anspannung war vielen ins Gesicht geschrieben. Warmluft, Blau, geht das hier wirklich trotzdem gut genug für die ausgeschriebenen 250 km? Oh ja! Was ich erlebte war ein atemberaubendes Rennen mit über 20 Flugzeugen in einem Pulk. Der Versuch, sich von der Menge abzusetzen, scheiterte, da nur vereinzelt die wirklich guten Bärte standen. Die ließen sich mit dem Geschwader super aufspüren und es hat mir persönlich viel gebracht, um die anderen Piloten besser einschätzen zu können. Im Endeffekt landeten alle 25 Flugzeuge gemeinsam binnen einer Minute wieder in Stölln. Ein sagenhafter Anblick!

2. Wertungstag Die Warmluft nahm immer weiter zu und der Flug wurde zu einem einzigen Krampf. Die Bärte waren schwach und die Basis lag bei Ca 800-1000 Metern. Trotzdem versuchten alle ihr Glück. Leider endeten, genau wie ich, 19 Piloten der

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Oben: Kurbeln im Pulk. Bei 71 Teilnehmern nichts für zarte Seelen Mitte: F-Schlepp mit in Summe 6 Wilgas. Ein Alarmstart ist nichts im Vergleich Unten: 2. Trainingstag beendet. Abrüsten, Bier, Schnitzel, Heia.


...bei der DM der Junioren Clubklasse auf dem Flugplatz Burg, über dem der 2. Wendepunkt lag , ca. 60 km von Stölln entfernt. Da ein Minimum von 25% der Piloten eine Distanz von über 100 km erreichen muss, damit der Tag gewertet wird, bekam an diesem Tag kein Teilnehmer Punkte in der Clubklasse.

angereist war, abgeholt wurde. Am 6. Wettkampftag lag ich ca. 25 km von Stölln entfernt in Stendal auf dem Flugplatz, auf dem eine große Gruppe von Holländern gerade ihren Fliegerurlaub machte und mich kostenfrei an ihrer Winde wieder hochzog. Sehr löblich!

3.Wertungstag

8.Wertungstag

Da die Warmluft immer noch vorhanden war , kamen nach dem Flop des Vortages immer wieder Fragen auf, ob es denn überhaupt Sinn machen würde, heute zu fliegen. Der Badesee ist doch schließlich auch nur 5 Minuten entfernt! Nichts da. Die Wettbewerbsleitung beharrte darauf, abzuwarten ob sich etwas entwickeln würde. Dann die Überraschung: Gegen 15 Uhr lokal entwickelten sich ganz vereinzelt 1/8 Cumuli in ca . 2000 Metern. Die Auslösetemperatur wurde also erreicht. Das Abflugtor war erst gegen 16:15 geöffnet, und trotzdem schafften fast alle die ausgeschriebene AAT mit einer Mindestlänge von 200 km.

Der letzte Tag des Wettbewerbs. Noch einmal hatten wir Glück mit dem Wetter, welches zu einem sehr schönen Abschlussflug beitrug. 250 km Racing Task mit vielen Höhen und ein paar wenigen Tiefen, die mich viel Zeit kosteten und die ich nicht wieder aufholen konnte. Nach dem Flug fanden sich alle zur Abschlussparty zusammen in einer der alten Flughallen. Ein wilder Abend, der dank des „Mobilen Einsatzwagens“ (Bierwagen) an Fröhlichkeit immer weiter zunahm.

4.Wertungstag Der 4. Wertungstag war ähnlich wie der vorherige Tag, nur dass die Auslösetemperatur schneller erreicht war und man früher loskonnte. Eine sehr starke Thermik bescherte der Clubklasse Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 105 km/h !

5.-7. Wertungstag Oben: Ende 3. Wertungstag. Alle sind schlapp und freuen sich auf‘s Bier Mitte: Warten auf die Thermik Unten: Endlich geschafft! Mit offenen Wasserhähnenwieder in Stölln angekommen.

Die Tage waren eher von schwachem Wetter geprägt, die nicht viel Aufregung mit sich brachten. Sie schimpften sich Würfeltage, da bei diesen Flügen sehr viel Glück dazu gehörte, eine annehmbare Thermik zu finden. Am 5. Tag landete ich mit 10 anderen Flugzeugen auf einem Acker ca. 70 km nordwestlich von Stölln, von dem ich von Malte, der inzwischen

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Am nächsten Tag fuhren wir kurz nach der Siegerehrung gegen 12 Uhr wieder nach Hause. Im Endeffekt erreichte ich den 26. Platz von 40 Teilnehmern in der Clubklasse. Ein Ergebnis, mit dem ich persönlich sehr zufrieden bin, da die Leistungsdichte doch sehr hoch war und ich selbst auch nicht mit zu hohen Ansprüchen ins Rennen gestartet bin. Dabei sein ist alles und bloß lebendig wieder nach Hause kommen! Im Endeffekt waren es wirklich sehr schöne 13 Tage mit unheimlich vielen schönen Eindrücken und Erfahrungen die man hier auf Papier gar nicht teilen kann. Wer Interesse daran hat, kann mich gerne nochmals darauf ansprechen. Ich kann wieder nur sagen , was für ein tolles Erlebnis es war, wie sehr es mich geschult hat, wieviel Spaß wir hatten, und dass ich wirklich jedem, vor allem aber unseren Jungspunden, dazu rate , an solchen Wettbewerben teilzunehmen. (MM)


HILFE!

Lizenzdurchblick PPL-A und -N Die nur in Deutschland gültige PPLN (National) berechtigt zum Fliegen mit einem maximal 750 kg schweren, einmotorigen Flugzeug innerhalb Deutschlands. Leider gibt es nur wenige „D-E“ zugelassenen derartige Flugzeuge, z.b; Katana DA20, Aquila A210, Piper Cub, Cessna C150. Darauf aufbauend kann durch fünf Flugstunden die Klassenberechtigung für einmotorige Flugzeuge bis 2000 kg Höchstabfluggewicht erworben werden. Ein JAR-FCL PPL(A) Inhaber mit TMG Berechtigung braucht nach LuftPersV §3b eine Einweisung von 5 Flugstunden mit Fluglehrer auf einem Flugzeug der entsprechenden 2000 Kg Klasse (z.b. DR-400). Danach folgt eine praktische Prüfung. Durch eine Zusatzausbildung (CVFR) lässt sich dieser Schein in die PPL-A nach JAR-FCL (den europäischen Privatpilotenschein) umschreiben, dessen direkter Erwerb ebenfalls möglich ist. Für das private Fliegen mit Helikoptern benötigt man die PPL-H Lizenz. Zusätzlich benötigt man ein gültiges Medizinisches Tauglichkeitszeugnis, sowie ein Sprechfunkzeugnis in Deutscher Sprache (BZF II) oder Englischer Sprache (BZF I). Das Sprechfunkzeugnis ist beim SPL optional. Um die Rechte aus der Lizenz in Anspruch nehmen zu können, müssen 12 Flugstunden in den letzten 2 Jahren vor Flugantritt absolviert worden sein.

Klassenberechtigungen und Musterberechtigungen (JAR FCL 1.240) Klassenberechtigungen erlauben das Führen von Flugzeugen der entspre-

chenden Klasse z.B. einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk (SEP). Die genaue Aufstellung der Flugzeugklassen ist im Anhang 1 M der 1.DV LuftPersV zu finden. PPL-A Inhaber bekommen im Regelfall zunächst die Klassenberechtigung SEP (Land) und dürfen damit einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk führen. Die SEP(L) Klassenberechtigung ist 24 Monate gültig. Durch Nachweis der Mindeststundenzahl und einem Übungsflug mit einem Fluglehrer kann die SEP(L) Klassenberechtigung verlängert werden. Musterberechtigungen erlauben das Führen von Flugzeugen des entsprechenden Musters. Die Aufstellung der Flugzeuge für die eine Musterberechtigung erforderlich ist, ist im Anhang 1 N der 1.DV LuftPersV zu finden. Musterberechtigungen (Type Ratings) werden benötigt für das Führen von Flugzeugen mit mehr als 2 t MTOW, mit mehr als einem Triebwerk oder mit Turbinenantrieb. Klassen- und Musterberechtigungen erfordern ein praktische Prüfung

Differenzschulung / Unterschiedsschulung / Vertrautmachen (1.DV LuftPersV Anlage 1M und JAR-FCL 1.235) Innerhalb der Klassen bzw. Muster sind für den Wechsel zwischen Baureihen oder verschiedenen Ausführungen, Differenzschulungen (z.B. Umschulung auf Verstellpropeller) oder ein Vertrautmachen (z.B. andere Instrumentierung) vorgeschrieben. Wurde auf einem Typ, der eine Differenzschulung erfordert, 2 Jahre nicht geflogen, ist die Differenzschulung zu wiederholen (gilt nicht für Muster der Klasse SEP).

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Mittels Differenzschulung kann die Klassenberechtigung erweitert werden für

- Einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk und Verstellpropeller (Variable Pitch Propeller / VP) - Einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk und Einziehfahrwerk (Retractable Undercarriage / RU) - Einmotorige Landflugzeuge mit Turbolader-/Kompressionsgetriebenem Kolbentriebwerk (T) - Einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk und Druckkabine (Cabin Pressurization / P) - Einmotorige Landflugzeuge mit Kolbentriebwerk und Spornrad (Tail Wheel / TW) Für Differenzschulungen gibt es keine besonderen Ausbildungsvorschriften. Eine Prüfung ist nicht vorgesehen. Eine Differenzschulung wird zusammen mit einem Fluglehrer oder einweisungsberechtigten durchgeführt und wird vom Fluglehrer handschriftlich im Persönlichen Flugbuch bescheinigt. Vorraussetzung zur Differenzschulung ist eine gültige Lizenz und Flugtauglichkeitszeugnis.

Vertrautmachung Erfordert den Erwerb zusätzlicher Kenntnisse (z.B. andere Instrumentierung). Kann am Boden erfolgen.

Weitere Flugscheine Weitere Flugscheine sind die SPL (Sportpilotenschein), die zum Führen von Luftsportgeräten, wie zum Beispiel Ultraleichtflugzeugen, in Deutschland berechtigt, sowie der international gültige GPL (Glider Pilot Licence = Luftfahrerschein für Segelflugzeugführer = Segelflug-


HILFE!

Lizenzdurchblick schein). Beim „Umstieg“ von einem Berechtigungsschein auf einen anderen gelten meist erhebliche Erleichterungen: Beispielsweise kann die PPL-N basierend auf der SPL (nur dreiachsgesteuerte Ultraleichtflugzeuge) durch nur sieben Stunden Flugzeit und eine praktische Prüfung erworben werden. In der Regel wird bei den meisten Regierungspräsidien und Luftämtern allerdings auch die volle theoretische PPL-N Prüfung beim Umstieg vom SPL (dreiachsgesteuert) verlangt.

Als Fluglehrer und als Flugzeugschlepper darf die PPL im nichtgewerbsmäßigen Luftverkehr auch berufsmäßig genutzt werden. Darüber hinaus ist für die gewerbliche Personen- und Gepäckbeförderung der Erwerb eines Berufspilotenscheines, z. B. der CPL (Commercial Pilot Licence) oder der ATPL (Airline Transport Pilot Licence) erforderlich.

Zusatzberechtigungen

Der Segelflugschein und der Sportpilotenschein können im Rahmen ihrer jeweiligen Berechtigungen in vollem Umfang gewerblich genutzt werden.

Für PPL, SPL und GPL kann man zahlreiche Zusatzberechtigungen erwerben. So z. B. für:

Alte Berechtigungsscheine vor 2003

- Kunstflug (nicht für SPL) - Kontrollierten Sichtflug (CVFR, nur für „alte“ PPL-A/B) - Nachtflug (Nicht für SPL) - Flugzeugschleppstart - Fang- oder Bannerschlepp - Passagierflugberechtigung (nur SPL) - Die Lehrberechtigung - Die Instrumentenflugberechtigung (IR). (Nicht für SPL)

Die alten Berechtigungsscheine (PPL-A/B/C) können seit dem 1. Juni 2003 nicht mehr erworben werden. Es gibt nur noch die GPL der Segelflugschein (mit dem auch Segelflugzeuge mit ausklappbarem Hilfstriebwerk geflogen werden dürfen), die SPL, die PPL-N, die PPL-N 2t MTOW und die JAR-FCL. Letztere entspricht der alten PPL-A mit CVFR-Berechtigung. Nachtflugberechtigung muss als extra Berechtigung erworben und in die JAR-PPL eingetragen werden.

Gewerbliche Nutzung der PPL

Die bisherige PPL-A erlaubt international das Fliegen mit in Deutschland registrierten Flugzeugen. Die alte PPL-B war die Motorseglerlizenz und kann nun als „Berechtigung für TMG“ entweder in den Segelflugschein oder in die PPL A nach JAR-FCL eingetragen, jedoch nicht mehr separat erworben werden.

Generell darf ein PPL Inhaber gegen Entgelt (also gegen Erstattung der Selbst- oder Betriebskosten) nicht-gewerbsmäßig Fluggäste und/oder Fracht befördern, wenn das dazu verwendete Luftfahrzeug für höchstens 4 Personen zugelassen ist. Für Selbstkostenflüge mit Luftfahrzeugen, die für mehr als 4 Personen zugelassen sind, benötigt man eine Genehmigung. Diese Genehmigung liegt registrierten Luftfahrtunternehmen generell vor.

Der bisherige PPL-C entspricht dem neuen Segelflugschein GPL.

Internationale Verwendung

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Nicht D Registrierte Flugzeuge dürfen im Ausland prinzipiell nicht mit einer deutschen PPL(A) geflogen werden. Eine Ausnahme hiervon bilden die Mitgliedsstaaten der JAA, sofern mit einer JARFCL geflogen wird, da diese Mitgliedstaaten die JAR-FCL-Scheine gegenseitig anerkennen. In Staaten, die keine JAAMitglieder sind, muss der Schein temporär anerkannt oder umgeschrieben werden. Der häufigste Fall ist das Fliegen in den USA. Die dortige Aufsichtsbehörde FAA erkennt die ICAO-Berechtigungen für die Ausstellung temporärer Berechtigungsscheine (restricted Licence) grundsätzlich an, verlangt jedoch für eine Umschreibung (unrestricted Licence) eine erneute Theorie- und Praxisprüfung. Diese Berechtigung kann dann auch relativ einfach in eine kanadische Version umgeschrieben werden. Besitzt man nur die deutsche PPL(A), kann man auch einmal im Jahr eine kanadische „Kurzzeitlizenz“ (Limited Term Private Pilot, 90 Tage) beantragen. Wenn man nur innerhalb des Landes fliegen möchte und je nach Land auf den Erwerb von Zusatzberechtigungen verzichtet, ist die Anerkennung (Validation) der einfachere Weg.(PR)


HILFE!

Wie jedes Jahr fand auch 2012 wieder ein Jugendvergleichsfliegen statt. Diesmal vom 21.9. bis zum 23.9. in Schameder (EDGQ) bei Bad Berleburg im Sauerland. Der LSV Grenzland war mit 4 Piloten, einem Fluglehrer und einem Helfer dabei! Zum Fliegen hatten diesmal unsere K8 und die Brüggener Ka8 (von Schempp-Hirth!) die Ehre. Los ging’s am Freitag, dem 21. September. Um 11 Uhr trafen Martin Naß Philippe und ich uns am Flugplatz, um letzte Erledigungen zu treffen: Batterien einpacken, Bordbücher verstauen und Fallschirme mitnehmen. Nicht zu vergessen: Bleikissen - alle! Nachdem wir alle letzte Wünsche auf Erfolg entgegengenommen und die letzte Fanta getrunken hatten, fuhren wir auch los. Zunächst nur mit unserer K8. Tim und Felix wurden abgeholt und dann ging es endlich richtig los. Auf nach Schameder! Als wir endlich nach 3-stündiger Autofahrt am Flugplatz ankamen, wurden wir erst mal eingewiesen, wo wir unseren offenen K8-Anhänger abstellen können. Direkt danach ging es für uns Piloten zum Start, um die Einweisungsflüge mit der Schameder ASK13 (!) zu machen. Fliegt sich schön, das Ding. Währenddessen hat Phil schon mal das Zelt aufgebaut (dafür sein großes Danke!). Der Campingplatz sieht eher nach Sumpf aus, aber zum Schlafen reicht’s ja. Abendessen gab es um 20 Uhr in der sog. “Holzhalle“. Gyros (mmmhhh...),. Zeitgleich liefen einige schöne Segelflug-Videos auf der Leinwand. Man lernt auch schon die ersten Fliegerkameraden kennen. Um 21 Uhr war dann auch schon Briefing. Danach ging’s dann ab ins Zelt, schlafen und von Erfolgen träumen.

Am nächsten Tag hieß es um 6 Uhr: aufstehen, K8 aufrüsten! Bei gefühlten 0°C brauchten wir dafür ein Weilchen. Die letzten Einweisungsstarts mit ASK13 und Janus wurden gemacht, teilweise wohl ohne Bodensicht. Um 8 Uhr sollte Startbereitschaft sein, daraus wurde jedoch wegen des einsetzenden Regens nichts. Deshalb erst mal wieder in die “Holzhalle“ gehen. Hier haben wir dann erst einmal das “Jugendvergleichskaffeetrinken“ gestartet. Als sich dann gegen 10 Uhr das Wetter besserte, war auch Robert mit der Brüggener Ka8 eingetroffen. Schnell aufrüsten und ab zum Start. Nach einem kurzen Feldbriefing ging’s los. Erster Start: Rollübungen. Die Flüge sahen alle sehr unterschiedlich, aber diszipliniert aus. Jedoch landeten anfangs sehr wenige im 0-Punkte-Feld (je weniger Punkte desto besser). Für 20 Minuten gab es zwar ein paar Probleme mit der Winde, das aber schnell behoben wurde. Felix und ich flogen unsere K8, Tim und Martin die Brüggener Ka8. Als erster aus unserem Team startete Felix. Der Flug sah schon sehr gut aus. Die Landung war leider kurz vor dem Ziellandefeld, aber dafür sehr gut. Bei Tim sah der Flug ähnlich gut aus, er landete leider kurz hinter dem Ziellandefeld. Nach ein paar Besprechungen mit Robert waren Martin und ich an der Reihe. Also, starten, Platzrunde, Rollübungen, Slip im Endteil, Landung auf dem Zielfeld. Martin schaffte das Selbe. Wir beide waren happy. Nach einem zweiten Feldbriefing waren Vollkreise an der Reihe. ERST links rum, DANN rechts rum. Nicht anders. Und dabei noch auf die Versetzung achten, wegen des Windes.

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Also, zuerst wieder Felix. Vollkreis links, Vollkreis rechts, alles super. Nanu, viele enge Vollkreise? Der Felix fliegt Thermik! Aber natürlich machte die Jury ihm da einen Strich durch die Rechnung, sie rief ihn einfach runter. Leider ging die Landung weit hinter das Landefeld. Tim’s Landung sah da schon besser aus. Dann Martin und ich: Start, Platzrunde, Vollkreis links, Vollkreis rechts. Jetzt stand aber schön die Thermik im Endteil, also wurde aus dem Slip eher ein Riesenslip. Aber wieder das 0-PunkteFeld getroffen. Super! Martin hatte natürlich das selbe Problem, er schaffte es leider auch nicht mehr auf das Zielfeld. Blöde Thermik! Aber egal, wir hatten unseren Spaß. Dabei sein ist alles! Abends hatten wir uns dann entschlossen, nicht bis zum nächsten Tag zu bleiben. Dafür war es uns nachts einfach zu kalt. Nachdem wir dann die Flieger abgerüstet hatten - jetzt schon schneller - wurde noch das Zelt abgebaut. Noch etwas vom Grill essen und am Lagerfeuer mit den Kameraden aus Bergheim Fliegergeschichten erzählen. So muss ein Flugtag ausklingen. Um ca. 21 Uhr ging’s dann wieder Richtung Heimat, in der Hoffnung, nicht auf den ersten Plätzen gelandet zu sein, denn wenn wir nicht da gewesen wären, hätte das die Disqualifizierung bedeutet. Alles in Allem war es ein gelungenes Wochenende. Nächstes Jahr gerne wieder! An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an Robert für’s “Fluglehrern“ und an Phil, dass er sich die Zeit genommen hat, und nach Schameder und zurück zu fahren, und uns auch vor Ort zu unterstützen. Danke! (DS)


HILFE!

Landau Wettbewerb... Im August ist Conrad Gerte mit seiner ASW 20 beim Quali Wettbewerb (siehe auch Infobox nächste Seite) in Landau mitgeflogen. Hier sein Bericht: Frank, ein Flieger-Freund aus meiner Sauerland-Zeit und Ventus2-Pilot, fragt Anfang Januar, ob ich nicht Lust habe, einen Qualifikations-Wettbewerb mit ihm zusammen zu fliegen. Seit der Teilnahme in Südafrika auf den Nationals ist mein Ehrgeiz geweckt und ich will mich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Unsere Wahl fällt auf Landau in der Pfalz Anfang August. Sonntag, 15.01.2012 um 12:25:30, dreissig Sekunden nach Öffnung der Anmeldefrist, geht unsere Meldung auf der Internet-Seite des DAeC ein.

Impressionen Oben: Aussenlandung im Kraichgau am ersten Wertungstag Mitte: Morgen-Optik beim Wassertanken am vierten Wertungstag: Marmatus-Wolken zeigen einen Kaltluft-Einbruch. Unten: geschnorrte Camping-Ausrüstung von Obeligs und Britta

gust gibt es statistisch gesehen, ganz bestimmt wenig Mücken. Also spar ich mir das Geld und den zusätzliche Widerstand. Eine Woche vor Wettbewerbsbeginn gerät meine Organisation ins Wanken. Gerhard, ein befreundeter Teilnehmer in der Clubklasse, muss seine Teilnahme absagen. Damit fehlt die Campingausrüstung und die Rückhol-Mannschaft. Glücklicherweise leiht mir Obeligs kurzentschlossen sein Zelt. Britta hat nicht nur sinnvolle Camping-Utensilien sondern sogar ein Woche Zeit und bietet mir spontan an, als Rückholer mitzukommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Obeligs und vor allem an Britta.

Vorbereitung

Jetzt geht‘s los

Ab jetzt steht die Saison ganz im Zeichen der Vorbereitung. Einfach wird die Sache nicht, zumal mit den drei Theisingers auch die lokale Prominenz dort mitfliegen wird. Qualifikation bedeutet auf dem Wettbewerb unter die ersten neun Plätze zum kommen - ohne IndexWertung. Einfach wird es nicht, mit einer ASW20 gegen ASW27, ASG29 oder Ventus 2 anzutreten. Zumal diese Kisten auch noch gut 80 Liter mehr Wasserballast mitnehmen können. Apropos Wasser: Meiner ASW20 fehlen die Wassersäcke und mir jede Menge Erfahrung damit. Die Beschaffung geht unerwartet schnell, der Einbau dauert dafür. Frank hat das ultimative Trainingskonzept: „Immer vollmachen und erst zur Landung raus damit.“ Bei einer Aussenlandung nahe Issum stelle ich dann im Juni fest, dass es durchaus sinnvolle Ausnahmen zu dieser Regel gibt. Frank hat weitere gute Ratschläge wie: „Du brauchst Mückenputzer.“ Hier siegt mein Geiz - diese Dinger sind völlig überbewertet. Im Au-

So gerüstet geht es Ende Juli Richtung Landau. In die Pfalz mitten in den Rheingraben. Der Niederrheiner würde sagen auf der „richtigen“, sprich linken Rheinseite. Die Pfälzer selber sprechen von der Toskana Deutschlands. Der westlich vorgelagerte Pfälzer Wald sorgt für geringe Niederschläge und viel Sonnenschein. Landschaftlich und kulturell ist die Gegend sehr reizvoll. Westlich von Landau liegt mit dem Pfälzer Wald ein thermisch gutes, aber unlandbares Gebiet. Direkt am Pfälzer Wald findet sich viel Weinbau. Je flacher es wird, desto mehr Gemüseanbau findet man. Dummerweise bewässern die Bauern die Gemüsefelder meist mit fest installierten Rohren. Die sieht man aus der Luft schlecht. Braune Felder sind hier deshalb nicht unbedingt gut. Rechtsrheinisch und weiter nördlich steht in der Ebene mehr Getreide, was jetzt abgeerntet ist. Interessanterweise finden sich auch Stellen mit Sandböden in der Rheinebene, die aus der Luft durch Kiefernwälder gekennzeichnet sind. Diese

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...“67 10 Kilometer“... Stellen merke ich mir direkt zur Querung des Rheingrabens. Auf der anderen Seite im Osten schliessen sich die Hänge der Bergstrasse an und es geht in den Odenwald. Südlich liegt mit dem Kraichgau eine flachere Gegend, die Im SegelfliegerJargon der Schwaben ob ihrer thermischen Qualitäten auch gerne Kriechgau heißt. Weiter südlich erreicht man bei Karlsruhe bereits den nördlichen Schwarzwald. Insgesamt betrachtet bietet Landau im Wettbewerbs-Radius von 100150km eine interessante segelfliegerische Spielwiese mit rasch wechselnden Landschaften. Erster Trainingstag: kräftiger Westwind tief hängende Wolken und obendrüber eine Abschirmung. Irgendwann ist die Abschirmung weg und Frank und ich erkunden die Gegend nach Norden. Wir staunen nicht schlecht über das Lee und die Turbulenzen auf der Ostseite des Pfälzer Waldes. Fast strande ich im Lee des Donnersberg. 300m über Grund finde ich den rettenden Bart. Der zweite Vorbereitungstag bringt noch mehr Wind, schlechteres Wetter und damit eine Runde mentales Training.

solange es eben geht. Mit Glück finde ich tiefer einen besseren Bart als die zwei Pulks und kann nochmal ransteigen. Die Rheinebene ist inzwischen munter geworden und spendiert in 1400m sogar ein paar Flusen. Die Theisingers sind 200m über uns im vorderen Pulk, da wollen wir natürlich alle dran bleiben. Vor uns steigt das Gelände recht abrupt gute 300m an. Wir queren gleich die Bergstrasse und schräg vor uns der Odenwald. Der Sauerländer in mir wird wach: Berge? Immer

Qualifikations-Wettbewerbe Deutsche Meisterschaften (DM) finden alle zwei Jahre (2011, 2013, 2015…) statt. Im Vorjahr werden auf meist vier Qualifikationswettbewerben die Teilnehmer zur DM ermittelt. Man muss sich für einen Quali-Wettbewerb entscheiden. Es gibt pro Wettbewerb ein Kontingent an Qualifikations-Plätzen abhängig von der Teilnehmerzahl. Bei zu grossem Andrang auf die QualiWettbewerbe entscheiden die persönlichen Ranking-Punkte aus vorher geflogenen Wettbewerben über die Teilnahme.

Warmluft und Warten Mittwochs geht’s los und gleich mit einer Geduldsprobe: Warmluft und Blauthermik mit Basis 1000m, 230kmAufgabe. Maue Thermik und die Basis steigt nur zögerlich. Erst um 15:15 geht unsere Abfluglinie auf. Taktisches Geplänkel entfällt bei erwartetem Thermikende kurz nach 18:00. Die Meute hetzt direkt mit 180 los. Dranbleiben heißt die Devise. Die Sache hat aber einen Haken: Ich komme immer tiefer beim nächsten Bart an als Frank in seinem Ventus. Die Differenz kann ich beim Kurbeln nicht aufholen - nix zu machen. Egal, ich bleibe bei der eingeschlagenen Taktik und spurte mit

besser als flach! Tempo, Tempo! Bereits der Überflug der Bergstrasse zwingt mich aber zur Vernunft. Deutlich tiefer kann ich dem Pulk nicht mehr in den ansteigenden Odenwald folgen. Und auch die Thermik ist hier deutlich schlechter als in der Rheinebene, die sich offensichtlich besser aufgeheizt hat. Jetzt also Bodenakrobatik und vorsichtig vorfliegen. Es braucht so elendig lang bis zur letzten Wende. Frank und ich können uns immer wieder unterstützen. Trotzdem ist die Uhr schneller als wir und mein Flug endet irgendwann nach sechs im Kraichgau auf einem welligen

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Stoppelfeld. Frank schafft es nach Sinsheim und Britta ist zur Bergung in guter Zeit zur Stelle. Die beste Nachricht des Tages für mich: Die gesamte Rennklasse liegt im Acker! Von der früher gestarteten Clubklasse schaffen es vier Leute bis Landau. Am nächsten Tag sind die Wetteraussichten schlechter. Wie immer gibt es dann auch hier eine AAT-Aufgabe, heute von gerade mal zwei Stunden. Ich gehe die Sache zu optimistisch an, und habe am Schluss grosse Mühe gegen die aufziehende Abschirmung. Zu spät gewendet! Immerhin: Aufgabe mit einem spannenden Endanflug nach drei Stunden vollendet. So macht das Laune! Der dritte Tag bringt 340km bei durchwachsenem Wetter, es breitet örtlich stark aus. An der ersten Wende verpass ich deutlich tiefer wie Frank den einzigen Bart weit und breit. Meine nachfolgende Rettungsaktion aus 200m GND artet zu einem wilden Luftraum-Slalom unter dem Frankfurter Deckel aus. Nur nix ankratzen, das wird wie eine Aussenlandung gewertet. Knapp über der Kontrollzone von Coleman der Beschleuniger des Tages: Ein Vier-Meter-Bart katapultiert mich aus der misslichen Lage wieder an die Basis und zurück ins Rennen. Muss man einfach mal erlebt haben!

Wetterfenster Auch der vierte Tag sieht morgens nicht nach Rennwetter aus und abends ist Bergfest. Kalle, der Meteorologe, hat aber wieder ein kleines Wetterfenster entdeckt und es gibt mit 244 km eine kleinere Aufgabe. Das Timing der Wettbewerbsleitung stimmt perfekt, alle kommen zurück. Der Tag hat was, mein Schnitt liegt knapp unter hundert. Das ist heute wirklich langsam, Tagesplatz 20! Das Bergfest abends


HILFE!

Quali Erfahrungen können wir locker angehen. Der Wettbewerb ist jetzt schon gültig und der Sonntag lädt nicht zu Fliegen ein. Wie bestellt ist der Sonntag nach dem Bergfest äusserst schwierig zu nutzen. Die Wettbewerbsleitung ist sehr souverän und neutralisiert direkt. Für Britta ist die Zeit in Landau jetzt um, sie fährt zum Fliegen nach Coburg weiter. Auch die nächsten beiden Tage gehen nicht über Aufrüstübungen hinaus. Es beibt etwas Zeit sich die nette Gegend anzusehen.

Taktik ändern

Impressionen Oben: Mensch und Arbeitskraft ersetzt Mückenputzer Mitte: Startaufstellung Unten: Warten auf Thermik.

Danach gibt es noch drei Wertungstage. Auch hier ist jeder Tag eine Geschichte für sich. Frank und ich haben jetzt die Taktik umgestellt und den gemeinsamen Abflug aufgelöst. Der enge Teamflug mit unseren unterschiedlichen Fliegern funktionierte nicht so gut. Ich fliege jetzt alleine bewusst früh ab, um möglichst lange vom Hauptfeld zu profitieren. Frank folgt später, Position guter Bärte gibt’s per Funk. Am fünften Tag geht diese Taktik für uns voll auf. Morgens am sechsten Tag herrscht Skepsis, ob wir den Tag überhaupt nutzten können. Die Aufgabe ist mit 224 km zwar wegen des Wetterfensters wieder klein. Bernd, der Wettbewerbsleiter, lässt sich nicht beirren. Es wir der schnellste Tag des Wettbewerbs. Die Theisingers brauchen 01:42 für die Runde und fegen mit 132 km/h über die Wenden. Am letzten Tag steht der Nord-Wind kräftig cross auf der Bahn, ein Kanalisierungs-Effekt im Rheingraben. Zur Sicherheit ordnet die Wettbewerbsleitung an, dass die Rennklasse das geliebte Wasser komplett ablassen muss. Die Szene und die Kommentare sind sehr amüsant. Bernd kontrolliert tatsächlich

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bei jedem Flieger, ob die Hähne auf sind. Es ändert übrigens nichts, auch der Tag in der Rennklasse wird mit 110 km/h gewonnen. Bei Musik einer Live-Band findet der Wettbewerb einen würdigen Ausklang und der Meteorologe erweist sich als trinkfest. Bei der Siegerehrung morgens das fast erwartete Bild: In der Rennklasse ein klarer Heimsieg der Landauer, es stehen nur Theisingers auf dem Podium. Zum Schluss liege ich auf dem vierzehnten Platz im Mittelfeld. Zur Qualifikation reicht das nicht, was mich angesichts der Erlebnisse hier nicht wirklich grämt. Mein Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert! Es fällt schwer, die ganzen Eindrücke und Erlebnisse einer solchen Aktion zu Papier zu bringen, es sind einfach zu viele. Wer es selber ausprobieren will: Nur Mut und machen! Wer dazu was wissen oder hören will, der fragt mich ganz einfach. Übrigens: In der Rennklasse ist unser Vereins-Ventus 2 das aktuelle Gerät. Wer sich für die Ergebnisse interessiert oder einfach noch mehr Fotos sehen möchte:http://www.soaringspot.com/swl andau2012/ Zum Abschluss ein herzliches Danke-Schön an Alle, die mich während der Saison in jeglicher Form nicht nur als Rückholer unterstützt haben. (CG)


...schreibt‘s Euch hinter die Ohren oder in den Kalender

Termine

Ihr plant eine Veranstaltung? Mail an tb@pobox.com und sie taucht hier auf. Alle Termine auch zum Abbonneren für outlook und ical unter webcal://www.me.com/ca/sharesubscribe/1.38259266/M2CD-8-1-6D95AC5D-56B0-4F39-B4A0-8CB219ED89D1.ics

DATUM

WAS/WO

BESCHREIBUNG

KONTAKT

3.10.12

Maustag in Grefrath

Der Flugplatz macht mit beim Türöffner Tag der Sendung mit der Maus

Heiko

8.12.12

Nikolausfeier

So, wir machen mal wieder ein Feier. Der Niklaus kommt, es gibt lecker essen und es wird wie früher :-). Und wer böse war, steht im schwarzen Buch

Günther oder Torsten

31.12.12

Silversterfliegen

Hoffen wir mal, dass Petrus das miese Wetter der letzten Jahre im Schrank läßt und wir endlich an Silvester mal wieder in die Luft kommen

Torsten

4.4. 21.4.13

Meterologie Seminar mit Ritschie

Wie auch in den Vorjahren, bietet Ritschie wieder an ein Wochenendseminar (im angegebenen Zeitraum) durchzuführen. Interessenten sollten sich rasch bei Britta und Hartmut melden.

Britta und Hartmut

16.5 19.5.13

Kappes Cup

Ausnahmsweise ein weiteres Mal in Grefrath

Heiko

18.5. 21.5.13

Tag der offenen Tür

Wieder an Pfingsten

Heiko

29.5. 2.6.13

Wasserkuppentrip

Wie immer: Trip zur Wasserkuppe an Fronleichnam

Torsten oder Thomas Schmidt

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